Darmstädter Tagblatt 1878


01. August 1878

[  ][ ]

4

RRLUbyyovvet,
2S

BEareiweh
Wimu ne Etpihhn.
nau m U u.
amm.
REzmavAzAm
ATunAi.

(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluftrirteg Anterhallungsblall.

Inferate
verden angenemer hDarvked
von der Epebition, Welkr. R. V.
mBeſſungen vu Friedr. Bllzer.
Holzſtrate Nr. 18. ſowie awirn
don dlle billdn EmminAm
ditaza.

141. Jahrgang.
Amtliche Organ fur die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Parmſtadt.

12.

Donnerstag den 1. Auguſt

1878

Darmſtadt, am 29. Juli 1878.
Betr.: Die Voranſchläge der Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt für 1879.
½.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes (mit Ausnahme von Darmſtadt).
.
Nach Art. 71 der Landgemeinde=Ordnung und bezw. 8 3 der Inſtruction vom 24. October 1874 hat der Bürgermeiſter
den Voranſchlag für das nächſte Jahr zu entwerfen, den Entwurf acht Tage lang in ſeinem Geſchäftslokale offen zu legen und
denſelben alsdann dem Gemeinderath zur Berathung zu übergeben, welcher auch auf die etwa während der vorerwähnten Friſt
eingelangten Bemerkungen zu beſchließen hat. Bei der Berathung des Voranſchlags durch den Gemeinderath ſind die Vorſchriften
in den 88 4 bis 9 gedachter Inſtruction zu beachten. Der hiernach vollendete Voranſchlag (8 10 der Inſtruction) iſt ebenſo,
wie vorher der Entwurf, in dem Geſchäftslokale des Bürgermeiſters acht Tage lang offen zu legen und ſodann ſpäteſtens am
15. Auguſt an uns einzuſenden. Ueber die bei dieſer Offenlegung vorgebrachten Einwendungen, welche in ſchriftlicher Aus=
fertigung
dem Voranſchlag beiliegen müſſen, beſchließt der Kreis=Ausſchuß. In Bezug auf die Aufſiellung der Beilagen zum
Voranſchlag ſind die 88 21-44 der Inſtruction zu beachten, wobei wir ausdrücklich darauf hinweiſen, daß nach 8 38 das Ver=
mögensverzeichniß
für21879 in allen Rubriken wieder ſpeciell aufzuſtellen iſt.
Indem wir Ihnen noch die Beachtung aller übrigen Vorſchriften der Inſtruction und der zu vorderen Voranſchlägen
erfolgten Reviſionsbemerkungen bei Aufſtellung der Gemeindevoranſchläge für 1879 empfehlen, hoffen wir, daß Sie für möglichſte
Einhaltung des zur Einſendung vorgeſchriebenen Termins Sorge tragen werden.
J. V. d. K.:
Spamer, Regierungsrath.

Veröffentlichung.
6404)
In dem Firmen=Regiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurde heute folgender Ein=
trag
vollzogen:
Die Kaufleute Ludwig Hohmeyer und
Ludwig Joſt dahier betreiben auf hieſigem
Platze unter der Firma Hohmeyer=Joſt
ſeit dem 1. Februar 1878 eine Steinkohlen=
Handlung als gleichberechtigte Theilhaber.
Zeder derſelben iſt für ſich allein befugt,
die Firma zu vertreten und zu zeichnen.
Darmſtadt, den 18. Juli 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Veröffentlichung.
6405)
In dem Genoſſenſchafts=Regiſter unter=
fertigten
Stadtgerichts wurde heute folgender
Eintrag vollzogen:
Die unter der Firma: Schuhmacher=
magazinsgenoſſenſchaft
Eingetra=
gene
Genoſſenſchaft, auf hieſigem
Platze, zum Behufe des Betriebs eines
Magazingeſchäfts in fertigen Schuhwaaren,
und vortheilhaften Verkaufs der auf eigene
Rechnung und Gefahr von den Mitgliedern,
eingelleferten Fabrikate ſeither beſtandene!

Genoſſenſchaft iſt ſeit dem 1. Juli 1878
auſgelöſt. Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 5. Juli 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſor.
6386) Freitag den 2. Auguſt, Nach=
mittags
5 Uhr, läßt Freiherr v. Buchen=
röder
4 Morgen Klee neben der Stadtallee
ſ auf Ort und Stelle verſteigern.

