S=LRhohLé ShLIoIb
Abonnementspreis
5 Mark jährlich incl. Bringerlohn
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark J0 Pf. pro Quartal
nc. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeslatt)
Mit der Sonntags=
Beilage=
luſtrirtes Anterhaltungsblalt.
Inſerate
werden angenommem in
Darmſtad=
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auzwärtz
von allen ſoliden Annonee=
Expe=
ditionen.
140. Jahrgang
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Voltzeſamt Darmſtadt.
„154.
Donnerſtag den 9. Auguſt.
1877
6502) Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß - zufolge Allerhöchſter=Entſchließung Seiner
Königlichen Hoheit des Großherzogs - die Geſchäfte der aufgehobenen Hofgarten=Direction, vom
Heutigen an, auf uns übergegangen ſind.
Darmſtadt, am 1. Auguſt 1877.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
v. Weſterweller.
Nau.
Bekanntmachung.
Die mit den baulichen Reparaturen an
den Gebäuden des Artillerie=Depots
ver=
bundenen Arbeiten ſollen auf dem
Sub=
miſſionswege an den Mindeſtfordernden
vergeben werden.
Es ſind veranſchlagt:
Pflaſtererarbeit 1388 M. 10 Pfg.
Weißbinderarbeit 1401 „ 95 „
Maurerarbeit.
228 „ 80 „
1861.
1876.
Induſtrie= EOLL-UGOOIOID
Induſtrie=
Schloſſerarbeit.
Dachdeckerarbei=
Schreiner=u
Zim=
mer=Arbeit
100
15
430
68
Zu dieſem Zwecke iſt auf Montag den
13. Auguſt er., Vormittags 9 Uhr,
im Büreau des Artillerie=Depots,
Zeug=
hausſtraße Nr. 1, ein Termin feſigeſetzt
worden. Offerten, welche die Gebote nach
Procenten unter der Anſchlagsſumme
ent=
halten müſſen, ſind zum Termin verſchloſſen
und mit der Aufſchrift: „Submiſſion auf
Uebernahme der Pflaſter=, Schreiner= und
Zimmerarbeit ꝛc. des Artillerie=Depots”
einzureichen. Die Bedingungen können täg=/
lich Vormittags von18-12 und
Nach=
mittags von 3-6 Uhr eingeſehen werden;
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1877.
6560)
Artillerie=Depot.
Feilgebotenes.
6561) Neues Gerſtenſtroh iſt zu haben
bei Peter Helene, kl. Ochſengaſſe 5.
Ausſtellung
Darmſtadt.
Anerkennung.
Diplom.
Vollständige Bellen.
punldhs Hoſe derkslben.
Gute Waarel Reelle Preiſe!
Ausſtellung
Darmſtadt.
Preis.
Medaille.
V. VolbuagetGSoho,
6562)
Saalbauſtraße Nr. 22.
Heu!
Esschränke
Neu!
mit Schlackenwollefüllung und Kurbelverſchluß empfiehlt als das
Beſte
Vr. Liochhass,
6563)
Metzgergaſſe 31, Wiesbaden.
Preisliſten gratis und franco.
G62505)
Schottisches Haſermehl
(eotsh Oatmeal.)
Für Säuglinge, Ammen, Kinder, Kranken
überhaupt für alle Zwecke, wo Haferſchleim
verwendet wird, iſt dieſe Hafergrütze als
vorzüglich zu empfehlen.
Stets friſch vorräthig in Originalblechbüchſen
von 14 u. 7 Pfund und offen bei
3161)
Emannel zuld,
Klirchſtreaß I.
Bohnenſchneid=Maſchinen
eigener Conſtruction, auf beiden Seiten
Meſſer, ſtatt der früheren ſchädlichen
Zink=
rolle; eine Verbeſſerung, welche die Bohnen
nicht quetſcht. Auch werden ſolche
leih=
weiſe abgegeben bei
Georg Weiler,
Wilhelminenſtraße 8.
