darmſtaͤdte
50
H.
a66d
Abonnenentsprei
8 Mark jährlich inck. Bringerlohn.
Euswürts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark Jo Pf. pro Quartal
md. Poſſaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſlrirkes Auterhaltungsblalt.
Inſerat=
verdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden
AnnonemExpe=
ditionen
140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
. 120.
Freitag den 22. Juni
1877
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Brand=Entſchädigungs=Beitrüge pro 1876 werden in den erſten 25 Tagen
des Monats Juli mit der directen Steuer erhoben.
Darmſtadt, den 20. Juni 1877.
Großherzogliche Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt.
Deiß, Rendant.
5101) Alle Sorten Pflanzen, Sellerie
und Lauch, ſind zu haben.
Lauteſchlägerſtraße Nr. 38.
ef
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Brodes für das
Provinzial=Arreſthaus und das
ſtadtgericht=
liche Haftlokal dahier für die Zeit vom
1. Juli 1877 bis 1. Januar 1818 ſoll
Montag den 25. Juni,
Nachmittags 3 Uhr - Zimmer 24
vergeben werden.
Angebote ſind geſiegelt mit der Aufſchrift:
„ Angebote für Brod=Lieferung' bis zu dem
genainten Termine bei dem Actuariat
un=
terzeichneten Gerichts, woſelbſt auch die
Bedingungen einzuſehen ſind, einzureichen.
Man macht beſonders darauf aufmerkſan,
daß Art. 1 dieſer Bedingung dahin
abge=
ändert iſt: die Lieferung des Brodes
ge=
ſchieht in Laiben von ¾ Kilogramm
11¼ Pfund); die Angebote ſind auf einen
für das ganze Halbjahr geltenden Preis
für den Laib von ¾ Kilogramm zu richten,
Beſtimmung des Preiſes nach dem
jeweili=
gen Ladenpreiſe des Brodes iſt nicht
zu=
läſig und werden derartige Angebote
un=
berückſichtigt.
Darmſtadt, den 4. Juni 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
4803)
Königer.
4936)
= Als beſte
Vesinfections=Mittel
empfehle:
Carbolsauren Eallk in 1, Ko.=Büchſen,
Treosotkalk & Carbolsäure,
Esenvitriol & Chlorkalk.
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
Feinſten Landhonig,
Shrup,
„
Apfel=Gels
„
billigſt
A. Weinmann,
5017)
Beſſ. Carlsſtraße 8.
24
Für Vogelliebhaber.
Ungariſche Sperber, Grasmücken
ſind zum Verkauf ausgeſtellt in:
Achen's Brauerei.
Hahn aus Ungarn.
4
I.
Nannin, Alizarin., Gallus, Kaiser,
Salon- u. andere Tinten zeichnen sich
durch lebhatte FCarbe, grosse
Flüssig-
keit und schnelles Trocknen aus und
liefern noch nach längerer Leit scharfe,
nie bleichende Copien.
Lager in den div. Sorten, sowie auch
in Carmin, blauer Tiate, ſlüssigem Leim,
Stempélfarben etc., befinden sich bei
G. Rof in Darmstadt.
G. L. Eriegk
Gl. Gläser in Disburg
G. Eindauer in Gross-Umstadt.
5100) Nauchern, welche gute u. preiswürd.
zu Engros=Preiſen zu be=
Cigarren ziehen wünſchen, empfehle
mein Lager in Sorten von M. 35. bis
M. 120. per mille netto gegen
Nach=
nahme. Schon ſeit vielen Jahren mit der
Fabrikation vertraut, bin ich im Stande,
reelle Waare, die ſich durch reinen
Ge=
ſchmack, vorzüglichen Brand und gediegene
Arbeit auszeichnet, zu liefern, erſuche um
gütige Aufträge und ſende verſchiedene
Pro=
ben unter Nachnahme zu.
Ferdinand Loßberger in Hanau a. M.
Agenten, wo noch nicht vertreten, ſind
[62077
erwünſcht.
Vermiethungen.
4003) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis zu
vermiethen.