28
Pferde=Verkauf.
Montag den 5. Auguſt d. J., Vor=
mittags
11 Uhr, ſollen zwei zum Ka=
vallerie
=Dienſt nicht mehr geeignete Pferde
ſauf dem Hofe der Dragoner=Kaſerne hier
öffentlich und meiſtbietend verkauft werden.
Darmſtadt, am 31. Juli 1878.
2. Großherzogliches Dragoner=Regiment
(Leib=Dragouer) Nr. 24.

Große Pflanzen=Verſteigerung.
Am 5. und 6. Auguſt, von 9-12 Uhr Vormittags, werde ich eine große An=
zahl
der ſchönſten Pflanzen in meiner Gärtnerei an den Meiſtbietenden gegen Baar=
zahlung
verſteigern laſſen. Unter Anderem hebe ich hervor: eine große Anzahl ſchöner
Lorheerhäume in Pyramiden= und Kugelform, desgl. Laurus linus, Oleander,
Granathaume, Evonimus, Camellien, Azaleen, Coniferen, Dracaenet,
Palmen, Cycas, ſowie eine große Menge Blatt= und blühende Pflanzen ꝛc. ꝛc.
in reichſter Auswahl.
Sämmtliche Pflanzen in guter Cultur, ſtehen bereits vom 4. Auguſt ab zur gefl.
Anſicht bereit.
6358)
Juslivian Petermann,
Ludwigſtraße Nr. 41.
Offenbach a. M.
367

[ ][  ][ ]

1344

K. 148

Verſteigerung eines Kaufſchillings.
Nächſten Mittwoch den 7. Auguſt 1878, Vormittags 11 Uhr,
wird ein Kaufſchilling im Betrage von 7500 Mark nebſt 5 Procent Zinſen hieraus
vom 17. Juni 1878 an, zahlbar mit einem Viertel des Steigpreiſes ſofort und den
Reſt in drei Zielen, je am Martini 1878, 1879 und 1880, öffentlich an den
Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 30. Juli 1878.;
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
6407)
Verntheiſel.

S

vonnensohhelamasenmeh,

Deutſche und Amerikaniſche, mit 7 Meſſern, empfiehlt zu dem billigen Preis von
M. 4. 50 an
Chr. Wirthueim.
Judmigsplatz.

H-.

2

von 18 Pfa. bis 2 Mark, große Auswahl, reelle Waare, im
A u s v e r k au f
bei
AEbertStützDr,
6020)

Schützenſtraße
H.

6408)

Ausverkauf.

Wegen Aufgabe meines Ladengeſchäfts verkaufe ſämmtliche Artikel unter dem Ein=
kaufspreis
: Kaffee ſonſt M. 1.40., M. 1.60, jetzt M. 1.15., M. 1.35.
Feinſtes Weißmehl bei Abnahme von 4 Pfund 24 Pfg.
Griesmehl per Pfd. 26 Pfg.
Reis, Gerſte, Nudel, Suppenteig, Sago, alles ſehr billig.
Feinſtes Salatöl 65 Pfg., Speiſesl 46 Pfg., Petroleum 11 Pfg.
Guter Fruchtbranntwein (oder Kornbranntwein) per ¼ Liter 30 Pfg.
Porzellanſachen: Nachtöpfe ſonſt 80 Pfg., jetzt 50 Pfg.
Teller ſonſt 16 Pfg, jetzt 12 Pfg.
Waſchſchüſſeln, Taſſen, Kannen, Suppen=Kumpfe erſtaunlich billig.
Glaswaaren: Waſſerflaſchen ſonſt M. 1.20, jetzt 60 Pig,
1.
50
Vierſeidel fein ſonſt 65 Pfg, jetzt 40 Pfg.
Weingläſer, Waſſergläſer, Milchflaſchen alles ſehr billig
Milchglas=Schirme ſonſt 80 Pfg., jetzt 50 Pfg.
50
30


M. 1.20, 70
Cylinder alle Gorten, bei Abnahme von 3 Gtück 30 Pfg
6 45


12 75

Irden=Geſchirr alle Sorten.
Der Verkauf dauert nur noch einige Tage, indem ich die Laden=Einrichtung ver=
kauft
habe und ich kein ſolches Geſchäft mehr anfange.
Lauteſchlägerſtraße 10,
Sämmtliche Eßwaaren
W. Castan, frühere Holzhofſtraße.
ſind friſch und gut.