6374)
6564) Ein halber Morgen Hafer auf
dem Halm zu verkaufen; ſodann eine Kaute
Pfuhl. Zu erfragen Langegaſſe 5.
358
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per Paar M. 10.
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1. Qual. auf Nahmen gearbeitet
per Paar M. 9.
ditto Chagrinſtiefel mit Elaſtique
per Paar M. 8.50.
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allen Sorten und Größen billigſt
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Schuhfabrikant,
Eck der großen Ochſengaſſe.
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Von allen Aerzten als das eintachste
u. billigste Hausmittel empfohlen gegen
Säurebildung, Aufstossen, Krampt, Ver
dauungsschwäche und andere
Magen-
beschwerden.
¼⁄ Original-Packet Hl. 0.25.
1½2
„ N. 0.50.
„
¼
„ M. 1.
„
zu haben bei
C. Schweickart in Darmstadt.
G. Gläser in Dieburg.
L. Fischer in Gross-Umstadt.
6049) Fortwährend Zimmerſpähne zu
haben. Auf Beſtellung werden Spähne in's
Haus gefahren.
Wilhelm Beſt, Zimmermeiſter
Erbacherſtraße 57.
Sauber gearbeitete
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billig.
WV. Schmidt, Schulſtraße 1.
6347) Mein Wohnhaus Steinſtr. 35.
enthaltend 14 Zimmer und mehrere
Kam=
mern, hübſchen Garten und Stallung für
2 Pferde, iſt unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen event. zu vermiethen.
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nahme per 1. October d. J. Näheres bei
mir ſelbſt oder bei Hrn. B. L. Trier zu
erfragen.
C. Harres, Architekt.
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ſowie ſämmtliche Gewürze
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Carlſtraße 24.
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Bleichſtraße.
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zur Herſtellung des haltbarſten, reinſten u.
billigſten Eſſigs, welche ſich, weil die
Un=
reinigkeiten des Eſſigs darin fehlen, zum
Einmachen beſonders eignet.
Eine Flaſche der Eſſenz gibt 10-15
Flaſchen Eſſig und koſtet 1 Mark.
Ferner empfehle Weineſſig, Biereſſig,
Fruchteſſig. Eſſigſprit, ſowie beſte
Ge=
würze billigſt.
S
Georg iebig Hohn.
3
Vermiethungen.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage,
be=
ſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem
Zu=
behör, zum Preiſe von 700 Mark zu verm
F. Roſenheim.
5160) Mühlſtraße 12 ein Logis von
4 Piecen nebſt allem Zubehör zu
ver=
miethen und baldigſt zu beziehen.
5927) Ein freundlich möbl. Zimmer zu
vermiethen. Carlſtraße 22 Vorderhaus eine
Stiege hoch.
5929) Ballonplatz 3 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen.
5986) Möblirtes Zimmer nebſt Kabinel
oberer Stock Steinſtraße 6 zu vermiethen.
5994) Heinheimerſtraße 4 ſind 2 Logis
im Seitenbau, je 3 Zimmer, Küche ꝛc.
ent=
haltend, zu vermiethen.
Ebendaſelbſt 1 Logis im Vorderhaus
mit 3 Zimmern und Küche ꝛc.
6072) Hügelſtraße 41 im 1. Stock,
gegenüber dem Großh. Palais, ſind 2 ſchön
möblirte Zimmer zu vermiethen von Anfang
Auguſt an. Näheres im Hauſe parterre.
6172) Heinheimerſtraße Nr. 7 der
mitt=
lere Stock zu vermiethen und alsbald zu
beziehen. Auskunft im Seitenbau daſelbſt.
6216) Caſerneſtraße 64, gegenüber
der Reiter Caſerne, werden bis zum 1. Oct.
d. J. fünf von Herrn Einjährigen der
Reiterei bewohnte gut möblirte Logis zur
anderweiten Vermiethung frei.
