Abonnementshreis
5 Mark ähelich incl. Beingerlohn
Auswuͤrts werden von allen Poſt=
Amtern Beſi= lungen
entgegengenom=
en zu 1 Mark Jo Pf. pro Quarial
nel. Poſtauffihlag und Beſiellgebühr.
(Frag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage=
Inſeteaes
verdenang nommer uDeenſtath
von der Expedition. Rhekſtr. Nr. 24
in Beſſungen von Fricdr Bllßhea,
Friedrichsſt. Nr. 7. ſowie anſwürt
von allen ſolidm Anroatau=Gnzo
dirkenech.
140. Jahrgang.
Amkliches Grgan flir die Bekanntmachungen des Großh. Freisomts, ſomie des Graßh. Polhekamts Parmſtat.
E5.
203)
Frcitagkzz 12.October.
187
Edictalladung.
Nachdem wider den Musketier Andreas Friedrich Baab, der 5. Compagnie, 4. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=Regiments
Nr. 118, geboren am 17. September 1852 zu Alzey, im Kreiſe Alzey, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt,
wird derſelbe hiermit aufgefordert, zu ſeinem Truppentheil zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 14. Januar 1878, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſellen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen,
er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 13. September 1877.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen 125.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem die zur Leitung der Ausarbeitung eines neuen Adreßbuches pro 1878 niedergeſetzte Commiſſion nunmehr zu
deſinitiwv en Berathung und Beſchlußfaſſung rückſichtlich der äußeren Ausſtattung und des Inhalts zuſammengetreten iſt. werden
hierdurch alle Intereſſenten, welche in der gedachten Richtung beſondere Wünſche oder Vorſchläge der Commiſſion zu unterbreiten
geſonnen ſind, aufgefordert, ſchriftliche Mittheil ungen dieſer Art binnen 14 Tagen an die Adreſſe des Unterfertigten gelangen
zu laſſen.
Darmſtadt, den 10. October 1877.
Der Vorſitzende der Redactions=Commiſſion:
Bichmann, Polizei=Commiſſar.
7681) Oeffentliche Aufforderuag.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
des Pianoforte=Fabrikanten Wilhelm,
Schulz (Firma Wilhelm Schulz
Piano=
forte=Handlung) zu Darmſtadt unter dem
22. Auguſt l. J. formellen Concurs erkannt
hat, werden hiermit alle Gläubiger des
ge=
dachten Pianoforte=Fabrikanten Wilhelm
Schulz öffentlich aufgefordert, Forderungen
und Anſprüche jeder Art an denſelben,
un=
ter gleichzeitiger Namhaftmachung von
Vor=
zugsrechten, im Termin:
Mittwoch den 21. November l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
bei Meidung ſtillſchweigenden Ausſchluſſes
von der Concursmaſſe und der Annahme
Verzichts auf Vorzugsrechte vor
unterfer=
tigtem Stadtgerichte Amtszimmer Nr. 3
zur Anmeldung zu bringen.
In dieſem Termin ſoll zugleich
Arrange=
ment verſucht und jede ſonſt ſich ergebende
Beſchlußfaſſung erſtrebt werden, und wird
man bezüglich aller nicht perſönlich
Anwe=
ſenden, oder doch durch gehörig
Bevoll=
mächtigte Vertretenen ſtillſchweigenden
Bei=
tritt zu ſämmtlichen von der Mehrheit der
erſcheinenden Creditoren gefaßt werdenden
Beſchlüſſen und namentlich auch zu einem
etwa vereinbart werdenden Arrangement,
lediglich unterſtellen.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
8605) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an den Nachlaß des am 20. Juni 1877
verſtorbenen Landwirths und Gärtners
Jo=
hannes Stork dahier ſiad binnen 14 Tagen/
von dem erſten Erſcheinen dieſer öffentlichen
Aufforderung an gelechnet, bei Meidung der
Nichtberückſichtigung bei Regulirung und
Vertheilung des beſagten Nachlaſſes, vor
unterfertigtem Gerichte zur Anmeldung zu
bringen.
Darmſtadt, der 3. October 1877.
Großherzogliches= „tadtgericht Darmſtadt
Joſt,
Königer,
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.
Bekanntmachung.
Die Anfertigung eines Blitzableiters
aus Kupferkabel und die Anlieferung von
gußeiſernen Dachfenſtern ſollen auf den
Soumiſſionsweg vergeben werden. Die
hier=
auf bezüglichen Offerten ſind bis zum
16. l. Mts., Vormittags 10 Uhr, auf
dem Stadtbauamt einzureichen, woſelbſt
Voranſchlag und Bedingungen zur Einſicht
offen liegen.
Darmſtadt, den 10. October 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Appfel,
3606)
Beigeordneter.