Eiumachgläser mil luſidichtem Verschluss
empfiehlt in allen Größen billigſt das Geſchäft für Kücheneinrichtungen von
S
Cr. Nirthuehu.
2. Ludwigsplatz.
3537) Getragene Herren= und Frauenkleider, Uniformen, Schuhwerk,
ſowie alle im Haushalt vacant gewordene Artikel kauft zu reellem Preis
Langegaſſe
Beſtellungen per Poſt
Friedrisy Bauer, Nr. 49.
werden ſchnell ausgeführt.

6409) Ein für jedes größere Geſchäft
geeigneter großer Kaſſenſchrank preiswür=
dig
zu verkaufen.
Soderſtraße 48.
J. Schreiner.

6388) Verſchiedene ältere Schränke,
Commoden, gute Betten u. Teppiche
ſind abzugeben. Marktſtraße , 2 Treppen.

Aecht Cöln. Waſſer
von J. M. Parina, gegenüber d. Jülichsplatz.
Elveorin-, Cocos-Ellandelseiſo
in bekannter Qualität, ſowie alle anderen
Pomaden, Parfümerien &
Tollette-Artikel.
Friedr Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
3021)
Gußkeltern und
Kelterſchrauben
bei
6410)
Werner, Schmied, Langegaſſe 6.
Hoooa-saora-Lahee,
wiſſenſchaftlich anerkannt beſtes Kaffee=
Surrogat, prämiirt auf der erſten Berliner
Kochkunſt=Ausſtellung, 50 Pfg. per Pfund.
Georg Liebig Cobn.

Vermirthungen.
4007) Roßdörferſtr. 9 iſt eine ſchöne
Manſarde von 4 Piecen ſofort zu vermiethen.
4684) Rundethurmſtraße der 3. Stock
meines Hauſes zu vermiethen und kann ſo=
fort
bezogen werden.
Jac. Stumpf.
4687) Markt ſchön möbl. Zimmer zu
vermiethen.
J. Volz, Markt.
4714) Bleichſtraße 1 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
44924) Grafenſtraße 16, 3. St. 1 fr.
möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
5287) Aliceſtraße 9 iſt der 3. Stock,
beſtehend in 6 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und alsbald
zu beziehen. Näheres bei Wilh. Nahn,
Promenadeſtraße 26.
5291) Dieburgerſtr. 8am Jägerthor
Manſarde: 4-5 Zimmer, Küche u. Zube=
hör
, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
5360) Steinſtraße 21 iſt eine Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Zugehör ſofort zu
vermiethen. Auch kann dieſelbe getheilt ab=
gegeben
werden.
5362) Grafenſtraße 39 eine freundl.
Wohnung von 6 Piecen nebſt allem Zube=
hör
per 1. September er. zu vermiethen
Näheres parterre.
5483) Martinſtraße 18 die Manſard=
zu
vermiethen.
75696) Eck der Soder= u. Teichhaus=
ſtraße
2 iſt der 1. Stock zu vermiethen,
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt Zubehör,
bis 12. September zu beziehen.
5837) Eliſabethenſtraße 21 oberſter
Stock ein möblirtes Zimmer.
5916) Steinſtraße 6 die bel Etage,
5 heizbare Zimmer nebſt Zugehör, zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
5934) Ecke der Wald= und Saal
bauſtraße Nr. 19 iſt ein Laden, 3 Zim=
mer
, Küche, Keller u. ſ. w. zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