Näheres im 1. Stock.
6317) Steinſtraße 21 ein kleineres Haus
mitten im Garten zum Alleinbewohnen zu
vermiethen.
6319) Der zweite Stock meines Hauſes,
Georgſtraße 8 enthaltend 6 Zimmer mit
dem nöthigen Zubehör, iſt zu Anfang Octbr
zu beziehen. - Auf Wunſch können 2
ge=
räumige Manſardenzimmer beigegeben wer=
Dr. Kaufmann.
den.
6358) Rheinſtraße 37 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
6569) Ein großes Magazin nebſt Comptoir
zu vermiethen. Rheinſtraße 47.
6570) Zwei kleine Zimmer, Küche, Keller ꝛc.
für 100 M. zu verm. Rheinſtraße 47.
6571) Laden nebſt Ladenzimmer zu
ver=
miethen. Näheres im Verlag.
6572) Ein großes möbl. Zimmer an
1-2 Perſonen. Erbacherſtraße 12.
6573) Magdalenenſtr. 9 eine St. h. iſt
ein kleines möbl. Zimmer zu vermiethen.
Vermiſchte Nuchrichten.
6574) Schriftliche u. Rechnungs=
Ar=
beiten jeder Art werden ſchnell und
zuver=
läſſig ausgeführt. Näheres in der Exped.
4220a) Ein junger Mann aus guter
Fa=
milie findet bei mir Stelle als Lehrling
J. G. Keller,
Material. u. Farbwaaren=Handlung.
6575) Für Herrſchaften.
Ein ſehr anſtdg. j. Mann, 27 J. alt,
aus geacht. Familie, w. hier od. ausw. bei
feinen Herrſchaften od. einem kranken Herrn
Stellung als Diener ꝛc. Zeugniſſezſehr gut.
Gef. Offerten erbeten an H. Laubinger
hier, gr. Bachgaſſe 20 bei Schmidt.
6576) Ein Müdchen für Küche u. alle
Haus=
arbeit ſofort geſucht. Promenadeſtr. 70 part.
6577) Es wird in einen kleinen
Haus=
halt zu zwei älteren Leuten eine geſetzte,
nicht mehr junge Perſon geſucht, welche gut
kochen und alle Hausarbeit ſelbſtändig
ver=
richten kann. Es wird ein guter Lohn
ge=
geben, und Eintritt auf Michaeli gewünſcht.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
eine Stelle ſucht, eine
ſolche zu vergeben hat,
ein Grundſtuck zu ver=
GeI kaufen wünſcht, ein
ſol=
ches zu kaufen
beab=
ſichtigt, eine Wirthſchaft,
Oecono=
miegut ꝛc. zu pachten ſucht, eine
Geſchäfts=Empfehlung zu erlaſſen
gedenkt, überhaupt Rath zu Inſertions.
zwecken bedarf, der wende ſich
ver=
trauensvoll an die Annoncen=
Expe=
ldition von
(5280
G. L. Daube & Co.
CBNTrRAL-BUREAV.
. ERRUATUET 2. N.
6578) Geſucht auf Ende Septbr.
eine Wohnung, 3-4 Zimmer,
Magd=
kammer, ſowie Zubehör umfaſſend nicht
im 3. Stock, aber in der Nähe der
Lagerhausſtraße gelegen. Offerten beſ.
die Exp. d. Bl. unter J 28.
E. 154
1291
Eiſenbahn=Frachtbriefe
ord. Gut Mark 7. Eilgut Mark 8 pr. 1000.
L. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.
Hornaglidhe Bangonſorhodhuls M Holanindonaior.
A. Schule für Bauhandwerker, Baubefliſſene ꝛc.
B. Schule für Maſchinen= u. Mühlenbauer, Schloſſer ꝛc.
Schülerzahl im Winterſemeſter 1876-7- 1018.