4216) Schulſtraße Nr. 2 iſt die nach
dem Ludwigsplatze gelegene 1. Etage,
be=
ſtehend aus 4 Zimmern nebſt allem
Zu=
behör, vom 1. Juli ab zum Preiſe von
700 Mark zu vermiethen.
F. Roſenheim.
4821) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Näheres Ludwigsplatz 4.
4850) Kiesſtraße 18 ein Logis mit
Werk=
tätte zuſ. od. getr. zu verm,
5021) Obere Hügelſtraße 37 nahe dem
neuen Großh. Palais parterre Stube und
Kabinet ohne Möbel zu vermiethen.
5103) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen. Saalbauſtraße 19.
5104) Wieſenſtraße Nr. 4 nächſt der
Promenade 1 Stiege hoch ein Logis mit
4 Zimmern, abgeſchl. Vorplatz und allem
Zubehör Anfangs Auguſt zu vermiethen.
5105) Gartenſtraße 13 ein kleines
Lo=
gis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
5106) „Mioe Verſicherung, Berlin,
Taubenſtraße 23, ſucht gegen hohe
Pro=
viſion Agenten an allen Orten.
282
1024
M. 120
auuzerannnnannnannnnnunnuunn
2
4
F
AO=gturir.
p 4p6l. Beutſche
4.
4
æ Für die am 25. und 26. d. M. ſtattfindende 2
R Subſcriptionſobiger Anleihe zum Emiſſionscours K
V von 94,60. nehme ich zu den veröffentlichten 8
4
4
Bedingungen Zeichnungen entgegen.
4
4
F
8
R rUllllldua „ ldloh., 2 otniuduu „ vtlohou., P
F
25
Franßfurt a. M.
Darmſtadt.
4
580
RRznnnnnnnaurzzrrrrannannnnn
1. Petzoid in vresden, Altmarkt 25.
empfiehlt ſich
Haar=, Kopf=, Bandwurm, Magen=, Hämorrhoidal=
und Gicht=Leidenden.
Das Ausfallen der Haare wird bei noch nicht zu alten Fällen ſchon in
14 Tagen, bei älteren Fällen in einigen Wochen vollſtändig beſeitigt und in 1
bis 2 Monaten das Wachsthum derſelben befördert. Auch ſtelle ich auf ganz
kahlen Stellen, wo noch Flaum vorhanden iſt, in einigen Monaten wieder
voll=
ſtändigen Haarwuchs her. Ich verſichere zugleich, daß ich Niemandem zu einer
Kur rathe, wenn ich ſehe, daß nicht mehr zu helfen iſt, und wird für den Erfolg
garantirt. Auch beſeitige ich das läſtige Jucken auf dem Kopfe, ſowie Schuppen
und Schinnen, welches immer der Anfang aller Haarkrankheiten iſt.
Bandwurm wird binnen 2 Stunden ohne Kouſſo, Kamella, Granatwurzel
unter Garantie ohne jede Vor=, Hunger= oder Heringskur mit dem Kopfe
voll=
ſtändig gefahr= und ſchmerzlos mit einem Löffel Medicin beſeitigt und kann bei
Kindern von 2 Jahren ſchon angewendet werden.
Muthmaßliche Kennzeichen, ob Bandwurm vorhanden iſt: Bläſſe des
Ge=
ſichts, matter Blick, blaue Ringe um die Augen, Abmagerung, Appetitloſigkeit
ab=
wechſelnd mit Heißhunger, Verdauungsſchwäche, Uebelkeit, ſogar Ohnmachten bei
nüchternem Magen oder nach gewiſſen Speiſen, Aufſteigen eines Knäuels bis zum
Halſe, ſtarkes Zuſammenfließen des Speichels im Munde, häufiges Aufſtoßen,
Schwindel und öfterer Kopfſchmerz, Mattigkeit in den Gliedern, zumal beim
Treppenſteigen, Herzklopfen, unregelmäßiger Stuhlgang, Jucken im Afler, Koliken,
Kollern und wellenförmige Bewegung, dann ſtechende und ſaugende Schmerzen in
den Gedärmen u. dgl. m.
