Darmstädter Tagblatt 1878


11. Januar 1878

[  ][ ]

Wonnemenuprei
Rhrlich 6 Mark inck. Bringerlohn.
Auswärz werden von allen Pof=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
mem
z 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
nuck. Voſtauflichlag und Beſtellgebllhr.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Inſerate
verdenangenommem in Darmſtadt=
von
der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowie auswärtz
von allen joliden Annoncen= Ewpe=
ditionen
.

Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

s.

Freitag den 11. Januar

1878

A u f f or d e r u n g.
Johann Andreas Appel, geboren am 15. Juni 1857 zu Darmſtadt, Sohn des Andreas Appel und der Thereſe
Email, hat bis jetzt ſeiner Militärpflicht nicht genügt. Derſelbe wird daher hierdurch aufgefordert, ſich Behufs deren Erfüllung
ſpäteſtens bis zum 1. April l. J. vor einer dentſchen Erſatz=Behörde zu ſiſtiren, widrigenfalls in Gemäßheit des 8 140 des
R.=St=G. das gerichtliche Verfahren gegen ihn eingeleitet werden wird.
Darmſtadt, den 5. Januar 1878.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Zangen.

253) Oeffentliche Aufforderung.
Betr.: Den Concurs über das Vermögen
des Heinrich Kehr I. von Ober=
Ramſtadt.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen;
des Heinrich Kehr L. von Ober=Ramſtadt
den förmlichen Concurs erkannt hat, werden
deſſen ſämmtliche Gläubiger zur Anmeldung
und Begründung ihrer Forderungen, ſowie,
zur Geltendmachung etwaiger Vorzugsrechte
auf Montag den 18. März d. J.,
Vormittags 8 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheil des ſtillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der Concurs=
maſſe
geladen.
In der erwähnten Tagfahrt ſoll ſodann
über Maſſe=Verwaltung, Beſtellung eines
Güterpflegers, ſowie über die Wahl eines
Gläubiger=Ausſchuſſes verhandelt werden,
was unter dem Anfügen bekannt gemacht
wird, daß in Anſehung der weder in Selbſt=
perſon
erſcheinenden noch durch gehörig be=
vollmächtigte
Mandatarien vertretenen Gläu=
biger
, der ſtillſchweigende Beitritt zu den
von der Mehrheit der Erſchienenen, auch
bezüglich eines etwa zu Stande kommenden
Arrangements gefaßt werdenden Beſchlüſſen/
unterſtellt werden wird.
Darmſtadt den 3. Januar 1878.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Arnold,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
Die am 27., 28. und 31. Decbr. 1877
im ſtädt. Oberwald, Diſtrict Holzſchlag
und Eichelacker, abgehaltene Brenn= und
Stammholz=Verſteigerung iſt genehmigt und
kann von Montag den 14. d. Mts. an
abgefahren werden.

Die Bürgſcheine für die hieſigen Stei=
gerer
werden am 12. d. Vormittags auf
unſerem Büreau errichtet und kkönnen die
Abfuhrſcheine auf der Stadtkaſſe am 14.
in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 10. Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
254) Appfel, Beigeordneter.

8 Ananas-Punsoh Essenz
per ¼ Fl. M. 250, per Fl. M. 1.40.
OrangenPunschessenz
per ½ Fl. M. 2.20, per ½ Fl. M. 1.20.
Kirchſtraße. F. Geribo.
Niederlage bei:
Herrn Gg. Lerch, Ludwigsplatz.

4oboiade ir.
g zu den billig=
Meire rein 9OLine ſten Preiſen
5
gehaltenen 2
bringe in Gebinden wie in Flaſchen in gefl.
Erinnerung. Bei Beſtellung von 12 Flaſchen
frei in's Haus gebracht.
10310)
G. Bkammler.

