-LayOb
Abonnementspreiz
8 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen
Poſt=
imtern Beſtellungen
entgegengenom=
nen zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
Mcl. Poſlaufſchlag und Beſtegebühr.
4
(Frag= und Anzeigeslatt)
Mit der Sonntags=Bellage”
Aaſurate
Verdeangemmmen uDarnſtex
von der Expedition Rheinſtr. A. R.
in Beſſungen von Fridr. Blbe.
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie audwirs
von alles ſalldes Anzauen-Tahe
Abre
140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſovie des Großh. Holhzeſamt Durmſtadk.
N. v2D.
Donnerstag den 22. Aoyember.
4877
9883)
B e k a n n t m a ch u n g.
Sämmtliche Perſonen, welche ſich im Beſitz von Schlüſſeln zu den Thoren des Großherzoglichen
Herrn=
gartens befinden, werden hiermit aufgefordert, dieſelben Donnerstag den 29. d. Vormittags auf dem
unter=
zeichneten Amte GGroßherzogliches Schloß) abzugeben.
Ta eine Aenderung der Schlöſſer vorgeſehen iſt, liegt es im Intereſſe der Betreffenden, die Schlüſſel
frühzeitig abzuliefern, um dieſelben am Nachmittag wieder abholen zu können.
Darmſtadt, 17. November 1877.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
v. Weſterweller.
Nau.
Betreffend: Maßregeln gegen die Rinderpeſt.
Darmſtadt, am 19. November 1877.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Da nach einer Mittheilang der Königlich Preußiſchen Regierung zu Wiesbaden die Orte Geiſenheim und Eibingen für
jeuchenfrei erklärt worden ſind, ſo werden auf Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 14. l. Mts. ſämmtliche
aus Anlaß des Ausbruchs der Rinderpeſt angeordneten Maßregeln hierdurch wieder aufgehoben.
In Verh. d. K.:
v. Zangen, Kreis=Aſſeſor.
Betreffend: Begirks=Conferenz der Lehrer von Darmſtadt und Beſſungen.
Darmſtadt, am 18. November 1877.
Die Großherzogliche Kreis=Schul=Commiſſion Darmſtadt
an die Schulvorſtände von Darmſtadt und Beſſungen.
Mittwoch den 28. Navember wird eine Bezirks=Conferenz der Lehrer von Darmſtadt und Beſſungen abgehalten werden.
Wir beauftragen Sie deßhalb, die Mitglieder der Schulvorſtände, ſowie ſämmmtliche Lehrer und Lehrerinnen, bezw. Schulverwalter
und Schulverwalterinnen rechtzeitig davon in Kenntniß zu ſetzen. Die Conferenz beginnt um 9 Uhr.
In Verh. d. Vorſ.:
Spamer, Regierungsrath.
9884)
Veröffentlichung
aus vem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In Gemäßheit der heute in dem
Firmen=
regiſter unterfertigten Stadtgerichts
voll=
zogenen Einträge wird hiermit
Nachſtehen=
des zur öffentlichen Keuntniß gebracht:
1. Der ſeitherige Mitinhaber der auf
hieſigem Platze, unter der Firma:
„Joſeph Staden beſtehenden
Manu=
facturwaaren=Handlung, Kaufmann
Auguſt Stade dahier, iſt am 12. Juli
1877 geſtorben und iſt an ſeiner
Stelle ſeine Wittwe Roſalie, geborene
Gumbel, in die gedachte, unter der
nämlichen Firma dahier unverändert
weiter betriebene Handlung, mit
Wir=
kung vom 12. Juli 1877 an, als
gleichberechtigte Theilhaberin eingetre=
ten. Dermalige Inhaber der
erwähn=
ten Handlung ſind daher:
1) Kaufmann Jſaak Rapp dahier,
2) Kaufmann Auguſt Stade Wittwe,
Roſalie geborene Gumpel dahier.
Die Ehefrau des Kaufmanns Iſaak
Rapp, Recha geborene Stade, hat ſeit
dem 24. Oktober 1877 Procura, mit
der Befugniß, die Firma zu vertreten
und zu zeichnen.
II. Der frühere Apotheker und jetzige
Fabrikant Georg Hiſſerich dahier und
Kaufmann Marx Hartig dahier,
be=
treiben auf hieſigem Platze ſeit dem
8. Oktober 1877 unter der Firma:
„Hiſſerich K Hartigi eine
Fa=
brik chemiſch=techniſcher Producte als
gleichberechtigte Theilhaber. Jeder
derſelben iſt für ſich allein befugt, die
Firma zu vertreten und zu zeichnen.
Ersitissnun.
