Darmstädter Tagblatt 1878


26. Juli 1878

[  ][ ]

RELTAAIL
F
.
b68

Ahnziannn
ES nd Enihn
nu m dn Mi=
Exzaaaim.
MrizuzR zöAu
MOhuhtag mdAihdadih.


(Frag= und Anzeigeskatt)
Mit der Gonntags=Bellagei
RüstüET AliyudlupsDall.
141. Jahrgang.

Inferate
verdem engenontir WDarnſiah.
von de Exidition, Whehnſ. R. W.
mBeſſungen von Feiedr. Boher,
Holzſtrate Nr. 18, ſovie azim
pur ella hllda AnnzuenEn.
Nitouva.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

N1a4.

Freitag den 26. Juli

1876




B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, darauf aufmerkſam zu machen, daß unausgebackenes Brod zu den verdorbenen Eßwaaren im Sinn
des 8 367 pos. 7 des Reichsſtrafgeſetzbuchs gehört und unter keinen Umſtänden zum Verkauf gebracht werden darf. Bei Zu=
widerhandlungen
tritt nicht nur die geſetzliche Strafe, ſondern auch Confiscation des vorhandenen Brodes ein. Das Publikum
erſuchen wir, derartige Fälle alsbald unter Vorzeigung des betreffenden Brodes dem einſchlägigen Revier=Commiſſär zur Anzeige
zu bringen. - Darmſtadt, den 18. Juli 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des 8 1 der Polizei=Verordnung vom 25. April 1877 werden hierdurch die betreffenden Grundbeſitzer aufge=
fordert
, alle neuen Schößlinge der Hecken an öffentlichen Fahr= und Fußwegen in der Gemarkung Darmſtadt längſtens bis zum
15. Auguſt d. J. derart zu beſchneiden und zurückzubinden, daß ſie nicht über die Nachbar= und Weggrenze hinausragen.
Zuwiderhandlungen unterliegen nach 8 3 der gedachten Polizei=Verordnung einer Geldſtrafe von 1 bis 5 Mark und wird
außerdem das Beſchneiden der Hecken und Zurückbinden der Schößlinge, wenn nöthig, auf Koſten der Säumigen von Amts=
wegen
ausgeführt. Darmſtadt, den 18. Juli 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach 8 5 der Pollzeiverordnung vom 26. April d. J., die Beaufſichtigung der Hunde betr., müſſen alle bifſigen Hunde,
ferner alle größeren Hunde - mit Ausnahme der Jagdhunde - namentlich Bullenbeißer, Bulldoggen, Metzger=und Schäferhunde,
Neufundländer, Bernhardiner, Leonberger und Ulmerhunde, dann alle an Fuhrwerk ang=ſpannten, oder zur Bewachung irgendwie
angebundenen Hunde, endlich ſolche Hunde, bezüglich welcher eine deßfallſige beſondere Anordnung von uns getroffen worden iſt,
innerhalb des bewohnten Stadtberings auf der Straße mit einem das Beißen wirkſam verhindernden Maulkorbe verſehen ſein,
oder an einer kurzen Leine geführt werden.
Dieſer Vorſchrift wird noch vielfach entgegen gehandelt, weßhalb wir hierdurch eine mit dem 1. Auguſt ablaufende letzte Friſt
beſtimmen, bis zu welcher frei umher laufende Hunde der vorbezeichneten Gattungen mit einem Maulkorbe verſehen ſein müſſen,
widrigenfalls ſie eingefangen und eventuell getödtet werden, während gegen den Beſitzer gleichzeitig Strafanzeige erhoben wird.
Das Gleiche wird wegen ſolcher Hunde der Fall ſein, welche bis zum genannten Termine nicht die vorgeſchriebene Blech=
marke
tragen.
Das Muſter eines Maulkorbs, wie er nach ſachverſtändigem Gutachten das Beißen wirkſam verhindert, ohne daß eine ſtraf=
bare
Quälerei des Thiers damit verbunden iſt, kann in unſerem Dienſtlokale Zimmer Nr. 4 während der Amtsſtunden von
8-12 Vormittags und 2-6 Nachmittags eingeſehen werden.
Mauloörbe anderer Art werden unter Umſtänden nicht als der Vorſchrift entſprechend erachtet.
Darmſtadt, den 16. Juli 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.

