ZCuuvydt SGUI
(Frag= und Anzeiges(att.)
Abonnementsprels
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark Jo Pf. pro Quartal
ndl. Poflaufſichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
140. Jahrgang.
Inſerat=
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtg
von allen ſoliden Annoneen=
Eppe=
ditlonen.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereiamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
. ö6.
1877
Di enſtag den 20. Februar
1299)
Veröffentlichung
aus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurde heute folgender
Ein=
trag vollzogen:
Seit 1. Februar 1877 iſt der ſeitherige
Procuriſt der Firma Zacharias Oppen
heimer, Hermann Oppenheimer dahier, als
gleichberechtigter Theilhaber in das Geſchäft
eingetreten.
Darmſtadt, den 13. Februar 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Oeffentliche Aufforderung.
Ueber die nachſtehenden nach Flur und
Nummer näher bezeichneten Liegenſchaften
fehlen die Erwerbsurkunden und es ſoll auf
Grund vorliegender Beſcheinigungen der
Erwerbtitel der Erſitzung in das
Grund=
buch eingetragen werden.
Eigenthums=
oder ſonſtige dingliche A.ſprüche an dieſe
Immobilien ſind ſo gewiß binnen vier
Wochen dahier anzumelden, als ſonſt die
zum Eintrag erforderliche Urkunde über den
Erwerbtitel der Erſitzung ausgeſtellt und
dieſer auf Grund vorliegender Declaration
unter der Bezeichnung: „Großherzogliches
Haus, Familieneigenthum," in das
Mu=
tationsverzeichniß als unbeſchräukt
einge=
tragen werden wird."
A. Gemarkung Arheilgen.
Dem Großherzoglichen Forſtſiscus
zu=
geſchrieben: XXVII. I. 2.
B. Gemarkung Eberſtadt.
1) Dem Großherzoglichen Kameralfiscus
zugeſchrieben:
1.445 446 448 -456 536 542 546-
548 567-571. I. 1-10 16-19
28-1 36-40 46 47 48 81-88 90
-106 142-144 150-157 159 210
233 234 239 246 252 254 255 261
284 285 296-301 303-306 312
316 320 321 331-333 358-361
390-392 398 399 420-422 435
439 447 450 456 463 466-460 476
478 487 494 495- 498 502 506
507 509 510 512 513 534 535-537
540 549-552 554 575576579580.
III. 3 4 10-12 21 35- 37 53-58
61 63 100-103 128 133-135 138
164 165 175 177 182 183 192 197
200- 202 208 216 229 230-233.
IV. 12 13 15 - 21. V. 19-23 27
50 54-58. A. 4-9 11 12 1722
24 34-38 4652 5354 56 57 67
68 77 78 86 87 88 90-93 96 111
-1l4 117119 121 233 251- 259
265 304-310. XII. dreizehn Item
unter Nr. 28. Xll. 38-40. XIII.
48-51 120-131 135 157-179
1180180. XIV. 1-13 86-88
177-187 217- 232 235 237 335
337 377-389. XV. 3-15 24-35
46-51 58-62 85-92 129-133
177 179-183 192-197 212 213
239 240 242-250 266 375- 380
390 405 — 403 427- 440 431-433.
XVI. 298 299 319-325 329-336
356-361 373-376 436- 441 476
478 493-499 501-518 539 540.
XVII. 3-8 16-20 22-26 28-43
45 46 75-81 85 86 88-96 101-
107 109-113 158-160 162 163
168-170 182 183 202-214 222-
231 242-251 262-274 326-336
337 349-353355 356-366 374.
XVIII. 119-124 126-131 153 155
162. XI. 20-31 37-4862-75
79-89 123-129. XXI. 79-90 u.
dreizehn Item unter Nr. 186.
2) Dem Piscus korestalis zugeſchrieben:
AIII. 8799 XVIII. 101. XIX. 93.
C. Gemarkung Gräfenhauſen.
1) dem Großherzoglichen Kameralfiscus
zugeſchrieben: VII. 319.
2) dem Großherzoglichen Forſtfiscus
zugeſchrieben: XIV. 2. 3.
D. Gemarkung Wixhauſen.
Dem Großherzoglichen Forſtfiscus
zuge=
ſchrieben: xl. 1.
B. Gemarkung Pfungſtadt.
1) dem Großherzoglichen Forſtfiscus
zu=
geſchrieben: XXXVIII. 196.
2) Dem Kameralfiscus zugeſchrieben:
XXXII. 4I7. Al. 4l. Lxl 81.
Darmſtadt, am 5. Februar 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
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L Ged.
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Die Krankheiten und Fehler des Auges allgemein faßlich dargeſtellt von Dr. Katz.