1345

5997) Schulſtraße 5 ein Logis, be=
ſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, abgeſchloſſe=
nem
Vorplatz nebſt Zubehör, per 1. Octbr.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
6050) Arheilgerſtraße 37 ein kleine=
Logis zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen
6100) Louiſenſtraße 22 iſt der mitt=
lere
Stock (Vorderhaus) zu vermiethen und
bis 1. October d. J. zu beziehen.
6176) Bel Etage: 4 -5 Zimmer,
Kammern, Küche, Bleichplatz ꝛc., ſchöne
Wohnung und Lage. Näheres Neckarſtraße
Nr. 15 oben.
6178) Caſinoſtraße 25 iſt der mittl.
Stock nebſt allem Zubehör zu vermiethen.
6205) Karlsſtraße 32 iſt die Parterre=
Wohnung mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
6227) Schützenſtraße 10 bel Etage
1 fein möblirte Zimmer zu vermiethen.
Po.
ppuprpi=
[TXTTTLAAAATAAAnAkrAi
546250) Zwei freundliche Logis,
94
Aie 2-3 Zimmer, mit oder ohne .
4 bel, an ledige Herren zu vrrmiethen. de
7 Nach Wunſch auch Bedienung u. Kaffee 5
6
14 im Hauſe. Näheres Heerdwegſtr. 56.
pyrpus
upaa,
Jeyp.
TxTTLAAAATAtTAAAX.
6307) Soderſtraße Nr. 9 iſt der
2. Stock mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und bald zu beziehen.
6308) Schulſtraße Nr. 9 parterre
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6318) Beſſunger Schulſtraße 31
ſind im Hinterbau 2 Logis zu vermiethen.
6364) Liebigſtraße 3 iſt der 3. Stock,
5 Zimmer mit Zubehör, ſogleich oder 1. No=
vember
zu vermiethen. Näheres Wendel=
ſtadtſtraße
15.
6566) Obere Eliſabethenſtraße 4,
zunächſt dem Ludwigsplatz, Laden mit Logis
per 1. November zu vermiethen. Auf Wunſch
auch früher. Näheres Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Bapt. Joſ. Hermes.
6412) Mühlſtraße 26 parterre zwei
möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
Näheres Obergaſſe 15.

E. 148
4)
1 8
14
Gſhlſ--Ctohſuuih.
Ich beehre mich hiermit die ergebene Anzeige zu machen, daß ich mit heutigem
Tage unter der Firma Louis Wakther Rheinſtraße Nr. 12 im Darm=
ſtädter
Hof ein
7.

Arg
carrem-Geschükt angros cendétall
errichtet habe und empfehle ich mein Unternehmen dem Wohlwollen der Herren Raucher
unter Zuſicherung der beſten Bedienung.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1878.
Ergeben
6413)
Louis -Palher

Vermiſchte Nachrichken.
ſährend meiner bis zu Mitte Au=
8 guſtidauernden Abweſenheit werden
mich die Herren Dr. Dr. Buxmann, Fuchs,
Jäger und Lipp in der Praxis zu ver=
treten
die Güte haben.

D. Laumanh.
4
Mohel-Labrik
3
. Ged.

HöbolDansporth
2
von

Saalban zu Darmstadt.
6414)
Donner3tag den 1. Auguſt 1878 bei günſtiger Witterung:
Abonnements-Unterhaltungsmusik,
Anfang halb 8 Uhr.
Eintrittspreis Perſon 25 Pfennige, (für Actionäre 20 Pfennige).
560
Heſangverenn Cionaneh .
1
SonmuOr-Cadimd
Samstag den 3. Auguſt im großen Ritſert'ſchen Saale.
Anfang Abends 8 Uhr.
Bei günſtiger Witterung Italieniſche Nacht im Garten und Concert, aus=
geführt
von der ganzen Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments, unter Leitung
ihres Muſikdirectors Herrn Engel.
Eintrittskarten für Fremde und Nichtmitglieder ſind ¾ M. 1. 50 bei Hrn. Kürſch=
nermeiſter
Dietſche in der Marktſtraße zu haben.
6373)
Der Vorſtand.
Curngemende vessungoh.
FOiOk
des 100jährigen Geburtstags des Turnvaters Jahm.
Sonntag den 11. Auguſt d. J.
10
Programm;
Samstag Abend: Feuerwehrprobe; Feſtlneipe bei Fey.
Sonntag Früh: Böllerſchüſſe.
Nachmittags 2 Uhr: Schauturnen. - 4 Uhr: Concert im Garten
der Reſtauration Markwort.
29 Uhr: Feſtball daſelbſt.
Für Nichtmitglieder ſind Feſtkarten 2 M. bei den Turnern Ch. Wamboldt
und K. Lind zu haben.
Eintritt zum Concert 20 Pfg. Mitglieder frei.
6415)
Das Comité.

Ludwigäher,
Hof-Tapezier.