Die Firma G. Hiſſerich Eſſenzen u.
Tintenfabrik) iſt ſeit dem 8. Oktober
1877erloſchen. Die Activa und Paſſiva
dieſer Firma ſind auf dieFirma,Hiſſerich
&Emp; Hartig' nicht übergegangen.
Darmſtadt, den 5. November 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
9885) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche aller Art an
den Nachlaß des dahier verſtorbenen
Hof=
kupferſtechers Ernſt Nauch ſind binnen
14 Tagen bei unterzeichnetem Gerichte
an=
zumelden, widrigenfalls ſie bei Regelung
des Nachlaſſes nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 9. November 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Dr. Niedel
Königer,
Landgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.
556
M. 229
2000
9886) Die Anlieferung von 6000
Stück Formularien ſoll im
Submiſſions=
wege an den Wenigſtnehmenden vergeben
werden. — Muſter und Bedingungen ſind
Hügelſtraße 3133 parterre Zimmer 4
ein=
zuſehen und Offerten bis 23. d. Mts. daſ.
Vormittags 9 Uhr einzureichen.
Großherzogl. Polizeiamt Darmſtadt.
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3 1C, wie zwei ſtarke Akazien=Stämme
„
werden billig abgegeben.
Zu erfragen Rheinſtraße Nr. 23.
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C. Becker in Gross-Umstadt.
Frarsheſurt a. M
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Qualität zu ſehr billigen Preiſen.
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4 Mark 2. 75 bis Mark 3 50 pr. Stück. Jeenge Halnen
von 80 Pfg. bis Mark 2. 50, ſowie alles übrige Geflügel in ſchönſter
Waare ſtets vorräthig bei
9661)
per Pfund 50 Pfg
Frohmann, Holzſtraße 10.
9547) Beſte Qualität Buchen= und
9891)
Tannenholz in Scheiten und geſchuitten
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Heinrich Grimm,
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Stand jeden Marktag am Marktbrunnen.
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Rheinheſſiſche Kartoffeln
ſchine klein gemacht und daſſelbe frei am von bekannter guter Qualität, ſowie
Hauſe abgeholt und wieder zurückgeliefert.
Ueberrheiner
Gelberüben
Rudolph Schäſok, empieht
Martinſtraße 14.
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werden zu 30 Pfg. das Stück fortwährend
abgegeben.
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7687 Domplatz, Frankfurt a. M
Ghristan Eés,
verlängerte Beſſunger
Schulſtraße 47.
Amsterdamer Sohellfische
Lachsforellen
wieder eingetroffen.
G. P. Poth,
9892) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
Wellerauor fänss,
Franz. Geflügel.
M. HLisRCIhOk.
S
2001
M 229
9831)
Für das bevorſtehende Feſt
reducirte mein hübſch
ſortirtes Lager in Daueme
Hleiderstoſtom dermaßen in Proisom
daß Jedermann Gelegenheit findet, überaus vortheilhafte
Ein=
käufe abzuſchließen.
J. Ballinyer.
Unſere auf das Reichhaltigſte ausgeſtattete
„9
5
- Ausſtellung
Garrkeoull'o
iſt vollendet und laden wir zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Gekaufte Gegenſtände können bis zum Feſte bei uns ſtehen bleiben.
Beſonders aufmerkſam machen wir auf die in unſrer Fabrik in
Ernst=
hoſon i. 0. von uns ſelbſt fabricirten Holz=Spielwaaren, welche wir jetzt
bedeu=
tend billiger verkaufen können wie ſeither.
9894)
4
6In0.
H.
Lb. AOOOO
P
Friſche Amſterdamer Schellſiſche.
5
Geräucherte Berſorellen.
Kirchſtraße
Hauanuuas Hayld,
9896)
ods Todl Tods
atten, Mäuſe u. Schwaben, wenn ſolche noch maſſenhaft vorhanden ſind, ſofort
Dipurlos zu vertilgen, offerire ich meine ſeit 16 Jahren berühmten „ſiftfreien:
Präparate. Für Ratten Pillen, für Mänſe u. Schwaben jedes ein ſeparates Pulver
Ein Schachteln 1, 2, 3 u. 5 Mrk. nebſt Gebrauchs=Anweiſung, und leiſte für
den Radical=Erfolg jede Garantie. Aufträge werden franco erbeten.
Zu beziehen von dem, giſtfreien Ungeziefer=Vertilgungsmittel=Fabrikant
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deßgleichen Waffenrock, für 25 Mark.
deßgleichen Interimsrock für 20 Mark,
zu verkaufen. Wo? bei der Expedition d.
