=SRIO
Abonnementspreis
Mark jährlich incl. Bringerlohn.
swärts werden von allen
Poſt=
tern Beſtebungen
entgegengenom=
n zu 1 Mark Lo Pf. pro Quartal
. Pofauiſchlag und Beſiellgebühr.
(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
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werdenangenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annoncen=
Eppo=
ditionen.
139. Jahrgang.
Amtliches Organ für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
73
2öö.
Freitag den 1. Dezember
1876
treffend: Die Reichstagswahlen.
Darmſtadt, am 30. November 1816.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Mit Bezugnahme auf unſer Ausſchreiben vom 13. d. Mts. fordern wir Sie auf, unfehlbar binnen 24 Stunden berichtlich
uzeigen, ob die Wählerliſten für die Reichstagswahlen aufgeſtellt ſind.
J. V. d. Kr.:
v. Marquard, Regierungsrath.
Feilzebotenes.
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Sehr gute
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Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
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burt an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. — Ein Auszug aus 80,000 Certificaten
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalraih Dr. Angelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Brehan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen ſei Dank. Die Revalescière hat
meine 18jährigen Leiden im Magen und in den Nerven, verbunden mit allgemeiner
Schwäche und nächtlichem Schweiß gänzlich beſeitigt.
J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Iles.
Nr. 89211. Orvaux, 15. April 1875. Seit vier Jahren genieß= ich die
köſt=
liche Revalescière und leide ſeitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Lenden, die
mich während langer Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre
ſte=
hend, erfreue ich mich jetzt der vollkommenſten Geſundheit.
Nr. 45270. J. Robert. Von ſeinem 25jährigen Leiden an Schwindſucht, Huſten,
Erbrechungen, Verſtopfungen und Taubheit gänzlich hergeſtellt.
62845. Pfarrer Boilet von Ecrainville. Von Aſthma mit häufigen Erſtickungen
völlig hergeſtellt.
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Mittwoch von 6-7 Uhr Abends im Lokale
der höheren Mädchenſchule (Grafeuſtraße
zu halten und damit am 6. Dezember zu
beginnen. Das Honorar beträgt 6 Mark
und iſt zur Begründung einer Schülerinnen=
Bibliothek der höheren Mädchenſchule
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ſtimmt. Eintrittskarten ſind in der
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handlung des Herrn Bergſträßer zu
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Lauf=
mſt. Zu erfr. Kiesſtraße 25 parterre.
10124) Ein ſtarker Burſche ſucht auf
lige Stunden oder halbe Tage Beſchäftigung.
eiſtberg Nr. 2.
0125) Die arme Mutter eines 14 jähr. Raphal. Freund Federiess Hr. Edward.
men Mädchens ſucht ein gebrauchtes J an, Diener bei Federico
anken= oder Kinderwägelchen zu kaufen.
reſſen erbittet man bei der Exp. d. Bl.
0126) Donnerſtag Abend in verfloſſener
oche wurde untere Bleichſtraße,
Caſino=
er Friedrichſtraße ein Cigarren=Etui= Marquis de la Gailladisre Hr. Werner.
cloren. Dem Finder eine Belohnung
iedrichſtraße 11.
127)
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
inten, welche an dem uns ſo ſchmerzlich
roffenen Verluſte ſo innige Theilnahme
vieſen und unſere innigſt geliebte Gattin Eduard Handel, ein junger
9 Mutter
Frau Suſanna Ziſſel
letzten Ruheſtätte geleiteten, unſeren,Kunigunde, ſeine Frau
gefühlteſten Dank.
Joh. Ziſſel, Brunnenmeiſter, (Ein Keler
und Familie.
10128) Ein Schüler kann billig Koſt
Logis erhalten. Ballonplatz! Hinterbau.
Cages-Kalender.
ntag 2. Dey.: Stiſtungsſeſt der Geſellſchaft
Einigkeit.