5239)
Veröffentlichung.
In dem Firmen=Regiſter unterfertigten
Stadtgerichts wurden heute nachſtehende
Einträge vollzogen:
1) Kaufmann Daniel Schatz dahier be=
treibt
auf hieſigem Platze unter der
Firma Molkerei Darmſtadt, D.
Schatzz einen Milchhandel im Gro=
ßen
und Kleinen, ſowie eine Käſe= u.
Butterfabrikation ſeit 1. Jan. 1878,
als Alleininhaber.

2) Louis Schie dahier betreibt auf hie=
ſigem
Platze ſeit 1. Mai 1878 unter
der Firma Louis Schie' eine Hand=
lung
mit Colonial=u. Spezereiwaaren
als Alleininhaber.
3) Drehermeiſter Philipp Baumbach da=
hier
betreibt auf hieſigem Platze ſeit
1861 unter der Firma Ph. Baum=
bachu
ein Ladengeſchäft mit ſelbſtge=
fertigten
Dreherwaaren u. Holzſchnitz=

4)

Waaren, ſowie eine Handlung mit
Tabak u. Cigarren als Alleininhaber.
Derſelbe hat ſeiner Ehefrau Caroline
geb. Schorlemmer vom 8. Juli 1878
an Procura ertheilt. Frau Baumbach
iſt befugt, die Firma zu vertreten und
zu zeichnen.
Ofenfabrikant Wilhelm Alt, zur Zeit
in Beſſungen betreibt ſeit 1. Januar
1878 in Beſſungen, und vom 1. Au=
356

[ ][  ][ ]

1304

guſt 1878 ab in Darmſtadt eine
Fayance=Ofenfabrik unter der Firma
Wilhelm AItu als Alleininhaber.
5) Suſanne Köhler, Ehefrau des Güter=
Anmelders Johann Conrad Köhler in
Darmſtadt, betreibt auf hieſigem Platze
ſeit dem 1. Juli 1877, mit Zuſtim=
mung
1 ihres Ehemanns, unter der
Firma S. Köhleri eine Handlung
mit Kurz= und Spezereiwaaren als
Alleininhaberin.
6) Kaufmann Wilhelm Opel in Frankfurt
a. M., Alleininhaber der dortſelbſt
unter der Firma W. und A. Opel
beſtehenden Nähmaſchinen=Handlung,
hat ſeit 1. März 1878 dahier in
Darmſtadt eine Zweigniederlaſſung be=
ſagten
Hauptgeſchäfts unter gleicher
Firma gegründet.
7) Kaufmann Samuel Roſenberg dahier
betreibt auf hieſigem Platze unter der
Firma S. Roſenbergz ſeit dem
1. Februar 1878 einen Handel mit
Weißwaaren u. Schirmen als Allein=
inhaber
.
8) Kaufmann Karl Franciseus
dahier, betreibt auf hieſigem Platze
unter der Firma ſeines Namens eine
Tabak= und Cigarrenhandlung ſeit
1. December 1574 als Alleinin=
haber
.
9) Frau Margaretha Melsheimer, Ehe=
rau
des Ferdinand Carl Melsheimer
dahier, betreibt auf hieſigem Platze
ſeit 11. November 1867 eine Colo-
nialwaaren
= und Delikateſſenhandlung
unter der Firma,M. Melsheimeri.
Am 1. Januar 1878 iſt ihr Schwie=
gerſohn
, Kaufmann Karl Ritter dahier,
als gleichberechtigter Theilhaber ein=
getreten
. Beide Theilhaber ſind, Jedes
für ſich allein befugt, die Firma zu
vertreten und zu zeichnen. Letztere
bleibt unverändert.
10) Nach dem am 29. April 1878 er=
folgten
Tode des Glaſers Hermann
Schulz iſt die von demſelben bis da=
hin
auf hieſigem Platze unter der
Firma Hermann Schulz betriebene
Glaswaarenhandlung auf deſſen Wittwe
Eliſe, geb. Grünig, mit Activen und
Paſſiven als Alleininhaberin überge=
gangen
, welche ſie von dem gedachten
Tage an unter der nämlichen Firma
unverändert weiter betreibt. Die der
Fräul. Minna Schulz früher ſchon
ertheilt geweſene Procura bleibt fort=
während
in Kraft.
11) Heinrich Mühlig, Inhaber einer auf
hieſigem Platze unter der Firma H.
Mühlig beſtehenden Nähmaſchinen=
Fabrik mit Nähmaſchinenlager, iſt am
22. Dccember 1877 geſtorben. Das
Geſchäft wurde ſeitdem aufgegeben.
Die Firma iſt erloſchen.
12) Die ſeither von Heinrich Martin
in Wiesbaden dahier unter der Firma
ſeines Namens betriebene Zweignieder=
laſſung
der in Wiesbaden unter der=
ſelben
Firma beſtehenden Kleiderhand=/