Hümorrhoiden in den ſchlimmſten Fällen werden in einigen Wochen
voll=
ſtändig beſeitigt, und wo man noch nicht ſicher weiß, ob ſie vorhanden, haben ſie
ſolgende Vorboten: Magendruck, Säure= und Luftentwicklung, Aufſtoßen und
Sodbrennen, ſtets belegte Zunge, unregelmäßiger Stuhlgang, Verſtopfung mit
Druckgefühl, zwiſchen Magen und Nabel, vollblütige Spannung und Auftreibung
zu beiden Seiten des Magens, Anſchwellung von L er und Milz, Neigung zu
Blutwallungen nach Kopf und Bruſt, Gemüthsverſtimmung, Neigung zu Verdruß,
Zorn und Hypochondrie, Empfindlichkeit gegen Temperaturwechſel, ſtarkes Jucken
im After.
Magen=, Rheumatismus= und Gichtleiden, ſelbſt in den ſchlimmſten
und älteſten Fällen, wird vollſtändig beſeitigt.
Ich bitte ein geehrtes Publikum, Vertrauen zu meinen Kuren zu haben,
in=
dem ich nie zu einer Kur rathen werde, wenn ich ſehe, daß keine Hülfe möglich
iſt. Tauſende geheilt.
Briefe bitte unter obiger Adreſſe zu ſenden.
Ich bin in Darmſtadt nur Montag den 25. d. Mts. zu ſprechen im
Hotel 2ur alten Post
von früh 8-1 und Nachmittags von 2-6 Uhr.
(6108
Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[4457
S
werden radikal ge=
2 Brüche heiltmitelſtdesneuen
patentirten Syſtems von Bandagen mit
plaſtiſchen, aus natürlichem Caoutſchouk
her=
geſtellten Peloten, wobei keinerlei Unfälle
zu befürchten ſind und welches von den
höchſten mediciniſchen Autoritäten wegen
einer Wirkſamkeit empfohlen wird. Der
Erfinder, Herr L. Vojave aus Brüſſel,
wird am 24. Juni mit einem Sortimente
ſeiner Bandagen in Darmſtadt eintreffen
und von 11 bis 2 Uhr im Hotel Traube,
Rheinſtraße, zu ſprechen ſein.
5109) Unterzeichneter empfiehlt ſich zum
Geizen und Heften der Weinreben.
Emil Beyer, Gärtner,
Fuhrmannſtraße 7.
5110½Eine Lebens=Berſicherungs=Anſtall
auf volle Gegenſeitigkeit ſucht einen tüchtigen
Agenten in hieſiger Stadt. Gef. Offerten
an die Exp. d. Bl.
5111) Tüchtige Maler u. Anſtreich=
Gehülfen finden dauernde Arbeit.
C. Friedrich Mahr,
Aliceſtraße 17.
5112) Thütigen Münnern
gereifteren Alters, welche über 4-500 M.
verfügen können, wird durch Uebernahme
einer Filiale in Darmſtadt ſichere, dauernde
Exiſtenz geboten. Gefl. Offerten unter L. 6.
62075 befördern Hansenstein &
Vogier in Frankfurt a. M.
Heiraths=Antrag.
Eine Dame w. einen Freund (Engländer)
36 J. alt, welcher des Franzöſ. mächtig
iſt und eine Kenniniß der deutſchen Sprache
hat — Einkünfte 2500 Mark jährlich und
anderes Vermögen - einem proteſtantiſchen
deutſchen Mädchen, welches wenig franzöſ.
ſpricht, 30-35 J. alt, mit 10-15000 Mk.,
vorzuſtellen.
Ernſtgemeinte, nicht anonhme Antw. in
franzöſ. Sprache u. franco ſind an Madame
Hollinska Post Otfice Belfast Irland zu
(5113
ſenden.
4
Broche verloren
am Montag: drei Blümchen auf ſchwarzem
Grunde in Goldeinfaſſung. Dem Finder
gute Belohnuug Wilhelmſtr. 8. oberſt. St.
Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark.
9
Kiefern=
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
358)
Hauſer.
