Darmstädter Tagblatt 1878


05. März 1878

[  ][ ]

Abonnenntheen
W sAa W. Emeleh
E van v allen Poſ.
Ateu Beſtellungen ageuengemm,
uaRima OP. pQand
uck. Poftauſichlag ind Bſdgebüh.

4 Grgan)
Amtlih

(rag.= und Anzeigeblatt)
Mit der Sonntags=Beilage:

Onſeeare
vedenangenummer uDanſad
von der Expediſion, Geuſtr. RD.
mBeſſungen von Fadr Bye
Holzſtraße M. 18, ſowie auzvim
von allo felne Gunzi

rg.
141. Jahrgang.
die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamtz, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1878
Dienstag den 5. März.

Ei.

Zu publiciren iſt:
Aus dem Reichs=Geſetzblatt Nr. 2:
und Kupfermünzen, vom 22. Februar 1878.

Bekanntmachung, betr. die Außerkurgſetzung verſchiedener Landes=Silber=

Bekanntmachung.
Der Bedarf von circa
65 Centner eryſtall. Soda und
10
weiße Kernſeiſe
für die Wäſchanſtalt auf deml Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt pro 1. April
1878 bis dahin 1879 ſoll in öffentlicher
Submiſſion vergeben werden.
Unternehmungsluſtige wollen ihre ſchrift=
lichen
, portofreien Offerten verſiegelt, mit
entſprechender Aufſchrift verſehen und unter
der Adreſſe der unterzeichneten Garniſon=
Verwaltung bis zu dem auf:
Montag den 11. Mürz er.,
Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Büreau, Reſtaurationsgebäude
Stube 26 des gedachten Schießplatzes an=
geſetzten
Termin, woſelbſt auch die Be=
dingungen
ausliegen und vor dem Termin
einzuſehen ſind, einſenden.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 1. März 1878.
Großherzogliche Garniſon=
18)
Verwaltung.

Bekanntmachung.
Freitag den 8. März 1878, Vor=
mittags
9 Uhr,
kommen in der 2urnhalle der Turnge=
meinde
, Woogsplatz Nr. 5. nachverzeichnete
Holzſortimente aus dem ſtädtiſchen Ober=
wald
öffentlich zur Verſteigerung:
9 Rm. Eichen=Scheitholz,
3 Buchen=Knüppel,
3 Eichen
2 Buchen=Stokpotz,
10 Eichen
13680 Stück Buchen=Wellen,
2586 Eichen= und Birken=Wellen,
1660 Nadel=Wellen,
1260 Aspen
Das Holz ſitzt in dem Diſtrict Kahleberg
Darmſtadt, den 28. Februar 1878.
Großhevogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1712) Uppfel, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 7. Mürz d. J3.,
Vormittags 9 Uhr,
werden die zum Nachlaß des Nähmaſchinen=
Fabrikanten H. Mühlig gehörigen Mo=
bilien
, Kleider, Weißzeug, Bettwerk, zwei
Canapee und ſonſtiger Hausrath, 1 eiſerne
Drehbank, ſowie verſchiedenes Werkzeug,
Rheinſtraße Nr. 47. verſteigert.
Darmſtadt, den 1. März 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.:
1822) Schröder, Gerichtsmann.

Holz=Verſteigerung
aus den Waldungen des Großherzog=
lichen
Hauſes.
Im Diſtrict Kirchſchlag nebſt einigem
zerſtreuten Holz in Hergottsberg, Forellen=
teich
, Ludwigshöhe und Pelz
Donnerstag den 7. März. von Vor=
mitttags
9 Uhr an,
im Gemeindehauſe zu Beſſungen:
3.58 Chm.
16 Lärchenſtämme
1 Kiefernſtamm
0.96
72 Buchen (Wagner=Derbſtangen 4.18 Chm.
2 Fichten
0.09
Scheiter. Knüppel. Reiſer. Stöcke

Rm. Rm. Rm. Rm. Buche 155 246 259 80 Eiche 5 05 Nadelholz 18 23 32 1

Forſtwart Fritz zu Bellenfallthor zeigt
das Holz auf Verlangen vor.
Das Nutzholz gelangt zuerſt zum Aus=
gebot
.
Darmſtadt, den 25. Febr. 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1629)
Muhl.

1835) Kies=Anlieferung.
Donnerstag den 7. d. Mtz., Nach.
mittags 3 Uhr, wird im Holzhofe diel
Anlieferung von etwa 120 Cbm. Kies fül
verſchiedene Fußbanquette desVerſchönerungs=

Vereins in mehreren Looſen an die Ge=
ringſtfordernden
öffentlich in Accord gegeben.
In Auftrag des Vorſtandes:
Muhll, Großherzoglicher Oberförſter.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 7. Mürz d. Js.,
Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Forſtmeiſterſtraße Nr. 9
zu Beſſungen die zum Nachlaß des Groß=
herzoglichen
Pfandmeiſters Kramer da=
ſelbſt
gehörigen - größtentheils gut er=
haltenen

Mobilien, als:
Möbel, Bettwerk, Kleider, Weißzeug.
Haus= und Küchengeräthe öffentlich
gegen Baarzahlung verſteigert.
Beſſungen, den 28. Febr. 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
1723)

Kiefern Stamm=, Stangen=
und Buchen=Brandholz=
Verſteigerung.
Freitag den 8. März l. J., von
Morgens 9 Uhr an, werden in dem Ge=
meindewald
zu Eberſtadt, Diſtrict Klings=
ückertanne
und Kirchtanne, 20 Stück liefern
Bau= u. Nutzholzſtämme von 30-6OCtm.
Stärke, 5000 Stück kiefern Bohnen= und
Trudelſtangen, 40 Rm. buchen Knüppel u.
Stockholz, 5000 Stückbuchen Durchforſtungs=
Wellen verſteigt.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Brunnen=
ſchneiße
an der Heidelbergerſtraße nach Darm=
ſtadt
am Eingang des Waldes, und kommen
die klefern Stümme zuerſt und die kefcen
Bohnen= und Trudelſtangen zuletzt zum
Ausgebot.
Eberſtadt, den 2. März 1878.
Großherzogliche Bürgermeeſterei Eberſtadt.
11836)
Müller.
102