Teſte Auszeisnungen
in Paris. Ulm, Moskau, Wien,
Santiago und Philadelphia.
-2
koflunds
Malx.-Exiraaty,
ldas ächte, concentrirte, gegen Huſten
Heiſerkeit, Catarrhe, Athmungsbeſchwer=k
en, von Niemeyer ſtatt Leberthranß
empfohlen.
r8 Beus-Malz-Monig.
ingenehmſtes Linderungsmittel bei Bruſt=
und Huſtenleiden, für Kinder bei Keuch==
Jhuſten.
l. 6 Malz-Extract-Bonbonsh.
ourch Wohlgeſchmack und leichte Verctz
daulichkeit allgemein beliebte Huſten=b
4Bonbons.
löllund's Halz-Iraoteh
ui4 Wiserz, für blutarme Perſonen,g
ſſait Akinin als Kräftigungsmittel,,
I1 Kulk- für ſchwächliche, mit;
Lngliſcher Krankheit behaftete Kinder
Jowie für Lungenleidende ärztl. empfohlen.
Löflund's

Kindermahrung
RGRGAOL vOA

WilL. Schullz,
255)
Eliſabethenſtraße 25.

256) Eine noch nicht getragene Staats=
diener
=Uniform iſt zu verkaufen.
Marienplatz Nr. 5.
257) Eine 5 pf. Dampfmaſchine und
Keſſel, 2 Schreibpulte, 1neuer Wagen!
ohne Beſchlag zu verkaufen. Rheinſtraße 47.

ein Extract, welches durch einfaches Auf=F
öſen in Milch das als Liebig'ſches
Tuppe; bekannte, kräftigſte und zu=b
gleich billigſte Ernährungsmittel fürs
Kinder im erſten Lebensjahre bildet.
Dieſe Original=Präparate aus derß
Fabrik von Ed. Löflund in Stutt==
Jaart ſind vorräthig in Darmſtadt beitz
Herrn E. Merck, in der Hirſchz
Apotheke u. Hof=Apotheke. (97,0.
15

[ ][  ][ ]

54

R 8.

Städtiſche Sparkaſſe.

Im Januar 1878 können die Zinſen des verfloſſenen Jahres bei unſerer Kaſſe in Empfang genom=
men
werden.
Die von den Einlegern nicht baar erhobenen Zinſen werden zum Kapital geſchlagen und vom 1. Januar
ab mit verzinſt.
Einer beſonderen Vorlage der Einlage=Büchlein behufs Beiſchreibung des Zinsbetrags bedarf es nicht,
da dies gelegentlich bei Einzahlungen oder Rückzahlungen geſchehen kann. Vom 1. März 1878 an können in=
deſſen
ſolchen Einlegern, welche dies wünſchen, die Zinſen in ihrem Büchlein beigeſchrieben werden.
Gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß in der erſten Hälfte des Januar die Zahlſtunden Vormittags
von 9 bis 12 Uhr, und (jedoch mit Ausnahme des Samstags) Nachmittags von 2 bis 1 Uhr, und in der
zweiten Hälfte, wie gewöhnlich wieder
von 9 bis 12 Uhr Vormittags ſind.
Darmſtadt, den 18. December 1877.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
10953

Vermiethungen.
9196) Kahlertſtraße 12 Blumenthal=
viertel
) iſt eine Manſarde=Wohnung von
3 Zimmern, Küche mit Glasabſchluß und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und,
alsbald zu beziehen.
2
H wofort zu bezichen
eine elegante Wohnung aus ſechs Zimmer
Küche ꝛc. mit Garten, auf Wunſch com=
pleit
möblirt. Heinrichſtraße 49.
10854) Annaſtraße 42 zwei möblirte
Zimmer ineinandergehend auf Weihnachten
zu vermiethen.
10897) Zu verm. per 15. März 1878.
Wohnung nebſt Geſchäfts= u. Lagerräumen
im Hinterbau. Näheres Eliſabethenſtr. 1.
L. 121) Der untere Stock meines Hauſes
Wilhelmſtr. Nr. 12, 5 Zimmer, Küche,
Speiſekammer, Mädchenzimmer u. 2 Keller
enthaltend, nebſt dem vorderen Garten, iſt
zu vermiethen und baldigſt zu beziehen.
Näheres im Hauſe ſelbſt oder bei Hrn.
B. L. Trier zu erfragen.
H. W. Habermehl Wwe.
174) Eine Wohnung von 3 Zimmern u.
Küche nebſt allen Bequemlichkeiten alsbald
zu vermiethen. Heerdwegſtraße 21.
205) Ein ſchön möblirtes Parterre=
Zimmer zu vermiethen. Waldſtraße 4.
258) Laden nebſt großem Zimmer ſo=/
fort zu vermiethen. Rheinſtraße 47.
259) Freundliche Parterre=Wohnung,
5 Zimmer, Küche, Keller, Waſchküche,
Speicher ꝛc., event. auch Stallung, zu ver=
miethen
. Untere Rheinſtraße 47.
260) Ein photogr. Atelier mit drei
Zimmern zu vermiethen. Rheinſtraße 47.