R 144
lung. wurde am 18. Juni 1878 auf=
gegeben
.
13) Die ſeither von Kaufmann Carl Theiß
auf hieſigem Platze unter der Firma
C. Theiß betriebene Holz= und
Kohlenhandlung iſt am 1. Juli 1878
auf deſſen Sohn, Kaufmann Guſtav
Theiß dahier, als Alleininhaber
jedoch ohne Activen und Paſſiven
übergegangen. Letzterer betreibt das
gedachte Geſchäft unter der nämlichen
Firma weiter. Das unter der erwähn=
ten
Firma früher noch betriebene
Spezereigeſchäft wurde aufgegeben.
14) Kaufmann Ferd. Carl Winter, In=
haber
des dahier unter der Firma
ſeines, Namens betriebenen Weiß=
waaren
= und Wäſchegeſchäfts, hat ſei=
ner
Ehefrau Marie Louiſe geb. Schnei=
der
, vom 1. Juli 1878 an Procura
ertheilt.
15) Die dahier von Kaufmann Auguſt
Johann Blanchet auf hieſigem Platze
unter der Firma A. J. Blanchet
betriebene Schirmfabrik und Handlung
mit Schirmwaaren wurde im März
1878 aufgegeben. Die Firma iſt er=
loſchen
.
Darmſtadt, den 8. Juli 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
Am Montag den 29. d. M., Nach=
mittags
4 Uhr, werden auf dem Artillerie=
Schießplatze bei Darmſtadt, im Feld=Depot,
unbrauchbare Scheibenbretter gegen gleich
baare Bezahlung öffentlich meiſtbietend ver=
kauft
werden.
Naſſauiſches Feld=Artillerie=Regiment
6240)
Nr. 27.

6241) Bei mir iſt zu haben:
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kochen
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35
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[ ][  ][ ]

1305

E144

6240) Vorgerückter Jahreszeit halber habe ich einen
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meiner Vorräthe in:
Rleiderkattunen, Jacometts;
Woll. Damemhileiderstoſten;
Buxhasm für Herren= und Knabenkleider
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Ich bemerke noch, daß mein Lager nur aus reellen, ſoliden
Waaren beſteht und daß die Preiſe angeführter Artikel ganz
bedeutend ermäßigt ſind.
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P. Berbenich.
16.