[ ][  ][ ]

Bekanntmachun,

Die auf Donnerstag den 7. März anberaumte Verſteigerung im
Gaſthauſe zum Landsberg findet Dienstagz den 112. März, Vormittags
9 Uhr ſtatt.
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.
1837

Holzverſteigerung zu Kranich=
ſtein
.
Freitag den 8. März, Nachmit=
tags
4 Uhr, werden in der Kaſtanien=
Allee am Jagdzeughaus dahier verſteigert.
10 Rmtr. Kaſtanien Scheiter u. Knüppel,
8 Kaſtanien Stöcke und eine
Parthie Wellen.
Kranichſtein, den 4. März 1878.
Großherzogliche Schloßverwaltung Kranich=
ſtein
.
1838)
Seeling. Hoouadouc odlluato,ulhd.
- Beſter Erſatz für Bordeaux, Sherry,
Malaga, empfiehlt zu bekannten Preiſen
9835)
F. Seriba. 7
Geſetzlich
8 Kinderſeife. zeſchuz.
Dieſe eigens für die zarteſte u. empfind=
lichſte
Haut präparirte Seife garantiren
wir für gänzlich rein u. frei von Schärfe.
Kürzeſter Gebrauch zeigt ihre wohlthätige
Wirkung gegen Aufſpringen u. Sprödigkeit
der Haut.
Immanuel & Duswald,
Parfümeriefabrik, Frankfurt a. M.
Ganzes Paquet 8 Stück M. 150.
Halbes
1 80.
Zu haben bei
E. Scharmann, Hof=Bürſtenfabrik, Lud=
wigsplatz
. ſpiel,
I. 531 866 Acker daſelbſt,
werden
Donnerstag den 7. März d. Js.,
Nachmittags 5 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbie=
tend
verſteigert.
Beſſungen, den 1. März 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
1839)
Bekanntmachung.
Die am 21. und 22. d. Mts. abgehal=
tene
Stammholz=Verſteigerung iſt geneh=
migt
. Die Abfuhrſcheine können auf dem
Büreau des Unterzeichneten gegen vor=
ſchriftsmäßige
Bürgſchaft in Empfang ge=
nommen
werden. Erſter Fahrtag iſt am
11. März d. Js. Roßdorf, am 1. März 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
1826) Feilgebotenes.
Vorzügliche Bettunterlange
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleauz billig abzugeben.
Tapetengeſchäft W. Schmidt,
Schulſtraße I.
6242)

1664)
Prima gebrannten
vava-bakee,
per ¼ Klo Mark 1. 80 pfa.,
empfiehlt in bekannter, vorzügl. Qualität
A. Luntz seel. Wwe.,
Bonn.
Haupt=Niederlage bei
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
Niederlage bei den Herren:
Phil. Weber, Carlſtraße 24.
C. A. Lücken, Obergaſſe 15.
5
eunchener, oo
bei
Wilk. Schulz,
1668)
Eliſabethenſtraße 25.

1692) Ein faſt neuer Artillerie=Rock für
Einjährige iſt billigſt zu verkaufen.
Wilhelminenſtraße Nr. 9.

2
Haus=Verkauf.
Bad Soden. Ein ſchönes maſſiv ge=
bautes
Haus mit Hinterhaus und großem
Garten iſt preiswürdig zu verkaufen, auch
könnte ein Tauſch erfolgen mit einem Hauſe
in geſunder Lage Darmſtadts. Briefe an
Carl Kaiſer, Billa Mainthal,
Bad Soden im Taunus.

Franzöſiſche u. Deutſche Maccaroni,
Gemüſe= und Suppen=Nudeln
beſter Qualität.

Neue kürkiſche und deutſche Zwetſchen,
Amerikauiſche Aepfelſchnitzen, Franz.
geſchälte Birnen, Spaniſche u. Deutſche
Brünellen, Schweizer Mirabellen u.
Aprikoſen, fſte. Bordeaux=Pflaumen ꝛc.
5
e Emanuer Fuld.
1739)
Feinſtes
Nuß=u. Buchel=Oel
in der Oel=Mühle von
Louis Volk,
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 5.

2
Auf Faſtnacht!
Reinſchmeckendes Buchele, Nußz=, Mohn=,
Speiſe=Oel und Mehl zu verkaufen.
Fuhrmansſtraße 3.

[ ][  ][ ]

M 45.

569

Die Dampt-Behönkärberen
1840)
und
Chemiſche Kunſt=Waſch=Anſtalt
von
J. Rilker in Darmſtadt,
13 Schulſtraße 13,
empfiehlt ſich im Färben, Drucken und Waſchen von ſeidenen, wollenen und ge=
miſchten
Stoffen in den modernſten, prachtvollſten Farben, ſowie im Waſchen u.
Glätten von Möbelkattun und Vorhängen. Beſonders mache ich auf meine
Chemiſche Reinigungs=Anſtalt
aufmerkſam, worin Herren= und Damen=Garderobe in Wolle und Seide un=
zertrennt
, ohne daß ſie an Farbe und Form verlieren, gereinigt werden. Herren=
und Damenkleider werden in allen Farben unzertrennt gefärbt, ebenſo Möbel=
ſtoffe
, Teppiche, Pelüſche und Gegenſtände für Trauer, Glacé, heder- u.
wollene Handschuhe, Federn eto.

Süße
1751)
uldulhunuduuor Dllohlugo
zum Braten
7
G. P. Po1h,
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße
Echten Emmenthaler Läs
1841) per Kilo 90 Pfg.
bei
Louis Fink,
neben der Stadtkirche.
Ein Garten
1842)
nächſt der Stadt unterhalb des Heerdwegs
mit Fernſicht, Baumgruppe und Mauer=
niſche
, ſowie mit tragbaren Obſtbäumen
und Reben bepflanzt, zu vermiethen.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

Vermiethungen.
8291) Lindenhofſtraße 7 ein ſchön möbl.
Anmer ſofort zu vermiethen.
168) Ein freundl. Zimmer ohne
Möl zu vermiethen Alexanderſtr. 11
11 Magdalenenſtraße 1 iſt der und
tere Cck nebſt Werkſtätte ſogleich zu ver=
miethet
Das Nühere im Hinterhaus.
291) gleichſtraße 13 ein Manſarden.
Logis m allen Bequemlichkeiten zu ver
miethen ü ſofort zu beziehen.