3. Auflage, mit 29 Abbild. 1 fl. 20 kr. ö.=W.
Das für Jedermann und auch für Aerzte bedeutungsvolle Werk, von
wel=
chem in einem Jahre drei ſtarke Auflagen nöthig geworden, hat zum Verfaſſer
einen Schüler v. Gräfe's, an deſſen Seite derſelbe mehrere Jahre wirkte.
Inhalt: Vorwort. Blindenſtatiſtik. Anſteckende Augenkrankheiten. Krantheiten
der Lidränder, der Hornhaut und Aderhaut, innere Krankheiten (grauer, grüner
und ſchwarzer Staar ꝛc.), Verletzungen des Auges, angeborene Erblindung. F
Optiſche Fehler: das Sehen, Kurzſichtigkeit, Ueberſichtigkeit, Schielen, Augen=
4 muskellähmung, Einwärtsſchielen Schieloperation ꝛc.
4
Die Samen=Handlung von H. Henß
1302)
Darmſtadt Marktpaſſage)
empfiehlt ihre friſchen und ächten Sämereien. Es können meine geehrten Abnehmer
auf reelle und wie nirgends billigere Bedienung um ſo mehr rechnen, da ich bei der
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Ctr. M. 1. 12. empfiehlt fortwährend
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Carl Stumpt,
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J
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ſtraße Nr. 11.
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gegeben werden.
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Kaup=
ſtraße ein Logis (bel Etage, beſtehend aus
3 Zimmern mit ubgeſchloſſenem Vorplatz,
Küche, Keller, Speicher, Antheil an der
Waſchküche nebſt Garten für 275 M. zu
vermiethen und ſofort zu beziehen. Zu
erfragen Bleichſtraße 39.
11106) Manſarde, beſtehend,
aus 2 Zimmern, Cabinet u.
Zubehör zu vermiethen
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ſabethenſtraße 52.
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Gecnnda Christ. Anchovis
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Geräuch. Elb- Aal
per Pfd. M. 1.20.
Geräuch. Lachshäring
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Werk=
zeug iſt zu verkaufen. Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße Nr. 23.
Salz= u. Eſſig=Gurken
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Vermiethungen.
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Lautenſchläger=Straße eine hübſche -
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&E;
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TTTAAATTTTAAAAAnAua”
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Mühlſtraße 20, 3. Stock.
8429) Bleichſtraße 40 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen.
8652) Gardiſtenſtraße 7 ein Logis zu
vermiethen.
4) Liebigſtraße 3 im 3. St.
möb=
lirtes Zimmer zu vermiethen.
43) 2 gut möblirte Zimmer zu
ver=
miethen. Ernſt=Ludwigſtraße 10, 1 Tr. hoch.
204)
Beſſungen.
Ecke der Sand= u. Heidelbergerſtraße 46
261) Obere Nieder=Ramſtädterſtr. 7
der mittlere Stock, 4 heizbare Zimmer mit
allem Zubehör alsbald zu beziehen für 180fl.
C. Müller.
347) 2 möblirte Zimmer mit und ohne
Penſion zu vermiethen, Eck der Wiener=
und Roßdörferſtraße Nr. 26.
399) Beſſunger Carlſtraße 8 iſt die
Manſarde, bis 1. April beziehbar, zu verm.
404) Beſſungen. Wittmannſtraße 18 die
Manſarde, beſtehend aus 2 Zimmern,
3 Kabinetten, Küche nebſt allen
Bequem=
lichkeiten, ſofort zu verm.
J. Berth.
403) Neckarſtraße 1 im Hinterhaus
Zimmer mit Alkoven, auf Wunſch möblirt,
per Ende März zu vermiethen.
Näheres im Vorderhaus parterre.
579) Waldſtraße 24 erſter Stock 2 große
ſchön möblirte Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang einzeln oder zuſammen zu verm.
616) Untere Riedeſelſtraße 68 parterre
2 möbl. Zimmer zu vermiethen.
647) Neckarſtraße 15: mittlerer Stock,
4 ſchöne Zimmer u. Kammern, Küche,
Zu=
behör, Glasabſchluß; oben zu erfragen.
710) Wendelſtadtſtraße 48 iſt eine ſchöne
Wohnung von drei Zimmern, ein auch zwei
Manſardenſtuben, Glasabſchluß nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
806)
Liebfrauenſtraße 67
ein kleines Logis zu vermiethen.
885) Marienplatz 4 zwei möbl.
Zim=
mer an 2 ledige Herrn zu vermiethen.
894) Ein freundliches Logis per Mitte
April zu beziehen. Arheilgerſtr. 37.
903) Ein ſchön möblirtes Paterrezimmer
zu vermiethen. Waldſtraße 4.
