RALTIUTI
Lagblatt.
(Frag=und Anzeiges(att.)
Giseneneon
d gEu E Ehulhn.
Rra in an Pi=
EUAau mrnumm,
ETlmCx.ztadd
APuddiamUAdzihr.
Mit der Gonntags=Beilage:
141. Jahrgang.
önſerat=
verdenengenenner hDarnktad
von der Epediton, Rhehſt. R. A.
mBeſſungen vn Rldr Boter,
glzſtraße Rr. 18, ſovie auzin
von elln ſlden
EiuoneaEy-
dittan.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamitz, ſowie des Großh. Polizeiamts Parmſtadt.
Wi20.
1878
Freitag den 5. Juli
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach Mittheilung der Kaiſerlichen Ober=Poſt=Direction Darmſtadt iſt am 1. l. Mts. in Mörlenbach eine Telegraphen=
Anſtalt und zu Reichenb a ch l. O. eine Fernſprech=Anſtalt, beide mit beſchränktem Tagesdienſt, eröffnet worden.
Darmſtadt, am 2. Juli 1878.
Großherzogliche Provinzial=Direction Starkenburg.
In Verh. d. Kr.:
Spamer, Regierungsrath.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 18. Juli l. J.,
Nachmittags 4 Uhr,
wird die zum Nachlaſſe des Friedrich Jacob
Wolff II. in Eberſtadt gehörige Hofraithe
mit Garten nebſt Einrichtung für eine
Eſſig=, Hefen= und Liqueurfabrik und
ſon=
ſtigem Zubehör zum letzten Male auf
dem Büreau Großh. Ortsgerichts Eberſtadt
verſteigert werden, was hiermit zur
öffent=
lichen Kenntniß gebracht wird.
G Darmſtadt, 26. Juni 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
G Gutfleiſch,
Arnold,
E Landrichter.
Landgerichts=Aſſeſſor.
5699) Die auf den 1. d. Mts.
anbe=
raumt geweſene Wein=Verſteigerung, die
jedoch an genanntem Tage, eingetretener
Hinderniſſe halber, nicht abgehalten werden
konnte, wird nunmehr Samstag den 6.
d. Mts., Vormittags 9 Uhr, in dem
ſ. Z. angegebenen Lokale abgehalten.
Darmſtadt, am 2. Juli 1878.
Keßiler, Pfandmeiſter.
Verſteigerung von Akazien=
Stämmen.
WWeiterſtadt.) Dienstag den 9.
Inli, Vormittags 9 Uhr anfangend,
lüßt Unterzeichneter 30 Stück Akazienſtämme
auf dem Neiter=Exercierplatz in der
Ge=
markung Weiterſtadt liegend, an Ort und
Stelle verſteigern.
Weiterſtadt, am 3. Juli 1878.
Martin Vetter.
8
Bekanntmachung.
Das Anfertigen und die Lieferung von
einem neuen Brunnenbiet von Steinbacher, 5222)
Steinen ſoll Montag den 8. Juli,
Vor=
mittags 10 Uhr, durch Submiſſion
ver=
geben werden. Voranſchlag u. Bedingungen
liegen auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht
offen.
Eberſtadt, den 3. Juli 1878.
5643)
Burger, Bauaufſeher.
Feilgebotenes.
5558) Eine Stahl=Belocipede engliſcher
Conſtruction wegen Abreiſe äußerſt billig
ſabzugeben. Näheres Steinſtraße 14.
„
Mohnol feinſtes deutſches,
Olivenöl Wizzaer
ſempfiehlt billigſt
Allstan Böhme,
5557)
Schulſtraße 16.
Eine grosse Stute
mittlerer Carossier, beſonders ſchön
und geſtieckt gebaut, 9 Jahre alt,
ſicher gefahren u. geritten, als Stadt=
Einſpänner brillant, abzugeben
Offer=
ten unter K63038 befördern Haaſenſtein
n. Vogler in Frankfurt a. M. (5561
Junge gemäſtete Gänse von M. 3.50.
„ Poulsnden, „ 6...
Mabnen , „ 1.50.