W
TraubenBrusl=Syrup
4907) udé Fenckaclhenig
gilt als das beste Mittel gegen Husten,
Heiserkeit, Hals- und Brustschmergen.
½⁄₈ Elasche M. I.—
1 M. 1.50
zu haben bei
C. J. Kriegk, in Darmatadt.
G. P. Path
„
fl. Sehweikert
„
G. Gäser in Dieburg.
ſl. Becker in Gross-Umstadt.
479
1720
N6 200
Verſteigerungs=Anzeige.
Auf gerichtliche Verfügung werden
Montag den 15. October d. J., Nachmittags 2½ Uhr,
die zum Schuldenweſen des Wirth Peter Emig gehörigen Mobilien u. Hausrath, als:
1 Büffet mit Preſſion, Wirthstiſche, 32 Strohſtühle, Wein= u.
Bier=
gläſer, Canapee, Schränke, Commoden, Kücheneinrichtung ꝛc.; ſodann
1 Faß Rothwein und 1 Stamm Bienen,
Landwehrſtraße Nr. 67 gegen baare Zahlung verſteigert.
Der Stamm Bienen befindet ſich am Bahnwärterhäuschen am Sensfelderweg.
Darmſtadt, den 11. October 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
8607)
Werntkriſel.
2.
Meeller Ausverkauf.
Um mir meinen demnächſtigen Umzug zu erleichtern, verkaufe von heute an ſämmtl.
französische, englischo u. deutsche Parfümerien zu außerordentlich billigen
Preiſen, beſtehend aus Pommaden, Haaroelen, odeurs aufs Taſchentuch,
Sachets (trock. Wohlgeruch, Poudre deris, alle Arten feine Tollettenseiſen,
alle Arten Kämmev Schildkrot, Büſfel, Elfenbein u Cautschouk, deßgl Raar.,
Hleider,Hagel. u. Jahnbürsten ꝛc, Glace-u Vniforms-Handschuhe, Hosen
träger, ſowie alle für die Toilette nothwendigen Artikel. Hochachtungsvoll
5)
WC Gehaſer, Herren= u. Damen=Friſeur,
Cx. 23 Wilhelminenſtraße 23. ED.
Preis-Couranl
5
der
Wordenuz-urgunder-Faschenuveime
von
B. J. Goldschrudt, Frarkfurt a. M.
Besitzer des,Café Goldschmidt.
A. Pk.
Original-Schloss-Abzüge
1874er Bourg
1874er Ch. Duguet,
1870er Medoc Cissac
1870er St. Emilion
1870er Pauillae
1870er St. Julien
1869er St. Estsphe
1870er Ludon
1869er Cantenac
1868er Pontet Canet
1868er Margeaux
1868er Chateau Citran
1865er Calon Ségur.
1869er Sauternes
1868er Haut-Sautornes
1865er Chäteau lquöm
12
40
60
80
15
50
70
70
15
50
50
25
50
mit Original-Schlossstempel u. Siegel.
M. Pf. 1870er Chateau Castera 3 50 1871er Mouton Rothscbild. 5 50 1870er Chäteau Cos Oes- tournel 7 N.rand Vins,. Irs ords. 1869er Chäteau Margeaux 9 50 1769er Chateau Latour 10 1869er Chäteau Lafite 11 Burgunder Weine. 1874er, Bourgogne (on bourgeois) 1 15 1869er Chambertin 3 50
6
7 50 1865er Clos de Vougeot
Die Preise verstehen sich per Flasche incl. Glas und excl. Packung.
Bei Abnahme von 300 Flaschen Passpreise untor billigster Berechnung
der Abfüllspesen.
Bezug in Püssern aus dem hiesigen Lollkeller oder auf Verlangen dirckt
von Bordeaux.
D.
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in ſchöner Qualität per Stück 30, 36, 40 Pf.
Carlsſtraße
Ph. Vorsbach,
29.
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iu allen Größen - ſoeben eingetroffen.
8608)
G. P. Woth,
der Caſino= u.
Bleichſtraße.
4941)
Butterpulver
verkürzt die Leit des Butterns macht
die Butter fester und schmackhatter u.
verbindert das Ranzigwerden derselben.
Ein Paquet, ausreichend für 500 Liter
Milch, 50 Ptg.
Häse- a; Butterkarbe, per Flacon
60 Pfg., zu haben bei
C. Schweickert in Darmstadt.
C. Gläser in Dieburg.
J. Pischer in Gross-Umstadt.
7130) In Nr. 70 hinter der
Stadt=
kapelle fortwährend Kartoffeln zu verkaufen.
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Ruhrkohlen!!
Die Kohlen=Handlung von L. Debus
in Gernsheim liefert beſtes Fettſchrot
von bekannter Güte zu billigſtem Preis.
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Kaufmann V. Hebermehs,
Eliſabethenſtraße 53
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Soderſtraße Nr. 52.