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H. Heuß, Handelsgärtner.
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6247) Ein neuer nußb. polirter Schreib=
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, 2 Glasſchränke, 1 runder Tiſch,
2 polirte Bettſtellen und 1 Wagen, nußb.
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Vermiethunnet.
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Hermietheu.
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4714) Bleichſtraße. 11 im mittleren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
4815) Arheilgerſtraße 50 ein Logis
zu vermiethen.
6205) Karlsſtraße 32 iſt die Parterre=
Wohnung mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
6248) Beſſunger Annaſtraße 10 ein
Logis zu vermiethen.
6249) Frankfurterſtraße 5 parterre
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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CrCivrvope.
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56250) Zwei freundliche Logis,
Pe2-3 Zimmer, mit oder ohne . 9
bel, an ledige Herren zu vrrmiethen.
2 Nach Wunſch auch Bedienung u. Kaffe=
2 im Hauſe. Näheres Heerdwegſtr. 56
Po-
poppvbre
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Pök.
TTTTTALAAATTLLI¾
2
6251) Eck der Bleich=u. zabrikſtr. 1
ind 2 fein möbl. Parterrezimmer zu verm.

6252) Alle Wahlberechtigte, welche ſich zu dem Programme der Centrums=
Partei bekennen, werden zu einer
Wahlbeſprechung
im großen Saale der Winter'ſchen Brauerei auf Samstag den 27. Juli,
Abends 8 Uhr, eingeladen.
Das Comits für die Centrums=Fraction.
M.
MrltUtrtrku Atratflt!
6233) Samstag den 27. Juli c. Abends=präcis 8½ Uhr:
hionais versammlung
in der Brauerei zum Schützenhof (Winterlokal).
A.
T a g e s o r d n u n g:
1) 5. Deutſcher Kriegertag in Gießen, verbunden mit der Fahnenweihe des Krieger=
vereins
Gießen;
2) Betheiligung an der Berdigung verſtorbener Kameraden;
3) Feier des 18. Auguſt (Stiftungsfeſth;
4) Die Reichstagswahl.
Der Vorſtand.
Um recht zahlreiche Betheiligung bittet

6234) Ein Lehrliug mit den nöthigen
Vorkenntniſſen unter günſtigen Bedingungen
auf das Comptoir eines hieſigen Fabrik=
geſchäfts
geſucht. Offerten unter R. G.
Nr. 6234 an die Exp. d. Bl.

6236) Ein ordentlicher fleißiger Lackirer
findet ſofort Stellung. Näheres in der
Expedition d. Bl.

6237) Zwei unmöblirte Zimmer von
einem ſoliden jungen Mann per 1. Auguſt
geſucht. Offerten mit billigſter Preisangabe
gub H 300 poſtlagernd hier.

Halienischer Uuterricht
zu nehmen geſucht von einem jungen
Manne, der gute Kenntniſſe im Franzöſiſchen
und Engliſchen hat. Gefl. Anfragen wolle
man: E. J. 78 poſtlagernd Darmſtadt
(6255
adreſſiren.
6256) Eine Amme geſucht.
Kl. Ochſengaſſe 11.

6253) Mit der Nadel geübte Mädchen
finden dauernde Beſchäftigung bei
H. Schuchard.

6254) 2 junge Kaufleute oder Schüler
finden in einer ruhigen Familie gute

Penſion nächſt dem Gymnaſium.
Näheres in der Expedition.

Dankſagung.
6257)
Allen Freunden und Bekannten, welche
ſo warme Theilnahme an dem Verluſte mei=
nes
lieben Mannes Adolf Werner nah=
men
und denſelben zur Ruheſtätte geleiteten,
insbeſondere dem Herrn Vorſtand und Ar=
beitern
der Centralwerkſtätte, unſeren tief=
gefühlteſten
Dank.
Die trauernde Wittwe Margarethe Werner
nebſt Geſchwiſter und Schwager.

[ ][  ]

1306

R 144

6259) Eine tüchtige Köchin zu baldigem.
Eintritt geſucht. Mauerſtraße 17.