„
„
Eaten „ „ 3.-
„
ſempfiehlt
M
Wöhrich
im Großh. Geflügelhof.
5550) Zu verkaufen: Eine amerikaniſche
Raſenmähmaſchine. Näh. in der Exped.
Vermiethungen.
3343) Schulſtraße 14 der 3. Stock
vermietheu.
Wm.
4714) Bleichſtraße H Im mileren
Stock ein ſchönes Logis zu vermiethen: ein
großes Zimmer, 2 Cabinette, abgeſchloſſener
Vorplatz, Küche, Magdkammer, Keller und
Holzſtall, ſogleich beziehbar.
4815) Arheilgerſtraße 50 ein Logis
zu vermiethen.
5644) Frankfurterſtr. 20 eine Wohnung,
4 kl. F. ganz für ſich iſt gleich zu beziehen.
5645) Nieder Namſtädterſtraße 37
iſt die Manſarde, beſtehend aus 4 Zimmern,
Küche und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten,
zu vermiethen und Ende September, auf
Wunſch auch früher, zu beziehen. Näheres
Hochſtraße 2 parterre.
Vermiſchte Nachrichten.
5599) Während meiner Abweſenheit bis
Ende dieſes Monats werden folgende Herren
Kollegen die Güte haben, mich in meiner
Praxis zu vertreten:
Herr Dr. Schmidt, Hügelſtraße 63
Herr Dr. Küchler, Eliſabethenſtraße 14.
Herr Dr. Hüffell, Hölgesſtraße 14.
Darmſtadt, den 2. Juli 1878.
Dr. H. Pöhn.
321
1118
M. 129
Verein der Heſſiſchen Fortſchrittspartei
in Darmſtadt und Beſſungen.
Wir laden ſämmtliche Mitglieder unſeres Vereins hiermit ein, an der
Sonntag den 7. d. M., Nachmittags 4 Uhr, im Ritſert'ſchen Saale dahier
ſtattfindenden Wahlverſammlung ſich zu betheiligen, ſowie auch Freunde
und Geſinnungsgenoſſen einzuführen.
Der Vorſtand:
Darmſtadt, den 4. Juli 1878.
5646)
Dr. Osann.
101.
16
4
AnAGAAAAT U
Sechsunddreißigſtes Jahr.)
Hpeolalarzt Dr. med. Heyer,
Gerlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
5l.
401¼ 75 M., ½Anth.
rLooseso. J. i6. J 750.
S. Basch, Berlin, Molkenm. 14.
5636)
Sofort geſucht:
Ein einfaches Mädchen mit guten
Zeug=
niſſen, welches waſchen und bügeln kann
und ein Kind vollſtändig beſorgt.
Auskunft Wilhelminenſtraße Nro. 29
dritter Stock.
EE6te9
m
Garten des Saalbaues.
Samstag den 6. Juli 1878,
unter
Ceitung des Hrn. Hoſkapeſlmeiſters Willem de Haan
Anfang präcis 8½ Uhr.
R. W. Gade.
F. Schubert.
R. Schumann.
N. W. Gade.
F. Lachner.
P. Schumacher.
E. Becker.
RROORAMM.
1) Zwei Chöre
2) Thurmwächterslied. b) An den Rhein.
2) Das Dörſchen
3) Zwei Doppel=Qnartette:
a) Die Lotosblume
b) Im Wald (8eſtimmig)
4) An den Sonnenſchein
5) Aus den „Muſikantenliedern”
2) Träumen. b) Stromfahrt. c) Wandern.
6) Das Kirchlein
7) Zwei Volkslieder für Doppelquartett:
2) Hans und Verene.
b) Schwäbiſches Tanzliedchen.
8) Zwei Chöre: 2) Rheinweinlied. b) Comitat.
F. Mendelsſohn.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt nicht
ge=
ſtattet. — Diejenigen geehrten Mitglieder, welche noch nicht im Beſitze von
ſol=
chen ſein ſollten, wollen ſich dieſerhalb an den Secretär des Vereins, Herrn
Louis Trier, Wilhelminenſtraße 25, wenden.
