Darmstädter Tagblatt 1877

STIUII STII
(Frag= und Anzeigeskatt.)

Abonnementpreis
6 Markt jährlich inel. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſi=
ämtern Beſtellungen entgegengenom=
men zu 1 Mark 50 Pf. pro Quartal
imdl Pofauſichlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtg
von allen ſoliden Annonen= Epe=
ditionen.

140. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
N3D.
Freitag den 23. Februar.
1877

Betreffend: Das Landgeſtüt, hier den Abgang der Landgeſtütsbeſchäler auf die Landgeſtütsſtationen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Großherzoglichen Landgeſtütsbeſchäler auf die Landgeſtütsſtationen
Bickenbach, Dornheim, Groß=Bieberau und Trebur von hier abgegangen ſind.
Darmſtadt, den 19. Februar 1877.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Verhinderung des Kreisraths:
v. Marquard. Regierungsrath.

1384)
Veröffentlichung
aus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten Gerichts wurde heute folgender Ein=
trag vollzogen:
Die dem Jean Meyer durch Arthur
Rodberg dahier unter dem 1. November
1874 übertragene Procura iſt ſeit dem
1. Januar 1877 erloſchen.
Darmſtadt, den 22. Januar 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
1385) Pferde Verkauf
Montag den 26. Februar d. J.,
Vormittags 11 Uhr, ſoll auf dem Hofe
hieſiger Dragoner=Kaſerne ein zum Ka=
vallerie=Dienſt unbrauchbares Pferd vom
unterzeichneten Regiment öffentlich u. meiſt=
bietend gegen gleich baare Bezahlung ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 22. Februar 1877.
Das Comnmando des L. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner)
Nr. 24.

Holz=Handlung v. Gebr. Vogel
Nauheim bei Groß=Gerau.
Großes Lager 1DF. 5791)
ſelbſt ausgehauener Daubhölzer
4909) für Bier= und Weinfaß.
Täglich frische Milch,
güssen, sauren u. Schlagrahm.
H. Helskcimar,
Wilhelminenstrase 21.
1208)

Verfeigerüng von Maurer=Gerathen
in Griesheim.
Dienſtag den 27. Februar 1877, Vormittags 10 Uhr,
werden die zum Nachlaß des verſtorbenen Bauunternehmers Phil ipp FeldmannV.
in Griesheim gehörigen Baugeräthe, als:
ca. 200 Kellerbogen, 400 Diele, 380 Gerüſtſtangen, Hebel, 28 Karren, Speiſe=
kaſten, Büttchen, Brunnengeſtell und Leier, 2 Brunnenbohrer, 3 Flaſchenzüge mit Seiler,
1 Druckpumpe mit Rohr und Schlauch, eiſ. u. hölz. Fe iſter, eiſ. Werkzeuge aller
Art, Aufzugsrollen, 1 Thor (2flügel., 1 Hobelbank, 1 Nivellir=Inſtrument u. Winkel=
kopf, große u. kleine Leitern, — Cementplatten, Backſteine, Mauer= u. Pflaſterſteine,
Schienen, Seile, Brennholz, Bord, Latten, 6 eich. Diele (lneu), 9 tannene Stämme,
Klammern, Rohr u. Eiſenwerk, darunter 1 Ofen und ſonſtige Gegenſtände, öffentlich
gegen Baarzahlung verſteigt.

Adler,

J. A

Landgerichts=Taxator.

Amsterdamer Sehelfsche
ſoeben eingetroffen.

1r1

G. P. Poth,

Eck der Caſino= und
Bleichſtraße.