216
1081) Holzgaſſe 23 iſt die Manſarden=
Wohnung zu 60 Gulden zu vermiethen an
eine kinderloſe Familie.
1093) Ein möbl. Zimmer, 1 Tr. h.,
Louiſenſtraße 8, a. d. Kanzlei.
1173) Ein vollſtändiges Logis,
eben=
daſelbſt ein freundl. Zimmer u. Küche an
1 od. 2 Perſonen. Gr. Bachgaſſe 2l, 1 St. h.
1176) Ein hübſch möbl. Zimmer mit
Ausſicht auf den Ludwigsplatz iſt zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
Carl G. Faber,
Ludwigsplatz 8, 1 Stiege hoch.
1254) Bleichſtraße 9 einmöbl. Zimmer.
1268) Dieburgerſtraße Nr. 3 iſt im
2. Stock ein möblirtes Zimmer zu verm.
1269) Heinheimerſtraße 35 iſt der 3. Stock
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Eau
W
1274) Wienerſtraße 27 iſt der 2. und
3. Stock, jeder 5 Zimmer, allen
Bequem=
lichkeiten, mit Benutzung des Gartens
als=
bald zu vermiethen.
1310) Landwehrſtr. 35 iſt der 2. Stock,
enth. 4 Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Küche,
2 Keller, Mitgebrauch der Waſchküche und
Bleichplatz, alles neu hergerichtet, alsbald
zu beziehen.
1311) Heinrichſtraße Nr. 100 Manſarde
2-2 Zimmer unmöblirt.
1312) Ein großes Lokal, als
Maga=
zin od. zum Fabrikbetrieb geeignet, zu
ver=
miethen. Rheinſtraße 47.
Vermiſchte Nachrichten.
Empfehlung.
Ich bringe hiermit zur Kenntniß, daß
ich mich hier mit guten Zeugniſſen als
Hebamme dem öffentlichen Publikum beſtens
empfehle. Meine Wohnung iſt Carlſtraße
Nr. 12 Parterre.
Frau Magdaleno Poter.
Unbemittelte werden gratis entbunden.
geld
auf Werthe (Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion.
Schul=
ſtraße Nr. II. 1 St. hoch.
1313)
636
Tarif=Aenderung
Aufforderung.
Forderungen irgend welcher Art an die
dahier verſtorbene Frau Rentner Georg.
Darmſtädter senior Wwe. ſind binnen
vier Wochen von heute an bei
Unterzeich=
netem geltend zu machen, indem nach
Ab=
lauf dieſer Friſt keine Berückſichtigung mehr
ſtattfindet.
Darmſtadt, den 15. Februar 1877.
fleorg Darmstädtor jr.
1201) Ein Kaufmann wünſcht ſeine freie
Leit mit Buchfrg. od. Correſp. auszufüllen.
Off. zub G L 14 an die Exp. d. Bl.
Am 1. April l. J. treten in. dem Perſonentarif zwiſchen Darmſtadt u. Stationen
der Naſſauiſchen Bahn via Frankfurtzeinige Aenderungen, zum Theil auch Erhöhungen, ein.
Die directe Billetausgabe erſtreckt ſich nunmehr auf die Stationen Biebrich, Caſtel,
Eltville. Ems, Naſſau, Oberlahnſtein, Rüdesheim und Wiesbaden.
Von dem gleichen Tage ab werden zwiſchen Darmſtadt und Wiesbaden Retour=
Billete zu ermäßigten Preiſen mit einer Gültigkeitsdauer von 2 Tagen ausgegeben.
Darmſtadt, den 15. Februar 1877.
Direction der Main=Neckarbahn.
„
G
2
ggur Cndnurn--endende.
Jeden Bandwurm entferne in 1-2 Stunden radikal mit dem Kopfe ohne
An=
wendung von Kouſſo und Granatwurzel. Das Mittel iſt angenehm ſchmeckend, ſowie
leicht zu gebrauchen, ſelbſt bei den ſchwächſten Perſonen, ſowie bei Kindern im Alter
von 2 Jahren, ohne jede Vor= und Hungercur, vollſtändig ſchmerzlos und ohne
mindeſte Gefahr (auch brieflich; für den wirklichen Erfolg leiſte ich Garantie.
Die meiſten Menſchen leiden, ohne daß ſie es wiſſen, an dieſem Uebel und mache
zur Erkennung auf folgende Merkmale aufmerkſam: Blaue Ringe um die Augen;
Bläſſe des Geſichts; matter Blick; Appetitloſigkeit, abwechſelnd mit Heißhunger;
Uebel=
keiten, ſogar Ohnmachten bei nüchternem Magen; Verſchleimung; Abmagerung;
Sod=
brennen; häufiges Aufſtoßen: Zuſammenfließen des Speichels; Magenſäure;
Ver=
dauungsſchwäche; Aufſteigen eines Knäuels bis zum Halſe; Kopfſchmerzen; Schwindel,
unregelmäßiger Stuhlgang; Koliken; Afterjucken; wellenartige Bewegung im Körper;
ſaugende ſtechende Schmerzen in den Gedärmen.