Für Nichtmitglieder ſind Karten 2 Mark in den Buchhandlungen der
Herren Schödler, Bergſträßer und Thies, ſowie Abends an der Kaſſe
zu haben.
Lurngsmeinde LLarmſtadt.
Jamatag den 6. Juli, Abends halb 9 Uhr:
Muſikzaliſeh-declamatoriſche Auterhaltung
auf dem Turnplatz,
unter Mitwirkung der Singmannſchaft.
Die Einführung von Damen iſt nur den Mitgliedern geſtattet.
Bei ungünſtiger Witterurg findet die Unterhaltung in der Turnhalle ſtatt.
5647)
Der Redewart.
5416) Ein Zimmermann
JFamilien=
vater), der vor einiger Zeit durch einen
Sturz verunglückte, jetzt aber ſoweit
wieder hergeſtellt iſt, daß er leichtere
Arbeit verrichten kann, ſucht Beſchäftigungk
H einerlei welcher Art. Näh. in der Exp.
5649)
GCſuchk.
zum ſofortigen Eintritt ein geſetztes
zuver=
läſſiges Frauenzimmer, das einem kleinen
Haushalt ſelbſtſtändig vorſtehen und
wo=
möglich zu Hauſe ſchlafen kann. Näheres
Soderſtraße 61 parterre Mittags zwiſchen
12 und 2 Uhr.
5550) Eine Kleidermacherin empfiehlt
ſich und nimmt noch Kunden an. Zu
er=
fragen Schulſtraße 14 im Laden.
2.
J
adicht zu überſehen!
Ein kleines Wohnhaus mit Manſarde,
dabei ein großer Garten von 436 Klftr.,
in welchem 160 Stück Obſtbäume von
verſchiedenem Obſt, große Anlagen von
Re=
ben, Himbeeren ꝛc. angepflanzt ſind, ſich
auch in einem ſehr guten Zuſtande befindet,
und für jedes Geſchäft, am beſten für eine
Gärtnerei ſich eignend, iſt anderweitig zu
vermiethen und bis Herbſt beziehbar.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
5652) Ein grüner Kanarienvogel
ent=
flogen. Grafenſtraße 26.
hynahmestele
von
ARRUNLuN
für alle hieſigen und auswärtigen Zeitungen
befindet ſich bei
Rüdolf Hosse
Trankfurt a. A.
gegenüber
gegenüber
der Hauptpoſt. 184 45 der Hauptpoſt.
E: Gleiche Preiſe wie bei den
Zeitungsexpeditionen ſelbſt. - Bei größeren
Aufträgen hiervon noch entſprechende
Rabatt=
bewilligung. Vertreter in Darmſtadt:
Herr W. A. Gärtner.
R 120
riegerverein Darmſtad.
Die Mitglieder des Vereins, welche die Enthüllnng des Krieger=
Denk=
mals zu Mombach, welche Sonntag den 14. Juli ſtattfindet, beizuwohnen
wünſchen, wollen ſich innerhalb 3 Tagen bei Kamerad Schorlemmer anmelden.
Zugleich werden die Mitglieder, welche ſich an der Fahnenweihe in
Aſchaffeuburg Sonntag den 7. Juli betheiligen, benachrichtigt, daß die Abfahrt vou
hier Morgens 6 Uhr 54 Min. ſtattſindet. — Vereinsabzeichen, Decorationen.
Der Vorſtand.
5653)
5631)
E.
- Perein.
Burge!
Samstag den 6. Juli 1878, Abends 7½ Uhr:
im Vereinsgarten,
ausgeführt
von der Kapelle des Großh. Heſſiſchen Infanterie=
Regiments Nr. 115 (Leibgarde=Regiment),
unter
Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Muſikdirektor Th. Adam.
Nach dem Concert: Tanz.
NB. Bei ungünſtiger Witterung ſindet das Concert Sonntag Abends 6 Uhr ſtatt.
6.
Geſangverein „Melonanen
Sonntag den 7. Juli
Waldparthie nach dem Glasberg.
Zuſammenkunft an der Stadtkapelle. - Abmarſch Mittags 2 Uhr.
Hierzu ladet freundlichſt ein
Der Vorstand.