Vermiſchte Nachrichten.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auc
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[445)

Illuſtrirte Unterhaltungsblätter
zur Completirung des Jahrgangs 1877 können, ſoweit ſolche noch vorhan=
den
, zu 10 Pfennige ver Exemplar bei der Exp. d. Bl. bezogen werden.
2btrooteſunllunuh i Lſtuiſtadt
261)
Montag den 14. Januar Abend' 8 Uhr,
im Ritsert'ſchen Saale.
Tagesordnung: 1) Strickte ehrliche Neutralität Deutſchlands im ruſſ. türk. Kriege.
2) Das Diſſidentengeſetz für Heſſen.
Die Renten= u. Lebens=Verſicherungs=Anſtalt zu Darmſtadt
übernimmt:
216)
I. Verſicherung ſteigender Renten; die jährliche lebenslängliche Rente aus
einer urſprünglich 171 M. 43 P g. betragenden vollen Einlage kann bis zu
257 M. 14 Pfg. anwachſen und wird mit dieſem Betrage an die Mitglieder
der zwei älteſten Klaſſen von 1846 bereits ſeit 1874 ousbezahlt.
II. Verſicherung von Kapitalien auf den Todes= wie auf den
Erlebensfall (zur Verſorgung von Hi terbliebenen, zu Ausſtattungen u. ſ. w.),
ſowie die Verſicherung von feſten Leibrenten.
II. Gelder zur ſtatutenmäßigen Verzinſung mt 3½% und alsbaldigen
Rückzahlung auf Verlangen.
IWV. Aufbewahrung von Werthgegenſtänden, Urkunden u. ſ. w. gegen
mäßige Gebühren.
Verſicherungs=Anträge werden entgegen genommen, Rechenſchaftsberichte, Statuten
und Proſpecte unentgeltlich verabfolgt, ſowie Aufſchlüſſe bereitwillig ertheilt:
in dem Haupt=Büreau zu Darmſtadt, Eliſabethenſtraße Nr. 60.

geld

auf Werthe Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion. Schul=
ſtraße
Nr. 11, 1 St. h.

212) Eine arme alleinſtehende Frau ſucht
Aushülfeſtelle. Döngesborngaſſe 2. 2 Tr. h.

262) Eine gebildete, in allen Zweigen/
der Haushaltung erfahrene junge Dame;
ſucht für jetzt oder ſpäter eine Stelle als:
Stütze der Hausfrau,
in einem beſſeren Hauſe; dieſelbe iſt auch
befähigt, jüngeren Kindern in den Ele
mentarfächern und der Muſik Nachhülfe
zu leiſten. Gefl. Offerten sub Chiffre
64921 befordert die Annoncen=Expedition
von Radaf Moase in Franl.
ſurt a. M.

263) Ein ſolider Kutſcher, der gute
Zeugniſſe aufzuweiſen hat, wird geſucht.
Näheres Rheinſtraße 53.