19821
Blattes zu erfragen. Feinſte hausmachend=
Wurst
täglich friſch empfiehlt
Ph. Sohäffek,
9897)
Hofmetzger. 9834) 517 Klafter Acker, Griesheimer
Tanne, zu verkaufen oder zu verpachten. Rheinſtraße 47. 9898) Harzer Kanarienvögel, üchte,
als: tiefe Gluck=, Knurr=, Lach=, Hoch= u.
Tief=Roller, Nacht= u. Nachtigallenſchläger
mit Flöten= u. Glockentönen von 6-20 M.
ſ per Stück, in der Weinſtube von H. Wilke,
Alexanderſtraße 9. C0
Ral. Maronen
iͤ ſchöner Waare eingetroffen bei
Aug. Marbeirg,
Beſſunger Carlsſtraße 54.
HeneRal Maroneh
größte Frucht,
Heue Halaga Taſelrosinen,
Prinzess-Schaal-Mandeln,
„
Römische Haselnüsse,
„
„ Wallnüsse,
„ Sultaninen & Rosinen,
„ Span. u. deutsche Brünellen,
Türk. u. deutsche Lwetschen,
„
„ Alicanter Mandeln, ſchönſte
Messina-Citronen, beſte,
„
Orangeate & Citronato ꝛc.
„
Emannel Fuld,
Kirchſtraße.
9899)
9900) Soeben friſch eingetroffen:
P.f
Gansleber-Pasteten
von L. Henry, Straßburg,
Strassburger ſansleberwurst,
Sprotten &
Astrachan-Caviar.
G6 VOIOT
Eliſabethenſtraße 14.
Senf=Fabrik Martinſtr. 18.
9901) Vorzügl. Tafelſenf.
M 229
2002
8.
84
Jaohomos,
Schwarze reinwollene
F
v0oL Condonsloſo,
9l.
Schwarze
garantirt gut im Tragen, friſche Waare, empfiehlt
J. Waltsanep.
24.
3 (Hine leere Weinkiſte (für 50 Flaſchen)
9251) Anuaſtraße 18 iſt ein geräumi=
Vermiſchie Nachrichten.
C ſowie ein Champagner=Korb zu
hübſch möblirtes Parterre=Zimmer per
ges
S
9260) Ich wohne nicht mehr
Eliſabethen=
verkaufen. Promenadeſtraße Nr. 25.
ſofort oder ſpäter an eine Dame zu verm.
ſtraße Nr. 36, ſondern Eliſabethenſtraße
974)
Möölirtes Zimmer mit Kabinet
Nr. 21 im Hauſe des Hrn. Katzezſtein.
Rheinſalm
zu verm.
Schützenſtraße 9 erſter Stock.
K. 2 Schmidt, Ofenputzer.
friſch,
ſC
9344) 3 Zimmer, Küche, Keller ꝛc.
Schellfiſche
9468) Ein Frauenzimmer aus achtbarer
nebſt Werkſtätte, ferner ein Zimmer und
Familie in mittleren Jahren ſucht unter
Rheinhechte lebend
kleine Werkſtätte, ein Photographen=Ate
beſcheidenen Anſprüchen Stelle zur Führung
lier nebſt 3 Zimmern u. ein Laden mit
per Pfund 60, 70 u. 80 Pfg.
eines Hausweſens u Pflege der Kinder.
Zimmer zu vermiethen. Rheinſtraße 47.
empfiehlt die Fluß= u. Seefiſch=Handlung von
Näheres auf der Exp. d. Bl.
9846) Ein ſchön möbl. Zimmer ſofort
gebr. Nöſinger
9701) In eine Weinhandlung en
gro=
zu beziehen. Hochſtraße 28, 3. Stock
iſt die Stelle für einen Lehrling offen.
9903)
9847) Ein möbl. Manſardenzimmer billig
untere Hügelſtraße 73.
Gediegene Schulbildung iſt erforderlich.
zu vermiethen. Hölgesſtraße 14, 3. Stock
9868)
Es ſind gut erhaltene Herrenkleider
Näheres bei der Expedition,
9348) Ein ſchönes Logis gleich beziehba”
billig zu verkaufen. Sackgaſſe 22.
bei
L. Dietz, Dieburgerſtraße 40.
9703) Eine tüchtige Verkäuferin, in
5904) Kiesſtraße 5 iſt ein kleines
Dach=
der Weiß=, Mode=, Wolle= und Kurz=
Logis zu vermiethen, im Monat beziehbar.
waaren Brauche, ſowie in Handſchuh, Putz
Vermiethunget.
9905) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
u. Beſatz Artikeln gründl. erfahren, ſucht ſo=
6317) Steinſtraße 21 ein kleineres Haus
Eliſabethenſtr. 62 Seitenbau parterre.
