Kdonnementsprei=
5 Murk jätzelich incl. Bringerlohn
Luswicts werden von allen
Poſt=
emtern Beſiellungen
entgegengenom=
nen zu 1 Mart v6 Pf. pro Quartal
v. Voskauiſiblag und Reſiellgebühr.
(Frag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage=
Iuſtrirteg Auterhaltungshlath.
140. Jahrgang.
Anſerar=
Oeeden angenammer unDarmſtad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr Blößez
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie autwaͤrts
von alles ſoliden Unnonec=Ertzs
REtboucke
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisgmts, ſowie des Fraßh. Volhzeiamts Darmſtadt.
t.
240
Freitag den 7. Decenber
1877
B e k a n n t m a ch u n g.
Mit Bezug auf die Beſtimmung in Art. 87 der Städteordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß
1) die Rechnung der Stadtkaſſe für das Jahr 1876 nebſt zugehörigen Urkunden;
2) deßgleichen diejenige der Armenkaſſe;
3) deßgleichen diejenige der Hospitalkaſſe nebſt der Verwaltungsrechenſchaft des Großherzoglichen Ober Bürgermeiſters
und weiter die Rechnung der ſtädtiſchen Pfandhauskaſſe für das Jahr 1876 nebſt zugehörigen Urkunden vom 8.
d. Mts. an acht Tage lang zur Einſicht auf unſerem Büreau offen gelegt ſind.
Darmſtadt, den 5. December 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
10418)
Ohlh.
Warn
10419) Oeffentliche Ladung.
Der Nachlaß des kürzlich verlebten Wirths
Carl Ludwig von Arheilgen iſt
über=
ſchuldet und von ſeiner Wittwe nur unter
der Rechtswohlthat des Inventars
ange=
treten worden.
Forderungen und Anſprüche jeder Art an
das Nachlaßvermögen und etwaige
Vor=
zugsrechte ſind im Termin:
Montag den 24. December d. J.,
Vormittags 8 Uhr,
auf dem Lokale des unterzeichneten
Gerichts, Neckarſtraße Nr. 3. bei
Mei=
dung der Nichtberückſichtigung bei der
Nach=
laßregulirung anzumelden. Auf der Tagfahrt
ſoll zur Abwendung des Concurſes ein
Arrange=
ment verſucht werden. Von den
ausbleiben=
den oder ungenügend vertretenen Gläubigern
wird der ſtillſchweigende Beitritt zu den
von der Mehrheit der Erſcheinenden auch
bezüglich eines etwaigen Arrangements
ge=
faßt werdenden Beſchlüſſen unterſtellt.
Darmſtadt, den 28. November 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bauer,
Gutfleiſch,
Landgerichts=Aſſeſſor.
Landrichter.
20
Ari0
beſte Qualitkt ¼ Liter 1 Mark bei
Georg Liebig Sohn.
2.
Ruhrkohlen
beſte Qualität zu den billigſten Preiſen.
Woogsplatz
E. wels.
6.
4
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 12. December 1877, Vormittags 10 Uhr,
werden auf freiwilliges Anſtehen der Jacob Wiemer Wtwe. auf der Arheilger
Ziegelhütte - Bahnſtation Kranichſtein - Zug ab Darmſtadt 9 U. 26
nachſtehende Mobilien, als:
2 gute Zugpferde, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 zweiſp. Wagen mit Zubehör,
1 Pfuhlfaß neu, 2 Pflüge, 2 Eggen, 1 Windmühle u. ſooſtige Ackergeräthe, - ferner
100 Ctr. Heu, Stroh, Dickwurz, Rüben, 15,000 Backſteine, 40,000 Ziegel
und ſonſtige Vorräthe öffentlich gegen Baarzahlung verſteigt.
10420)
H. Adler ir., Landgerichts=Taxator.
4½
25
400 VsllenHarten,
44
89 in Lithographie und Buchdruck, in eleganten Etuis verpackt, zu M. 1 u.
141⁄)₈
1000 Hanf=Couverts in Poſtgröße zu M. 2. 60 u. höher, &E.
höher,
L.9
1000 do. mit Firmadruck „ „ 3. 60 „
4
8
141
na. mGVOk, Papierhanbiung,
25
52 10381)
8 Ernſt=Ludwigſtraße 8.
E
63
74)
1.
Coer Cter,
Ga1¼
13 i Ni Andhn n. GertiaertiAGmGtde
Nöhriugshamondléhaupen.
Vollständig geruch- u. gefahrlos. - Brillantes Licht
empfiehlt
9923)
P. ArsOf,
Rheinstrasse
3.
9480) Das Beſte von
Jamaioa Rum acht
2 Liter M. 1. 30 Pf. empfiehlt
Georg Liebig Sohn.
Etückkohlen
zu dem billigſten Preis.
Woogsplatz
bo. voels.
6.
591
[ ← ][ ][ → ] 2128
53 240
WAzuur-taaA
Ex
AtAAAAAuzuraun
10299) Für die jetzige Jahreszeit empfehle ich meine ſeit vielen Jahren
durch=
aus bewährten
Geſundheits-Crep-Jacken,
wovon ſich für den dortigen Platz meinexeinzige Niederlage bei den Herren
J. G. Kahlert & Söhne
befindet.
Zofingen bei Fürich, 1. December 1877.
Sträbl-Siebenmann.