Darmstadt,
37 Saalbaustrasse 37.
Auszüge in der Btadt, ſowie auswürtige
Transporte zu jeder Beit pünktlich.

S9
2
Paris.
Aufträge und Ausküntte aller Art,
Einkäute von Waarev,
Mustersendungen
besorgt pünktlichst und schnell
gegen geringe Provision
Gentral-Office
11 Boult. Montmartre II. 6254) 2 junge Kaufleute oder Schüler
finden in einer ruhigen Familie gute
Penſion nächſt dem Gymnaſium.
Näheres in der Expedition. 6374) Ein Mädchen, welches das Kleider=
machen
gründlich gelernt hat, ſucht Be=
ſchäftigung
. Lauteſchlägerſtraße 15. 6402) Eine einzelne Dame ſucht in der
Nähe d. Marienplatzes eine freundl. Wohnung von 2 Zimmern, Küche u. Zugehör. Näh.
Sandſtraße Nr. 28 zwei Stiegen hoch.
6234) Ein Lehrliug mit den nöthigen
Vorkenntniſſen unter günſtigen Bedingungen
auf das Comptoir eines hieſigen Fabrik=
geſchäfts
geſucht. Offerten unter R. G.
Nr. 6234 an die Exp. d. Bl. [ ][  ]

1346
6417)

R 148
Comité-Sitzung
Donnerstag den 1. Auguſt Abends 8 Uhr
in der Reſtauration Fink.
Alle Mitglieder des weiteren Comits's werden ergebenſt eingeladen.
Darmſtadt, den 31. Juli 1878.
Wahl=Comits Küchler.

Israelitiſcher Gottesdienſt
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 3. Auguſt: Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr. Morgengottesdienſi um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr. - Sabbathausaana um 8 Uhr 25 M.

O6nd Bitterwaſſer
HHunyadi Janos), pro Flaſche 50 Pfg,
aus der Fabrik künſtlicherMineralwaſſer
von Rud. Schuaſer,
3117)
Martinſtraße 14.
Niederlagen in den Apotheken der Herren
Merck, Scriba u. Lauer, ſowie bei den
Herren Friedr. Schaefer u. L. Brüch=
weh
, Ernſt=Ludwigſtraße, Fr. Ebert,
Fuhrmannsſtraße.
6418) Eine kinderloſe Wittwe ſucht Mo=
natdienſt
oder für den ganzen Tag.
Zu erfragen Hochſtraße Nr. 8.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 1. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Allergnädigſt ge=
ruht
am 15. Juli den Hauptſtaatskaſſebuchhalter Guſtav Michell zum
Hauptſtaatskaſſier zu ernennen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Actuariats=
aſpiranten
G. F. Ringelshäuſer zum Landgerichtsactuar in Schlitz
und den Actuariatsaſpiranten J. G. Uſinger zum Landgerichtsactuar
in Wimpfen ernannt.

