Darmstädter Tagblatt 1878


01. Mai 1878

[  ][ ]

SRAAATT SLTUII

Abongemintprei
Ellh s Mal uc. Eringerlihn
Au nan dm allen Poſ
umten Beſehugen iguingenen-
mRlMa
OP. pOatd
Md. Ooftunſichlag und Beſelgellhe.

(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Inſerat=
werdenangenommer
inDarmſtadt
von der Expediton, Rheinſtr. N. V.
mBeſſungen von Friedr. Blzer.
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auzürn
von allen ſollden frunonem-Eme
dthonn

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1878
Mittwoch den l. Mai
As4.

Verſteigerungs=Anzeige.
Die zum Nachlaß der Fräulein Karoline Soiſtmann gehö=
rige
Hofraithe:
Flur 3. Nr. 75¹⁄₁₀. VMet. 1162 Hofraithe mit Grabgarten
an der Dieburgerſtraße,
ſoll Montag den 6. Mai, d. J, Vormittags 10 Uhr,
öffentlich an den Meiſibietenden verſteigert werden.
Nähere Auskunft ertheilt Kaufmann Heinrich Störger, Eliſa=
bethenſtraße
41.
Darmſtadt, den 26. April 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3569)
Berntheiſel.
Verſteigerung von Kaufſchillingen.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen
Wontag den 6. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr,
aus dem Concurs des Wirth Martin Junghaus, 2 Kaufſchillinge an den
Meiſtbietenden verſteigert werden und zwar:
1) M. 18,000. Hofraitheſteigſchillingsreſt, zahlbar in 3 Jahreszielen,
1. April 1879, 1880 und 1881, verzinslich zu
5 pCt, vom 1. April 1878 au; ¼ Anzahlung iſt
geleiſtet.
2) M. 8485. 71 pf. Ackerſteigſchillinge, zahlbar in 6 Jahreszielen,
Martini 1878 bis 1883, verzinslich zu 5 pCt. vom
1. April 1878 an.
Darmſtadt, den 26. April 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3570)
Berntheiſel.
Verſteigerung einer Brennereieinrichtung
und Mähmaſchine auf dem Sensfelderhof.
Freitag den 3. Mai c., Nachmittags 1 Uhr,
wird die zum Nachlaß des Pächters Engel auf dem Sensfelderhof bei Wixhauſen
gehoͤrige Branntweinbrennerei=Einrichtung, ſowie eine Mähmaſchine, beide Stücke in
gutem brauchbaren Zuſtande, öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigt.
H.
H. Adler )r., Landgerichs=Tapator.

Bekanntmachung.
Samstag den 4. Mai 1878 ſollen
auf hieſigem Rathhauſe nachverzeichnete
Arbeiten in Submiſſion vergeben werden:
a. Pumpenarbeit, veranſchl. zu M. 569. 50.
b. Schieferdeckerarbeit,
125.-

c. Steinbrechen, Anfahren und
Setzen von Klopfſteinen,
veranſchlagt zu
356. 40.
Reflectanten wollen ihre Angebote ſchriſt=
lich
und verſiegelt mit der betr. Aufſchrift
in den auf unſerem Büreau aufgehängten
Submiſſionskaſten bis dahin einlegen.
Beſſungen, den 29. April 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
3726)
Demmel.
Holz=Verſteigerung
in den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes in der Oberförſterei Nieder=
Namſtadt.
Montag den 6. Mai l. J. werden
in dem Diſtrict Hainberg bei Waſchenbach
verſteigert:
Holzart. Scheiter. Knüppel. Reiſig. Stöcke
Rm. Rm. Wellen. Rm.
310
Buchen
61
2340 101
Eichen
22 I.Cl. 2
4
8
Nadelholz
2
Lärchen=Stamm von 16 Em. Durchm.,
10 M. Länge,
5 Lärchenderbſtangen.
Zuſammenkunft Vormittags 8 Uhr im
Holzſchlag.
Nieder=Ramſtadt, am 24. April 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=
Namſtadt.
3727)
Löwer.
Feilgebotenes.
Obſt=
Zierbäume und
Sträucher,
ſowie Gemüſe= u. Blumenſamen, beſter
Auswahl, worüber Verzeichniſſe gratis,
ſempfiehlt
Geinrich Hoack,
1369)
Handelsgärtner in Beſſungen.
204

[ ][  ][ ]

750
3411)

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L. W. Rühs Buchhandlung, am Ballonplatz.

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C. Hochstätter & Söhne,
Tapetenfabrik.
A. Bruchbold's neueſter zußvoden=Anſtrich.
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C. Haaftinger, Eliſabethenſtraße Nr. 31.

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jetzt noch vorpflanzbar, empfiehlt die
Handelsgärtnerei
C. Vöxker,
untere Hügelstrasse.
3205) Joh. Fraas Wtw. verpachtet
2500 Klftr. Acker am Roßdörfer= und
Heerdweg, ganz, auch getheilt. Näheres
Niederramſtädterſtr. 56.
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Condensirte AlpenMiloh,
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friſch eingetroffen.

G. P. Poth,
3729) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.

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Ein Herrſchaftshaus
in der ſchönſten Lage der Stadt ge=
legen
, mit 11 Zimmern u. Zubehör,
doppeltem Balkon, großem Garten
iſt zu vermiethen event. zu verkaufen.
Näheres bei B. L. Trier, Lud=
wigſtraße
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16 Ernſt=Ludwigſtraße 16.
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2909) Bei J. Noack in der Garten=
ſtraße
Nr. 7 ſtehen ſtarte Topfreben zur Für Gartenbeſitzer.
Anſicht und Verkauf.
Weiße Einfaſſungsſteine.
Grafenſtraße 18.
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3490) Sehr ſchöne Cypreſſenbäumchen,
für Gärten und auf Gräber geeignet, von
50 Pfg. an empfiehlt
die Kunſt= und Handelsgärtnerei von
Balth. Gehbauer.

