Darmstädter Tagblatt 1878


07. Mai 1878

[  ][ ]


amſtaͤdter Laablatt.
(Frag= und Anzeiges(att)

Abndenenladren
Rc =Mu hc. Eingelön
Sun vn allen Pf=
EUAtzu myyagemm-
Wrlmm Sg. ztunid
Ai vfuſidla, un Behellgeblhe.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Inſerate
verden angenammem nDarmſied
von der Expedtion, Rheinſtr. R. V.
mBeſſungen von Fuedr OUhe
Holzſtraze N. 18. ſovie amir
von allem ſolden AunnanEw
dittuna.

Amtliches Prgay für die Bekanntmachungen der Großh. Kreigamtz, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Rss.

Dienstag den 7. Mai

1878


Vor l a d u n g.
Der Musketier Adolf Konrad Wächter der 4. Compagnie 1. Heſſ. Infanterie=Regiments Nr. 81, am 19. Juli 1854
in Darmſtadt geboren, welcher ſich ohne Erlaubniß von ſeinem Truppentheil entfernt hat, wird hierdurch aufgefordert, ſich ſpäteſtens
in dem auf den 31. Auguſt d. J., Vormittags 11 Uhr, im Gerichtslokal der hieſigen Hauptwache anberaumten Termin ein=
zufinden
, widrigenfalls er nach Abſchluß des gegen ihn eröffneten Contumacialverfahrens für fahnenflüchtig erklärt und zu einer
Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Frankfurt a. M., den 30. April 1878.
Königliches Gericht der 21. Diviſion.
Kriegsgerichtliches Erkenmlüitz.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 2. d. Mts., beſtätigt durch den kommandirenden General des 11. Armee=Corps
am 20. d. Mts., iſt der aus Mundenheim, Kreis Neuſtadt, Königreich Baiern, gebürtige Gardefüſiler Peter Rauen der 11. Com=
pagnie
1. Großh. Heſſ. Infanterie= (Leibgarde=) Regiments Nr. 115 wegen Brandſtiftung, Betrugs und unerlaubter Entfernung
zu Zuchthaus von Einem Jahr und zwei Monaten, zur Entfernung aus dem Heer und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte
auf die Dauer von zwei Jahren verurtheilt worden, was hiermit in Gemäßheit des 8 193 der Militärſtrafgerichts=Ordnung
bekannt gemacht wird.
Darmſtadt, den 25. April 1878.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 25.) Diviſion.

Bekanntmachung.
Das Ausleeren der Pferdeſtälle in der
Artillerie=Kaſerne hat begonnen und kommt,
am nächſten Mittwoch den 8. d. Mts.
der Pferdedung von zwei Ställen zur Ver=
leigerung
.
Beſſungen, den 5. Mai 1878.
Das Commando des Großh. Heſſ. Feld.
3923) Artillerie=Regiments Nr. 25.

Bekanntmachung.
Die Lieferung von 140 Stück Helmen
für die Turner=Feuerwehr ſoll durch Sub=
miſſion
vergeben werden.
Muſter, Voranſchlag und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt zur Einſicht
offen, woſelbſt auch die Offerten auf vor=
ſchriftmäßigem
Formular bis zum
Samstag den 11. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr,
einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 1. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3748)
Ohly.

Verſteigerung
feiner Porzellan= und Glaswaaren.
Nächſten Freitag den 10. Mai, Vormittags 9 Uhr und
Nachmittags 2 Uhr,
werden im Gartenſaale des Hotel Köhler nachbenannte Gebrauchs= und
Luxusgegenſtände, als:
fein gemalte Kaffe= und Theeſervice, Waſchgarnituren, gemalt und
Eryſtall, Frühſtücks=Küchenplatten, Coparett, Blumentöpfe, hochfeine
Blumenvaſen, Figuren, Figurenleuchter, Zuckerſchaalen, Tafelaufſätze,
feine Römer, Verdeaux Punſchbowlen
und ſonſtige Stücke gegen gleich baare Zahlung verſteigt.
H. Adler ꝛr., Landgerichts=Tarator.
8

Bekanntmachung.
Die bei Anlieferung von Feuerwehr=/
Requiſiten vorkommenden Sattler=, Speng=/
ler=, Gürtler= und Schloſſer=Arbeiten ſollen
auf dem Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
zum Donnerstag den 9. Mai l. J.,

Vormittags 10 Uhr, bei dem Stadtbau=
amt
einzureichen, woſelbſt Voranſchlag,
Muſter und Bedingungen zur Einſicht offen
liegen.
Darmſtadt, am 3. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3925)
Ohly.

215

[ ][  ][ ]

R88.

790
Main=Neckar=Eiſenbahn.
Lieferung von Uniformen.
Die Lieferung der für das Dienſtperſonal
erforderlichen Uniformen und zwar von:
47 Tuchröcken,
113 Leinwandröcken,
258 großen Paletots,
86 kleinen Paletots,
324 Tuchhoſen,
113 Leinwandhoſen,
559 Mützen
ſoll durch Submiſſion vergeben werden.
Angebote hierauf ſind verſchloſſen und
mit der Aufſchrift: Lieferung von Unifor=
men'
bis zum 13. Mai l. J., Vormit=
tags
10 Uhr, bei dem Hauptmagazins=
Verwalter dahier einzureichen. Die Eröff=
nung
der Submiſſionen, welcher die Sub=
mittenten
beiwohnen können, findet in
vorgenanntem Termin ſtatt.
Die Bedingungen ſind bei dem Haupt=
magazins
=Verwalter dahier, ſowie bei den
Magazins=Verwaltern zu Frankfurt und
Heidelberg zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 30. April 1878.
Der Betriebs=Inſpector.
377
Geſſuer.
Bekanntmachung.
Die auf Samstag den 4. Mai anbe=
raumte
Submiſſions=Eröffnung der ausge=
ſchriebenen

Pumpenarbeit,
Dachdeckerarbeit,
Steinbrecherarbeit,
Fuhren ꝛc.
ſoll erſt Mittwoch den 8. Mai, Vor=
mittags
11 Uhr, auf hieſigem Rathhauſe
ſtattfinden.
Beſſungen, den 1. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
3749)
Demmel.
Immobilen=Verkauf.
Samstag den 11. Mai l. J., Nach=
mittags
um 4 Uhr, ſollen auf dem Rath=
hauſe
zu Eberſtadt die zur Concursmaſſe
der Ludwig Hofmann II. Eheleute da=
ſelbſt
gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Klftr.
I. 351
43 Hofraithe, die Hicken=
bick
,
I. 351½⁄ 65 Acker daſelbſt,
A. 393 362 Weinberg i. Songau,
XVIII. 287
62 Nadelholz längs der
Chauſſee gegen das
ſteinerne Kreuz
durch das Großh. Landgericht Darmſtadt
verſteigt und der unbedingte Zuſchlag ohne
alle Rückſicht auf den Taxationspreis ſofort
ertheilt werden.
Bemerkt wird noch, daß in dem Hauſe
ſeither eine Bäckerei betrieben wurde und
die nöthigen baulichen Einrichlungen noch
vorhanden ſind.
Eberſtadt, den 5. Mai 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Eber ſtadt.
In Auftrag
Großherzoglichen Landgerichts Darmſtadt.
3926) Müller, Vorſteher.

Donnerstag den 9. Mai, Vormittags
9 und Nachmittags 2 Uhr, werden im
Hauſe Frankfurterſtraße Nr. 48,
ſwegen Abreiſe nachverzeichnete, ſehr gut erhaltene Mobilien, als:
l. Eine SalonEinrichtung von Palisander,
beſtehend in: 1 Kanapee, 6 Stühle, 2 große, 2 kleine Seſſel, 1 Chaiſe=
longue
mit rothem Seidendamaſt bezogen, 3 Fenſter rothe ſeidene Vor=
hänge
mit Draperien, 1 Glasſchrank, 1 ovaler Tiſch, 1 großer Gold=
ſpiegel
mit Trümeaux, 1 desgleichen ovaler.
2. Eine Speisezimmer-Enrichtung von
amerikaniſchem Nußbaum,
beſtehend in: 1 Buffet, 1 Ausziehtiſch für 24 Perſonen, 12 Rohrſtühle.
Ferner 1 Bücherſchrank, 1 Pfeilerſchrank, 1 Servirtiſch, 1 Kanapee, 2
Vorhänge von grünem Rips, 1 Sopha, 2 Fauteuils in braunem Pe=
lüſch
, 3 Mahagoni=Bettſtellen mit vollſtändigem Bettwerk, 1 Bettvorhang,
diverſe Fenſtervorhänge von Rips und Kattun, 1 Waſchtiſch, Kommode,
1 großer zweithüriger Kleiderſchrank von Mahagoni, 1 Kleiderſchrank
von Tannen, Nachttiſche, 1 Kanapee, 2 Seſſel, 2 Stühle mit ächtem
Leder, 1 Schreibſekretär, Spieltiſche, Fantaſietiſche, Rohrſtühle ꝛc., ſehr
ſchöne Gaslüſtre und Hängelampen, 1 Tafelſervice für 24 Perſonen,
Glaswerk, 1 Pianino 7½ Octav, von Andree, Oelgemälde, Zimmertep=
piche
, Küchen=Einrichtung, Gartenmöbel, 1 große Parthie Weinflaſchen
und ſonſtiger Hausrath gegen baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.
W. Obige Gegenſtände ſind Mittwoch den 8., Nachmittags von 2
[3808
bis 5 Uhr einzuſehen.

58.
U= un tennhoz=-erſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen Hauſes der Oberförſterei
Ernſthofen.
Dienstag den 14., Mittwoch den 15. Freitag den 17. und Samstag
den 18. d. Mts. jedesmal des Morgens von 8½ Uhr an, ſollen in dem Domanial=
walddiſtrikt
Brandauer Oberwald, nachbemerkte Holzſortimente verſteigert werden:
Stämme.
Stöcke.
Reiſig.
Scheiter.
Knüppel.
100 Well.
Stück. Kbmtr.
Rm.
Raummeter.
Eiche
2
10
1176
262
353
52 33,16
Buche
1828
78½
6
Erle
057
Die Stämme kommen am letzten Tage zum Ausgebot.
Das in den Abtheilungen 5, 6, 7 und 8 befindliche Dürrholz, die Nummern
1. 49 umfaſſend, wird auf dem neuen Weg in Abtheilung 2 verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal im Holzſchlage.
Ernſthofen, den 4. Mai 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
3927)
Preuſchen.

Verſteigerung.
Donnerstag den 9. Mai, Mittag=
12 Uhr, ſollen zu Weiterſtadt im Ge=
meindehauſe
verſchiedene Reparatur=Arbeiten
an den Wenigſtnehmenden verſteigt werden:
Mrk. Pf.
1) Dachdeckerarbeit, verüberſchl. zu 40.

2) Zimmerarbeit, veranſchl. zu M. 74 26
3) Maurerarbeit,
111 39
4) Steinlieſerung von den Langer
Steinbrüchen, verüberſchl. zu 66 16
Weiterſtadt, am 3. Mai 1878.
In Auftrag Großherzoglicher Bürgermeiſterel
Weiterſtadt.
3928)
Reitz, Wegwärter.

[ ][  ][ ]

49

Holz=Verſteigerung
Camstag den 11. Mai d. J., Vor=
mittags
9 Uhr anfangend, werden im
Gemeindewald von Winterkaſten an Ort
und Stelle verſteigert:
50 Rmtr. Buchen Prügelholz,
Stockholz,
36
4
Eichen Prügelholz,
2150 Stück Buchen Wellen,
200
Eichen
14 Rmtr. Nadel Scheidholz,
71 Prügelholz,
58
Stockholz,

400 Stück
Wellen.
Ferner: 132 Stück Fichtenſtämme von
14 bis 33 Centim. Durchm. u. 8- 20 Mtr.
Lünge.
Bemerkt wird noch, daß das Stammholz
zuerſt verſteigert wird.
Winterkaſten, den 4. Mai 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Winterkaſteu
3929)
Lannert.

Feilgebotenes.
1. Cl. Buchen=Scheitholz pr. Mtr. 12Mr.
Tannen=
frei
in's Haus geliefert ohne Oetoi bei
Foitler u. Jobernheim.
Borzügliche Betunterlagen
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien=Rouleaux
billig abzugeben.
Tapetengeſchäft W. Schmidt,
Schulſtraße I.
6242)

2856

ArAih. ge rarteste nnd
empänduisAlte xaut präparirte Seite
wird fur gänzlich rein und frel von
Sohérfe garantirt. Kürzester Gebraueh
roigt ihre wohlthätige Wirkung gegen
Anfepringen und Sprédigkeit der Haut.
Ganzor Paoket Stſot 4 150
Halde-
80

Lu habon bei
E. Scharmann,
Hof-Bürstenfabr. Ludwiegplatz.

3295) Drei halbe Dutzend Nußbaum
gekehlte und ſpolirte Rohrſtühle ſtehen
preiswürdig zu verkaufen. H. Witzler,
Schreinermeiſter, Nieder=Ramſtädterſtr. 26.
Auch kann ein braver Junge bei mir in
die Lehre treten.
2
Ziegenmilch
2
zum Kurtrinken kann abgegeben werden.
Kiesſtraße Nr. 35.
Gemüsepfanzeh,
4. Kohlrabi, Wirſing. Weißkraut
und Blumenkohl bei
C. Völker, Hügelſtraße 75.