Beginn des Hauptunterrichts im Winterſemeſter 1877-78 am 5. November,
des Vorunterrichts am 8. October. Verpflegungsanſtalt mit Caſernement für
500 Schüler. Programm mit Lehrplan auf Anfordern gratis. Meldungen möglichſt
rühzeitig zu richten an
Den Director:
4863)
G. Haarmann.
AAIal AU VATUStaA,
Donnerſtag den 9. Auguſt
Abonnements-Unterhaltungs-Muſik.
6579)
Anfang ½8 Uhr.
60
Heſangverenn „Sangerluſt.
Samſtag den 18. Auguſt ab 9 Uhr Abends
Gonnner-Casima auf dem Carlshof.
Jeder Theilnehmer löſt dazu 1 Karte 50 Pf.; für die einzuführenden Fremden
Dieſe Karten ſind Montags und
bedarf es außerdem einer Zuſatzkarte 1 Mark.-
Mittwochs Abends 9-10 Uhr im Uebungslokal - Schulhaus hinter der Stadtkirche
zu haben, und nur ausnahmsweiſe beim Eingang zum Feſtlocal ſelbſt.
6580)
Der Vorstand.
3552)
Bürger-Perein.
Sonntag den 12. Auguſt
Waldtest auf dem Dommersberg
Abmarſch präcis ½3 Uhr vom Ausgang des Beſſunger Herrngarteus mit Muſik.
Die Verguiigunge-Lommission.
H ä u f e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Panplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkauſen.
Alexander=
M. Neuſtadt, ſtraße.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge)
Camstag den 11. Auguſt: Vorabendgottsdienſt um 7 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 8 Uhr 15 Min.
Liebig's Fettglauzwichſe,
das non plus ultra in dieſem Artikel, in
eleganten Blechdoſen.
Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
3581)
Georg Liebig Sohn.
6582) Nadelgewandte Mädchen ſowie
Maſchinennäherin erhalten ſtändige Arbeit.
Langegaſſe 3.
6583)
Verloren!
Auf dem Wege von der Schützen=,Ernſt=
Ludwig= Rheinſtraße wurde zwiſchen 11
und 12 Uhr Vormittags ein Portemonnaie
mit Inhalt verloren. Dem ehrlichen Finder
eine gute Belohnung gegen Abgabe
Schützen=
ſtraße Nr. 9.
6290)
Lehrlings=Geſuch.
Für mein Papiergeſchäft ſuche ich einen
jungen Mann mit guten Schulkenntniſſen.
Georg Hof, Eliſabethenſtraße.
Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark.
Kiefern=
Großherzogliches Rentamk Darmſtadt.
358)
Hauſer.
Cages-Kalender.
Großh. Muſenm und Bildergalerie im Schloß,
geoffnet Sonntags von 10-1 Uhr, Dienſtag,
Mitt=
woch, Donnerſtag und Freitag von 11-1 Uhr.)
Großb. Hofbibliothek im Schloß/ geöffnet
tag=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und ſaußer Samſtag
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donners=
tag geöffnet.
Permanente Kunſt=Ansſtellung inz der
Saal=
bauſtraße 73. täglich von 10 Uhr bis zum Abend.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werttage von
9-12 Uhr Vormittags. Die Büchlein werden
ſo=
aleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
1 Mark.
Verhandlung von Gewerbeſtreitſachen auf Großh.
Bürgermeiſterei Darmſtadt: Montag, Mittwoch
und Freitag: Vormittags von 11-12 Uhr.
Darmſtädter Volksbauk, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft, verbunden mit Shar=Kaſſe.
Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr
Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen werden ſogleich
bei der Einlage ausgefertigt.
Saalbau: Concerte reſp. Unterhaltungsmuſik
Dienstags, Donnerstags und Samstags.
Spar= und Leihkaſſe in Beſſungen, Carlsſtraße
Nro. 2. Zahltage Dienſtag und Samſtag von
8-12 Uhr Vormittags.
Donnerstag 9. Auguſt: Abonnements=
Unterhal=
tungs=Muſik im Saalbau.
