Darmstädter Tagblatt 1877


15. Februar 1877

[  ][ ]

=TAO½ O
OUAI
(Frag= und Anzeiges(att.)

Abonnementspreis
6 Mark jährlich inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
uck. Poſſaufichlag und Beſtellgebühr.

Mit der Sonntags=Beilage:

140. Jahrgang.

Inſerat=
werdenangenommanr
nDarnſtadt
von der Expedttion, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Fyedr. Allßer,
Friedrichsſtr. Nr. 1. ſowle auzwärtz
von alle ſaliden Anngueen= Epze=
dinigach
.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamtz, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.

.ös.

Donn er ſtag den 15. Februar

1877

1184) Gläubiger=Aufforderung.
Die Gläubiger des concursfälligen Buch=
halters
Friedrich Hamm von hier werden
jur Anmeldung ihrerg Forderungen und
Vorzugsrechte, ſowie zur Verhandlung in
Selbſtperſon oder durch gehörig legitimirte
Vertreter auf
Mittwoch den 1. April 1877.
Vormittags 9 Uhr,
Amtszimmer Nr. 11 - bei Meidung,
ſtillſchweigenden Ausſchluſſes und mit dem
Anfügen geladen, daß über ein Arrange=
ment
oder weitere Behandlung und Ver=
ſilberung
der Maſſe, Wahl eines Gläubi=
ger
=Ausſchuſſes und Maſſe=Curators der
Beſchluß der Mehrheit der erſchienenen
Gläubiger entſcheiden ſoll.
Darmſtadt, den 1. Februar 1877.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Hallwachs,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
1185) Gläubiger=Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeglicher Art,
an den Nachlaß des Bauunternehmers
Philipp Feldmann V. von Griesheim ſind
binnen 4 Wochen bei unterzeichnetem Land=
gerichte
anzumelden und zu begründen
widrigenfalls ſie bei Regulirung des Nach=
aſſes
unberückſichtigt bleiben.
Darmſtadt, am 12. Februar 1877.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Heß,
Landrichter.
Landgerichts=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
Samſtag den 17. Februar 1877,
Nachmittags 3 Uhr, ſoll im ſtädtiſchen
Faſſelſtall dahier, Arheilgerſtraße 43, ein
Faſſeleber, gut gehalten, jedoch zum fer=
neren
Sprung untauglich, an den Meiſt=
bietenden
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 13. Februar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
1158) Appfel, Beigeordneter.

Brenn=, Stamm=u. Nutzholz=
Verſteigerung.
Mittwoch den 2. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr an, werden in dem Diſtrict 1187.
Vorderwieſenſchlag 45 Stück Eichen=Stämme
von 20-25 Ctmtr. Durchm. und 5-10
Mtr. Länge an Ort und Stelle verſteigt. Auf ſtadtgerichtliche Verfügung ſollen die
Sämmtliches Stammholz eignet ſich für dem Philipp Weinmann zuſtehenden Immo=
Wagner und Zimmerleute.
Die Zuſammenkunft der Steigliebhaber O.=N. Flur. Nr. Klftr.
für das Stammholz iſt am Eingang des
Waldes auf dem Kirchweg.
Donnerſtag den 22. d. Mts., Vor= 2
mittags 9½ Uhr an, werden auf dem 3 1 659 231 Acker am Hein=
hieſigen
Rathhaus in nachſtehender Reihen=
folge
verſteigert:
161 R.=M. Buchen=Scheidholz,
8 Birken=

90 Eichen=

20 Buchen=Knüppelholz,
1 Birken=

23 Eichen=

1320 Buchen=Wellen,
3970 Eichen= mit Birken=Wellen,
320 Radel=Wellen,
1310 Erlen.
30 R.=M. Buchen=Stockholz
39
Eichen=

Zur näheren Auskunſts=Ertheilung iſt
Forſtwart Stier beauftragt.
Beſſungen, den 13. Februar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.:
1186) Berth, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Freitag den 16. Februar l. J.,
Vormittags um 9 Uhr anfangend, werden
im Hauſe Kirchſtraße Nr. 7 Wirthſchafts=
Geräthe, als: ovale und runde Tiſche,
Stühle, eine Bierpreſſion, ein Büffet, Glä=
ſer
, leere Fäſſer, ſowie Küchen= u. Haus=
rath
, Steinplatten und Papier, 1 Geiſe u.