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Corl Watzunger,
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Louiſenplatz 4.
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Friſcheingetroffen
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Beek) pr. 2 Pfd=Büchſe M. I. 75,
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Ton-
gues), gepreßt und gekocht, pr. 2
Pfd.=Büchſe M. 3. 10 Pf.
Amarik. Ochsenzunge (Paysandu
Ox Tongues lganz und gekocht,
pr. 2½ Pfd.=Büchſe M. 3. 60 Pf.
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pr. Büchſe M. 1. 40 Pf.
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pr. Glas M. 1. 30 Pf., bei
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Engl. Bückinge
zum Roheſſen.
Lachsforellen.
2
G. P. Poth,
Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
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werden zu 30 Pfg. das Stück fortwährend
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Im Hamerhof Nr. 4.
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Hch. Müller, Eberſtadt.
Mä 201
1721
8
7 Eine Parthie
Mönler-Moidorsloſſo
Hzwion aok
zu 80 Pfg. den Meter, empfiehlt
Theodor Schwoab.
Darmſtädter Pferde= und Lohlenmarhl
C
am 15. uud 16. Oktober 1877.
Tages- Programm.
1) Auskunfts=Büreau: Blumenthal'ſche Fabrik — Eingang Lagerhausſtraße.
2) Protokoll=Büreau: Aufſeherhaus des Stalleingangs — Lagerhausſtraße.
3) Zahlungſtelle für zur Verlooſung angekaufte Thiere: Kaſſe des Herrn Hof=Bankiers Emil Wolfskehl (
Louiſen=
platz Nr. 1) - geöffnet von 9-12 Vormittags und 3-6 Uhr Nachmittags.
4) Verſammlungszmmer des Central=Comite's mit Reſtauration: Comptoir der Blumenthalſchen Maſchinenfabril
an den beiden Markttagen von 7 Uhr Vor= bis 6 Uhr Nachmittags geöffnet.
5) Looſeverkaufsſtelle auf dem Marktplatz.
6) Verkauf der Eintrittskarten zum Muſterungsraum am Eingang der Lagerhausſtraße.
7) Vorzeigen der Mitgliedskarten der Mitglieder des Pferdezucht=Vereins daſelbſt.
8) Der Ankauf der Thiere zur Verlooſung findet an den beiden Markttagen ſtatt.
1 5.
Okkober.
A m
9) Vorführung der Thiere zur Muſterung und Prämiirung: Blumenthal'ſcher Fabrikhof=Eingang am
Markt=
platz; Entree für Perſonen, welche nicht im Beſitze einer Legitimationskarte ſind 1 Mark. Beginn Vormittags 9 Uhr.
10) Führung prämiirter und bis dahin zur Verlooſung angekaufter Thiere durch die Stadt um 2 Uhr
Nachmittags.
11) Preisvertheilung im Blumenthal'ſchen Fabrikhof, Nachmittags 3 Uhr. EEintritt frei.)
12) Gemeinſchaftliches Abendeſſen der Comite=Mitglieder und ſonſiger Iutereſſenten im „Gaſthof zur Traube.
Abends 6 Uhr.
1 6. O klo b e r.
13) Abnahme der zur Verlooſung angekauften Thiere im Blumenthal'ſchen Fabrikhof 1 Uhr.
14) Beginn der Verlooſung Nachmittags 1 Uhr — Blumenthal'ſche Fabrik.
Erecutiv=Comite:
Für das
8610)
Haas.
Wirthſchafts=Cröffnung und Empfehlung.
Einem geehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich unterm Heutigen
in dem von mir erkauften Hauſe
Dieburgerſtraße 40
eine Wein= und Bier=Wirthſchaft
eröffnet habe. — Indem ich mein Lokal einem geehrten Publikum hiermit
angelegent=
lichſt empfehle, wird es mein ernſtes Beſtreben ſein, mit gutem Bier, reingehaltenen,
Weinen jederzeit aufzuwarten.
Hochachtungsvoll
8611)
Güd. U8tZ.
Glaſer=Arbeiten.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß bei
mir ſämmtliche Holzarbeit der Fenſter nebſt
Beſchlägen angefertigt wird.
Neue Arbeit ſowie die keinſte
Nepa=
ratur derſelben wird aufs Beſte u. Billigſte
ausgeführt.
Vorfeuſter werden ſehr billig und gut
angefertigt.
F. Castan,
Glaſermeiſter,
Lantenſchlägerſtr., frühere Holzhoſſtr. 10.
1729
Ne 200
D
87.
Apfelmoſt täglich friſch
von der Kelter.
7219) Untere Niedeſelſtr. 68 ſind 2
ſchöne möbl. Zimmer an 1 oder 2 Herrn/
zu vermiethen.