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mitten im Garten zum Alleinbewohnen zu
9906) Ein freundl. möbl. Zimmer
zu
an die Exp. d. Bl.
vermiethen.
vermiethen. Caſinoſtraße 18.
pe.
52 me,
9309 Für einen kleinen Haushalt
Rr. R=
7075) Bleichſtraße 48 in der Nähe der
L Ak. L. Lä A A L AAAl..i Ki. Al. Ah
wird auf Weihnachten gegen guten Lohn
Bahnhöfe iſt zu vermiethen eine hübſche
9907) Ein großes möbl. Zimmer
F.h)
ze=
ein Dienſtmädchen geſucht, das ſelbſtändig
6.
2
Wohnung im 2. Stock, enthaltend 4
Zim=
u vermiethen
kochen kann u. in allen Hausarbeiten erfahren
mer mit 2 großen Bodenkammern ꝛc. Be=
2½
V. Weißmüller, Eliſabelhenſtr.35.
¾
iſt. Zn erfr. Marienplatz 9 gleicher Erde.
2 ⁄.
ziehbar gegen Mitte November auf Wunſch
LA LXL. F ä. J. R Ahl. AA. A. i. ini i ri. d.en.
auch früher.
9802) Kraut ſchneidet ein.
9908) Ein kleines Logis. Schloßgaſſe3.
7352) Soderſtraße 52 iſt der 2. Stock,
9909) Möblirte Zimmer ſind zu ver=
Dotzenrod, Sackgaſſe 12.
enth. 5 Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vor=
miethen. Frankfurterſtraße 20.
9862) Ein braves Kindermädchen
ſo=
platz nebſt Zubehör zu vermiethen.
gleich geſucht.
9129) Unſere Fabrikräume nebſt
7736) Lauteſchlägerſtraße 48 mehrere
Neckarſtraße 16, 3 Stock.
Dampfmaſchine ſind wegen bevorſtehendem
kleine Logis im Hinterbau bald zu verm.
Umzug in unſer neues Etabliſſement als
9910)
Gelder gegen Sicherheit jeder
7814 Dieburgerſtraßesſchönes Zim=
Werkſtätte oder auch als Lagerraum zu ver=
At werden beſorgt.
mer nach der Straße ſofort billig mit oder
miethen.
Gebrüder Roeder, Aliceſtr. 5.
Mühlſtraße Nr. 8 eine Stiege hoch.
ohne Möbel.
8956) 5 bis 7 Zimmer bel Etage mit
Zugehör, neu, gleich beziehbar. Daſelbſt
66
ſi36
Heſunzzverein
„Melomanen.
2
Manſardenzimmer billig.
Wendelſtadtſtraße 22.
Samstag 24. November, Abends 8 Uhr
9093) Der I. u. 2. Stock, beſtehend aus
je
em Ritserd’schen Saalo.
4 Zimmern, ſogleich zu vermiethen.
Beſſ. Herrngartenſtr. 23. C. Wittmann.
9484) Eliſabethenſtraße 4 ein möbl.
Abend-Unterhaltung
Zimmer zu vermiethen
und
9540) Zwei große elegante Zimmer
möblirt zu vermiethen.
Einweihung des neuen Theaters mit dem Luſiſpiel.
Auch kann Burſchenkammer dazu
gegebe=
werden. Marktplatz Nr. 12.
Der verſiegelte Bürgermriſter.
9697) Noßdörferſtraße Nro. 27
Eintrittskarten für Nichtmitglieder 1 Mark, ſind zu haben bei Herrn
ſind mehrere Logis, 3 u. 4 Piecen, nebſt
Kürſchner Dietſche, Marktſtraße, ſowie Abends an der Kaſſe.
allen Bequemlichkeiten, an ruhige Familien
991½
zu vermiethen und bald zu beziehen.
Der Vorstand.
Am 1. Januar 1878 wird an Stelle des Tarifs vom 15. Januar 1877 ein
proviſoriſcher, nach dem allgemeinen deutſchen Reformtarifſchema gebildeter Tarif treten.
Die Taxen ſind bei der Tarif=Abtheilung unſeres Secretariats zu erfragen und bleibt
weitere Bekanntmachung des Termins für den Verkauf der Tarife vorbehalten.
Darmſtadt, den 18. November 1877.
9912)
Direction der Main=Neckar=Eiſenbahn.
12141
d e
2ol
Hunß
Henoſenſchafl.