ſein Stamm Hühner meiſtbietend gegen
Baarzahlung verſteigt.
. Beſſungen, den 12. Februar 1877..
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Felſing.
Bekanntmachung.
bilien:
1 64 53⁄₁₀ Hofraithe, Kirch=
ſtraße
,
1 65 11⁄₁₀ Grabgarten daſ.,
richwingertsweg,
4
A 122 305 Acker, große Ge=
wann
,
5
1 357 15⁄₁₀ Grabland, die
Holzwegsgärten,
6
I 358 2¾ Grabland daſ.,
7
1 634 106 Acker am Fried=
hof
,
8 1 635 65 Acker daſelbſt,
unter den im Termin bekannt gegeben wer=
denden
Bedingungen
Freitag den 16. l. Mts.,
Nachmittags um ſechs Uhr,
ſauf hieſ. Rathhaus meiſtbietend verſteigt
werden.
Beſſungen, 10. Februar 1877.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
1188)
Felſing.
Stammholz=Verſteigerung.
(Goddelau.) Dienſtag den 20. Febr.
d. J., Vormittags 11 Uhr, ſollen in den
Gemeinde=Anlagen an der Sandbach:
17 Pappeln Bau= und Werkholzſtämme
von beſonderer Stärke, 40 Cub.=Mtr.
enthaltend,
an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigt
werden.
Goddelau, am 13. Februar 1877.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Goddelau.
Heil.
1189)

[ ][  ][ ]

249

A. 38.

Feilgebotenes.
804) Schützenſtraße 20 ſind 2 gut er=
haltene
Sopha zu verkaufen.

677) Mehrere gut gearbeitete Kanapee's
ſind zu verkaufen bei
H. Helfrich, Tapezier,
Grafenſtraße 27.

Beſten blanken
735)
Hedioinal Leberhran
kein Neufoundländer,

bei

Heorg Liebig Hohn.

Prima Straßburger
Stearin=Lichter
mit Canälen,
Prima Stearinlichter
von Münzing & Co.,
in allen Packungen, empfiehlt
Emanuel Feuld,
Kirchſtraße.
1052)

2 (Ein gebrauchter Dampfkeſſel, zu
O
d E= einer Dampfheizung noch verwend=
bar
, wird nebſt Montirung billig abgegeben.
Nüheres im Verlag.

877) Die neuerbaute Fella auf dem
großen Herdweg iſt zu verkaufen.
Zu erfragen Heinrichſtraße 50, parterre.

500 -600 Ctr. Eis
ſind zu verkaufen bei
Jakob Schultz,
Pfungſtadt.
Gaſtwirth.
1170)

Prima Taſel Mandelu,
dto. Rosinen,
dto. Leigen,
Muscat-Datteln
empfiehlt
Carl Watzinger.
Louiſenplatz 4.
1190)

Allen Kranken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und
ohne Koſten durch die Heilnahrung:
du Barry
von
ABA½. 1AAA L-cAA IbALLondon.
Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheits=
ſpeiſe
widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohne,
Medicin u. ohne Koſten beiallen Magen=Nerven=,Bruſt=,Lungen=,Leber==Drüſen= Schleim=
haut
=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatis=
mus
, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Ge=
burt
an ſelbſt der Ammenmilch vorzuziehen. Ein Auszug aus 80,000 Certificaten
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalrath Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brshan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 80416. Frau Major Deutſch, geb. von Horn in Poſen; deren Kinder vom
Drüſenleiden hergeſtellt.
Nr. 64210. Marquiſe von Brehan von 7jähriger Leberkranlheit, Schlafloſigkeit,
Zittern an allen Gliedern, Abmagerung und Hypochondrie.
Nr. 75877. Florian Köller, K. K. Militarverwalter, Großwardein, von Lungen=
und Luftröhren=Katarrh, Kopfſchwindel und Bruſtbeklemmung.
Nr. 75970. Herr Gabriel Teſchner, Hörer der öffentlichen höheren Handels=
Lehranſtalt in Wien, in einem verzweifelten Grade von Bruſtübel u. Nervenzerrüttung.
Nr. 65715. Fräulein de Montlouis, von Unverdaulichkeit, Schlafloſigkeit und
Abmagerung.
Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen u. Füßen
Die Revalescière iſt viermal ſo nahrhaft als Fleiſch und erſpart bei Erwach
nen und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und Speiſen.
Preiſe der Revalesoière ¹ Pſd. 1 Ml. 80 Pf, 1 Pſd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pfd.
5 Mk. 70 Pf., 12 Pfd. 28 Ml. 50 Pf.
Revalegcière Chocolatéeo 12 Taſſen 1 Ml. 80 Pf, 24 Taſſen 3 Ml. 50 Pf,
48 Taſſen 5 Mk. 70 Pf. u. ſ. w.
Revalescière Biscuites 1 Pſd. 3 Mk. 50 Pf., 2 Pſd. 5 Ml. 70 Pf.
Zu beziehen durch Du Barry und Co. in Berlin W., 28=29 Paſſage (Kaiſer=
Gallerie) und bei vielen guten Apothekern, Droguen=, Specerei= und Delicateſſenhändlern
im ganzen Lande.
Darmstadt: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Mainz: Hauptdepot Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becker
ſeel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean Gaßner, Aug.
Heieck.
Wiesbaden: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
Worms: J. H. Mayer.