Nach bis jetzt vorliegenden Wahl=Reſultaten im Wahlkreiſe
Darmſtadt=Großgerau (rückſtändig ſind nur noch Trebur und Worfelden,
wurden 12283 Stimmen abgegeben. Hiervon entfielen auf Provinzial=
Director Küchler 5522, Fabrikant Wilhelm Büchner 4377, Frhrn. von
Wambolt 176, Moſt 2208 Stimmen.
- Reichstagswahlen im Großherzogthum Heſſen.
Offenbach (Stadtbezirk): Dr. Dernburg (nat.=ib.) 1642, Dr.
Waſſerburg (ultr.) 274, Liebknecht (ſoc.=demokr.) 2165, Flinſch (fortſchr.)
524 Stimmen. (Stichwahl erforderlich).
Worms (Stadtbezirk): Dr. Görz (nat.=lib.) 1475. v. Biegeleben
(ultrm.) 185, Dreesbach (ſoc.=dem.) 230 Stimmen. Wahl des Dr. Görz
geſichert, da auch aus den Landorten ſehr günſtige Berichte einge=
laufen
ſind.
Mainz(Stadtbezirk): Reuleaux (fortſchr.) 2473, Moufang (ultr.)
2834, Liebknecht (ſoc=dem.) 2442, G. Weiß (Demokrat) 907 Stimmen.
(Kommt hier jedenfalls zur Stichwahl).
Lauterbach: Prof. Gareis (nat.=lib.) 437, Graf Laubach ( deutſch=
conſ
.) 27 Stimmen.
Schotten: Prof. Gareis 328, Graf Laubach 2 Stimmen.
Grünberg: Ad. v. Rabenau (frei=conſ.) 186, Zimmer (conſ.)
2 Stimmen.
Friedberg: Schröder (nat=lib.) 629, Curtmann (conſ.) 49 St.
- Am 5. Auguſt tritt auf Einladung des Reichskanzlers in Heidel=
berg
eine Conferenzdeutſcher Finanzminiſter zur Beſprechung
von Zoll= und Steuerfragen zuſammen.
- Dem Vernehmen nach ſteht ein Frankfurter Conſortium wegen
Ankauf des Großh. Palais in Frankfurt in Unterhandlung. Das
Conſortium beabſichtigt darin 5 großartige Läden zu errichten.
Dem Executiv=Comite für die hieſigen Pferde= und Fohlen=
märkte
iſt die Erlaubniß ertheilt, zu der Ausſpielung von Fohlen und
Pferden, welche daſſelbe bei Gelegenheit des diesjährigen am 23. und
24. September c. zu Darmſtadt ſtattfindenden Herbſt=Pferde= und Fohlen=
Marktes zu veranſtalten beabſichtigt, auch in den Provinzen Heſſen=Naſſau,
Brandenburg, Hannover und Rheinland Looſe ( 2 Mark) zu
verbreiten.
- Vor einigen Tagen wurde in Frankfurt ein Poſtſchaffner wegen
Unterſchlagung eines Werthbriefes von 3000 M. verhaftet und hat
derſelbe Geſtändniß abgelegt. Der vermißte Werthbrief wurde mit noch
2 andern, in einer Blechbuchſe in der Erde vergraben aufgefunden.
- Wie man dem G. A. mittheilt, ſolll die Gailſche Woll=
ſpinnerei
in Gießen in aller Kürze den Betrieb einzuſtellen beabſich=
tigen
, wodurch eine größere Anzahl Arbeiter verdienſtlos würde.
Offenbach, 30. Juli. (Jahn=Feier.) Der hieſige Turnverein
läßt den hundertjährigen Geburtstag des deutſchen Turnvaters Jahn
nicht vorbeigehen, ohne denſelben in würdiger Weiſe zu begehen. Die
Hauptfeier wird am Vorabend des Tages, am 10. Auguſt, in dem
Theaterſaal der Schloſſer'ſchen Liegenſchaft abgehalten. An die Begrüßung
der Verſammlung, zu welcher auch Deputationen ſämmtlicher hieſiger
Vereine geladen werden, reiht ſich ein paſſender Prolog, nebſt einer kurzen
Biographie Jahns. Der Geſangverein des Turnvereins wird hin und