E3 Samstag den 24. Noybr., Abends 8 Uhr, im reſervirten Zimmer 43
15
1⁄₈
der Saalbau-Bestauration,
wird die ſtatutenmäßige
4t⁄)
45
generas-Verſammlung
½.
für dieſes Jahr abgehalten, zu deren Beſuch alle Mitglieder der
Genoſſen=
ſchaft hierdurch wiederholt eingeladen werden.
Hö
Tagesordnung:
4¾
1) Jahresbericht und Prüfung der Abrechnung.
45
gen
2) Antrag auf Herabſetzung des Jahresbeitrags der Mitglieder.
6.3
b4
3) Neuwahl des Vorſtandes.
Luch
Für den Vorſtand:
44
9913)
A. Nenchi.
L3rLUlsAyEiGtafit)
9316) Eine zuverläſſige Frau empfiehlt
ſich für Krankenpflege inn= und außerhalb,
zum Ausziehen der Todten und zum
Tra=
gen verſt. Kinder auf den Friedhof. Zu
erfragen Arheilgerſtraße Nr. 2 bei Nies
und Alexanderſtraße Nr. 25 bei Folz.
⁵³⁄₈
745 Dbiz
736
.b run
„
5955) Annaſtraße 34 wird ein ſeineres
zweites Hausmädchen geſucht, welches das
Serviren verſteht, oder bei Kindern thätig
war. Lohn 120-130 Mark.
Bacante Generalagentur.
9558) Eine ältere u. gut eingeſührte Vieh=
Verſicherungs=Geſellſchaft mit ziemlichem
In=
caſſo ſucht einen äußerſt gewandten, tüchtigen
und event. cautionsfähigen General=Agenten.
Bewerber, welche bereits andere Verſich=
Brauchen vertreten, erhalten den Vorzug.
Frco.=Offerten sub Chiffre V 4602
be=
foͤrdert die Annoncen=Exped. von 53aeseéF
Mösse in Vrankefars ꝛc. kä.
Hr7) Ein ſoldes Diansdhen, 10 l.
kann, Hausarbeit verſteht, wird auf
Weih=
nachten für auswärts geſucht. Auskunft gibt
Frau Mattern, Verdingerin.
zu kaufen geſucht. Offerten au die Exped.
unter WI9o18.
9919) Ein unbemitt. Schuhmacherlehrling
verlor Samſtag 17. Nov. Morg. auf d. Wege
vom Markt, Rheinſtr. nach der Promenadeſtr.
L led. Damenpautoffel mit Lederroſe. Der ehrl.
Finder wird gebeten, denſelb. i. d. Exp. abzug.
k ſind gegen
7
280
Burt, Hppethel
5
auszuleihen. Näheres in der Expd. Bl.
9916) Herren= u. Frauenkleider werden
angenommen zum Ausbeſſern. Sackgaſſe 20
zoeuetzliſcher ächntteshienz.
Haupt=Synagoge)
Samztag den 24. November: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſi. um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. - Sabhathausgang um 5 Uhr.
Tages=Kalender.
Samstag 24 November: Fünſtes Concert des
Mozit=Vereins. — Generalverſammlung der
Kunſtgenoſſenſchaft. — Abendunterhallung des
Geſangvereins Melomanen.
Mittwoch 5. Dezember: General=Verſammlung des
Gartenbauvereins.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 22. November.
Die Stumme von Portici.
Große Oper in 5 Acten von Auber.
Perſonen
Maſaniello, neapolitaniſcher
Fiſcher
Hr. Winkelmann.
.
Fenella, ſeine Schweſter
Frl. Jungmann.
Alphons, Sohn des Vicekönigs
von Neapel
Hr. Reichardt.
Elvira, ſeine Braut.
Fr. Mayr=Olbrich
Pietro
Hr. Chaudon.
Vorella Maſaniellos Gefährten Hr. Leib.
Moreno.
Hr. Bitſch.
Hr. Mendel.
orenzo
Hr. Bögel.
elva, Offizier des Königs
bine Dame im Gefolge der
Fr. Roßman.
Elvira
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Freitag 23. November.
D a s B r n u n e u m ä d ch e n.
Luſtſpiel in 4 Akten von Georg Horn.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Deutſche Induſtrie und deutſches Haudwerk und ihre Lage.
Die Reformen in Beziehung auf den Arbeiterſtand und die Maßregeln
zur Heranbildung tüchtiger Arbeiter.