Samstag 11. Auguſt: Sommercaſino des Darm=
Eſtädter Oeconomen=Vereins auf dem Karlshof.
Sommer=Caſino der Melomanen. -
Drit=
tes Concert der Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag 18., Auguſt: Sommercaſino des Geſang=
Vereins Liedertaſel. - Sommer=Caſino des Ge,
ſangvereins Sängerluſt.
1292
M154.
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt. von W.
Vor hundert Jahren.
(Fortſetzung aus Nr. 150.)
por.
Daß man im Jahre 17., ſich zu amuſiren ſuchte, zeigt ein vom
Engelwirth Böhler am 6. Januar auf den 14, Abends 9 Uhr, angeſagter
Maskenball, bei welcher Ankündigung verſichert wird, „daß der Saal warm
und wohl erleuchtet, die Muſik neu und volltönend, die Erfriſchungen gut
und billig und überhaupt gute Ordnung herrſchen werde. Das
Einlaß=
billet, auf deſſen anderer Seite die Louren der engliſchen Tänzer ſtanden,
koſtete auf die einzelne Perſon 1 fl. und unmaskirte Perſonen wurden nicht
eingelaſſen. Zu dieſem Balle waren in der Dianenburg im Kaffeehauſe
Maskenkleider zu verleihen.
Zur Kennzeichnung des Fremdenverkehrs wollen wir die „
Angekom=
menen fremden Herren Paſſagiers und die ab= und durchgereiſten in der
Woche vom 26. Juli bis 2. Auguſt, alſo in der Zeit des ſtärkeren
Reiſe=
verkehrs aufzeichnen. Es waren angekommen in der Woche:
Herr Florreur, Kaufmann von Nanzig, log. im Engel.
Herr Klotz, Kaufmann aus Dürrwangen, log. in der Krone.
Herr Joſt, Pfarter aus der Herrſchaft Epſtein, log. im Ochſen.
Ab= und Durchgereiſt waren:
Herr Schweitzer, Kaufmann aus Frankfurt, 26. Juli.
Heir v. Hugo, hanndv. Reſident, 27. Juli.
Herr Heſſe, Conſulent von Worms, 27. Juli.
Herr Philippi, ruſſ. Diviſionsquartiermeiſter, 27. Juli.
Herr Luther, Doctor von Frankfurt, 29. Juli.
Herr Stannarius,. Pfarrer aus Nordenſtadt, 31. Juli.
Herr v. Ponikau, Lieutenant in preuß. Dienſten, 31. Juli.
Herr v. Bürgel, kaiſerl. Kammergerichtsaſſeſſor, 31. Juli.
Herr v. Hombeſch, Volontär in engl. Dienſten, 1. Aug.
Herr Klees, Poſtmeiſter von Frankfurt, 1. Aug.
Aus derſelben Woche wollen wir auch zur Kennzeichnung der Preiſe den
Viktualien= und Marktpreis angeben: Ein Pfund Ochſenfleiſch 6 kr.,
Kalbfleiſch 6, Rindfleiſch 5 Hammelfleiſch 6, Schaffleiſch 4 kr. 2 pf.,
Schweinefleiſch 5 kr. 2pf., Schinken und Dörrfleiſch 11, Speck 15,
Nieren=
ſett 12, Hammelfett 10, Schweineſchmalz 11, Kalbsgekröß 5, Kalbsgelüng 5,
Hammelsgelüng 3, Ochſengelüng 3, Sülzen 2, Bratwurſt 10, Leber= und
Blutwurſt 6, eine geſalzene oder geräucherte Ochſenzunge 28, ein
Kalbs=
kopf 7, ein Hammelskopf 5, ein Kalbsfuß 1 kr. Ein Malter Korn 2 fl.
56 kr., Gerſte 2 fl. 20, Waizen 4 fl. 10, Spelz 1 fl. 32, Rockenmehl
3 fl. 8, Weißmehl 6 fl., ein Kumpf Erbſen 16 kr., Linſen 16 kr.; eine
Maaß Lagerbier im Hauſe 4 kr., über die Straße 3 kr., Jungbier 3 kr.,
ein Pfund beſte Handkäſe 6 kr., ſonſtige Handkäſe 5—6 Stuck 4 kr., Eier
8 Stuck für 4 kr., ein Kumpf Kartoffel 3 kr., für 2 kr. Brod mußte
wiegen 1 Pfd. 17 Loth, für 6 kr. 4 Pfb. 19 Loth, für 1 kr. Kümmelbrod
mußte wiegen 11 Loth, für 1 kr. Waſſerweck 10 Loth 2 Q., für 1 kr.
Milchweck 7 Loth 2 O.
Die Polizei gegen den Bettel wurde ſehr ſtrenge gehandhabt. Zum
Beweiſe dafür wollen wir einige Publikandums anfUhren. Da iſt eines
vom 22. Januar, welches alſo lautet: „Nachdem man mißfällig
wahrge=
nommen, daß die hieſigen Polizey= und Armenvögte bisher öſters von
fremden, ſechtenden Handwerkspurſchen und herumſtreichenden dem Publico
zur Laſt ſeyenden ohnverſchämten Bettlern, nicht nur hart geſchimpfet,
ſondern auch ſogar blutrünſtig behandelt und jedesmal ohne hülflichen
Beyſtand, welches ſonſt von wohlgeſitteten Einwohnern nicht zu
ver=
muthen, bey dergleichen Vergewaltigungen auf öffentlicher Straße zum
groͤßten Anſtoß des Publikums gelaſſen werden; indeſſen aber zur
Abwen=
dung künftigen öffentlichen Skandals hieſig fürſtl. Reſidenzſtadt und
Sicher=
ſtellung bemeldeter den ſtarkeſten Schutz verdienenden Polizeiknechte und
Armenvögte auch wirkſamer Gelobung aller ſowohl Polizeyvorkehrungen,
als beſonders der ſich einſchleichenden fremden Bettler wegen ergangenen
gnädigſten Verordnungen hoͤchſten Orts ausdrücklich befohlen wird:
. „daß derjenige Burger oder Hinterſaß auch ſonſtige Einwohner dieſer
„Stadt, welche geſchehen laſſen würden, daß die Polizeyknechte und
Armenvögte von denen fechtenden Handwerkspurſchen oder anderen
„Bettlern, thätlich angegriffen würden, und auf deren Zuruf nicht
„allein ernſtlich abwehren, und den Thäter handfeſt machen helfen,
„mit einer ohnnachläßlichen Strafe von 10 Rthlr. angeſehen, auch nach
„Befinden am Leibe beſtraft werden ſollen.”
Ein anderes Publikandum vom 14. November ging dem Bettel noch
ſtärker zu Leibe, denn es lautet; „Es wird jedermann, weß Standes er
auch ſei, hiermit gewarnt, keinem Bettler ſowohl in als außer dem Hauſe
bei Einem Gulden ohnnachläſſiger Strafe die geringſte
Al=
moſen zu geben.
Aber auch in anderer Beziehung entwickelte die Polizei eine
anerken=
nenswerthe Thätigkeit. So u. A. gegen die Weinverfälſchung, wie eine
Bekanntmachung lehrt, die alſo lautet: „Nachdem der Weinhändler Jakob
Dettler von Göcklingen in dem Kurpfälziſchen ohnlängſt beſchuldiget
wor=
den, als ob er ſeine von Zeit zu Zeit hierhergebrachte Weine mit
höchſt=
ſchädlichen Ingredienzien vermiſchet und verfälſchet habe, und dann durch
die hierauf von Obrigkeitswegen vorgenommene chemiſche Unterſuchung ſich
ergeben, daß dieſes Angeben grundfalſch geweſen, ſo wird ein ſolches auf
höhere Verordnung zu des erſagten Dettlers Privatſatisfaction dem
Publi=
kum hiermit öffentlich bekannt gemacht.”
FFortſetzung folgt.)
Vermiſchte Mittheilungen.
Darmſtadt, 9. Auguſt.
Z. Gr. H. Prinz Wilhelmiſt am Dienstag Nachmittag in
Be=
gleitung des Oberſt von Zangen zur Beiſetzung S. K. H. des Prinzen
Guſtav von Waſa nach Oldenburg abgereiſt.
Militärdienſtnachricht. Oberſtlieutenant v. Götze vom
2. Großh. Inf.=Reg. Nr. 116 zum Commandeur des Rheiniſchen Jägerbat.
Nr. 8 ernannt und Major Kolbe, aggregirt dem 8. Pommerſchen Inſ.=Reg.
Nr. 61 als etatsmäßiger Stabsoffizier in das 2. Großh. Inf. Reg. Nr. 116
enrangirt.
- In den Liſten für die in Kürze ſtattfindenden Erſatzwahlen der
Stadtverordneten ſind 2562 Wahlberechtigte eingetragen, wovon
2021 in der Eigenſchaft als Ortsbürger.
Die Renovirung des Warteſaals l. und II. Cl. der Main=
Neckarbahn iſt faſt vollendet und wird derſelbe demnächſt wieder dem
Ver=
kehr übergeben werden.
Am 9., 10. und 11. d. M. wird im hieſigen Saalbau der
Dele=
girtentag ſelbſtſtändiger Handwerker und Fabrikanten
Deutſchlands abgehalten und machen wir bei der Wichtigkeit der verhandelt
werdenden Gegenſtände, u. A. die Lehrlingsfrage, die geſetzliche Legitimation
jür Arbeitnehmer und die ſ. 9. Wucherfreiheit nochmals darauf aufmerkſam,
ſowie auch darauf, daß der Zutritt zu den Verhandlungen für, jeden
Ge=
werbgenoſſen und Fabrikanten frei iſt.
Man ſchreibt der „F. Z. von hier: In dem großen Principien=
Kampfe zwiſchen Gymnaſial= und Real=Schulbildung haben
die Vorkämpfer der letzteren in Heſſen einen Sieg zu verzeichnen. Zu der
allgemeinen Prüſung im Finanz= und techniſchen Fache wurden bisher nur
ſolche Candidaten zugelaſſen, welche die Maturitätsprüfurg an einem
Gym=
naſium in allen obligatoriſchen Lehrfaͤchern beſtanden hatten. Nach einer
im jüngſten Regierungsblatt publicirten Bekanntmachung des Finanz=
Mi=
niſteriums genügt für den Civildienſt im Finanz= und techniſchen Fache für
die Zukunft eine Maturitätsprüfung an einem Gymnaſium auch ohne die
ſenntniß der griechiſchen Sprache oder an deren Statt die
Maturitäts=
prüfung an einer Realſchule erſter Ordnung.
— Dem Vernehmen nach beabſichtigt die StadtzWorms Schritte zu
thun, um mit der Einführung der Reichsjuſtiz=Geſetze den Sitz eines
Han=
delsgerichtes zu erlangen. Das Bedürfniß hierzu iſt um ſo
dringen=
der, als das Bezirksgericht in Alzey, deſſen Handelsabtheilung Worms
zu=
getheilt iſt, mit der neuen Gerichts=Organiſation eingeht; es wird dann für
ſede Provinz blos ein Landesgericht mit dem Sitz in den reſp. Provinzial=
Hauptſtädten conſtituirt. Vermalen beſtehen in Heſſen blos zwei
Handels=
gerichte, in Mainz und Alzey. Vorausſichtlich werden demnächſt Darmſtadt,
Offenbach und Gießen ſich ebenfalls um die Erlangung von
Handelsge=
richten bewerben.
- Wie wahrſcheinlich auch an andere Handelskammern, iſt an die
Mannheimer von dem Generalpoſtmeiſter, Herrn Stephan, die Anfrage
ge=
richtet worden, zob eine etwa zu treffende Beſtimmung, wonach die
Prote=
ſtirung der der Poſt zur Einziehung mittelſt Poſtauftrages
übergebe=
nen Wechſel künftig durch die Poſtbeamten ſtattzufinden habe, einem
wirklichen Bedürfniſſe abzuhelfen geeignet ware 21 Die Handelskammer
be=
jahte dies, da eine ſolche Einrichtung nicht bloß eine weſentliche Zeit= und
Koſtenerſparniß zur Folge haben, ſondern auch den mit dem Einzug von
Wechſeln auf Nebenplätzen, an welchen häufig eine zur Proteſterhebung
be=
ſugte Perſon nicht wohne, verbundenen Schwierigkeiten und
Rechtsnachthei=
len vorbeugen würde.
In einer Verſammlung des =Metzgerhandwerks- in Frankfurt
wurde der Preis des Ochſenfleiſches auf 70 Pf. herabgeſetzt.
— Dieſer Tage theilte die „K. 3tg.- mit, daß der Portier eines
dor=
tigen Geſchäftshauſes, welcher Briefmarkenpapier auf eine kleine
Schnitt=
wunde am Halſe gelegt hatte, von einer ſehr ſchlimmen Anſchwellung des
Geſichts befallen worden ſei. Geſtern Vormittag iſt der Mann im
Bürger=
ſoſpital, nachdem man alle Mittel, ihn zu retten, angewandt und ihm die
gewiſſenhafteſte Pflege hatte angedeihen laſſen, plötzlich geſtorben. Es iſt
im höchſten Grade wahrſcheinlich, ſchreibt das Blatt weiter, daß durch einen
in der Gummirung des Papiers enthaltenen Stoff eine Blutvergiſtung und
in Folge davon der Lod des Mannes herbeigeführt worden iſt. Es dürfte
gewiß von Intereſſe ſein, zu erfahren, wie ſich das Uebel, welches ein
Menſchenleben zum Opfer gefordert, im Anfang bemerklich machte. Am
Morgen des Tages, wo der Mann die ganz geringe Verwundung, welche
er ſich beim Raſiren im Geſichte zugezogen mit Briefmarkenpapier
ver=
klebte, machte ihn, etwa eine Stunde nachdem dies geſchehen, ſein
Princi=
pal auf eine an beſagter Stelle ſichtbare kleine Geſchwulſt aufmerkſam, mit
der Frage, ob er dort ein Blutgeſchwür habe. Der Mann gab die
Mog=
lichkeit, daß die Geſchwulſt ein Blutgeſchwür ſei, zu und legte ein Pflaſter,
das man bei ſolchen Fällen anzuwenden pflegt, auf die angegriffene Stelle.
Sofort wurde auch einer unſerer erſten Aerzte zugezogen. Dieſem theilte
der Erkrankte mit, daß er die Wunde mit Briefmarkenpapier verklebt habe.
Nun wurden ärztliche Mittel angeordnet, allein die Geſchwulſt nahm bis
12 Uhr bedeutend zu, Fieber ſtellten ſich jedoch nicht ein; neue Mittel,
welche der Arzt anwandte, fruchteten nicht, vielmehr ſchwoll das Geſicht
des Mannes im Laufe des Nachmittags bis zur Unkenntlichkeit an. Da
z09 man den Oberarzt der chirurgiſchen Statton im Bürgerhoſpital, Dr.
Bardenheuer, zu; dieſer ordnete die ſofortige Aufnahme des Mannes in's
Bürgerhoſpital an, ſchnitt das Geſicht deſſelben an mehreren Stellen! auf
und brachte alle ihm zu Gebote ſtehenden Hilfsmittel in Anwendung. Leider
erzielten dieſelben nicht mehr den erhofften Erfolg.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei=