Darmstädter Tagblatt 1878


04. Januar 1878

[  ][ ]

ſtuͤl
106
AN
GEI

(Frag= und Anzeiges(att.)

Konnenendpoeh,
Hidh 6 Mak unc. Brungerlohr
duväth verden vm allen Poſ-
tutezz
Bſtelungu aeugeom,
unR1Ma so Pf. pro Qanal
ud Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

141. Jahrgang.

Inſerate
verden angenommer nDarnſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
m Beſſungen von Friedr. Blßer,
Holzſtraße Nr. 18, ſowle auzwürt
don allen ſoliden Annoncen= Erp=
ditionen
.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamtz, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1878
Freitag den 4. Januar
W3.

50)
Oeffentliche Bekanntmachung.
Die Einträge in die Handelsregiſter, ſowie in das Genoſſenſchafts=
Regiſter des unterfertigten Gerichts werden für das Jahr 1878 durch
die Darmſtädter Zeitung=
das
Darmſtädter Tagblatt,
ſowie in wichtigeren Fällen durch
das Central Handels=Regiſter für das deutſche Reich=
veröffentlicht
werden.
Darmſtadt, den 31. December 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Das Erſatz=Geſchäft pro 1878, hier Aufſtellung der Rekrutirungs=
Stammrolle für Beſſungen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der Militär=
pflichtigen
zur Stammrolle vom 15. Januar bis 1. Februar l. J. unter Vorlage der
Geburtsſcheine der betreffenden Pflichtigen auf unſerem Büreau entgegen genommen
werden. Zur Anmeldung ſind verpflichtet:
a) Alle im Jahr 1858 dahier geborene und domicilirte Militärpflichtige.
b) Militärpflichtige hier wohnende Studenten, Gymnaſiaſten und Föglinge anderer
Lehranſtalten.
c) Militärpflichtige ſich hier aufhaltende Dienſtboten, Haus= und Wirthſchafts=
Beamten, Handlungsdiener und Lehrlinge, Handwerksgeſellen und Lehrburſchen,
Fabrikarbeiter und andere mit dieſen in einem ähnlichen Verhältniß ſtehenden
Militärpflichtigen.
Die unter a genannten Militärpflichtigen ſind von der Verpflichtung zur
Vorlage eines Geburtsſcheines entbunden.
Außerdem haben ſich
c) auch diejenigen Militärpflichtigen zu melden, welche bereits das 20. Lebensjahr
überſchritten haben, und weder einem Truppentheil überwieſen worden ſind, noch
einen Ausmuſterungsſchein oder eine Ausſtandsbewilligung erhalten haben, ſowie
Diejenigen, welche zurückgeſtellt worden ſind.
Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, welche zeitweiſe abweſend iſt, liegt deren
Eltern, Vormündern, Lehr=, Brod= oder Fabrikherrn die Anmeldung ab.
Gleichzeitig machen wir noch beſonders darauf aufmerkſam, daß Diejenigen, welche
es unterlaſſen, ſich zur Stammrolle zu melden, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, oder
mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Beſſungen, am 3. Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
51)
Demmel.

11042) Der Bedarf an Victualien,
als: Fleiſch, Brod, Semmel, Hülſenfrüchte,
Kartoffel, Materialwaaren ꝛc., für das
hieſige Garniſons=Lazareth pro 1. April

1878 bis ult. März 1879, ſoll im Wege
dor öffentlichen Submiſſion an den Min=
deſtfordernden
vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf

Donnerstag den 10. Januar 1878,
Vormittags 10 Uhr,
im diesſeitigen Geſchäftslokale, woſelbſt die
Bedingungen zur Einſicht offen liegen, an=
beraumt
.
Lieſerungsluſtige werden hiermit aufge=
fordert
, ihre Gebote ſchriftlich und verſiegelt
mit der Aufſchrift: Submiſſion auf Vic=
tualien
pro 1878-7gu bis zu dem ge=
nannten
Tage an uns einzureichen. Wer
die Bedingungen nicht einſieht und unter=
ſchreibt
, kann mit ſeiner Oferte nicht ge=
hört
werden. Nachgebote bleiben unbe=
rückſichtigt
.
Darmſtadt, den 24. Decbr. 1877.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth.