2
ſanslebern
werden angekauft im
Darmſtädter Hof.
265) Ein Körbchen mit Inhalt wurde
in meinem Laden zurückgelaſſen.
C. C. Kleber, Mathildenplatz.
266) Ein Fauteuil=Platz iſt ganz oder
de Hällte abzugeben. Wo? ſagt die Exp.
267)
Wohuung geſucht
von ca. 8 Zimmern ꝛc., hübſch u. freund=
lich
, nahe dem Bahnhofe, per März. Offerten
ſeub M267 durch die Exp. d. Bl.

[ ][  ][ ]

Fhellsdhe,
Rheinsalm,
Rheinlachs
empfiehlt
L. Wrüchueh.

Hof=Lieferant,

48311) Ernſt=Ludwigſtraße 17.

R 8
1. Qualität Ochſenfleiſch, Ko. 78 pf.
1. u. beſte Sorte Rindfleiſch. do. 60
Lendenbraten werden ganz und auch in
Stücken abgegeben bei
Guckenheimer,
Metzger,
11088) Eck der gr. Ochſengaſſe u. Ritzſtein.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Hundelsverkehr mit Spanien.
Unter Bezugnahme auf unſere früheren Bekanntmachungen bringen wir hiermit
weiter zur Kenntniß des Handelsſtandes unſeres Bezirkes, daß die Königlich Spaniſche
Regierung durch Erlaß vom 18. November v. J. weitere Erleichterungen für die Durch=
fuhr
der nach Spanien gehenden Produkte der durch Verträge mit Spanien verbundenen
nder durch die in dieſer Weiſe nicht verbundenen Länder hat eintreten laſſen. Nach
Inhalt dieſes Erlaſſes ſollen nämlich, unbeſchadet der Wirkſamkeit der bezüglichen
bisherigen Beſtimmungen, die Induſtriellen und Handelstreibenden der Vertragsſtaaten
der Beibringung ſolcher Tranſitzeugniſſe überhoben ſein, wenn
1) von den Spaniſchen Conſuln auf dem die Waarenſendung begleitenden Urſprungs=
Zeugniſſe ſelbſt die Route, die die Sendung bei ihrer Einfuhr nach Spanien
einſchlagen ſoll, nach den hierzu von dem Kaufmann oder Fabrikanten des Ur=
ſprungsorts
zu machenden Angaben beſcheinigt wird, und
2) den Spaniſchen Zollbehörden auf ihr Verlangen der Eiſenbahnfrachtbrief oder
ein ähnliches Beweisſtück vorgelegt wird, damit ſie aus demſelben die Gewißheit
erlangen, daß der Tranſit unter den Vorausſetzungen erfolgt iſt, welche durch die
Urſprungszeugniſſe angegeben werden.
Darmſtadt, den 7. Januar 1878.
Großherzogliche Handelskammer.
Wolfskehl.
268)
Schwarz.

65
Friedr. Gchaoſer,
2974)
Ludwigsplatz 7.
TuLe-Luger,
ganz beſonders feine Auswahl neuer Ernte.
Vorzugsweiſe kann ich empfehlen:
Kaiſer=Souchong,
Kaiſer=Congo,
Peccoe m. Blüthen, ſowie meine ſchon
ſeit vielen Jahren beliebte Theemiſchung.
Ferner Theeſpitzen vollſtändig ſtaubfrei,
ſo lange Vorrath.
Alle Thee's in Packung ſind mit An
weiſung zur Theebereitung verſehen.
Chocolsdem
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmt= Sorten aus den ſeinſt. Cacao=Arten.
Laroigna ſcharf entölt,
Reis-Lontenttvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speisesl feinſt Nizza,
Mohnöl rein.

Hoos0N

für die Katharinenkirche=Lotterie ohne Nieten, wobei jedes Loos gewinnt, ſind zu
8 Mark pro Stück in der Exp. d. Bl. zu haben.

Fleiſch=Ertract,
Condenſirte Milch.
Aechter feiner Jamaica=Rum,
Batavia=Arac,
Cognac St. Onge,
Feine Liqueure.
Saniläts-Weine
für Reconvalescenten.
Foinste Punsch-Essenzen.

