Darmstädter Tagblatt 1878


22. Januar 1878

[  ][ ]

SUyvv SUI
(Frag= und Anzeigeb(att.)

Abonnenen tpren
Uhrlich 6 Mark nel. Bringerlohn.
Aazwürts werden von allm Poſ=
Atan Beſtellungen entgegengenom
uan m1 Mar 3o Pf. vre Quand
ve Poſtaufichlag und Beſidgobllh.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Inſerate
werden angenommem inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtrahe Nr. 18, ſowie auswaͤrtz
von allen ſoliden Annoncen-Epe
ditionen.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
d6 15.
1878
Di e nst a g den 22. Ja n n ar
1
S.

553) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen an die Wittwe des Peter
Junghier, über deren Vermögen Schulden=
weſen
eingeleitet iſt, ſind im Termin:
den 28. Januar 1878, Vormitkags
9 Uhr,
bei unterzeichnetem Gericht anzumelden.
Darmſtadt, den 29. December 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Holzapfel,
Stadtrichter. Stadgerichts=Aſſeſſor.
554) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen jeder Art an den Maurer=
meiſter
Konrad Ganßdahier, über deſſen Stangen von 3-7 Meter Länge.
Vermögen Schuldenweſen eingeleitet iſt,
ſind im Termin:
Montag den 4. Februar l. J.,
Vormittags 8 Uhr,
bei unterzeichnetem Gerichte (Amtszimmer
Nr. 16) anzumelden.
Darmſtadt, den 5. Januar 1878.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Holzapfel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
555)
Bekanntmachung.
Die Wittwe des Philipp Schecker V.
in Griesheim hat mit den Gläubigern ihres
verſtorbenen Ehemanns, deſſen Nachlaß
überſchuldet iſt, ein Arrangement abge=
ſchloſſen
. Etwaige unbekannte Gläubiger
werden aufgefordert, Einwendungen gegen
dieſes Arrangement, deſſen Einſicht geſtattet/
iſt, binnen 14 Tagen vorzubringen, widri=
genfalls
daſſelbe zum Vollzuge kommt.
Darmſtadt, den 15. Januar 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Arnold,
Gutfleiſch,
Landrichter. Landger.Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Quartiermeiſter
Klinger Wittwe gehörigen Mobilien, be=
ſtehend
in Kleidern, Weißzeug, Bettwerk,
Möbel und allerlei ſonſtigem Hausrath,
ſollen nächſten Donnerſtag den 24. Ja=
nuar
1878, Vormittags 9 Uhr, in
deren Wohnung, Mauerſtraße 19, gegen
Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 18. Januar 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
477)
Berntheiſel.

Brenn=, Stamm= und Stangenholz=Verſteigerung.
Montag den 28. d. Mts., Vormittags 9½ Uhr anfangend, ſollen auf dem
hieſigen Rathhaus aus dem Gemeindewald, Diſtrict Ständige Weide und Franzoſen=
berg
, folgende Holzſortimente verſteigl werden:
87 Rm. Buchen=Scheiter, 12 Rm. Eichen=Scheiter, 6 Rm. Kiefern=Scheiter,
292 Rm. Buchen Knüppe l. 125 Nm. Eichen=Knüppel, 366 Rm. Kiefern=Kuüppel,
4 Nm. Aspen=Knüppel, 1170 Stück Buchen=Wellen, 1390 Eichen Wellen, 7790 Kie=
fern
=Wellen, 260 Erlen=Wellen, 20 Nm. Buchen Stöck=, 25 Rm. Eichen=Stöcke, 7 Rm.
Kiefern Stöcke.
Dienstag den 29. d. Mts., Vormittags 9½ Uhr anfangend, an Ort und
Stelle: 2 Eichen=Stämme von 5.41 C.M. Inh., 35 Stück Buchen=Stangen von
5 Meter Länge, 40 Stück Eichen=Stangen von 5 Meter Länge, 105 Stück Kiefern=
Die Zuſammenkunft der Steigliebhaber des Stamm= und Stangenholzes iſt am
Eingang des alten Roßdorſer Wegs, zunächſt dem Großh. botaniſchen Garten.
Beſſungen, den 19 Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.:
556)
Berth, Beigeordneter.

Holzverſteigerung
in den Waldungen des Großherzogl.
Landes=Hospitals.
Freitag den 25. d. Mts. aus den
Diſtricten Kroppenſtück u. Eichbaumeck von
Vorm. 9 Uhr an im Gemeindehauſe zu
Beſſungen:
1375 Kiefernſtangen (zu Baumpfählen,
Planken jund Schweinſtallegnern
geeignet) = 2631 Cbm.,
77 Rm. Kiefern=Scheiter,
340 Knüppel,
Stöcke,
59

68 Wellen=Hundert Kiefern=Reiſer.
Die Großh. Forſtwarte Fritz zu Bellen=
fallthor
und Nold zu Beſſungen zeigen das
Holz auf Verlangen vor.
Darmſtadt, den 19. Januar 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
557)
Muhl.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 24. Januar d. J.,
Vormittags 9 Uhr, werden die zum
Schuldenweſen des Wirth Ludwig Emmel
in Beſſungen (im Hauſe Kirchſtraße Nr. 25)
gehörigen Waarenvorräthe u. Mobilien, als:
ra. 100 Liter Wein, verſchiedene Co=
lonialwaaren
, eine Parthie Gläſer u.
Flaſchen, verſchiedenes Porzellan, ein

Büffet mit Preſſion, 4 Wirthstafeln,
3 Tiſche, 26 Strohſtühle, 2 leere Faß,
1 Regulator, 1Secretär, ſowie Kleider
und ſonſtige Gegenſtände
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Beſſungen, den 16. Januar 1878.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
475)

Bekanntmachung.
Pflaſter=Arbeit.
Donuerstag den 24. Januar l. J.,
Mittags um 2 Uhr, ſoll das Richten von
140 Kub.=Meter Pflaſterſteinen zur Her=
ſtellung
eines Goſſenpflaſters, im hieſigen
Rathhaus an den Wenigſtnehmenden ver=
ſteigt
werden.
Eserſtadt, am 19. Januar 1878.
J. A.:
558) Burger, Großh. Bauaufſeher.