Eine der beklagenswertheſten Erſcheinungen, welche wir in der
Gegen=
wart beobachten, iſt das fortdauernde Sinken des moraliſchen Werths des
Materials, aus welchem ſich der Handwerkerſtand rekrutirt. Wir wollen
uns über die tiefer liegende Urſache dieſes Vorgangs nicht näher
aus=
laſſen. Wir würden da auf Gedanken kommen, die man heutzutage
„reaktionär” zu nennen pflegt. Wir würden ſagen müſſen, daß jede
Ar=
beit, wenn ſie mit Luſt und Liebe unternommen, wenn der Arbeitgeber
eine Ehre in ihre Vollendung, in ihre Güte, in ihren künſtleriſchen Werth
ſetzen ſoll, eines gewiſſen Schutzes bedarf und daß dieſer Schutz in den
alten Zunfteinrichtungen in einem hohen Grade gegeben war. Die letzten
Jahrzehnte haben nicht nur dieſe oft genug getadelten Zunftſchranken,
an=
ſtatt die Zunfteinrichtungen zeitgemäß zu verbeſſern und zu reformiren,
völlig weggeriſſen; ſie haben überhaupt je dem Schutze der Arbeit den
Garaus gemacht und erſt in neueſter Zeit beginnt wieder eine rückläufige
Bewegung, mit welcher durch das Geſetz über Patentſchutz und die
gegenwärtige ſchutzzöllneriſche Agitation der Anfang gemacht wurde.
Zahlreiche andere Vorgänge, das Ueberhandnehmen der Fabrikarbeit,
die Herabdrückung der Arbeitspreiſe durch die letztere, ſowie namentlich
das ſo recht aus dem Princip der freien Concurrenz hervorgegangene
Submiſſionsverfahren haben dazu gedient, die Stellung des
Handwerkers mehr und mehr herabzudrücken und es der
heranwachſen=
den Generation wenig wünſchenswerth erſcheinen zu laſſen, Berufsarten
zu ergreifen, in welchen es ſich ehedem Jeder zur Chre ſchätzte, die
Meiſter=
würde zu erlangen. In demſelben Maße wie das Handwerk ſank,
ent=
wickelte ſich die Großinduſtrie. Eine Menge neuer Geſchäftszweige
ent=
ſtanden, der zunehmende Export des Auslands nach Deutſchland
be=
günſtigte namentlich in den dreißiger und vierziger Jahren das Aufblühen
von Handels= und Speditionsgeſchäften; die gelehrten Berufsarten
be=
wahrten ihr altes Anſehen, ja ſie ſtiegen ſogar noch in ihrem Werth durch
die wwiſſenſchaftlichen Fortſchritte der Neuzeit und ſo boten ſich jungen
Leuten, welche einiges Vermögen beſaßen, gerade in den letzten
Jahrzehn=
ten eine Menge Ausſichten, ihr Anlagekapital beſſer zu verwerthen, als
dies durch die Erlernung eines Handwerks möglich war. Allein auch
in dieſer Hinſicht iſt ein Rückſchlag eingetreten. Die Zeiten, wo die
Ingenieure große Ausſichten hatten, ſind vorüber. Menſchlichem
Er=
meſſen nach ſind die meiſten Eiſenbahulinien in Curova gebaut, eine Reihe
von Geſellſchaften haben bereits ihre Bedenken bei der Erweiterung ihres
Netzes gefunden und müſſen ſchwer für die Folgen ihrer Uebereilungen
bützen; auch die Chemiker haben ihre beſten Zeiten gehabt und, die
Ma=
ſchinen=Ingenieure etwa ausgenommen, ſind für die meiſten techniſchen
Berufsarten die verlockenden Ausſichten verſchwunden. In der
Handels=
welt ſteht3 nicht beſſer. Die Ariſtokratie der Banquiers muß ſeit dem
Wiener Krach auf die großen Dividenden verzichten und für die übrigen
Zweige des Handels ſind die goldenen Tage längſt vorüber. Die Welt
iſt voll von jungen Commis, die bereits um wenige hundert Mark zu
haben ſind und wenn ein Kaufmann eine Stelle mit zweihundert Thalern
ausſchreibt, erhält er hunderte von Offerten.