Bekanntmachung.
Samstag den 5. Januar d. J.,
Vormittags um 10 Uhr, ſollen die im
Laufe des Jahres vorkommenden Fuhren
und das Herbeiſahren des Waſſers bei
Bränden und zum Begießen der Straßen,
ſowie die zur Unterhaltung des Schefthei=
merwegs
nöthigen Chauſſeeſteine aus dem
Bruche in den Kahlenbergen an die Wenigſt=
nehmenden
auf dem Stadtbauamt öffentlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
29)
Ohly.

Bekanntmachung.
Montag den 7. ) Mts., Vormit=
tags
um 10 Uhr, ſoll auf dem Stadtbau=
amt
, Woogsſtraße Nr. 4, das Entleeren
der Senkgruben im Schlachthaus, ſowie das
Wegfahren des Miſtes an die Wenigſt=
nehmenden
unter den bei der Verſteigerung
bekannt gegebenen Bedingungen öffentlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Januar 1878.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Appfel, Beigeordneter.
31)

[ ][  ][ ]

16

Holz=Verſteigerung.
Aus den Waldungen des Großherzoglichen
Hauſes in der Oberförſterei Jägersburg
kommen
Donnerstag den 10. Januar d. J.
neben ſonſtigem Holz auch
235 Rmtr. Eichen=Scheiter I. Cl.,
zu Glaſer= und Küferholz geeignet, zur
Verſteigerung.
Eas Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr an
der Rundehaus= und Bildſtock=Schneiſe.
Die Entfernung von der Eiſenbahn=
Station Groß=Rohrheim (iedbahn) beträgt,
3-5 Kilometer.
Jägersburg, den 1. Januar 1878.
Großherzogliche Oberförſterei Jägersburg.
52)
Neuſchäfer.

Feilgebotenes.
8
2 Ananas-Punsch Essenz
per ¼ Fl. M. 250, per ½ Fl. M. 1.40.
orangen-Punschessenz
per ½ Fl. M. 2.20, per ½ Fl. M. 1.20.
Kirchſtraße. F. Seriba.
Niederlage bei:
Herrn Gg. Lerch, Ludwigsplatz.

17 Waldſtraße 17.
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Meine rein 6
gehaltenen -8cine ſten Preiſen
bringe in Gebinden wie in Flaſchen in gefl.
Erinnerung. Bei Beſtellung von 12 Flaſchen
frei in's Haus gebracht.
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G. Btammler.
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freundlicher Lage an der Heidelbergerſtraße
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Stockſiſche
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53)
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Marienplatz 8.

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Küche ꝛc. mit Garten, auf Wunſch com=
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Zimmer ineinandergehend auf Weihnachten
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Wohnung nebſt Geſchäfts= u. Lagerräumen
im Hinterbau. Näheres Eliſabethenſtr. 1.
11104) Ein ſchön möbl. Parterre=
Zimmer zu verm. Waldſtraße 4.
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Sogleich zu beziehen:
Ein kleines Logis für 1 oder 2 Damen.
Lauteſchlägerſtraße 13.

Vermiſchte Nachrichten.
3 Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
1(4457.
Erfolge.

geld

auf Werthe Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion. Schul=
ſtraße
Nr. 11, 1 St. h.

56) Ein Frauenzimmer aus achtbarer
Familie in mittleren Jahren ſucht Stelle
zur Stütze der Hausfrau oder ſelbſtändigen
Führung eines Haushaltes.
Näheres in der Exp. d. Bl.

57) Zum alsbaldigen Eintritt wird ein
feineres Mädchen als Jungfer, das auch
im Kleidermachen, Bügeln ꝛc. gut bewandert
iſt, geſucht. Näheres bei Frau Mattern,
Hügelſtraße 16.

MaAAAAuuiuinuruutrugum ta
28)
Kunſtgenoſenſchaft.
Samstag den 5. Januar Verſammlung im gewöhnlichen Lokal,
Abends 8 Uhr.
T age s ordnung:
1) Neu=Aufnahme.
2) Zuſchrift, den A. Dürer=Unterſtützungs=Verein betreffend.
3, Nachträgliche Weihnachtsfeier.
Der Vorſtand.

Grafenſtraße
Kindergarten zu Darmſtadt
Nr. 39
Der Kindergarten wird am 7. Januar 1878 Vormittags 9 Uhr wieder eröffnet
Junge Mädchen, welche ſich zu Familien=Kindergärtnerinnen; oder Fröbel'ſchen
Bonnen ausbilden wollen, können in der Anſtalt einen theoretiſch=praktiſchen Lehr=Curſus
erhalten.
Thereſe Schultz,
39)
Neckarſtraße 22.

Steinkohlen=GeſellſchaftMerkur.
1121)
in Darmſtadt.
Die verehrl. Mitglieder werden hiermit zu der Mittwoch den 9. Januar 1878
Abends 8 Uhr im hinteren Sälchen des Herrn Bierdrauer Heß (Kirchſtraße) ſtatt=
indenden

General-Verſammlung
ergebenſt eingeladen. - Die Tagesordnung läutet:
1) Bericht des Vorſtandes.
2) Rechnungsablage.
3) Vertheilung des Ueberſchuſſes.
4) Abänderung der Statuten.
5) Ergänzungswahl des Vorſtandes.:
Darmſtadt, den 20. December 1877.
Der Vorſtand.
FranzJosephbahn-Priorikäten
mit neuen Couponbogen ſind eingetroffen.
Joseph Haimzer,
59)
Bankgeſchäft.

60) Abzugeben: Die Hälfte oder der
vierte Theil eines Fauteuil=Eckplatzes
(links) iſt abzugeben. Näh. bei der Exped.

61) Es wird eine Wärterin geſucht für
die Kleinkinderſchule. Eintritt am 1. Februar.
Zu erfragen Mauerſtraße 6.

[ ][  ][ ]

R 3.
17
Städtiſche Sparkaſſe.
Im Jannar 1878 können die Zinſen des verfloſſenen Jahres bei unſerer Kaſſe in Empfang genom=
men
werden.
Die von den Einlegern nicht baar erhobenen Zinſen werden zum Kapital geſchlagen und vom 1. Januar
ab mit verzinſt.
Einer beſonderen Vorlage der Einlage=Büchlein behufs Beiſchreibung des Zinsbetrags bedarf es nicht,
da dies gelegentlich bei Einzahlungen oder Rückzahlungen geſchehen kann. Vom 1. März 1878 an können in=
deſſen
ſolchen Einlegern, welche dies wünſchen, die Zinſen in ihrem Büchlein beigeſchrieben werden.
Gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß in der erſten Hälfte des Januar die Zahlſtunden Vormittags
von 9 bis 12 Uhr, und ljedoch mit Ausnahme des Samstags) Nachmittags von 2 bis 1 Uhr, und in der
zweiten Hälfte, wie gewöhnlich wieder
von 9 bis 12 Uhr Vormittags ſind.
Darmſtadt, den 18. December 1877.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
10953
Buchner.

Illuſtrirte Unterhaltungsblätter
zur Completirung des Jahrgangs 1877 können, ſoweit ſolche noch vorhan=
den
, zu 10 Pfennige per Exemplar bei der Exp. d. Bl. bezogen werden.

Friedr. Schaeſer,
2974) Ludwigsplatz 7.

ganz beſonders feine Auswahl neuer Ernte.
Vorzugsweiſe kann ich empfehlen:
Kaiſer=Souchong,
Kaiſer=Congo,
Peccoe m. Blüthen, ſowie meine ſchon
ſeit vielen Jahren beliebte Theemiſchung.
Ferner Theeſpitzen vollſtändig ſtaubfrei,
ſo lange Vorrath
Alle The's in Packung ſind mit An
weiſung zur Theebereitung verſehen.
Chocoiuden
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmt=Sorten aus den ſeinſt. Cacao=Arten.
Cacoigua ſcharf entölt,
Reis-(öntenétvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speisesl feinſt Nizza,
Mohnöl rein.
Fleiſch=Ertract,
Condenſirte Milch.
Aechter feiner Jamaica=Rum,
Batavia=Arac,
Cognae St. Onge,
Feine Liqueure.
Gamitäts-Weine
für Reconvalescenten.
Peinsto Funsche Eosennen.
hecht Buglische Biscuits
von Huntley & Palmers in London die
feinſten Qualitäten ſtets friſch.

62)
Metzelſuppe
Samstag den 5. d. Mts., wozu freund=
lichſt
einladet. Küche und Keller gut.
Friedrich Hegny,
vormals Peter Peter.

EN
Hall Lgonl
63)
geſucht
für Darmſtadt u. Umgebung reſp.
für die Provinz Starkenburg von einer
ſehr bedeutendenjLebens=Verſicherungs=
Geſellſchaft. Gefl. Offerten sub, Ver=
ſicherung
: befördert die Annoncen=
Expedition von Rudolſ Morse,
16 Franßſurt a. W.
E

Ai

64) Ein Hausburſche, der zuverläſſig
und im Packen von Glas u. Metallwaaren,
tüchtig ſein muß, findet gegen entſprechenden/
Lohn dau ernde Stellung bei
P. Graef. Rheinſtraße 3.
2 Eine Sammtkappe
8 Verloren. mit Verzierung in
der Dieburgerſtraße. Der=redliche Finder
wird gebeten, dieſelbe Dieburgerſtraße 8
ſabzugeben.

8
Dankſagung.
Allen Freunden, Bekannten und Ver=
wandten
, welche ſo großen Antheil an un=
ſerem
ſchweren Verluſte genommen haben,
ſagen wir hiermit unſeren beſten Dank.
Anna Laumann, geb. Spengler.
Familie Laumann.
Familie Spengler.

Welieatessen-, Pluss- und
Soeſtsch-Handlung
von
L. Brüchweh,
8311)
Hof=Lieferant.
Larr
Tages=Kalender.
Camstag 5. Januar: Verſammlung der Kunſige=
noſſenſchaft
.
Sonntag 6. Januar: General=Verſammlung des
neuen Kranken=u. Slerbekaſſe=Vereins Beſſungen.
Mittwoch 8. Januar: General=Verſammlüng der
Steinkohlen=Geſellſchaft Merkur.
Großherzoglches Hoftheater.
Freitag 4. Januar.
Der Sohn des Paſtors.
Schauſpiel in 1 Akt von A. Calmberg
Perſonen:
Johannes Leſſing, Paſtor pri=
marius
in Kamenz
Hr. Nötel.
Salome, ſeine Frau
Fr. Steck.
Gothold Ephraim, ihr Sohn Hr. Fala.
Albert Feller
Hr. Werner.
Juſtine ſeine Tochter.
Frl. Ethel.
Friederlte Lorenz, Schau=
Frl Berl.
ſpielerin.
Anta Kleinfelde.) Schau=
Frl. Schutky.
Ena Heporich Iſpielerinnen Fr. Kilian.
Koch
Hr. Hofmann.
Wolfram Schauſpieler.
Hr. Schimmer.
Bruck
Hr. Wisthaler.
Chriſtian Felir Weiße, Student Hr. Schweiter.
Kilian, Kellermeiſter
Hr. Butterweck.
zum Erſtennale wiederholt:
Hierauf
D i e Maler.
Luſiſpiel in 8 Aufzügen von A. Wilbrandt.
Perſonen:
Oswald, Maler
Hr. Edward.
Werner
Hr. Wünzer.
Oswalds
Simſon,
Hr. Mendel.
Freunde
Mockert, gen. Platoſ
Hr. Knispel.
Sandberg, Bantier
Hr. Werner.
Blume,
Hr. Wiethaler.
Fr. Steck
Frau von Wüllniz
eonore von Seefeld
Fr. Reubke=Beilhac
Elſe Werners Schweſter
Fr. Haſem=Klaͤger
Müllerjgenannt Ubigue, Haus.
meiſter der Maler
Hr. Franke.
Gerichtsvollzieher Hr. Schimmer.
Gensdarm.
Hr. Leib.
Anton, Farbenreiber
Hr. Dornewas.

Anfang halb 7 Uhr. Eude nach 9 Uhr.

[ ][  ]

N6
18
Für Diejenigen, deren Beruf anhaltendes Sprechen erfordert, wie Ad=
vokaten
, Redner, Lehrer, Prediger iſt kaum etwas ſtörender, als ein
Schnupfen, andauernde Heiſerkeit, oder die Nachwehen irgend ein's Hals=
leider
8. Man bringt dagegen wohl alle möglichen Medicamente in Form
von Paſteten, Syrupen, Tiſanen ꝛc. zur Anwendung. welche indeß wie
Jedermann weiß, in den meiſten Fällen das Uebel keineswegs hindern,
ſeinen langſamen und naturgemaͤßen Verlauf zu nehmen. Nur der Theer
vermag eine ſchnelle, um nicht zu ſagen augenblickliche Erleichterung zu
verſchaffen, und dies Reſultat tritt ſchon bei Gebrauch von 4 bs 6 Guyor=

3
ſcher Theerkapſeln per Mahlzeit ein. Da der Flacon 60 Kapſeln enthält,
ſo ſtellt ſich die ganze Kur auf nicht höher als einige Pfennige per Tag. und
es iſt eine Thatſache, daß von 10 Perſonen, welche einen Verſuch mt die=
ſem
Heilmittel gemacht haben, 9 daran für immer feſthalten. Die Guyot=
ſchen
Theerkapſeln haben in Folge ihres großen Erfolges vielfache Nach=
ahmungen
hervorgerufen und übernimmt Herr Guyot eine Garantie nur
ſür diejenigen Flacons, welche ſeine Unterſchrift in dreifarbigem Drucke
tragen.

Vermiſchte Mittheilungen.
Dla rmſtadt, 4. Januar.
- (Militärdienſtnachrichten.) Dr. Hölzinger, Unter=
arzt
der Reſerve vom 2. Bat. (Friedberg) 1. Großh. Landw.=Reg. Nr. 115
wurde zum Aſſiſtenzarzt 2. Kl. der Reſerve befördert.
0 (Stadtverordnetenverſammlung vom 3. Januar.
Heute fand die Verpflichtung der neu eintretenden Mitglieder ſtatt, wel=
chen
Act der Oberbürgermeiſter durch eine längere Anſprache über
die hohe Bedeutung und die Pflichten, die die Selbſtverwaltung den
Vertretern der Bürgerſchaft auferlegt und auf die hochwichtigen Aufgaben
die demnächſt zu löſen ſind, hinwies, worauf die Neueintretenden den vor=
geſchriebenen
Eid leiſteten, die Wiedergewählten auf ihren früher abgelegten
In die ſtädtiſche Armenverwaltung wurden ge=
verwieſen
wurden. die Hrn. Apotheker Lautenſchläger und Stadtverordneter Diehm, ebenſo
wurden die ausgelooſten Bezirksvorſteher Ebert, Schüchner und Wambold
wieder beſtätigt, auch ſämmtliche Armenpfleger, welche ſich zur Wieder=
annahme
des Amtes bereit erklärt haben. - In die heute ſchon definitiv
conſtituirte Finanzcommiſſion wurden gewählt die Hrn. Küchler, Hauſer,
Diehl 1., Grünewald, Dieffenbach, Möſer und Wolfskehl. - In das
Curatorium der höheren Töchterſchule traten ein Gymnaſiallehrer Boßler
und Stadtverordneter Krug.
Lokalgewerbverein Darmſtadt. Wie man uns mit=
theilt
, wird die erſte diesjährige Wochenverſammlung der Lokal=
gewerbvereinsmitglieder
dahier Donnerstag den 10. Januar im Saal=
bau
abgehalten werden und in derſelben Herr Stadtbaumeiſter Hechler
die neuen Projekte für die Darmſtädter Waſſerverſorgung zur Vorlage
bringen und beſprechen.
Seitens der Criminalpolizei wurde geſtern ein Individuum
verhaftet, welches einen Einbruch verübt hatte. Ein Gelddiebſtahl, wel=
cher
in einem Hauſe am Mathildenplatz verübt wurde, nimmt deren Thä=
tigkeit
noch in Anſpruch. In einer hieſigen Wirthſchaft hatten ſich zwei
Individuen anſäſſig gemacht, welche ſich in ſtiller Zurückgezogenheit mit
der Fabrikation falſcher Stempel und Papiere beſchäftigten. Auf Veran=
laſſung
des Wirthes, welcher von dieſer ſauberen Beſchäftigung Kenntniß
erlangte, konnte die ſofortige Verhaftung derſelben vorgenommen
werden.
O(Schwurgerichtsverhandlung vom 3. Januar.) Heute
ſtand der Makler Meier Jakob von Lampertheim unter der Anklage des
Meineids, den er in einer Forderungsklage, die Auszahlung von Makel=
geld
betr., geſchworen haben ſollte, vor den Schranken. Das Object, um
welches es ſich gehandeltzbetrug 18 Gulden. Da indeß die Geſchworenen
nicht im Stande waren auf Grund der heutigen Beweisaufnahme ein
Schuldig auszuſprechen, erfolgte Freiſprechung des in Haft befind=
lichen
Angeklagten.
Dr. Charles Mayo, durchbſeine ſegensreiche Thätigkeit während
der Jahre 187071 hier in weiteren Kreiſen bekannt geworden, iſt am
15. Juli v. J. auf der Rückkehr von den Fidſchiinſeln an den Folgen
der Ruhr geſtorben. Sein Tod erfolgte an Bord des Schiffes, welches
den Schwerkranken nach der Heimath zurückbringen ſollte.
O Die Samenprüfungsanſtalten, deren Werth unſere Land=
wirthe
, freilich zum Aerger der unreellen Samenhandlungen, täglich
mehr zu ſchätzen wiſſen, ſind Schöpfungen der neueſten Zeit. Die erſte
in Deutſchland wurde, im Jahre 1870 zu Tharandt ins Leben

mit beſtem Erfolg auf dieſen Gegenſtand ausgedehnt.
Der deutſche Reformverein veranſtaltete am Sonntag
30. Dezember eine Beſcheerung im Gartenſaale des Darmſtädte:
Hofs und wurden hierbei 29 arme Kinder mit Kleidungsſtücken bedacht.
Geſang des freireligiöſen Geſangvereins und eine Anſprache des Herrn
Ronge leiteten die Feier ein, die einen würdigen und erhebenden Ver=
lauf
nahm.
Das K. Poſtamt Mainz1 hat eine Bekanntmachung erlaſſen,
wonach vom 1. Januar ab dort mit den Packetbeſtellungsfahrten eine

Einſammlung von gewöhnlichen Päckereien in der Weiſe verbunden iſt,
daß die Packetbeſteller entweder innerhalb der Häuſer ſelbſt, welche ſie
zum Zwecke der Beſtellung betreten oder an denjenigen Stellen, wo ihr
Fuhrwerk jeweils anhält, Packete vom Publikum unter Erhebung einer
Einſammlungsgebühr in Höhe des tarifmäßigen Beſtellgeldes entgegen=
nehmen
und bei der Rückkehr zur Poſtanſtalt an dieſe abliefern. Wün=
ſchen
die Aufgeber die Packete zu frankiren, ſo kann das Franko von dem
Packetbeſteller, ſofern ihm der Betrag genau bekannt iſt, ſofort erhoben
oder für Sendungen von ihm bekannten Abſendern auch bei der Einlie=
ferung
der Packete an die Annahmeſtelle des Poſtamts vorgelegt und bei
der nachſten Umfahrt von dem Abſender wieder eingezogen werden. Eine
derartige Einrichtung ſteht auch dahier bevor.
Die Leiche des Johannes Duft aus Groß=Gerau, welcher ſich
aus bis jetzt unbekannten Gründen in der Tanne erhängt hatte, wurde
vorgeſtern Abend in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht.
Am Neujahrstage fand im Saale des Hotel zur alten Poſt die
zweite und Abſchieds=Coiree des Profeſſor's Rudolph Meunier ſtatt.
Dieſelbe wurde auf 3 glänzendſte durchgeführt, ſämmtliche Piecen, welche
wir ſahen, waren uns neu, u. A. erregte die Piece: der Rechnen=
meiſter
unter dem Publikum allgemeine Senſation. Der Künſtler
ließ von drei verſchiedenen Herrn aus dem Publikum drei dreiztfferige
Zahlen auf einen Bogen Papier ſchreiben und bat einen vierten Herrn,
die Summe zu addiren; mit einer Windſchnelligkeit ſchoß der Künſtler
die Geſammtſumme auf eine Schiefertafel, welche ſelbiger in der linken
Hand hielt Niemand konnte ſich dieſes enträthſeln. Außerdem iſt der
Vortrag des Herrn Meunier (was man in ſeltenen Fällen findet) ſehr
fein zu nennen.
Beſſungen, 2. Jan. Heute wurden die neu gewählten Ge=
meinderathsmitgliedahr
durch den Gr. Bürgermeiſter Demmel in
Amt und Pflicht genommen.
Die am 30. Dezember in Frankfurt a. M. im Hotel Landsberg
ſtattgehabte Verſammlung von Delegirten der deutſchen Fortſchritts=
partei
in Kurheſſen, Naſſau und Großherzogthum Heſſen war recht
zahlreich beſucht, beſonders ſtark vertreten war die Provinz Heſſen, die
unter Andern Vertreter von Rothenburg a. M. und Hersfeld nach Frank=
furt
entſandte. Die Verhandlungen führten nach lebhafter Debatte zu
dem einſtimmigen Reſultate, daß der bereits in Ausſicht genommene
Provinzial=Parteitag in der erſten Zeit des beginnenden Jahres in Frank=
furt
a. M. abgehalten werden ſoll. Neben den Parteigenoſſen in Heſſen,
Naſſau und Großherzogthum Heſſen ſind ſolche aus andern Provinzen,
beſonders aus Süddeutſchland willkommen. Das geſchäftsführende Co=
mite
in Frankfurt wurde beauftragt, die Tagesordnung für den Partei=
tag
aufzuſtellen, Referenten zu beſtimmen und ſich je nach Bedürfniß
durch Cooptation aus den benachbarten Vereinen zu verſtärken. Man
erwartet, daß der Reichstagsabgeordnete Hänel ſich an dem Parteitage
betheiligen werde.
Frankfurt. Die zweite Tochter des Baron Wilh. C. v. Roth=
ſchild
hat ſich mit Hrn. Mar Goldſchmidt (vom Bankhauſe B. G.
Goldſchmidt) verlobt. Es iſt dies der erſte Fall, daß ein Glied der Fa=
milie
Rothſchild außer die Familie heirathet.

Eins der älteſten deutſchen Kinderſpielzeuge iſt die von der
lieben Jugend auch heute noch hochgeſchätzte =Arche Noahi deren ſchon
eine alte Nürnberger Chronik wie folat gedenkt.
Hundert und zwei Gethier fürwahr
Als man zählt 1270 Jahr
Sind für 8 Pfennige baar
Zu han im Kreis Jſar.
Die Nußknacker, Kukuk. und Holztrompetchen, Pferde, Männchen und
Puppen ſind viel jüngeren Datums. Die Wieger der alljährlich in ganz
erſtaunlichen Mengen in die entferntſten Länder ausgeführten deutſchen
Kinderſpielſachen iſt trotz der Bezeichnung,Nürnberger Tand Sonnen=
berg
(Meiningen), wo dieſe Induſtrie ſchon vor 700 Jahren in hoher
Blüthe ſtand und ſich von da nach der großen Handelsſtadt Nürnberg
verpflanzte.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.