In unserem Verlage erochien in 3. Auflage nach amtlichen Quellen
bearbeitet und ist in allen Buchhandlungen, sonie bei allen Postanstalten
des Grossherzogthums zu haben:
Fahrplan
der
Eiſenbahnen, Dampfſchiffe 4 Boſten
im
Grossherzogthum Hessen.
Mit Bersiohnung derjonigen Eisenbahnzüge, wolche zur Beförderung von
Postsendungen benutzt werden.
Enthaltond:
Im ersten Theile: Die Pläne aller Gr. Hess. Bahnen und ihrer
An-
schlüsse; sowie diejenigen der von Frankfurt ausgehenden Bahnen
und gämmtlicher Verbindungslinien, ferner die Fahrpreise nach allen
Gr. Hess. Stationen von Darmstadt aus und die Fahrzeiten und Preise
der Rheindamptschiffe.
Im zweiten Theile: Pahrplan der Personenposten ünd Privatpersonen-
Fuhrwerke, soweit dieselben zur Beförderung von Postsendungen
benutzt werden; ferner die Porto- und Gebührensätze für
Post-
gendungen und Telegramme etc.; endlich den Droschken- und
Dienstmänner-Parit tür Darmstadt.
Geschäftsanzeigen.
Ausgabe vom 15. Mar 1877.
Preis 20 Pk.
L. C. Wütleb’sche Hoſbuchdruckerol.
Alle am 1. Juli fälligen Coupons, ſowie
rückzahlbare Amerikaner
werden ſchon jetzt zu höchſten Courſen eingelöſt bei
Voseph HaimzOr,
Bankgeſchäft.
5629)
Friedr. Schaeſer,
2974) Ludwigsplatz 7.
Inſecten-Mittel
gegen alle Inſecten. Bei richtiger
An=
wendung Erfolg ſicher.
Perſiſches Inſecten=Pulver in Doſen von
25 und 50 Pf.
Wirkſame
Desinſections-Mittel
für Krankenzimmer, Gruben, Hausgänge,
Kanäle ꝛc.
zum Erhalten von
SalioVlsäure Milch, Fleiſch
Eier und Getränke.
Salichl=Zahntinctur, Salieyl=Mundwaſſer,
Salieyl=Zahnpulver, Salieyl=Fußpulver.
Sohwämmehager
für Toilette, Pferdeu. Chaiſen in groß. Ausw.
Autterlaugs & Badecalu
garantirt.
Mineralwaſſer.
Alle natürl. Quellen jede Woche ganz friſch
echt Englische Biscuits
friſche Sendung v. Huntley Palmers i. London
Tussboden-Glanzlack
von Franz Chriſtoph, ſchnell, mit ſchönſtem
Glanze trocknend, beſter und dauerhafteſter
aller Fußboden=Anſtriche.
„2
Leinol-Firniß
vorzügl. gekocht, in ca. 6 Stunden trocknend,
dauerhafter Anſtrich für Treppen, Vorplätze,
Küchen und Voranſtrich für Fußböden.
Farbe beliebig.
Lebensverſicherungs= und Erſparnißbank
in Stuttgart.
Die unterm 19. Mai cr. ausgeſchriebene General=Verſammlung findet
Montag den 25. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im gelben Saale des
Bürger=Muſeums in Stuttgart ſtatt.
Stuttgart, den 19. Juni 1877.
Für den Verwaltungsrath.
Der Präſident:
Zeller.
5115)
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
M. Neuſtadt,
ſtraße.
Cages-Kalender.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß,
geöffnet Sonntags von 11-1 Uhr, Dienſtag.
Mitt=
woch. Donnerſtag und Freitag von 11-12 Uhr.
Großh. Hofbibliothei im Schloß, geöffnet tä9)
lich von 9-12 Uhr Vormittags und laußer Samſtag
von 2-4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jagerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donners=
tag geöffnet.
Permanente Kunſt=Ausſtellung in der
Saal=
bauſtraße 73. täglich von 10 Uhr bis zum Abend.
Sparkaſſe. Hahltag an jedem Werktage von
9-12 Uhr Vormittags. Die Büchlein werden
ſo=
gleich ausgefertigt. Die niedrigſte Einlage beträgt
1 Mark.
Verhandlung von Gewerbeſtreitſachen auf Großh.