2. Dez.: 2. Abonnements=Conzert der
Vereinigten Geſellſchaſt.
twoch 6. Dez: General=Verſammlung der
Steinkohlen=Geſellſch. Rerkur.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 1. Dezember.
Recept gegen Schwiegermütter.
Luſiſpiel in 1 Akt, nach dem Spaniſchen des Don
Manuel Juan Diana.
Perſonen:
Federics, ein ſpaniſcher
Edel=
mann
Hr. Wisthaler.
Mariana, ſeine Frau
Frl. Ethel.
Dolores, deren Mutter
Frl. Verl.
Donna Leoncia, Marianen's
Großmutter
Fr. Steck.
Don Eleto de Sangredo,
Haus=
azt Leoncia's
Hr. Butterwec.
Hr. Leib.
Hierauf - neu einſtudirt:
Die ſchöne Müllerin.
Luſtſpiel in 1 Att nach dem Franzoͤſiſchen von
L. Schneider.
Perſonen:
Seine Gemahlin.
Frl. Verl.
Deniſe, die Müllerin.
Frl. Hoffmann.
Guillaume, deren Neffe
Hr. Frauke.
Jean, Mullerbu'ſche
Hr. Schimmer.
Zum Schluß - neu einſiudirt:
Herrn Kaudel's Gardinenpredigten.
Luſtſpiel in 1 Auſzuge von G. v. Moſer.
Perſonen:
Kaufmann
Hr. Edward.
Antonie, ſeine Frau
r. Reubke Beilhac
Auguſt Muck, Rentier,
Hr. Butterweck.
Fr. Eppert.
Kaudel
Hr. Werner.
Emilie, ſeine Frau.
Frl. Bernhard.
Hr. Schweitzer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
Sonntag 3. December.
Auf cvielfaches Verlangen:
Rienzi,
der Letzte der Tribunen.
Große Oper in 5 Atten mit Ballet von
Richard Wagner.
MNeu einſtudirt und in Scene geſetzt.)
4179
Neue Hudfrüchte:
Roſinen, Corinthen, Tafelroſinen, Tafel
mandeln, Tafelfeigen, Kranzfeigen, Ital.
Brünellen, Türkiſche Zwetſchen, Aepfel,
Katharinen=Pflaumen.
Otalieniſche Maronen.
Arao de Batavia, Rum de Jamaica,
Cognae St. Oage, Hirschwasser.
Feine Lagueure.
Frische Cabliau,
Prima Laberdan friſch gewäſſert,
ſoeben eingetroffen.
G. P. Poth,
10129) Eck der Caſino= u. Bleichſtraße.
10130) Mittwoch gegen Abend wurde
in der unteren Rheinſtraße ein grau=
wolle=
ner Shawl verloren. Dem Wiederbringer
eine Belohnung: Helzſtraße 17.
10131) Beſſ. Carlſtr. 6 eine große
möbl. Manſarde zu verm. Näh. im 1. St.
Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheitholz pr. Rmtr. 17 Mark
11
Kiefern=
Beſtellzeit: Dienſtag, Freikag u. Samſtag
Vormittags von 8-1 Uhr.
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen ſind 55 Pf.
an den Fuhrmann zu entrichten.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
E Kirchliche Nachricht. Das heilige Abendmahl wird am 1. Advent
in der Stadtkirche und die Vorbereitung dazu Tags zuvor, Nachmittags 2 Uhr,
ehendaſelbſt gehalten werden.
N. 236
5126
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 1. Dezimber.
- Se. Königl. Hoheit der Geoßherzog haben den Oberdomänen=
Cal=
cu lator 2. El bei Goßh. Oberforſt= Und Domänen=Direction. W.