380)
Zu vermiethen.
Möbl. Zimmer, event. mit Cabinet.
Näheres in der Expedition.
570) Schon moblirtes Zimmer Zu
vermiethen.
J. Volz, Markt.
E
p
4
572) Zwei geräumige Zimmer, Küche u.
ſonſtiges Znbehör im Hinterbau an eine
ſruhige Familie per 1. März zu vermiethen.
Schuſtergaſſe 13.
575) Ein unmöblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Eliſabethenſtr. 15 bei Raab.
636) Nieder=Ramſtädterſtraße 9 der
2. Stock, 3 Zimmer, Küche, Glasabſchluß
nebſt allen Bequemlichkeiten, baldigſt beziehbar.
782) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Carlſtraße 12 zwei Stiegen.
784) Ein möblirtes Zimmer Schuſter=
gaſſe
13 zwei Stiegen hoch.
988) Steinſtraße 8 der obere Stock,
5 ſchöne Zimmer nebſt Zubehör, Waſſer=
leitung
in der Küche, vom 1. Mai an zu
beziehen, auf Wunſch auch früher.
1176) Rheinſtraße Nr. 41 zwei
Treppen hoch im Vorderhaus iſt ein Logis,
beſtehend aus 6 Piecen mit Magdſtübchen,
Vodenraum, Küche, Keller, Holzſtall und
Mitgebrauch der Waſchküche vom 10. Mai
an anderweit zu vermiethen.
1533) Schloßgaſſe 10 ein kleines Zim=
mer
mit Küche an ein älteres einzelnes Frauen=
zimmer
zu vermiethen.
1603) Annaſtraße 18 iſt ein möbl.
Zimmer mit ſeparatem Eingang zu verm.

1534) Rheinſtraße 47 zwei unmöblirte
Zimmer nebſt Aloven in der JF. G. Schmitt=
ſchen
Buchdruckerei zu vermietgen.
1601) Schützenſtraße 10 zwei möbl.
Zimmer im 1. Stock zu vermiethen.
1605) Dieburgerſtraße 8 am Jäger=
thor
, Südſeite, 5 Piecen mit Zubehör, Ende
Mai beziehbar, zu 540 M. Näh. bel Etage.
1642) Victoriaſtraße 32 iſt wegen
Verſetzung des ſeitherigen Miethers der
dritte und Dachſtock meines Hauſes zuſam=
mer
oder getrennt zu vermiethen. Derſelbe
enthält zuſammen 7 große Zimmer und
2 Kabinette, Gas= und Waſſer=Einrichtung
und alle ſonſtigen Bequemlichkeiten und iſt
per 1. Mai d. J. zu bez. Georg Mahr.
1672) Obere Heinrichſtraße 64 iſt
Parterre, bel Etage u. 3. Stock u. Nr. 62
bel Etage u. 3. Stock nebſt Zugehör zu
vermiethen. Näheres J. 62 parterre und
bei Bauunternehmer Müller am Arreſth.
1673) Heinheimerſtraße 46 u. 48
iſt je der 3. Stock mit ollen Bequemlich=
keiten
zu vermiethen. Näh. -. J. Müller
Wittwe am Arreſthaus.
1776) Lautenſchlügerſtraße Nr. 18
2 Treppen hoch eine reizende praktiſche
Wohnung.
1778) Schulſtraße 14 ein Manſarden=
logis
an eine einzelne Perſon ſofort zu
vermiethen.
1789) Ecke der Walo= u. Neckar=
ſtraße
Nr. 10 eine Wohnung, bel Etage,
o Zimmer nebſt allen Bequemlichkeiten bis
1. Juni beziehbar.

[ ][  ][ ]

370
1843) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
1 St. h. 1 gut möblirtes Zimmer ſogleich
zu beziehen.
1844) Lindenhofſtraße 4 ein Logis
im 2. Stock an eine ruhige Familie zu
vermiethen.
Ph. Caſtritius.
1845) Ludwigsplatz8 iſt im mittleren
Stock auf 1. April ein ſchön möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
1846) Wienersſtraße 77 parterre ein
großes, ſchön möbl. Zimmer ſofort zu verm.
1847) Eliſabethenſtr. 62 Seitenbau
parterre 1 möbl. Zimmer ſofort zu verm.
1848) Beckſtraße 4 iſt der mittlere
Stock mit 6 Zimmern und Balkon nebſt
Dachſtock mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen. Näheres
Dreibrunnenſtraße 11 bei Maurermeiſter
Wagner.
1849) Aliceſtraße 6 und 8 nächſt
der Frankfurterſtraße, ſind 2 ſchöne Woh=
nungen
, je 5 Zimmer ſammt allen Bequem=
lichkeiten
zu vermiethen und alsbald zu
beziehen. Näheres Aliceſtraße 8.

Vermiſchte Nachrichten.
1797) Unterricht im Schönſchreiben
(coul. Kaufmanns=, ſowie lat., engl. u.
Rundſchrifth; erſtere in 14, jede andere
in 16 Stunden erlernt. H. Zehfuß,
Mühlſtraße 52 (am Woogsplatz).

geld

auf Werthe WWechſel) unter
ſtrengſterDiscretion. Schul=
ſtraße
Nr. 11, 1 St. h.

651) Unſere in der Aliceſtraße 3
gelegenen Fabrik=Lokalitäten ſind mit
oder ohne Dampfmaſchin zu vermie=
then
event. ſammt 3 ſtöck. Wohnhaus
zu verkaufen.
Erſte Darmſtädter Heerdfabrik.
Gebrüder Roeder.