5654)
Araud Cirque Lorty.
DDarmſtadt, Marienplatz.) Freitag den 5. Juli, Abends 7½ Uhr.
Grossr khomlhar-Vorsteskung zum Beneſiz der hier ſo beliebten
Clowns Herren Gebr. Wolff. Für dieſe große außerordentliche Vorſtellung haben/
die Gebr. Wolff ein ganz beſonderes neues, noch nie dageweſenes Programm aufgeſtellt
Herr Director Corty hat ſämmtliche Artiſten aufgefordert, in dieſer Vorſtellung
alles Mögliche zu thun, um dem verehrten Publikum eine glänzende Erinnerung an
dieſe unſere Benefiz=Vorſtellung zu hinterlaſſen.
Zu dieſer Vorſtellung kommt durch die Benefizianten Herren Clowns Wolff
zur Gratis=Verlooſung ein fettes? Schwein und hat der Gewinner das
Ver=
gnügen, ſolches in der Mauege des Circus zu empfangen und ſogleich hinaus zu bringen
und mitzunehmen.
Alles Nähere beſagen Zettel u. Programme. Samstag 6. Juli Große Vorſtellng.
Corty, Direktor.
Althoff, Regiſſeur.
Aumion Bldhi -todeoh;
Das Gaſtſpiel des
Abé
Hefnluzor Hofthinters
findet ſtatt von Donnerstag den 20. Juni bis 20. Juli a. c. und werden
Vor=
merkungen für daſſelbe brieflich oder telegraphiſch an der Theater=Kaſſe des Stadt=
Theaters in Frankfurt a. M. entgegen genommen.
Röpzrtoire:
Donnerstag den 4., Freitag den 5. zum vorletzten und Sonnabend den 6. Juli cr.
zum letzten Male:
„Ein Wintermärchen”
in 5 Aufzügen von Shakeſpeare.
5656)
1179
2974)
Ludwigsplatz 7.
Anilin-Parben
zum Selbſtfärben aller Stoffe, mit genauer
Gebrauchs=Anweiſung in den ſchönſten Haus=
und Mode Farben.
Muſter liegen zur Anſicht vor.
Chocoiuden
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmtl. Sorten aus den feinſt. Cacao=Arten.
Caroigna ſcharf entölt,
Reis-Tonlenltvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speisesl feinſt Niza,
Hohnöl rein.
Samltäts-Weime
für Reconvalescenten.
Vorzüglicher
Eussboden-Glanzlack
von Franz Chriſtoph.
27
p7
Leinö-Funiss
ſchnell trocknend, billigſter und dauerhafter
Anſtrich für Treppen, Vorplätze, Küchen ꝛc.
und zum Grundiren von Fußböden.
Rheiniſcher
Einmach=Wein-Eſſig
garantirt haltbar.
Pergamentpapier
zum Verbinden der Einmachgläſer.
Insekten-Kittel
garantirt wirkſam.
5657) Es wird per 1. October eine
Lokalität, enthaltend einen größeren Raum,
der 60 Perſonen faßt, und 2-3 kleinere
Zimmer zu miethen geſucht. Offerten
er=
bittet man an Herrn E. Ruppel,
Gar=
diſtengaſſe 1.
5
Bihlard
in der
Weinwirthſchaft C. Bleoh,
Alexanderſtraße 5.
5600) Ich ſuche einen gewandten und
ſoliden Mann, welcher Caution ſtellen kann
als Austrager.
L. W. Rühl's Buchhandlung.
Ertzir.
xrtrreit A. e.
2
Tazes=Kalender.
Samstag 6. Juli: Drittes Concert des
Mo=
zart=Vereins. - Concert des Bürger=Vereins.
Muſikaliſch=deklamatoriſche Unterhaltung
der Turngemeinde Darmſtadt.
Montag 15. Juli: Ordentliche
Generalverſamm=
lung der Renten= und Lebensverſicherungs=
Geſellſchaft Darmſtadt.
1180
R 129
C.
Wchreiblehrer Gamder aus Mainz.