8374) Zu vermiethen ein möblirtes
Zimmer in der Nähe der Schulen. Auf
Verlangen mit Penſion. Pädagoggaſſe 2
gegenüber dem Haupt=Zollamt im zweiten
Stock, Hinterbau.
Gi
CIumm
8394) Das ſeither von zrau
Rech=
nungsrath Bopp bewohnte Logis, Eck
der Hügel=u. Zimmerſtraße 11 bel
Etage, beſtehend aus 3 Zimmern,
Cabinet, Küche, Bodenkammer ꝛc., iſt
A per 1. November zu vermiethen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
EDtatiattztzrnk
EEA
8445) Ein möblirtes großes Zimmer im
2. Stock. Beſſunger Carlsſtraße 3.
8521) Ein ſchön möbl. Parterre=
Zimmer zu verm. Waldſtraße 4.
8586) Nieder=Ramſtädterſtraße 54
parterre eine möblirte Stube.
8614) Ein gut möbl. Zimmer zu verm.
Kiesſtraße 72 bel Etage. Zu erfragen
Roßdörferſtraße II, 3. Stock.
8615) Ein Zimmer ohne Möbel zu
vermiethen bei
Gärtner Schmidt, Niederramſtädterſtr.
8616) Ein freundliches Zimmer mit
2 Betten iſt zu vermiethen, am liebſten an
2 ſtille anſtändige Fräulein.
Wilhelminen=
ſtraße Nr. 27.
8617) Ein möbl. Zimmer nach der Straße,
Waldſtraße 25, ſogleich zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Dr. Eigenbrod,
wohnt von Mittwoch den 10. October an
Sandſtraße Nr. 32.
8618) Im Ausbeſſern alter
Oel=
gemälde, ſowie im Reinigen u.
Fir=
niſſen derſelben empfiehlt ſich
Theodor Jordan,
Maler u. Lackirer, Magdalenenſtr. 8.
Specialarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
7788) Für 1 auch 2 jüngere Schüler
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Auf Verlangen mit Koſt.
Nieder=Ramſtädterſtraße 20.
8572) Eine tüchtige Köchin gejetzten
Alters wünſcht zum ſofortigen Eintritt Stelle.
Zu erfragen bei Frau Urich, Beſſ.
Carl=
ſtraße 49.
Obſt= und Kartoffel=Markt
Der bereits angekündigte Markt wird nunmehr
Samstag den 13. l. M. von frütz 8 Uhr an im Saalbau
ſabgehalten werden.
Die Verkäufer haben von den zu verkaufenden Sorten ſo viel mitzubringen, daß
ſie jedem Käufer einige Exemplare als Muſter mittlerer Qualität deſſen, was er zu
ſerhalten hat, übergeben können.
Das Comite weiſt den Verkäufern Plätze an und zſtellt auf Wunſch
Abſchluß=
ſcheine aus.
Es werden weder Standgeld, noch ſonſtige Koſten erhoben.
Darmſtadt, den 1. October 1877.
Obſtbauſection des Gartenbauvereins.
1 IN.
ſünfunddreißigſtes Jahr.
Samstag den 13. Oktober 1877.
unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Willem de Haan
und unter gütiger Mitwirkung der Herren Muſikdirektor
Carl Heymann aus Bingen a. Rh. und Paul Schuhmacher
aus Mainz, ſowie des Herrn Concertmeiſters
L. Hiroslan Neber.
Anfang präcis 8 Uhr.
PROGRAUI.
Erſte Abtheilung.
1. Am Rhein:
a) Rheinabend,
für Männer=Chor
G. J. Brambach.
b) Fröhliches Feſt
2. Sonate (C.dur Op. 53) für Clavier
C. van Veethopen.
(Vorgetragen von Hrn. C. Heymann.)
3. Muſikantenlieder:
Ein Cyclus von neun Geſängen, für Männer=
Chor, Sologeige und Clavierbegleitung. Text
und Muſik von
Baul Hcuhmacher.
(unter Leitung des Componiſten. Das Violin=
Solo, vorgetragen von Herrn Contertmeiſter Weber.)
4. 2) Barcarole
J. Chopin.
b) Elfenſpiel
für Pianoforte
G. Heymann.
c) Ungariſche Rapſodie
J. Eiszt.
Zweite Abtheilung.
5. Chor der Winzer und Schiffer aus der
Oper: „Loreley”
A. Bruch.
6. Zwei Bolkslieder für Chor:
a) Wo a kleins Hüttle ſteht. b) Im Malen.
7. Marſchiren für Männerchor
Jof. Braſms.
Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt nicht geſtattet.
Diejenigen geehrten Mitglieder, welche noch nicht im Beſiße von ſolchen ſind, wollen
ſich dieſerhalb an den Sekretär des Vereins, Herrn W. Pfeil jun.,
Eliſabethen=
ſtraße 5, wenden.