6290)
Lehrlings=Geſuch.
Für mein Papiergeſchäft ſuche ich einen
jungen Mann mit guten Schulkenntniſſen.
Georg Hof, Eliſabethenſtraße.

1616) Ein mit den nöthigen Schulkennt=
niſſen
verſehener Lehrling findet Stelle bei
Eichberg's Nachfolger.

1700) Ein Lehrburſche wird angenommen.
Philipp Schaub, Weißbindermeiſter.

1805) Eine Wittwe ſucht Beſchäftigung
im Ausbeſſern und Bügeln. Mauerſtraße 28
2 Stiegen hoch.

1829) Tüchtige Arbeiterinnen für
Damenconfection werden geſucht. Zu er=
fragen
Schulſtraße 2.

1830) Ein braver Junge aus acht=
barer
Familie kann unter günſtigen Be=
dingungen
in mein Friſeurgeſchäft als
Lehrling eintreten.
Lugust Schmidt, Coiffeur,
Darmſtädter Hof.

1850) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Kleine Kaplaneigaſſe 3 gleicher Erde.

R 45

Kriegerverein Darmſtadt
Samstag den 9. Mürz Abends präeis 8 Uhr
Honats-Versammlung
im kleinen unteren Saale der Braueret Winter.
Tagesordnung: Die Feier des 22. März.
Erſatzwahl für das Schiedsgericht.
Decharge=Ertheilung.
Vortrag: die Geſchichte des eiſernen Kreuzes.
1851)
Der Vorſtand.

9l.
Weißhinder=, aler=, Lackierer, Stukkateur=
Verband für Darmſtadt und Umgegend.
Monats=Verſammlung
1852) laut 8 4 der Statuten Mittwoch den 6. März Abends 8 Uhr.

1853)
Pension für junge Hädchen.
Bei Herrn und Madame Ed. Robert in Chaux-de-Fonds (Schweiz, Place Neuve
Nr. 2. würden 2 oder 3 junge Mädchen, behufs Erlernung der franz. Sprache, Auf=
nahme
finden. Neben einer angenehmen Häuslichkeit iſt denſelben Gelegenheit geboten,
an dem Unterricht der ſtädtiſchen Schule gratis Theil zu nehmen und im Hauſe ſelbſt Muſik=
unterricht
zu erhalten. Ausk. erth. in Chaux-de-Fonds die Herren Paſtoren Galley &amp Crozat,
ſowie die Herren Perret-Cartier, Banquiers; in St. GallenzHerr J. Lämmlin und Herr
Liegler-Sequin; wegen der Bedingungen beliebe man ſich direkt an obige Adreſſe zu wenden.

H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
H. Neustadt,, ſtraße.

Ladengehülfin.
Für ein auswärtiges Garn= u. Kurz=
waaren
=Geſchäft, wird eine gewandte
Verkäuferin aus guter Familie geſucht.-
Freie Station im Hauſe und bei entſprechenden
Leiſtungen hohes Salair. Gefl. Offerten
unter 1 212 beſorgt Fr. König's
Buchhandlung in Hanau. (H 6929
Marie Ruhl, Conceſſionirte Verdingerin,
Ecke der Stift= u. Roßdörferſtr. 14,
empfiehlt ſich den geehrten Frauen zur Ver=
miethung
weiblicher Dienſtboten und wird
ſtets bemüht ſein alle geehrten Anmel=
dungen
aufs Pünktlichſte zu beſorgen. 11854
1833) Ein Lehrling mit guter Schul=
bildungFkann
eintreten.
L. B. Müller, Schulſtraße 14.

1855) Eine Wittwe wünſcht Beſchäftigung
im Waſchen u. Butzen. Friedrichſtr. 16 Manſ.

1856) Eine reinliche zuverläſſige Frau
ſucht Monatdienſt. Langegaſſe 5.

1857) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Näheres Langegaſſe 23 Seitenbau.

S(Fine leidende Dame ſucht ſofort
G L2-3 einfach möblirte Zimmer im
neuen Stadttheil. Möglichſte Ruhe in
und außer dem Hauſe Hauptbedingung.
Garten dabei erwünſcht. Näheres Pallas=
wieſenſtraße
24 parterre.

1859) Ein anſtändiges Mädchen wünſcht
Monatdienſt. Näheres Hochſtraße 8.

1860) Geſucht ein gut möblirtes Par=
terre
=Zimmer (mit oder ohne Kabinet.)
Gefl. Offerten mit Preisangabe beſorgt
die Exp. d. Bl. sub C. H.

1861) Zwei gebildete Damen ſuchen
ein Logis, beſtehend aus 1 Zimmer mi==
Kabinet, ſobald zu miethen. Offerten it
Preisangabe bittet man an die Exp. d. Bl.
unter 8 N abzugeben.

1862) Freundliche Werkſtätte Arhelger=
ſtraße
zu vermiethen. Näheres Rheiſtraße
Nr. 47 erſter Stock.


Entlaufer.
Eine einfarbig graue Katz Wer ſie
wiederbringt erhält eine Behnung Ma=
thildenplatz
3 bel Etage.

[ ][  ][ ]

Bratbüokinge
ſüße Monikendamer
empfiehlt
L. Brüchueh. Hof=Lieferant,
68311) Ernſt=Ludwigſtraße 17.

Stelle ſugt
ein 24 Jahre alter Kaufmann der ſ i
einigen Jahren den Buchhalter=Poſten eines
hieſigen feinen Geſchäftes bekleidet. Beſte
Referenzen und Zeugniſſe. Eintritt baldigſt.
Mit gefl. Anfragen sub J 100 wende
man ſich an die Exp. d. Bl.=

Dankſagung.
Allen Denjenigen, welche an dem Ver=
luſte
unſeres einzigen innigſt geliebten Soh=
nes
und Bruders Jakob ſo herzlichen An=
theil
nahmen und ihn zu ſeiner letzten Ruhe=
ſtätte
geleiteten, ſagen wir hiermit unſeren
tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 3.½März 1878.
Die trauernde Familie:
Gottlieb Klotz, Weißbindermeiſter.
Magdalene Klotz, geb. Alleborn.
Sophie Klotz.
Margarethe Klotz.