1191) Kornſtreuſtroh wird billigſt
geliefert von
Heinr. Müller, Eberſtadt.

1194) Beſſunger Ludwigſtraße 3 ſind
4 Einlegſchweine zu verkaufen.

Cabliall,
Prima Laberdan friſch gewäſſert.
G. P. Poth,
hEck der Caſino= und Bleichſtraße.

Engl. Biscults
von Hunlley &app; Palmerz
bekannte Sorten, empfiehlt in friſcher Sendung
Carl Watzinger,
Louiſenplaßz ;4.

Vermiethungen.
48263) 1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
Mühlſtraße 20, 3. Stock.
9292) Ein aus 3 großen ſchönen Zim=
mern
mit Zubehör beſtehendes Logis.
Marktplatz Nr. 12.
9293) Ein freundliches Logis, beſtehend
ſaus 5 Zimmern mit allem Zubehör, auch
Garten. Martinſtraße 30.
Auch kann ein Manſardenzimmer dazu
gegeben werden.

11100) Eine kleine Wohnung parterre
abgeſchloſſen mit Gartenantheil, beziehbar
den 1. Februar.
J. Ludwig Buſchbaum,
Frankfurterſtraße 27 (rüher Nafziger).
11106) Manſarde, beſtehend
aus 2 Zimmern, Cabinet u.
23
Zubehör zu vermiethen Eli=
ſabethenſtraße
52.
261) Obere Nieder=Namſtädterſtr.7
der mittlere Stock, 4 heizbare Zimmer mit
allem Zubehör alsbald zu beziehen für 180fl.
C. Müller.

[ ][  ][ ]

K. 38

243

43) 2 gut möblirte Zimmer zu ver=
miethen
. Ernſt=Ludwigſtraße 10, 1 Tr. hoch
347) 2 möblirte Zimmer mit und ohne
Penſion zu vermiethen, Eck der Wiener=
und Noßdörferſtraße Nr. 26.
579) Waldſtraße 24 erſter Stock 2große
ſchön möblirte Zimmer mit ſeparatem Ein=
gang
einzeln oder zuſammen zu verm.
616) Untere Riedeſelſtraße 68 parterre
2 möbl. Zimmer zu vermiethen.
636) Beſſunger Karlftraße 47 ein freund=
liches
Logis im Seitenbau zu vermiethen.
647) Neckarſtraße 15: mittlerer Stock,
4 ſchöne Zimmer u. Kammern, Küche, Zu=
behör
, Glasabſchluß; oben zu erfragen.
710) Wendelſtadtſtraße 48 iſt eine ſchöne;
Wohnung von drei Zimmern, ein auch zwei
Manſardenſtuben, Glasabſchluß nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
806) Liebfrauenſtraße 67
ein kleines Logis zu vermiethen.
823) Soderſtraße 48 ein Logis mit
oder ohne Garten zu vermiethen. Näheres
bei Ph. K. Hummel Wtw., Eliſabſtr.46.
894) Ein freundliches Logis per Mitte
April zu beziehen. Arheilgerftr. 37.
903) Ein ſchön möblirtes Paterrezimmer
zu vermiethen. Waldſtraße 4.
1073) Kliesſtraße 5 iſt ein kleines Dach=
Logis zu vermiethen.
1079) Zu vermiethen
ein großes Zimmer mit zwei Betten.
Zimmerſtraße 5.
1093) Ein möbl. Zimmer, 1Tr. h.,
Louiſenſtraße 8, a. d. Kanzlei.
1144) Ein Zimmer ohne Möbel.
Landwehrſtraße 40.
1145) Ein Logis ſogleich zu beziehen.
Holzſtraße 10.
1176) Ein hübſch möbl. Zimmer mit
Ausſicht auf den Ludwigsplatz iſt zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
Carl G. Faber,
Ludwigsplatz 8, 1 Stiege hoch.
1195) Heinrichſtraße Nr. 18 der 2. Stock
und Manſarde ganz oder getrennt zu ver=
miethen
und bis 1. April beziehbar.
Näheres Nieder=Ramſtädterſtraße 71.
1196) Obere Hügelſtraße 13 eine große
und kleine Werkſtätte, Schuppen und Hof=
raum
mit vollſtändigem Logis.

Vermiſchte Nachrichten.
785) Ein gebrauchter, aber noch in
gutem Zuſtande befindlicher Barren wird
zu kaufen geſucht. Näheres im Verlag.
417) Ich ſuche zu einem Specereigeſchäfl
einen geeigneten Laden mit Einrichtung
nebſt Logis auf einem frequenten Platz hier.
Jakob Stumpf, Runde=Thurmſtraße.

1151)
Coßalgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 16. Februar, Abends 8 Uhr, 12. Verſammlung der Mitglieder
im Saalbau dahier.
T a g e s o r d n u n g:
1) Neuwahl des Vorſtandes.
2) Verſchiedenes, Beantwortung von Fragen ꝛc.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueſten techniſchen Zeitſchriften ſind
darin aufgelegt und der Fragekaſten iſt am Eingang aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 10. Februar 1877.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt:
Buſch.

1197)
Deutſcher Reformverein Darmſtadt.
Vorleſungen aus H. Rau's Wunder des Sternenhimmels;,
gehalten von Herrn Grebert.
Die dritte findet bis Freitag den 16. d. Mrg. im Saale des Hrn. Meyer,
Landwehrſtraße 22, Abends 8 Uhr, ſtatt. Der Eintritt iſt von jetzt ab für Jeder=
mann
frei.
Der Vorſtand.

Raſholißen=Verein Darmſtadt.
1198)
Ordentliche General=Verſammlung
Sonntag den 18. Februar Nachmittags 4 Uhr im Vereinslokale.

Bürgerverein.
Samſtag den 17. Februar, Abends 8 Uhr.

SAOAU9
ALIAO
in den
Räumen des Saalbaus.
Bor der Pauſe:
Grogoer Cotillon mit Hombola.
Liſten zum Einzeichnen für Masken und einzuführende Fremde liegen im Ver=
einslokale
offen, woſelbſt die Eintrittskarten Freitag der 18. u. Samſtag den 17. Febr.
in Empfang genommen werden lönnen.
1146)
Die Verguigunge-Commiesion.

Der
1011)
gemiſchte Ball des Geſanquereins Jängerluſt
wird Samſtag den 17. Februar Abends 8 Uhr im Ritſert'ſchen Saale abge=
halten
. Jeder Theilnehmer (ob maskirt oder nicht) kann nur gegen Löſung einer
Karte und einer anonymen Eintrittsmarke eingelaſſen werden, welche letztere während
des Balls ſtets ſichtbar zu tragen iſt. Dieſe Legitimationen ſind bis 17. Februar
5 Uhr für Vereinsmitglieder 50 Pf. und für einzuführende Vereinsfremde 1½ Mark
bei Herrn Kaufmann F. Pröſcher in der Kirchſtraße zu haben, und werden nur
Für die anzumeldenden Damen
ſausnahmsweiſe am Ballſaale ſelbſt ausgegeben.
werden die Legitimationen gleichzeitig gratis verabfolgt.
Der Vorſtand.

[ ][  ][ ]

R28

244
Darmstsdter Vollisbamla,
eingetragene Genoſſenſchaft,
Hrdenkliche General=Verſammlung
Donnerſtag den 22. Februar, Abends 8 Uhr,
im unteren Saale des Turmhauges am Woogsplatze.
Tagesordnung:
1. Rechnungsablage pro 1876, Vertheilung des Reingewinnes, Entlaſtung des Vorſtandes, Tantidme.
2. Statutenänderungen, betr. Verſtärkung des Ausſchuſſes von 9 auf 12 Mitglieder, Verlängerung der Dienſt=
zeit
von Vorſtandsmitgliedern, die Mitgliedſchaft in mehreren Vereinen ꝛc., welche Anträge in der jedem
Mitgliede zugehenden beſonderen Einladung genau formulirt ſind.
3. Wahl eines erſten Directors.
4. Ergänzungswahl des Ausſchuſſes.
b. Wahl eines oder mehrerer Abgeordneten zum diesjährigen Vereinstage der deutſchen Genöſſenſchaften.
geſchäſtsſtand am 31. December 1876,.
vorbehältlich der Verrechnung auf Gewinn= und Verluſt=Conto.
Pussiua.
Aellva.

1. Haus=Conto M.
65313 Pf.
35 1. Unerhobene Dividende
M.
1580 Pf.
91 2. Caſſa
36225 34
2. Zinſen und Proviſionen: 46221 86
3. Mobikien
1. 3550 30
3. Stammantheile
391286 53 4. Vorſchüſſe 244077 21 4. Depoſiten und Sparkaſſe

633378 51 5. Effekten 20894 75 5. Reſervefonds 27510 6. Wechſel
102281 29 6. Bankverkehr. 32081 87
I. Baniverkehr 299 58 7. Creditoren 169498 75 8. Debitoren 827638 52 8. Gewinn=Reſerve und Deleredere=Conto 4263 49 9. Verwaltungskoſten 16621 94 9 Acceptationen=Conto 11080 36 1316902 28 1316902 28

gewinn= und Verſuſt=Rechnung pro 1876.
Haben.
G0Ih.

M. Pf. M. Pf. Saldo der Verwaltungskoſten 16621 94 Saldo des Hinſen= und Proviſions=Conto's 46221 86 Vertragsmäßige Tantidme an den Vorſtand 4178 33 Gewinn an dem Wechſel Incaſſo=Geſchüft 963 42 Abſchreibung an Mobilien 355 30 Gewinn an Disconto von Wechſeln auf 03 Abſchreibung an Immobilien 653 35 auswärtige Plätze 3654 Reingewinn zur Verfügung der General= Gewinn an ausfallender Dividende 1512 34 Verſammlung 36590 32 Gewinn am Efecten=Commiſſions=Geſchäft: 2585 15 Hierzu kommen: Zinſen von Vorſchuß=Conto M. 1947. 87 Lombard=Conto 1874. 94
Miethe
396. 65 M. 4219. 46 abzüglich: 3468 44 Rückzinſen von Wechſeln
M. Tl. 02. 58425 24 58405 24

Darmſtadt, den 10. Februar 1877.
Der Ausschuss:
Der Vorstand:
1199) A. Ohly, Vorſitzender.
F. W. Rabenau.
J. A. Bernhardt.

1200) Eine Wittwe mit Kindern wünſcht
noch einige Kunden im Nähen und Aus=
beſſern
. Näheres in der Exp=

1201) Ein Kaufmann wünſcht ſeine freie
Heit mit Buchfrg. od. Correſp. auszufüllen.
Off. aub G L. 14 an die Exp. d. Bl.

1181) Ein im Kleldermachen erfahrenes
Mädchen ſucht Beſchäftigung in einem Con=
fections
=Geſchäft. Näheres in der Exped,.

[ ][  ][ ]

Eiſenbahn=Frachtbriefe
ord. Gut Mark 7, Eilgut Mark 8 pr. 1000.
L. C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.

1202)

Abonmememte
in der
Musikalien-Leihanstalt.

ſowie auf alle Zeitſchriften (Gartenlaube, Modenzeitungen u. ſ. w.) werden täglich
angenommen und pünktlich beſorgt. Bedingungen oder Probenummern gratis u. franco
nach außen.
Zu Hochzeitsgeſchenken ꝛc. halte eine feine Auswahl paſſender
Kupferstiche, Photographien, Gleographien
in allen Größen und Preiſen empfohlen.
Mein großes Lager von
Büchern und Muſißaſien
wird durch das Neueſte u. Beſte ſtets vervollſtändigt und mache ich beſonders auf die
beliebten Tänze aufmerkſam.
Darmſtadt
F. L. Schorkopl,
Wilhelminenſtraße Nr. 21.
Buch=, Kunſt= und Muſikalien=Handlung,
Muſik=Leihanſtalt.

H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexander=
M. Neuſtadt,
ſtraße.

1203) Unterzeichneter empfiehlt ſich
zur Bedienung auf Stunden oder auch
Halbtagweiſe.
G9. Beck, Hinkelgaſſe Nr. 11.
1204) Ein Mädchen, im Ausbeſſern
u. Bügeln geübt, wünſcht noch einige
Tage in der Woche beſetzt zu haben.
Näh. bei Frau Eckel, Schloßgaſſe 3.

Mer eine Annonce hier oder auswürts
31 veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die Anon=
cen
=Expedition von Hausengteln
≈ Vogler im Frankkurt a. M.,
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt,
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.
Gamstag den 17. Februar: Vorabendgottesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schriſterklürung,
Nachmittagsgottesdienſt um 8½ Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 5 Min.

1206)
Carlshoſ.

Fortwährend täglich
riſche Kreppel.
in jeder Höhe gegen Werthe,
- Geld Wechel kann ausgeliehen
werden, Prolongation vorbehältlich. Dieſe
Wechſel kommen nicht in Circulation.
Näheres Karlſtraße Nr. 12.

Geſucht.

Tüchtiger Agent
für eine Nordeutſche Lebensverſicherungsbank
auf Gegenſeitigkeit. Offerten unter M.
S. nimmt die Expedition entgegen.
1152) Eine reinliche zuverläſſige Frau
wünſcht Monatdienſt. Louiſenſtraße Nr. 20
im Hinterbau.

Im Großherzoglichen Kaufholzmagazin
dahier werden vom 12. Januar 1877 an
verkauft:
Buchen=Scheidholz per Rmtr. 15 Mark,
Kiefern=

Darmſtadt den 11. Jänuar 1877.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
358)
Hauſer.

Cages-Kalender.
Freitag 16. Februar: 12. Verſammlung der Mit=
glieder
des Localgewerbevereins Darmſtadt.
Vorleſungen, des Deutſchen Reformvereins
Darmſtadt.
Samstag 17. Februar: Maskenball des Bürger=
Vereins.
Maskenball des Geſangvereins
Sängerluſt.
Sonntag 18. Febr.: Abendunterhallung mit Tanz
des Beſſunger älteren Geſang=Vereins.
Ordentliche General=Verſammlung des Katho=
liken
=Vereins.
Mittwoch 21. Februar: General=Verſammlung der
Mitglieder des Hausfrauen=Vereins.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 15. Februar.
Martha, oder der Markt zu Richmond.
Oper in 4 Akten von Friedrich. Muſik von Flotow.
Perſonen:
Lady Harriet Durham
Fr. Mayr=Olbrich.
Nancy. ihre Vertraute
Lord Mickleford, ihr Better
Hr. Bögel.
Lyonel
Hr. Bußmann.
Plumkett, Pachte:
Hr. Niering.
Der Richter von Richmond
Hr. Leib.
Molly Pitt
Fr. Leiſt.
Polly Smitt Mägde
Frl. Limbach
Betſi Witt
Fr. Roßmann.
Fraͤulein Riegler, vom Königl.
ze Nancy.
Theater in Hannover, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr

Freitag 16. Februar.
Zum Erſtenmale wiederholt:
Die Erbin von Maurach.
Drama in 5 Akten von Emil Pirazzi.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr,

[ ][  ]

246

R 33

Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 15. Februar.

Montag am 12. Februar hat der Handelsverein ſeine 66.
Vereinsſitzung in ſeinen gewöhnlichen Räumen, die überfüllt waren, abge=
halten
. Die zahlreichen Gäſte wurden begrüßt und alsdann die Einläufe
der Verſammlung mitgetheilt.
Die Frage betr. die Vereinigung eines Lehrſtuhls für Handelswiſſen=
ſchaft
, Statiſtik und Volkswirthſchaſt ſowie Verſicherungswiſſenſchaft mit
dem Polytechnikum ſoll vertagt werden, bis das Lehrer=Collegium ſich da=
rüber
geäußert hat. Der Jahresbericht des Münchner Handelsverein
wird auszugsweiſe mitgetheilt und iſt aus der intereſſanten Vorlage deut=
lich
zu erkennen, daß der ſüddeutſche Schweſterverein ganz die gleichen The=
mata
, die zu ganz conformen Reſolutionen führten, in abgelaufnem Ge=
ſchäftsjahre
erledigte. Statutenmäßig erhält die Verſammlung Kenntniß
von dem Aufnahmegeſuch des Hrn. Johs. Schwab. Der Dresdener
Eiſenbahntarif ſoll einer Commiſſion wozu die Centralſtellen der
Landwirthſchaft und Gewerbe hinzugezogen werden ſolle und welchen Herr
Eiſenbahnſecretär Rohr beigeſellt woird - zur Begutachtung übergeben, ihr
aber namentlich die Gefahr dieſes gemiſchten Tarifſyſtems
für die Darmſtädter Maſchineninduſtrie nahegelegt wer=
den
. Wegen der Reichsbankſtelle ſind Schritte geſchehen um dieſelbe
hier zu erhalten, auch wenn ein Perſonenwechſel erforderlich und hofft
Die
man, daß ſie in der bewährten ſeitherigen Verwaltung verbleibe.
Vorſchäge auf Abänderung der Poſibegleitaddreſſe circulirte und war das
Modell derſelben aufgelegt. Die etwaige Kundgebungen in dieſer Richtung
wird der Vorſtand entgegennehmen.
Die Anweſenden nahmen alsdann das Referat des Herrn Bürger=
meiſter
Ohly betr.: Wanderlagerö entgegen. Der Vortrag zeigte
in meiſterhafte Weiſe den unſeligen Geſchäftsbetrieb, welcher ein Unfug
im wahren Sinne des Wortes genannt zu werden verdient. Der Herr
Berichterſtatter hatte aber auch auf die Mittel aufmerkſam gemacht, welche
Geſetzgebung und Praxis an andren Plätzen von Bedeutung dagegen
ergreifen.
Die Verſammlung ſtimmte den Reſolutionen des Herrn Berichterſtatters
zu, und es wird der Vorſtand beauftragt: eine Adreſſe zu erlaſſen an die
II. Kammer der Stände des Großherzoglhums ſowie an das hohe Mini=
oſterium
in welcher gebeten werde dem Geſetzentwurf, dem die Regierung
vin dieſer Beziehung vorgelegt, zuzuſtimmen und den Zuſatz daran zu knüp=
ſen, daß außer der im Geſetzentwurf vorgeſehene Staatsſteuer, die
Wanderlager auch eine durch Legitimationsſtempel zu erhebende Commu=
nnalſteuer
(füreinen Jahresbetrag)treffe, ferner durch eine Eingabe an den