Vorzügliche Bettunterlauge
und Ledertuch, Wachstuch,
Vorhanggallerien, Rouleaux
billig abzugeben.
Tapetengeſchäft W. Schmidt,
Schulſtraße I.
6242)
31

[ ][  ][ ]

17 Waldſtraße 17.
zu den billig=
Meine rein 8i.
gehaltenen PO61AE ſten Preiſen
bringe in Gebinden wie in Flaſchen in gefl
Erinnerung. Bei Beſtellung von 12 Flaſchen
frei in's Haus gebracht.
10310)
G. Ztammler.
8 Halz-Extraot.
Wirkſamſtes Mittel gegen Appetitloſigkeit,
Bruſt= u. Halsleiden, Athmungsbeſchwerden.
Linderungsmittel, bei Reizzuſtänden, der
Schleimhäute. Von ärztlichen Autoritäten,
als beſter Erſatz des Leberthraus, für Kinder
empfohlen. Leicht verdauliches Nährmittel.
Per Glas 80 Pfg.
HalL-BrEshoulg.
gegen Huſten u. Heiſerkeit, Verſchleimung ꝛc. ꝛc.
per ¼ Flaſche Mark 1. 20 Pfg.,
60
2
Niederlagen bei den Herren W. Manck,
Ballonplatz 5 G. Philippi, Neckarſtr. 28,
Fr. Pröſcher, Kirchſtraße, L. Horſt,
Soderſtraße 42.
255) Ein gut erhaltener, faſt neuer
Damen=Schreibtiſch ſteht billig zu ver=
kaufen
. Nieder=Ramſtädterſtraße 26.
170) Eine Bettſtelle mit Sprungfeder=
und Roßhaar=Matratze, ſowie ein Silber=
ſchrank
ſind preiswürdig zu verkaufen.
Näheres Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 44
2 Treppen hoch.

N6 15
4
geoar Fauz. Hllsins,
Desgleichen Julienne=Suppengries
in Paqueten empfiehlt
Philzpp Weber
562)
Carlsſtraße 24.

Kinder=Zwieback-
Kinder=Zwieback
zu haben bei

Bruch
Abfall

Kilo 60 pfg
Kilo 20 pfo

Fr. Ewald.

564)
laufen.

Eine Münzſammlung zu
Näheres bei der Expedition.

ver=

565) 50 Centner Heu ſind zu ver=
kaufen
einzeln, auch im Ganzen bei
Peter Ritzert,
Bierbrauer in Zwingenberg.

166) Ein verſetzbarer Hühnerhof
Drahtgeflecht) wird billig abgegeben. Wo?
ſagt die Exped.

UAl.

60 Pf.
371)

Nenſtädter, kl. Ochſengaſſe

TheorsapsGtn.
Deutſches Fabrikat.
20 Stück = 35 Pfg.
90
60

Hirsch-Apothche.

Fertige Miſtbeetfenſter
ſtets vorräthig bei
Herm. Schuls,
Saalbauſtraße 7.
495)

Häckſelmaſchine
neueſter Conſtruction, jede beliebige Länge
ſchneidend, fortwährend auf Lager. Auch
werden dieſelben gegen Bürgſchaft abgegeben.
Reparaturen werden ſchnell und billig
ausgeführt in der Schloſſerei von
Gebr. Darmſtädter,
Beſſunger Kirchſtraße Nr. 7.

8

Franz. Kopfſalat
bei
G. F. Poth.

bei

Kornſtrenſtroh

per
M.

Ctr.
1. 55

Hch. Müller in Eberſtadt.

Vermiethungen.
8291) Lindenhofſtraße Teinſchön möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
9168) Ein freundl. Zimmer ohne
Möbel zu vermiethen. Alexanderſtr. 11.
9640) Zwei große elegante Zimmer
möblirt zu vermiethen.
Auch kann Burſchenkammer dazu gegeben
werden. Marktplatz Nr. 12.
vis
Si
Pfort zu beziehen
eine elegante Wohnung aus ſechs Zimmer
Küche ꝛc. mit Garten, auf Wunſch com=
plett
möblirt. Heinrichſtraße 49.
10063) Eck der Caſino=u. Friedrich=
ſtraße
24 eine Wohnung von 6 Zimmern
ſogleich zu vermiethen. Mitbenu ung des
Gartens. Preis 800 M. Näh. im 3. Stock.
10065) Ballonplatz Nr. 3.x möbl.
Zimmer zu vermiethen.
A
lztatratnndrtinr
10608) Ein Haus mit 1 Zimmern ꝛc. zun
Alleinbewohnen ſich eignend, mit Garten
Wo? ſagt die Expedition.
CUARDAAizAiAt.AiiAiAaiALAn
10897) Zu verm. per 15. März 1878.
Wohnung nebſt Geſchäfts= u. Lagerräumen
im Hinterbau. Näheres Eliſabethenſtr. 1.
12) Magdalenenſtraße 1 iſt der un=
tere
Stock nebſt Werkſtätte ſogleich zu ver=
miethen
. Das Nähere im Hinterhaus.
113) Eine kleine Stube nebſt Küche zu
ermiethen und ſogleich zu beziehen.
Arheilgerſtraße 37.
207) Aliceſtraße 6 nächſt der Frank=
urterſtraße
, iſt eine ſchöne Wohnung zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Näheres Aliceſtraße 8.
211) Ein Zimmer.
Wilhelminenſtraße Nr. 31.
291) Bleichſtraße 13 ein Manſarden=
Logis mit allen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
293) Ein kines Logis per 1. Februar
zu vermiethen. Arheilgerſtraße 37.
379) Ein auch 2 gut möblirte Zimmer.
Wilhelminenſtraße 13, 2 Treppen.

303) Heinheimerſtraße Nr. 4 ein
chönes Logis, 3 Zimmer und Küche, zu
vermiethen. Näh. Aliceſtraße 17 parterre.
raldnianrurnaAndAtnhnAianiAvArzAED
377) Die bel Etage, Heidelberger=
ſtraße
21, elegant eingerichtet, 6 Zimmer,
Küche, Balkon u. allen Comfort enthaltend,
per 1. Februar zu vermiethen. Näheres
bei Herrn Joſeph Trier, oder in der
Wohnung ſelbſt.
41

CtzzAAti
578) Der untere Stock meines Hauſes
Wilhelmſtr. Nr. 12, 5 Zimmer, Küche,
Speiſekammer, Mädchenzimmer u. 2 Keller
enthaltend, nebſt dem vorderen Garten, iſt
zu vermiethen und baldigſt zu beziehen.
Näheres im Hauſe ſelbſt oder bei Hrn.
B. L. Trier zu erfragen.
H. W. Habermehl Wwe.
380)
Zu vermiethen.
Möbl. Zimmer, event. mit Cabinet.
Näheres in der Expedition.
443) Mathildenplatz 6 ein Zimmer
mit Möbeln gleich beziehbar.
497) Möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Schützenſtraße 9 erſter Stock.
503) Rheinſtraße 8 im Vorderhaus
drei Stiegen hoch eine freundliche Wohnung
mit allem Zubehör.
514) In der Magdalenenſtraße iſt
Werkſtütte und Logis zu vermiethen.
Zu erfragen gr. Bachgaſſe 37.
520) Logis, 5 Zimmer nebſt Zubehör,
Wegzngshalber zu verm. Martinſtr. 18.
522) In der Magdaleneuſtraße iſt
ein kleines Logis gleich zu beziehen.
Zu erfragen gr. Bachgaſſe 37.