Nicht beſſer ſteht es mit den eigentlichen „gelehrten Berufsarten”
und wenn viele derjenigen, welche als Juriſten oder Kameraliſten ihre
Laufbahn begannen, geahnt hätten, welche Reihe von Sorgen und
Ver=
drießlichkeiten ſie in ihrem zukünftigen Berufe erwarten würden, ſie
wür=
den vielleicht einem einfacheren, aber einträglicheren und nicht minder
ehren=
werthen bürgerlichen Gewerbe den Vorzug gegeben haben. Wir werden
daher zu dem Ergebniß kommen, daß die heutige Lage gerade für die
ſo=
genannten bürgerlichen Berufsarten eine verhältnißmäßig günſtige iſt. In
keiner Zeit hat man wohl durch die Erwählung ſogenannter höherer
Berufs=
arten eine ſolche Summe von Kraft, die anderweitig fruchtbringend hätte
wirken können, unnütz vergeudet, wie in der gegenwärtigen. Leider ſind
die vortrefflichen Bildungsanſtalten, welche wir beſitzen, unſere Realſchulen
und andere, gerade dem Handwerk nur wenig zu gut gekommen und es
iſt bei der Erneuerung ſeiner Kräfte vielfach nur auf diejenigen
ange=
wieſen, denen entweder materielle Mittel oder die Befähigung zu
weiterem Studium, gebrechen, während mancher, der als Ingenieur
nichts leiſtet, oder zu keiner Stellung gelangt, auf dem Boden des
Handwerks ſich zu wahrer Künſtlerſchaft emporzuſchwingen vermöchte.
Aufgabe unſeres Schulunterrichts ſollte es ſein, der heranwachſenden
Generation ſo oft als möglich begreiflich zu machen, daß es nicht der
Beruf iſt, der den Menſchen ehrt, ſondern daß es Bildung und Wiſſen
ſind, welche ihn erheben, und daß ſelbſt in dem einfachſten Berufe
nütz=
liche Kenntniſſe die Leiſtungsfähigkeit des Arbeiters zu ſteigern und ihn
zu ungeahnten Erfolgen zu führen vermögen.
Nicht minder aber erſcheint es uns als die Aufgabe unſerer
Ge=
ſchäftsinhaber, ſoviel als dieſes nur thunlich, auf die Erkenntniß des
Werths eines gründlichen Wiſſens hinzuwirken. Die zu geringe Würdigung
der Zeit - als Beiſpiel diene das Feiern des blauen Montags - trotz der
Klagen über ſchlechten Verdienſt, und das ſchaarenweiſe Unterbrechen der
Arbeit, ſowie die mangelhafte techniſche und allgemeine Ausbildung der
Handwerker und der Mehrzahl der jungen Kaufleute ſind Klagen, welche
zu allgemein bekannt ſind, als daß es nicht Seiteus der Geſchäftsinhaber
Pflicht wäre, als nächſt Betheiligte ihr moglichſtes zu ihrer Beſeitigung
Redaction und Verlag: L. C.
beizutragen. Es iſt eine allgemein anerkannte Thatſache und jeder kann
von der Richtigkeit dieſer Behauptung ſich leicht überzeugen, daß wir
uns von jener Gediegenheit und Zuverläſſigkeit, welche ehedem das
deutſche Handwerk zierte, mehr und mehr entfernen. Nicht viel beſſer
ſieht es mit der Durchſchuittsbildung der meiſten jungen Kaufleute aus
und in Fachkreiſen kann man hier helagen hören, welche, ſoweit die
große Maſſe der Bernfsgenoſſen in Frage kommt, mehr als hinreichend
die Wahrheit des Geſagten beſtätigen. Jeder muß heute nach dem
höchſten Maße des Wiſſens in denjenigen Unterrichtszweigen ſtreben, die
zu ſeinem Verufe in Beziehungen ſtehen und jede, auch die ſcheinbar
unbedeutendſte wiſſenſchaftliche Thatſache kann ſich für ihn von Nutzen
erweiſen. Eine Reihe von Erfindungen der Neuzeit wurden nicht von
Iugenieuren und wiſſenſchaftlich gebildeten Technikern, ſondern von
Prak=
tikern gemacht. Howe, der Erfinder der Nähmaſchine, James Watt und
andere ſind ſolche Beiſpiele. Die Gebrüder Mauſer, die Erfinder des
Mauſergewehrs, ſind einfache Schloſſer, welche vollſtändig mittellos waren,
als ſie ihr Werk unternahmen. Der Gründer der weltberühmten
Kerupp=
ſchen Fabrik hat ebenfalls als einfacher Arbeiter angefangen. Aber
auch unſere Stadt Darmſtadt hat eine Reihe von Technikern aufzuweiſen,
die durch glückliche Anwendung wiſſenſchaftlicher Principien auf die
Praris, gleich Johann Wilhelm Gottlieb Pfnor, G. Siener,
Buſch=
vaum, Link und Anderen, zum Theil ſehr bedeutendes auf dem Gebiete
der Technik leiſteten.
(Fortſetzung folgt.)
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadl, 22. November.
— Wie die, D. Z. mittheilt, werden kommenden Tamſtag die
Prin=
zeſſin Victoria und Prinz Waldemar, Kinder Sr. Kaiſerl. Hoheit
des Kronprinzen, zu Beſuch bei der Großh. Familie hier eintreffen.