Mel=
chior, zum Oberdomänen=Calcalator 1. Cl., den Forſt= und Finanz=
Acceſ=
ſiſten G. Roth zum Calculator 2. Cl. bei Großh. Oberſorſt= u. Domänen=
Direction und den Finanzaſpiranten O. Stillgebauer zum Calculator
2. Cl. bei Großh. Haupiſtaatskaſſe ernannt.
0 Am Donnekstag erledigte die erſte Kammer nach ziemlich
unweſent=
licher Debatte die Geſindeordnung und ergaben ſich nur wenige,
keineswegs principielle Abweichungen von den Beſchluſſen des anderen
Hauſ=s. Eine lebhafte Verhandlung rief die Errichtung eines Lehrſtuhls
fur Augenheilkunde nebſt Klinik an der Landesuniverſität Gießen
hervor und war das Ergebniß der Abſtimmung Annahme der deßfallſigen
Vorlage der Gr. Regierung. Für den Neubau eines Juſtizgebä des und
Arreſthauſes zu Gießen ſind 498000 M. angefordert, deren Bewilligung
mehtfach beanſtandet wurde, indeß ſchließlich mit 12 gegen 10 Stimmen
erfolgte.
1 Stadtverordnetenverſammlung vom 30. Nov. Der Bürgermeiſter
theilte mit, daß es gelungen ſei den Hauptvoranſchlag pro 1877 vorläufig
zum Abichluß zu bringen, hiernach ſieht feſt daß unbeſchadet einer geſuns
den Weiterentwickelung unſerer Verhäliniſſe eine Sieuererhöhung nicht
nothwendig ſein wird. — Die ſeitherige Armencommiſſion wurde mt
Rück=
ſicht darauf, daß die neue Orhaniſation mit dem 1. Dez. in Thätigkeit
tritt, unter dankender Anerkennung ihrer Verdienſte auſgelsſt. Eine ganz
beſondere Anerkennung wurde Hrn. Schwab für ſeine raſtloſe Thätigkeit
auf dieſem wichligen Gebiete gezollt indem ſich die Verſammlung von ihren
Eitzen erhob. Hr. Schwab daniie fuͤr die ihm zu Theil gewordene Ehre
u. wies darauf hin, daß das eigentliche Verdienſt dem ausführenden Theile,
dem Hrn. Bürgermeiſter gebühre, dem gleichfalls durch Erheben von den
Sitzen der gebührende Dank votirt wurde. - Bezüglich der Vertheilung
der Ueberſchüſſe der Sparkaſſe beſchloß man Abſtriche an den ſeitherigen
Do=
tationen der Handwerkerſchule, des Volksbildungsvereins, des
Maihilden=
landkrankenhauſes, des Hoſpiials in der Mauerſtraße, Eliſabethenſtift und
barmherzigen Schweſternhaus, Alice=Frauenverein ſür Krantenpflege; ganz
geſtrichen wurde der Verein der „Freunde in der Nothr. Die hierdurch
entſtehenden Erſparniſſe etwa 1000 M. ſollen fuͤr Zwecke der Fortbildungs=1 gegen Baar einzuführen, wie ſolches in den meiſten Culturſtaaaten ſchon
ſchule verwendet werden. - In der noͤrdlichen Promenade ſollen die
Floß=
rmnen an die Bäume verlegt und Hauseigenthümer zur Pflaſterung bis
dorthin angehalten werden.
— Der Ausſchuß des landwirthſchaftlichen Vereins für die Provinz
Starkenburg hat auf Antrag der Section für Molkerei=Weſen in ſeiner da er dem Producenten gegenüber mit disponiblem eigenen Kapttar äuf=
Sitzung am 31. Auguſt l. J. die Summe von hundert Mart zur
Eithei=
lung von Prämien an Landwirthe der Provinz, welche friſche (Tafel= oder
Kochbutter) oder geſalzene Butter oder Käſe ausgezeichneter Qualitdt in
gehörigen Proben einlieſern, bewilligt und der Sectiön die Anordnung und
Ausführung dieſes erſten Verſuchs übertragen. Die Zuerkennung und
Ver=
theilung der Preiſe findet Samstag den 16. Dezember in dem großen
Saale des Herrn Brauereibeſitzers Carl Ritſert in der Hügelſtraße dahier
ſtatt. Weitere Auskunft ertheilt die Section für Molkereiweſen (Dr. Carl
Eugen Thiel.)