Schönen Lopisalat
bei C. Völker. Handelsgärtner,
untere Hügelstrasse.
3552a)

3730) Erbſenreiſer zu verkaufen per
Gebund 20 Pfg. bei
A. Gürtner, Schießhaus.
5 Gute Kartoffeln
(blaue und Seeländer) werden billig abge=
geben
. Dieburgerſtr. 9 im Laden daſelbſt.
Feinſter
3732)
Getreide=Kümmel
per Liter=Flaſche M. 1. 20
zu haben in hieſigen Delicateſſen= u. Colo=
nialwaaren
=Handlungen.
Geury Scherer & Co.,
Dampf=Deſtillation in Langen.
3733) Soeben eingetroffen:
neue Liſſabonn. Kartoffelu
billigſt bei
Aug. Harburs,
Beſſunger Carlsſtraße 54.
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Prima Reis Stärke der renommirteſten
Fabriken, loos in ½ u. ½. Pfd.
Schachteln u. Packeten,
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Patent=Preis Stärke von Pet. Joſ.
Schramm,
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in . u. ¹ Pfd. Packeten u. loos,
Waschpulver Stärkeglanz,
Engelblau,
Extra feine Waschblau-Pastillen
v. Wilh. Büchner in Pfungſtadt.
G. P. Por,
3734) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.

3335) Ein 9 Mrg. großer eingefriedigter
Garten, zu jeder Anlage geeignet, mit 2
Brunnen, zunächſt der Idioten=Anſtalt, zu
verkaufen.
A. Gärtner, Schießhaus, Darmſtadt.

Vermiethungen.
173) Mehrere möblirte Zimmer zu ver
miethen zuſammen oder getrennt.
Eliſabethenſtraße 23.
527) Ein freundlich möblirtes Zimmer
zu vermiethen Mühlſtraße 20 3r. Stck.

[ ][  ][ ]

751

716) Die bel Etage, Caſerneſtr. 18,
den Bahnhöfen gegenüber, beſtehend aus 6
Zimmern und Kabinet, Küche, Keller, Bo=
denkammer
und abgeſchloſſenem Vorplatz.
ſowie Mitgebrauch der Waſchküche, iſt an=
derweit
zu vermiethen. Ebendaſelbſt iſt
eine freundliche Manſarden=Wohnung zu
Georg Geiſt.
vermiethen.
985) Die Parterre=Wohnung in mei=
nem
Hauſe, Promenadeſtraße 70, be=
ltehend
aus 7 Zimmern und Küche nebſt
allen dazu gehörigen Bequemlichkeiten, iſt
per Anfang Mai l. J. anderweit zu verm
Auf Wunſch können auch noch 2 freund=
liche
Manſardenzimmer abgegeben werden.
F. Schmitt Wtwe.
1176) Rheinſtraße Nr. 41 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen,
Bodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
51289) Aliceſtraße 16 iſt eine ſchön=
Parterre=Wohnung, beſtehend aus 6 Zim=
mern
mit Balkon, Küche, 2 Manſarden=
ſtuben
, Keller, Waſchküche mit Regenpumpe
Bleichplatz und Gartenantheil, bis 1. Mai
l. J. zu vermiethen. Näheres ertheilt
Karl Bernet, Caſinoſtraße 15.
1302) Ccke der Caſino- u. Bleich=
ſtraße
11 ein Logis zu vermiethen und
ſogleich zu beziehen.
1604) Friedrichſtraße 24 eine geräu
mige Manſarden=Wohnung von 4 Piecen
mit Küche und ſonſtigem Zubehör, alsbald
beziehbar. Preis 180 Gulden.
1637) Nieder=Ramſtädterſtraße 8
ein Logis, 3 Zimmer mit Balkon, 2 Spei=
cherkammern
, Küche und Keller, an eine
kleine ruhige Familie, am liebſten nur
Damen, per 1. Juni, auf Wunſch aud
rüher, zu verm. L. Reinhard, Holzhandl.
1671) Kirchſtraße 14 zwei Treppen
hoch iſt ein ſchönes Logis, beſtehend aus
2 Zimmern, Kabinet, Küche, Keller ꝛc., zu
verm. und 1. Mai zu beziehen. A. Horn.
1763) Ludwigſtraße 7 ein freundlich
möblirtes Zimmer 1. Etage zu vermiethen
per Monat 14 Mark.
631883) Grafenſtraße 35 iſt der obere
Stock, 7 Zimmer, 2 Küchen und allen
übrigen Bequemlichkeiten zuſammen, auch
getheilt, zu vermiethen.
1887) Liebigſtraße 6 iſt der 3. Stock,
beſtehend aus 5 Zimmern, abgeſchloſſenem
Vorplatz, Magd= und Bodenkammer, Mit=
gebrauch
der Waſchküche und Benutzung des
Bleichplatzes, bis 3. Juni zu vermiethen
1910) Aliceſtraße 9 iſt der 3. Stock,
beſtehend in 6 Zimmern und ſonſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und bis
4. Juni oder auch ſchon früher zu beziehen.
1986) D. Carlsſtraße Nr. 29 iſt eir
freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen; auch
ſönnen 2 Schüler gute Penſion erhalten.
5=
82245) Stiftsſtraße 51 iſt ein großes
Manſardenlogis zu vermiethen und bis
1. Juli zu beziehen.
2455) Eliſabethenſtraße 34 kleine
Wohnung im Vorderhaus 2 Treppen hoch.

R6 84
2232) Ludwigſtraße 7 der neu her=
gerichtete
Laden nebſt Comptoir u. ſchöner
Wohnung des Hrn. Julius Meyer iſt weg=
zugshalber
deſſelben von hier bis 1. Sept.,
auf Wunſch auch früher, anderweitig zu
vermiethen bei Fr. Hau, Kürſchner.
Pa
TrTTTxaxxxxazuzzXXN.

4 2369) Mühlſtraße 64 Kapellplatz
79
4 die bel Etage ſofort zu beziehen.
vprpvpvepveyrrvvvovgz.
LAAuALAAAdtAA.AAAtao.
2460) Muhlſtraße 37 die Parterre=
Wohnung, 5 geräumige Zimmer nebſt allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, Mitte Juni an
eine ruhige Familie anderweit zu vermiethen.
Näheres 39.
pup. oxxzapa.
TTTXAAAAAAAAAATTTAzrX
2699) Schirmgaſſe Nr. 16 ein
8
de ſchönes Logis per 10. Juni zu ver= J
d miethen.
Lroe..