227)
Meine
Fluss, Seeſlsch- &ap Delloatessen Handlung,
befindet ſich von heute ab
Ernſt=Ludwigſtraße Ne. 17
und bitte ich bei Bedarf meiner Artikel um ferneren gütigen Zuſpruch.
L.. Brüchuveh, Hof=Lieferant.

G ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.

Alexander=
H. Neustadt,
ſtraße.

269)
Metzelſuppe
Samstag den 12. Januar.
Auch empfehle ich einen vorzüglichen
Schierſteiner 74r per ¼ Liter 70 Pfg.
E. Mehlbrech,
Friedrichſtraße 26.
270) 2 Damen ſuchen vis April-Mai
eine Wohnung von 3 Zimmern, Küche
und Zubehör, Parterre oder eine Treppe
hoch. Offerten an die Exped. d. Bl. unter
F. K. Nr. 23.

271) 517 Klftr. Acker, Griesheimer
Tanne, zu verpachten. Rheinſtraße 47.
10283) In der Nähe der Bahnhäfe
ein Logis von 5 Zimmern parterre oder
1. Stock für ſogleich oder ſpäter zu miethen
geſucht. Näheres bei der Exp. d. Bl.
8
Lehrling geſucht
Leinengeſchäft, Ernſt=Ludwigſtr. Nr. 25.
26) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt oder
Aushülfſtelle. Mühlſtraße 20.

echt Englische Biscuits
von Huntley & Palmers in London die
feinſten Qualitäten ſtets friſch.

Tages=Kalender.
Gametag 12. Januar: General Verſammlung der
Turner=Feuerwehr zu Beſſungen.
Sonntag 13. Januar: General=Verſammlung des
Geſangvereins Saͤngerluſt.
Montag 14. Januar: Volks=Verſammlunz im
Ritſert'ſchen Saale.
Donnerstag 17. Januar: Fünſter Vortrag im
Volksbildungs=Verein.
Samstag 2. Februar: Maskenball der Vereinigten
Geſellſchaft.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 11. Januar.
Derletzte Brief.
Luſtſpiel in 3 Akten nach dem Franzöſiſchen
des Sardou.
Perſonen
Hr. Fiala.
Prosper von Block.
Titus von Vanhove Hr. Werner.
Clariſſe, diſſen Frau
Frl Berl.
Marthe von Cruſſoles, deren
Schweſter
Fr. Haſem=Kläge=
Fr. Rubke=Beilhae
Suſinne von Brie
Thirion, Naturſorſcher:
Dr. Puiterweck.
Fr. Steck.
Colomba, deſſen Frau.
Buſonier, Rentier,
Hr. Wisthaler.
Hr. Caward.
Paul von Temple

Frau Solange, Haushaitrin. Fr. Epvert.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.

[ ][  ]

56

N6
Zwei oder drei Guyotſche Theerkapſeln zu den täglichen Mahl=
zeiten
genommen, führen eine außerordentlich raſche Erleichterung herbei
und ſind oft für ſich allein genügend, um in weniger Zeit die hartnäckigſte
Erkältung und Bronchitis zu beſeitigen. Man kann damit ſelbſt der be=
reits
vorgeſchrittenen Lungenſchwindſucht Halt gebieten und dieſelbe aus=
heilen
; in dieſem Falle hält der Theer die Zerſtörung der Tuberkeln
auf und mit Hülfe der Natur iſt die Heilung oft eine raſchere, als man
es unter den gülnſtigſten Vorausſetzungen erwarten durſte. Man kann
dies populär gewordene Heilmittel nicht warm genug empfehlen und dies

8.
ebenſo wohl im Hinblick auf ſeine Wirkſamkeit als auch auf ſeine Billigkeit
Da jeder Flacon 60 Theerkapſeln enthält, ſo kommt in der That die ganze
Cur auf nicht höher als 10-20 Pfennige täglich zu ſtehen und macht
dieſelbe außerdem die Anwenaung anderweitiger Medikamente, wie Tiſanen,
Paſtillen und Syrupen vollſtändig überflüſſig. Um ſicher die üchten
Guyot'ſchen Theerlapſeln zu erhalten, iſt genau auf die Etiquette zu achten,
welche die Unterſchrift des Herrn Guyot in dreifarbigem Drucke tra=
gen
muß.
Depot in Darmſtadt in der Hofapotheke von K. Lautenſchläger.