R45
Dr. Holops'sReeltaton
aus Leſſing's Nathan der Weiſe
und Schiller's Tell=
Donnerstag den 14. März, Abends
F bis 9 Uhr, im
Darmstädter Hek.
Sperrſitz 3 M., reſerv. Sitzpl. 2 M.,
Sitzpl. 1 M. 50 Pf. u. Billets für Schüler
u. Schülerinnen 50 Pfg. in der Berg=
(1866
ſträßer'ſchen Hofbuchhandlung.
1867) Ein Fräulein aus guter Familie,
von angenehmem Aeußeren und hübſcher
Figur, in der Confectionsbranche gründlich
erfahren and tüchtige Verkäuferin, ſucht
Stelle in einem feineren Geſchäft.
Gefl. Offerten unter E B 18 ſind an
die Exp. d. Bl. zu richten.
3
Gefunden
eine werthvolle Vorſtecknadel; im Ver=
wahr
des Finders: Landwehrſtr. 39 Manſ.
Tages=Kalender.
Dienstag 5 März: Masken=Ball im Saalbau.
Mittwoch 6. März: Monatsverſammlung der Mit=
glieder
des Verbands der Weißbinder, Maler,
Lackierer und Stuckateurer für Darmſtadt und
Umgegend.
Samstag 9. März: Abendunterhaltung mit Tanz
Mo=
des
Beſſunger alteren Geſangvereins.
natsverſammlung des Kriegervereins Darmſtadt.

371)
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 5. März.
Vorſtellung für Kinder:
Neu einſtudirt:
Schneewittchen und die Zwerge.
Komödie für Kinder in 5 Bildern von
C. A. Görner.
Hlerauf:
D ie 8 a u b e r m ü h l e.
Komiſche Ballet=Pantomime neu arrangirt von
Hofballetmeiſter Opfermann.
Anfang Vormittags 11 Uhr. Ende 1 Uhr.

Dienstag 5. März.
Neu einſtudirt,
Die Schweſtern von Prag.
Komiſches Singſpiel in 2 Akten von Perrinet.
Perſonen:
Herr von Brummer
Hr. Leib.
Kunigunde, deſſen zweite Frau Frl. Pichon.
Wilhelmine, deſſen Tochter
erſter Ehe
Frl. Czerwenka.
Hr. Schimmer.
Baron von Pappendeckel.
Marquis von Gerſtenfeld
Hr. Reichhardt.
Chevalier Chemiſe
Hr. Wisthaler.
Lorchen, Wilhelminen's Kam=
mermaͤdchen

Frl. Schulky.
Johann Krebs. Diener des
Marquis
Hr. Mendel.
Crispin Kakadu, ein vaziren=
der
Schneidergeſelle
Hr. Butterweck.
Kaspar, Hausknecht in Brum=
Hr. Hienl.
mer's Hauſe
Hr. Hedrich.
Ein Nachtwächter
Ein Diener
Hr. Schweitzer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 9 Uhr.

Die Stenerreform.
F.D. Wir haben in früheren Artikeln unſeren Leſern die Natur der
indirecten Steuern erläutert, ſowie die Pläne, welche der vom Fürſten
Reichskanzler beabſichtigten Steuer=Reform muthmaßlich zu Grunde lie=
gen
und ſind wir zu dem Schluße gekommen, daß die geplanten Reformen
jedenfalls eine ſerhebliche Kräftigung des Reichs ergeben würden. Wir haben
aber auch in einem weiteren Artikel gezeigt, wie das ohnedieß bereits auf
ein ſehr geringes Maß beſchränkte Budgetrecht des Reichstags noch eine
weitere daſſelbe nahezu illuſoriſch machende Beſchränkung erfahren würde.
Umgekehrt iſt das Verhältniß in den Partikularſtaaten. Hier iſt das
Budgetrecht bis in das Kleinſte ausgebildet, während indirekte Auflagen
den betreffenden Regierungen, nachdem das Reich dieſelben ſämmtlich an
ſich gezogen, gar nicht mehr zu Gebote ſtehen. Die Vertheilung und Erhe=
bung
der directen Steuern iſt hier-wo man mitunter über Kleinigkeiten
Stunden lang discutirt - mit großen Mühſeligkeiten verbunden und der
betreffende Partikularſtaat muß bei jeder Budgetberathung ein Odium
auf ſich laden, von welchem auch nicht der leiſeſte Schimmer auf das
Reich entfällt. Dieſes Odium wird aber mit der Zeit zunehmen, denn der
Einzelſtaat, der in politiſcher Beziehung in dem Reiche aufgegangen iſt,
wird in Zukunft, wenn er anders eine Berechtigung für ſeine Exiſtenz
aufweiſen will, um ſo energiſcher auf anderen Gebieten auftreten müſſen;
er wird darauf Bedacht nehmen, ſein Eiſenbahnweſen zu verbeſſern,
Unternehmungen zu gründen, durch welche ſeine Induſtrie und Land=
wirthſchaft
gehoben wird; er wird die Verbeſſerung ſeines öffentlichen
Unterrichts erſtreben und wird nach jeder Richtung hin eine befruchtende
Thätigkeit entſalten müſſen. Das alles koſtet aber Geld und die Mit=
tel
zu ſolchen Unternehmungen wird der Partikularſtaat nur durch
direkte Steuern aufbringen können. Eine jede ſolche Anforderung
wird aber Verdruß erregen, weil der Staat alsdann mit ſämmtlichen
Claſſen, welche nicht direkt dabei mit ihren Intereſſen betheiligt ſind, in
Widerſzruch geräth. Eine Maßregel zu Gunſten der Induſtrie berührt
zunächſt nur die Induſtriellen; die Landwirthe werden ihre eigenen In=
tereſſen
in erſter Linie im Aug. aben; kömmt aber der Partikularſtaat
mit einer Anforderung im Intereſſe der Wiſſenſchaft und der Kunſt, ſo
werden beide, die Induſtriellen und die Landwirthe, dieſelbe für unnöthig
erllären. Macht der Partikularſtaat eine Anforderung im Intereſſe eines
beſtimmten Landestheils, ſo werden ſich die Vertreter aller übrigen Lan=
desthile
dagegen ſperren; macht er gar eine Anforderung zu Gunſten
einer heſtimmten Stadt, namentlich der Reſidenz, ſo wird Alles Zeter
ſchreien über die unerhorte Begünſtigung und Bevorzugung. Die Dinge
werden ich entwickeln, wie bei jedem bürgerlichen Verhaltniß bei welchem
Rechte uh Pflichten ungleich vertheilt ſind und der Partikularſtaat, der
auf finanzulem Gebiet keine Rechte und nur Pflichten hat, - die Pflicht
für den Nijonalwohlſtand zu ſorgen und auf die minutiöſeſte Weiſe