- Herr Hoſpitalarzt Dr W. Jäger hat dem Vernehmen nach
einen Ruf als Piofeſſor und Director der chyrurgiſchen Klinik an der
Univerſität Freiburg erhalten.
0 Die beeits in einer früheren Nummer erwähnte Artillerie des
Landgrafen Philipps des Großmüthigen die beſte ihrer Zeit, zühlle nicht
weniger als 22 veiſchiedene Kaliber, von der „ganzen Loppelkarthaune;,
die Copfuͤndige Kugeln ſchoß und zu deren Fortbewegung 30 Pferde
erfor=
derlich waren bis zum„Scharfentinlein; herab, deſſen Lavungaus einer
halb=
pfündigen Bleikugel b ſtand und nur ein Pferd nöthig hatte. Das ſchwere
Geſchltz wurde auf „Sattelwagen” transportirt.
ſein zu erfahten, daß die Luxemburger Nationalbänk in neueſter
Zeit ein großes Quantum 20. Marknoten in Deutſcher Reichswührung in
der B. Dondorf und C. Naumann'ſchen Druckerei in Frankfurt a. M. hat
anfertigen laſſen. Daß die Bank dieſe Noten nicht in der Abſicht hat
ma=
chen laſſen, um ſie hinter Glas und Rahmen zu halten, liegt auf der Hand.
Zur Warnung für unſere Leſer laſſen wir die, auf die Circulation ſolcher
Noten im Deutſchen Reiche bezüglichen, Paragraphen des deuiſchen
Bankge=
ſetzes nachſtehend folgen. 8 11 Ausländiſche Banknoten oder ſonſtige auf
den Inhaber lautende unverzinsliche Schuldverſchreibungen ausländiſcher
Corporationen, Geſellſchaften oder Privaten dürfen, wenn ſie ausſchließlich
oder neben anderen Werthbeſtimmungen in Reichswährung oder einer
deutſchen Landeswährung ausgeſtellt ſind innerhalb des Reichsgebietes zu
Zahlungen nicht gebraucht werden. 8 5¾ Mit Geldſtrafe von fünfzig bis l alle Vereine von Handel= und Gewerbtreibenden, an die geſammte Preſſe
zu fünftauſend Mark wird beſtraft wer der Verbotsbeſtimmung in 8 11
zu=
wider ſolche Werthzeichen zu Zahlungen verwendet. Es ergibt ſich hieraus.
daß die 20=Marknoten, welche die Luxemburger Notenbank ohne Zweiſel
zur Ausgabe bringen wird, im Deuiſchen Reiche nicht circulationsſähig
ſind und deren Ausgabe ſtrafbar iſt.
— Die Handelskammer, der kaufmänniſche Verein, der Handels= und
Gewerbe=Verein und der Verein ſelbſtſtaͤndiger Handwerker und Fabrikanten
u Kaſſel haben ſich zu nachſtehendem Aufrufe vereinigt:
Die ungünſtigen wirthſchaftlichen Verhältniſſe Deutſchlands, der
Rück=
gang von Handel und Gewerbe und die damit verbundene Verminderung
es-Mationalwohlſtandes ſind in den letzten Jahren ſchon ſo häufig Gegen=
ſtand eingehendſter Unterſuchung geweſen, daß wir auf eine nähere
Be=
ſprechung derſelben verzichten Uonnen. Klagen belfen hier nicht, und nur
durch klares Erkennen der Sachlage, durch rückſichtsloſes Ausſprechen über
die Gebrechen an denen unſere Volkswirthſchaft krankt, durch einſichtsvolle
und energiſche Durchführung der zur Geneſung erkannten Mittel
kann ein Aufleben von Handel und Gewerbe wieder berbeigeführt
und der geſchädigte Volkswohlſtand gehoben werden. Am meiſten
Verder=
ben brachte uns die verwerfliche Borgwirthſchaft, deren Folgen entnervend
auf alle Schichten des Volkes einwirken, zu deren endlicher Beſeitigung
Schritte gethan werden müſſen, wie dies in verſchiedenen Städten, wie
München, Dresden, Liegnitz, Gotha, Osnabrück u. a. O. bereits geſchehen
iſt. Schließen wir uns dieſer Bewegung au, erkennen wir die großen
Vor=
theile des Verkaufs gegen ſofortige Paärzahlung für das Wohl des
Ein=
zelnen und der Geſammtheit, ſo haben wir einen erſten Schritt zur
Beſſe=
rung gethan. Vor Ihren ſchon wurde die Nothwendigkeit der ſofortigen
Baarzahlung anerkannt; und es wurde durch den Geſetzzeber die faſt
all=
gemeine dreißigjährige Verjährungsfriſt für den Kleinverkhr auf drei reſp.