„
Dem Wunſche Mehrerer Rechnung tragend, eröffnet derſelbe Montag 8. Juli
einen weiteren wierten und letzten) Chclus von 12 Lehrſt. ſeiner Schreib=Lehr=
Methode, und belieben ſich verehrl. Intereſſenten, welche noch die Abſicht haben,
an dieſem Schluß=Cyclus theilzunehmen, rechtzeitig Waldſtraße 23 anzumelden.
Zum Beſten der Hinterbliebenen der bei dem
Schiffbruch des „Großen Kurfürſten!
Verun=
glückten ſind bei Herrn Miniſterialrath Weber
eingegangen: Von W. 50 M.
Zuſammen 4734 M.
Darmſtadt am 4. Juli 1878.
Der Vorſtand des Hülfsvereins.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 5. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Allergnädigſt
ge=
ruht: am 3. Juli dem Präſidenten des Geſammtminiſteriums Miniſter
Freiherrn von Starck das Großkreuz und den Miniſterialräthen im
Miniſterium des Innern Auguſt Weber und Bernhard Jaup das
Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen
zu verleihen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Apotheker
Emil Scriba den Character als Medieinalrath verliehen.
- Des Großherzogs Königl. Hoheit haben durch allergnädigſte
Entſchließung vom 2. l. Mts. die wegen Mords zum Tode verurtheilten
Karl Müller und Philipp Göttelmann von Uffhofen zu lebens=
(D. 3tg.)
länglicher Zuchthausſtrafe zu begnadigen geruht.
Das heute erſchienene Großh. Regierungsblatt Nr. 9
ent=
hält: Bekanntmachung, das Bahn=Polizei=Reglement für die Eiſenbahnen
Deutſchlands betreffend.
- Geſtern Vormittag rückten das Naſſauiſche Artillerie=Regiment
Nr. 27 von Wiesbaden, ſowie das Heſſiſche Artillerie=Regiment Nr. 11
von Caſſel zu den gewohnten Schieß=Uebungen in Griesheim ein.
0 Das Hauptſteueramt Darmſtadt vereinnahmte im vorigen
Jahre an Zöllen und gemeinſchaftlichen Verbrauchsſteuern im Ganzen
537377 M. wovon auf die Salzſteuer (Saline Wimpfen) allein
484519 M., auf Eingangszölle 228 862 M. und Brauſteuer 131948 M.
entfallen.
— Der am verfloſſenen Sonntag ſtattgehabte 2. Ausflug von
Mit=
gliedern des Lokalgewerbevereins nach Mainz bereitete den zahlreichen
Theilnehmern hohen Genuß. Die unter Führung des Herrn Reallehrer
Lindenſchmitt erfolgte Beſichtigung des berühmten römiſch=
germa=
uiſchen Muſeums ſowie der intereſſanten ſtädtiſchen Sammlungen im
kurfürſtlichen Schloſſe, weiterhin der Beſuch des Käſtrich mit ſeiner
un=
vergleichlichen Ausſicht, ſodann der Stephanskirche und des Domes, in
welchem Herr Dompräbendat Schneider das Amt des kundigen Führers
verſah, ſchließlich der Gang durch den neuen Stadttheil im Gartenfeld,
bei welcher Herr Profeſſor Albert, Direktor der Mainzer
Handwerker=
ſchule, die Theilnehmer zu orientiren die Güte hatte, bot denſelben eine
reiche Fülle von Belehrung und Anregung. Eine geſellige Vereinigung
in der trefflichen Reſtauration Boland bildete den harmoniſchen Schluß
des Tages, welcher bei allen Betheiligten hohe Befriedigung und dankbare
Empfindungen für den liebenswürdigen Empfang der Mainzer zurückließ.
Unbegreiflicher Weiſe wird die Lokalverordnung, wonach, dringende
Nothfälle, über deren Vorhandenſein die Polize ibe hör d e zu entſcheiden
hat, ausgenommen, in den Monaten Juli und Auguſt die
Ent=
leerung der Aborte zu unterbleiben hat, ſo wenig beachtet, daß in
einer der letzten Nächte die Schutzmannſchaft mehr wie ein Dutzend
frag=
licher Uebertretungen zu conſtatiren in der Lage war.
— Eingeſandt. Bei der Ausmündung der Bleichſtraße in die
Grafenſtraße iſt der Name letzterer nirgends erſichtlich, was, wie die
Pewohner des unteren Theils derſelben ſehr häufig zu beobachten
Ge=
legenheit haben, die Orientirung der Fremde weſentlich erſchwert.
7) Demnächſt wird ſich ein 54jähriger Viehknecht, von Geburt ein
Schweizer, vor dem hieſigen Schwurgerichtshofwegen doppelter
Ehe zu verantworten haben. Der Beſchuldigte verheirathete ſich im Jahr
1864 in der Schweiz und gingen aus der Ehe 3 Kinder hervor.
Im
Jahr 1868 verließ er ſeine Heimath um in Deutſchland als „Schweizer”
beſſeren Verdienſt zu. ſuchen; ſchickte anfänglich auch Geld an ſeine Frau,
brach aber im Jahr 1872 den ſpärlichen brieflichen Verkehr gänzlich ab
und ging im Jahr 1874, als er in Oſthofen in Dienſten ſtand, eine
neue Ehe ein. Die Trauung wurde in Hofheim (Starkenburg) von
dem dortigen kath. Pfarrer vollzogen und hatte dieſer, wie die zweite
Frau natürlich, keine Ahnung von dem wahren Sachverhalt, der erſt ſpäter
an den Tag kam. Der Beſchuldigte vermag für ſeine Handlungsweiſe
wie man hört eigentlich keinerlei Entſchuldigung anzuführen, erblickt nicht
einmal in dem Eingehen der zweiten Ehe eine ſtrafbare Handlung (½)
Wie es mit der Beſchaffung der erforderlichen Papiere beſtellt iſt,
da=
rüber wird wohl die demnächſtige öffentliche Verhandlung genügende
Aufklärung geben.
Dieburg, 8. Juli. In einem am 29. Juni an die Redaction des
Odenwälder Boten zu Groß=Umſtadt gerichteten Schreiben widerlegt
Herr Oberdomänenrath Emmerling das verbreitete Gerücht, als
beab=
ſichtige er für den Wahlkreis Offenbach=Dieburg als Kandidat für den
Reichstag aufzutreten und ſpricht zugleich folgenden für alle Wähler
höchſt beherzigenswerthen Satz aus: „Bei politiſchen Wahlen wird ein
Theil der Wahler beinahe regelmäßig genöthigt ſein, eine gewiſſe
Selbſt=
verleugnung inſofern ſich aufzuerlegen, als nicht Jeder beanſpruchen
könne, daß die politiſchen Anſichten des aufgeſtellten Kandidaten in allen
Beziehungen mit den eigenen übereinſtimmen, daß ſolche Wähler aber
gleichwohl für den Kandidaten ſtimmen müßten, der ihrer politiſchen
An=
ſchauung am nächſten ſteht, wenn ſie nicht mit ihrer Stimmenthaltung
oder mit der Beſtimmung eines beſonderen Kandidaten dazu beitragen
wollen, möglicherweiſe einem ſolchen Kandidaten zum Sieg zu verhelfen,
deſſen politiſche Anſichten mit ihren eigenen ſich in vollſtändigem
Gegen=
ſatz befinden.
— Den auch von uns gemeldeten Verkaufder Frankf. Zeitung betreffend,
erhält die N. Frankfurter Preſſe von Herrn L. Sonnemann folgende
Zu=
ſchrift: Die in der „Neuen Frankfurter Preſſer Nr. 178 vom 2. Juli
enthaltene Notiz, betreffend den Verkauf der „Frankfurter Zeitnng”
ebenſo wie die daran geknüpften Folgerungen, beruhen auf müßiger
Er=
findung.
— Der Gaſtwirth zu den vier Ohrfeigen. In einem
Gaſt=
hofe zu Ober=Ickesheim in Mittelfranken wurde kürzlich, wie bereits
mit=
getheilt, ein fechtender Handwerksburſche, welcher ſich anläßlich des
Hödel=
ſchen Attentats ungebührlicher Ausdrücke gegen den Kaiſer ſchuldig
machte, vom Wirth mit vier charakteriſtiſchen Ohrfeigen (eine Namens
des Kaiſers, eine Namens des Königs von Bayern, die dritte Namens
des deutſchen Reichs und eine vierte Namens der Anweſenden)
hinaus=
ballottirt. Einige Herren in Nordhauſen, welche davon hörten, faßten
den Beſchluß, falls ſich die Nachricht beſtätige, dem Wirth ein Fäßchen
echten Nordhäuſer zu ſenden. Wie die ,Nord. 3tg.” berichtet, iſt jetzt
auf eine desfallſige Anfrage vom Bürgermeiſter in Ober=Ickesheim
fol=
gendes Schreiben in Nordhauſen eingegangen:„Mit ſtolzer Genugthuung
hat uns Ihre werthe Anfrage erfüllt. Die ganze Bürgerſchaft hat davon
Act genommen. Der Biedermann, welcher nach dem erſten Attentate
auf unſern Kaiſer ſo „ kräftigel Beweiſe patriotiſcher Geſinnung geliefert,
führt den Namen Leonhard Metzger, in Hinkunft genannt „Bierbrauer
und Gaſtwirth zu den vier Ohrfeigen; — denn ein hübſches Quartett
hat er dem böſen Buben geſungen. - Haben Sie noch nicht das
Ver=
gnügen, unſern Mitbürger perſönlich zu kennen, ſo können Sie ſich
wemigſtens im Geiſte - ein Bild von ihm machen, wenn wir Ihnen
als Augenzeugen der Verſammlung ſagen, daß er von einer ſo glucklich
entwickelten Körperconſtitution iſt, daß, wenn er im furor teutonicus ſeine
Hand auf unpatriotiſches Land fallen läßt, daſſelbe ein Jahr lang keinen
Grashalm mehr trägt. Der lobenswerthe Entſchluß Ihrer Mitbürger,
ein Fäßchen echten Nordhäuſer an den Patrioten gelangen zu laſſen,
ſteht Metzger's That ebenbürtig an der Seite. Ein Volk, das ſeine
wackern Männer ehrt, ehrt ſich ſelbſt. Wir aber, die wir die ,Geiſter”
auch zu prüfen vermögen, denn unſer Moſt und Zwetſchenſchnaps hat
guten Klang, haben hoffentlich Gelegenheit, dem „Nordhäuſer: das beſte
Zeugniß ausſtellen zu konnen.
- Unverſchuldeter Rauſchim Dienſt. Man ſchreibt der
„Deutſchen Verkehrs=Zeitung aus Beamtenkreiſen: Ein Poſtſecretär,
wel=
cher in dem Baſel=Oſtender Schnellzug die Bahnpoſt Straßburg=Metz=
Luxemburg begleitete, fühlte ſich nach einer kurz zurückgelegten Strecke
plötzlich unwohl. Er riß in Folge deſſen, um friſche Luft athmen zu
kön=
nen, alle Fenſter auf. Es half nichts, ſein Unwohlſein nahm zu, bis
er ſchließlich wie ein vollſtändig Berauſchter vor der Briefſortierſpinde
herumtaumelte. Die Urſache der Betäubung blieb dem ſonſt nüchternen
und gewiſſenhaften Beamten unerklärlich.
Er durchſuchte deßhalb alle
Fächer und fand in einem derſelben ungefähr 30 Hopfenmuſter, die einen
ſtarken betäubenden Geruch verbreiteten. Der Poſtſchaffner mußte ſofort
dieſe Waarenproben in einen Sack verpacken und denſelben in die
ent=
legenſte Ecke des Poſtraumes tragen. Nachdem alsdann der Betäubte
friſche Luft geſchöpft und ſich geſtärkt hatte, trat allmählich wieder
Beſſe=
rung ein. — Um ſolche Vorkommniſſe zu vermeiden, dürfte es für das
Publikum empfehlenswerth ſein, derartige Hopfenmuſter, die mit der Poſt
Beförderung erhalten, nur in ſtarkes Packpapier verwahrt zur
Ausliefe=
rung zu bringen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.