567) Ein hübſch möblirtes Zim=
4 mer, gleich beziehbar, zu vermiethen.
43 Eliſabethenſtraße 35.
B. Weißmüller.
. Lshattrzaarnaii
568) Beſſ. Wilhelusſtr. Nr. 23,
eine Manſarde, 4 Piecen nebſt Küche und
allem Zubehör, 1. April beziehbar, iſt an
eine kinderloſe Familie zu vermiethen.
569) Ein kleineres angenehmes Zimmer
iſt um ſehr annehmbaren Preis, möblirt,
zu vermiethen. Niederramſtädterſtraße
Nr. 11. dem Polytechnikum gegenüber.
SN
8
570) Schön möblirtes Zimmer zu
vermiethen.
J. Volz, Markt.
Wtm,
WN
Wax
571) Mühlſtraße 16 die bel Etage,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche, 2 Bo=
denkammern
, nebſt allen Bequemlichkeiten
und Gartenantheil Mitte April beziehbar.
Zu erfragen im 3. Stock daſelbſt.
572) Zwei geräumige Zimmer, Küche u.
onſtiges Znbehör im Hinterbau an eine
ruhige Familie per 1. März zu vermiethen.
Schuſtergaſſe 13.
573) Louiſenſtraße 2 eine Parterre=
Wohnung. 3 Zimmer, Küche ꝛc., bis l. April
oder früher zu beziehen.
574) Eliſabethenſtraße 21 möblirte
Zimmer gleich zu beziehen.
575) Ein unmöblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Eliſabethenſtr. 17 bei Raab.

[ ][  ][ ]

N 15

115

576) Ein Logis im Februar,
Ein Logis im März zu beziehen.
fArheilgerſtraße Nr. 14.
9429) Unſere Fabrikräume nebſi
Dampfmaſchine ſind wegen bevorſtehendem
Umzug in unſer neues Etabliſſement als
Werkſtätte oder auch als Lagerraum zu ver=
miethen
. Gebrüder Roeder, Aliceſtr. 5.

Vermiſchte Nachrichte

Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkraukheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
(4457
Erfolge.

e0
5

auf Werthe Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion. Schul=
ſtraße
Nr. 11, 1 St. h.

10319) Ein braver Junge kann bei Koſt
und Logis die Schloſſerei erlernen bei
H. Moeſer, Hochſtraße 23.

7
AO6
1a0T,
und zwar Wein=, Branntwein=, Eſſig=
Fäſſer bis zu 120 Liter haltend in ge=
brauchtem
aber noch gut erhaltenem Zu=
ſtande
werden von uns gekauft.

Wehne amp;tall,
400) Holzhof=Allee. Darmſtadt.
450) Eine Köchin gleich geſucht.
Riedeſelſtraße Nr. 52.

454) Ein junger Mann, mit allen
Comptoirarbeiten, Buchhaltung u. engliſcher
Correſpondenz vertraut, wünſcht Stelle als:
Volontär oder gegen kl. Gehalt in einem
hieſigen größeren Geſchäft.
Beſte Reſerenzen ſtehen zur Verfügung.
Gefl. Offerten unter A F an d. Exp. d. Bl.
468)
Ein kleines Haus
mit Garten, in Beſſungen gelegen, wird zu
kaufen geſucht. Gefl. Offerten werden
erbeten, unter M 1051 in der Exp. d. Bl.
niederzulegen.
544) Eine Schenkamme geſucht.
Näheres Bleichſtraße 39.
547) Eine größere Fabrik am Rhein
ſucht einen tüchtigen u. ſoliden Sattler
für ihre laufenden Reparatur=Arbeiten.
Bewerber, welche ſich auf vorzügliche
Zeugniſſe von Arbeitgebern aus Heſſen oder
benachbarten Landesbezirken ſlützen können,
wollen ihre Offerten baldigſt sub 8 G365
an die Exp. d. Bl. einreichen.
577) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Große Kaplaneigaſſe 39 im Hinterbau.
578) Wäſche zum Waſchen u. Bügeln
wird angenommen Holzſtraße Nr. 9, drei
Stiegen hoch.
8257) Gründlicher Geſang= u. Clavier=
Unterricht wird gegen mäßiges Honorar
ertheilt Zu erfragen in der Exped. d. Bl.

Bekanntmachung.
Betreffend: Der Handelsverkehr mit Spanien.
Unter Bezugnahme auf unſere früheren Bekanntmachungen bringen wir ferner zur
Kenntniß des Handelsſtandes unſeres Bezirks, daß Seitens der Königlich Spaniſchen
Regierung abermalige Abänderungen der auf den rubricirien Gegenſtand bezüglichen
Beſtimmungen erfolgt ſind und daß hinſichtlich jener, ſowie allenfallſiger weiterer Ab=
änderungen
das Nähere auf ſchriftliches Erſuchen von unſerem Secretariate zu er=
fahren
iſt.
Darmſtadt, den 16. Januar 1878.
Großherzogliche Handelskammer.
Wolfskehl.
Schwarz.

2⁄₈
580)
Voltsbibliothek.
Einladung zum Abonnement: jährlich 3 M., halbjährig 2 M., außer Abonne=
ment
das Buch 1-3 Tage 3 beziehungsweiſe 5 Pfg.
Die Bibliothek umfaßt gegen 3500 Bände, davon 1507 Erzählungen, Novellen,
Romane, Denkwürdigkeiten 400 Jugendſchriften - 485 Biographien, Lebensbilder,
Kirchen=, Cultnr= u. Weltgeſchichte - 100 Naturgeſchichte, Geographie, Reiſebeſchreibungen
390 Schriften über innere und äußere Miſſion - 420 Chriſtliche Wiſſenſchaften,
Bibelerklärungen, Erbauungsſchriften 190 Deutſche Literatur und Kunſt.
Kataloge in der Leihbibliothek: Wilhelminenſtraße 3, bei Buchbinder Rittershofer.
Der Vorſtand.