[6258)

Frunſtgenoſſinſchaft Darmſtaot.
Versummlung Samstag den 27. Juli Abends 8 Uhr in der
Reſtauration Danz (Bühler).
Tagesordnung: Berliner Telegirten=Verſammlung.
Der Vorſtand.

Hatkrimeml,oooe
3 Mark, wobei jedes Loos gewinnt Hauptgewinne im Werth von 7000, 6000
5000, 4000 Mark u. ſ. w.), ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

Tages=Kalender.
Samstag 27. Juli: Vereinigtes Sommer=Caſino
im Saalbau. Monatsverſammlung des
Kriegervereins Darmſtadt.
Verſammlung
der Kunſtgenoſſenſchaft Darmſtadt.
Montag 29. Juli: Quartalverſammlung der
Darmſtädter Volksbank. (E. G.)

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 26. Juli.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 19. vom
25. Juli enthält: 1) Bekanntmachung, die Abänderung der Statuten der
Bank für Handel und Induſtrie betr. - 2) Bekanntmachung, die Be=
ſtätigung
von Stiftungen und Vermächtniſſen betr.
3) Bekanntma=
chung
, die Vergrößerung des Familien=Fideicommiſſes des Herrn Grafen
zu Stolberg=Roßla=Ortenberg betr. - 4) Bekanntmachung, die Ergeb=
niſſe
der Verwaltung der allgemeinen geiſtlichen Wittwenkaſſe vom Jahr
1876 betr. - 5) Ueberſicht der für 1878 von Großh. Miniſterium des
Innern genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der
israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Worms. - 6) Ordens=
verleihungen
. - 7) Dienſtnachrichten.- 8) Ruheſtandsverſetzungen.- 9)
Concurrenzeröffnungen. - 10) Berichtigung.
Wie der Reichsanzeiger mittheilt, beabſichtigt S. M. der Kaiſer
einem Theile der Manöver des 11. Armeecorps beizuwohnen.
- Der Ertrag der Kaiſer=Wilhelm=Spende ſoll ſich nach
der bis jetzt gemachten Zuſammenſtellung auf ca. 3,000,000 M. belaufen.
Ueber die Verwendung iſt noch nichts beſtimmt.
Die von der nationalliberalen Partei vorgeſtern Abend in Beſ=
ſungen
abgehaltene Wählerverſammlung nahm einen ſehr befriedigen=
den
Verlauf. Daß die Betheiligung nicht ſtärker war, darf in dieſem
Fall wohl nicht allein auf die Erntezeit, ſondern auch auf die verſpätete
öffentliche Ankündigung der Verſammlung zurückgeführt werden. Die=
ſelbe
wurde von Herrn Lehrer Geyer eröffnet und von Herrn
Ober=Rechnungsprobator Bauſch präſidirt. Der Landtagsabgeordnete
Hofgerichts=Rath Maurer ſowie Profeſſor Dr. C. Thiel empfahlen die