Karten für Nichtmitglieder ſind M. 2 bei Hrn. Kunſthändler
Schöd=
ler, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
8564)
Der Aasschuss.
8
„.
bei
N 200.
Feinſte Frankkurter Bratwürſte
14
G6
G. Hi Hxué,
549
Ecke der Rhein= und
Grafenſtraße.
20
819) Vom 15. October anfangend
ſtnd
unſere Bürcauſtunden täglich von 8 Uh=
Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags.
1)
sichsbankusbenſtelle.
D e r
8620)
Winterkurſus in meiner Lehr= u. Erziehungs=Anſtalt
beginnt Montag den 15. October. — Anmeldungen bitte ich Freitag den 12. und
Samstag den 13. in meinem Hauſe, Sandſtraße 20, zu machen.
H. Hisniz.
Gründlichen Unterricht in der Pholographie und
8621)
Ghromophotographie Malerel
ertheilt Frau HaLaeie Wa3. Näheres Steinſtraße 8.
Napn-1é
oche udtadtor Hol.
Samſtag den 13. Oktober.
harossCRnIdOr-oorStehünL
E.
von Profeſſor Jonoiim Hornis
MoGerner Lauberez.
Ermäßigte Eintrittspreiſe. Reſervirter Platz 50 Pfg. Erſter Rang=
4 ſitz 30 Pfg. Stehplatz 20 Pfg. Anfang halb 4 Uhr Nachmittags.
Sonntag den 14. Oktober, Abends halb 8 Uhr:
Lotnte grosse Galla-Vorstehung nit Concert.
Jonohiii Haarmuis aus Wenn.
Emruatr-ttriit-rgrmn
8623)
9=
Kirzzwrihe zu Beſſungen.
Sonntag den 14. und Montag den 15. October wird die Vor=Kirchweihe
abgehalten, wozu ich ein geehrtes Publikum, ſowie alle gute Freunde hiermit freundlichſt
einlade. Für gutbeſetzte Tanzmuſik, gute Weine u. Speiſen, ſowie reelle Bedienung
iſt beſtens geſorgt. Um allen Anforderungen zu entſprechen, habe ich zur Aufnahme
und Bequemlichkeit meiner Gäſte noch ein weiteres Reſtaurations=Lokal, anſtoßend an
den großen Saal, herrichten laſſen.
Chr. HEy= nzur Harmonie”
1723
Pebo
11*
RTIOGk. AOhon,
2974)
Ludwigsplatz 7.
Wäuge-Liuger,
ganz beſonders feine Auswahl neuer Ernte.
Vorzugsweiſe kann ich empfehlen:
Kaiſer=Souchong,
Raiſer=Congo,
Peccoe m. Blüthen, ſowie meine ſchon
ſeit vielen Jahren beliebte Theemiſchung.
Ferner Theeſpitzen vollſtändig ſtaubfrei,
ſo lange Vorrath.
Alle Thee's in Packung ſind mit
An=
weiſung zur Theebereitung verſehen.
Cinvrohiden
eigener Fabrik unter Garantie der Reinheit,
ſämmt=Sorten aus den ſeinſt. Cacao=Arten.
Lacoigues ſcharf entölt,
Weis-Aonlenttvorzügl. Nährmittel).
Alle Fabrikate in Pack. m. Gebrauchs=Anw.
Oliven-Speisesl ſeinſt Niza,
Mohnél rein.
Fleiſch=Ertract,
Condenſirte Milch.
Franz Chriſtoph's
Eussboden Glanzlack
bekannte vorzügliche Qualität.
Leinöl=Firniß raſch trocknend u. haltbar,
für Treppen, Vorplätze und Küchen.
Hineralwasser
aller natürlichen Quellen, friſch.
8367) Schüler finden freundl.
Auf=
nahme. Zu erfragen Kirchſtraße Nr. 21
bei Bäckermeiſter Elgert.
8570) In der Nähe der Schulen (
Blu=
menſtr. 6, 2 Tr.) findet 1 Schüler freundliche
Aufnahme u. ev. Nachhülfe unter bill. Beding.
8532) Zwei Schülerhieſiger Lehranſtalten
ſinden gute Penſion in einer Lehrerfamilie.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
8624) Kindermädchen=Geſuch.
Es wird ein tüchtiges kräftiges Mädchen
für 2 Kinder von 2 reſp. ¹⁄ Jahren aufs
Land geſucht. Nur Solche mögen ſich
mel=
den, welche ſich dieſer Stelle durchaus ge
wachſen fühlen und ſich bezüglich ihrer
Fähigkeiten ausweiſen können. Eintritt ſofort
oder doch in einigen Wochen. Offerten unter
M I7 befördert die Exp. d. Bl.
8270) Koſt und Logis für 1 oder
2 Schüler nebſt Nachhülfe.
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 43.
8568) Zwei Schüler können Koſt und
Logis erhalten. Mathildenplatz Nr. 3.