Bermiſchte Mittheilungen.
Dia rmſtaßdt, 11. Januar.
Die zweite Kammer berieth in ihrer vorgeſtrigen Sitzung über
den Antrag des Abg. Büchner auf Erbauung einer Zweigbahn
von Station Eberſtadt nach Pfungſtadt, ſowie über die Petition
des Gemeindevorſtandes von Pfungſtadt in gleicher Sache. Der Aus=
ſchußantrag
lautet: Großh. Regierung zu erſuchen, dem Antrage des Abg
Büchner auf Erbauung einer Zweigbahn von Eberſtadt nach Pfungſtadt
Folge zu geben und zwar in erſter Linie dahin zu wirken, daß dieſe Bahn
in der Form einer Sekundärbahn von der Main=Neckar=Bahn gebaut und
betrieben werde, oder, falls dies nicht in der Kürze zu erzielen iſt, in
zweiter Linie ſich bereit zu erklären, dieſelbe als Sekundärbahn mit nor=
maler
Spurweite aus heſſiſchen Staatsmitteln zu erbauen unter der
Vorausſetzung, daß die Gemeinde Pfungſtadt eine Zinsgarantie von drei
Procent ubernehme, jedenfalls aber den Ständen möglichſt bald ent=
ſprechende
Vorlage zu machen; 2) die hierauf bezügliche Petition des
Gemeindevorſtandes zu Pfungſtadt damit für erledigt zu erklären. Wäh=
rend
der Debatte brachte der Abg. Edinger den Antrag ein: Die Re=
gierung
zu erſuchen, noch auf dieſem Landtag eine Geſetzesvorlage wegen
der Sekundärbahnen zu machen. Nach längerer ſehr lebhafter Debatte,
an der Theil nahmen Miniſterialrath Fink und die Abgg. Büchn er,
Hirſchhorn, Küchler, Kugler, Jöckel, Schröder, Heiden=
reich
und Wolfskehl, wurde der Antrag des Abg. Büchner mit
allen gegen die Stimme des Antragſtellers abgelehnt, der primäre
Ausſchußantrag in Poſ. 1 mit 21, der ſekundäre mit 24 Stimmen, die
Poſ. 2 einſtimmig, der Antrag des Abg. Edinger mit 32 Stimmen an=
genommen
.
0 Die zweite Kammer berieth geſtern zunächſt ein Geſuch der
Gemeinde Groß=Rohrheim wegen Erlaubniß 300 Morgen Gemeinde=
wald
in Feld umwandeln zu dürfen, ein Gegenſtand der eine eingehende
principielle Debatte hervorrief, die zu dem Ergebniß führte, daß man ſich
mit 21 gegen 20 Stimmen im Weſentlichen für Willfahrung des Geſuchs
erklärte. Bezüglich ſämmtlicher Anträge auf Erbauung von Straßen
reſp. deren Uebernahme auf den Staat hat der Ausſchuß mit Rückſicht
auf das in Ausſicht ſtehende Wegbaugeſetz deren Ablehnung bean=
tragt
, womit ſich die Kammer ſchließlich nach lebhafter Debatte einver=
ſtanden
erklärte.
0 Stadtverordnetenverſammlung vom 10. Januar. Erſter
Gegenſtand der Verathung war die Eingabe des Circus Wulff um
Ueberlaſſung des Marktplatzes; die Conceſſion hier zu ſpielen hat Herr
Wulff bereits erhalten - ſo daß eigentlich heute nur die Frage der
Feuergefährlichkeit in Betracht kam, die indeß von verſchiedenen Seiten
als ſo erheblich geſchildert wurde daß ſich ſchließlich nur 6 Stimmen
für die nachgeſuchte Ueberlaſſung erklärten. Ein Vertrag wonach Herr
Handelsgärtner Krieck die Unterhaltung der ſtädtiſchen Anlagen und
Promenaden gegen eine jährliche Vergütung von 2800 M. auf die Dauer
von 3 Jahren ubertragen wird, wurde genehmigt. Die ſtädtiſchen
Todtengräber Klein und Möſer ſollen auch pro 1878 im Dienſt blei=
ben
.- Die Anſchaffung eines neuen Rettungsnachens auf dem gro=
ßen
Woog wurde gutgeheißen, bei dieſer Gelegenheit auch die Anſchaffung
einer Eisleiter beſchloſſen, um Eingebrochenen ſchnell Hülfe leiſten zu
können. Was die Organiſation einer beſonderen freiwilligen Feuerweh=
in
dem nordweſtlichen Stadtviertel anlangt, ſo wurde dieſe Angelegenheil
an die Commiſſion verwieſen. Die Entleerung derz ſtädtiſchen Gruben,
wofür Pitthan ſeither 150 M. bezogen, wurde der Hofmeierei,
welche dieſelbe unentgeltlich ausführt, übertragen. - Hierauf ſchritt man
zur Bildung der Commiſſionen und zwar auf Grund der Vorſchläge der
dieſerhalb niedergeſetzten beſonderen Commiſſion. Das Reſultat derſelben
werden wir in nächſter Nummer mittheilen.
Regierungsrath i. P. Freiherr von Jungenfeld verſtarb
geſtern Vormittag.
- Die Nord. Allg. 3tg." erklärt die Zeitungsnachrichten, daß
Staatsminiſter Hofmann um ſeine Entlaſſung gebeten oder darum zu
bitten beabſichtige, nach ihren Informationen für jeder thatſächlichen Be=
gründung
entbehrend.
Militärdienſtnachricht). Secondelt. Freiherr von Maltzahn
vom 1. Großh. Drag.=Reg. Nr. 23 wurde als Adjutant zur 15. Cav.=
Brigade commandirt.