wieder paſſende Mämerchöre und Solis einflechten. Auch ein Feſtſpiel
mit einigen lebenden Bildern iſt in Ausſicht genommen. Nach Abwicke=
lung
des Programms findet allgemeiner Commers ſtatt. Am Nachmit=
tag
des 11. Auguſt wird auf dem nahen Bieberer Berg ein Waldfeſt
abgehalten, bei welcher Gelegenheit ein Schauturnen veranſtaltet wer=
(O. 3.)
den wird.
Im Laufe voriger Woche wurden bei Nieder=Kleen bei Gießen
2 heimkehrende Schullehrer auf der Straße angefallen und mißhandelt.
Die Thäter ſind jetzt ermittelt und zur Haft gebracht worden.
Poſtſparkaſſen. Die Reichs=Poſtverwaltung hat ſich ent=
ſchloſſen
, die Einführung der Poſtſparkaſſen in Deutſchland zu empfehlen.
Lange Zeit hat ſie es bei der bedeutenden Entwickelung des deutſchen
Sparkaſſenweſens nicht für nöthig gehalten und angenommen, die Sache
liege bei uns anders als in England. Allmälig aber hat ſich ihr doch
der Gedanke aufgedrängt, ob der Sparbetrieb nicht noch wirkſamer ange=
regt
werden würde, wenn ſie ſich ſeiner gleichfalls annähme, und ob die
beſtehenden Sparkaſſen nach unten hin wohl ſo tief reichten und ſo wirk=
ſam
anzögen, wie die Werbung der Poſt es thun würde. Eine ſelbſtge=
machte
Erfahrung hat dieſen Eindruck verſtärkt. Sie bot nämlich dem
Magiſtrat zu Berlin an, für die ſtädtiſche Sparkaſſe die 70-80 Poſt=
ämter
der Rieſenſtadt zu ebenſo viel Annahmeſtellen zu machen, und mit
dem gleichen Anerbieten wandte ſie ſich an Kreis= und Gemeindeſpar=
kaſſen
in den dichtbevölkertſten rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriebezirken.
Beiden Orts wurde ſie damit abgewieſen. Die Sparkaſſenverwaltungen
erklärten, kein Bedürfniß zur Vermehrung der Annahmeſtellen zugeſtehen
zu können, während daſſelbe anderweitig entſchieden behauptet ward.
Unter ſolchen Umſtänden wäre es offenbar gut, wenn eine praktiſche
Probe angeſtellt werden könnte. Die Poſt nimmt gegenwärtig ſchon
Geld genug an; der Empfang von Spareinlagen wird ſie nicht weſent=
lich
mehr beſchweren, und dem ohnehin bei ihr verkehrenden Publikum
ſehr bequem ſein. Den Poſtſchalter kennt jedes Dienſtmädchen und jeder
junge Burſche ohnehin: nach der ſtädtiſchen Sparkaſſe müſſen ſie ſich erſt
erkundigen, und thun es natürlich nur dann, wenn ſie ſchon feſt ent=
ſchloſſen
ſind, folgerichtig und ausdauernd zu ſparen. Wenn die Poſt
Sparkaſſe wird, iſt der Antrieb zum Sparen weit größer. Die Schwierig=
keit
des erſten Anfangs, hier beſonders groß, überwindet ſich leichter. E3
iſt alſo doch wohl denkbar, daß Poſtſparkaſſen das Sparen noch weit all=
gemeiner
in Aufnahme bringen und die jährlichen Erſparniſſe der Nation
noch weit raſcher und ſtärker vermehren würden. In feindliche, mörde=
riſche
Concurrenz mit den beſtehenden Communalſparkaſſen würde die
Poſt deßhalb ja noch nicht treten. Die Denkſchrift der Reichs= Poſtver=
waltung
bevorwortet ausdrücklich, daß hieran nicht gedacht werde, und
daß deßhalb ein nicht zu hoher Höchſtbetrag für die Einlagen eines
einzelnen Sparers angenommen werden ſolle. In England beträgt der=
ſelbe
5000 M.; ſie meint, in Deutſchland dürfe er 1500 oder höchſtens
2000 M. nicht überſteigen. Auch der Zinsfuß ſoll nicht mehr als 3 pCt.
oder darunter betragen, ſo daß den anderen Sparkaſſen der Magnet
beſſerer Verzinſung überlaſſen bliebe. So würde die Poſt wirklich nur
das bisher mehr oder weniger unangebaut gebliebene Feld der kleinſten
Sparpfennige urbar machen und beſtellen. In einer Beziehung freilich
wäre ſie dem beſtehenden Sparkaſſenweſen von vornherein und unab=
wendbar
überlegen, in dem feſten Zuſammenhange aller ihrer Sparkaſſen
untereinander, der ihr geſtatten würde, jede ugendwo empfangene Ein=
lage
an jedem anderen Poſtorte des Reiches zuruckzuzahlen. Die Denk=
ſchrift
nennt dies ganz richtig eine werthvolle Ergänzung der Freizügig=
keit
des Arbeiterſtandes. Dieſem wird dadurch etwas ganz Aehnliches
zur Verfügung geſtellt, wie es die Spitzen der nationalen Geſchäftswelt
durch die Reichsbank mit ihren vielfachen Verzweigungen beſitzen. Von
einem Ende Deutſchlands bis zum andern verfügt man dann mit einem
Sparkaſſenbuche in der Taſche jeden Augenblick uber baares Geld. Das
wird ja nicht blos der Arbeiterſtand ſich zu Nutze machen, dieſer aber
nimmt dadurch gewiſſermaßen Theil an den ihm ſonſt zu hoch hängen=
den
Vortheilen eines wohlgeordneten, reichentwickelten Bankweſens.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.