Aochten alton Hordhäuser
empfiehlt
1028)
Georg Liebig Sohn.
Französisches ſeſſügel
stets vorräthig bei
H. Melsheimer,
Wilhelminenstrase 2l.
1209)

2 (in gebrauchter Dampfkeſſel, zu
V L= einer Dampfheizung noch verwend=
bar, wird nebſt Montirung billig abgegeben.
Näheres im Verlag.
1388) 2 neu polirte Kommoden zu verkaufen.
Chriſtian Walcker, Schreinermſtr., Carlſtr.23
80

286
1389) In unſerem Verlage erſchien u.
iſt in allen Buchhandlungen vorräthig:
Kirchengeſchichte beider Heſſen
von
Dr. H. Heppe,
Profeſſor u. Theologe zu Marburg.
2 Bände. 8°. Preis 17 Mark.
Vorſtehendes Werk, welches von allen
Freunden der heſſ. Geſchichte u. der kirchl.
Intereſſen Heſſens ſchon lanze erwartet wur de,
iſt die Frucht dreißigjähr. Quellenſtndien.
Die Abſicht, welche den Verfaſſer bei der
Ausarbeitung ſeines Werkes beſtimmt hat,
iſt geweſen, den Freunden der Geſchichte
Heſſens klar zu machen, auf welchen ge
ſchichtlichen Grundlagen die kirchl. Gegeu=
wart beider Heſſen beruht und wie dieſe
zu beurtheilen ſind. Wer daher weiß, welche
Bedeutung die heſſiſche Kirche als ein ganz
ſelbſtſtändiges Terrain in der deutſchen Kir=
chenreformation im Gebiete des deutſchen
Proteſtantismus von Anfang der reforma=
toriſchen Bewegung an gehabt hat, der wird
unſchwer erkennen, daß kein Freund der heſſ.
u. der deutſchen Geſchichtswiſſenſchaft dieſes
bedeutende Geſchichtswerk unbeachtet laſſen
darf. Allen Pfartern - Bibliotheken
Freunden der heſſiſchen Geſchichte, - ſowie
auch für ſämmtl. Lehrer u. Schulbibliotheken
iſt das Werk unentbehrlich, da der Verfaſſer
durch alle Zeiten hindurch auch das heſſiſche
Schulweſen mit beſonderer Liebe verfolgt,
und zwar in allen Stufen ſo daß das Werk
eine mit der kirchlichen Entwickelung eng
zuſammenhängende Geſchichte des heſſiſchen
Unterrichtsweſens enthält.
Marburg. Sipmann'ſche Buchhandlung.
46630
Carl Kraatz.
Amerik. Schweineſchmalz
in prima Waare empfiehlt billigſt
1030) Georg Liebig Sobn.
Gummi Bonbous,
Emser Pastillen,
Honig Malzzucker,
Bayr. Halzzuoker,
Rettigbonbons
anerkannt die beſten Mittel gegen Huſten
und Heiſerkeit, empfiehlt in vorzüglichen
Qualitäten
Carl Watzinger.
1306)
Louiſenplatz 4.
52
„Weißer Kalk
aus beſten Oppenheimer Steinbrüchen von
jetzt ab täglich in meiner Brennerei. Preis
per Bütte 2 Mark 20Pf, pr. Ctr. 1M.k.
Für größere Quantitäten und für Lieferung
von Blaukalk hitte um vorherige Beſtellung
Gernsheim, den 21. Februar 1877.
A. Hofmann II.
1391) Ein Acker im Oberfeld von
126 Klafter iſt zu verkaufen, nahe am
Eingang. Wo? ſagt die Exp.

39

Allen Kranken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und
ohne Koſten durch die Heiluahrung:
du Barry

AEk½ LALAL LckkAbr

von

London.

Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheitg.
ſpeiſe widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohn
Medicin u. ohne Koſten beiallen Magen==Nerven=,Bruſt==Lungen=,Leber=,Orüſen= Schleim=
haut=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatis
mus, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Geſ
burt an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. — Ein Auszug aus 80,000 Certificaten,
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſo,
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſu
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brehan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen ſei Dank. Die Revalesciére hal
meine 18jährigen Leiden im Magen und in den Nerven, verbunden mit allgemeiner
Schwäche und nächtlichem Schweiß gänzlich beſeitigt.
J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Iles.
Nr. 8921I. Orvaux, 15. April 1875. Seit vier Jahren genieße ich die köß=
liche Revalescière und leide ſeitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Lenden, die
mich während langer Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre ſte=
hend, erfreue ich mich jetzt der vollkommenſten Geſundheit. Leroy, Pfarrer.
Nr. 45270. J. Robert. Von ſeinem 25jährigen Leiden an Schwindſucht, Huſten,
Erbrechungen, Verſtopfungen und Taubheit gänzlich hergeſtellt.
62845. Pfarrer Boilet von Ecrainville. Von Aſthma mit häufigen Erſtickungen,
völlig hergeſtellt.
Revalescière Viscuites 1 Pfd. 3 Ml. 50 Pf., 2 Pſd. 5 Mk. 70 Pf.
Zu beziehen durch Du Barry und Co. in Berlin W., 28=29 Paſſage (Kaiſer=
Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Specerei= und Delicateſſenhändlern
im ganzen Lande.
Darmstadt: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Bainz: Hauptdepot Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becke.
ſeel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean Gaßner, Aug,
Heieck.
Wiesbadrm: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
Woras: J. H. Mayer.