Lehrling
D
48
mit guter Handſchrift geſucht für ein
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ßeres Fabrik= und Export=Geſchäft
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die Central=Annoncen=Expedition von
G. L. Waube & Co.,
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8626) Eine hübſche Wohnung von
3-4 Zimmern mit Zubehör im ſüdlichen
oder weſtlichen Stadttheil wird Anfangs
Januar zu miethen geſucht.
Von wem? ſagt die Expedition
hecht Haglischs Biscuits
von Huntley & Palmers in London die
feinſten Qualitäten ſtets friſch.
Samstag 13. Oktober: 4. Concert des Mozart=
Vereins.
Sammstag 13. und Sonntag 14. Oetober: Große
Zauber=Vorſiellung von Proſ. Joachim Harms.
Montag 15. Oktober: Vereins Stzung des
Han=
delsvereins für Darmſtadt und Beſſungen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 12. October.
Hermann und Dorothea.
Schauſpiel in 4 Aufzügen, nach Goethe,
von Carl Löpfer.
Perſonen:
Der alte Feldern
Seine Feau
Hermann, ihr Sohn
Horothea
Rector.
Apotheker
Richter
Ein Bauer
Hr. Wünzer.
Fr. Steck.
Hr. Edward.
Fr. Reubke=Beilhac
Hr. Werner.
Hr. Butterweck.
Hr. Hofmann.
Hr. Leib.
Dr. Ho
Hierauf:
Durch's Schlüſſelloch.
Schwauk in 1 Att von Salmgrs.
Perſonen:
Hr. Wisthaler.
n
Amalie, deſſen Frau
Frl. Ethel.
Hr Meidl.
L üringsfeld
Fliſe
Frl Bernhardt.
Krümel, des Doctors Factotum, Hr. Franke.
Hr. Nötel.
Ein Dienſtmann
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
480
1724
N6. 200
8 Feiner Pafelhonig
kommt am Samstag Morgeneine Sendung
auf den Markt, in Gläſer Stück M. 1.10,
1 Pfo. haltend, zum Verkauf.
8628) Mädchen oder Schüler finden
gute Penſion zu billigen Bedingungen.
Wo? ſagt die Expedition.
1 Zur Beſorgung von Inſeraten in alle
hieſi=
gen und auswärtigen Zeitungen kann die
n den größeren Städten des In= und Auslandes
ſeit vielen Jahren vertretene Central=Annoncen=
Expedition der deutſchen und ausländiſchen
Zei=
tungen von G. L. Daube u. Co. (in
Darm=
ſtadt, Graſenſtraße Nr. 30), welche ſich durch
prompte, reelle und billigſte Bedienung
auszeich=
net, angelegentlichſt empfohlen werden
Delicatossen- Fluss- und
58311)
von
L. Brüchweh,
Hof=Lieferant.
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 12. Ortober.
In der geſtern ſtattgehabten Verſammlung von Wählern des
3. Bezirks wurde mit großer Majorität die Candidatur des Herrn
Ober=
domänenrath Grünewald für das Stadtverordneten=Mandat aufgeſtellt.
An die zweite Kammer der Stände iſt eine Propoſition
des Großh. Miniſteriums der Juſtiz gelangt, in welcher die
Ermächti=
gung nachgeſucht wird, aus der für Errichtung eines Juftizgebäudes zu
Darmſtadt verwilligten, zur Zeit nicht vollſtändig verbrauchten Cumme
den Betrag von 4270 M. zur Mobiliarausſtattung des
Stadt=
gerichts Darmſtadt (Neuanſchafſungen und Reparaturen) zu
verwenden.
— (Darmſtädter Pferde= und Fohlenmarkt.)
Die
Auf=
ſtellung und Vorführung der um die vom Pferdemarkt=Comite
ausgeſotz=
ten Prämien concurrirenden Pferde und Fohlen beginnt Montag 15.
Oe=
tober, B.=M. 9 Uhr, in dem Hofe der Blumenthal'ſchen Maſchinenfabrik.
Die Anmeldung der zur Prämiirung beſtimmten Thiere geſchieht
Conn=
tag 14. October N.=M. 3-4 Uhr in dem in der Blumenthal'ſchen
Fabrik befindlichen Auskunfts=Bürcau, ſowie Montag 15. October V. M.
J-9 Uhr in dem am ſüdlichen Eingange zum Marktplaßze befindlichen
Protololl=Büreau gegen Empfangnahme einer Eintritts=Karte zum
Prämiirungs=Raume. Es kommen im Ganzen 33 Preiſe zur
Verthei=
lung. Nach erfolgter Zuerkennung ſämmtlicher Preiſe werden die
ge=
ſchmückten Pferde und Fohlen zugleich mit den bis dahin zur Verlooſung
angekauften Thieren vom Marktplaßz durch die Stadt und wieder zurück
in den Hof der Blumenthal'ſchen Fabrik geführt, wo den Beſitzern die
Prämien nebſt Diplomen vom Vorſitzenden des Central=Comites
überreicht werden.