„N
5
inAi
[)
Zum Weihnachts-Leſt!
Die beliebten Dürkhermer Mandelkuchen
ſind wieder eingetroffen bei
Stiftſtraße
C. Hadrich,
40.
A Lhöz
1UUe
A8800
44
4i
1244
2)6
88¾
Haviishrö Luss UrRiRAuns
H
„
Zu Weihnachten.
H.
„.
4
ORUOTTIO
H
H
3 vorräthig in allen Buchſtaben und Farben, auf ſchwerem, weißem Bil=
4
V let=Papier verkaufe von jetzt bis Weihnachten zu ermäßigten Preiſen u. zwar: B
8H
50 Bogen nebſt 50 Couverts, früher M. 2 40, jetzt M. 2. 10,
25
25
„ 125, „ „ 1. 10.
„
Alles einſchließlich feinem Carton.
4
Hochfeine Honvgranume in Gold= und Silber=Prägung mit
41
Kronen und Wappen, wolle man, um ſolche zu Weihnachten ſicher zu er= 2
28 ſine leere Weinkiſte (für 50 Flaſchen)
8½ ſowie ein Champagner=Korb zu
verkaufen. Promenadeſtraße Nr. 25.
ZuBächkereren
empfehle in vorzüglicher Waare:
Vsl. gestossene Rafſinade,
Schönste grosse Mandeln,
Prima Citronat & Orangeat,
Citronen & Anis,
Gereinigte Pottasche &
Am-
monium,
Vsl.gestoss. Limmté Welken,
Honig, Vanillenzucker,
Rosinen & Corinthen.
Carl Watzinger,
4 Louiſenplatz 4.
Raffinade und Gewürze werdin in
meinem Geſchäfte geſtoßen und gemahlen
und garantire ich für deren Reinheit.
Man=
deln laſſe ich auf Wunſch ſtoßen.
10144) Formen werden ausgeliehen.
halten, bis längſtens am 15. December gütigſt beſtellen.
2
Außerdem empfehle reiche Auswahl in Papeterien, Schreibzeng=
28 Sachen, Muſik= und Schreibmappen, Poeſie= und Schreib=Albums ꝛc.
2 zu billigen und feſten Preiſen.
3
E2
45
Dich
H
14₈
d. mOV8T,
S
papierhandiung,
G
24
10384)
8 Ernſt=Ludwigſtraße 8.
E
44OfLn,
4N
159 AH,
440 ⁄s 40 Conn.
RUIAnUUUNNyUNunaaris
10422)
Auf Weihnachten!
Mein Lager is Walanterie- u. Spielwaaren
für bevorſtehenden Bedarf iſt beſtens ſortirt. Halte mich geehrtem Publikum unter
Zu=
ſicherung von nur billigen Preiſen beſtens empfohlen.
Hochachtungsvoll
A. Ullmann,
Rheinſtraße - Darmſtädter Hof.
8 Ananas-Puusch-Essenz
per ¼ Fl. M. 250, per ½ Fl. M. 1.40.
Orangen-Punschessenz
per ¼ Fl. M. 2.20, per ½ Fl. M. 1.20.
Kirchſtraße. F. Gerübo.
17 Waldſtraße 17.
Meine rein 86
zu den billig
gehaltenen cO= 48 ſten Preiſen
bringe in Gebinden wie in Flaſchen in gefl.
Erinnerung. Bei Beſtellung von 12 Flaſchen
frei in's Haus gebracht.
10310)
G. Btammler.
Fromage de Roquofort,
„ Hont Cor,
„
„ Camenbert,
„
„ Neuſchatel,
„
Prima Edamer Jaſel.,
„ Emmenthal Schweizer.,
„ Limburger,
„ Romadoux,
„ Aponkräutor.,
„ Parmesanhäse,
Malnzer Kümmelkäschen,
friſch eingetroffen.
G. zTTGTLy
10348) Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.
Ruorkohlenf.
Die Kohlen=Handlung von L. Debus
in Gernsheim liefert beſtes Fettſchrot,
von bekannter Güte zu billigſtem Preis.
Beſtellungen überuimmt
Kaufmann V. Mebermeh,
Eliſabethenſtraße 53.
3 Meter lange Ausſchußbretter
werden zu 30 Pfg. das Stück fortwährend
abgegeben.
Ganze Wagenladungen entſiprechend billiger.
Ie Hainerhof Nr. 4.
assy Domplatz, Frankfurt a. M
10423) Aochteu alten
Nordhäuser Hornbranntwein,
Awetschenbranatwein,
Hefonbranntwein.
Ludw. Heyl Sohn,
Holzſtraße 17.
Leſephon,
der wirkliche Fernſprecher, praktiſch
anwendbar zur Beluſtigung; nur 50 Pf.
vro Stück.
M. Reyer, Papierhanolung,
10424)
8 Ernſt=Ludwigſtr. 8.
2129
M. 240.
5 Och bin nicht der Verfaſſer des in Nr. 282 der Heſſiſchen
Landeszeitung erſchienenen namenloſen, den Kauf
außer=
halb betreffenden, „Eingeſandt!, wie vielfach verbreitet, doch, wie
ich hoffe, nicht geglaubt wird.