Mainzer Fruchtpreiſe vom 9. Januar: Waizen per Mär,
M. 22.35. Roggen per März M. 15.60. Hafer per März M. 15. Rüböl
per Mai M. 37.45.
- Folgende ſtatiſtiſche Mittheilungen werden vielen Leſern nicht un=
intereſſant
ſein: Von den 433 evangeliſchen Pfarrſtellen des Groß=
herzogthums
ſind gegenwärtig 380 beſetzt und 53 erledigt. Von den 380
definitiv angeſtellten evangeliſchen Geiſtlichen, unter welchen ſich auch die=
jenigen
befinden, welche ſich nicht mehr im activen Kirchendienſt be=
finden
, waren am 1. Dec. 1877 über 60 Jahre alt 133, zwiſchen 50 und
60 Jahre alt 93, zwiſchen 40 und 50 Jahre alt 87 und unter 40 Jahre
alt 67. Nimmt man hinzu die geringe Zahl der zur Zeit in der Landes=
kirche
verwendeten Pfarramtscandidaten (Vikare und Verwalter) deren
nur 36 ſind, ſowie der in den nächſten 5 Jahren zur Verwendung kom=
menden
jetzigen Beſucher des Predigerſeminars und der Univerſität,
deren es zuſammen höchſtens 30 ſind, ſo iſt es klar, daß die Zahl der
erledigten Pfarreien immer größer und der Theologenmangel immer fühl=
barer
werden muß. Da man faſt mit Beſtimmtheit ſagen kann, daß
auch in den nächſten Semeſtern das Studium der Theologie nicht mehr
als bisher frequentirt werden wird, ſo wird nach Verlauf von 10 Jah=
ren
etwa ein Drittheil aller Pfarrſtellen in unfreiwillige Erledigung ge=
kommen
ſein.
(N. H. V.)
Von der hieſigen ſocialen Arbeiterpartei wird Montag den 14. Jan:
Abends 8 Uhr, im Ritſert'ſchen Saale eine allgemeine Volksverſamm=
lung
einberufen werden, auf der als erſter und weſentlichſter Punkt der
Tagesordnung die zukünftige Haltung Deutſchlands im ruſſ. türk. Kriege
ſteht, von der verlangt wird, daß dieſelbe eine ſtricte und ehrliche Neu=
tralität
ſein ſoll, um den Krieg raſcheſtens beendet, dadurch aber jeden=
falls
auf das engſte Gebiet beſchränkt zu ſehen. Gleiche Volksverſamm=
lungen
mit der nämlichen Tagesordnung und Tendenz beabſichtigt die
ſocialiſtiſche Arbeiterpartei überall in Deutſchland, und noch vor dem
bald erfolgenden Wiederzuſammentritt des Reichstags abzuhalten.
Simon Lownicky, gekrönter Hofpoet Kaiſer Rudolf 11., ließ ſich
über das Tanzen folgendermaßen vernehmen: Der Tanz iſt ein über=
flüſſiges
Abhetzen des übermüthigen Leibes ausgelaſſener Leute, die ihre
Schritte oder Sprünge zu ihrer Erluſtigung mit dem weiblichen Ge=
ſchlechte
ſeltſam formiren, herauf und hinunter ſpringen, ſich vor einander
beugen, Poſſen treiben, ſich gegenſeitig umarmen, bei den Händen führen
und allerlei Kurzweil treiben, wie ſie ſolche der Teufel gelehrt hat, denn
der Satan iſt der Urheber des Tanzes. Und in Wahrheit, erſtaunens=
werth
erſcheint vernünftigen Menſchen die Thorheit, alſo zu tändeln und
zu tanzen, weil man ſogar über vernunftloſe Weſen zu lachen und zu
ſtaunen hätte. Denn wenn unſere Eſel, Pferde, Mauleſel oder Böcke vor
uns auf öffentlichem Schauplatze alſo ſpringen und hopſen würden, wie
es die Tänzer thun, ſicher, wir alle würden uns vor Lachen wälzen. Der
Tanz iſt eine überaus abſcheuliche That vor dem Hern Gott und ſeinen
Heiligen, ſchon längſt von der heiligen Schrift und vielen heiligen Doc=
toren
mit Schande belegt und verboten. Die Tanzenden überſchreiten
nicht nur das Zehngebot, ſondern laſſen ſich alle ſieben Todſünden zu
Schulden kommen und handeln gegen die ſieben Sacramente der Kirche.
Und da allmaßen der Tanz Leib und Seele gar ſtark befleckt und den
Weg in den Himmel verſperrt, deßhalb geziemt es ſich, daß alle chriſtli=
chen
Jungfrauen, Wittwen, Jünglinge, Männer und Weiber ſich vor ihm
hüten, vor ihm fliehen und ihn gründlich verachten.
(Unterſcheidung von Leinen und Baumwolle ohne jedes
Hilfsmittel.) Herr Dr. Wiederhold ſagt darüber: Wenn man einen Fa=
den
aus Leinen oder Baumwolle, indem man die beiden je in eine Hand
nimmt, langſam und vorſichtig aufdreht, ihn alsdann durch einen ge=
linden
Zug aus einander reißt und nun die beiden durch den Riß ent=
ſtandenen
Enden beobachtet, ſo findet man, daß ſich der leinene Faden
vom baumwollenen in folgender Weiſe unterſcheidet: Der baumwollene
Faden geht zunächſt ſehr leicht, d. h. ungleich leichter als der leinene
auseinander und zeigt an ſeinen langgeſtreckten Enden ein gekräuſeltes,
zweigartig gewundenes Ausſehen; der leinene Faden reißt in der Regel
kurz ab und die Enden deſſelben bilden ein aus geraden, nicht ſich win=
denden
Fädchen beſtehendes Büſchel. Wer einmal die Probe an reinem
Leinen und Baumwolle geſehen, wird ſich nicht mehr täuſchen können und
es wird ihm ein Leichtes ſein, die Gewebe nach dieſer ſehr einfachen Me=
thode
auf Beimiſchung des einen oder anderen Beſtandtheiles zu unter=
ſuchen
.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.