AuAOIGN
8
für Geſang und Theorie.
Vereit wie in früheren Jahren je einen Curſus für Geſang und für Theorie
der Muſik zu eröffnen, ladet der Unterzeichnete ſolche, welche die Vortheile eines ge=
meinſchaftlichen
Unterrichts benutzen wollen, ein, ſich bei ihm zu melden, um zugleich
das Nähere zu erfahren. Vormittags 9-10 Uhr iſt derſelbe täglich zu ſprechen in
ſeiner Wohnung (Mühlſtraße 58).
C. A. Mangoid.

325)
unter Garantie der richtigen Ablieferung.

Meine bereits aufs vortheilhafteſte bekannten Möbelwagen erlaube mir in em=
pfehlende
Erinnerung zu bringen.
F. Feh,
1 Grafenſtraße 4.
Zur Bequemlichkeit meiner verehrlichen Kunden hat Herr Hof=Möbelfabrikant
Woier, Ludwigſtraße 10, die Freundlichkeit, Aufträge für mich zu übernehmen.

Landwirthſchaftl. Conſumverein Darmſtadt.
Mittwoch den 23. d. M., Abends 8 Uhr im =Anker:
Schluß der Beſtellungen
für die bevorſtehende Ausſaat, ſowie auf künſtliche Dünger, auf Kraftfuttermittel ꝛc.;
Einzahlung auf die Vereinszeitung (wovon Nr. 1 gleich in Empfang genommen werden
kann) mit 30 pf. pro 1878; Leiſtung des Jahresbeitrags zum Verband mit 50 pf.
Die Mitglieder ſind dringend gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Wer unumgänglich
verhindert iſt. verſäume nicht, ſeine Beſtellungen ſchriftlich zu der Verſammlung, wie
oben, einzureichen, da auf die Effectuirung ſpäterer Anforderungen nicht mit Sicherheit
gerechnet werden kann.
581)
Weh Vorstand.
f .
E
Rr4
ExO
H. 1106S0 GN
für die Katharinenkirche=Lotterie ohne Nieten, wobei jedes Loos gewinnt ( Haupt=
gewinne
im Werthe von 7000, 6000, 5000, 4000, 3000 ꝛc. Mark
ſind zu 8 Mark pro Stück in der Exp. d. Bl. zu ha ben.

[ ][  ][ ]

116

R 15

Einladung
zur
Zweien BürgerVersammlung
des
Local=Vereins der Deutſchen Fortſchrittspartei in Darmſtadt
auf Mittwoch den 23. Januar, Abenbs 8 Uhr,

im

Grossen Ritsertschen Saale.
Tagesordnung:
1) Novelle zur Gewerbeordnung: Referent Herr Reichstagsabg. W. B ü chn e r.
2) Beſprechung über die Steuerreform.
Der Vorstand:
Dr. L. Büchner. W. Langenbach.
582)
Wohnungs=Veranderung.
Ich mache hiermit meinen werthen Kunden und Geſchäftsfreunden die ergebene
Anzeige, daß ich meine ſeitherige Wohnung große Caplaneigaſſe Nr. 58 verlaſſen
und nach
Woogsplatz Nr. 13
1
verlegt habe und bitte das mir ſeither geſchenkte Vertrauen auch ferner bewahren zu
Hochachtungsvoll
wollen.
JaCOD ROOP
Darmſtadt, den 12. Jan. 1878.

324)

Schuhmachermeiſter.

Geſchäfts=Verlegung.
Unſere Fabrik mit Comptoir und Lager befindet ſich vom 15. Januar an
Griesheimer Chauſſee, gegenüber dem Iufanterie=
Ererzierplatz.
Erste Darmstädter Herdtabrik.
Gebrüder Rader

AilAilrArzaua mumn

[EUAALIs O TTnke

mm Haalbau
zur
Vorfeier von Horari's ſeburtslag
ldes 27. Januar 1756)
Samstag den 26. Januar 1878.
Anfang präcis 8 Uhr Abends.
Für Nichtmitglieder ſind Karten 2 Mark in den Buchhandlungen des
Hrn. Aug. Schödler, Eliſabethenſtraße 7, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
Den verehrlichen Mitgliedern zur gefl. Nachricht, daß die Perſonalkarten
für das Jahr 1878 in den nächſten Tagen zur Ausgabe gelangen und iſt ohne
dieſelben der Zutritt zu den Concerten nicht geſtattet.
5583)
Pez. Farstandh.

550) Ein vielſeitig erfahrener junger
Mann wünſcht ſich mit Kapital bis zu
M. 100,000
an einem beſtehenden, nachweisbar rentablen
Geſchäfte thätig zu betheiligen. Gefl. Of=
ferten
unter C. W. 74 an die Exped.
ds. Blattes erbeten.

aufgenommen. Hebamme
Damen Müſig in Mannheim.

8 Alle Haararbeiten
werden ſchnell und billig gemacht in der
Haarflechterei von Frau Spanier,
Ecke der Etiſabethen= u. Saalbauſtraße 29., Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

Rechnungs=Auszug
586)
über
Einnahme und Ausgabe des Vereins
zur Unterſtützung armer Kranken vom
Lande Mathilden=Landkrankenhaus:
für 1876.
I. E i n n a h m e. M. Pf.
Kaſſevorrath aus vor. Rechnung 1548 25
Ausſtände aus vorhergehenden
Jahren
10
Beiträge von Allerhöchſten Herr=
ſchaften

284
Beiträge von Privaten.
999 12
Außergewöhnliche Beiträge und
Collecten
2895 83
Geſchenke u. Vermächtniſſe ein=
ſchließlich
des Jahresgeſchenkes
Sr. K. H. des Höchſtſeeligen
Großherzogs im Betrage von
550 Mark
3920 2
Vergütung für Krankenpflege, 19058 38
Kapitalzinſen
1372 61
Ertrag der Oeconomie und des
Gartens.
17 14
Einnahmen verſchiedener Art
5 48
285 60
Zurückempfangene Kapitalien
Summe aller Einnahmen 21396 43
II. A u s g a b e.
91 38
Kapitalzinſen
Steuern und ſonſtige Abgaben 281 73
Unterhaltung der Gebäude
490 48
Mobilien und Hausgeräthe
178 48
Weißzeug, Bettwerk, Kleider
783 94
813 73
Heizung und Beleuchtung
8652 23
Lebensmittel
Arzneimittel
513 64
187 35
Inſtrumente und Bandagen
Gehalte, Lohn und Gebühren . 3250 6
Büreaukoſten
763 9:
Nachlaſſe
42 50
76 20
Ausgaben verſchiedener Art
2518 4
Neu ausgeliehene Kapitalien
Abgetragene Kapitalien.
745 71
Summe der Ausg=ben 19309 47
Indem wir vorſtehenden Rechnungs= Aus=
zug
zur allgemeinen Kenntniß bringen, be=
merken
wir, daß die revidirte Rechnung mit
Urkundenband auf dem hieſigen Rathhaus
zur Einſicht der Vereinsmitglieder vier
Wochen lang offen liegt.
Darmſtadt, den 14. Januar 1878.
Der Vorſtand des Vereins zur Unter=
ſtützung
armer Kranken vom Lande
Mathilden=Landkrankenhaus
Reines Zeitungspapier
kauft von heute an fortwährend
Carlsſtraße
LarlEoss,
29.
H.
2.
Geſucht
B
auf den 1. März eine geſetzte Perſon
zur Führung eines einfachen aus 2 Per=
ſonen
beſtehenden Haushaltes in der Nähe
von Darmſtadt.
Näheres Exped. d Bl.
589) Ein Ladentiſch geſucht.

[ ][  ][ ]

117

M 15.

ver Rosidenzkalender für das laur 1878
iſt erſchienen und zu 40 Pig. per Exemplar in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
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heim, Elisabethenstrasse 22; dg. F
Liebig Sohn; Lr. Sohäter;
Hofconditor C. Watzenborn u.
Wilh. Köhler am Bahnhof; in
Ober-Rumstadt, bei Chr.
Stromberger.

590) Ein Mädchen ſucht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen, täglich 1 Mark.
Näheres Eck der Heinheimer= und Müller=
ſtraße
, Manſarde.

59½ Zur Beſorgung von Inſe=
raten
in alle hieſigen u. auswärtigen
Zeitungen kann die in den größeren Städten
des In=u. Auslandes ſeit vielen Jahren ver=
tretene
Central=Annoncen=Expedition
der deutſchen u. ausländiſchen Zeitungen von
G. L. Daube & Co. lin Darm=
ſtadt
Grafenſtraße 30), welche ſich durch
prompte, reelle u. billigſte Bedienung aus=
zeichnet
, angelegentlichſt empfohlen werden.

592) Ein Müdchen, welches ausgeht
bügeln, wünſcht noch einige Kunden anzu=
nehmen
. Auch wird daſelbſt Waſche zum =
geln
angenommen. Näheres Mathildenplatz 6,
Dieburgerſtraße 3.
Der Geſundheitsrath in Sanct=Petersburg hat
die Enführung der Guyor'ſchen Theerkapſeln,
welche von ſo ausgezeichneter Wirkung in Erkäl=
tungsfallen
, bei Katarrhen ſowie gegen Bronchitis
und Schwndſucht ſind, geſtattet. 2 oder 3 Pap=
ſln
bei jeder Mahlzeit genommen, ſühren e ne faſt
augenblickliche Linderung herbei. Die ganze Cur
ſtellt ſich auf den kaum nennenswerthen Preis von
10-20 Pfennigen täglich. Zur Vermeidung der
zahlreichen Nachahmungen iſt genau darauf zu
ſehen, daß ſich auf jedem Flacon die Unterſchrift
des Herrn Guyot in dreifarbigem Drucke befindet.
Depot in Darmſtadt in der Hofapotheke
von K. Lautenſchläger.

1)
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Tages=Kalender.
Mittwoch 23 Januar: Verſammlung der deutſchen
Foriſchrittspartei.
Samstag 26. Jan.: Darmſtädter Oeconomen=Ball.
General=Verſammlung der Steinkohlen=Bezugs=
Geſellſchaft Friede. - Feſt=Concert des Mozart=
Vereins.
Sonntag 27. Januar: General=Verſammlung des
Geſangvereins Liederzweig.
Samstag 2. Februar: Maskenball der Vereinigten
Geſellſchaft.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 22 Januar.
Am Geburtstage Leſſing's:
Nathan der Weiſe.
Dramatiſches Gedicht in 5 Aten von G. E. Leſſing.
Perſonen:
Sultan Saladin
Hr. Wünzer.
Sittah, deſſen Schweſter
Frl. Berl.
Nathan, ein reicher Jude in
Jeruſalem
Hr. Werner.
Recha, deſſen angenommene
Tochter
Fr. Reubke=Beilhae
Daja, eine Chriſtin, Geſell=
Fr. Eppert.
ſchafterin der Recha.
Ein junger Tenpelherr
Hr. Edward.
Hr. Nötel.
En Derwiſch.
Der Parriarch von Jeruſalem Hr. Hofmann.
Ein Kloſterbruder
Hr. Butterweck.
En Diener Nathan's
Hr. Leib.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 22. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
tag
Vormittag Kreisrath Gräff von Heppenheim, den L. k. öſterreichiſchen
Hauptmann Heyer von Roſenfeld und Hofprediger Bender in Audienz,
ſowie Miniſterpräſident von Starck, Exc., Miniſterpräſident Kempff, Erc.
und Oberſt=Jagermeiſter von Bibra, Erc., zum Vortrag.
Geſtern Abend fand Hoftafel im weißen Saale des Großh.
Schloſſes ſtatt, wozu Einladungen an die Mitglieder der 2. Kammer er=
gangen
waren.
Ordensverleihungen. Oberſt Gerlach, Commandeur des 3.heſſ.
Inf.=Reg. Nr. 83 und Hoffmann, Oberſt la guite des 2. Gr. Inf.=
Reg. Nr. 116 und Commandeur von Sonderburg=Düppel den
rothen Adlerorden 3. Cl. mit der Schleife; Rittmeiſter Ramdohr,
Chef der Gr. Train=Comp. und Weygand, Major z. D. und Bezirks=
commandeur
des 2. Bat. (Erbach) des 3. Gr. Landw.=Reg. Nr. 117 den
rothen Adlerorden 4. Cl.; Zahlmeiſter Otto beim 1. Gr. Inf.=Reg. und
Poſtverwalter Volk zuz Reichelsheim i. O. den Kronen=Orden 4. Kl.;
Zeughausbüchſenmacher Appel beim Artilleriedepot dahier und Feldwebel
Wetterhahn im 1. Gr. Inf.=Reg. Nr. 115 das allg. Ehrenzeichen des
K. Hausordens von Hollenzollern.
(Militärdienſtnachrichten.) Premierlt. Brandt vom 4. Großh.
Inf.=Reg. Nr. 118 wurde von dem Commando als Bureauchef und
Bibliothekar bei der Kriegsſchule zu Hannover entbunden, Vicefeldwebel
Philippi vom Reſ.=Landw.=Bat. Nr. 80 (Frankfurt a. M.) zum Sec=
Lt. der Reſerve des 2. Großh. Inf.=Reg. Nr. 116 ernannt, von Tengg,
Vicewachtmeiſter von demſ. Bat. zum Sec=Lt. der Reſerve des 1. Gr.
Drag.=Reg. Nr. 23, Kiſſeberth, Vicefeldwebel vom 2. Bat. (Worms)
des 4. Gr. Landw. Reg. Nr. 118 zum Sec.=Lt. der Landw.=Inf., Wiß=
mann
, Vicefeldwebel vom 1. Bat. (Darmſtadt 1.) 1. Großh. Landw.=
Reg. Nr. 115 zum Sec.=Lt. der Landw.=Feld.=Art. befördert; Sec.=Lt.
Studt von der Landw.=Fuß.=Art. des 1. Bat. (Mainz) 4. Gr. Landw.=
Reg. Nr. 118 als Prem.=Lt. der Abſchied bewilligt.
O In geſtriger Sitzung zweiter Kammer interpellirte Schröder,
welche Normatiobeſtimmungen hinſichtlich der Emiſſion von Priori=
täten
der heſſ. Ludwigsbahngeſellſchaft im Verhältniß zu den
Actien beſtehen. Gegenſtand der Tagesordnung war die Reviſion des
Einkommenſteuergeſetzes. Die Heranziehung der Actiengeſellſchaften
zur Einkommenſteuer wurde mit allen gegen 2 Stimmen gutgeheißen.

Ein von dem Abg. Wolfskehl geſtellter Antrag die Deklarationh=
pflicht
auch auf die Einkommenſteuer auszudehnen, wurde mit großer
Mehrheit als nicht praktiſch verworfen.
- Geſtern Morgen ſtürzte ſich ein Artilleriſt in einen nahe der
Kaſerne befindlichen neu angelegten Brunnen von ca. 80 Fuß Tiefe und
wurde als Leiche herausgezogen. - Die Erzählung von der Verwundung
eines Rekruten durch einen Officier ſcheint ſich auf eine durch Unvorſich=
tigkeit
veranlaßte leichte Verletzung zu beſchränken.
p44
Die von Herrn D. Faix ſ. 8. erhobene Klage wegen Verläum=
dung
fand vor dem Bezirksſtrafgericht ihren Abſchluß durch Zurücknahme
des Strafantrags, da die Beklagten ihr Bedauern über die Verbreitung
des grundloſen Gerüchtes ausſprachen. Sämmtliche Koſten werden von
den Beklagten getragen. Ein Nachſpiel findet dieſe Angelegenheit durch
eine gegen die Redaction der Landeszeitung von Herrn D. Fair er=
hobene
Klage.
Beſſungen. Wir nehmen Veranlaſſung, unter Benutzung leines
Berichts, betr. die Waſſerverſorgung von Beſſungen, erſtattet
1876ſ7 von einer durch die Vereinigung= ernannten Commiſſion, auf
die Waſſerfragel von Beſſungen einzugehen.
Eine Linie, vom höchſten Punkt des Heerdwegs über Schießhaus,
Steinberg, Böllenfallthor, Oberramſt. Weg, Dommerberg, Schlagſchneiſe
und Ludwigshöhe gezogen, ergibt ungefähr die Gränze für alles Gelände,
welches überhaupt Waſſer nach Beſſungen führen kann; alles jenſeitige
gehört hauptſächlich zum Gebiet des Darms und der Modau. Der
Darmſtadter Friedhof liegt 40, Böllenfallthor 60, Ludwigshöhe 105 Meter
höher, als die Artilleriecaſerne.
Von den. v.zeichneten Theile unſerer Gemarkung kommen die Mul=
den
in Betracht, welche, das Waſſer der Höhen aufnehmend und weiter=
führend
, faſt alle nach Beſſungen hin abfallen.
Die Mulde am ehemaligen Herrgottsbergteich liefert alles Waſſer
nach Darmſtadt; in ihrer weſtlichen Fortſetzung befinden ſich 3 Quellen=
faſſungen
, welche ihr Waſſer nach Beſſungen abgeben. Die Mulde am
Beſſungerteich hat einige, dem Militärfiscus gehörige Faſſungen, deren
Leitung nach Caſernen in Darmſtadt u. ſ. w. führt. In den Mulden
zwiſchen Steinberg und Heerdweg befinden ſich etwa 3 Faſſungen, welche
in der Regel arm ſein ſollen und ihr Waſſer nach Beſſungen abgehen.
Das kleine Gebiet am ſüdlichen Abfall des Heerdwegs und weſtlich vom
Darmſtädter Friedhof hat bis jetzt keine Quellenfaſſung und würde
vorausſichtlich auch nicht nachhaltig liefern können.
Eine zweite Quellenlinie zieht von der Anna= nach der Hügel= und
92

[ ][  ]

118

[R6 15½

Schulſtraße, an welcher einige Quellenl gelaßt ſind: dieſe Eönnen jedoch
nur an den dortigen unteren Theil des Orts Waſſer abgeben. Dieſes
Waſſer hat, um hierher zu gelangen, den oberen Theil des Orts zu durch=
fließen
, in welchem es mitunter ſehr hoch liegt, ſo daß es nicht frei
bleiben kann von nachtheiligen Einwirkungen der dort befindlichen Senk=
gruben
u. ſ. w.
Es erhellt hieraus im Allgemeinen, daß die vorhandenen nicht ſehr reich=
haltigen
Quellen ihr Waſſer nur zu geringem Theile nach Beſſungen
abgeben, und dabei, wegen höherer Lage der zwiſchen Heerdwegs= und
Karlsſtraße liegenden oder dort im Bauplan vorgeſehenen Straßen bis
zur Nieder=Ramſtädter Straße hin, welche theilweiſe noch zu Beſſungen
gehört, an dieſen ſehr großen nordöſtlichen Theil des Orts memals
Waſſer werden abgeben konnen, wenn ſolches überhaupt genügend vor=
handen
wäre.
Bekanntlich ſtand in den letzten trocknen Jahren ein großer Theil
der Pumpbrunnen leer: ſie wurden theilweiſe tiefer gegraben, jedoch ohne
beſonderen Erfolg. Zu derſelben Zeit wurde die Benutzung der öffent=
lichen
laufenden Brunnen weſentlich eingeſchränkt, ſo daß im Haushalt,
Gartenbau u. ſ. w. nachtheilige Storungen eintraten.
Unſere Hauptwaſſerbehälter, die Teiche, ſind verſchwunden, neuent=
ſtehende
Straßen führen mit den vorhandenen das Waſſer ſchneller ab,
wie früher; dabei wächſt die Gemeinde ſehr raſch, und mit dieſem Wachs=
thum
mehren ſich Gewerbe, die ebenfalls Waſſer bedürfen; den bedeuten=
den
Bedarf für die Artilleriecaſerne muß die Gemeinde ſichern. Die An=
lage
von Straßen in waſſerarmer Gegend darf um deßwillen nicht zu=
rückgehalten
werden und der Gemeinde bleibt die Verpflichtung für
Waſſer zu ſorgen. Auch in der Folge werden trockne Jahre kommen
und dann wird der unausbleibliche Waſſermangel weit mehr und nach=
theiliger
ſich geltend machen, wie ſeither, wenn es nicht gelingen ſollte,
dem auf geeignetem Wege vorzubeugen.
Beſſungen verdankt ſeiner guten Lage und dem Vorhandenſein meh=
rerer
größerer Gärten ſeine hohe Stelle in der Geſundheitsſtatiſtik; doch
iſt hierbei zu beachten, daß von den 12 größten Orten des Landes, nach
Heppenheim, ſchon unſer Ort 11 Procent Sterbfälle an Ruhr und Durch=
fall
nachzuweiſen hat, während in den 10 übrigen Orten nur 6 bis 2
Procent vorkommen. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß in der Beſchaf=
fenheit
des Waſſers von Brunnen und Pumpen hiervon eine Hauptur=
ſache
gefunden werden kann. Eine Typhusepidemie lag vor einiger Zeit
ſchwer auf den Orten Oberbeerbach und Brandau, und eine erhebliche
Zahl von Menſchen fiel ihr zum Opfer, während Viele lange Zeit hindurch
mit der Krankheit zu kämpfen hatten. In letzterem Orte ſoll nachge=
wieſen
ſein, daß der Krankheitsherd in einem Hauſe lag, deſſen Trink=
waſſer
durch Jauche vergiftet war.
Röhrwaſſer von ſchlechten Quellen und Waſſer aus Pumpbrunnen,
die in nächſter Nähe von Wohnungen liegen, haben allgemein nur einen
ſehr beſchränkten Werth, da es weder als Trinkwaſſer zuverläſſig, noch
zu allen Zwecken des Haushalts verwendbar iſt. Dagegen unterliegt es
keinem Zweifel, daß ein Waſſer, nachdem es weit ab von menſchlichen
Wohnungen durch eine entſprechende Bodenart gut filtrirt worden und
dann durch ſichere Röhren dem Gebrauch zzugeführt wird, als Trink=
und Brauchwaſſer allem übrigen vorgezogen werden muß.
Faßt man das Angeführte zur Anwendung auf unſeren Ort zu=
ſammen
, ſo wird man, unter anderen, zu folgenden Schlüſſen ge=
langen
:
1) Die wenigen, auf ein kleineres zur Ableitung geeignetes Gebiet
beſchränkten Quellenfaſſungen kommen dem Orte nur zu geringerem
Theile zu gut und ſind dabei nicht zu jjeder Zeit für den Bedarf ge=
nugend
.
2. Nicht nach allen Theilen des Orts kann das Waſſer jener Quellen
geleitet werden.
3. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob die im unteren Orte geſaßzten Quellen
ſederzeit ein der Geſundheit zuträgliches Trinkwaſſer liefern. So reich
auch dieſe Quellen ſein mögen, ſo ſind ſie doch werthlos für alle höher
liegenden Theile des Orts, zu welchen ſie nicht geleitet werden können.
4. Der an ſich beſchränkte Werth der Pumpbrunnen wird weiter
dadurch vermindert, daß ein großer Theil derſelben zu ſolchen Zeiten
trocken ſteht, in welchen, bei fehlendem Niederſchlag, der Waſſermangel
aufaMenſchen, Thiere und Pflanzen am meiſten empfindlich und nach=
theilig
einwirkt.
5. Es iſt bis jetzt nicht abzuſehen, daß nachhaltig ergiebige und
zuleitungsfähige Quellen weiter ermittelt und nutzbar gemacht werden
könnten.
6. Waſſermangel hat in den letzten trocknen Jahren ſchon ſehr pein=
lich
ſich geltend gemacht; unter ähnlichen Verhältniſſen wird er drückender
werden, wenn der Bedarf mit der Einwohnerzahl und Ausdehnung des
Orts wachſen wird.
7. Es iſt unabweisbare Pflicht des Ortsvorſtands, rechtzeitig und
im Intereſſe der ganzen Gemeinde, ſolche Vorkehrungen zu treffen, daß
im Zukunft und in allen Theilen des Orts gutes Waſſer und für alle
Zwecke ausreichend vorhanden ſein wird.
Hierbei kann nicht verkannt werden, daß der Ortsvorſtand zur
Löſung einer Aufgabe berufen iſt, deren Wichtigkeit und Schwere wohl
kaum von einer anderen überragt wird; allein wenn man bedenkt, daß
der gegenwärtige Zeitpunkt hierzu nicht nur der richtige ſondern auch
Redaction und Verlag: L. C.

günſtig iſt, ſo muß auch erkannt werden, daß ohne Verzug an die
nähere Prüfung heranzutreten iſt. Die Gegenwartiſt aber der richtige,
Zeitpunkt weil, wenn der Ortsvorſtand ſich entſchließt, je tzt mit Darmſtadt
gemeinſchaftliche Sache zu machen, unſere Gemeinde mit der Stadt in
eine ſgleiche Berechtigung eintreten könnte, welche ihr zu ſpäterer Zeit
jedenfalls nur unter ungünſtigeren Bedingungen zugeſtanden werden
würde. Die Gegenwart iſt aber auch günſtig, weil die Stadt unſeren
Grund und Boden von uns beanſprucht und eine überhaupt nicht zu
verweigernde, aber jetzt entgegenkommende Willfahrigkeit von unſerer
Seite jedenfalls ſtark ins Gewicht fallen würde.
Niemand gibt uns zwar Brief und Siegel dafür, daß das Darm=
ſtädter
Waſſerwerk rentiren wird, allein die Umſchau zeigt uns, daß bis
heute alle derartigen Anlagen an anderen Orten zum größten Segen
und zwar rentirend beſtehen.
Wir zweifeln nicht, daß unſer Gemeinderath es als ſeine Pflicht
erkennen wird, alsbald und mit Vorſicht und Gründlichkeit dieſer Sache
näher zu treten, und hoffen, daß bei der=Löſung dieſer höchſtſchwierigen
und wichtigen Aufgabe, alle diejenigen Einwohner ihm treu zur Seite
ſtehen werden, deren Kenntniſſe, Einſicht und Urtheil einen guten Klang
in der Gemeinde haben. Der Gemeinderath wird aber ſeinen Vortheil
nicht verkennen, wenn er im Sinne der Landgemeindeordnung ſein Recht
ausübt und aus der Einwohnerſchaft weitere Unterſtützung ſich verſchafft,
welche ihm dann die Schwere der Arbeit und der Verantwortung
tragen hilft.
Mainz. Fruchtpreiſe vom 18. Januar: Korn M. 18.75,
Hafer M. 16.65. Fleiſchpreiſe vom 19.-25. Januar: Ochſenfleiſch
16 Pf. Kalbfleiſch 75 Pf. Hammelfleiſch 55 Pf. Schweinefleiſch 60 Pf.
Victualienpreiſe: Eßbutter per Pfund 92-95 Pf. Eßbutter in
Parthien 80-82 Pf. Eier per 25 Stück 1 M. 60 Pf. bis 1 M. 70 Pf.
Kartoffeln per 100 Kil. 8 M. bis 8 M. 50 Pf. Kornſtroh per Ctr.
1 M. 70 Pf. bis 2 M. Heu per Ctr. 3 M. bis 3 M. 50 Pf.
Frankfurt. Am Donnerstag Nachmittag nach 4 Uhr erhoben
zum erſten Male die neuen Glocken des Domes ihre ehernen Stim=
men
. Der Ton war ein ſo impoſanter, gewaltig ſchöner, daß man glaubte,
es würde mit allen neun Glocken zugleich geläutet. Aber es war nur
die 2. 3. und 4. Glocke in Thätigkeit; mit allen Glocken ſoll jedoch ſchon
demnächſt und zwar während 8 Tage jedesmal eine volle Stunde ge=
läutet
werden.
Eine für den Handel mit Schweinen namentlich für die
Metzger ſehr wichtige Entſcheidung wurde dieſer Tage vom Obertribunal
gefällt. Metzgermeiſter Brauer von Marburg hatte von Ackermann
Gombert in Leidenhofen ein fettes Schwein für 50 Thlr. gekauft. Das
Kaufgeld wurde bezahlt und das Schwein geliefert. Nach dem Schlachten
deſſelben ergab ſich, daß das Schwein mit erichinen behaftet war. Des=
halb
verlangte Herr Brauer ſein Geld zurück und klagte durch alle In=
tanzen
. Er wurde aber von allen dreien mit ſeiner Klage zurückgewie=
ſen
und er hatte den Schaden zu tragen. Alſo wer künftig vor Schaden
icher ſein will, muß ſich die Trichinenfreiheit: beim Handel garantiren
laſſen.
Wie derVerliner Actionäru erfährt, hat der Handelsminiſter,
nachdem die Umrechnung der deutſchen Gütertarife ihrem Abſchluſſe
nahegerückt iſt, den Eiſenbahn=Directionen empfohlen, ſchon jetzt für die
wichtigeren Stationen die Herſtellung von Stattons=Tarifen
in's Auge zu faſſen, aus welchen die Frachtſätze nach allen deutſchen
Stationen, mit denen die betreffende Station in directer Beziehung ſteht,
erſichtlich ſind. Dieſelben werden nach dem für die neuen Tariftabellen
aufgeſtellten Formular eingerichtet werden und die Beſtimnungsſtationen
in alphabetiſcher Reihenfolge aufrehmen, ſofern es nicht in beſonderen
Fällen zweckdienlicher erſcheint, die letzteren zunächſt nach größeren Ver=
ehrsbezirken
zu gruppiren. Hinter der Kilometer=Colonne wird eine Co=
lonne
für die Angabe der Lieferfriſten, ſowohl für Eilgut wie für Fracht=
gut
, und eine weitere Colonne zur kurzen Bezeichnung des Transport=
weges
und etwaiger Inſtradirungs=Vorſchriften vorgeſehen werden. Die
Ausnahmetarife ſollen am Kopf der betreffenden Colonnen nach Artikeln
aufgeführt werden. Die Stationstarife ſollen demnächſt zum Selbſtkoſten=
preis
an das Publikum abgegeben werden, und die den Güter=Expeditionen
zu übertragenden Arbeiten ſo fortſchreiten, daß zum 1. April d. J. eine
Anzahl von Stationstarifen vorgelegt werden kann. Die Privatbahn=
Verwaltungen werden aufgefordert werden, auch ihrerſeits auf Anferti=
gung
derartiger Stationstariſe Bedacht zu nehmen.
Die wohlthätige Einrichtung der Poſtkarten im Verkehr
mit fremden Ländern verfehlt häufig dadurch ihren Zweck, daß die
Poſtkarten nicht genügend frankirt werden, indem ungenügend frankirte
Poſtkarten nach den zur Zeit beſtehenden Beſtimmungen nicht zur Abſen=
dung
gelangen dürfen. Wir machen deßhalb darauf aufmerkſam, daß
der Portoſatz von 5 Pfennig nur für Poſtkarten im inneren Verkehr
Deutſchlands, ſowie nach Oeſterreich=Ungarn, Luremburg und Helgoland
Gültigkeit hat. Poſtkarten nach den übrigen Ländern Curopas, ſowie
nach dem aſiatiſchen Rußland, der aſiatiſchen Türkei, Perſien, Cgypten,
Algerien, Azoren, Madeira, Marokko, den ſpaniſchen Beſitzungen an der
Nordküſte Afrikas, Tunis und Tripolis, Kanada und den Vereinigten
Staaten von Amerika unterliegen dem Porto von 10 Pf., nach den
anderen überſeeiſchen Ländern des allgemeinen Poſtvereins dem Porto
von 20 Pf.

Wittich'ſche Hofbuchdruckerat.