Kandidatur Küchler unter dem Beifall der Verſammlung. Herr Maurer
ſowohl als auch noch andere Redner, Friedrich, Seibert, Schmeel, be=
tonten
die Freiſinnigkeit und den unabhängigen Sinn des Herren Küchler.
Sehr ſchlecht kam das,200=Millionen=Flugblatt: weg, welches von Herrn
Thiel ſachlich kritiſirt und von allen Rednern als auf Unwahrheit be=
ruhend
bezeichnet wurde. Gegneriſche Stimmen wurden nicht laut. Ein
Hoch auf Herrn Küchler fand einſtimmigen Widerhall. Mit einem Hoch
auf Kaiſer und Reich ging die Verſammlung um ½12 aus einander.
Dienstag 30. Juli und Mittwoch 31. Juli wird im Hauptge=
bäude
der techniſchen Hochſchule die Ausſtellung der graphiſchen
Arbeiten von Studirenden ſtattfinden. Wir machen unſere
Leſer darauf aufmerkſam, daß dieſe Ausſtellung Vormittags 9-12 Uhr,
Nachmittags 3-6 Uhr zugänglich iſt. Als Ausſtellungsräume dienen
3 Säle des mittleren und 4 Säle des oberen Stockwerkes im Hauptge=
bäude
der techniſchen Hochſchule (Capellſtraße). In der mittleren Etage
iſt hauptſächlich das Ingenieurweſen, in der oberen die Architectur und
das Maſchinenweſen verfreten. Im Leſezimmer der Bibliothek wird eine
große Zahl von Photographien und Prachtwerken kaus dem Gebiete des
Bau= und Ingenieurweſens ſowie der Kunſtgeſchichte ausgeſtellt ſein.
Hochreſervoir für das ſtädtiſche Waſſerwerk. Das=
ſelbe
iſt veranſchlagt zu 175,542 M. 82 Pf. und wurden geſtern Morgen
die 8 eingelaufenen Offerten eröffnet. Von hier waren die nachfolgenden
Submiſſionen eingelegt: Bauunternehmer Wagner 200,090 M., Harres
und Müller 201,537 M. 87 Pf., K. Vogel und P. Wagner 271,957 M.
30 Pf. Das niedrigſte Gebot von auswärts hatte eingelegt Architekt
und Bauunternehmer A. Straßer in Hannover mit 159736 M. 57 Pf.,
das höchſte die Actiengeſellſchaft vormals Harkort in Duisburg mit
347051 M. Die Gebote ſchwankten zwiſchen 7 pCt. unter und 100 pCt.
über dem Voranſchlag.
Wie die N. H. V. mittheilen, wurde am Mittwoch Abend ein
Fabrikarbeiter Namens Schmidt aus Traiſa, der ſich bei dem Un=
wetter
unweit der drei Brunnen' unter einen Baum geflüchtet, vom
Blitz erſchlagen.
Wir empfangen nachſtehende Zuſchrift eines hieſigen Fabrikanten
techniſcher Produkte: Vor einigen Wochen brachte Ihr geſchätztes Blatt
ein angeblich neues Verfahren zur Unterſuchung von Rothwein, mittelſt