Auch Spul= und Madenwürmer entferne in kürzeſter Zeit und ertheile gern Rath
bei Magenkrankheiten und Bleichſucht.
Behufs Conſultation in Darmſtadt nur Donnerſtag den 22. d. Mts. i
Köhler's Hotel von 9-4½ Uhr zu ſprechen.
A. L. Burih aus Caſſel
(früher Hann.-Minden).
Atteſt 934. Herrn H. E. Kurth. Ich geſtattete mir für die mir angediehene
Hülfe meinen herzlichen tiefgefühlteſten Dank auszuſprechen. Binnen einer Stunde
wurde ich radikal durch Ihr Mittel von meinem Bandwurm befreit. Ich werde Sie
ſtets Allen, die an ſolchem Uebek leiden, beſtens empfehlen!
Darmſtadt, den 21. Juli 1876.
Eliſe Müller, Neckarſtraße 16.½
1148) Der von Florenz angekommene
Geburtsſchein liegt zum Abholen bereit.
1150) In der beſten Lage iſt ein
Steinhauerplatz. Eck der Wiener.
ſtraße und Friedhofs=Allee, mit
Schoppen, Werkſtätte, Comptoir, ſich
zu jedem offenen Geſchäfte eignend,
mit einem Flächengehalt von 115
⬜Klftr., bis den 1. April zu
be=
ſziehen. Näheres gegenüber Nr. 7 bei
Carl Müller.
1315) In eine der erſten Buchhandlungen
in Metz wird ein Lehrling geſucht.
Das Nähere in der Expedition.
1316) Köchinnen mit guten Zeugniſſen
werden für Oſtern geſucht. Auskunft
er=
theilt das Büreau von Frau C. M. Schreher,
Flachsmarkt 16 Mainz.
H=Chrer
1317) Ein braves, ſolides
Mäd=
ſchen für die Küche wird auf Oſtern
geſucht. Waldſtraße 51, 1 St.
1318) In die Vdioten=Anſtalt „Aliceſtiſt
wird eine Wärterin für die Pflegeabtheilung
geſucht. Gehalt 140 bis 170 Mark.
Für eine berechtigte Lehranstalt Güd
deutschlands wird ein tüchtiger
unver-
heiratheter Lehrer gesucht, um an den
unteren Klassen Deutsch, Rechnen. und
Naturgeschichte zu lehren. Erwünscht
wäre, dass er auch den Unterricht im
Turnen oder in der Musik (besonders
Klavier) übernehmen könnte und im
letzteren Falle würde er zahlreiche
Pri=
vatstunden bekommen. Eintritt gleich
oder am 15. April. Offerten nebst
Gurri=
ſculum vitae, doch ohne Lusendung von
Leugnissen, wolle man an die Annoncen-
Expedition von Haasenstein & Vogler
unter Chifkre J. 6560 gelangen lassen.
1320) Es wird auf Oſtern ein
Mäd=
chen in die Küche geſucht. Näheres
Sand=
traße 30.
1321) Ein gebrauchter Kaſſeſchranl
geſucht. Von wem? ſagt die Exp.
1322) Für eine kleine ruhige Familie
geſucht: Hochpart. od. bel Etage, 6-79
darunter etwa 1 Manſarde), im
Stadt=
theile zunächſt Beſſungen. Offerten unter
A T mit Preisangabe (nicht über 900 bis
1000 Mark) an die Exp. d. Bl.
1323) In dem unterzeichneten Verlage iſt in einer nach dem Reichsgeſetzblatte
revidirten Ausgabe erſchienen und in jeder Buchhandlung vorräthig:
D a s
Gerichtsverfaſſungs=Geſetz
für das
Deutſche Reich.
Text=Ausgabe mit Sachregiſter.
80 Geh. Schreibpapier. Preis 35 Pfennig.
Die übrigen Reichsjuſtizgeſetze und zwar die
Civiprozeßordnung. Preis 90 Pfg.
Strafprozeßordnung. Preis 60 Pfg.
Concursordnung. Preis 35 Pfg.
erſcheinen ſofort nach Publication im Reichsgeſetzblatte.
Ebenſo erſcheint eine
Geſammt=Ausgabe
der
Reichsjuſtiz=Geſetze
mit Sachregiſter
zu dem ermäßigten Preis von 1 M. 80 Pfa. und nimmt jede Buchhandlung ſowohl
auf dieſe als auch auf die einzelnen Abtheilungen Beſtellungen entgegen.