Burgermeiſterei Darmſtadt: Montag, Mittwoch
und Freitag: Vormittags von 11-12 Uhr.
Tarmſtädter Vollsbauk, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft, verbunden mit Shar=Kaſſe.
Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr
Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen werden ſogleich
lbei der Einlage ausgefertigt.
Mit dem 1. Juli beginnt (im 140. Jahrgang) ein neues Abonnement auf das „Darmſtädter
Tag=
blate” Daſſelbe iſt zugleich Organ für amtliche Bekanntmachungen, namentlich Großherzoglichen Kreis=
und Polizeiamts, ſowie der Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Darmſtadt und Beſſungen und eignet ſich
durch ſeine Verbreitung in nahezu 5000 Exemplaren in Darmſtadt und Umgebung für Inſerate jeder Art,
welchen es die größte Verbreitung ſichert. Den Lokalnachrichten wird beſondere Sorgfalt gewidmet. Der
Abonnementspreis für das Tagblatt nebſt dem gratis beigegebenen illuſtrirten Unterhaltungsblatt
be=
trägt für das halbe Jahr Mark 3. incl. Bringerlohn, durch die Poſt bezogen pro Quartal Mark 1. 80
incl. Proviſion und Beſtellgebühr.
Rheinſtraße 23, oder bei den betreffenden Poſtämtern
Beſtellungen bitten wir auf unſerem Comptoir,
machen zu wollen.
k. Eke Fiunob'ſche Hobuncherucerei.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 22. Juni.
Die Vortrage der Kurkapelle in Bad Nauheim ſind nach
Bei=
ſetzung S. Königl. Hoheit des Großherzogs Ludwig II. alsbald wieder
aufgenommen worden.
Zu den Uebungen des 1. Armeecorps, welche am
6. Auguſt d. J. beginnen, werden dem Vernehmen nach mehr
Mannſchaf=
ten als in früheren Jahren herangezogen. Während bisher nur die
Dis=
poſitionsurlauber einberufen wurden, wird in dieſem Jahre auch zu den
Reſerviſten von 1872ſ73 zurückgegriffen werden.
— (Militärnachrichten.) Major von Löper vom 1 Schleſ. Drag=
Reg. Nr. 4 ſeither commandirt als Adjutant beim General Commando des
11. Armeecorps von dieſem Commando entbunden und in dieſer Stellung
durch Major Frhr. von Bredow vom Königs=Huſaren=Reg. Nr. 7
er=
ſetzt. Rittmeiſter von Müller vom Rhein. Ulanen=Reg. Nr. 7 in das
Gr. 2. Drag=Reg. Nr. 24 verſetzt. Sec=Lt. Tietz vom 1. Bat. (Mainz)
4. Großh. Landwehr=Reg. zum Prem.=Lt. befördert.
O Um vielfach eriſtirenden Mißverſtändniſſen die Spitze abzubrechen,
möge hier die Bemerkung finden, daß die
Gardeunteroffiziers=
compagnie in dem Militäretat des Reiches erſcheint und dasſelbe fuͤr
ihre Unterhaltung aufzukommen hat.
0 Die nächſte am 2. k. M. beginnende Schwurgerichtsſeſſion
wird vorausſichtlich nicht ganz 2 Wochen in Anſpruch nehmen.
G0 Das Baukapital der 4457 Kilometer langen Ried b ah n beträgt
zur Zeit 2719970 M. und erſcheint genannte Strecke ſomit als eine der
wohlſeilſten Deutſchlands, was neben dem außerordentlich gülnſtigen Terrain
dem Umſtand zuzuſchreiben iſt, daß von den Kunſibauten nur die Brücke
über die Weſchnitz bei Biblis als koſtſpielig bezeichnet werden kann.
- Seit dem vorigen Dienstag werden in hieſiger Stadt durch das
Kreis=Geſundheitsamt die offentlichen Impftermine abgehalten, in
welchen vorzugsweiſe die impflichtigen, d. h. die im Jahre 1876 geborenen
oder aus fruheren Jahten rückſtaͤndigen Kinder, auperdem aber auch alle
Diejenigen unentgeldlich geimpft werden, welche eine Impfung wünſchen.
Eine fleißige Benutzung dieſer Termine, welche durch Vertheilung der
Impf=
lokale auf die verſchiedenen Impfviertel in dieſem Jahre beſonders erleichtert
wird. wäre ſehr zu wünſchen, damit nicht wieder wie in den letzten zwei
Jahren, ſeitdem die ſtrengen Beſtimmungen des Reichsimpfgeſetzes in Kraft
ſtehen, Hunderte von Einwohnern, welche die günſtige Gelegenheit im
Som=
mer durch eigene Nachlüſſigkeit verſäumt haben, in die unangenehme Lage
verſetzt werden, ihre Kinder im Januar und Februar, alſo in der rauhſten
Jahreszeit impfen laſſen zu müſſen. Der nüchſte Impftermin wird Freitag
den 22. d. M. Nachmitags 41 Uhr im ſtädtiſchen Schulhauſe am
Ballon=
platz. dem Mittelpuntt einer mit Kindern reichlich geſegneten Gegend,
ab=
gehalten, die folgenden, Dienstag den 3. Juli im Schulhauſe in der
Carls=
ſtraße (Stadtmadchenſchule) und Freitag den 6. Juli in der höheren
Töchterſchule.
— Die neue Geſindeordnung tritt imit dem 24. Juni in
Wirkſamkeit undi ergibt ſich aus den Ausführungsbeſtimmungen zu dem
betr. Geſetze unter Anderem, daß von genanntem Tage an die Verpflichtung
der Dienſiboten dem betr. Verdinger oder Verdingerin Anzeige davon zu
machen, wenn ſie in einen Dienſt eingetreten oder aus ſolchem eingetreten
ſind, in Wegfall tommt.
Nach 8 43 der Geſindeordnung wird in das Dienſtbuch, im Falle der
Verurtheilung eines Dienſiboten der weſentliche Inhalt der von der
Orts=
polizeibehoͤrde erhobenen Zeugniſſe ſowie der Strafurtheile eingetragen und
geſchieht dieſer Eintrag in den für das Viſa der Polizeibehörde beſtinmten
Raum des Dienſibuchs.
Im Falle über die Dauer der Dienſtzeit zwiſchen Dienſtherrſchaft und
dem Dienſtboten keine ausdrückliche Vereinbarung ſtattgefunden hat, ſo iſt
die mit „Dauer der ausdrücklich vereinbarten Dienſtzeit= überſchriebene
Spalte der zu Eintragung von Dienſtwechſeln, Zeugniſſen u. ſ. w.
be=
ſtimmten Tabellen unausgefüllt zu laſſen, da alsdann die in Art. 5-8der
Geſindeordnung vorgeſehene Beſtimmungen in Anwendung kommen.
Die alteren Dienſtbücher, welche auf Grund der Verordnung vom
7. April 1857 ausgeſtellt ſind, koͤnnen auch ferner als ſolche fortgefuhrt
werden. Ebenſo durfen die von anderen deutſchen Bundesſtaaten zur
Legitima=
tion des Geſindes, ſowiel zur Eintragung der Zeugniſſe der
Dienſtherr=
ſchaften vorgeſchriebenen und rechtsgültig ausgeſtellten Gefindebücher (
Vienſt=
bücher) zur Eintragung von Dienſizeuaniſſen fortbenutzt werden.
Wird auf Gründ der Art. 19-21 der Geſinde=Ordnung das
Ein=
ſchreiten der Ortspolizeibehörde in Anſpruch genommen, ſo hat dieſelbe,
wenn ſie nach Prüſung der Sache ihr Einſchreiten für gerechtſertigt
er=
achlet, den Dienſtboten bezw. die Dienſtherrſchaft loder nach Befund beide
Theile) unter Angabe des Grundes vor ſich zu laden und eine gütliche
Vermittelung der Sache zu verſuchen. Erſcheint der Geladene nicht, oder
bleibt die gütliche Vermittelung erfolglos, ſo erlaßt die Ortspolizeibehoͤrde
an den Dienſtboten bezw. die Dienſtherrſchaft die, im zweiten Abſatz der
Art. 19 und 21 vorgeſchriebene Aufforderung mit der darin bemerkien
Strafandrohung.