Salpeterſäure, auf beigemiſchte Farbſtoffe. Als Chemiker und zugleich
Fabrikations=Chef unſerer Firma, nahm ich mit Intereſſe Kenntniß da=
von
und verſuchte das Verfahren in der Praxis. Ich fand nun, daß es
durchaus nicht gleichgültig iſt wie manipulirt wird und zwar ob die
Salpeterſäure in den zu unterſuchenden Rothwein gegoſſen oder umge=
kehrt
verfahren wird.
Zur Anſtellung meiner Verſuche diente mir ein
als echt verkaufter Rothwein, ein mit Malven gefärbter Weißwein und
endlich ein mit Anilin=Fuchſin ögefärbter Weißwein. Die abgemeſſenen
Weinproben wurden nun mit dem gleichen Volumen Salpeterſäure von
1,20 ſp. Gew. verſetzt und umgeſchüttelt. Es wurde ſofort ganzlich zer=
ſtört
Anilin, Malven zeigten ein erhöhtes feuriges Roth und der ſ. 9.
echte Rothwein ein helleres, aber ebenfalls noch deutliches Roth. Wurde
nun umgekehrt verfahren, in die Säure die Weinproben eingegeben, ſo
verſchwanden wiederum ſofort Anilin, nach wenigen Minuten auch der
Malvenwein und bald darauf auch der ſ. 9. echte Rothwein reſp. deſſen
Farbe, jedoch mit Hinterlaſſen einer bräunlich rothen, etwa Bier ähnlichen
Färbung. Es dürfte daher der letzere Weg des Verfahrens der allein
richtige ſein um Täuſchungen vorzubeugen.
Das Beſte bei allen dieſen
Verſuchen iſt die jedesmalige Zerſtörung des Anilin und wäre es nur=
zu
wünſchen, wenn überhaupt dieſer Stoff mit ſeiner ganzen Verwandt=
ſchaft
recht bald gänzlich zerſtört würde, das wäre in jeder Hinſicht eine
Wohlthat für die Menſchen und ganz beſonders für den Handel mit
Lebens= und Genußmittel.
Aus Rheinheſſen und der Vorderpfalz gehen große Sendungen
neue Kartoffeln nach Nord=Deutſchland und ſtellt ſich der Preis
auf 6 M. per 100 Kgr.
Worms, 24. Juli. Sicherem Vernehmen nach wird das hier gar=
niſonirende
Bataillon des Regiments Nr. 118 zu den diesjährigen großen
Herbſtübungen des 11. Armee=Corps erſt am 21. Auguſt ausrücken. Die
große Parade findet am 20. September ſtatt. Die Dispoſitionsurlauber
und Reſerviſten werden 6 Tage vor dem oben angegebenen Termine ein=
berufen
werden.
W. Z.)
Oppenheim, 23. Juli. Heute wurde dahier ein 10jähriger Knabe
beerdigt, der an Blutvergiftnng geſtorben iſt.
Verſelbe hatte vor etwa
14 Tagen beim Baden im Canal mit einer Zehe in einen Gegenſtand
getreten. Nach einigen Tagen ſchwoll die Zehe und daraufhin auch das
Bein an, ſo daß eine Rettung nicht mehr möglich war, als ärztliche
Hülfe in Anſpruch genommen wurde.
Der ſtädtiſche Thierarzt Weigand, veröffentlicht in der Kaiſersl.
2tg. folgende Warnung: Seit neuerer Zeit wird geſalzenes
Schweinefleiſch namentlich Vorderſchinken und Seitenſtücke, in
auffallend großen Mengen aus Amerika nach Deutſchland verbracht.
Dieſes Fleiſch iſt zwar meiſtens noch gut erhalten, weil es ſehr ſtark ge=
ſalzen
iſt, aber eine Fleiſchbeſchau oder eine Unterſuchung auf Trichinen
und Finnen beſteht an den Orten der Schlachtung nicht. Trichinen
und Finnen werden aber durch Salzen und Räuchern nicht mit Be=
ſtimmtheit
getödtet, dieſes wird nur ſicher durch die Siedhitze erreicht,
weßhalb das conſumirende Publikum immer gut thun wird, wenn es
ſolches Fleiſch nur in ganz gar gekochtem Zuſtande und unter keiner Be=
dingung
roh oder halb gekocht genießt.
Außerordentliche Hitze. Aus Nordamerika wird telegra=
phiſch
berichtet, daß die Hitze in dieſem Commer ganz außerordentlich
groß ſei. Sie hat namentlich im Miſſiſſippi=Thale und in den nordweſt=
lichen
Staaten einen exceſſiven Grad erreicht; das Thermometer zeigt
an manchen Orten 116 Grad F. (- 3440 R.) im Schatten. Vom 1.
bis 18. Juli ſind in St. Louis 1500 Perſonen in Folge der Wirkungen
der Hitze erkrankt, von denen 150 ſtarben. Während der erſten Hälfte
der vorigen Woche wurden alle öffentlichen Arbeiten ſuspendirt oder bei
Nacht vorgenommen. Der Briefpoſtdienſt mußte unterbrochen werden.
In vielen Theilen von Süd=Miſſouri und Kanſas geſchah die Ernte bei
Mondlicht. Aus Chicago werden am 16. Juli 103 Fälle von Sonnen=
ſtich
berichtet, von denen 31 tödtlich endeten. An demſelben Tage ſtieg
ſogar in der canadiſchen Provinz Ontario das Thermometer auf 103
Grad F. im Schatten.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.