R 88.
Zur bevorſtehenden Saiſon empfehle:
Hülo,
Blomon, Fodorn,
Bönder ate.,
in reichhaltigſter Auswahl zu außergewöhnlich billigen
Preiſen.- Alle Hüte, wenn auch deren Ausſtattung bei mir
gekauft, werden gratis garnirt.
Carl Heiner,
3525)
am Markt.
3486) Meine ſo beliebt gewordene, nicht durchſichtige, aber wirlich gehaltvolle
Ueberall als vorzüglich anerkannie
Univerſal=Glyeerin=Feife
empfehle für Jedermann als mildeſte, billigſte und für die Geſundheit der Haut zu=
träglichſte
Waſchſeife per Stück 15, 20 u. 30 Pfg. Unentbehrlich zum Waſchen
für Kinder. Fabrik von H. P. Beyſchlag, Augsburg.
Alleinige Niederlage bei Herrn WIh. Schäfer, Wilhelminenſtraße 21.
Behuh-Labrik
on
J. B. LAtzendort,
Weiſenau bei Mainz.
Lager in:
Hainz, Schuſtergaſſe 16.
Frankfurt a. H., Roßmarkt 14.
Wieshadon, Langgaſſe 8e.
Darmstadt, Schloßgraben 13a.
Einem gehrten Publilum erlaube hiermit anzuzeigen, daß der Verkauf für die
Sommer=Saiſon,
vom 1. bis zum letzten Mai
in unſerem Laden Schloßgraben 13a ſtattfindet.
Auf folgende Artikel mache beſonders aufmerkſam:
Herren=Zugſtiefel in prima Kalbleder, Doppelſohlen, von M. 8. an.
Damen=Leder=Zugſtiefel mit Lackkappen, Mrk. 5, Mrk. 5. 50, Mrk. 6,
Mrk. 6. 50 und höher.
Laſting=Zugſtiefel mit geſchweiften Abſätzen, Mrl. 5. 50.
Kinderſtiefel von Mrk. 1. 50 an.
Pantoffeln in größter Auswahl zu den billigſten Preiſen.
Gaͤmmtliche Waaren ſind eigenes Fabrikat und ſind dieſelben aufs Beſte und
Dauerhafteſte angefertigt.
[3754
3820)
Hapetems
Reſte in jeder Stückzahl, ſowie billige Natureltapeten von 30 Pfg. an
die Rolle, empfehlen
C. Hochstätter & Söhne,
Tapeten=Fabrik.

3814) Eine leichte eiſerne Drehbank
von 11 Meter Wangenlänge billig zu ver=
kaufen
. Beſſungen, Sandſtr. 40 Hinterhaus.

3930) 2 Oleander und 2 Granat=
bäume
ſind billig zu verkaufen.
Frankfurterſtraße Nr. 5,

[ ][  ][ ]

792

da 88

W.Ich erhielt eine Sendung eleganter

E
HuOben-Amzüge,
1
E in ganz neuen, ſehr geſchmackvollen Façons, die ich der etwas vorgerückten Sai=
E ſon halber erheblich unter dem eigentlichen Preiſe zu verkaufen im Stande
bin. Auswahlſendung zu Dienſten.
Eliſabethenſtraße
AdaIph Dresseh
Nr. 9.
OUeverIlb,
von
1500 Flaschen Bordeauz-Wein.
Da ich demnächſt meine Wohnung und Lager verändere, ſo verkaufe ich um
meinen Umzug zu erleichtern, obige Parthie Bordeaux=Wein per Flaſche zu 86 pf.
incl. Glas bei Abnahme von 6 Flaſchen. Für Reinheit wird garantirt.
CD. Berges,
Bleichſtraße 39. 2 Tr. hoch.
3887)

Stärke=Waſchblau
in allen Sorten empfiehlt
Phil. Weber,
3932)
Carlsſtraße 24.
3
Ruhrkohlen
beſte Qualität zu den billigſten Preiſen.
Sack=Centner werden raſch geliefert.
W. Wels,
Comptoir: Woogsplatz 6.
Nieder=Ramſtädterſtraße 37.
Schott. Hafergrütze
empfiehlt
Phil. Weber,
3934)
Carlsſtraße 24.

Vermiethungen.

Geſchäfts-Eröſfuung und Empfehlung.
Hiermit bringe ich zur geneigten Kenntnißnahme des geehrten Publikums, daß
ich mit 1. Mai ein
Colomal, Belicatessen- ap; Lurzmaaren.
ſeschäf
Promenadenſtraße Nro. 15
unter der Firma:
H. B ä Um er
eröffnet habe. Beſtrebt nur beſte und reinſte Qualitäten zu möglichſt billigſten Preiſen
meinen verehrlichen Kunden zu bieten, bitte ich durch geneigten recht zahlreichen Zu=
ſpruch
mein junges Etabliſſement zu unterſtützen und werde ich mich bemühen, allen
gerechten Anſprüchen in Bezug auf reiches Sortiment u. prompte Bedienung nachzukommen.
Hermanm Bämmer,
Promenadenſtraße 15,

früher im Hauſe des Herrn J. A. Zöppritz.
3741)

Zur Wäſche empfehle
Prima Reis-Stärke der renommirteſten
Fabriken, loos in ½ u. ½. Pfd.
Schachteln u. Packeten,
Oswego Siver Stark, 3757) Ein ſehr gut erhaltenes Pianino
zu verkaufen. Zu erfragen in der Exped. 3758) Schützenſtraße 20 ein gebrauchtes
Sopha billigſt zu verkaufen. PatentPreis-Stärke von Pet. Joſ
Schramm,
v. W. Zwick,
in I. u. 1 Pfd. Packeten u. loos,
Waschpulver=Stärkeglanz,
Eugelhlau,
Extra felne Naschblau-Pastillen
v. Wilh. Büchner in Pfungſtadt.
G. P. PoIE,
3734) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße. Zur Auspflanzung
für Gruppen in Gärten und Friedhöfe ꝛc.
empfehle: Verbenen, Fuchſien, Lobelien,
Geranien, ſchön blühende Roſen, hoch=
und niederſtämmig, Penſee's ꝛc.
Bouquets zu jedem Zweck, Blumen=
tiſche
ſowie Goldfiſche.
W. Hohenndel,
3845)
Soderſtraße. Die Kuhmilchkur
iſt eröffnet, Morgens und Abends.
Soderſtraße 15.

575) Ein unmöblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Eliſabethenſtr. 17 bei Raab.
988) Steinſtraße 8 der obere Stock
5 ſchöne Zimmer nebſt Zubehör, Waſſer=
leitung
in der Küche, vom 1. Mai an zu
beziehen, auf Wunſch auch früher.
1601) Schützenſtraße 10 zwei möbl.
Zimmer im 1. Stock zu vermiethen.
1843) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
1 St. h. 1 gut möblirtes Zimmer ſogleich
zu beziehen.

2070) Rheinſtraße Nr. 47 bel Etage
Salon mit Balkon, 8 Zimmer, Küche
Keller, Waſchküche, 2 Speicherkammern mit
od. ohne Stallung zu vermiethen.
2247) Dieburgerſtr. 8, Jägerthor,
im dritten Stock 5 Piecen mit Zubehör für
540 M. Näheres bel Etage.
2307) Aliceſtraße Nr. 8 nächſt der
Frankfurterſtraße, iſt ein Logis von 5 Zim=
mern
nebſt allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
2309) Ecke der Kaup= u. Arheilger=
ſtraße
1 eine Wohnung im 1. Stock, be=
ſtehend
aus 3 ſchönen Zimmern, Küche,
Keller, Waſchküche u. Garten zu vrrmiethen
u. baldigſt zu beziehen. Zuerfr. Bleichftr. 40.
Pdruuui
vuswizhurih.
AAaAATTrLAuAAAa.
2310) Victoriaſtraßen2 der dritte
4 Stock, enthält 5 große Zimmer, Gas=
und Waſſer=Einrichtung ꝛc., iſt per
4 1. Mai anderweitig zu vermiethen.
Georg Mahr.
vCN
.
L-.