TAAukaArxrTAAATrTxz;
2928) Waldſtraße 33 eine Tr. hoch
Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
2930) Dieburgerſtraße 66 iſtdie Par=
erre
=Wohnung zu vermiethen.
Wilh. Schupp, Zimmermeiſter
2936) Rheinſtraße 12 der Laden des
Herrn Paar wegzugshalber Ende des
Quartals anderweit zu vermiethen.
2946) Friedrichſtraße Nr. 19 die
Bel Etage, 5 Zimmer, abgeſchl. Vorplatz,
neu hergerichtet, mit allen Bequemlichkeiten
140
per 1. Juni zu vermiethen. Näh. parierte.
un
papuenp guzuu.
RAAATRAllAitA-aaap,
2941) Zwei gut möblirte Zimmer .
4 im 1. Stock in der Caſinoſtraße ſindzs
vom 1. Mai ab zu vermiethen.
2
p
5 Näheres bei Joſeph Trier,
Logisnachweiſungbureau
L.
D-25 Wilhelminenſtraße. -

C.
Cousumususpusugawupi.
ALAAaAAAAAaAaaALe
2954) Ecke der=Wendelſtadt= und
Lagerhausſtraße Nr. 2 (Neubau), iſt
das Hochparterre, beſtehend aus 5 elegant.
Zimmern u. ſ. w. zu vermiethen. Näher.
bei F. Friedrich Mahr, Aliceſtraße 17.

2955) Clegant möblirte Wohnung,
6 Zimmer. Näheres Eichbergſtraße Nr. 24
oder bei Herrn Trier Wilhelminenſtr 25.
2964) Eliſabethenſtraße 6 iſt die
Bel Etage, beſtehend in 3 Zimmern, ein
bis Cabinetten nebſt Zubehör bis erſten
Juli d. J. zu vermiethen. Peter Hein.
2969) Dieburgerſtraße 74 iſt der
3. Stock, beſtehend in 5 Zimmern nebſt
allen Bequemlichkeiten und Veranda mit
prachtvoller Ausſicht, ſofort zu vermiethen.
Preis M. 560.
H. Dingeldey.
3073) Eliſabethenſtraße 4 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Lauza
I.
TTTTTTAAaATTTanTrAPXX,
10 Wilhelmſtraße 10
8
4 Geſundes Hochparterre, enthaltend;
5
46
6 Piecen, Küche, Souterrain, Keller
d4 Boden, Waſchküche mit Regenpumpe
54 und Bleichplatz, von Mai an zu ver= )
miethen. Näheres 3. Stock daſelbſt. H.
41
3074)
Prof. Seeger Wwe.

AxxTATtkxirTxizTTxx

W9) Elſſabethenſtraße 55 ein
Laden mit Logis per 1. Juli zu
vermiethen. J. Schweitzer.

3255) Müllerſtraße 12 u. 14 ſind
3 Logis, je 4 Piecen enthaltend mit ſon=
ſtigen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und
ogleich zu beziehen. Näheres bei B. Emmel,
Weißbindermeiſter, Pankratiusſtraße 10.
8
ts
aa
3084) Martenplatz 11 iſt die bel Etage
per 1. Juli d. J. oder früher zu vermiethen.
Näheres Neckarſtraße 5 parterre.
E
3339) Schießhaus bei A. Gürtner
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3343) Schulſtraße 14 der 3. Stock
Evermietheu.

L
3374) Heldelbergerſtraße Nr. 7 zwel
möblirte Zimmer zu vermiethen.
3427) Den Bahnhöfen gegenüber iſt
eine neu hergerichtete Wohnung, beſtehend
aus 4 Zimmern, geräumigem Vorplatz,
Küche ꝛc., mit allen ſonſtigen Bequemlich=
keiten
, zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
Georg Schneider, Holz=u. Kohlenhandlg.
3434) Grafenſtraße Nr. 33 iſt eine
Wohnung von 4 Zimmern im Vorderhaus
und eine kleinere im Seitenbau zu ver=
miethen
.
J. Spengler.
3435) Neckarſtraße 26 im Vorder=
haus
eine Wohnung, 3 Zimmer, Küche,
Glasabſchluß und Bleichplatz zu vermiethen.
Näheres daſelbſt, eine Treppe hoch.
3436) Laden mit Wohnung zu ver=
miethen
. Näheres Neckarſtraße 26.
3437) Beſſ. Karlsſtraße 42 ein ſchö=
nes
Manſarden=Logis zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
3438) In der Nähe der Bahnhöfe
2 unmöblirte Zimmer zu vermiethen. Zu
rfragen bei der Exp. d. Bl.
3448) Eck der Wald= und Neckar=
ſtraße
Nr. 10 dritter Stock ein möblirtes
Zimmer mit oder ohne Verköſtigung zu
vermiethen.
3449) Wendelſtadtſtraße Nr. 13 im
Seitenbau 2 freundliche Logis von je drei
Zimmern nebſt allem Zubehör. Näheres
Vorderhaus parterre.
3495) Waldſtraße 25 (Manſarde) ein
kleines unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.

3496) Caſerneſtraße 52 iſt der
3. Stock meines Hauſes, beſtehend in
5 Zimmern mit allem Zubehör, per
ſofort zu vermiethen.
J. Nold, Kohlenhandlung.

549) Mxanderftr. Hft die bel Etage
anderweit zu vermiethen.
3498) Ludwigſtraße 3 ein freundlich
möbl. Zimmer zu vermiethen.
3500) Alexanderſtraße 17 gegenüber
der Infanterie=Kaſerne ein möblirtes Zim=
mer
, auf Wunſch mit Kabinet, zu verm.
und gleich zu beziehen.
3532) Neue Kiesſtraße 38 iſt der
2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, als=
bald
zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

762
3544) Aunaſtraße18 iſt ein möblirtes
Manſardenzimmer mit kleinem Kabinet zu
vermiethen.
l.
r.
G
taaAuAA.ATLaArzrEN.
3697)
Heidelbergerſtraße;
4
de gegenüber der Heinrichſtraße
d4 Nr. 19 je eine Wohnung, 3 Zimmer,
Nr. 25, Küche u. Zubeh., 3 Tr., 1. Juli
M Nr. 21: freundl. Wohnung Seiten=
gebäude
, Sommerſeite, 4Piecenz=
Küche, Manſardenzimmer u. 4=
Zubehör, 1 Treppe, ſofort.
Nr. 23: Eine ſchöne Wohnung mit
prächtiger Ausſicht auf die F
Heinrichſtraße, Salon, Hge=).
räumigen Zimmern, Küche,
Speiſekammer u. allem Zube=
hör
, 2 Treppen, 20. Juli.
Nr. 231je Stallung für 3Pferde, Bur=
4 Nr. 25ſchenzimmer u. großem Heu= d
boden.

Carl Rückert.
Cpiiiryouirroeye.
12
CxtraLaaacardchd=
v
=noiruupiurrepry
pauu,,
TTTAnzaAAAAAALAAAze
3617) Obere Eliſabethenſtraßes;
4 iſt der ſeither von Herrn J. Münch ) bewohnte Laden mit Logis anderweitig d0
zu vermiethen. Wilhelm Pfeil.
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=Lryu
wuizaizer
V9
p.
ALAATAaAAAAAAAAtAAe.
3619) Hügelſtraße 91 ein möblirtes
Zimmer gleich zu beziehen.
3623) Obere Hügelſtraße 13 die
bel Etage, 5 Zimmer und alle Bequem=
lichkeiten
. Daſelbſt ein kl. möbl. Zimmer.
3626) Neckarſtraße Nr. 11 möblirtes
Zimmer nebſt Kabinet ſofort zu beziehen.
3631) Obere Hügelſtraße 18 erſter
Stock ein fein möblirtes Zimmer, gleich
beziehbar, zu vermiethen.
633637) Wendelſtadtſtraße 42 iſt eine
Wohnung mit 5 Zimmern zu vermiethen.
3685) Waldſtraße Nr. 2 ein möblir=
tes
Zimmer zu vermiethen.
3702) Kiesſtraße 72 möbl. Zimmer
zu vermiethen.
3735) Riedeſelſtraße 68 parterre zwei
möblirte Zimmer.
3736) Nieder=Ramſtädterſtraße 37
ein ſchönes geräumiges Parterrezimmer
möblirt zu vermiethen.
3737) Beſſungen. Sandſtraße 14 ein
ſchönes Manſarden=Logis gleich beziehbar
zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
3640) Unterricht in engliſcher u. fran=
zöſiſcher
(Ausländer) deutſcher Sprache,
in Klaſſen 2 St. wöchentlich 36 Mark
per Jahr.
E. Hnecht, Karlsſtraße 33.
3376) Zum Waſchen und Bleichen
bei aufmerkſamer und pünktlicher Beſorgung
empfiehlt ſich
Philipp Pelri in Malchen.
Gefällige Beſtellungen werden Schuſter=
gaſſe
13 entgegen genommen.
1328) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung kann in die Lehre treten bei
J. G. Keller,
Materialwaaren= u. Farben=Handlung.

Na 84
3
8 Höhere Mädchenſchule zu Darmſtadt.
Der Unterricht kann baulicher Einrichtungen halber erſt Montag den 6. Mai
beginnen.
Dr. Rruickoiv.
Eindergarten zu Darmstadt
(Grafenſtraße 39).
Der Kindergarten wird Donnerstag den 2. Mai, Vormittags 9 Uhr,
wieder eröffnet. Anmeldungen von Kindern von 3 bis 6 Jahren, ſowie von jungen
Mädchen, welche ſich zu Kindergärtnerinnen ausbilden wollen, werden Dienstag den
30. April und Miitwoch den 1. Mai in dem Lokale des Kindergartens entgegen ge=
nommen
.
TPerese Sehidz.
3647)
Geſchäfts=Verlegung.
Ich zeige hierdurch ergebenſt an, daß ſich meine Wohnung und Geſchäft von nun
an obere Waldſtraße Nr. 7 im Hauſe des Hrn. Rentner Lenz befindet. Gleich=
zeitig
verfehle ich nicht, die geehrten Damen darauf aufmerkſam zu machen, daß ich
auch Hüte ausgarnire, deren Zugehörigkeiten nicht bei mir ausgewählt ſind.
3675)
Cbaurtatte Fabex Modes.
A4AiAdd
Mh
Au
GtAA
41
4
Hiermit die ganz ergebenſte Anzeige, daß
ich vom k. Mai ab den Betrieb der Gast-
würthschakt
in meinen ganz neu herge=
richteten
Lokalitäten - auch Billard - wieder
1241
übernommen habe und dem Zuſpruch meiner
werthen Freunde u. Gönner unter Zuſicherung
der reellſten Bedienung entgegenſehe.
Darmſtadt, den 29. April 1878.
Ad. Halep.

3739)

Wohnungs=Veränderung.
Meinen werthen Kunden und Gönnern,
zur Nachricht, daß ich nicht mehr Mauer=
ſtraße
28, ſondern Mauerſtraße 19 wohne.
Hochachtungsvoll
3641)
J. König Schuhmacher.
3004) Ecke der Aliceſtraße und
Liebigsplatz 20, parterre, ein bis zwei
möbl. Zimmer n. d. Straße mit od. 0.
Penſion.
2815) Magdalenenſtraße 12 iſt ein
trockener verſchloſſener Raum zum Aufbe=
wahren
von Gegenſtänden zu vermiethen.
Zu erfragen im mittleren Stock.
2325) Einen Lehrling ſucht
J. Jacobi, Schloſſermſtr., Schützenſtr. 21.
Farmslon.
2565)
Schüler hieſiger höherer Lehranſtalten
finden in einer Lehrerfamilie gute Aufnahme.
Nüheres in der Exp. d. Bl.
2731) Einen Feilenhauer=Lehrling
gegen Lohn ſucht Hch. Sonnthal.
3509) Ein Junge kann in die Lehre treten
bei E. Bieger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 25.

zur Sonne.

Oleanderkübel taufen.

zu ver=
Pädagogſtraße 6.

3096) 1 auch 2 Schüler der hieſigen
Lehranſtalten können Mittagstiſch erhalten.
Näheres in der Expedition.
3130) Ordentliche Jungen können in
die Lehre treten bei wöchentlicher Vergütung.
H. Emmel, Hofſchloſſer.
3651) Offene Lehrlings.Stelle
für einen jungen Mann mit guten Schul=
Georg Hof,
kenntniſſen bei
Papier= u. Schreibmaterialienhandlung.
23652) Eine perfekte Kleidermacherin
ſempfiehlt ſich im Anfertigen von Damen=
Garderoben im Hauſe u. ſieht gef. Aufträgen
gern entgegen. Näheres Kiesſtraße 5.
[73670) Tüchtige Arbeiter und Ar=
beiterinnen
für Damenkleider und Um=
hänge
werden von einem hieſigen Damen=
confectionsgeſchäft
engagirt. Beſchäftigung
das ganze Jahr, Bezahlung gut. Zu er=
fragen
in der Exp.
3712) Ein Junge kanndie Glaſerei erlernen
bei Ludwig Rettig, Lauteſchlägerſtr. 9.

[ ][  ][ ]

Ke. 84

Privil. Schützengeſellſchaft Darmſtadt:
Den verehrlichen Mitgliedern zur Kenntniß, daß Freitag den 3. Mai von
Abends 5 Uhr an das Schießen auf dem Jagdſtande beginnt.
Der Ausſchuß.

753

Geſchäfts-Eröſſnung und Empfehlung.
Hiermit bringe ich zur geneigten Kenntnißnahme des geehrten Publikums, daß
ich mit 1. Mai ein
Colonial, Delicalessen- & Furzwaaren.
Gesohäf
Promenadenſtraße Nro. 15
unter der Firma:
H. B ä U w e r
eröffnet habe. Beſtrebt nur beſte und reinſte Qualitäten zu möglichſt billigſten Preiſen
meinen verehrlichen Kunden zu bieten, bitte ich durch geneigten recht zahlreichen Zu=
ſpruch
mein junges Etabliſſement zu unterſtützen und werde ich mich bemühen, allen
gerechten Anſprüchen in Bezug auf reiches Sortiment u. prompte Bedienung nachzukommen.
Hermnemn Bömuzax,
3741)
Promenadenſtraße 15,
Anfangs der 60r Jahre im Hauſe des Herrn J. A. Zöppritz

3671) Für ein hieſiges Manufactur=
waarengeſchäft
wird ein Lehrling mit den
nöthigen Schulkenntniſſen geſucht. Näheres
in der Expedit. d. Bl.
3672) Einen Lehrjungen ſucht
L. Bender, Schreinermeiſter.
Waldſtraße 34.

3546) Ein braves Mädchen oder ein Ar=
beiter
kann Schlafſtelle erhalten bei billigem
Preis. Näheres Holzſtraße 16, Ecke der
Langegaſſe, 2 Treppen hoch.
3742) Zur Führung des kleinen
Haushaltes eines alleinſtehenden älteren
Herrn, welcher auf dem Lande in der Nähe
von Darmſtadt wohnt, wird eine brave
zuverläſſige Perſon, welche alle Hausarbeit,
Kochen, Behandlung der Waſche u. ſ. w.
gründlich verſteht, gegen guten Lohn geſucht.
Nähere Auskunft auf der Exp. d. Bl.

3743) Eine erfahrene Perſon für
Kinder von 5 und 7 Jahren, die gut
nähen kann, wird zum baldigen Antritt,
geſucht. Zu erfragen in der Expedition.

3744) Ein reinliches zuverläſſiges Mäd=
chen
wünſcht Monatdienſt. Schirmgaſſe 10

5.
Lodes=Anzeige.
Verwandten, Freunden, ſowie den zahl=
reichen
Bekannten die traurige Mittheilung,
daß heute Morgen 8 Uhr unſere liebe Mut=
ter
, Schwiegermutter und Großmutter
Hebamme Bech b.
nach kurzem aber ſchweren Leiden im Alter
vou beinahe 70 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Beſſungen, den 30. April 1878.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag Mittag
4 Uhr ſtatt.

Chester-Käse,
EdamerKäse,
ſondaHäse
in feinſter Qualität eingetroffen bei
L. Esräehiet. Hof=Lieferant
38311)
Ernſt=Ludwigſtraße 17.
H

zu verkaufen.
Kleehen, Wienersſtraße 60.

3661) 1 auch 2 Lehrlinge können gegen
Bezahlung in die Lehre treten.
F. Büdinger, Schloſſermſtr., Waldſtr. 2.

3746) Einen Lehrling ſucht
Ph. Seipp, Schreinermeiſter,
Heinheimerſtraße 27.
S.
5
Dankſagung.
Freunden und Bekannten, die an dem
uns ſo ſchmerzlich betroffenen Verluſte un=
ſeres
lieben Gatten, Vaters, Bruders und
Schwagers
Herrmann Sohulz.
ſo innigen Antheil nahmen und ihn zu ſei=
ner
letzten Ruheſtätte geleiteten, ſprechen wir
hiermit unſeren tiefgefühlteſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen

Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 1. Mai.
F a u ſt.
Große Oper in 5 Atten mit Balle; Muſik
von Gounod.
Perſonen:

Fauſt

Mephiſtopheles.
1
1.
Margarethe

Valentin
Marthe Schwerdtiein
Siebel ) Studenten
Waguer)
Im 2. und 5. Att Ballet.
Mephiſtopheles..Herr Scaria vom Wiener
Hofoperntheater, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Hr. Winkzlmann.
Frl. Czerwenka.
Hr. Bogel.
Frl Pichon.
Frl. Schütky.
Hr. Leib.

Die ſocialen Reformen und der Socialismus.
1V.
6es Eine Betrachtung des Socialismus nach der politiſchen Site hin
dürfen wir uns erſparen. Er bringt hier durchaus nichts neues und
lehnt ſich an die republikaniſche Anſchauung an; wenn wir daher den
Socialismus von ſeiner politiſchen Seite beurtheilen wollten, müßten wir
unſere Aufgabe überſchreiten und ein Gebiet betreten, von dem wir uns
principiell ferne halten. Größere politiſche Rechte werden die Socialiſten
ſpeciell für den Arbeiterſtand - ſoweit dieſe Intereſſen in Betracht kom=
men
- auch ſchwerlich beanſpruchen wollen. Durch das allgemeine
Stimmrecht, bei welchem beiſpielsweiſe die Stimme des Reichskanzlers
nicht mehr gilt als diejenige des erſten beſten pommer'ſchen Tagarbeiters,
den er auf ſeinen Gütern hält, iſt wohl das höchſte erreicht, was in die=
ſer
Beziehung zu erreichen iſt; es ſei denn, daß die Socialiſten für den
Arbeiterſtand Lorrechte verlangten, was wir aber, da ſie das Princip
der Gleichheit obenan ſtellen, nicht wohl annehmen dürfen.
Lehrreicher ſcheint uns zum Schluſſe eine kurze Unterſuchung über
den Urſprung unſerer heutigen ſocialiſtiſchen Weltanſchauungen zu ſein.
Betrachten wir den Socialismus, dem Grundzug ſeines Thun und Trei=
bens
nach, ſo dürfen wir uns nicht verhehlen, daß bei demſelben aller=
wärts
ein betrübender Materialismus ſich kundgibt. Er gleicht
hierin unſerer geſammten modernen Geſellſchaft, er gleicht hierin auch der
Plutokratie, die er bekämpft, deren ganzes Treiben auf ſinnlichen
Genuß gerichtet iſt. Er zeigt ſich als das achte Kind unſerer an Idealen
armen heit. Conſtantin Frantz, einer unſerer bedeutendſten mo=
dernen
Publiciſten, bemerkt in einer ſeiner neuſten Schriften: Der Unter=
gang
der alten Parteien und die Parteien der Zukunſt' gerade über
5. Verlin 1878 hei Ant. Niendorf.

die materialiſtiſche Richtung des Socialismus das Folgende: Der So=
cialismus
folgt darin nur dem Zuge der geſammten modernen Wiſſen=
ſchaft
, insbeſondere der Naturwiſſenſchaft, die in demſelben Maße, als
ſie ſich auch mit dem Menſchen zu beſchäftigen begonnen, um ſo mehr
auch eben darin ihren Triumph ſieht, es ſchon bewieſen zu haben, daß
der Menſch nichts weiter als ein fortgeſchrittenes Thier ſei, leere Illuſion
aber, was man vordem von einem dem Menſchen eigenthümlichen, ihn
über die ganze Natur erhebenden geiſtigen Princip geſprochen habe.
Wohlan denn, was begehrt das Thier mehr als materielles Wohlſein?
Der Menſch alſo, das fortgeſchrittene und fortſchreitende Thier, wird ſeine
Ueberlegenheit auch darin beweiſen, daß er nicht ſo unmittelbar gemießt,
wie das Thier, ſondern erſt ſein Futter kocht, ſich zu Tiſche ſetzt, Meſſer
und Gabel nimmt u. ſ. w. Kurz im Grunde genommen thut er daſſelbe
wie das Thier, nur in viel mamerlicher Weiſe, und nur in der Ver=
feinerung
materieller Genüſſe wird aller Fortſchritt menſchlicher Entwicke=
lung
beſtehen. Hand aufs Herz gelegt - fragen wir: wird in dem
ganzen gebildeten Publikum die Anzahl derer, die darüher weſentlich
anders denken nicht immer kleiner.
Und hier iſt der Punkt, worin wir alle Mitſchuldige an den Lehren
des Socialismus und an ihren Folgen ſind. Wenn man klagt, daß die
ſocialiſtiſchen Projecte auf Zerſtörung der Familie hinausliefen, und wenn
wir über die irreligiöſe Richtung des Socialismus klagen, wie iſt es mit
unſerem Familienleben und mit unſerem religiöſen Bewußtſein beſchaffen ? Im
Gegentheil, ſagt dann Conſt. Frantz, der Cocialismus an ſich kann nicht
irreligiös genannt werden. St. Simon, von welchem nach ſeiner prin=
cipiellen
Seite der geſammte moderne Socialismus ausging, war keines=
wegs
irreligiös. Er beruft ſich vielmehr auf die chriſtliche Liebe, welche
durch ſein Cyſtem zur Geltung kommen ſoll. Lamennais aber war
205

[ ][  ]

754

R 84.

entſchieden gläubig und baſirte ſeine communiſtiſchen Entwürfe ausdrück=
lich
auf das Chriſtenthum, welches ihm Anhaltspunkte genug dazu bot.
Wo fänden ſich niederſchmetterndere Erklärungen gegen die Pluto=
kratie
, wo ſtärkere Aufforderungen zu thätiger Liebe und brüderlichem
Verhalten gegen alle Menſchen, als in dem Evangelium, welches - wie
es ſich ausdrücklich an die Armen und die mit Mühſal beladenen
wandte - ſo auch ſeine erſten Apoſtel in armen geringen Leuten fand!
Conſtantin Frantz ſagt alſo daſſelbe was E. v. Ketteler in ſeiner
bereits 1864 erſchienenen Schrift: Die Arbeiterfrage und das Chriſten=
thum'
ausſprach. Chriſtus, ſagt von Ketteler, hat den Arbeiterſtand
aus dem Zuſtande der Sclaverei emporgehoben; ohne ihn vermögen alle
Humanitätsbeſtrebungen ſeiner ſogenannten Freunde nicht zu verhüten,
daß dieſer Stand wieder in die Verhältniſſe des alten Heidenthums zu=
rückſinke
.: Hierin liegt eine große Wahrheit und wir hoffen, man wird
uns nicht des Ultramontanismus beſchuldigen, wenn wir in dieſem
Punkte dem verſtorbenen Mainzer Biſchof beipflichten. Ein proteſtan=
tiſcher
Biſchof, Dr. Martenſen auf Seeland, iſt zu demſelben Reſul=
tate
gekommen, und zudem dürfen wir uns auch auf Publieiſten und
Zeitungen von untadelhaftem Liberalismus berufen. Der verloren ge=
gangene
Schlüſſel um die Thüre zu öffnen, welche Arbeitgeber und Ar=
beitnehmer
trennt ſagt der nationalliberale V. R. Bredt in ſeiner
Schrift: Die Parteien im deutſchen Reich, was ſie ſondern und was
ſie ſammeln ſoll=, - iſt allein die aus chriſtlicher Geſinnung ent=
ſpringende
Humanität, die nicht mit der Nervoſität des neunzehnten
Jahrhunderts nach den erſten bitteren Täuſchungen den Muth verliert
und im Sinne des Satzes; Auge um Auge, Zahn um Zahn handelt,
ſondern demagogiſcher Verhetzung gleichmäßige und ausdauernde Liebes=
arbeit
entgegenſtellt; während launenhafte Verſuche, die keinen Stand
halten, vereizelte Experimente, die von einer momentanen guten Wal=
lung
dictirt, aber bald abgenutzt ſind, die Sachlage nuc verſchlimmern.
Auf dieſem Arbeitsfeld findet das von maßvoller Kirchlichkeit ge=
tragene
Chriſtenthum - ein Chriſtenthum lebendiger ſittlicher That, nicht
todter, dogmatiſcher Beſchaulichkeit - ſeine edelſte Zukunftsaufgabe, deren
Löſung von anderer Seite immer unvollkommen bleiben muß. So ängſt=
lich
wir die Kirche abwehren, wenn ſie verſucht, in die ſtaatliche Macht=
phäre
einzugreifen, ſo ſorgfältig ſollten wir ſie in der ſittlichen Erzie=
hung
der Jugend und des Volkes unterſtützen, welche ohne Religion ein
Meſſer ohne Stiel iſt, woran die Klinge fehlt. Die Kölniſche Zeitung
vom 19. November 1877 hob insbeſondere hervor, daß es Hütten gibt,
in denen das dogmatiſche Wiſſen eines David Strauß, nicht das ver=
zagende
Herz zu erheben vermag= und daß es nicht wohlgethan iſt, ein
poſitives, noch für Millionen von Menſchen wirkſames und erhebendes
geiſtiges Element anzutaſten, ſo lange man nicht ein für die ganze Ge=
ſammtheit
ebenſo wirkſames Mittel der halt= und hoffnunggebenden
Tröſtung an die Stelle zu ſetzen vermag."
Dieſer Punkt, die noch von einer Reihe moderner Nationalskonomen
hervorgehobene ethiſch=intelectuelle Seite der ſocialen Frage, muß gerade
heute vorwiegend für uns in Betracht fallen und kein Dünkel moderner
Aufklärung darf uns davon abhalten, dahin zurückzukehren, von wo aus
alle Humanitätsbeſtrebungen, die Jahrhunderte hindurch die Menſchheit
in Bewegung ſetzten, ihren Urſprung nahmen.

Bermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 1. Mai.
Dem Seconde=Lieutenant Alexander Prinzen von Batten=
berg
im 2. großherzogl. Dragoner=Regiment Nr. 24 iſt die Annahme
des kaiſerl. ruſſiſchen St. Georgen=Ordens 4. Kl., des kaiſerl. ruſſiſchen
St. Wladimir=Ordens 4. Kl. mit Schwertern und Schleife und des großh.
mecklenburgiſchen Militärverdienſtkreuzes 2. Kl., dem Seconde= Lieute=
nant
Freiherrn Gedult von Jungenfeld in demſ. Regiment die
Annahme des kaiſerl. ruſſiſchen St. Stanislaus=Ordens 3. Kl. und dem
Dragoner Kamuff (2) in demſ. Regiment die Annahme des Soldaten=
kreuzes
4. Kl. des kauſerl. ruſſiſchen Georg=Ordens geſtattet worden.
Lieutenant Pagenhard bei den Diedenhofener Ulanen (früher
im Großh. Garde=Dragoner=Regiment), welcher dieſer Tage von Or.
Königl. Hoheit dem Großherzog in den erblichen Freiherrnſtand des Groß=
herzogthums
erhoben wurde, wird Anfangs d. Mts. in Dresden ſeine
Vermählung mit Alexandra, geborne Prinzeſſin von Iſenburg= Wächters=
bach
feiern.
(N. H. V.)
Der Silberlakai Habermehl wurde zum Silberverwalter, der
Oberlakai Beck zum Oberhoflakai, der Garderobelakai Brückmann
zum Kammerlakai, der Kammerlakai Wolf zum Kammerdiener und die
Saalwärter Witt und Brand zu Lakaien ernannt.
- Bei der geſtrigen Pferdemarktverlooſung gewannen nachfolgende
26 Nummern Pferde reſp. Fohlen: Nr. 14598 7247 3151 18613 683]
7759 6525 15083 9403 12972 14571 17961 15732 881 15028 2119
14730 11849 14684 10952 5636 13302 7176 3350 4233 3603.
Hülfsbremſer Joſef Weindorf von hier, welcher beim Löſchen
der Lampen von einem Wagen des Odenwaldzuges fiel und hierbei einen
Schlüſſelbeinbruch erlitt, wurde in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht.
Der Monatsverſammlung des Gartenbauvereins
kann nun bezüglich der Miethe des Saalbaues, der Erbauung der Halle,
der Herſtellung der Medaillen ꝛc. der Abſchluß von Verträgen mitgetheilt
werden, welche meiſtens erſt vom 4. Mai ab für den Gartenbauverein
verbindlich werden, ſo daß bis dahin, etwa mit Rückſicht auf die poli=

tiſche Lage, beſchloſſen werden könnte, eine Ausſtellung in dieſem Jahre
überhaupt nicht zu halten. Zwölf Ehrenpreiſe ſind bis jetzt für die Aus=
ſtellung
geſtiftet.
- Bei der geſtrigen ſtädtiſchen Holzverſteigerung ging buchen
Prügelholz auf den abnorm billigen Preis von 5 Mark pr. Raummeter
herunter und wurde von einzelnen Intereſſenten über Bedarf gekauft,
weil ſich der Brand damit ſo billig wie mit Steinkohlen ſtellt.
- Die Sterblichkeit in Darmſtadt und Beſſungen
welche in den Monaten Januar und Februar ſich als eine mittlere er=
wies
, hat ſich im Monat März etwas geſteigert und ſind es insbeſondere
Altersſchwäche, Schlagfluß und Gehirnkrankheiten, welche die Zahl der
Todesfälle vermehrten, während Krankheiten der Reſpirationsorgane nicht
unbeträchtlich zurückgetreten ſind. In beiden Gemeinden ereigneten ſich
92 Sterbfälle, gegen 80 im Februar und 85 im Januar, was für März
23.6, für die beiden erſten Monate des Jahres eine=Sterblichkeit von 20.6,
bezw. 218 auf 1000 Lebende und auf das Jahr ergibt. Infectionskrank=
heiten
, welche im Februar 9 Todesfälle zur Folge hatten, endeten im
März in 6 Fällen tödtlich und zwar Scharlach in 2, Roſe 1, Diphtheri=
tis
1, Unterleibstyphus 1, Kindbettfieber 1 Fällen. Die ſonſtigen für die
Beurtheilung des Geſundheitszuſtandes wichtigen Krankheiten ſind Lungen=
ſchwindſucht
mit 16 (Februar 19), acute entzündliche Krankheiten der
Athmungsorgane mit 12 (19) Apoplexie (Schlagfluß) mit 5 (1) und
Darmkatarrh mit 1 Todesfällen. Andere bekannte Krankheiten hatten in
47 (28) Fällen einen tödtlichen Ausgang, unbekannt blieb die Todesur=
ſache
in 2 Fällen. Außerdem gaben ſich 2 Perſonen einen freiwilligen
Tod, 1 Perſon verſtarb durch unglücklichen Zufall.
Nach einer Zuſammenſtellung der Octroi=Einnahmen der
Stadt Darmſtadt betrugen die Geſammt=Einnahmen im Jahre 1877
M. 320371. 33, woraus ſich ein Minderertrag von M. 3363. 18 gegen
1876 ergiebt. Die Octroiverwalt ungskoſten, welche im Jahre 1876
M. 59481. 64 betrugen, ſtiegen pro 1877 auf M. 67292. 88; auch
der Betrag der Octroirückvergutungen ſtieg von M. 22,310. 04 in 1876
auf M. 25513. 49 in 1877 und verblieben der Stadtkaſſe im Jahre 1877
nur M. 253,078. 45 gegen M. 264,252. 87 in 1876, wonach alſo das
Jahr 1877 eine Nettomindereinnahme von M. 11,174. 42 aufweiſt.
Am 16. April fand in dem Zeichenſaale der hieſigen Knaben=
Mittelſchule eine öffentliche Prüſung der Schüler ſtatt, welche ſeit
Jahresfriſt den Abendunterricht der hiengen Handwerker beſucht hatten.
Der bei dem Pferderennen verunglückte Knabe Wilhelm
Heyer von Beſſungen, iſt wieder zum Bewußtſein erwacht. Demſelben
iſt der Schädel gebrochen, das Hirn gedrückt, aber nicht weſentlich ver=
letzt
. Die Aerzte hoffen auf deſſen Wiederherſtellung.
Beſſungen. Tagesordnung der öffentlichen Gemeinderaths=
Sitzung, Donnerstag den 2. Mai, Nachmittags 4 Uhr: 1) Verkauf von
Gemeindegelände in der Heinrichſtraße. 2) Remuneration für den Schä=
fer
wegen beſonderer Leiſtungen. 3) Verpflichtung von Landwirthen auf
den Feldſchutz. 4) Herſtellung des Heuweges. 5) Waſſerableitung aus
dem Gemeindeſteinbruch. 6) Centralheizungsanlage im neuen Schulhauſe.
- In der Generalverſammlung der heſſ. Ludwigsbahn
wurde beſchloſſen die Dividende per 1877 auf 5 pCt. feſtzuſetzen. Die
Annahme erfolgte mit allen gegen die Stimme des Herrn Dr. Krauß
von hier, welcher in Anbetracht der bevorſtehenden großen Ausgaben für
eine Vertheilung von nur 4 pCt. ſtimmte.
Die Heſſiſche Ludwigsbahn beginnt in einigen Tagen mit Aus=
gabe
von Retour=Billets zum Beſuche der Pariſer Aus=
ſtellung
mit ermäßigten Preiſen. Es gelangen Billets ſowohl über
Metz als über Köln zur Ausgabe. Dieſelben koſten für hin und retour
von Mainz ab M. 100.90 in erſter, M. 75.40 in zweiter und M. 90.90
in gemiſchter Wagen=Claſſe, bei einer Gültigkeitsdauer von 20 Tagen. Die
kürzere und bequemere Route iſt via Metz.
Rheinſchifffahrt. Mit dem 1.Mai beginnen die Salonboote
Humboldt= und Friedel ihre Fahrten nach neuem Fahrplan.
- Geſangfeſt in Gießen. Am 30. Juni und 1. Juli findet
in Gießen das 12. Geſangfeſt des Lahnthal=Sängerbundes ſtatt.
Der 4. Band der Bibliothek der Unterhaltung und
des Wiſſens deren faſt unbegreiflich billiger Preis (nur 50 Pf. für
einen ſtattlichen, nicht weniger als 256 bis 288 Seiten enthaltenden Band;
jährlich erſcheinen 13 vierwöchentliche Bände), die Anſchaffung auch dem
Unbemittelſten ermöglicht, hat folgenden Inhalt: Gepanzerte Herzen
Roman von Max v. Schlägel.
- Verſchwunden Roman von Ewald
Auguſt König. - Ebbe und Fluth=, Novelle von Th. Juſtus.- Die
weiße Geiſtlichkeit in Rußland von Aug. Scheibe. - Eine ausſterbende
Völkergruppe' von H. Scheube. - Die Weine von Bordeaux von S.
Auguſtin. - Der Einfluß des Menſchen auf die klimatiſchen Verhält=
niſſe
ſeiner Umgebungen! von H. Weidenthal. - Aus dem Leben der
großen Schafzüchter in Neu=Seeland= von Hugo Zeitzmann. - Den
Schluß des Bandes bilden Miscellen.
Der 5. Band enthält: Gepanzerte Herzen Roman von Max v.
Schlägel. - Verſchwunden: Roman von Ewaͤld Auguſt König.
Geſchmolzenes Erz Erzählung von Moritz v. Reichenbach. - Der
Verherrlicher des luſtigen Frankreichs/ von Eduard Braunfels. - Di=
Spielhölle am Wegel von H. H. Discus. - Fürſtenglanz auf den
deutſchen Reichstagen! von H. Scheube. - Von allerlei Haͤuten und
Haaren', von Hugo Zeitzmann.- Den Schluß des Bandes bilden eine
Reihe intereſſanter Miscellen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.