Die Möſerſche Hofraithe nebſt Bleichgarten in der
Mühl=
ſtraße ging um den Preis von 7100 fl. - 12,171 M. in den Beſitz des
Herrn Schuhmachermeiſter Jakob Vopp über.
5) Das Schwurgericht verhandelte geſtern die Anklageſache gegen
Wilh. Zerfaß von Altheim wegen Körperverletzung mit tödtlichem
Cr=
folg. Der Beſchuldigte hatte nämlich am Morgen des 26. Auguſt d. J.
zu Kleeſtadt, wo er mit ſeinem Carouſell die Kirchweihe beſuchte,
ſeinen Kenecht in dem Schlaſwagen ſeiner Frau betroſſen, worüber eine
höchſt tumultuariſche Scene entſtand und er ſchließlich den vereinten
An=
griſſen ſeiner Chehalfte, des Knechts und einiger anderer Leute die auch
noch gegen ihn Partei nahmen, als „geſchlagener” Mann weichen muſte
und ſich umſonſt die Hülfe der Obrigkeit erbat. Kurz darauf kam es
zwiſchen Zerfaß und dem Knecht — Velte v. Worms - wieder zu
Thatigkeiten und ſoll Belte abermals der Angreifer geweſen ſein, der auf
den Beſchuldigten losging, ihn zu Voden warf und mit dem Meſſer ſo
bearbeitete, daß er aus 10 Wunden, darunter eine lebensgefährliche
blu=
tete, während Velte 2 Stiche insbeſondere einen in die Bruſt erhielt, der
bald ſeinen Tod herbeiführte. Der Angeklagte ſtellte in Abrede jenen
Stich geführt zu haben und wies darauf hm, daß ſich der Getödtete
wahrſcheinlich aus „Verzweiſlung' ihn ſelbſt beigebracht. Die Verhandlung
drehte ſich hauptſächlich darum, ob der Beſchuldigte, als er von dem
Meſſer Gebrauch gemacht, im Zuſtand der berechtigten Nothwehr gehandelt.
Die Geſchworenen erachteten, daß es nicht erwieſen ſei, daß er den
tödt=
lichen Stich geſührt, nahmen außerdem noch Nothwehr an, worauf
Freiſprechung eintrat.
Dem Thierſchutzverein wurden außer einem Beitrag von
30 M. aus der Sparlaſſe Zwingenberg, noch von der Sparkaſſe Groß=
Gerau 50 M. und von Seligenſtadt 25 M. bewilligt.
Worms. Die „9. Frlf. Pr.1 ſowie das „Deutſche Montagsblatt=
und nach dieſen eine ganze Reihe anderer Mätter biingen die Notiz, daß
der Verfaſſer eines vor einiger Zeit bei Coſtenoble in Jena erſchienenen
Nomans „Im Malerwinkel” nicht der auf dem Titel als ſolcher genaunte
Konrad Fiſcher ſei, ſondern daß es in ariſtokratiſchen Kreiſen ein öffentliches
Ge=
heimniß wäre, „daß dieſer Namie nur leihweiſe einer höchſtgeſtellten Dame
überlaſſen wurde, welche den genannten Noman in Wahrheit verfaßte.
Man habe ſchon lange gewußt, daß die hohe Frau ein beſonderes
litera=
riſches Talent beſäße, und wenn nun die Maske gelüftet werde, ſo ſei der
Einſender der Auſicht, daß beſagte Dame durchaus- nicht uöthig habe,
eine flrenge Kritik zu ſcheuen." Nach dem was uns durch den oben
ge=
nannten Verfaſſer ſelbſt, welcher in unſern Mauern wohnt, von ſeinem
Briefwechſel mit dem Verleger bezüglich des gen. Nomans ſ. Z. zur
Ein=
ſicht vorgelegt wurde, glauben wir uns nicht zu irren, wenn wir die
Ueberzeugung ausſprechen, daß die genannten Redactionen myſtificirt
worden ſind und daß das Publikum von einem vielleicht dabei
Intereſ=
ſirten durch dieſe freche Myſtification zum Kaufe des genannten Werkes
veranlaßt werden ſollte.
W. 3tg.
- In der Nacht vom 9. auf 10. Oktober verſtarb Geh.
Commercien=
rath Cl. Lauteren in Mainz,. 91 Jahre alt. Derſelbe war Präſident
des Verwaltungsraths der Heſſ. Ludwigsbahn und Mitglied der 1.
Kam=
mer der Stände.
— Katharinenkirche in Oppenheim. Die in Verlin
erſchei=
nende deutſche Banzeitung bringt in der letzten Nummer über die Frage
einer Reſtauration der Oppenheimer Katharinenkirche, die bekanntlich in
der letzten Zeit viel Staub aufgewirbelt hat und trotz des letzten viel
ver=
ſprechenden Anlauſs zu ihrer Löſung leider aufs Neue in ungewiſſe
Zu=
kunft vertagt ſchien, nach ganz zuverläſſiger Mittheilung die erfreuliche
Nachricht, daß die ſo ſchwierige Löſung der Aufgabe „dem in der
For=
menwelt wie in der Compoſitionsweiſe der mittelalterlichen Bankunſt
durchaus heimiſchen Baumeiſter Heinrich Wiethaſe in Köln übertragen
werde, mit welchem früher ſchon zu dieſem Zwecke Unterhandlungen
an=
geknüpft worden waren, welche ohne triftige Gründe abgebrochen
wur=
den.: So wird in glücklicher Weiſe das große Projekt auf die Bahn
geführt, welche eine gedeihliche Durchſührung in Ausſicht ſtellt.
In Bezug auf die Folgen der Verurtheilungen Solcher,
die ſich dem Militärdienſte entzogen haben, herrſchen noch mannichfache
falſche Anſichten und glauben Viele, daß mit Bezahlung der ſtets in erſter
Linie erkannten Geldbuſe und der Koſten oder mit Abbüßung der im
Un=
vermögen ausgeſprochenen Gefängnißſtrafe Alles abgethan ſei. Da dies
aber durchaus mcht richtig iſt, ſo wird es nicht überflüſſig ſein, einmal
kurz den Iuhalt der in Betracht kommenden Geſetzesſtellen anzugeben.
Jeder Deutſche iſt wehrpflichtig bis zum 42. Lebensjahre und hat ſich zur
Ableiſtung ſeiner Dienſtpflicht in den drei Jahren, die auf das 20.
Lebens=
jahr folgen, vor den Erſaßzbehörden zu ſtellen. Thut er dies nicht, ſo
wird er wegen Entziehung von der Heerespflicht beſtraft. Damit wird
er von der Dienſitpflicht noch nicht befreit, er kann vielmehr, ſobald man
ſeiner habhaft wird, in die Armee eingeſtellt werden, und zwar kann dies
geſchehen bis zum Ablauf der Wehrpflichtigkeit, alſo bis zum 42.
Lebens=
jahre. Hinſichtlich des Vermögens, welches ein Refractär im Julande
be=
ſitzt, triſſt ihn nur der Nachtheil, daß daraus der Betrag der verwirkten
Strafe und der Koſten entnommen wird. Im Uebrigen kann er darüber
frei verfügen.
Literariſches. Die erſten Hofte des neuen 26.
Jahr=
gaugs des Familienjournals „lluſtrirte Welt- (Stuttgart, Verlag
von Eduard Hallberger) ſind uns zugegangen und ſind wir überraſcht
über das, was von der Verlagshandlung in dem neuen Jahrgang geboten
wird. Nicht allein, daß derſelbe in Tert und Vild, wie ſchon aus dieſen
erſten Heften erſichtlich, ganz Ausgezeichnetes enthält - wir machen nur
auf die beiden überaus ſpannenden großen Nomane „Der
Vampyr=
von Haus Wachenhuſens und „Gräfin Sibyllau von Alexander
Römer neben dem reichen ſonſtigen Iuhalt aufmerkſam - daß ferner
die Prämiengaben ganz beſonders werthvolle ſind, wir nennen nur
als Stahlſtichprämie: Kurzbauers „Dieereilten Flüchtlinges,
ein Bild, welches in ganz Curopa Aufſehen erregte und den Ruhm ſeines
Meiſters begründete: nicht geuug alles deſſen hat die Verlagshandlung
auch noch, ermuthigt durch den großen Abonnentenzuwachs, deſſen ſich
der Jubiläums=Jahrgang zu erfreuen hatte, den bisher ſchon
überaus billigen Heftpreis von 35 Pf. auf nur 30 Pf. ermäßigt.
E3 iſt dieß eine ſolch außerordentliche Leiſtung, daß die
Verlagshand=
lung jetzt mit vollſtem Rechte die „Illuſtrirte Welt” als das
reichhal=
tigſte und billigſte Journal ſeiner Art bezeichnen kann, eine Leiſtung,
welche die vollſte Anerkennung auch von Seiten der Preſſe verdient. Dieſe
glauben wir am beſten auszuſprechen, wenn wir allen unſeren Leſern den
eben beginnenden neuen Jahrgang der „Illuſtrirten Welt= zum
Abonne=
ment aufs Wärmſte empfehlen. Für einen unglaublich billigen Preis
erhalten ſie hier eine Fülle der gediegenſten Unterhaltung und Belehrung
für Haus und Familie.
Riedaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.