ſ vollsaft. Emmenthaler

ſeinſte
Qual,

„ Rabmkäs
„ Limburge:
, Parmesankäs,
Handkäse,
Stets friſche Butter und Ber
empfiehlt
Ph. Neber,
1330)
Carlsſtraße 24.
1392) Eine Pelüſche=Garnitur:
Sopha mit 6 Stühlen, ſo gut wie neu,
billig zu verkaufen. Alexanderſtr. 9.

Vermiethungen.
„
IIlwieoes
XXTAATTAAAAAAAXIN
4 8921) Ecke der Magdalenen= und
1 Lautenſchläger=Straße eine hübſche L½
5 Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.)
ds mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen. d
49
25
-4 Auf Verlangen möblirt.
⁄½.
pC
AxTXATAAA. AAAxrTxx;
43) 2 gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen. Ernſt=Ludwigſtraße 10, 1 Tr. hoch.

1914) Wienerflraße 25 iſt der 2. ul.
3. Stock, jeder 5 Zimmer, allen Bequen=
lichkeiten, mit Benutzung des Gartens al=
bald zu vermiethen.
1
WAx
1311) Heinrichſtraße Nr. 100 Manſard
2-2 Zimmer unmöblirt.
1393)
Zu vermiethen:
Zwei große, ausgezeichnet gute Keller,
ſowie eine Wohnung mit 5 event. 10 Zim=
mern nebſt Garten, auch kann Stallung
Remiſe, Bedientenzimmer ꝛc. dazu gegeben
werden. Näheres in der Exp.
p
Vermiſchte Nuchrichten.
1394) Unterricht in der Kanzlei= u. Ge=
chäftsſchrift, im Rechtſchreiben, ſowie
i. d. Aufſatzlehrebei HIehſuss, Mühlſtr.52.
1348) Ein mit guten Zeugniſſen ver=
ehenes Dienſtmädchen gegen hohen Loh=
auf Oſtern geſucht. Carlsſtraße 48.
1349) Eine perfekte Kleidermacherin
wünſcht noch einige Tage in der Woche
beſetzt zu haben. Näheres in der Exped.

Jä 28

287

ndhel

ſende=
l.
„

ilſe
hindle=

alh.

Bey=
ltens

le a=

H
Samſtag den 24. Februar, Abends 9 Uhr,
im großen. Saale.
Muſikaliſch=declämätbriſcher Abend.
Die Mitglieder werden erſucht, ſich mit närriſcher Kopfbedeckung verſehen zu wollen. Chocoladen bekannte ſeine u. reine Sorten.
1395)
Der Redewart.
1396)
Ordentliche Geueral=Verſammlung
des.
Darmstädter oeconomen-Vereins
Sonntag den 4. März, Nachmittags 4 Uhr präcis,
im „Goldenen Anker: (Thorhalle links).

1397) Die am 1. Mürz d. J. fälligen, Coupons der
3 pCt. Oeſterr.=Franz Staatsbahn=Prioriläten,
5 pCt. Alföld=Ftumaner
5 pCt. Nordweſtbahn
5 pCt. Ungar=Galizien
2c.
„
werden ſchon von heute ab zum höchſten Courſe eingelbſt bei
CerdiuAmd WolfGhOhl,
Rheinſtraße 14.