Prin=
zeſin Charlotte, die alteſte Tochter des Kronprinzen, wird
voraus=
ſichtlich kommenden Montag eintreffen.
Heute früh ſoll nunmehr die erſte Hofjagd auf Schwarzwild
im Kranichſteiner Park ſtattfinden; weitere Hofjagden ſollen am 30.
No=
vember und 1. December ſtattfinden, an welchen dem Vernehmen nach
Se. Kaiſ. Hoheit der Kronprinz des Deutſchen Reichs Theil nimmt.
- Dr. Th. Fr. Kuyn Präſident des Großh. Obergerichts in Mainz,
verſchied am Dienſtag im Alter von 76 Jahren; am gleichen Tage
ver=
ſchied der Großh. Generallieutenant a. D. W. Graecmann dahier im
84. Lebensjahre.
In Frankfurt hat ſich nunmehr ebenfalls ein Verein gegen
Verarmung und Bettelei nach dem Muſter des hieſigen Vereins
conſtituirt. In der erſten Verſammlung wurden ſofort einige Tauſend
Mark in jährlichen Beiträgen gezeichnet und ſollen nunmehr Liſten in
Circulation geſetzt werden.
— Es curſiren eben öſterreichiſche Goldſtücke im Werth von
16 Mk., die ſehr leicht mit unſeren 20=Markſtücken verwechſelt werden
können. Man wolle ſich deßhalb vor Schaden hüten! Die öſterreichiſchen
Stücke tragen auf der einen Seite das Bildniß des Kaiſers, auf der
Rück=
ſeite den Doppeladler; der Münzwerth iſt in öſterreichiſcher Währung,
8 fl., und in franzöſiſcher Währung, 20 Fres., ausgedruckt. Namentlich
die letztere Zahl kann bei oberflächlichem Betrachten ſehr loicht zur
Ver=
wechslung mit unſeren 20=Markſtücken führen.
— (Das Natengeſchäft.
6s iſt eine traurige Erſcheinung,
daß die geringe Geſchäftskenntniß der kleinen Leute noch gar oft derart
gemißbraucht wird, daß dasjenige, was ſie ſich unter Entbehrungen
er=
ſpart haben, ihnen zum großen Lheil wieder verloren geht. Eines dieſer
Manöver beſteht darin, daß Bank=Inſtitute zweiten Ranges (anſtändige
Häuſer geben ſich mit dergleichen Geſchäften nicht ab) Tienſtboten, kleinen
Handwerkern ꝛc. unverzinsliche Looſe und ähnliche zur Kapitalanlage
ungeeignete Papiere durch Colporteure gegen Abtragung in kleinen Raten
zu Preiſen aufſchwatzen laſſen, die in keinem Verhältniß zum Börſenwerth
tehen. So wurde z. B. vor Kurzem ein Dienſtmädchen in B. zum
An=
kauf eines Braunſchweiger Zwanzigthaler=Looſes, das man zu etwa 83 M.
beſchaffen kann, gegen Zahlung von 24 Monatsraten 5 M. veranlaßt.
Das Loos kommt alſo dem Mädchen ercluſive Zinſenverluſt auf 120 M.
zu ſtehen. Die betreffende Bank macht demnach, ſelbſt wenn ſie das Loos,
worauf ſie abtragen läßt, zuvor ankaufte, wenn ſie alſo Zinſen verlöre
ſ in Wirklichkeit wird wohl das Loos meiſt erſt gekauft, wenn es
abge=
liefert; werden muß, d. h. nach Abtragung der letzten Rate), mindeſtens
33 pCt. Nutzen, ſo viel verliert alſo der Käufer. Außerdem dürfte der
Fall nicht ſelten vorkommen, daß die Käufer nicht in der Lage ſind, ihre
Naten regelmäßig nachzuzahlen, ſo daß das bereits Abgetragene
vollſtän=
dig für ſie verloren iſt.
Wir können nicht dringend geuug vor
der=
gleichen Geſchäften warnen. Wer ſeine ſauer erworbenen Spargroſchen
nicht wieder verlieren will, der trage ſie in eine Sparkaſſe oder er wende
ſich, wenn er Papiere kaufen will, an ein ihm von zuverläſſigen Perſonen
empfohlenes Bankhaus mit dem Auftrage, ſichere, zinstragende
Anlage=
werthe zu kaufen. Den Geſetzgebern und der Verwaltung möchten wir
aber zur Erwägung anheimgeben, ob es nicht an der Zeit iſt, das
Natengeſchäft geſetzlich zu verbieten, wie dies in Oeſterreich
ge=
ſchehen iſt.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.