Dieſe Ausgaben zeichnen ſich vor anderen ihrer Art beſonders durch den
nußerordentlich billigen Preis ſowie die ſchöne Ausſtattung und praktiſche
ſEinrichtung aus.
Darmſtadt, den 20. Februar 1877.
Buchhandlung Großh. Staatsverlags.
Krieger=Verein Darmſtadt.
Montag den 26. Februar Abends präcis ½9 Uhr
e
Honats-Jersammlung
L.
im großen Saale des Schützenhofes.
Tagesordnung: Wahl des Präſidenten und Vicepräſidenten.
Wahl des Schiedsgerichts.
Ertheilung der Decharge.
Vortrag: Ueber Wehrverfaſſung im Allgemeinen mit beſonderer Rückſicht auf die
neue franzöſiſche.
Geſellige Unterhaltung.
Um recht zahlreiche Betheiligung wird gebeten.
1324)
Der Vorſtand.
88) Der unterzeichnete General=Agent der
Elberfelder Fener Verſicherungs=Geſellſchaſt
empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen gegen Feuer= u. Exploſionsgefahr.
Darmſtadt.
C. F. Heumler.
„
Chemiſches Laboratorium in Darmſtadt.
7
In dem Laboratorium des Unterzeichneten werden alle für den Produkten=,Metall=
und Waaren=Handel, für Bodencultur und landwirthſchaftliche Gewerbe, für den Fabrik=
Gewerbe=, Bergbau=, Salinen= und Hüttenbetrieb geforderten chemiſchen Unterſuchungen
ausgeführt.
Dr. W. Rahlwachs, Hügelſtraße 47.
H ä u ſ e r
in den beſten Pagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Garfenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
M. Neuſtadt,
ſtraße.
Dr. med. Doeck's Mittel gegen
Magenkrampf,
Verdauungs=
ſchwäche ꝛc.
Dieſes mildwirkende Pflanzenmittel,
be=
reits ſeit mehr denn 50 Jahren von Laien
und Aerzten als vorzüglich anerkannt, wird
allen an genannter Krankheit Leidenden beſtens
empfohlen. Zeichen des Magenkrampfs ꝛc.:
Unbehagliches Gefühl, Vollſein nach Speiſenu.
Getränken, Schläfrigkeit, läſtige Blähungen,
Uebelkeit, Kopfweh, ſaures Aufſtoßen,
un=
regelmäßiger Stuhlgang, ſpäter Druck in
der Herzgrube, reizbare Gemüthsſtimmung,
kurzer Athem, Engbrüſtigkeit ꝛc.
Ganze Flaſchen (für 6 Wochen) Mk. 18,
Halbe Flaſchen (für 3 Wochen) „
9,
ſowie Proſpekt gratis und franco allein zu
beziehen durch den Apotheker Doscks
in Harpſtedt bei Bremen.
(262
1288) Ein gebildetes Mädchen, welches
das Kleidermachen erlernte, wünſcht in einem
Confectionsgeſchäft Beſchäftigung. Offerten
8ub G 4 Nr. 180 in d. Exp. d. Bl.
1325) Eine Wittwe nimmt Laufdienſt
an. Friedrichſtraße 16.
Cages-Kalender.
Mitwoch 21. Februar: General=Verſammlung der
Mitglieder des Hausfrauen=Vereins.
Samstag 24. Februar: 24. Jahres=Ball des
Ge=
ſangvereins Teutonia.
Montag 26. Februar: Monats=Verſammlung des
Kriegervereins.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 20. Februar.
Auf Allerhöchſten Befehl:
Zweite und letzte Gaſtdarſtellung des Herrn
Direktors Friedrich Haaſe.
Man ſucht einen Erzieher.
Luſtſpiel in 2 Akten von A. Bahn.
Perſonen:
Herr von Dumenil
Hr. Hofmann.
Elvira, ſeine Gattin
Frl. Berl.
Eduard ) ſeine Kinder erſter Frl. Ethel.
Valentine)
Ehe
Frl. Hoffmann.
Arthur von Marſan.
Eugen von Autreval
Hr. Wisthaler.
Abraham Meier,
Hr. Butterweck.
Zephire d’Aiglemont
VrI. Bernhard.
Joſeph, Diener .
Hr. Notel.
Hierauf
neu einſtudirt:
De Wiener in Paris.
Genrebild in 1 Akt von Carl von Holtey.
Perſonen:
Der Graf von Werth.
Hr. Wisthaler.
Wermann, ein wohlhabender
Bürger,
Hr. Nötel.
Toni. deſſen Frau.
Fr. Steck.
Ferdinand, Beider Sohn
Hr. Edward.
Trey, Diener
Hr. Schimmer.
Ein Lohnbedienter
Hr. Franke.
Bonjour
Fr. Eppert
Kathi, deſſen Frau
Madelon, Peider Lochter
Frl. Ethel.
Arthur von Marſan
4 4 Bonjou.
Herr Friedrich Haaſe, als Gaſt.
Anſang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr,
75
272
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 20. Februar.
Rpas
Nach den Melderegiſtern des Hauptmeldebureaus Gr. Polizejamtz
haben im Jahre 1876 folgende Zuzüge und Wegzüge in
hieſi=
ger Stadtgemeindeſtattgefunden:
Januar
Februar
Mr,
April.
Mai
Juni
Juli
Auguſt
September.
October
November
Dezember
Sterbfälle in 1876 durch Zuzug von auſſerhalb monatlich durchſchnittlich
um 140 und im Ganzen um 1776 Seelen zugenommen.
Die Annahme erſcheint berechtigt, daß dieſe Projection auch für die
Folge ſich erhalten und bei der nächſten Volkszühlung (1880) ſich eine
Zu=
nahme der Einwohnerſchaft von mindeſtens 8500 Köpfen ergeben und
die=
ſelbe ſich dann auf circa 44,000 Seelen beziffern werden.
Die in 1876 Zugezogenen beſitzen nach eigener Angabe ein ſteuerfühiges
Geſammtjahreseinkommen von circa 1800,000 Mark.
Die von der Stadtverordneten=Verſammlung beſchloſſene Erhöhung
ber Schulgelder in der höheren Mädchenſchule auf 60 M. in den drei unterſten,
72 M. in den vier ſolgenden und 84 M. in den drei oberſten Klaſſen,
wird im Kreiſe des intereſſirten Publikums ſehr verſchieden beurtheilt. Ein
richtiges Urtheil iſt nur dann möglich, wenn man die Verhältniſſe und
Motive kennt, welche zu jenem Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung
geführt haben.
Die höhere Madchenſchule iſt in Folge ihrer nunmehr vollendeten
Neu=
organiſation eine höhere Unterrichtsanſtalt geworden, welche für
die weibliche Jugend unter Berückſichtigung der Eigenart und Beſtimmung
des Weibes moͤglichſt dasſelbe bieten ſoll, was die Gymnaſien und
Real=
ſchulen für die maͤnnliche Jugend leiſten. Deßhalb iſt ihre Leitung in die
Hünde eines academiſch gebildeten und gerade in der Branche des
Mäd=
chenſchulweſens erfahrenen und bewährten Directors gelegt und deßhalb
ſoll auch der Unterricht in den oberſten Klaſſen vorzugweiſe von academiſch
gebildeten Lehrern ertheilt werden. Schon dieſe Stellung und Beſtimmung
der Schule rechtfertigt es, daß das Schulgeld auf dieſelben Beträge,
wiebeider hieſigen Realſchule erhöht worden iſt, zumal da
das Geldopfer, welches die Stadt der Schule bringen muß, doch noch groß
genug bleibt. Gr. Miniſterium des Innern hatte ſchon bei den
Verhand=
lungen über die Umgeſtaltung der Schule die Erhöhung des Schulgeldes
für die unterſten Klaſſen auf 60 M. vorgeſchlagen. Wenn die Stadt auf
dieſen Vorſchlag damals noch nicht einging, ſo lag der Grund darin, daß
d ie Mittelſchule für Mädchen noch nicht mit
Elementar=
klaſſen ausgeſtattet war und man vielen Ellern, für deren Kinder
die Mittelſchulen die geeignetſten Anſtalten ſind, in Ermangelung der
Ele=
mentartlaſſen an der Mittelſchule für Mädchen durch ein hohes Schulgeld
nicht indirect nöthigen wollte, ihre Kinder in die eigentliche Volksſchulle
zu ſchicken. Nachdem aber die Errichtung der Elementarklaſſen an der
Mit=
telſchule für Mädchen beſchloſſen iſt und bei Beginn des neuen Schuljahrs
witklich ausgeführt werden wird, iſt jener Grund nicht nur weggefallen,
ſondern es muß ſogar im Intereſſe der einzelnen Schulen und einer
rich=
tigen Jugendbildung darauf geſehen werden, daß bei Auswahl der
Schulen richtig zu Werkegegangen werde) Die Mittelſchule iſt
für diejenigen Stände und Bevölkerungsklaſſen beſtimmt, denen zwar der
Bildungsgrad, welchen die Volksſchule gewährt, uicht genügt, welche aber
auch für das Bildungsziel der eigentlichen höheren Lehranſtalten kein
Be=
dürfniß haben und deren Kinder mit zurückgelegtem 14. Lebensjahr die
Schule verlaſſen. Dem Lehrplan der Mittelſchule liegt deßhalb ein
acht=
jähriger Lehrkurſus zu Grunde, während die höhere Mädchenſchule, um
ihr Lehr= und Bildungsziel zu erreichen, einen zehnjährigen Curſus
voraus=
ſetzt und unbedingt fordern muß. Hierauf moͤge doch bei der Wahl zwiſchen beiden
Schulen ſcharf geachtet werden. Wer ſeiner Tochter zwar eine abgeſchloſſene über
das Ziel der Volksſchulen hinausgehende Bildung geben will, dieſelbe aber nicht
volle 10 Jahre in der Schule belaſſen kann, der wähle unbedenklich die
Mittelſchule; wer aber von vornherein eine 10jährige Schulzeit vorgeſehen
hat und ſeiner Tochter die hierdurchbedingte höhere Bildung verleihen
will, der wird dieſelbe in die höhere Mädchenſchule ſchicken, dann aber auch
alle ſonſtigen Aufwendungen für dieſelbe machen müſſen, welche zur
Er=
richtung eines ſolchen Bildungsgrades auch auſſerhalb der Schule
erfor=
derlich ſind. Völlig verkehrt iſt es, ein Kind, welches mit zurückgelegtem
14. Lebensjahr die Schule verlaſſen ſoll, in die höhere Mädchenſchule zu
chicken, weil es bei ſolchem verfrühten Austritt jedenfalls nur eine
unvoll=
ſtändige Bildung ins Leben mitbringt, während ihm die Mittelſchule, die
bekanntlich Vorzügliches leiſtete und auch in der franzöſiſchen Sprache durch
tüchtige Lehrkräfte unterrrichtet, die für ſeinen Lebensberuf erforderliche Bil=
dung in abgeſchloſſenem Maaße und in harmoniſcher Zuſammenſetzung
ge=
geben hätte.
Die dermalige Höhe des Schulgeldes kann übrigens auch aus dem
Grunde nicht befremden, weil ſie hinter denjenigen Beträgen, welche
die=
ſelben Anſtalten anderer Lünder und Städte erheben, noch ſehr erheblich
zurückbleibt und Privatlehranſtalten, welche gleiche Ziele, wie die höhere
Mädchenſchule erſtreben, ein höheres Schulgeld erheben. Wir hören von
mehr als 80 M. in den Mittelklaſſen und von 120 M. in den
Ober=
klaſſen hieſiger Inſtitute.
Klagen darüber haben wir noch nicht vernommen. Man wird alſo
auch der Stadt Darmſtadt, welche dem Unterrichtsweſen ſo ſchwere Opfer
bringt, einen Vorwurf aus der ſtattgehabten Erhöhung des Schulgeldes
wohl nicht machen können; wohl aber darf man erwarten, daß diejenigen,
deren Büdget durch dieſe Erhöhung etwas alterirt wird, den geringen
Mehraufwand durch Erſparniſſe in anderen Ausgabepoſten ausgleichen
werden.
— Der in Berlin erſcheinende „Gewerkverein' brachte Anfang dieſes
Monats einen „Offenen Brief an ſämmtliche Bülrgermeiſter und Chefs der
Polizeiverwaltungen in Deutſchland” in welchem die traurigen Zuſtände des
Lehrlingsweſens im Darmſtädter Bäckergewerbe, wie ſolche
durch die Fortbildungsſchule an den Tag gekommen ſind, dargelegt und
alle Bürgermeiſter und Polizeichefs aufgefordert werden, bei ähnlichen
Ver=
hältniſſen in derſelben Weiſe vorzugehen, wie dies von Seiten der hieſigen
Bürgermeiſterei und des Polizeiamts geſchieht. Dieſer offene Brief macht
die Runde durch die ganze deutſche Preſſe von den groͤßten Zeitungen an
bis zu den kleinſten Local= und Fachblättern. Dem Vernebmen nach
kommen der hieſigen Bürgermeiſterei von Seiten auswärtiger, namentlich
norddeutſcher Bäcker=Innungen Zuſtimmungsſchreiben zu, welche ſich über
die fraglichen Zuſtäͤnde ſehr hart auslaſſen. Bei dieſer Gelegenheit machen
wir auf den ſchmutzigen und junappetitlichen Zuſtand der meiſten
Bäcker=
burſchen, welche Brod herumtrazen, ſowie darauf aufmerkſam, daß dieſelben
oft genug das Brod unter dem Armtragen. Es duͤrfte ganz in der
Hand des Publicums liegen, ſolchen Zuſtänden ein Ende zu machen.
— Kommenden Donnerſtag wird, ſo viel bis jetzt bekannt, das
ge=
ſammte Perſonal des Frankfurter Victoria=Theaters die Oper „Mlle. Angot”
auf unſerem Hoftheater aufführen und zwar mit aufgehobenem Abonnement.