AaAztA.TrxA Ar.
2311) Das Dachlogis, Bictoriaſtr. 32,
mit 2 Zimmern, 2 Kabinetten ꝛc., iſt an=
derweitig
zu vermiethen. Georg Mahr.
2525) Carlsſtraße 44 im Hinterhaus
ein ſchönes Logis von 4 Zimmern an ruhige
Leute zu vermiethen.
2527) Beſſungen. Heidelbergerftr. 54
iſt ein Manſarden=Logis zu vermiethen.
2716) Eliſabethenſtraße Nr. 21 ein
möblirtes Zimmer im Seitenbau zu verm

[ ][  ][ ]

2R 88.

793

2803) Stiftſtraße 53 ein freundlich
möblirtes Parterre=Zimmer zu vermiethen.
2963) Victoriaſtraße 26 der 3. St,
enthaltend 5 große Zimmer mit allem Zu=
gehör
und allen Bequemlichkeiten iſt ander=
weitig
zu vermiethen und Ende Juni zu
beziehen. G. W. Jacobi, Schreinermſtr.
k3300) Kirchſtraße! ein kleineres möbl.
Zimmer an einen Schüler zu vermiethen.
3302) Rheinſtraße 47 Vorderhaus
2. St. eine freundliche Wohnung, 4-5 Zim=
mer
, Küche, Keller, Holzſtall, Waſchküche
und Bodenkammern, zu vermiethen.
E33342) Schulſtraße 4 iſt eine Wohnung,
aus 3 ſehr ſchönen Zimmern mit allem
Zubehör beſtehend, zu vermiethen. Nüheres
im Laden daſelbſt.
3343) Schulſtraße 14 der 3. Stock
hvermietheu.
5 3433) Mathildenplatz 5 iſt der dritte
Stock, enthaltend 4 Zimmer, 2 Kabinette,
Glasabſchluß und alle Bequemlichkeiten, zu
vermiethen und Anfangs Juli zu beziehen,
oder auch früher.
J. Küßner.
3438) In der Nähe der Bahnhöfe
2 unmöblirte Zimmer zu vermiethen. Zu
erfragen bei der Exp. d. Bl.
3606) Arheilgerſtraße 37 ein kleines
Logis zu vermiethen und ſogleich zu be=
ziehen
. Preis 70 fl.
3639) Schuſtergaſſe 13 zwei Stiegen
hoch ein möblirtes Zimmer.
3704) Soderſtraße 13 zwei Treppen
hoch zwei hübſch möblirte Zimmer, auf
Wunſch mit Koſt, zu vermiethen. Auch wer=
den
Schüler in Penſion genommen.
3759) Eck der Bleich= und Caſino=
traße
12 erſter Stock ein hübſch möbl.
Zimmer zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
Nach Belieben auch Verköſtigung.
3763) Rheinſtraße 47 drei Zimmer,
Küche, Keller, Bodenkammer zu vermiethen.
3786) Neckarſtraße 4 im 1. Stock ein
möbl. Zimmer, auf Wunſch auch Koſt.
3787) Ludwigſtraße 20 ein freundlich
möblirtes Zimmer auf die Straße gehend
ſogleich zu vermiethen.
3860) Karlsſtraße 26 ein Laden mit
Wohnung per 1. Jult d. J. zu vermiethen.
Eignet ſich zu jedem Geſchäft.
3935) Marktſtr. 8eine freundl. Wohnung
von 3 Zimmern mit Küche für 1od. 2 Damen,
im Juli zu beziehen.
3936) Roßdörferſtraße 21, 3. Etage,
ein auch zwei ſchöne Zimmer mit freund=
licher
Ausſicht mit oder ohne Möbel
zu vermiethen und gleich beziehbar.
3937) Steinſtr. 20 Hinterbau
kl. Logis ohne Küche zu vermiethen.
Anfrage Vorderhaus parterre.
3938) Gartenſtraße 16 iſt der 1. Stock,
beſtehend aus 6 Zimmern, alsbald zu ver=
Fr. Kranich.
miethen.
3539) Erbacherſtraße 10 einige Logis
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.

8
Kunſt=Verein.
Wir ſetzen unſere Mitglieder und das kunſtliebende Publikum davon in Kenntniß,
daß die Ausſtellung der im Turnus des Rheiniſchen Kunſtvereins anher gelangten
Kunſtwerke im Lokale der permaneuten Ausſtellung (Saalbauſtraße 73) am 8. l.
Mts. Vormittags 11 Uhr beginnt und täglich von 11 Uhr Vormittags bis 4 Uhr
Nachmittags geöffnet iſt.
Der freie Eintritt iſt den Vereinsmitgliedern nur gegen Vorzeigung der Mit=
gliederkarte
geſtattet.
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 40 Pfennige.
Der Vorſtand des Kunſtvereins.
Allgemeiner Verein gegen Verarmung
und Bettelei.
Alle Mitglieder und Freunde des Vereins werden hiermit zu der
Montag den 13. d. Mts., Nachmittags 5 Uhr,
in dem Vamen=Balon des Saalbaus ſtattfindenden
ordentlichen General=Verſammlung
eingeladen.
Tagesordnung: 1) Rechenſchaftsbericht des Vorſtandes für 1877.
2) Bericht der Reviſions=Commiſſion für 1877.
3) Ergänzungswahl für die austretenden Mitglieder des
Vorſtandes.
Darmſtadt, den 3. Mai 1878.
Für den Vorſtand:
Der Schriftführer:
Der Vorſitzende:
3941)
Petſch.
Jaup.
Weißbinder, Maler=, Lackirer= und
Stukkateur=Verband.
Honals-Versammlung
3942)
Mittwoch den 8. Mai Abends 8 Uhr.

Rathuriuemilioose
3 Mark, wobei jedes Loos gewinnt (Hauptgewinne im Werth von 7000, 6000,
5000, 4000 Mark u. ſ. w.). ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

1616) Ein mit den nöthigen Schulkennt=
niſſen
verſehener Lehrling findet Stelle bei
Eichberg's Nachfalger.
3314) Es kann ein Lehrling das Ta=
pezier
=Geſchäft erlernen.
H. Helfrich, Tapezier.

3261) Zwei Schüler können Penſion
erhalten. Grafenſtraße 19.
3766) Ein auch zwei Schüler finden
Koſt und Logis. Heinrichſtraße 8, 2. St.
3915) Kopirarbeiten geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
216

[ ][  ][ ]

594

R88

Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=/
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
1445]
Erfolge.
b8
Wäſche=Gegenſtände,
als: Herrenkragen, Damenkragen, Man=
ſchetten
u. Herrnhemden werden wieder wie
neu gewaſchen und gebügelt.
Hochachtungsvoll
2370)
Beſſ. Carlſtr. 22. G. Uhrig, Beſſ. Carlſtr 22.

2077) Herren= Damen=u. Kinder=
hemden
werden nach Maaß angefertigt,
auch werden Volants und Pliſſe's ſchön
und billig geſäumt. Gardiſtenſtraße 16
Seitenbau.
3044)

Beonönoer 8..
241
Au 2
4
4z,
1855.
p3
424
vEH2N
SALxri
d Brste und ältoste
Annoncen-Mxpedition
Goneral-Agentur für Süddontschland:
Frankkurt am Main.
Bosorgen ohne allo Rehonkoston in
allo Loltungen der welt:
Annoncen aller Art, Sellen- Rauf-
Verkauf- Heirate-, Agentur-Gemche
Etc ete. Folgendo Loitungen
nur dureh uris:
Badler Nackrichten.
Neuo Bürcher Leitg.
Schweizer Handetz-
Leilung.
Se Galter Leikung.
Neuchtel, Lnian Maydeburg, laraelike
Liberale.
ſarettede Lausanne. nehnen Anaoncen
Genjer Journat
Berlin Montags-Tig.
Wochen-
Berlin;
gcheiſt a.vVereins
deulach. Ingenieurs.
Wochenecuriſt.
Dendsche Jagd-xig.

Vertreter in Darmstadt:
Herr Ghr. Eichler
(Täglicher Anzeiger).

3661) 1 auch 2 Lehrlinge können gegen
Bezahlung in die Lehre treten.
F. Büdinger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 2.

3720)
Geſucht
in ein gut möblirtes großes Zimmer eine
gebildete Dame oder einen Herrn. Näheres
in der Expedition.

3769) Es können einige Mädchen das
Kleidermachen erlernen. Alexanderſtr. 16
2 Treppen hoch.

5.
3 Ladnerin geſucht.
Ein gebildetes, anſtändiges, junges Mäd=
hen
, engl. oder franz. ſprechend, findet gute
Stelle bei
Vr. Brahe, Conditor,
Bad Homburg.

3908)

Einen Lehrling ſucht
Ed. Schrebensky, Friſeur,
Ernſt=Ludwigſtraße 23.

3913) Große geſchloſſene Lagerräume
in der Nähe der Bahn ſind zu vermiethen.
Näheres bei B. L. Trier, Ludwigsſtraße.

Wohnungs=Veränderung.
Einem geehrten Publikum die ergebenſte Anzeige, daß ſich mein Geſchäft, die
chemiſche Herrenkſeider=Reinigungs=Anſtaft
nebſt meiner Glagéhandschuh-Wäscherei
von heute an Kirchſtraße Nr. 21 bei Herrn Bäckermeiſter Elgert befindet. Indem
ich für das mir ſeither geſchenkte Wohlwollen herzlich danke, bitte ich, mir daſſelbe
auch ferner bewahren zu wollen.
Preiſe der Herrenkleider:
Ein ganzer Anzug zu Waſchen und Bügeln M. 2.20, ein Paletot M. 160.
Glacé= und Däniſche Handſchnhe in allen Farben das Paar 18 Pf.
Herrenkleider werden soglelch und billig reparirt.
Hochachtungsvoll
GCorg Laduig Nungessor,
Kirchſtraße 21.
3899)

1276)

A n k a u
aller Arten getragener Kleider, Schuhe, Stiefel, Bettwerk, Möbel, aller Sorten Flaſchen
und Mineralwaſſerkrügen, Zeitungspapier, Akten zu den höchſten Preiſen bei
Gefl. Aufträge erbitte per. Poſt.
Langegaſſe
A. Koch, 5.

Geſangverein Liedertafel:
3451)
Sonntag den 12. Mai 1878
Ausflug nach Pſungstadl u. muſikal. Unterhaltung
mit Tanz
daſelbſt im Saale des Herrn Gaſtwirths Zeh.
Abgang für Fußgänger präcis 2 Uhr Nachmittags am Neckarthor und für
Andere um 3 Uhr mit der Eiſenbahn.
Der Vorſtand.
Zu zahlreicher Betheiligung ladet ein

Dringende Bitte an edle Menſchenfreunde um eine Gabe
für eine arme Wittwe mit 5 kleinen Kindern, deren Ernährer, ein durchaus recht=
ſchaffener
, braver Mann, bei einem Brande zu Maxsain in Ausübung thätiger Mit=
hülfe
an dem Rettungswerke durch ſelbſtloſe Unerſchrockenheit verunglückte.
Die Familie iſt gänzlich unbemittelt und Hülfe dringend geboten.
Auch die kleinſte Gabe wird dankbar durch Vermittlung der Expedition dieſes
Blattes, ſowie von dem Unterzeichneten angenommen.
Selters, Kreis Unterweſterwald.
Freiherr von Wedekind, Kgl. v. Amtmann.
3793)

3944) Junge Leute, die Talent zum
Zeichnen haben, können die
Eylographie (Holzſchneidekunſt)
Wolſg. Pſuor,
erlernen.
Wendelſtadtſtraße 22.

3945) Ein braver Junge kann in die
Lehre treten bei
C. Walther, Schmiedmſtr., Saalbauſtr. 24.

3946) Eine perfekte Kleidermacherin
empfiehlt ſich im Anfertigen von Damen=
und Kinder=Garderoben im Hauſe und ſieht
gefälligen Aufträgen gerne entgegen.
Näheres Kiesſtraße 5 Seitenbau.

S0
4Das Waſſerhäuschen
am Ludwigsplatz zu vermiethen.

3948) Einen Lehrling gegen Lohn ſucht
Ludwig Wenz, Schloſſermeiſter,
Carlsſtraße 32.

3949) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Große Bachgaſſe 14.

3950) Eine Wittwe wünſcht Monats=
dienſt
oder Krankenpflege anzunehmen.
Alexanderſtraße 15 Hinterbau.

3951) Eine geübte Putzmacherin kann
noch einige Kunden annehmen.
Alexanderſtraße 15 Hinterbau.

[ ][  ][ ]

R6 88.

795

W Geſchäfts=Empfehlungen, welche in dem in unſerem
Verlage in amtlicher Ausgabe demnächſt erſcheinenden Jommer=Fahrplan
der Eiſenbahnen, Dampfſchiffe und Poſten im Großherzogthum Heſſen
noch Aufnahme finden ſollen, werden alsbald erbeten.
L. C. Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.
3952)
Eöffnungmeinerdartenvirthschaft
behre mich ergebenſt anzuzeigen und ſehe einem geneigten Zuſpruch achtungsvoll ent=
gegen
.
H. RIOID, zur -oshaut.

3954) Ein junger Mann von braven
Eltern ſucht Stelle als Diener.
Zu erfragen auf der Expedition.

6
Dankſagung.
Allen Freunden u. Mitarbeitern und
ganz beſonders Hrn. Glückert nebſt Fa=
millie
, die an dem ſo ſchmerzlichen Verluſte
unſeres lieben unvergeßlichen Gatten und
Vaters, Bruders u. Schwagers ſo herzlichen
Antheil genommen und ihn zu ſeiner letzten
Ruheſtätte geleiteten, ſagen wir hiermit un=
ſeren
tiefgefühlteſten herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Charlotte Kutſcher, geb. Weſterwald
und Kinder.
Ernſt Gries.
Frau Gries, geb. Kutſcher.

3953) 2-3 junge Leute können Logis,
ſauf Verlangen auch Koſt erhalten.
Blumenthalſtraße 81.
3955) Eine Frau ſucht Arbeit im Wa=
ſchen
und Putzen. Langegaſſe 49.
3956) Ein Lehrjunge kann eintreten
bei J. Faatz, Tapezier, Eliſabethenſtr. 46.
Für die arme Frau mit 5 kl. Kin=
dern
, deren Mann bei dem Brande zu
Maxſain verunglückte, ſind bis jetzt an
Gaben bei uns weiter eingegangen: von
Stabsaud. V. 2 M. v. W. 3 M. L. D.
1 M. Ungen. 2 M. C. B. 2 M. G. H.
4 M. Frau E. N. 2 M.
Weiteren Beiträgen zur Uebermittelung
an die Unglücklichen ſehen wir gerne ent=
gegen
.
Expedition des Tagblatts.

Velicatossen- Fluss- und
Seoſlsch- Mandlung
von
L. Brüchueh. Hof=Lieferant,
68311) Ernſt=Ludwigſtraße 17.
E

Tages=Kalender.
Mittwoch 8. Mai: 5. Kammermuſik=Abend im
Saal zur Traube. Monatsverſammlung d. 8
Weißbinder= Maler= und Stukkateur=Verband.
Sonntag 12. Mai: Abendunterhaltung mit Theater
des Beſſunger älteren Geſangvereins.
Montag 13. Mai: Außerordentliche Generalver=
ſammlung
des Allgemeinen Vereins gegen Ver=
armung
und Bettelei.
Dienstag 14. Mai: 25. ordentliche Generalver=
ſammlung
der Bank für Handel und Induſtrie
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 7. Mai.
Zum Benefiz des Wittwen= und Waiſenfonds der
Hofmuſik.
L o h e n g r i n.
Große romantiſche Oper in 3 Akten von Richard
Wagner.
König Heinrich der Vogler
Hr. Chandon.
Lohengrin.
Hr. Winkelmann.
Elſa von Brabant
Frl. Schroͤtter.
Herzog Gottfried, ihr Bruder Frl. Bernhardt.
Friedrich. Graf von Telramund
Fr. Reger.
Ortrud, ſeine Gemahlin
Hr. Bögel.
Der Heerrufer des Königs
4 x Telramund
Herr Reichmann vom K.
Hoftheater in München, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 7. Mai.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfingen geſtern Vor=
mittag
den Oberſt und Commandeur des 2. Großherzogl. Dragoner= Re=
giment
(Leib=Dragoner=Regiments) Nr. 24 von Strantz zur Meldung.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Seconde=
Lieutenant im 2. Gr. Dragoner=Reg. Nr. 24 Prinzen Alexander
von Battenberg Durchl. das Militär=Verdienſtkreuz verliehen.
Prinz Wilhelm von Preußen, Königliche Hoheit, iſt vorgeſtern
Nachmittag 5 Uhr von hier nach Bonn zurückgereiſt.
Die 2. Kammer der Stände tritt Dienstag den 14. Mai
Vormittags 9 Uhr zuſammen.
(Militärdienſtnachrichten.) Hauptmann Rau vom 2.
Großherzoglichen Infanterie=Regiment Nr. 116, wurde zum überzähligen
Major befördert; Hauptmann Pennrich im 1. Brandenbrg. Grenadier=
Regiment Nr. 8 und Rittmeiſter Frhr. v. Follenus im 1. Großherzogl.
Dragoner=Regiment Nr. 23 der Charakter als Major verliehen; Premier=
Lieutenant Kraker v. Schwarzenfeld la suite des Großherzogl. 1. Dra=
goner
=Regiments und commandirt zur Dienſtleiſtung beim Kriegsmini=
ſterium
unter Entbindung von dieſem Commando in das Schleswig=
Holſtein'ſche Huſaren=Regiment Nr. 16 und Premierlieutenant Prinz von
dieſem Regiment unter Belaſſung in dem Commando als Adjutant der
30. Kavallerie=Brigade als aggregirt zum 1. Großherzogl. Dragoner= Re=
giment
Nr. 23 verſetzt.
Montag den 13. d. M. kommt die von Kriegsrath Wiegand
C.
gegen das Urtheil des Schwurgerichts erhobene Nichtigkeitsbeſchwerde vor
dem Kaſſationshof zur Verhandlung.
Die Eröffnung der auch dieſesmal wieder ſehr reich beſchickten
Gemälde=Ausſtellung des Rhemiſchen Kunſtvereins ſteht für Mitt=
woch
den 8. d. Mts. im gewohnten Lokale (Permanenten Gemälde= Aus=
ſtellung
) bevor.
Den von uns bereits mitgetheilten für die Hoſpitanten geigneten
Vorleſungen und Uebungen fügen wir noch die folgenden bei, welche von
Herrn Profeſſor Dr. Dippel im laufenden Sommer=Semeſter gehalten
werden: Specielle Morphologie (Morphologie der einzelnen Gruppen
des Pflanzenreiches): Mont. u. Dienst. 8-9 Uhr. Syſtematiſche Bo=

kanik: Dienst. 10-11, Mittw. 9-10, Samst. 5-6 Uhr. Mikros=
kopiſche
und phyſiologiſches Practikum: Mittw. 1012,
Samst. 2-5, die übrigen Stunden nach Verabredung.
Im Monat April d. J3. hatte im ſtädtiſchen Hoſpital dahier
die Verpflegung von 220 Kranken, 43 Pfründnern und 27 Perſonen des
Hausperſonals, zuſammen 290 Köpfe mit 5450 Verpflegtagen ſtatt.
Am Samstag früh ſtarb im ſtädtiſchen Hoſpital der bei dem
letzten Rennen verunglückte Knabe.
Die am 10. Januar dieſes Jahres durch den Gemeinderath von
Beſſungen gewählte Orts=Geſundheits=Commiſſion ( Mit=
glieder
: Dr. Krauß (Vorſitzender), Dr. Fehr, Lehrer Geyer und Apotheker
Scriba) richtete ihre Aufmerkſamkeit auf die Einrichtungen des im Bau
begriffenen Volksſchulhauſes und beſchloß am 5. April d. J. nach=
ſtehend
wiedergegebenen Antrag an den Gemeinderath in Betreff Anlage
einer Warmwaſſerheizung, Einführung des Tonnenſyſtems
für die Aborte und Beſchaffung geeigneter Schulbänke.
Der Antrag wurde dem Gemeinderathe in der Sitzung vom 2. Mai vorgelegt.
Gemeinderath Bellaire befürwortete die Inbetrachtnahme des Antrages.
Gemeinderath Bickel ſprach ſich gleichfalls zu Gunſten des Antrages
aus, namentlich rückſichtlich der Einfuhrung des Tonnenſyſtems, und be=
antragte
Verweiſung an die Baucommiſſion.
Gemeinderath J. Meyer machte geltend, die Kinder Beſſungens er=
freuten
ſich ſehr guter Geſundheit, was ſchon daraus hervorgehe,
daß dieſelben baarfuß auf den Straßen gingen. Dieſe gute Geſund=
heit
habe ſich bei den bisherigen Schuleinrichtungen und bei Ofenheizung
entwickelt, und ſei es deßhalb nicht nöthig, andere koſtſpielige Einrich=
tungen
zu treffen. Aufklärung über die Sache brauche mannicht!
Gemeinderath Noack entwickelte den unhaltbaren Standpunkt
ſolcher Anſchauungen, deren rückſichtlich des Geſundheitszuſtandes der
Beſſunger Kinder offenbar falſche Anſchauungen zu Grunde liegen,
auf welche hin ein Urtheil gefällt wird, welches mit den durch ſorgfältige
Beobachtung ermittelten Thatſachen in ſchroffem Widerſpruch ſteht. Er
würde ſich ſcheuen, ſolche Meinung zu bekennen.
Als zur Abſtimmung über Inbetrachtnahme des Antrages der Ge=
ſundheitscommiſſion
geſchritten wurde, ſtimmte gegen Inbetrachtnahme
die Gemeinderäthe: Aßmuth, Berth, Geyer, Erbes, Meyer, Nohl, Schulz,
Weinmann; für Inbetrachtnahme der Bürgermeiſter Demmel und die
Gemeinderäthe Bauſch, Bickel, Noack, Bellaire, Lehrer Geyer.

[ ][  ]

196

RE88

Der Antrag der Geſundheitscommiſſion lautet alſo:
Für die Vertreter der öffentlichen Geſundheitspflege unſerer Ge=
meinde
ſteht obenan die Aufgabe zu ſorgen, daß die Einrichtungen des
im Bau begriffenen Schulgebäudes eine Ausführung erhalten, welche den
Anforderungen des Fortſchrittes von Wiſſenſchaft und Kunſt auf dieſem
beſonderen Gebiete entſpricht.
Der Neubau der Volksſchulen von Darmſtadt legt nahe, daß wir
nicht unbeachtet, nicht unbenützt liegen laſſen, was dort angeſtrebt und
geleiſtet wird. Es iſt nicht genug, daß man bei Neubau einer Schule
nur diejenigen Einrichtungen ins Auge faßt, welche auf den Unterricht
ſelbſt ſich beziehen, nicht weniger müſſen alle Verhältniſſe berückſichtigt
werden, welche Einfluß auf das körperliche Gedeihen der, einen betracht=
lichen
Theil der Tageszeit in den Schulräumen verbringenden Kinder
üben. Nur im geſunden Körper kann ein geſunder Geiſt ſich entwickeln.
Licht muß in genügender Menge und in geeigneter Richtung dem Auge
gufließen. Die Luft der Schulſäle muß rein ſein, und rein und in dem=
zenigen
gleichmäßigen Wärmeverhältniß erhalten werden, welches dem
zugendlichen Körper zuſagt. In der freien Zeit, welche zwiſchen die Unter=
richtsſtunden
gelegt wird, muß ein geräumiger Spielplatz der Bewegung
in friſcher Luft dienen. Eine gut eingerichtete Turnhalle muß ſolche
körperliche Uebungen geſtatten, welche die Muskeln kräftigen und die
Entwicklung des Körpers fördern.
Die Einrichtung der Schultiſche und Schulbänke ſoll die richtige
Haltung des Körpers bezwecken und den Rücken im Zuſtande der Ruhe
angemeſſen unterſtützen, Verbildung der Wirbelſäule moglichſt zu verhüten.
Dieſe Rückſichten bei Neubau einer Volksſchule zu nehmen, verlangen
die traurigen Erfahrungen, welche wir in zweckwidrig beleuchteten, engen,
ſchlecht gelüfteten und ſchlecht geheizten Schulräumen mit zu hohen oder
zu medrigen Tiſchen, mit Bänken ohne oder mit ungeeigneter Lehne an
unſeren Kindern machen und gemacht haben, wir können und wir dürfen
uns dem Fortſchritte auf dieſem Gebiete nicht verſchließen, wollen wir
Vertreter zum wahren Wohle unſerer Mitbürger ſein.
Der Neubau der Beſſunger Schule iſt zu weit gediehen, als daß
wir überall, wo wir wünſchten, Antrag auf Aenderung machen könnten.
Ob die Fenſter das für den Unterricht entſprechende Licht zulaſſen, muß
die Erfahrung zeigen; Aenderung des Beſtehenden iſt nicht zu erreichen.
Anders iſt es mit Lüftung der Schulzimmer. Hier kommt in Frage,
Mittel zu ſchaffen, daß die in den Mauern angebrachten Luftabzugskanale
ſo gut als möglich, und auch im Sommer die verdorbene Luft abführen.
Dieſe Abführung ſteht aber mit Anlage der Heizung in enger Ver=
bindung
.
Die Erfahrung lehrt, daß Ofenheizung nur für kleinere Schulge=
bäude
und nur dann Anwendung finden darf, wenn ſehr beſchränkte
Mittel zur Verfügung ſtehen. Die Nachtheile der Ofenheizung: ſtrahlende
Wärme, ungleiche und ungenügende Erwärmung der Räume, geringe
Wärmezurückhaltung und Luftverderbniß durch Kohlenoxydgas bei eiſernen
Oefen, reichlicher Verbrauch von Brennſtoff, Verunreinigung der zu
heizenden Räume und ihrer Luft und läſtige Bedienung, ſind zu augen=
ſcheinlich
, als daß bei dem Neubau unſeres Schulgebäudes zu dieſer
Heizmethode wirklich übergegangen werde dürfte.
Aus dieſem Grunde kann für unſeren Neubau nur Centralheizung
in Frage kommen, und dies um ſo mehr, weil Centralheizung als Mittel
für geeignete Lüftung dadurch dient, daß die Luftabführungskanäle auf
dem Bodenraume am Schornſteine des Centralheizungsheerdes vereinigt wer=
den
. Von den verſchiedenen Arten der Centralheizung: Luft=, Dampf=
und Waſſerheizung ſchließt die Luftheizung ſich für unſeren Schulbau aus,
weil eine ſolche ſchon im Bauplane vorgeſehen ſein muß, und die jetzt
nöthigen Aenderungen zu koſtſpielig ſein würden. Dampfheizung eignet
ſich mehr für größere Gebäude, und würde deren Anlage und Betrieb
verhältnißmäßig hohe Koſten erfordern.
Deshalb weiſen die Verhältniſſe unſeres Schul=Neubaues auf Warm=
waſſerheizung
hin und würden von dieſen zwei Syſteme: Warmwaſſer=
heizung
mit Niederdruck d. h. mit Erhitzung des Waſſers bis zum Siede=
punkte
, und Warmwaſſerheizung mit Mitteldruck d. h. mit Erhitzung des
Waſſers über den Siedepunkt hinaus mit Grenze von 140* Celſius in
Frage kommen.
Beim erſteren Syſteme ſind die Koſten beträchtlicher, weil die Röhren
von größerer Weite ſein müſſen. Dafür iſt aber auch die ganze Anlage
wegen des geringen Druckes im Rohrnetze von großer Dauerhaftigkert,
jede Gefahr vom Springen der Röhren vermieden, die Wärme=
zurückhaltung
wegen der großen Menge des umlaufenden Waſſers eine
bedeutende, und Einfrieren bei nur einiger Sorge nicht zu befürchten.
Dieſe Vortheile mindern ſich bei der Warmwaſſerheizung der zweiten Art
im Verhältniß des höheren Wärmegrades und des höheren Druckes
[3-4 Atmoſphären) des Waſſers und des geringeren Rauminhaltes des
Rohrnetzes.
Nach oberflächlicher, ſachverſtändige Schätzung würde die Warm
waſſerheizungs=Anlage unſerer Schule mit Niederdruck 12,000 M., die
Warmwaſſerheizung mit Mitteldruck aber nur 7000 M. koſten.
In Erwägung der Vortheile der erſteren gegenüber der Nachtheile
der letzteren glauben wir trotz der höheren Koſten der Warmwaſſerheizung
mit Niederdruck den Vorzug geben zu müſſen.
Neben der Frage der Heizung feſſelt eine Anlage des Schulbaues
unſere Aufmerkſamkeit, welche in ihrer gegenwärtigen Geſtaltung un=

günſtig auf die Reinheit der Luft im Innern und in der Umgebung des
Schulgebäudes einzuwirken droht: die Anlage der Aborte.
Schon vor drei Jahren hat der deutſche Verein für öffentliche Ge=
ſundheitspflege
die Anlage von Abortgruben in der Nähe unſerer
Wohnungen als der Brutſtätten für Verbreitung von Krankheitskeimen
bei allen Neubauten verworfen uud die Nothwendigkeit des Erſatzes der=
elben
durch unmittelbare Tonnenabfuhr oder durch's Schwemmkanal=
ſyſtem
ausgeſprochen. Gegen ſolch gereiftes Urtheil ernſter Männer bei
einem Schulneubau, welcher als Wohnſtätte von 350 Kindern beſtimmt
iſt, heute noch in unmittelbarer Nähe des Schulhauſes Kloaken anlegen,
welche die Abfallſtoffe dieſer 350 Kinder aufſpeichern und durch fort=
dauernde
Gährung die Luft, in welcher die Kinder ſich ſpielend bewegen,
verunreinigen, wäre leichtes Urtheil an Stelle der durch ſorgfältige For=
ſchung
erlangten Schlüſſe ſetzen, wäre Verweigerung der Bedingungen,
welche die Wiſſenſchaft der öffentlichen Geſundheitspflege für Erhaltung
der Geſundheit als nothwendig bezeichnet.
Iſt die Arbeit auch zum Theile ſchon ausgeführt, um Aborte herzu=
ſtellen
, welche dem Fortſchritte der Zeit entſprechen und der neuen Schule
würdig ſind, ſo muß, daſSchwemmkanäle nicht zur Verfügung ſtehen, das
Tonnenſchulſyſtem nach Heidelberger Muſter eingeführt werden.
Ehe die Einrichtung der Schulzimmer und deren innere Ausſtattung
weitergeführt und zur Beſchaffung von Schultiſchen und Schulbankenge=
ſchritten
wird, iſt es nöthig, das Bedürfniß des jugendlichen Körpers,
für welches der Bau des Rückgrates deutlichen Fingerzeig gibt, mit Rück=
ſichtnahme
auf das Alter der Kinder zu würdigen und hiernach Tiſche,
Bänke und Lehnen fertigen zu laſſen.
Indem die Orts=Geſundheits=Commiſſion in dieſer Schrift ihre An=
ſichten
für die beim Neubau der Schule zu treffenden Einrichtungen
niederlegt, möchte dieſelbe zu erwägen geben, daß wenn auch eine augen=
blickliche
Mehrausgabe im Betrage von 12,000 M. durch die vorgeſchlage=
nen
Errichtungen entſteht, doch auch durch Dauerhaftigkeit der Anlage
und billigeren Betrieb einigermaßen Ausgleichung ſtattfindet und daß
die Zinſen dieſer Summe vertheilt auf 350 ſchulpflichtige Kinder noch
nicht 2 M. im Jahre auf jedes Kind betragen, daß aber eine Gemeinde
keine Ausgabe leichter ertragen wird als die, welche das Glück der
Familien dadurch fördert, daß ſie zur Sicherung der Geſundheit ihrer
Kinder beiträgt.
Nach dem 18. Jahresbericht der deutſchen Schillerſtiftung
wurden im Jahre 1877 an lebenslänglichen Penſionen 43432 M. 86 Pf.
für mehrjährige Bewilligungen 19385 M. und für einmalige Zuwen=
dungen
9855 M. verausgabt. Hiervon kamen im Großherzogthum
Heſſen zur Verwendung: Lebenslängliche Penſion: an Frau Dr. Duller
Wwe. in Mainz, mehrjährige Bewilligung: Frau Kathinka Zitz Wwe.
in Mainz (inzwiſchen *); einmalige Zuwendung: Dr. G. Zimmermann
in Gießen, G. Hensler im Michelſtadt.
Von dem beliebten Familienjournal Illuſtrirte Welt' ( Stutt=
gart
, Verlag von Ed. Hallberger) liegt uns das neueſte 16. Heft des
26. Jahrgangs vor und erfreut daſſelbe wieder durch die Mannigfaltig=
keit
und Schönheit des Gebotenen. Dabei iſt der Preis von 30 Pfennig
pro Heft ein ſo niederer, daß wir das Journal gern in jeder Beziehung
empfehlen.

Großherzogliches Hoftheater.
Herr Scaria trat am 2. als,Mephiſto' abermals auf und gab
eine originell gezeichnete, nach der humoriſtiſchen Seite hin feſſelnde Figur.
Noch mehr gilt dieſes von ſeinem bereits hier bekanntenFallſtaff auch
bei ſeinem diesmaligen Auftreten war insbeſondere die Wirthshausſeene,
ohne Recitative und ſtatt deſſen der Shakespeare'ſche Text eingeſchoben,
von ungemein draſtiſcher Wirkung. Auch Herr Steger (Fluth) fand
ſich in erfreulicher Weiſe mit ſeiner Rolle ab.
Weniger glücklich war der übrige Theil der Vorſtellung. E3 gereichte
Unſerer Oper bisher zur Ehre, daß ſeitdem wieder unter der neuen Lei=
tung
geordnete Zuſtände bei derſelben eingetreten ſind, jedes der Mitglie=
der
auf ſein Fach beſchränkt bleibt und daß die Grenzen dieſer Fächer
ſtreng innegehalten wurden. Wir erkennen in dieſer Beziehung auch
dankbar an, daß neuerdings die Rolle der Leonore, im Trou=
badour
an Fräulein Schrötter übertragen wurde. Dieſe Par=
tie
iſt in erſter Linie eine dramatiſche und die dramatiſche
Sängerin hat Anſpruch auf dieſelbe. Leider wurde bei den luſtigen
Weibern von dieſem Princip abgewichen, denn nicht ſo verhält
es ſich mit der Rolle der Frau Fluth', eine ausgeſprochene Colora=
turpartie
, für welche Fräulein Schrötter weder das entſprechende
Organ, noch die erforderlche Coloraturfertigkeit, beſitzt. Auch die
äußere Repräſentation genügte namentlich in Hinſicht der Toilette
nicht. Wir hoffen daher in Zukunft wieder Frau Mayr zu ſe=
hen
. Auch die von Frau Reger gegebene Frau Reich= kam
nicht ausreichend zur Geltung. Als Lyonel= gaſtirte am 5. Mai
abermals Herr Berg vom Stadttheater zu Trier. Die Stimme
trägt unzweideutig den Charakter des Heldentenors; ſie iſt jedoch ge=
ſchmeidig
und Herr Berg verfügt über das erforderlich Piano, um auch
n lyriſchen Partien mit Erfolg auftreten zu können. Als einen ſolchen
entſchiedenen Erfolg dürfen wir ſein geſtriges Gaſtſpiel bezeichnen; die
Arie Ach ſo fromm, ach ſo traut; erwarb ihm durch die ſorgfältige
Nuancirung des Vortrages vielen Beifall.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.