„

„

Macaroni ächt Neapler,
„ Lyoner,
Gemüſe=Rudeln „
Feinſtes Mehl von May u. Co. in
Hauſen bei Frankfurt a. M.,
Parmeſankäſe ächt ital.,
Aepfel getrocknete Pommes tapés),
Katharinen=Pflaumen,
Zwetſchen getr. Ueberrheiner ſehr ſüß u.
fleiſchig,
ohne Kern,
empfiehlt
1(1398
A. Brüchweh
Kirchſtraße 9.
Hof=Lieferant.

S in ſolides Mädchen, das ſelbſt=
E, ſtändig kochen kann, wird

auf Oſtern geſucht.
Waldſtraße 51, 1 St.

1400) Ein geſetztes Mädchen, welches in
der feineren Küche bewandert iſt und alle
Hausarbeit verſteht u. unternimmt, wünſcht
eine Stelle als Köchin oder als Hausmädchen
allein. Nähere Auskunft Annaſtraße 34.
1401) Ein mit allen Comptoirarbeiten
vertrauter geſ. ½ Mann ſucht aushülfsweiſe
irgendwelche ſchriftliche Wſchäftigung.
Offerten unter R 23 an die Exp. d. Bl.
1402) Für die feinere Weißzeug=Branche
uche noch einige vollſtändig geübte Ar=
beiterinnen.
H. Naumanu,
obere Eliſabethenſtraße.
1403) Ein zuverläſſiger, unverheiratheter
Hausburſche wird geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl.

Cchelllsche,
[1404
Veezungen,
Cabliall,
hein-Hechte
„ Harpken lebend,
„7 Bärsche
empfiehlt die
Fluß= und Seefiſch=Handlung von
A. Bruoulet,

9 Kirchſtraße 9.

Hof=Lieferant.

2
5 Todes=Anzeige.
Freunden und Verwandten hiermit die
traurige Anzeige, daß unſere geliebte Gattin
u. Mutter Katharina Emig.
nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten im Nauten
der Hinterbliebenen:
P. Emig, Bahnwart.
A. Emig. Gaſtwirth.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmit=
tag 3 Uhr ſtatt.

Cages-Kalender.
Freitag. 28. Februar: Verſammlung der Mitglieder
des Lokalgewerbe=Vereins Darmſtadt.
Samstag 24. Februar: 24. Jahres=Ball des Ge=
ſangvereins Teutonia. - 5. Abonnements= Con=
cert der Vereinigten Geſellſchaft. — Muſikaliſch=
declam. Abend der Turngemeinde Darmſtadt.
Sonntag 25. Februar: Genekal=Verſammlung des
Seihel'ſchen Kranken= und Sterbekaſſe=Vereins.
Montag 26. Februar: Monats=Verſammlung des
Kriegervereins. — Vortrag im Kauſm. Verein.
Sonntag 4. Mürz: Ordentliche General= Verſamm=
lung des Darmſtädter Oekonomen=Vereins.

Friedr. Schaeſer,
1031) Ludwigsplatz 7.
Chocolade-Fabrik.
Lacoigue ſcharfentölt mit Gebrauchs=
Anweiſungen.
Schwämme.
Lag=
in allen Sorten für Toilette, Pferde und
Chaiſen ꝛc.
Ital. Brünellen,
Katharinen=Pflaumen, Kirſchen,
Türkiſche Zwetſchen,
Feine Aepfel,
Italieniſche Maccaroni,
Fleiſch=Extract,
Kinder=Mehl,
Condenſirte Milch.
hriſche Mineralwäſſer.
decht Faglsche Biscuils
ſchön friſch.
Albert, Hapoleon, Nic Mae-Paney, Com-
bination u. Mixed.
Feine Spirituoſen,
Arac, Rum, Kirſchwaſſer,
Cognac,
Feine Liqueure von Vynand
Fockink in Amſterdam u. Eigenes Fabrikat.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitaa 23. Februar.
Der Zigeun e r.
Genrebild in 1 Att von Alois Verla. Muſik
von A. Conradi.
8erſonen:
Herr von Egri, ungariſcher
Gutsbeſitzer und Landwirth Hr. Hofmann.
Roſa, ſeine Nichte
Frl. Ethel.
Herr von Saͤndory. ein
Edelmann
Hr. Edward.
Läjos, Cgri's erſter Haiduck . Hr. Nötel.
Péti, ein Zigeuner
Hr. Franke.
Hierauf:
Die Da r w i n ianer.
Original=Luſſipiel in 3 Atten von Dr. J. B. v.
Schweitzer.
Verſonen:
Baron von Chatillon
Hr. Fiala.
Geheime Rathin von Walau Fr. Steck.
Leontine. Baronin von Stein Fr Reubke=Beilhae
Bertha Haller
Frl. Ethel.
Univerſitats=Proſeſſor Haller Hr. Edward.
Raſchermann
Hr. Werner.
Alwine Pauli, Modiſtin . . Frl. Hoffmann.
Fr. Kilian.
Liſette, Dienſtmädchen
Anſang halb 7 Uhr. Ende gegden halb 10 Uhr.
Sonntag 25. Februar.
Die ſieilianiſche Vesper.
Große Oper in 5 Atten von Verdi.

288
1406

R 39

Kaufmänniſcher Verein.
Montag den 26. Februar Abends 8 Uhr im Vereinslokale:
Corira,
des Herrn Handelslehrer Emanuel Storn von hier über:
Die Vervielfältiguug der Wechſel durch Wechſel=Copien u. Wechſel=Duplikate.
Der Vorſtand.

1407) Ein Junge kann gegen Lohn die
Feilenhauerei erlernen. H. Sonnthal.
1343) Eine durchaus erfahrene gut em=
pfohlene Kinderwärterin wird für ein
neugeborenes Kind auf Oſtern geſucht.
Lohn 300 Mark.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 23. Februar.
Saͤmmlliche Regierungen des deuiſchen Reichs ſind dahin überein=
gekommen, daß im ſchriftlichen Verkehr ſämmtlicher Reichs= und Staatsbe=
hörden, unbeſchadet der für Briefvapier, Tabellen und in etwaigen ſonſtigen
Ausnahmsfällen üblichen andern Formate, ein einheitliches Papier=
format von 33 Centimeter Höhe und 21 Centimeter Breite zur Annahme
kommen ſoll.
Dieſes Format iſt demnach auch bei Eingaben von Privaten) an die
B.hoͤrden, ſoweit ſolche nicht auf Dimenſions=Stempelpapier geſchrieben
ſind, in Anwendung zu bringen.
Im Locale desj Landwirthſchaftlichen Vereins in München war
einige Tage in üppigem Pflanzengrüln die koloſſale Porträtbüſſe von Juſtus
v. Liebig aufgeſtellt, welche für ſein Denkmal auf dem Bahnhofsplatze
ſeiner Vaterſtadt Darmſtadt beſtimmt iſt. Sie hat eine Höhe von 107 M.,
iſt genial und echt künſtleriſch ausgeführt und von überraſchender Aehnlich=
keit mit den allbekannten Zügen des weltberülhmten Chemikers. Modellitt
iſt die Büſte von dem jungen talentvollen Bildhauer Berſch, einem Darm=
ſtädter. Ver ebenfalls ſehr gelungene Erzguß wurde von Ferdinand v.
Miller junior in der königl. Erzgießerei in München ausgeführt. Die Buſte
wird auf einem ſtattlichen Sockel aufgeſtellt, welcher ſich über drei anſehn=
lich breiten Quadratſtufen erhebt. Sockel wie Stufen ſind aus ſchwarz=
weiß geſprenkeltem Fichtelgebirſyenit gearbeitet, und zwar in der Kunſt=
anſtalt von Ackermann in Weitßenſtadt bei Wunſiedel. Die Büſte iſt nun
hier eingetroffen und ſoll aufgeſtellt werden, ſobald günſtigere Witterung
eintritt.
In der XIII. Generalverſammlung des Handelsvereins für Darm=
ſtadt und Beſſungen am 19. Febr. 1877 wurde:
1) Der Geſchäftsbericht mitgetheilt.
2) Der Finanzbericht mit den nothigen Beilagen, unter Reviſion des
Controlleurs der Verſammlung unterbreitet.
3) Die Wahl der Herrn A. Bergſträßer, H. Blumenthal, Guſtav
Hickler, Dr. Schäfer, als neue Vorſtands=Mitglieder ſtatutenmäßig
vollzogen.
4) Es wird beſchloſſen die Vorſtandsſitzung auf Freitag 23. Febtuar
anzuberaumen, in derſelben die Verwaltungsbeamten zu wählen und die an=
gemeldete Aufnahme ſtatutenmäßig zu vollziehen.
5) Die von den Vorſtänden des Handels= und Gewerbevereins ver=
ſaßte öffentliche Anſprache in der Creditfrage wurde vertheilt und ſoll
den nicht anweſenden Mitgliedern des Vereins durch den Diener zugeſtellt
werden.
6) Der Jahresbericht wird den mit uns verbündeten Vereinen, ſowie der
hohen Behoͤrde und der Stadtverordneten=Verſammlung zuzutheilen be=
ſchloſſen.
7) Es beſchließt die Generalverſammlung, daß eine Umfrage an die
Verſicherungsgeſellſchaſten erlaſſen werden ſoll, welchen Beitrag ſie eventuell
zu einem Lehrſtuhl für Aſſecuranz. und Handelswiſſenſchaſten, dann für
Nationalöconomie und Statiſtik verwilligen würden.
8) Die Beiſammlung wird in Kenntniß geſetzt, daß die Anfrage an
die Handeltreibenden, welche ins Firmenregiſter eingetragen ſind, erlaſſen
iſt und war die Wirkung erwarlet, daß die jungen Standesgenoſſen, welche
ſich bis jetzt noch vom Vereine fern hielten, veranlaßt werden bei dieſer
ernſten Veranlaſſung ihren Beitritt zu erklären.
9) Der Vottrag des Hrn. Carl Hochſtätter, Mitglied der Handels=
kammer, welcher die Wahl einer Vertrauenscommiſſion vorſchlägt, war warm
empfunden und fand den ungetheilten Beifall der Anweſenden; leider laſſen
die Statuten es nicht zu auf den Vorſchlag einzugehen.
10) Wegen der Poſitbegleit=Adreſſe ermuͤchtigt die Generalverſammlung
den Vorſtand zur Eingabe an das General=Poſtamt, um darauf aufmerkſam
zu machen, daß der Handelsverein den Danziger Vorſchlag befürwortet und
nur in dem Falle als das Generalpoſtaml ihn als unzuläſſig betrachtet,
zu petitioniren um Vervollſtaͤndigung des Paquetbegleitadreſſe=
Coupons
1. durch Hinzuflgung des Poſtſtemp. l3.
2. „
des Beſtellgeldes.
„
Z.
des event. Vorſchußes.
„
„
4.
des Gewichts.
5. wird ebenſalls auf den Poſteinzahlungscoupon der Poſt=
ſtempel erbeten von der abſendenden Poſtanſtalt.
Redaction und Verlag: L. E.

6. möge erbeten werden der Wegfall des Siegels bei der Poſtbe=
gleitadreſſe für das Ausland.
11) Wird beſchloſſen zu der Vereinsſitzung vom 26. Februar die La=
gesordnung zu geben:
1. Die Verarbeitung und Verwerthung der Milch als ſelbſtſtändiges
ſtädtiſches Gewerbe. Vortrag von Generalſecretär Herrn Dr.
Weidenhammer.
2. Die Vorlage der Statuten des Vereins zur Verhütung der Ver=
fälſchung der Lebensmittel.
Da beide Fragen ſo unendlich wichtig ſind, ſo iſt der Beſuch von In=
tereſſenten, auch wenn ſie Nichtmitglieder ſind, erbeten. Beſonders ſoll der
Vorſtand aufmerkſam machen auf die große Tragweite des Vortrags des
Hrn. Dr. Weidenhammer, da faſt ſchwieriger wie ein reines Glas Bier
die Beſchaffung einer reinen Milch zu bewerkſtelligen ſei und da erkannt
wird, daß das Wohl und Wehe einer ganzen Generation von Löſung die=
ſer Frage abhänge.
Die noch auf dem Vottragsprogramm unerledigte Frage über den
zugeſagten Vortrag des Hrn. Steuerrath Rau betr. die Steuer=Reform,
ſoll, wenn es dieſem Herrn genehm, auf die Tagesordnung des 5. Mür,
geſetzt werden, worauf wir die zahlreichen Intereſſenten ſchon jetzt aufmer=
ſam machen.
0 Tie hieſige Volksbank wird 8 pCt. Dividende zur Vertheilung
bringen.
- In der am vergangenen Montag ſtattgehabten Sitzung des Vereins
heſſiſcher Aerzte, der auch mehrere außerhalb Darmſtadts wohnende Aerzte
beiwohnten, wurde beſchloſſen, eine Standes=Ordnung für die heſſiſchen
Aerzte aufzuſtellen, welche ſowohl das Verhältniß der Aerzte unter einauder,
als auch dasjenige zu dem Publicum, ſowie dasjenige des Letzteren zu den
Aerzten in gewiſſe Regeln bringen, und zugleich die Einrichung eines
Schiedsgerichts für unter den Aerzten entſtehende Streitiokeiten in
Vorſchlag bringen ſoll. Das Referat über den Gegenſtand wurde Herrn
Dr. Büchner, das Correferat Herrn Dr. Kraus übertragen. Zugleich
wurde beſchloſſen, den in dieſem Jahre ſtaltfindenden ſünſten deutſchen Aerzie=
Vereins=Tag durch einen Abgeordneten zu beſchicen.
N. H. V.)
Der Geſundheitszuſtand in Darmſtadt und Beſſun=
gen war auch im erſten Monat des begonnenen Jahres ein zufriedenſtel=
lender, wenn auch die Zahl der Todesfalle durch eine vermehrte Sterblich
keit an Krankheiten der Reſpirationsorgane, an Schlagfluß und Alters=
ſchwüche eine nicht unbeträchlliche Erhöhung gegen den December v. J. auf
zuweiſen hatte. In beiden Gemeinden verſtarben im December 58. in
Januar 92 Perſonen, was für erſteren Monat eine Mortalitätsziffer von
13.16, für letzteren von 20.04 ergibt. An epidemiſchen ꝛc. Krankheiſen er
lagen in beiden Monaten 11 Perſonen und zwar im Januar an Durch=
fall 3, an Maſern 3. an Keuchhuſten 3, kan Diphtheritis 2. Was die
Krankheiten nicht epidemiſchen Charakters. anbelangt, ſo verſtarben an
Schwindſucht, Phthiſis 13, an Entzündung der Luftröhre, der Lungen und
des Bruſtfells 18 (Tecember 3). an Altersſchwäche 8 (. an Krämpfen
8. an Krebskrankheiten 6, plötzlichen Todesſallen, Schlagfluß 5 (
). an
organiſchen Herzki ankrankheiten 4, an Gehirnleiden 4, an Lebensſchwäche )
an ſonſtigen Krankheiten 15, durch Unglücksſall 2, an unbekannter Todes=
urſache 1.
Verſchiedenes.
Eine Sitte in der Bretagne beſteht darin, daß an gewiſſe
Feſitagen junge Mädchen beim Tanz in rothen Röcken erſcheinen, die mi
weißen oder gelben Streiſen ausgeputzt ſind. Dieſe Streiſen deuten dis
Ausſteuer des Mädchens an. Jeder weiße Streifen repräſentirt Silber und
bezeichnet hundert Franes jährliche Rente; jeder gelbe Streifen bedeutel
Gold, und zwar tauſend Franes Rente jahrlich. Wenn alſo einem Hei=
rathsluſtigen ein Mädchen geſällt, ſo weiß er in Bezug auf die Ausſteuer
gleich wie er daran iſt. Trotzdem ſollen Täuſchungen nlcht zu den Selten
heiten gehören.
Der Pfarrer des Dorfes L. ſtand vor ſeiner Thüre, als zwei Hand=
werksbutſchen vorüberkamen und ihn um eine Gabe anſprachen. Der Paſto
ſchenkt jedem ein Geldſtück, worauf Beide ihres Weges weiter ziehen. Do=
ſchon nach einigen Schrilten drehte ſich der eine halb um und ſagte „
ſeinem Kollegen, illckwärts auf den Paſtor deutend: „Das iſt auch einel
von Denjenigen, welche wir mit erhalten mülſſen!

Wittlch'ſche Hofbuchdruckerei.