Dieſelbe Geſellſchaft wird ſpäter noch zweimal hier auftreten und iſt „Girofls=
Girofla' und „Fatinitza' hierfür in Ausſicht genommen.
- Am Samſtag Morgen verunglückte auf dem Uebergang der Main=
Neckar=Bahn vor dem Rheinthor, wo vor einiger Zeit auch dem
Bauunter=
nehmer R. ein Pferd unbrauchbar wurde, einer der jüngeren Hengſte
des Landesgeſtllts. Das Thier war mit noch einigen anderen Hengſten
durchgegangen, blieb mit dem Fuß in den Schienen ſtecken, ſtürzte und brach
das Bein, ſodaß es nur noch an der Haut feſthing. Es wurde von dem
Jäger des Herrn v. d. C. todtgeſchoſſen und im Schlachthaus ausgehauen.
- Wegen des Ausbruchs der Rinderpeſt werden die hieſigen
Vieh=
märkte wohl einige Wochen ausgeſetzt bleiben.
Auf eine von dem Arbeiter=Wahlkomite in Ottenſen an den
Pro=
ſeſſor Beſeler gerichlete Einladung zu einer Volksverſammlung hat
der=
ſelbe die nachſtehende Antwort ertheilt: Geehrter Herrl Auf Ihr gefl.
Schreiben, in welchem Sie mich Namens des Arbeiter=Wahlkomites zu der
morgen ſtattfindenden Volksverſammlung wegen der engeren
Reichstags=
wahl einladen, erwidere ich ganz ergebenſt, daß ich durch Amtsgeſchäſte an
der Theilnahme verhindert bin. Ich habe ja auch bereits im vorigen
Mo=
nate in einer Verſammlung zu Elmshorn mich über meine Thätigkeit im
Reichstage ausgeſprochen, und der Bericht, welcher darüber in mehreren
Zeitungen erſchienen iſt, wird Ihnen Allen zugänglich geweſen ſein. Ich
glaube aber auch nicht, daß, wenn ich in Ihrer Verſammlung erſcheinen
und Ihnen gegenüber meinen Standpunkt klar ſtellen könnte, ich bei Ihnen,
ich will nicht ſagen Zuſtimmung, ſondern nur die Möglichkeit einer
Ver=
ſtändigung finden würde; denn ich ſchütze zwar gewiß jede ehrliche Arbeit
hoch, ohne Unterſchied, ob ſie mit dem Kopfe oder der Hand geleiſtet wird;
auch werde ich jederzeit die berechtigten Intereſſen nach Kräften vertreten;
denn ſie ſtehen wie die jeder anderen Beruſsgemeirſchaft mit dem
Geſammt=
intereſſe des Volkes nicht in Widerſpruch, ſondern bilden einen Theilzdesſelben.
Dagegen finde ich mich mit der ſocialdemocratiſchen Partei, zu der doch
wohl auch Ihr Wahlkomite gehört, im entſchiedenſten Gegenſatze, und werde
es bleiben, ſo lange Sie ſich nicht von Führern losſagen, welche Ziele
ver=
folgen, die nach meiner innigſten Ueberzeugung eben ſo gemeinſchädlich,
wie dem wahren Intereſſe des Arbeiterſtandes verderblich ſind. Ich kann
mit einer Partei mich nicht verſtändigen, welche dem Reiche feindlich oder
doch gleichglltig gegennüberſteht, obgleich es unſerem Volke eine würdige
na=
tionale Stellung gewährt und gerade dem Arbeiterſtand das höchſte
poli=
tiſche Recht und die Bedingungen der erfolgreichen Verwerthung ſeiner
Kräſte die Freizülgigkeit und die Gewerbefreiheit gegeben hat; einer Partei,
deren Stimmführer die Grundlagen des Staates und der bürgerlichen
Ge=
ſellſchaft, die ſo alt ſind, wie die Menſchheit ſelbſt, zerſtören wollen. Durch
Ihre Einladung, geehrter Herr, habe ich mich veranlaßt gefunden, mich
über meine Stellung zur ſocialdemokratiſchen Partei offen und freimüthig
auszuſprechen, wie ich es auch gethan haben würde, wenn ich in Ihrer
Verſammlung hätte erſcheinen können. Glauben Sie mir aber, daß ich
den Einzelnen von der Partei wohl zu unterſcheiden weiß, und daß ich,
wie jedem anderen braven Landsmann, ſo auch dem achtungswerthen
Ar=
beiter Gruß und Handſchlag biete. Ganz ergebenſt G. Beſeler. An den
Herren F. Heerbold in Ottenſen, Provinz Schleswig=Holſtein. — Ebenſo
taktvoll wie wahr geſprochen!
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.