Rechnung über ſeine Einnahmen und Ausgaben abzulegen, wird imuer
größere Schwierigkeiten erfahren.
Die Regierung des Partikularſtaats wird um ſo mehr zur
Entfaltung ihrer Thätigkeit auf den erwähnten Gebieten gezwun=
gen
ſein, als man ihr Wirken nach einem beſchriebenem Maßſtab
meſſen wird. Man wird ihre Exiſtenzberechtigung auf den Nutzen be=
gründen
, welcher durch ſie für das große Ganze entſpringt, anſtatt
wie dieſes ſein ſollte- in ihr den Repräſentanten einer ſittlichen Idee zu er=
blicken
. Ihr innerſtes Weſen, welches das Recht und die ſittliche Ord=
nung
im Zuſammenwirken der Menſchen aufrecht erhält, wird zu einer
öffentlichen Sicherheitsanſtalt verkehrt werden und durch eine ſolche Auf=
faſſung
muß der Partikular=Regierung allmählig der Boden unter den
Füßen entſchwinden.
Anders wäre die Sache, wenn der Partikularſtaat an den Vor=
theilen
der indirekten Beſteuerung Theil nehmen könnte, und wenn die
Steuer=Reform welche in Ausſicht ſteht, nicht nur dem Reich, ſon=
dern
auch dem Einzelſtaat und auch der Gemeinde zu Gute
käme. Die mit den direkten Steuern verbundenen Härten machen ſich
namentlich aus dem Grunde in ſo vielfacher Weiſe geltend, weil die Com=
munal
= und Kreisverbände zur Befriedigung der eigenen Bedürfniſſe ge=
nöthigt
ſind, ſich an das ſtaatliche Steuerſyſtem anzuſchließen. In Preu=
ßen
bilden beiſpielsweiſe Zuſchläge von 100 pCt. in den Städten und auf
dem flachen Lande das gewöhnliche Maß. Zuſchläge von 200- 300 pCt.
ſind, wie von Sybel conſtatirt, ſehr häufig und ſolche von 300- 400 pCt.
gar keine Seltenheit und wird von dem Genannten ferner bemerkt: Die
Einſchätzungscommiſſionen haben große Neigung in ſolchem Falle die
Staatsſteuer möglichſt niedrig zu veranlagen, um die Kräfte der Steuer=
Zahler für die Gemeinde=Zuſchlage zu ſparen.
Unter dieſen Umſtänden würden die neuen Steuern keine Verbeſſe=
rung
, ſondern eine erhebliche Verſchlimmerung der beſtehenden Verhalt=
niſſe
bewirken. Anders wäre es wie geſagt, wenn Partikularſtaat und
Gemeinde an den Erträgen der Reichsſteuern Theil nehmen könnten, und
wenn, wie wir bereits in einem früheren Artikel angedeutet, die Erträge
der reichlich bewilligten indirekten Steuern reſp. Steuer.
hungen
quotenweiſe zwiſchen dem Reich und den Partikularſtaaten vertheilt wür=
den
.: Es würde dann den Einzelſtaaten eine erhebliche Erleichterung ge=
währt
werden; ſie wären nicht in dem Maße, wie dieſes bei einziger Be=
ſchränkung
ihrer Finanzgewalt auf die direkten Steuern der Fall ſein
würde, auf den guten Willen und auf die Intereſſen, welche in den Ab=
geordneten
=Kammern die Oberhand haben, angewieſen, während auf der
andern Seite das Budgetrecht des Reichstags gewahrt bliebe. Es würde
ferner das erreicht werden, was wir bei einer weiteren Fortentwickelung
des Reiches wünſchen müſſen, eine gleichmäßige Vertheilung vo= Rechten
und Pflichten zwiſchen dem Reich und zwiſchen dem Partikularſtaat, welche
dem Letzteren ſeine Cxiſtenz gew ihrleiſtet.

103

[ ][  ]

R145.