Wird dieſe Aufforderung innerhalb der darin beſtimmten Friſt von
24 Stunden nicht befolgt, ſo kann die Dienſtherrſchaft (bezw. der
Dienſt=
bote) bei der Ortspolizeibehörde in einer ſchrifilichen Eingabe oder zu
Pro=
tokoll die Erklärung abgeben, daß ſie (bezw. der Dienſtbote) Antrag auf
Erkennung der angedrohten Strafe ſtelle, worauf die Ortspolizeibehoͤrde
dieſen Antrag unter Beifügung einer beglaubigten Abſchriſt der von ihr
erlaſſenen Aufforderung an das zuſtändige Gericht zur Verfülgung
abzu=
geben hat.
- Wie die N. H. V. mittheilen und jdurch eine Correſpondenz
be=
legen, findet ſich angeblich wegen der von Tag zu Tag ſchwankenden
Cours=
verhältniſſe des öſterreichiſchen Papiergeldes auf den Eiſenbahn=Billets der
öſterreichiſchen Südbahn kein Preis notirt, eine ſofortige
Con=
trole Seitens der Reiſenden iſt ſonach den Schalterbeamten gegenüber
geradezu ausgeſchloſſen. Dazu kommt aber noch eine weitere
unlieb=
ſame Einrichtung, die man in Deutſchland abſolut nicht kennt und die ſchon
Manchen unnöthiges Geld gekoſtet hat.
Es beſteht dieſe Einrichtung nämlich darin, daß Derjenige, welcher
auf der Südbahn ein ſogenanntes „durchgehendes' Billet löſt, hierbei ganz
unverhaltnißmäßig viel mehr bezahlen muß, als wenn er nur bis an die
letzte Station der Südbahn zahlt und alsdann auf der ſich dort
an=
ſchließenden anderen Bahn weiteres Billet nimmt. Vorſicht iſt ſonach
den Reiſenden anzurathen.
— Die Neuorganiſation mehrerer Gewerbe iſt in
einzel=
nen Theilen Deutſchlands in jüngſter Zeit beträchtlich ſortgeſchritten. Die
Pcovincialverbande, reſp. Innungen der Deuiſchen Bäcker, nehmen
nur noch Lehrlinge auf Grund eines für ganz Deutſchland vereinbarten
Lehrcontractes an; auch werden dieſelben erſt nach Ablegung einer
Ge=
ſellenprlfung zu Geſellen gemacht. Die geprüften Geſellen erhalten ein
Arbeitsbuch, mittelſt deſſen ſie ſich aller Orts als ordnungsmüßig
ausge=
lernt ausweiſen können und überall Albeit finden werden, waͤhrend
Ge=
ſellen ohne Arbeitsbuch nicht mehr in Arbeit genommen werden und auch
kein Geſchenk erhalten ſollen. In einzelnen Städten, wo
Fortbildungs=
ſchulen beſtehen, wird der Beſuch derſelben den Lehrlingen zur Pflicht
ge=
macht. — Die Metzgermeiſter von Kaſſel haben eine Innung zur
Vervollkommnung und Hebung des Fleiſchergewerbes zu gegenſeitigem
Bei=
ſtand und zur Unterſtützung hilfsbedürftiger Mitglieder gegtuͤndet. In den
Statuten iſt feſtgeſetzt worden, daß kein Innungsmitglied einen Geſellen
oder Lehrling in Arbeit nehmen darf, der nicht ſein früheres
Arbeitsver=
hältniß ordnungsmäßig gelöſt hat und mit einem Entlaſſungsſcheine
ver=
ſehen iſt. Die Leh linge ſollen nach vollendeter Lehrzeit gepruͤft werden.
Die Meiſter haben namhafte Beiträge zur Erlangung eines Stammfonds
ge=
leiſtet. Auch die Bildung einer Geſellencaſſe ſteht in Ausſicht.
Redaction und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei=