Darmstädter Tagblatt 1876


28. Dezember 1876

[  ][ ]

(Frag= und Anzeigeßkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommen nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7, ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen= Erpe=
ditionen
.

139. Jahrgang.
Amkliches Orgau für die Bekannkmachungen des Großh. Areizamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Donnerſt ag den 28. Deza zioer

1876

B e k a n n t m a ch u n g.
Der Großherzogliche Hofgeſlügelhof dahier, Schloßgarten 1, iſt anderweit zu
verpachten.
Das Nähere iſt auf unſerem Secretariate zu erfahren.
Darmſtadt, 8. December 1876.
Großherzogliches Oberſt=Hofmarſchall=Amt.
10716)
Frhr. van der Capellen.
Nau.

11006) Glüubiger=Aufforderung.
Die Gläubiger des concursfälligen Schaften=
walkers
Heinrich Riegert(Firma Peter,
Riegert) von hier werden zur Anmeldung
ihrer Forderungen und Vorzugsrechte in
Selbſtperſon oder durch gehörig legitimirte
Vertreter auf
Mittwoch den 28. Februar 1877,
Vormittags 10 Uhr,
Amtszimmer Nro. 11,
bei Meidung ſtillſchweigenden Ausſchluſſes
und mit dem Anfügen geladen, daß über
ein Arrangement oder weitere Behandlung
und Verſilberung der Maſſe, Wahl eines
Maſſecuraters und Gläubiger=Ausſchuſſes
der Beſchluß der Mehrheit der erſchienenen/
Gläubiger entſcheiden ſoll.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Hallwachs,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Holzverſteigerung
in der Oberförſterei Griesheim.
Donnerſtag den 4. Januar 1877 werden
im Keller'ſchen Saal zu Griesheim aus den
Diſtricten Fuchsjagen und Pfungſtädter=
Tännchen verſteigert:
4 R. M. Eichen=Scheitholz,
585 Kiefern=
Eichen=Prügelholz,
4

177 Kiefern=
Buchen=Stockholz,
Kiefern=
22½

200 Wellen Eichen=Reisholz,
380
Kiefern=
64¼ Wagen desgl.
Dornberg, am 24. Dezember 1876.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
11007)
Klipſtein.

Heſſiſche Ludwigs= Eiſen=
bahn
=Geſellſchaft.
Die zur Erbauung eines Waſſerthurms
im Bahnhofe Darmſtadt erforderlichen Ar=
beiten
ſollen auf dem Submiſſionswege ver=
geben
werden.
Die verſchiedenen Arbeiten ſind veran=
ſchlagt
, wie folgt:
M. Pf.
1076 84
Steinhauerbeit
Zimmerarbeit,
3217 33
345 88
Dachdeckerarbeit
1069 38
Spenglerarbeit
449 45
Tüncherarbeit.
94
Schreinerarbeit
Glaſerarbeit,
376 30
375
Schloſſerarbeit
Iw Ganzen 7004 68.
Die betreffenden Pläne, Koſtenanſchläge
und Bedingungen ſind auf dem Büreau
des Bezirks=Ingenieurs zu Darmſtadt zur
Einſicht der Uebernahmsluſtigen aufgelegt,
und ſind die Submiſſionen längſtens bis
zum 5. Januar 1877, Vormittags
10 Uhr,
verſchloſſen u. frankirt auf unſerem Secre=

tariate dahier abzugeben. Auf dem Um=
ſchlage
iſt zu bemerken:
Submiſſion wegen Uebernahme von
Arbeiten zur Erbauung eines Waſſer=
thurms
im Bahnhofe Darmſtadt.
Mainz, den 20. Decbr. 1816.
In Vollmacht des Verwaltungsrathes:
10098) Die Special=Direction.
Holzverſteigerung.
Donnerſtag den 4. Januar 1577 ſollen
im Nieder=Beerbacher Gemeindewald, Diſtrict
Schweizerloch und Forſtbühl, folgende Holz=
ſortimente
öffentlich au Ort und Stelle an
den Meiſtbietenden verſteigt werden:
196 R.=M. Buchen=Scheidholz,
30 Knüppelholz,
116
Stockholz,

649 Buchen Wellen.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird
Zahlungsfriſt bis Ende September 1877
geſtattet.
Nieder=Beerbach, ſ27. Dezember 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=
Beerbach.
11008)
Fiſcher.

Feiſgebotenes.
sche's Bronchial-Pastillen"
beſtes, ſicherſtes Mittel gegen Halsſchmer=
zen
, Huſten, Heiſerkeit, Catarrhe ꝛc.
von Aerzten empfohlen, Sängern, Schau=
ſpielern
, überhaupt Reduern bereits un=
entbehrlich
. Preis Käſtchen 1 M.
Depot in der Hof=Apotheke. (9870,
Alten Nordhäuſer
in Krügen, 50 Pfg. und 1 Mark incl=
Krug, empfiehlt
10100) ſloorg Lichig John.

657

[ ][  ][ ]

2410

R6 254

Heze
EAAlLoGRO 19886.
Durch neue Zufuhr offerire ich meinen verehrten Kunden etwas Exquiſites in
Souchong.
No. I. M. 4. 40 Pf. Nr. II. M. 3. 43 Pf. Nr. III. M. 3. Nr. IV.
M. 2. 50 Pf., und verfehle nicht auf den vorzüglichen Nr. I. aufmerkſam zu machen.
Pecco=Blüthen nur M. 6. Imperial Congo M. 3. 43 Pf.
Imperial oder Kaiſerthee I. M. 3. 50 Pf. Imperial II. M. 3. 20 Pf.
Souchong und Kaiſerthee, gemiſcht M. 3. 50 Pf.
Souchong und Pecco, gemiſcht M. 5.
Theeſpitzen mit Peccoblüthen M. 2. 40 Pf. Theegrus M. 2. pr. ½ Ko.
10392a)
Georg Laebeg Sobr.
HCasahen-Heine
81
8H
Azd divorss fafne GettanhD.
Weisse Weine:
Rothe Weine:

Beutsche Woth-Weine,
EsorAcadk,
Burgunder Auslese,

Haardt-ysoine,
Markgril'er,
Rhoin-öheine,
Caxar-Weine.
Waulsche Schaumweine u. Göampagner:
von Math. Küller, Eltville,
der Hochheimer Act.-Gesellschatt,
von A. Bühl &a;Co. Coblenz.
von J. Oppmann, Würzburg.
von Host &a Chandon, Epornay, v. Coteaux Fröres, Reims, v. Comto do Honticule.
Büsdilohe Wolries
Shorry, Portnein, Halaga, Hadoira, Harsala, Samos, Kuscat;
Sgzirhbzesen;
Cognae, Bum, Arac, Genever, Kirsch, Anelschonnasser, Absyuthe (Bouvier;
Päagesaanva.?
Curagao, Anisetto double, Crsme de Janillo, Haraschino di Zara, Scotch Whlsky.
B-Aanechurssenzin;
Burgundor., Ananas., Rum- und Arac-Puusch.
Gonauere Preislisten stehen jederzeit gerne zu Diensten.
Wühetn Sehulz,
Wiisabethengtrunve 35.
10865)

Ueber die
P. Kmoiſel'ſche

Haurtimetur.

Dieſes allgemeines Auſehen machende Haarerzeugungsmittel, welches durch ſeine
eminent ſtärkenden, ernährenden u. die krankhafte Verſtimmung der Kopfhaut hebenden
Beſtandtheile wahrhaft wunderbar wirkt, hat mit allen bekannt., meiſt auf reiner
Täuſchung beruhenden Mitteln nicht das Geringſte gemein, wie überhaupt Oele, Bal=
ſam
u. Pommaden, trotz aller Reclame niemals haarerzeugend wirken können. Aerzt=
licherſeits
ſman leſe die Gutachten) auf das Wärmſte empfohlen, verhindert obige,
abſolut unſchädliche Tinctur nicht allein ſofort das Ausfallen der Haare, ſondern ſelbſt
ſeit Jahren Kahlköpfige haben, wie polizeilich beglaubigt, durch dieſelbe ihr volles
Haar wiedererlangt. - Allein. Depot: Darmſtadt, W. Sehäſer, Friſeur,
[5285
Wilhelnſtraßmue 23. In Flacon zu l. 2. u. 3 Mark.

Chocoladen, friſche
zufuhr,
von der Compagnie Feavçnlse in Straßburg. das Pfund zu M. ½, M. 1.
20) M. 1. 40, M. 1. 60, M. 2 und M. 2. 20. Bruch=Chocolade beim ganzen
Pfund, Pfd. 74 Pfg., Pralinés 50 Pfg., Paſtillen 40 Pfg., Cacoigna in Cartons
und los M. 2 pr. Pjund, Letztere rühmlichſt be annt von Wittekop & Co., empfiehlt

zum Feſte
10925)

Geoo Laebi Sohn.

9291) Beſte Fertglanzwichſe Pr.
Schachtel 3, 5 u. 18 Pfg.
Gtearinkerzen beſte Qual
per Packet 70 Pfg. Chaiſenlichter pe
Packet 70 Pfg. bei
G. L. Kriegk.
S
Sanitäts=Weine rein und billig,
Beſten reinen Arac per ½ Lit. 1 M.
Rein Jamaica=Aum per¼ Lit. M.l.30
Ingelheimer weißer Naturwein pe=
Lit. 80 Pfa
rother 75er per Lit
M. 1. 20.
empfiehlt
Georg Liebig Sohn.
5

9397) Ananas, Sherry., Arrac- und
Rum=Punsch-Essenzen aus der berühmten
Fabrik von J. Bansi in Bielefeld;
Feinsto Liqueuro in ½ u. ¼ Flaſchen:
Anisette, Caé, Curaçao, Iogwer, Per-
gico
, Pfeffermünz, Rosen u. Vanille;
Boonekamp ot Magenbitter, Chartreuse;
Marasquino di Lara u. Pepeinliqueur;
Arrac de Batavia u. Dinoyo, Cognac,
St. Ouge u. Rum de Jamaica;
Champagner von Oeschamps u. Bezou;
Griechische Veine: Corinther, Vino
di Bacco, Vino santo u. Malvasior;
Sanitätsweine: Malaga, Madeira, Mar-
sala
, Keres (herry) u. Tokayer;
Vorzüglichen Weiss- v. Rothwein
ſempfiehlt
Card Vatzinger,
Louiſenplatz 4.
9 ſo=
e
)llus oheL,
Ernſt=Ludwigſtraße I,
pép0
der
Champagner-Weine
von Deutz & Geldermann
in Ayeen=Champagne.
Biedertage
der
Rheingauer Schaumweinfabrik
Schierstein.
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Bordeaux Neine
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Punsch. Eosenzen
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[ ][  ][ ]

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hochfein, pr. Pfund 1 M. 83 Pf.
Friſch gebrannten Surinam-Jaſſs,
feinſchmeckend und kräftig, pr. Pf. 1 M. 70 Pfg.,
Friſch gebrannten Speok Java-Caffé,
reinſchmeckend und kräftig, pr. Pid. 1 M. 60 Pfg.,
empfiehlt
Ecke der Caſino= und
G. 1ibu,
10830)
Bleichſtraße.
11009)
D i e
BUlAAUIUIh von GAL uvd0,
Hölgesſtraße 8,
empfiehlt vom 1. Januar 1877 an folgende
Leitschriſten, Hodlen-Journale u. Gewerbeblätter
nach bekannter pünktlicher Lieferung.
M. Pf.
pr. Quartal 13. Nr. 6.
Leipzi er illuſtrirte Zeitung,
Ueber Land und Meer
13 Nr. 3..
Roman=Bibliothek
13 Nr. 2.

13 Nr. 3. 25.
Roman=Zeitung


13 Nr. 1. 60.
Gartenlaube


13 Nr. 1. 80.
Daheim,

13 Nr. 3.
Fliegende Blätter

13 Nr. 3.-.
Natur.

Modenzcitungen.
pr. Quartal 12 Nr. 4. 25.
Frauenzeitung, große Ausgabe,
Frauenzeitung, kleine Ausgabe,
12 Nr. 2. 50.
12 Nr. 2. 50.
Bazar


12 Nr. 2. 25.
Victoria


6 Nr. I. 25.
Modenwelt


3 Nr. - 90.
Arbeitsſtube

3 Nr. 3. 40.
Europälſche Modenzeitung für Herren


3 Nr. 2. 50.
Beobachter



3 Nr. 1. 80.
Modentelegraph für Herren


Eandeksblütter.
pro Jahr 12 Hefte 16.-
Zeitſchrift für Kapital und Rente
pro Quartal 13 Nr. 2.
Der Kapitaliſt
13 Nr. 2..
Das Verlooſungsblatt

Henſe's illuſtrirter Anzeiger für gefälſchtes
Jahr 6 Nr. 3.
Papier und Münzſorten
6 Nr. - 75.
Wegweiſer für Geldweſen

6 Nr. - 75.
Notizblatt für Geldweſen

Gewerbebsftter.

Der Bierbrauer
Hopfenzeitung
Bäcker= und Conditor=Zeitung
Der Friſeur
Sattlerzeitung
Schuhmacherzeitung, Berliner
Schuhmacherzeitung, Wiener
Tiſchlerzeitung
Berliner Bauzeitung von Beelitz
Holzmindener Bauzeitung
Spenglerzeitung

pr. Halbjahr 12 Nr. 4. 50
Jahr 52 Nr. 20.
Quartal 13 Nr. 3.
6 Nr. 2.


12 Nr. 3. -

12 Nr. 2. 50

12 Nr. 2.-

12 Nr. 3.

24 Nr. 3.

3 Nr. 2. 25
4. 50.
Jahr

Düsseldorter Puusch-Essenzen,

npflehlt billigſt
1010)

Aras, Rum & Cognao,

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Bleichſtraße 25.

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Haushalungsnatender
Ausgabe=Buch
für
alle Tage des Jahres,
mit folgenden Rubriken: Ochſenfleiſch
Anderes Fleiſch - Brod
Weck
Kuchen ꝛc. - Butter Milch -
Eier
Gemüſe, Grünes ꝛc Obſt Salz
Gewürze Eſſig, Oel - Mehl,
Reis
Zucker, Kaffee - Lichter, Brenn=
Oel - Garn, Wolle ꝛc. - Beſondere
Ausgaben. Ferner enthält derſelbe eine
Umrechnungs=Tabelle der ſüddeutſchen Wäh=
rung
iu die Reichswährung
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tiſchen
Einrichtung ſo beliebt gewordenen
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10
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Paredon dulce ranzio, Madeira, Malaga, Sherry, alten Portwein, Hoch=
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Schaumweine, Champaguer.
Reinen Ingelheimer, Roth= und Weißweine, Hochheimer, Geiſen=
heimer
, franzöſiſche Rothweine, ältere und jüngere, Zwetſcheuwaſſer, Kirſch=
waſſer
, Genever und Whiskey empfiehlt
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H
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11018)

29

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Vermiethungen.
8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen, für Polytech=
niker
oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8263) 1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
Mühlſtraße 20, 3. Stock.
88830) Ein ſchön möblirtes Zimmer und
Cabinet iſt gleich beziehbar zu vermiethen
im 3. Stock Steinſtraße 6.
8861) Gardiſtengaſſe Nr. 18 iſt ein
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
8925) Dieburgerſtraße 8 ein ſchön
möbl. Zimmer nach der Straße. Näheres
bel Etage.
9292) Ein aus 3 großen ſchönen Zim
mern mit Zubehör beſtehendes Logis.
Marktplatz Nr. 12.
9293) Ein freundliches Logis, beſtehend
aus 5 Zimmern mi allem Zubehör, auch
Garten. Martinſtraße 30.
Auch kann ein Manſardenzimmer dazu
gegeben werden.
9512) Eliſabethenſtraße 52. zwi=
ſchen
Neckar= und Saalbauſtraße, das
Manſarden=Logis zu vermiethen. Näh.
daſelbſt im 1. Stock.
9580) In der Soderſtraße eine ſchöne
Parterre=Wohnung, 3 Zimmer ꝛc., zu ver=
miethen
. Näheres bei Zimmermſtr. Spieß,
Stiftſtraße 38.
9614) Bleichſtr. 9 ein möbl. Zimmer.
9798) Eine Stube nebſt Küche zu ver=
miethen
und ſogleich beziehbar.
Arheilgerſtraße 37.

[ ][  ][ ]

9872) Bleichſtraße 48 eine Manſarde=
Wohuung, beſtehend aus 3 Zimmern, Bo=
denzimmer
ꝛc., ſofort zu vermiethen.
9967) Hügelſtraße Nr. 29
iſt die bel Etage, 5 Zimmer u. Zubehör,
per 1. März 1877, event. auch früher, 31
vermiethen. Näheres parterre daſelbſt.
9978) Neckarſtraße 11, 2. Stock möbl.
Wohn= u. Schlafzimmer gleich zu bezieheu
10131) Beſſ. Carlſtr. 6 eine große
möbl. Manſarde zu verm. Näh im 1. St.
10616) Ein möbl. ſchönes Zimmer
im 2. Stock. Beſſ. Carlsſtraße 3.
10677) Beſſunger Bruchwieſenſtraße 8
(Heerdwey) ein freundl. Logis zu verm.
16781) Ein ſchön möblirtes Parterre=
Zimmer zu vermiethen. Waldſtraße L.
10890) Ein freundl. Zimmer mit Ka=
binet
obere Rheinſtraße 1 Manſarde. Zu
erfragen daſelbſt.
10932) Lautenſchlägerſtraße Nr. 13 eine
Manſarde=Wohnung, beſtehend aus 1 gro=
ßen
Zimmer und Cabinet, gleich zu verm.
10960) Ein möbl. Zimmer zu verm.
Bleichſtraße Nr. 34.
1109) Ein möbl. Zimmer ſogleich zu
vermiethen Heinrichſtraße 47, 3r Stock.
11023) Ein möbl. Zimmer mit u. ohne
Penſion zu vermiethen, Ecke der Wiener=
und Roßdörferſtraße 26.
11024) Beſſ. Holzſtraße iſt eine freund=
liche
Manſarden=Wohnung ganz oder ge=
trennt
ſofort zu vermiethen.
Philiptß Sachs, Schreinermeiſter.
11625) Stiftſtraße 46 im mittl. Stock
3 oder auch 4 Zimmer mit allem Zugehör
bis Ende Februar zu vermiethen.
11026) Eine kleine Werkſtätte und
Glashaus zu vermiethen. Rheinſtraße 47.
11027) 2 unmöblirte Zimmer an einen
einzelnen Herrn oder Dame per Anfang
Februar Marktplatz 9 zu vermiethen.
11028) Grafenſtraße 39 ſind wegen
Wegzug v. h. ein gut möbl. gr. Zimmer
nebſt Kabinet im 1. Stock, ein Burſchen=
zimmer
, Stall für 2 Pferde, Heuſpeicher ꝛc.
ſofort zu vermiethen.

11031)

in reicher Auswahl bei

2413

1832)

Locaigzwerbverein Darmſtadt.
Nach Beſchluß der VI. Verſammlung wird Freitag deu 29. Dezember l. J.
Abends 8 Uhr im Saalbau dahier die VII. Verſammlung der Mitglieder ſtatt=
finden
. Tagesordnung: Berathung über die Vorſchläge des Herrn Bürgermeiſters
Ohly dahier, betr. das Lehrlingsweſen. Indem wir auf dieſe Vo rſchläge (abgedruckt
im Anzeiger zum Gewerbeblatt Nr. 51), ſowie auf die Wichtigkeit der fragl. Ange=
legenheit
aufmerkſam machen, erlauben wir uns anßer den Mitgledern unſeres Ver=
eins
, auch noch die Mitglieder des Handels=Vereins für Darmſtadt und Beſſungen,
ſowie die des hieſigen Kaufmänniſchen Vereins zur fragl. Berathung ergebenſt einzuladen.
Darmſtadt, den 21. Dezember 1876.
Der Vorſtand des Localgewer bvereins Darmſtadt.
Buſch.

10917)

werden gewaſchen und gefärbt und ſchnellſtens beſorgt in der
Schönfürberei u. chem. Kunſtwaſcherei von
Pharlotie Böhlar.

26 Eliſabethenſtraße 26.

Raſholiſcher geſeſſen=Veren.
Montag den 1. Januar 1377. Abends halb 3 Uhr:
11033)
Chriſlbeſcheerunß,
verbunden mit
Theatraliſcher Abend=Unterhaltung,
im Saale des Katholiken=Vereins Waldſtraße Nr. 33.
Der Vorſtand.
Eintrittspreis Perſon 35 Pig.

General=Verſamminns
der

cuerwehr Beſungen

2. M
Samſtag den 30. Dezember d. J., Abends 8 Uhr,
bei Gaſtwirth Fey.
Tagesordnung: Rechnungs=Ablage. Berichterſtattung. Wahl der Obmann=
ſchaft
und Führer.
Die Obmannſchaft.

Berliner Pfannkuchen
Von heute an täglich friſch in der Con=
ditorei
von

Die Steinkohlen Actien=Geſellſchaft hat
zur Füllung ihrer Eishäuſer etwa 1000
Wagen Eis noͤthig und wollen Unter=
nehmer
ihre Offerten ſofort an den unter=
zeichneten
Geſchäftsjührer ſchriftlich gelangen
laſſen.
A. Anton.
10324) Lehrling=Geſuch.
Für mein Papier=Geſchäft en gror ot
en détail ſuche ich einen jungen Mann mit
guten Schulkenntniſſen zum ſofortigen Ein=
tritt
. Georg Hof, Eliſabethenſtraße.
11031) 2- 3 tüchtige Küferburſchen/
werden ſofort geſucht.
Heinrich Haaß II, Beſſ. Kirchſtr. 37.

11035)

Louiſenplatz 4.

11036) Ein Mädchen wünſcht Monatdienſt
auf den 1. Jan. Langegaſſe 33, 2r Stock.
11037) Ein reinl. zuverläſſiges Dienſt=
mädchen
wird zu miethen geſucht. Friedrich=
ſtraße
16 zwei Treppen hoch.
11038) Gute Schenkammen
ſind zu haben, erſtſtillende und zweit=
ſtillende
, bei Frau Georg Haller IV.
in Eberſtadt.;

11039) Witere Gaben für die Chriſt=
beſcheerung
in Hähnlein: Von Hrn. Hof=
prediger
Grem 3 M. Hrn. Diviſionspfarrer
Strack 3 M. Frln. Emilie Mangold 2
Federnkaſten mit Inhalt. Hrn. Auditeur
Eigenbrodt 9 M. M. v. H. 2 M. Frln.
Ottilie Bauer 3 Paar woll. Socken. Hrn.
Ad. Bernet 2 ſelbſtgemachte Kehrſchippen,
2 Kohlenlöffel, 2 ſtarke Feuerhaken, 6 =
chenmeſſer
u. Gabeln. K. B., W. 80 Pf.
Fran v. Vernſtorff 1Dzd. woll. Strümpfe.
Frau Major Hahn 6 M. Hrn. Kürſchner
Karl Gräff 6 Filzhüte, 6 Halsbinden, 3
Blouſen, 4 Paar Gummiſchuhe. Ungen. 12
Taſchentücher. Hrn Kaufm. Loos in Jugen=
heim
2 Pfd. Anisgebackenes Frau Conſiſt=
Rath Schneemann 1 Paar Socken. Ungen.
6 Taſchentücher, 2 Paar Stauchen. Hr.
Seifenfabrikant Grodhaus 1 Packet Seife.
Der Vorſtand.
658

[ ][  ][ ]

8414
11040)

Bericht
des Vorſtandes des Vereins der Kleinkinderſchule in Darmſtadt
für das Jahr 1875
nſtattet in der Generalverſammlung am 16. December 1876.

Der ſtatutengemäß berufenen Generalverſammlung legen
wir hiermit die von dem Ausſchuß geprüfte und richtig befundene
Jahres=Rechnung für 1815 zur Einſicht vor.
Dieſelbe zeigt in ihren einzelnen Rubriken ſolgende Ergebniſſe.
Ordentliche Einnahmen.
1) Beiträge zur Unterhaltung der Anſtalt:
2) von allerhöchſten Herrſchaften
293.14 M.
b) von der Stadt Darmſtadt.
81429
c) von Privaten
156253
2) Beiträge der Kinder zu ihrer Verköſtigung 157745 M.
3) Zinſen von ausgeliehen Kapitalien.
127846
4) Ertrag der Armenbüchſe
90
5) Einnahmen verſchiedener Art.
1903
554580 M.
Summe der ordentlichen Einnahmen:
Außerordentliche Einnahmen.
6) Kaſſevorrath aus 1874
692.25 M.
7) Ausſtände

8) Zurückempfangene Kapitalien.
218224
9) Aufgenommene Kapitalien.

10) Vermächtniſſe und beſondere Geſchenke 2900.96
Summe der außerordentlichen Einnahmen - 5775.45 M.
Wiederholung der Einnahmen.

5545. 80 M.
Ordentliche Einnahmen
Außerordentliche Einnahmen
5775.45
1132122 M.
Geſammteinnahmen:

Ordentliche Ausgaben.
11) Oeffentliche Laſten
12) Zinſen aufgenommener Kapitalien
13) Beköſtigung der Kinder und Bedienſteten
14) Bekleidung der Kinder.
15) Reinigung.
16) Feſtlichkeiten
17) Schulbücher
18) Unterhaltung der Gebäude
19) Hausgeräthſchaften
20) Brennmaterialien .
21) Gehalte der Bedienſteten:
22) Remunerationen.
25) Erhebgebühren
24) Kanzleikoſten.
25) Uneinbringliche Poſten
26) Ausgaben verſchiedener Art
Summe der ordentlichen Ausgaben
G
Außerordentliche Ausgaben.
27) Zurückbezahlte Kapitalien.
28) Ausgeliehene Kapitalien
Summe der außerordentlichen Ausgaben
Wiederholung der Ausgaben.
Ordenlliche Ausgaben
Außerordentliche Ausgaben
Geſammtausgaben

93.60 M

3146.28
114.38
493.12
90. 37
5. 46
158257
124.29
364. 4)
1372.61
199.80
82.63
79.68








"

16902
2918.22 M

M.
2209.45
2209.4n M.

7918. 22 M.
2209. 45
C.276]M.

Abſchluß.
1132½25 M.
Die Einnahmen haben betragen
1012767,
Die Ausgaben

1193.58 M.
alſo Einnahmeüberſchuß
Vergleicht man die Summe der ordenlichen Einnahmen von
5545. 80 M. mit der Summe der ordentlichen Ausgaben von
7918.2¾ M. ſo ergiebt ſich ein Mehrbetrag der Ausgaben von
17
2512.42 M. welchem die Summe von 2900.96 M. als Er=

trag der Vermächtniſſe und beſonderen Geſchenke gegenüberſteht
ſo daß nicht nur der Ausgabenüberſchuß gedeckt, ſondern auch
noch der Betrag von 528.54 M. erübrigt worden iſt.
Wir unterlaſſen auch diesmal nicht, die uns in ſo reichem
Maße zugefloſſenen beſonderen Geſchenke und Legate unter dem
Ausdruck unſeres wärmſten Dankes dafür hier ſpeciell aufzuführen:
An Geldgeſchenken erhielten wir:
1) Geſchenk Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs am
14. März. als dem Namenstag Ihrer Königlichen Hoheit der
Höchſtſeeligen Großherzogin Mathilde 200 M. 2) Geſchenk der
Mathildenſtiftung der Provinz Starkenburg am 30. Auguſt, als
dem Geburtstage der Höchſtſeeligen Großherzogin Mathilde 175 M.
3) Geſchenk des Herrn Dr. med. Verdier dahier, als Betrag
einer von reichen Erben unbezahlt gebliebenen Nachlaßſchuld 20 M.
4) Beitrag, welchen die Stadtverordnetenverſammlung aus den
Sparkaſſenüberſchüſſen von 1873 der Kleinkinderſchule verwilligt
hat 300 M. 5) Geſchenk des Herrn Hofmaurer L. Niedlinger
durch Rechnungsermäsigung 10.11 M. 6) Geſchenk des Herrn
Hofdachdeckers Ph. Schütz, durch Rechnungsermäßigung 3.06 M.
7) Außerordentlicher Beitrag der Stadt Darmſtadt zu den Koſten
der baulichen Veränderungen des Hauſes 600 M. 8) Geſchenk
der Frau Commerzienrath Faber in Stuttgart bei ihrem Beſuch
der Kleinkinderſchule am 31. Mai 1875 20 M. 9) Geſchenk des
Herrn E. Wolfskehl, im Auftrag ſeiner Angehörigen, zum An=
denken
des am 8. Juni 1872 verſtorbenen Herrn Hofbanquier
Moritz Wolfskehl 50 M. 10) Geſchenk des Herrn Adolph Trier hier
9 M. 11) Geſchenk des Herrn Hoftapezier Schmank durch
Rechnungsermäßigung 40 Pf. 12) Geſchenk des Herrn Geheimen
Oberforſtrath von Stockhauſen an Stelle jährlicher Beiträge 80 M.
13) Geſchenk des Herrn Rentners Ch. Zöppritz 20 M. 14) Geſchenk
des Herrn Hofmaurer Louis Riedlinger durch Rechnungsſchenkung
52460 M. 15) Geſchenk der Herrn Gebrüder Trier, durch
Rechnungsermäßigung 10.25 M. 16) Geſchenk des Herrn
Zimmermeiſter Aug. Ruths, durch Rechnungsermäßigung 13.46 M.
17) Geſchenk des Herrn Hofweißbinders Gg. Beſt, durch dergl.
18.34 M. 18) Geſchenk des Herrn Hofſchloſſers Peter Schmidt,
durch dergl. 20.78 M. 19) Geſchenk des Herrn Schreinermeiſter
Joh. Chriſtoph Schmidt, durch dergl. 261 M. 20) Geſchenk
des Herrn Spenglermeiſter Georg Müller, durch dergl. 1.27. M.
21) Geſchenk des Herrn Hofdachdeckers Philipp Schütz, durch
dergl. 3.95 M. 22) Geſchenk des Herrn A. Müller, Asphalt=
Unternehmer zu Mainz durch dergl. 2.32 M. 23) Erlös aus
dem Verkauf des zu wohlthätigen Zwecken herausgegebenen Haus=
haltungskalenders
in 1875 92.57 M. 24) Geſchenk der Stadt=
verordneten
=Verſammlung aus den Sparkaſſeüberſchüſſen von 1874
300 M. 25) Geſchenk des Herrn Hofſchloſſers Peter Schmidt,
durch Rechnungsermäßigung 3.40 M. 26) Geſchenk des Herrn
Spenglermeiſter Georg Müller, durch dergl. 113 M. 27) Ge=
ſchenke
für Entſchuldigungskarten wegen der Gratulationsbeſuche
zu Neujahr 1876 41871 M. 28) 12 Säcke Tannäpfel von
Herrn Commerzienrath H. Keller. 29) Von Frau W. Merck
1 Kleiderſchrank zum Gebrauch der dienſtthuenden Damen.
Ferner erwähnen wir hier mit beſonderem Danke die wichtigen
Dienſte, welche uns Herr Hofgerichtsadvokat Weller durch eifrige
Beſorgung unſrer Rechtsangelegenheiten unentgeltlich geleiſtet hat.
Mit unſerer Generalverſammlung und dem Jahresbericht
von 1875 kommen wir leider etwas ſpät, und liegt die betrübende
Urſache vorzugsweiſe in dem ſchweren Verluſte, welchen unſere
Anſtalt durch den Tod des Herrn Miniſterialrath Göring, des
langjährigen eifrigen Mitgliedes und Secretärs des Vorſtandes
erlitten hat. In allen ſeinen Beziehungen zum Leben hat ſich
dieſer pflichttreue, geiſtreiche und herzensgute Mann, volle Hoch=

[ ][  ][ ]

R.
achtung und Liebe errungen, und damit das ſchönſte Denkmal
der Dahingeſchiedenen,
die liebende Trauer in den Herzen
ſeiner vielen Freunde!
Herr Miniſterialſecretär Hörr hatte die Güte proviſoriſch das
Amt des Secretärs zu übernehmen.
Die Anſtalt fuhr im Jahre 1875 fort in ihrer Entwicklung;
der Schulbeſuch hob ſich fortwährend, und betrug im Durchſchnitt
der 264 Schultage 105 täglich anweſende Kinder mit 27556
Verpflegtagen, gegen die Durchſchnittszahl von 86 Kindern im
Vorjahre.
Dieſe Zunahme dauerte auch im laufenden Jahre 1876 ſtetig
fort, ſo daß wir in den erſten zehn Monaten bereits 1000
Verpflegtage mehr zählen, als im ganzen Jahre 1875.
Der nach Entwurf und unter Leitung des Herrn Bauunter=
nehmer
Riedlinger vortreflich gelungene Umbau der Aborte ent=
fernte
die üblen Gerüche, welche früher zuweilen im Hauſe
herrſchten, und damit war die Reihe der in Ausſicht genommenen
baulichen Verbeſſerungen glücklich zu Ende geführt. Wir er=
greifen
mit Vergnügen die Gelegenheit, Allen, welche uns mit
Rath und That hierbei helſend zur Seite geſtanden, unſern
herzlichſte: Dank zu ſagen.
Die Vorſchriften der Reinlichkeit bezüglich der Kinder bilden
die Grundlage des Gedeihens unſrer Anſtalt, wie der Pflichten,
welche wir gegenüber unſeren Mitbürgern zu erfüllen haben; da
aber in jeder Woche neue Zöglinge eintreten, ſo erfordern die=
ſelben
immer einen neuen Kampf mit den Gewohnheiten, welche
leider in vielen Familien herrſchen. Unſere Stütze in dieſem
Kampfe bildet aber die Ueberzeugung von deſſen Nothwendig=
keit
; denn wollten wir nachſichtig ſein, und Kinder annehmen,
welche unrein an Haaren, Körper und Kleider uns gebracht
würden, ſo würden wir eine ſchwere Verantwortlichkeit übernehmen
gegenüber den Kindern, auf welche der Schmutz und das Unge=
ziefer
übertragen würden, und welche es ſelbſt ihren Familien
heimbrüchten.
Andererſeis iſt gerade die Gewöhnung zur Reinlichkeit und
zu guten Sitten, das Beſte was unſere Schule den Kindern
geben kann. Dieſe Gewohnheit der Reinlichkeit bleibt den Kindern
dann für's ganze Leben, und wird unfehlbar in den Familien
heimiſch, denn wenn eine Familie die Kinder rein halten muß,
welche ſie uns ſchickt, ſo werden nothwendig auch die übrigen
Kinder reingehalten, und bald wird die Reinlichkeit zur ſegen=
bringenden
Gewohnheit in den Haushaltungen.
Die Jdee, der man ſo oft begegnet, daß von der Armuth
die Unreinlichkeit untrennbar ſei, iſt ganz falſch; die Verarmung
iſt die finanzielle, die wirthſchaftliche Zerrüttung, welcher als
Zeichen der vollſtändigen Muthloſigkeit die Unreinlichteit ſich

254
2415
öſters zugeſellt. Wer die Armuth unterſtlltzen und wieder auf=
richten
will, muß daher vor Allem die Unreinlichkeit bekämpfen,
und durch ihre Beſiegung die Selbſtachtung, den ſittlichen Muth
wieder erwecken.
Die meiſten Kleinkinderſchulen nehmen ihre Zöglinge nur
während einiger Vormittags=und Nachmittagsſtunden auf. Unſere
Anſtalt leiſtet ungleich größere Dienſte, indem ſie es den Eltern
ermöglicht den vollen Tag ihrer Arbeit nachzugehen, da wir die
Kinder den ganzen Tag behalten.
Unſere Ausgaben werden ſich deßhalb mit der zunehmenden
Zahl der Kinder entſprechend vermehren, da wir ihnen ja ſämmtlich
die Koſt und Schulkittelchen geben, und mehr Bedienſtete für
Erhaltung von Reinlichkeit und Ordnung nöthig ſind. Ich
wiederhole hier, daß es uns nicht möglich iſt, Kinder aufzunehmen,
auch wenn ſie über zwei Jahre alt ſind, welche nicht vollſtändig
allein laufen, und gut allein eſſen können. Wollten wir ſolche
unſelbſtſtändige Kinder aufnehmen, ſo würde ja jedes derſelben
allein eine Wärterin nöthig haben; ſie müſſen daher den Eltern
auf ſolange zurückgegeben werden, bis ſie dieſe Fähigkeit erlangt
haben.
Die verehrten Damen, welche dem Verein ſo wichtige Dienſte
bei Ueberwachung der Ordnung und Reinlichkeit der Kinder und
des Haushaltes, bei Beſchaffung und Inſtandhaltung der Kittelchen
und der Vor= und Waſchtücher mit einer Hingebung leiſten die
des höchſten Dankes werth iſt, beantragen, der Lehrerin in
einzelnen Stunden eine Gehülfin zur Unterſtützung und Stell=
vertretung
beizugeben; es wird ferner nöthig einen Saal im
erſten Stock, welcher im Winter bisher, um die Feuerung zu
erſparen, nicht gebraucht wurde, beſtändig zu heizen, um ab=
wechſelnd
ſtets einen Saal lüften zu können.
Das Alles ſind Ausgaben, welchen wir uns wegen der
enormen Zunahme des Schulbeſuchs nicht entziehen können, die
uns aber auch nicht beängſtigen dürfen, denn es hat unſerer
Anſtalt noch niemals an der Hülfe und Unterſtützung unſerer
Mitbürger gefehlt. Wird ſich doch das Vermögen der Anſtalt
durch das Vermächtniß der Frau Tambourmajor Schäfer vor=
ausſichtlich
um den Werth von ca. 7000 Mark vermehren, und
Großherzogliche Bürgermeiſterei hat uns erſt in dieſen Tagen,
mit der Anzeige einer Ueberweiſung von 300 Mark aus den
Ueberſchüſſen der Sparkaſſe, die ehrende Verſicherung gegeben,
daß die Stadt an der Blüthe und dem Gedeihen unſerer Anſtalt
das größte Intereſſe habe, und im Budget pro 1877 eine Sub=
vention
von 600 Mark vorgeſehen ſei.
So wollen wir denn getroſt fortfahren in treuer Pflege
unſerer Kinderſchaar, und unſere Anſtalt der fortdauernden Theil=
nahme
der Einwohner Darmſtadts hiermit angelegentlichſt empfehlen.

5 10993) Geſtern, den 21. d., Abends,
10 Uhr iſt auf dem Wege von der Eliſa=
bethenſtraße
über den Marienplatz und die
Saalbauſtraße nach der Heinrichſtraße eine
Pelz=Boa (Nörz) verloren gegangen. Der
redliche Finder wolle dieſelbe gegen gute
Belohnung Heinrichſtraße 97 abgeben.
9884) Ein junger Mann mit der nöthi=
gen
Vorbildung findet eine Stelle als Lehr=
Johs. Waitz,
ling bei
Buchhändler.
Darmſtadt.

Donnerstag 28. Dez.: Generalverſammlung der
Maſchinenfabrik und Eiſengießerei. - Ver=
ſammlung
des Mozart=Vereins. - Ergänzungs=
wahl
der Handelskammer.
Freitag 29. Dez: Hauptverſammlung der Turner=
Feuerwehr. - 7. Verſammlung des Lokalge=
werbevereins
Darnaſtadt.
Samstag 30. Dez.: Generalverſammlung der
Turneiſeuerwehr Beſſungen.
Sonntag 31. Dez.: Ball der Vereinigten Ge=
ſellſchaft
.
Montag 1. Januar: Vereinigtes Winter= Caſim=
im
Saalbau.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Canttag den 30. Dezember: Vorabendaottesdienſt um 4 Uhr. Morgengotterdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr.
Gabbathausgang 1 Uhr 45 Min.

auf Werthe (Wechſel) unter
ſtrengſter Discretion. Schul=
ſtraße
Nr. 11, 1 St. hoch.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 28. December.
Die 8igeuneri n.
Oper in 4 Altten von M. W. Balſe.
Perſonen:
Graf Alban, Oberrichter in
Edinburg
Hr. Nier ing.
Arline, ſeine Tochter . . . Fr. Mayr=Olbrich.
Frederik, ſein Neffe
Hr. Richhardt.
Thomas, ein Flachtling
Hr. Butzmann.
Die Zigeuner=Königin,
Devilshof, Ziceuner=Hauptm. Hr. Bögel.
Ein Hauptmannde Stadtwache Hr. Bitſch.
Betty. Arlinens Kammerfrau Frl. Limbach.
Ein Offizier
Hr. Mendel.

Hr Leib.
Ein Bauer
21 Die Ziaeuner=Koͤnigin: Fräulein Pichon, vom
Stadttheater in Gratz, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr,

[ ][  ]

2416

K 254

11041)

An die liberalen Wühler des W=
Darmſtadt Groß=Gerau.

Die zatienalliberoie Partei hat bekanntlich bereits vor längerer Zeit in einer Parteiverjammlun
zu Frankfurt a. M. den ſeitherigen Reichstagsabgeordneten, Herrn Geh. Oberſteuerrath Welcker, abermals al
Candidaten zu der am 10. Januar 1877 ſtattfindenden Reichstagswahl für unſern Wahlkreis aufgeſtellt. J
Anbetracht der vielfach abweichenden Anſichten hinſichtlich der Wahl eines Candidaten für den deutſchen Reichsta
hatte ſich hier ein Comite von acht Herren für die Reichstagswahl gebildet, von welchen zunächſt Herr Fabrika
Weim Büchrzer zu Pfungſtadt als Candidat in Ausſicht genommen wurde.
Da jedoch die nationalliberale Partei jegliche Verſtändigung ablehnte und obiges Comite in Fol=
deſſen
die Candidatur des Herrn Büchner ſallen ließ, wiewohl derſelbe ſich zu der von ihm verlangten öffentliche
Darlegung ſeines politiſchen und wirthſchaftlichen Programms ſofort bereit erklärte, während eine gleiche Erklärun
Seitens des Herrn Welcker ausblieb, ſo hat ſich eine Anzahl liberaler Wähler, die es für eine Chrenpflich
hält, nnnmehr Herrn Büchner vor einer großen Verſammlung zum Worte zu verhelfen, zur Berufung ein=
ſolchen
vereinigt.

Wir laden deßhalb im Namen vieler Gleichgeſinnter diejenigen liberalen Wähler des Wahlkreiſes Darmſtad=
Groß=Gerau, welche ſich für die Candidatur des Herrn Wilhelm Büchner intereſiren und denſelben zu wählen bere
ſind, falls deſſen politiſches und wirthſchaftliches Programm ihnen zuſagt, zu einer großen Verſammlung i
Rilsörtrabun Sun auf

Hamſtag den 30. December, Abends präcis 8 Ahr
hiermit ergebenſt ein.
Mis mſtadt, den 27. Dezember 1876.
Dr. Weidenhammer, General=Secretär der landwirthſchaftl. Vereine. F. Glöckner, Stadtve=
ordneter
. K. Caleberg, Apotheker. Ludwig Trier, Kaufmann. J. G. Schröder, General
Agent. Herm. Wiener, zur Krone. W. Langenbach, Kaufmann. Georg Nungeſſe;
Rentner. J. J. Herwegk, Metzgermeiſter.
Heinr. Berth, Beigeordn. L. Werner, Gemeinderath. G Wolf, Gemeinderath - von Beſſunger

Esse
Mi

Mittheilungen aus Stadt und=Land.
Darmſtadt, den 28. Dezember.
- Reichstagswahl.) Geſtern Nachmittag 3 Uhr ſand im Saale
des Darmſtädter Hofs eine Verſammlung dis erweiterten Comites für die
Wahl des ſeitherigen Reichstags=Abgeoruͤneten Welcker ſtalt, in welcher
der Wahlaufruf berathen= und die Organiſation der Wahlbewegung be=
ſchloſſen
wurde. Hr. Oberſteutrrath Welcker hielt einen längeren Vor=
trag
über ſeine Wirtſan keit im Reichstag Ferner iſt auf k. Samstag
von anderer Seite eine Verſammlung in dem Rilſerl'ſchen Saal einberufen,
um He rn W. Büchner Gelegenheit zu geben ſich auszuſprechen.
Militaͤrdienſtnachrichten. Hildebrand, Major und Vatt=
Chef vom Gr. Feld=Art=Regt. Nr. 25, wurde als etatsm. Stabsoff. in
das 2. Bad. F ie= Art.Reg. Nr. 30 verſetzt. Locher, Sec.=Lt. la suite
des Gr. Feld=Art.=Reg. Nr 25 in das Reginent wiedereintangirt Straßer
Hauptm. la suite deſſ. Reg, unter Entbindung von ſeinem Verhalthiß
zur Dienſtleiſt. b im Kriegsminiſterium, als Comp=Chef in das Rhein.
Fuß=Ari.=Reg. Nr. 8 verſetzt. Scheſſe=, Hauplm. la guite des 1. Hannov.
Feld=Art=Reg. Nr. 10 und Lhrer an der Kriegsſchule zu Potsdam (unier
Entbinduna von diſem Verhällniß) als Batt=Chef in das Großh. Feld=
Art. Reg. Nr. 25 verſetzt.
- In der Stadtverordneterverſammlung vom 30. November d. J.
beſchloß man bezügl der Vertheilung von Ueberſchüſſen aus der ſtädtiſchen
Sparkaſſe Abſtriche an den ſeitherigen Dotati=nen verſchiedener Wohlthätig=
keilsanſialten
und ging hierbei von der richtigen Betrachtung aus, daß die
veränherte Geſtaltung der ſiädtiſchen Armenpflege eine Concentrirung aller
Mittel etheiſche und daß die Zwecke derſelben hierdurch in viel ſicherer
Weiſe erreicht werden. Inzwiſchen iſt aber auch die ſ. 3. auf 5 Jahre (bis
einſchl. 1875) aus den Ueberſchüſſen der hieſigen Sparkaſſe bewilligte Sub=
vention
des Hülſsvereins im Großberzoͤglhum Heſſen für die Kranken=
pflege
und Unterſtützung der Soldaten im Felde von 18701 nicht weiter
bewilligt word.n, ohne daß in dieſem Fall= die oben erwahnten Gründe
gutreffend erſcheinen. Der Hülfsverein hat neben der Unterſtützung der
Soldaten im Felde als Zweigverein der Kaiſer=Wilhelmſtiſiung auch den
Zweck unver meisbare Härten des Geſetzes betr. Penſionitung von Invali=
den
und Hinterbliebenen der in dem jüngſten Nationalkriege Gefallenen
nach ſorgſälliger Erwägung in geeieneten Fallen durch Beihülſe aus ſeinen

Mitteln auszugleichen und hat in dieſer Beziehung ſehr ſegensreiche Erfol,
auſzuweiſen.
Dieſer Zweig der Wohltbäligkeit iſt etwas durchaus für ſich ſelbſt b=
ſtehendes
und kann von den Gemeinden nicht übernommen weiden, wi=
denn
auch aus dieſem Grunde von vielen Sparkaſſen aus allen Theile
des Landes regelmüßige Beiträge an den Hülſsverein geleiſtet werde:
welcde gleichmaͤßig je nach Bedarf allen Invaliden und Hinterbliebene
Gefallener im Goßherzogthum zu Gute kommen. Warum will ſich Darm
ſtadt welches naturgemüß in der Bezeigung werklhäliger Dankbarkeit a=
die
Opfer des großen Krieges, welcher uns die deutſche Einheit errunge=
hat
, dem Lande verangehen ſollte,
- Darmſtadt, welches überdies ein
gößere Anzahl unterſtühungsbeduͤrſtiger Innaliden aufzuweiſen hat, aus
ſchließen ? Es erſcheint dieß gerade jeßt um ſo weniger gerechttertigt, al.
leider die Theilnahme der Privaten an dieſem Werke der Wohlthaligkei
nachläßt, während die Anforderungen an den Hülf=verein lange nicht i
demſelben Maaße ſich verringert haben! Hoffen wir, daß für kommend
Jahre der ſeitherige Beitrog von Seiten der ſtaͤdtiſchen Sparkaſſe wiede
porgeſehen werde, umſomehr als einem Wunſche der ſiaͤdtiſchen Verwaltung
Seſens des Hülfsvereins regelmaͤßige Miltheilungen über die der hieſigel
Gemeinde angehoͤrigen Unterſtützten zu erhalten, nichts im Wege oͤſtehe=
darſte
.
Nächſten Sommer wird die Artillerie des 2. bayeriſche:
Armeecorps ſich an den Uebungen auf dem Griesheimer Schießplatz be
theiligen und vorausſichtlich eine Erweiterung der Barackenbauten erforder
lich werden.
Vor einigen Tagen wollte ein Dienſtmädchen in der Neckarſtrah=
durch
Petroleum dem Feuer etwas nachhelfen. Die Flaſche explodirt=
und das Mädchen ſtand ſoſort in vollen Flammen. - Faſt beſinnungslol
eilte ſie in den Hof, wo ihr von einem Officierburſchen die brennenden
Kleider vom Leibe geriſſen wurden. Die Verletzungen ſind ſehr beden=
licher
Art.
- Eine Broſchlre des Mainzer Arztes Dr. Florian Kupfer=
berg
macht eben in Mainz nicht geringes Aufſehen. Terſelbe conſtatir
eine Auffallend kurze durchſchnittliche Lebensdauer der dortigen Einwohne=
und weiſt nach, daß in ganz Deuiſchland, ja ſelbſt kaum irgendwo in den
übrigen Europa eine ſolche Dichtigkeit der Bevoͤlkerung exiſtire. In Frank=
furt
a. M. z. B. kommen 120, in Hamburg 250, in Köln 330 Einwohne=
auf
den Heckur Flagenaebalt. in Mainz daaegen laſt 400 Einwohner-

Redaction und Verlag: L. L. Wittichſche Poſbuchdruckerei.