Reichstag die Abänderung des 8 7 der Gewerbeordnung zu petitioniren
2und auf die Gemeinſchädlichkeit der Wanderlager aufmerkſam zu machen.
Hodann ſollen die Handelskammer und Verein conforme Mittheilung erhal=
ten
und ſollen dieſelben erſucht werden, uhnliche Maßregeln gegen Wander=
lager
zu ergreifen. Die Verſammlung dankte dem Herrn Berichterſtatter
juͤr die umfaſſenden Nach orſchungen die er angeſtellt und für die Unermüd=
lichkeit
und Hingebung mit welcher er ſich der geſchädigten Intereſſen der
Gewerbtreibenden annahm.
Die Commiſſion zur Unterſuchung der Wege, wie der Ver=
fülſchung
der Nahrungs= und Genußmittel zu ſteuern ſtattet
in Anweſenheit mehrerer officieller Mitglieder derſelbe Bericht durch Hrn.
F. Schäfer, deſſen Vorſchläge auf Gründung eines Vereins, deſſen Mit=
glieder
aus Geſchäftsleuten und Conſumenten beſtehen köͤnnen, angenommen
wurde. Der Vorſchlag ſieht vor, eine Verſuchsſtation reſp. ein chemi=
ſches
Laboratorium durch Vertrag mit einem anerkannten Chemiker, dem
ein Jahresgehalt zu garantiren ſei, dem Berein zu ſichern. In dieſem ſoll
gegen eine mäßige Gebühr die Unterſuchung der Verbrauchsartikel für die
Mitglieder des Vereins vollzogen werden und auch die Polizei Gelegenheit
haben in=Fragefallen ihre Unterſuchungsmaßregeln zu vollſtrecken.
Die Mittel für den Gehalt und für die Reagentien ſollen durch die Ver=
einsmitglieder
aufgebracht werden und erklart zur Genugthuung der An=
weſenden
der Gr. Bürgermeiſter, daß er gerne im Intereſſe der Stadt eine
Subvention zu dieſem Vereine, deſſen Witkſamkeit er in jeder Weiſe foͤrdern
werde, bei den Stadtverordneten beantragen werde.
Die Verſammlung beſchließt hierauf: In Erwäzung, daß der Handels=
verein
ſich verpflichtet hält dem zu gründende Verein förderlich an die Hand
zu gehen, ſoll die Commiſſion aufgefordert werden einen Statutenentwurf
vorzubereiten und denſelben zur Vorlage zu bringen. Nachdem dieſe Sta=
tnten
die Genehmigung erhalten haben würden ſei der Vorſtand erſucht durch
ſeine Organiſation die Gründung des Vereins und die Mitgliederzeichnung
zu erleichtern.
Die recht lebhafte Debatten über dieſe beiden Gegenſtände der Tagesord=
nung
reſultirte auch noch die hoͤchſt erfreuliche Mittheilung, daß Herr Bür=
ger
meiſter Ohly bezüglich der Wanderlager die nöͤthigen Eingaben concipiren
werde und daß deren Expedition alsdann durch den Vorſtand des Handels
vereins= unter Mitwirkung des beſonderen Wanderlager=Comite zu geſchehen
habe. Dem Vorſitzenden gibt eine Interpellation des Herrn Langenbach
bezüglich ſeines Rücktritts Gelegenheit ſeinen Entſchluß zu motiviren:
Der Verein habe thatſächlich ſichl um etwa 9 Mitglieder vermindert
und es könne dies nur als Ausdruck der Unzufriedenheit mit ſeiner Leitung
aufgefaßt werden.

Außerdem erheiſche auch das Wohl des Vereins, daß im Vorſitz deſſelben
gewechſelt werde, zumal ja auch die jülngſten Wahlergebniſſe bewieſen hätten,
daß eine neue Strömung ſich des Ganges unſerer öffentlichen Angelegen=
heit
bemeiſtern. Die Verſammlung gab dem Vorſitzenden Beweiſe eines
ehrenden Vertrauens, die der Vorſitzende ablehnte als unverdient: jedoch
zugeſtand, daß wenn die nunmehr beſchloſſene Umfrage, bei allen
Mitgliedern des Handelsſtandes, welche im Firmenregiſter eingetragen
ſind, einen günſtigen Verlauf, d. h. zahlreiche Beitrittserklärungen zur
Folge habe, ſo werde er dies als einen Akt des Einverſtändniſſes
betrachten und ſich bewegen laſſen, noch einmal die Geſchäfte weiter
zu führen. Der Vorſitzende bittet, ihm zu verzeihen, wenn er ernſt=
lich
auf die Folgen aufmerkſam mache, die daraus entſtehen, wenn einzelne
Perſonen allein die Arbeit für die Intereſſen ihrer Standesgenoſſen und
die Koſten für dieſe Vertretung übernehmen; ſo ſeien beiſpielsweiſe ſogar
heute ehrenwerthe Repräſentanten bedeutender Firmen in der Verſammlung,
die bis jetzt noch mit ihrem Beitritt zum Handelsverein aus unerklärlichen
Motiven zurückhielten.
Die Generalverſammlung findet ſtatt am 19. Februar und iſt damit
die Neuwahl von 4 Mitgliedern verbunden. Die Herren Blumenthal,
Bodenſtein, Reatz und Schmitt treten aus dem Vorſtand ſtatutenmäßig,
ſind aber wieder wählbar. Der Vorſitzende empfiehlt den Mitgliedern,
für die Generalverſammlung Wahlvorſchläge vorzubereiten, was von Seiten
des Vorſtandes unterlaſſen wurde.
Auf Montag den 26. Februar iſt der Vortrag des Herrn General=
ſekretaͤrs
Dr. Weidenhammer bereits angekllndigt über Molkereiweſen. Von
Hrn. Steuerrath Rau iſt die ſehr wünſchenswerthe Zuſage bereits gemacht,
die Steuerfrage in ihrer jetzigen Geſtalt vor dem Landtag zu beleuchten.
Wenn thunlich ſoll auch dieſer Vortrag am 26. Februar Abends ſtatt=
finden
im andern Fall aber Herrn Steuerrath Rau die Fixirung eines
Abends für ſeinen Vortrag überlaſſen bleiben.
Die Einladung zum 19. Februar erfolgt per Circular und nicht per
Annonce.
Bis Freitag findet, wie aus der betr. Annonce in dieſer Nummer zu
erſehen, die dritte Vorleſung aus Rau's Wunder des Sternenhimmels,
ſtatt. Auf vielſeitigen Wunſch den Eintritt unentgeltlich zu geſtatten, iſt
vom Vorſtand des deutſchen Reformvereins beſchloſſen worden, dies in
Anbetracht deſſen, daß die Koſten gedeckt ſind, einzuführen.
Der Maskenball im Saalbau war ſehr ſtark beſucht und
wurde durch einen Jahrmarkt mit Sehenswürdigkeiten, wie Menagerie, Wachs=
ſiguren
=Kabinet, Orgelmänner mit Mordgeſchichten ꝛc. mancherlei Abwechslung
geboten. Ein Tingel=Tangel, welches lebhaft an ein früheres Vorkommniß
erinnerte, wurde ſehr beifällig aufgenommen. Einen Glanzpunkt des Abends
bildeten 2 Mohren mit ihren Leiſtungen am Trapez.
Es dürſte allen Freunden von Vögeln, Tauben und
Hühnern von Intereſſe ſein, zu vernehmen, daß der Verein für Vogel=
und Geflügelzucht auch dieſes Jahr Ende März in den Räumen der Turn=
gemeinde
am Woogsplatz eine Ausſtellung aus dem ganzen Großher=
zogthum
Heſſen abhalten wird. Dieſelbe verſpricht allem Anſchein nach
eine noch bedeutendere wie die vorjährige zu werden.
0 Die Polizei übt, insbeſondere den Milchhändlern gegenüber,
ſeit neuerer Zeit eine ſcharfe Controlle bezüglich der geſührten Blech=
maaße
aus.
0 Die Arbeiten an der Bahnſtrecke Frankfurt=Wolfskehlen=Worms=
Mannheim ſind in Folge der ungünſtigen Witterung etwas in Stocken ge=
rathen
, doch ſteht die Fertigſtellung bis zum Herbſt außer Zweiſel.
O Im Jahr 1875, in welchem die Branntweinbrennerei in
Heſſen abermals einen bedeutenden Auſſchwung nahm, waren im hieſigen
Hauptſteueramtsbezirke von 218 vorhandenen Brennereien 129 im Betrieb,
darunter 108 landwirthſchaftliche. Dieſelben verarbeiteten kein Getreide,
ſondern nur Kartoffeln, Obſt, Weinhefe und Weintreſter und betrug die
Bruttoeinnahme an Branntweinſteuer, welche ſie zu entrichten hatten,
41714 M. Da die Qualität der 187ber Kartoffelerndte eine geringe war,
kann man die Branntweinausbeute daraus nur zu 7 bis 75 Alkoholpro=
zente
veranſchlagen, während das 1874er Material über 8 pCt. lieferte.
Offenbach. 13. Febr. In einer hieſigen Seifenfabrik paſſirte heute
Morgen ein höͤchſt bedauernswerthes Unglück. Man vermißte nämlich den
Werkjührer und fand ihn nach einigem Suchen todt in einem Siedkeſſel,
an welchem er vorher allein beſchäftigt war. Der Unglückliche war ein
ebenſo geachteter wie fleißiger Arbeiter.
O. Z.
Eine Anzahl Offenbacher Geſchäftsleute haben eine Bekanntmachung
erlaſſen, nach welcher für die Folge,das noch theilweiſe Ubliche Creditiren
von Meſſe zu Meſſe günzlich fallen gelaſſen und dafür der regelmäßigen
Kundſchaft Kechnungen je am 1. Januar, 1. April, 1. Juli und 1. October
übergeben werden. Für Ueberſchreitungen des Zahlungsziels werden Ber=
zugszinſen
berechnet.
Ein Theil der Frankſurter Bierbrauer hat einen Vertrag auf Lie=
ferung
von 400 Waggons waſſerhelles ſchneefreies Eis abgeſchloſſen.
Daſſelbe kommt aus Tyrol und ſtellt ſich weſentlich billiger als das aus
der Schweiz bezogen.

Redaction und Verlag

L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.