Mein Geſchäftsprineip iſt es, durch möglichſt billige Vreiſe
bei guter Qualität und reicher Auswahl Kunden zu gewinnen,
nicht aber durch derartige Angriffe zum Kauf an auswärtigen
Platzen zu veranlaſſen.
Lomis Pre.
82
6
S
G
„
6
ſEine große Parthie Französlsche Seidemstolte
u. Sanunte kaufte gelegentlich ganz unter Preis und
bringe dieſelbe zum
husvorkauf
zu Preiſen, welche einen Lezug von Paris wahl
un=
ſchon
nöthig machen dürſen. Ich empfehle beſonders
jetzt für Feſt=Geſchenke ſich eignend:
M. 10.—
70 Emir. breiten Seiden Sammel
Sohwarz Drap de France
„ 3.
sinſarb. Seidenstoffe, moderne Farben „ 4. 50.
„ 2. 30.
Grisaille Seidenstoſſe
Npouss.
L=ouis
Trockene Hefe,
welche alle übrige Hefe an Gehalt u.
Güte übertrifft, in jedem beliebigen
Quantum.
PL. Neber
Carlsſtraße 24.
10426)
Pferde & Wayen!
Die beliebte Sorte Schaukelpferde und
Sandwagen ſind wieder eingetrofſen bei
A. Ullmann,
10427) Rheinſtraße — Darmſtädter Hof.
1 Leckerli 1 Packet
10428) Basler 1 Marl,
Nürnberg. Lebkuchen 70pf. u. M. 1.60.
Thorner Pfefferkuchen erwartend,
Chocolade, desgl. Figuren, Thee,
Cervelatwürſte, Salamt, Knackwürſte,
Frankfurter Siedwürſte u.
Leber=
würſte bei
E.
G. L. Krieg.
Rheinſtraße.
Rheinſalm,
Rheinbechte,
Geezungen,
Cabliou,
Schellfiſche,
Stöckſiſche
empfiehlt die Fluß= u. Seefiſch=Handlung von
Gebr. Nöſinger,
untere Hügelſtraße 73.
10129)
geld
auf Werthe Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion.
Schul=
ſtraße Nr. 11, 1 St. h.
2136
R. 240
44
VöRnnunnnuugnannurriannnn n nn
„
2 Poſtpaaust=Adreſſen, ge1de, R
W mit Firmadruck des Abſenders M. 4. 50, pr. Mille, bei Parthien billiger.
4
F
Paquet-Signaturen
4
V mit beliebigem Druck, Mark 3. 50 pr. Mille, in Parthien billiger.
D
4
Blaue Waaren=Etiquettes. gummirt,
4
E pro Schachtel 30 Pf., im Oßd. billiger.
H
8
. „48)eT, Papierhanbiung,
8 Ernſt=Ludwigſtraße 8.
K 10394)
1e86
„4
AaPAL!
H0
RRUunRRttuuarAtttuuunuretas,
5
14
14
4
2
Kaufmäuniſcher Verein.
Camstag 8. Decbr., Abends 8 Uhr, im großen Saale des Darmſtädter Hofes
Portrag
des Herrn Profeſſor Dr. Jürgen Bona Heyer aus Vonn über:
„Zweckmäßigkeit, Zweckwidrigkeit und Zweckloſigkeit der Natur=.
Schluß der Saalthüre präcis 8½ Uhr.
Für Nichtmitglieder ſind Karten M. 1.50. in den Buchhandlungen der Herren
A. Bergſträßer Rheinſtraße, und F. L. Schorkopf, Wilhelminenſtraße, ſowie
Abends an der Kaſſe zu haben.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitglieder=, reſp. Abonnements= oder
Tageskarten geſtattet.
Das Einführen von Damen iſt den Mitgliedern geſtatt.
10430
Der Vorstand.
Voſksbildungs=Verein.
Die rege Theilnahme, welche der Sprachcurſus gefunden, den der kaufmänniſche
Verein in Gemeinſchaſt mit dem Volksbildungs=Verein abhalten läßt, veranlaſſen letzteren,
einen ſelbſtſtändigen Sprachcurſus in's Leben zu rufen, falls ſich eine ſolche Zahl
Theilnehmer anmelden ſollte, daß dem Verein nicht allzubedeutende Koſten daraus
er=
wachſen würden. Intereſſenten, welche daran Theil zu nehmen wünſchen, wollen daher
ihre Anmeldungen bis zum 15. December an Herrn Kaufmann Langenbach, Ernſt=
Ludwigſtraße, gelangen laſſen.
10431)
Der Vorſtand.
10432)
Zur General=Verſammlung
des Vereins zur
einer
Anſtalt für Blödſinnige
Gründung
im Großherzogthum Heſſen.
für das zu Ende gehende Jahr werden die Mitglieder auf
Freitag den 21. December d. J, Rachmittags 3½ Uhr,
in dem Sitzungsſaal des Großherzoglichen Kreisamts, Neckarſtraße, freundlichſt
einge=
laden. — Darmſtadt, den 6. December 1877.
Der Vereinerorstand.
T a g e s o r d n n n g:
1) Erſtattung des Jahresberichts für 1876-77.
2) Abhör der 1876r Rechnung.
3) Neuwahl von ſechs Ausſchuß=Mitgliedern.
10433)
Katholiken=Verein.
Verkau,
Eine Wirthſchaft in der Nühe
Mün=
chen's mit 114 Tagw. Grundſtücke und
circa 8 bis 900 Eimer Bierverſchleiß iſt
Familienverhältniſſe wegen zu verkaufen.
Kaufsbedingungen ſehr günſtig.
Näheres zu erfragen Frauenſtraße
Nr. 3 Braunauerhof Rückgebäude
über 2 Stiegen.
Sonntag den 9. December, Abends 8 Uhr, Vortrag des Hrn. Chor=Dirigenten
Selbſt aus Bensheim über: „Die Reformbeſtrebungen in der katholiſchen Kirchenmuſik
mit beſonderer Rückſicht auf die Reſtauratton des gregorianiſchen Choralgeſanges.
Der Vorſtand.
WCölner Dombaulooſe 2x.
ſind einzeln wie in Poſten bei dem
Un=
terzeichneten zu haben.
S. In jüngſter Ziehung fiel
einHaupt=
gewinn von 6000 Mark auf Nr. 314799
in die Collecte. Moritz Strauß jr., Mainz,
10435) Staats=Effecten=u. Looſen=Geſchäft.
Vermiethungen.
9196) Kahlertſtraße 12 =
Blumenthal=
viertel) iſt eine Manſarde=Wohnung von
3 Zimmern, Küche mit Glasabſchluß und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
8
c wofort zu beziehen
H.
eine elegante Wohnung aus ſechs Zimmer
Küche ꝛc. mit Garten, auf Wunſch
com=
plett möblirt. Heinrichſtraße 49.
Vermiſchte Nachrichten.
Speclalarzt Dr. med. Heyor,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
[4457
Erfolge.
10436) Eine Herrſchaft anf dem Lande,
nahe einer größeren Stadt, ſucht einen
Hausdiener,
der in allen einſchlägigen Arbeiten gründlich
erfahren iſt und die beſten Zeugniſſe über
Befühigung und ſeine ſeitherige Führung
aufweiſen kann. - Feſtes Gehalt außer
Trinkgelder 900 Mark bei freiem Logis
und event. etwas Gartenland, Unterſtützung
in Kleidern ꝛc. Nur durchaus qualificirte
Berſonen wollen ſich melden. Offerten sub
W63579 befördern Munsenzteln
& Voxler in Frankfurt a. M.
Engliſche Stecknadeln.
10437) Eine Fabrik in Süddeutſchland
ſucht für Darmſtadt und Umgegend einen
rüchtigen ſoliden Vertreter. Gefl. Offerten
mit Referenzen bef. u J 6813 die
Cen=
tral Annoucen=Expedition von G. k.
Aauhr & Co., Frankfurta. M.
Agenten und Proviſions=
10438)
Reiſende
werden für den Verkauf ungariſcher Weine
geſucht. Gefl. Offerten sub G T 620 an
5½r. Ksiy; Akeln & Vogier in
Dresden erbeten.
FFriſche Rheinſalmen und=
2.
Cabliau
empfiehlt
L. Brüchweh,
eon=
Hof=Lieferant.
10256)
Cur Ein
DAlAlm A1 Coticuk 1
Freitag den 14. December 7 Uhr
OESIIRE nL0I. SIG. PIVILLI,
Lolls BR488IN, H. WIEVIIWSII
Pianist,
Violinist,
fl. B0ITEGIII
Gl10 BoS0II.
Contrebassvirtuos,
Den Leitverhältnissen Rechnung
tra-
gend, sind die Preise der Plätze folgende:
Weste Pillze: 3 u. 2½ II.
HintritishArte: 2 u 1½ II.
Billetverhaufbei A. Herasirurssar.
10439)
Anisformen
neu und gebraucht, werden gekauft.
Friedr. Schaefer.
10440)
Verloren
wurde ein einzelner, auf Stramin geſtickter
Hoſenträger, noch unfertig. Gegen gute
Belohnung abzugeben Eliſabethenſtraße 64
parterre.
10441) Hund zugelaufen. Oberg. I.
10328) 2500 bis 3000 Mark werden
gegen Sicherheit zu leihen geſucht. Näheres
in der Expedition d. Bl.
M 240
Tages=Kalender.
2131
KTAod. BEEcefel,
2974)
Ludwigsplatz 7.
Tince-Liger,
ganz beſonders feine Auswahl neuer Ernte.
Vorzugsweiſe kann ich empfehlen:
Kaiſer=Souchong,
Kaiſer=Congo,
Peccoe m. Blüthen, ſowie meine ſchon
ſeit vielen Jahren beliebte Theemiſchung.
Ferner Theeſpitzen vollſtändig ſtaubfrei,
ſo lange Vorrath.
Alle Thee's in Packung ſind mit
An=
weiſung zur Theebereitung verſehen.
CAoeolden
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmt=Sorten aus den ſeinſt. Cacao=Arten.
Lacoigna ſcharf entölt,
Reis-(ontenttvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speiseöl feinſt Nizza,
Mohnöl rein.
Fleiſch-Ertract,
Condenſirte Milch.
Franz Chriſtoph's
Eussboden- Glanzlaek
bekannte vorzügliche Qualität.
Leinöl=Firniß raſch trocknend u. haltbar,
ür Treppen, Vorplätze und Küchen.
Kineralwasser
aller natürlichen Quellen, friſch.
eché Haglische Biscuits
Samstag 8. Dezember: Muſikaliſche
Abendunter=
haltung der Geſellſchaft Eintracht. — Vortrag
im Kaufmänniſchen Berein.
Sonntag 9. Dezember: Vortrag im
Katholiken=
verein.
Freitaa, 14. Dezember: Ullman= Concert im
Saalbau.
Freitag 21. Dezember: Generalverſammlung der
Anſtalt ſür Blödfinnige.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 7. December.
Einereſolnte Fran.
Poſſe mit Geſang in 3 Atten von W. Mannſtaedt
und A. Weller.
Perſonen:
Timpe, Kanzleiſecretar. Hr. Bulterweck.
Gertrud, ſeine zweite Frau
Frl. Schürky.
Roſalie, ſeine Schweſter
Fr. Eppert.
Albert) Timpe's Kinder aus Hr. Edward.
Helene)
erſter Ehe
Frl. Bernhardt.
Vornemann, Regierungsrath. Hr. Wisthaler.
Drobitſch, Weinfabrikant
Hr. Werner.
Richar=, deſſen Sohn
Hr. Mendel.
Minna, Dienſtmaͤdchen bei
Timpe
Frl. Ethel.
Karoline, Dienſtmädchen) bei Fräul. Weſſel.
Stoͤpſel, Hausburſche ) DrobitſchHr. Franke.
Hulda Armſtrong.
Blumen=
macherin
Fr. Kilian.
Pülſecke
Murrjahn
Süßlich
Trampe
Erſter
Zweiter) Gaſt
Dritter
Vierter
Anſang halb
7 Uhr.
Hr. Schweitzer.
Hr. Kohl.
Hr. Rnispel.
Hr. Bitſch.
Hr. Nötel.
Hr. Leib.
Hr. Weitgaß.
Hr. Dornewas.
Ende nach 9 Uhr.
von
Huntley ≈ Palmers in London die
feinſten Qualitäten ſtets friſch.
Montag den 17. und Mittwoch den
E
19. Pecember finden zwei Extra=Vorſtellungen
ſtatt, ud zwar Concerte des berühmien
Violin=
virtuoſen Herrn Pablo de Sarngnte
zwiſchen ſceniſchen Aufführungen. Beſtellungen
auf ſeſte Platze werden ſchon jetzt an Spieltagen
Vormittags an der Kaſſe im Hoftheater
an=
genommen.
Deutſche Induſtrie und deutſches Handwerk und ihre Lage.
VII.
Mittel zur Hervorbringung guter nationaler Arbeit.
3. Die Wertheoncurrenz.
Man darf, wenn man von der Unterſtützung des Kunſthandwerks
pricht, nicht vergeſſen, daß unſerheutiges Deutſchland, wie es an Reichthum
hinter den Nachbarländern England und Frankreich zurückſteht, arm iſt im
Vergleich zu jenem Deutſchland des Mittelalters, in welchem das
Kunſthand=
werk blühte. Es war kei Magiſtrat einer größeren Stadt, keine Zunft,
kein bedeutenderer Privatmann, deren Tiſchgeräthe nicht von Silber, deren
Geräthe und Haushaltungsgegenſtände nicht Kunſtwerke geweſen wären.
„Wo iſt eine gamilie, in deren Hauſe man nicht von Silber äße= ſagt
ein franzöſiſcher Reiſender über das Deutſchland des Mittelalters und
ergeht ſich in weitläufigen Schilderungen der Pracht der deutſchen
Reichs=
ſtädte. Der dreißigjährige Krieg hat dieſen Reichthum vernichtet und
wenn wir uns auch, allerdings erſt ſeit Anfang dieſes Jahrhunderts, von
den Folgen deſſelben erholt haben, ſo iſt doch jener frühere ſolide Reichthum,
deſſen ſich unſer Vaterland erfreute, nicht wiedergekehrt. Die in ihrem
Werthe hin und her ſchwankenden Aktien von Ciſenbahngeſellſchaften und
zweifelhafte Speculationspapiere bilden keinen Erſatz für den ſolid
ange=
legten Beſitz unſerer Vorväter. Was iſt ein moderner Strousberg
im Vergleich zu jenen Welſer's, jenen Fugger's, deren Reichthum, in
Waaren und feſtem Beſitze angelegt, kaum einer Schwankung unterworfen
war. Auch jene prächtigen uppigen kleinen Fürſten= und Biſchofshöfe
ſind verſchwunden, unter deren Schutze Kunſt und Kunſthandwerk gedieh
und welche, über ganz Deutſchland verbreitet, ihren Stolz darein ſetzten,
ihren Reichthum durch Prachtbauten, Prachtmobel und üppige Gelage,
bei denen man von ſilbernen Schüſſeln aß und aus kunſtreichen Gefäßen
trank, äußerlich kund zu thun. Unſer Neuſtadt im Odenwald, wie
mag es ein anderes Bild dargeboten haben wie heute, damals, als 1512-1528
jener Graf Michael II. von Löwenſtein oben auf dem Breuberg hauſte
und ſeine Prunkbauten errichtete, als fröhliche Jagdzüge den Burgweg
herabkamen und die Bewohner des Schloſſes die alten Jahresfeſte unſeres
Volkes, das Johannisfeſt, das Weihnachtsfeſt fröhlich begingen. Alles das
hat ſich weſentlich geändert; wenn ſich auch unſere Nation, namentlich
in der Epoche von 1840 - 1870, wieder eines größeren Wohlſtandes
erfreute, ſo war doch in Folge des ſchwankenden Werthes unſerer
Beſitz=
thümer, dieſer Wohlſtand nicht von derjenigen Dauer wie der Reichthum
unſerer Voreltern und ſeit 1872 iſt wieder ein Miſere eingetreten, deſſen
Ende vorerſt nicht abzuſehen iſt. Dieſer ſchwankende Werth des Beſitzes
entſpringt aus einem allgemeinen Uebel, an welchem unſere Zeit krankt,
an einem Ueberwiegen des Scheins über das Sein. Jeder will mehr
ſcheinen als er iſt und dieſer krankhafte Zug unſerer Epoche ſpricht ſich
zunächſt in der Art des Erwerbs aus. Man findet Behagen an dem
Beſitz von Papieren, welche, weit unter pari gekauft, eine hohe Summe
repräſentiren und dem Nominalbetrage entſprechend verzinſt werden; man
macht Käufe auf Zeit in dem Bewußtſein daß, wenn dieſe Käufe
glückliche ſind, man ſich Genüſſe erlauben kann, welche ſonſt nur ein
wohl angelegter Reichthum verleiht. Dieſem Scheinbeſitze, dem
Schein=
reichthume, entſpricht ein unnatürliches Wachsthum der täglichen
Bedürf=
niſſe, eine Neigung zu vorübergehenden, hohlen Genüſſen, durch welche
man das Bewußtſein der Werthloſigkeit des Hexengoldes zu betäuben
ucht. Dieſe Reigung, mehr zu ſcheinen als man iſt, dieſes Vergnügen an
lüchtigem Sinnentaumel, iſt dem Gedeihen wahrer Kunſt und des
ſoliden Handwerks wenig förderlich und leider muß man ſich
ein=
geſtehen, daß es nur ſchwer moglich ſein wird, gerade gegen dieſen
krank=
haften Zug unſerer Zeit ein Gegenmittel zu finden. Es kann vielleicht
ein, daß, wenn wir die Folgen der gegenwärtigen Zeitſtrömung hinlänglich
mpfunden und wenn uns die Urſachen des Uebels, an welchem wir
kranken, zum Bewußtſein gekommen, ſich dann die Erkenntniß bei
uns Bahn bricht, daß auch Geld, im Intereſſe des vaterländiſchen Gewerbes
angelegt, ſeine guten Fruchte trägt und daß wir dann Hand an eine
Reformunſeres Kreditweſens legen, durch welche die Vortheile
des Kredits nicht blos den großen induſtriellen Unternehmungen, ſondern
auch dem kleinen Handwerker zu Gute kommen.
2132
R240.
Unterdeſſen bedarf es zunächſt kräftiger Mittel, durch welche dafür
geſorgt wird, daß ein weiteres Sinken der Qualität der Erzeugniſſe
unſeres Handwerks nicht mehr einzutreten vermag, und wo möglich ein
neuer Auſſchwung verſucht wird. Beinahe das einzige Mittel, welches uns
hier zu Gebote ſteht, iſt der von Reulcaux vorgeſchlagene, bereits beſprochene
Uebergang von der Concurrenz nach dem Preiſe zur Concurrenz nach
dem Werthe. Wir denken uns dieſen Vorſchlag in der Weiſe ausgeführt.
daß bei Vergebung öffentlicher Arbeiten die Koſten der Lieferung durch
eine Tarationscommiſſion abgeſchätzt und dann Probearbeiten eingefordert
werden. Derjenige, welcher die beſte Arbeit liefert, erhält die Lieferung,
welche nach dem eingereichten Muſter auszuführen iſt, übertragen. Dieſes
Verfahren kann ſehr wohl als anwendbar gedacht werden, wenn
beiſpiels=
weiſe bei der Erbauung von öffentlichen Gebäuden hunderte von Schlöſſern,
Dutzende von Thüren, Fenſtern u. ſ. w. zu liefern ſind. In anderen
Fällen, wo die Concurrenz nach dem Preiſe nicht zu umgehen iſt, wäre
die Lieferung auf anerkannt vorzügliche Arbeit liefernde ſolide Firmen
einzuſchränken, die durch ihre Werkſtatten und durch ihr Arbeiterperſonal
eine Garantie dafür bieten, daß die Leiſtung eine ſolche ſein wird, welche
auch auf einen gewiſſen künſtleriſchen Werth Anſpruch machen darf.
Alsdann iſt aber auch erforderlich, daß zur Herſtellung der verlangten
tüchtigen Arbeit die erforderliche Zeit gelaſen wird. In dieſer Achtung
des künſtleriſchen Werths der Arbeit des Handwerkers lag zu einem
großen Theil die Kraft unſerer Voreltern und hierauf wurde vor allem
bei öffentlichen Arbeiten Ruckſicht genommen. Ein Beiſpiel hierfür bietet
uns unſer Darmſtädter Nathhaus -wir verweiſen auf Lübke's Geſchichte
der Renaiſſance - das als Denkmal der Reuaiſſauce=Baukunſt in der
deutſchen Künſtlerwelt einen gewiſſen Auf beſitzt. Seine ſoliden
Thür=
pfoſten, Thüren und Balkenconſtructionen geben noch heute Zeugniß eines
von den Gemeindeverbänden geförderten künſtleriſchen Chrgeizes, der dem
Handwerksmann jener Epoche innewohnte. Zahlreiche ähnliche, noch weit
vollendetere Bauwerke hat unſer deutſches Vaterland aufzuweiſen. Mögen
ſie uns vor allem ein Zeugniß dafür ſem, welchen Werth unſere Voreltern
auf die künſtleriſche Entwickelung des Handwerks legten und daß es
gerade nach dieſer Richtung iſt, wo wir ſuchen müſſen, unſere Kraft und
unſere Stärke wieder zu gewinnen. Hierin, in der Hebung der
produc=
tiven Kraft des einzelnen Individuums nach der qualitativen Seite
hin liegt auch, wie wir bereits im vorigen Abſchuitt gezeigt, ein
vorzüg=
liches Gegengewicht gegen die ſocialiſtiſche Bewegung unſerer Zeit. Heben
wir die qualitative Leiſtungsfähigkeit des Einzelnen und wir heben ſeine
ſittliche Kraft, das Bewußtſein ſeiner Selbſtſtändigkeit gegenüber der
Macht des Kapitals!
(Fortſetzung folgt.)
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtla d k. 7. Dezember.
0 Stadtverordnetenverſammlung vom 6. December. Als
erſter Gegenſtand der Tagesordnung trat man in die Berathung des
Entwurfs einer Geſchäflsordnung für die Stadtverordnetenverſammlung
ein, welches Thema zu ſehr eingehenden, jedoch keineswegs ſonderlich
in=
tereſſanten Debatten Anlaß gab, welche bei Schluß d. Bl. noch
fort=
dauerten und deren Reſultat wir daher erſt in nachſter Nummer
mitzu=
theilen in der Lage ſind.
— Das Entlaſſungsgeſuch des Herrn Hoftheaterſänger Wolff iſt
höheren Orts genehmigt worden.
- Die 2. Generalverſammlung des Vereins der heſſ.
Fort=
ſchrittspartei in Darmſtadt fand am Dienstag in Anweſenheit
von nahezu 70 Mitgliedern und unter dem Vorſitze des Herrn Hofger.=Adv.
Dr. Oſann im Gartenſaale der Danz'ſchen Reſtauration ſtatt.
Gegen=
ſtände der Tagesordnung waren: 1) Berichterſtattung des Vorſitzenden.
2) Vorſtandswahl. 3) Beſprechung der Angelegenheit des Standesamtes
und der Beigeordnetenwahl. Der Vorſitzende berichtete über die ſeitherige
Thätigkeit des Vereins und theilte mit, daß von den neugewählten 16
Stadtverordneten 8 dem Vereine angehören, während 3 weitere die
Rich=
tung desſelben theilen. Die Mitgliederzahl des Vereins betrage
gegen=
wärtig 318. Die Organiſation des Vereins im ganzen
Reichstagswahl=
kreis betreffend, ſeien die Vertrauensmänner zur Gründung von
Ortsver=
einen aufgefordert.
Zum 2. Gegenſtand der Tagesordnung übergehend, wurden nach dem
Vorſchlage des Herrn Vorſitzenden die ſeitherigen Mitglieder des
Vor=
ſtandes ohne Debatte für das nächſte Jahr wiedergewählt. Den 3. und
Hauptgegenſtand der Debatte bildete die Beſprechung der Angelegenheit des
hieſigen Standesamtes und die Beigeordnetenwahl, und gab Herr Dr.
Oſann zunächſt einen Ueberblick über den ſeitherigen Verlauf dieſer
An=
gelegenheit, wobei derſelbe bemerkte, daß die auf Anregung des
Ober=
bürgermeiſters von den Stadtverordneten eingeſetzte Commiſſion im
Gan=
zen in ihren Entſchlüſſen einig gehe, daß die Erledigung jedoch erſt im
k. J. der Entſcheidung des neuen Gemeinderaths vorbehalten ſei;
inzwi=
ſchen ſei es noch Zeit, die in dieſer Frage ſich äußernden Wünſche zu
horen, um dem Vereine Veranlaſſung zu geben, dieſſelben zur Geltung
zu bringen.
Ein Antrag des Herrn Dr. Eigenbrodt, zunächſt die Frage zur
Abſtimmung zu bringen, ob die Verſammlung auf eine Berathung über
dieſen Gegenſtand eingehen wolle, wurde, nachdem Herr A. Bergſträßer
ſich für Beharren bei der Tagesordnung ausgeſprochen, einſtimmig
abge=
lehnt und führte hierauf Herr O. Wolfskehl des Näheren aus, wie
durch die längere Krankheit des Herrn Oberbürgermeiſters und die
wäh=
rend derſelben erfolgte Demiſſion des Herrn Beigeordneten Lauteſchläger
eine offenbare Nothlage entſtanden ſei, wodurch dann die Frage wegen
Trennung des Standesamtes von der Bürgermeiſterei hervorgerufen
wurde, welche Frage inzwiſchen jedoch ihren acuten Character verloren
habe; man möge daher die Standesamtsangelegenheit vorerſt als
Neben=
ſache behandeln und zunächſt darüber verhandeln, ob der neue
Beigeord=
nete wieder Standesbeamtewerden und ob derſelbe ein beſoldeter oder
un=
beſoldeter werden ſolle. Hiermit ſtehe auch die Frage wegen deſſen
Stel=
lung dem Bürgermeiſter gegenüber m Verbindung.
Herr A. Vergſträßer iſt der Anſicht, daß zunächſt das Verhältniß
der Stadt Darmſtadt zu ihrer Verwaltung einer Erläuterung bedürfe,
da die Geſchäftsüberbürdung der Bürgermeiſterei nicht allein durch das
Standesamt entſlanden ſei, vielmehr hieran auch die neue Geſetzgebung,
ſowie die Unterlaſſung vieles Nothwendigen in früherer Zeit Schuld trage.
Sollte ein Mann gefunden werden, der in richtiger Erkenntniß der
Wichtig=
keit dieſes Chrenamts vereit ſei, ſeine volle Arbeitskraft der Gemeinde
zur Verfügung zu ſtellen, ſo müſſe man dieſem den Vorzug geben,
ob=
wohl er principiell für einen bezahlten Beigeordneten ſei. Er ſei der
Anſicht, daß das Standesamt mit der Bürgermeiſterei verbunden
blei=
ben könne, wenn dem Bürgermeiſter in einem tüchtigen Beigeordneten
eine Hülfe gegeben ſei. Im Laufe der Debatte betheiligten ſich noch außer
den Genannten die Herren Hofgerichts=Advokaten Metz, Seibert und
Schmehl und formulirte ſchließlich der Vorſitzende Herr Dr. Oſann
die Frage dahin, ob eine Veraulaſſung zur Trennung des Standesamtes
von der Bürgermeiſterei vorliege und ob es nöthig ſei, einen beſoldeten
Beigeordneten anzunehmen, worauf man vorerſt wenigſtens mit Nein
antworten müſſe. Von einer Abſtimmung über dieſe Frage wurde indeß,
da es ſich im Augenblick nur um einen Meinungsaustauſch handelte,
abgeſehen.
Schließlich theilte der Vorſitzende noch mit, daß im Laufe dieſes.
Winters 4 bis 5 Verſammlungen ſtattfinden ſollen in welchen u. A.
der Unterſtützungswohnütz, Abänderung des Wahlgeſetzes (von Gießen
beantragt) beſprochen und verſchiedene Vorträge gehalten werden ſollen.
Ein Vortrag des Reichstags=Abgeordneten Dernburg iſt in
Aus=
ſicht geſtellt.
c) Von Intereſſe dürfte eine Ueberſicht über das allmähliche Steigen
der Getreidepreiſe in den letzten 50 Jahren ſein. Die
Durchſchnitts=
preiſe ſtelten ſich auf allen Märkten unſeres Landes während der Jahre
1820-20. Waizen auf 6 fl. 36, Korn 4 fl. 38, Gerſte 3 fl. 41;
inner=
halb der Zeitperiode 1830-30: Waizen 8 fl. 41, Korn 6 fl. 2, Gerſte
4 fl. 43, um in der nächſtfolgenden Periode 1840-49. tr Waizen auf
10 fl. 59, für Korn auf 7 fl. 40 und Gerſte auf 6 fl. 3 zu ſteigen. Für
die Jahre 1850-59 berechnet ſich der Durchſchnittspreis: Waizen 11fl. 57.
Korn 7 fl. 23, Gerſte 7 fl. 26 und pro 1860-69: Waizen 12 fl. 14,
Korn 9 fl. 18. Gerſte 7 fl. 27. Hierbei iſt in Betracht zu ziehen, daß
der Taglohn ſeit 50 Jahren um nahezu das dreifache geſtiegen iſt, da
er in den 20er Jahren für den Mann 20-24, für die Frau 1618 kr.,
oft noch weniger betrug und Arbeitskräfte in Hülle und Fülle vorhanden
waren.
Der zwiſchen Elſaß=Lothringen, Baden und der Schweiz
abge=
ſchloſſene Vertrag wegen Schutz der Fiſcherei im Rhein und ſeinen
Zuflüſſen iſt dieſer Lage in Kraft getreten. Die vertragsſchließenden
Staaten verpflichten ſich darin, gleichartige Geſetze und Verordnungen
über Ausübung der Fiſcherei zu erlaſſen, um die Erhaltung und
Ver=
mehrung der werthvollen Fiſcharten im Rhein und Bodenſee zu fördern.
Die Vereinbarung, zu welcher der Beitritt der übrigen Uferſtaaten des
Rheines höchſt wünſchenswerth erſcheint, iſt auf 10 Jahre abgeſchloſſen
worden.
(Literariſches.) Ein Stückchen Eden. Achtzehn
Origi=
nal=Zeichnungen von Friedrich Werkmeiſter. Berlin, Verlag der
Photo=
graphiſchen Geſellſchaft. Unter dieſem anſprechenden Titel bringt der
durch ſeine früheren Arbeiten und Nadirungen bereits vortheilhaft
be=
kannte Künſtler eine Reihe reizender Bilder aus der Kinderwelt, welche
durch die ſie begleitenden, ſinnigen Verſe erläutert werden. Hauptſächlich
in dieſen der Natur abgelauſchten Blättern zeigt der Künſtler ſem
origi=
nelles Talent, die feinſte Beobachtung und das tiefſte Verſtändniß für
die Aufgabe, welche er ſich geſtellt. An Anerkennung wird es dem
liebens=
würdigen ſchön ausgeſtatteten Buch nicht fehlen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.