372
Bermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 5. März.
- S. M. der Deutſche Kaiſer und König von Preußen haben dem
Oberſt und Commandeur des Gendarmerie=Corps Kerz den Kronenorden
3. Kl. und dem Oberſtlt. und Commandant der Gendarmerie=Diviſion
Rheinheſſen von Hombergk zu Vach den rothen Adlerorden 4. Cl.
verliehen.
- Bezüglich der Reiſe und der Theilnahme Sr. Maj. des Kaiſers
an den Manövern des Xl. Armeecorps bei Wabern ſind nunmehr
die endgültigen Beſtimmungen feſtgeſtellt. Darnach hat die Abreiſe von
Berlin nach Caſſel am 9. Sept. l. J. ſtattzufinden, Montag den 9. Sept.
findet Parade ſtatt, am 10. Sept. iſt Ruhetag, am 11. Sept. Corps=
manöver
gegen einen markirten Feind, am 12. und 13. Sept. Feldma=
növer
der Diviſionen gegen einander. Am 14. Sept. wird der Kaiſer
zu den Manövern im Elſaß weiter reiſen.
Im Reichshaushaltsetat für 1878179 iſt eine große Zahl neuer
Telegraphenanſtalten vorgeſehen, wovon 14 auf das Großherzogthum
Heſſen entfallen. Es ſind dieß die Orte Altenſtadt, Aſſenheim, Boden=
heim
, Budenheim, Flohnheim, Fränkiſch=Crumbach, Gaubickelheim, Gon=
ſenheim
, Guntersblum, Koſtheim, Nieder=Wöllſtadt, Odernhem, Stock=
ſtadt
a. Rh. und Zwingenberg.
- Am 3. dſs. verſtarb im beſten Mannesalter Hofbuchdrucker Fried=
rich
Herbert. Wie durch die gediegenſten Leiſtungen in ſeinem Berufe,
hatte ſich der Verſtorbene auch durch ſein humanes Wirken der allgemein=
ten
Anerkennung zu erfreuen und erregt zdaher ſein Ableben verdiente
Theilnahme.
- Im Monat Februar d. 33. hatte im ſtädtiſchen Hospital dahier
die Verpflegung von 246 Kranken, 44 Pfründnern und 30 Perſonen des
Hausperſonals, zuſammen 320 Köpfe, mit 5529 Verpflegstagen ſtatt.
- Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Februar 99 Kranke mit 1854 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt.
Gartenbauverein. Die wichtigſte Zeit für die Gärtnerei iſt das
Frühjahr. Tauſende von Keimen und Knospen treiben empor, mit ihnen
aber auch Tauſende von wichtigen Fragen: Welche Samen ſind jetzt, welche
ſpäter zu ſäen? Soll man jetzt die Roſen auswintern? Wann und wie
und die Obſtbäume und Roſen zu ſchneiden ? Es iſt die wichtige und
ſchöne Aufgabe der zahlreichen und tüchtigen Fachmänner des Garten=
bauvereins
alle ſolche Fragen, mündlich oder ſchriftlich geſtellt, in der
Monatsverſammlung des kommenden Mittwoch zu beantworten.
Wie wir hören bietet der heutige Saalbau=Maskenball
eine hübſche Abwechslung. Der große Saal iſt in eine Alhambra umge=
wandelt
, auch die Eſtrade geſchmackvoll im mauriſchen Styl und ſämmt=
liche
Räume mit Guirlanden und Gewächſe reich und ſchön decorirt. Ein
Blumentempel und ein Büffet, die Giftbude= genannt, wo Champagner
in Eis zum Einkaufspreis das Glas 50 Pf. verabreicht wird, ſind auf=
geſtellt
. Mehrere Schauſtücke werden aufgeführt, auch eine Verlooſung
mit vielen ſchönen Gewinnen findet Statt. Wir haben ein hübſches groß=
artiges
Feſt zu erwarten, dem wir recht ſtarken Beſuch wünſchen.
Ein Act ſeltener Roheit wurde dieſer Tage in Frankfurt ver=
übt
. Das Börne=Denkmal in der Promenade wurde mit einer
ätzenden Flüſſigkeit begoſſen und iſt die Marmorbüſte in einem Zuſtande,
der ihre Herſtellung faſt unmöglich erſcheinen läßt. Auch am Göthe= Denk=
mal
fand ähnliches ſtatt.
Mainz. Fleiſchpreiſe vom 2. bis 8. März: Ochſenfleiſch
allgem. Preis das Pfund 76 Pf., Kalbfleiſch allgem. Preis das Pfund
75 Pf., Hammelfleiſch allgem. Preis das Pfund 55 Pf., Schweinefleiſch
allgem. Preis das Pfund 60 Pf. Victualten= und Fouragepreiſe:
Eßbutter per Pfund 1 M. 5 Pf. bis 1 M. 10 Pf., Eßbutter in Partien
72-75 Pf. Eier per 25 Stück 1 M. 30 Pf. bis 1 M. 50 Pf. Kar=
toffeln
per 100 Kil. 8 M. bis 9 M. Kornſtroh per Ctr. 1 M. 80 Pf.
bis 2 M. 15 Pf., Heu per Ctr. 3 M. bis 3 M. 25 Pf.
In den deutſchen Einzelſtaaten hat die Erbſchaftsſteuer im
Jahre 1876 folgenden Ertrag geliefert: Preußen 4,490,901 66 M., Bayern
J08,24058 M., Sachſen-,Wurttemberg 145,403.42M., Baden 458, 633 M.,
Heſſen 281,515.60 M., Mecklenburg=Schwerin 100,084 M., Sachſen= Wei=
mar
68681 M., Odenburg 114235,28 M., Braunſchweig 5357865 M.,
Sachſen=Meiningen 17866 M., Sachſen=Altenburg 48,627 M., Sachſen=
Coburg=Gotha 48,882.50 M., Anhalt 39,104.50 M., Schwarzburg= Rudol=
ſtadt
6824 M., Schwarzburg=Sondershauſen 12,076 M., Waldeck-
Reuß ältere Linie 3643 M., Reuß jüngere Linie 4,131 M., Schaumburg=
Lippe -, Lippe 26,298 M., Lübeck 64,04 M., Bremen 155,624.05 M.
Hamburg 753,249 M., Elſaß=Lothringen 2342,823.99 M.
Die Erträgniſſe des Spielkartenſtempels im Jahre 1876
wären folgende: Preußen 704414 M., Bayern 209. 363.40 M., Sachſen
131328. 50 M., Württemberg 22519.17M., Baden -, Heſſen 11,056.40 M.,
Mecklenburg=Schwerin 10,087 M., Sachſen=Weimar 9506 M., Odenburg
9250.50 M., Braunſchweig 13,873.90 M., Sachſen=Meiningen 8837 M.,
Sachſen=Altenburg 10349 M., Sachſen=Coburg=Gotha 6438.70 M., An=

halt 7240.90 M., Schwarzburg=Rudolſtadt 2254 M., Schwarzbur g
Sondershauſen 1581 M., Waldeck 591 M., Reuß ältere Linie 2,300 M.,
Reuß jüngere Linie 4966 M. Schaumburg=Lippe 987.50 M. Lippe
1560 M., Lübeck 2266 M., Bremen 7000.50 M., Hamburg 11237 M.,
Elſaß=Lothringen
Worms, 2. März. Heute Vormittag ſprang in der Gropp'ſchen
Schleiferei dahier ein Schleifſtein, welcher ein Gewicht von etwa 70
Centner hatte, in drei Stuͤcke. Das eine Stück, etwa 30 Ctnr. ſchwer,
zerſchmetterte dem mit Schleifen beſchäftigten Arbeiter zweimal den Ober=
ſchenkel
, außerdem trug derſelbe noch mehrere andere Verletzungen davon.
W. Z.)
Der Orang=Utang im Frankfurter Zoologiſchen Garten, ein
gutmüthiges=Thier, hat etwa die Größe eines zweijährigen Kindes, iſt
aber 4 Jahre alt und ziemlich korpulent. Seine Phyſiognomie, beſonders
die Augen, haben etwas ſtark Menſchenähnliches, ſeine Bewegungen, bei
aller jaffenartigen Geſchwindigkeit etwas Ueberlegtes. Auch in der
Lebensweiſe zeigt er große Aehnlichkeit mit den menſchlichen Geſchöpfen,
er ſchläft z. B. bis Morgens 5 Uhr, läßt ſich etwas Milch geben und
legt ſich auf die andere Seite. Um 2 oder 24 Uhr nimmt er ſeinen Mit=
tagstiſch
ein, beſtehend aus Suppe, Fleiſch, Brod u. ſ. w. und als
Deſſert Orangen. Eine Eigenheit, die er nicht mit allen Kindern theilt,
iſt, daß er ſeine dichten, rothbraunen Haare ſehr gern kämmen läßt; auch
Kitzeln macht ihm Spaß, wobei er das Geſicht verzieht und einen dem
Lachen ähnlichen Laut ausſtößt.

5 Der Ball der Studirenden der techniſchen Hochſchule.
Am 1. März fand im Saalbau der Ball der Studirenden der tech=
niſchen
Hochſchule ſtatt. Voraus ging ein von dem academiſchen
Muſikverein veranſtaltetes Concert und eine theatraliſche
Aufführung von Freunden des Schauſpiels. Das Concert wurde
von Herrn Concertmeiſter Petr geleitet und dürfen wir die Präciſion,
ſorgfaltige Einſtudirung und die fein ausgearbeitete Deklamation der
einzelnen Inſtrumente, welche insbeſondere bei der Quverture zu Beethovens
Ruinen von Athen' und bei dem Streichquartett von Rubinſtein her=
vortrat
, rühmend erwähnen. Auch die Leiſtung des Schauſpiels war
eine ſehr erfreuliche und war der als Regiſſeur fungirende Herr Hof=
ſchauſpieler
Franke entſchieden glücklicher als ſein am gleichen Abend
im Hoftheater fungirender College, da die einzelnen Mitwirkenden ſehr
gut memorirt hatten, alle pünktlich auf ihr Stichwort erſchienen und die
geſammte Vorſtellung ohne jede Störung verlief.
Der Ball gehörte zu den ſchönſten und zwangloſeſten Vergnügungen
dieſer Art, welchen wir bis jetzt beiwohnten. Es war zunächſt der feine
Ton und das gewandte, leichte Auftreten der Studierenden, welches einen
günſtigen Eindruck hervorbrachte: es hat die hieſige techniſche Hochſchule
in dieſer Beziehung entſchiedene Fortſchrittte gemacht und zwar derart,
daß ſie vielen anderen als Muſter vorangeſtellt werden kann. Schreiber
dieſes hat noch vor Kurzem einem Feſtball auf einer der erſten deutſchen
Hochſchulen beigewohnt und kann unumwunden geſtehen, daß er daſelbſt
von den Studierenden in der erwähnten Beziehung nicht den gleichen
günſtigen Eindruck empfing, wie vonz denjenigen unſerer techniſchen
Hochſchule.
Das erfreulichſte Bild aber bot der anweſende Damenflor und mach=
ten
wir die Erfahrung, welche wir immer zu machen pflegen, wenn wir
während einer längeren Periode von der Vaterſtadt abweſend waren.
Jedesmal erfreut uns dann eine allerliebſte, unterdeſſen herangewachſene
Generation geſunder und friſcher Mädchengeſtalten. Auch auf dem Balle
des Polytechnikums war dieſe junge Damenwelt in ſchonſter Auswahl
vertreten und verdient insbeſondere die Einfachheit und Kleidſamkeit der
Balltoiletten, welche der wirklichen Schönheit weit vortheilhafter iſt als
lächerlicher Prunk und Putz, eine rühmende Erwähnung. Es machte einen
ungmein wohlthuenden Eindrucke die jugendlichen Geſtalten mit den freund=
lichen
Geſichtchen in den einfachen mit farbigen Bändern oder Schärpen
verzierten weißen Ballkleidern ſich ungewungen umher bewegen zu ſehen
und gewann durch dieſe Einfachheit auch der geſellſchaftliche con an
Leichtigkeit und Zwangloſigkeit. Das Ballvergnügen dauerte bis zum
frühen Morgen.

Großherzogliches Hoftheater.
Am 3. gaſtirte im Gr. Hoftheater Herr Gum von Mannheimels
Aleſſandro Stradellal. Der Sänger gebietet über eine volle, ohl=
klingende
in allen Regiſtern gleich kraftige Tenorſtimme, deren Schonheit
und Schmelz ihren Eindruck nicht verfehlte. Hinſichtlich des Geſanges
bedarf Herr Gum noch einer beſſeren Ausbildung in der Deklamation,
was z. B. bei der Hymne des 3. Aktes, die er nach dem Schluſſe hir
nicht zu ſteigern verſtand, hervortrat. In jedem Fall gehört Herr Gur
jedoch zu den ſeltneren Erſcheinungen und war das Ergebniß ſenes Gaf
ſpiels bereits geſtern ein ſo günſtiges, daß wir ſein Engagemnt im Ir
tereſſe des verwaiſten lyriſchen Fachs auf das entſchiedenke wünſche.
müſſen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.