zwei Jahre reducirt. Das war damals ein großer Schritt vorwaͤrts; fuͤr
die inzwiſchen geänderten Verhäliniſſe - fur uͤnſere Zeit - aber noch
lange nicht genug. Ohne legislatoriſche Maßregeln kann auch diesmal das
Ziel nicht erreicht werden und die nothwendigſte dieſer Mußregeln iſt die
geſetzliche Verkürzung der Ve=jährungsfriſt, die jedenfalls nur nach
Mona=
ken zu bemeſſen wäre. Sache des Reichstags iſt es, hier mit einem Geſetz
vorzügehen und erſuchen wir Sie daher, in Ihrem Kreiſe und in erfier
Linie auf Ihre Abgeordneten bei Gelegenheit der Reichstagswahlen in
die=
ſem Sinne einzuwirken.
Mit allen geſetzlichen Mitteln muß dieſe Reform des
Cre=
ditweſens eiſtrebt werden, die jedem denkenden, ehrlichen Menſchen großen
Nutzen biingt, die nur dem Schlendrian, dem Schwindler, den
Wander=
lagern und den Ramſchern ſchadet. Dieſe Remedur der bisherigen, miſerablen
ſchon ſo oft beklagten und beſprochenen Borgwirthſchaft kann nur
dann=
eintreten und von wirklichem Erſolg begleitet ſein, wenn ſowohl von oben
nach unten, als auch aus der Mitte und von unten nach oben gewirkt
wird, d. b. wenn Fabrikant, Großhändler, Detailliſt und Conſument vom
ernſten Wllen geleitet ſind und ſich gegenſeilig unterſtützen, um für den
Großhandel das Trattenſyſtem, für den Kleinverkehr aber den Verkauf
mit ſegensreichem Erſolä geſchehen iſt.
Der Fabrikant, welcher in den Stand geſetzt iſt, über den Betrag der
dem Großhändler geliejerten Waaren binnen Kürzem durch Tratte zu
dis=
poniren, wird auch dadurch befähigter, die Rohproducte billiger einzukaufen,
treten kann; er erlangt in Folge deſſen auch die Möglichkeit, billiger zu
verkaufen. Der Großhaͤndler, der nun billiger einkaufen und auf prompte
Einls=
ſung ſeiner ebenfalls kurzen Tratten oder gar auf ſofortige Baaranſchaffung
Seitens der Detailliſten rechnen kann und ſo ſein Kapital häufiger
Ums=
ſchlägt, kann und wird ebenſalls billiger verkaufen. Das gibt ſchön einen
doppelten Nutzen für den prompt zuhlenden Detailliſten, der nun ſeinerſeits
in den Stand geſetzt iſt, dem baarzahlenden Conſumenten, dem Publikum
gegenüber, ganz bedeutend billigere Preiſe zu ſtellen. Auch er braucht nicht
mehr zu verborgen, er läuft nun weniger Gefahr, daß einer oder der andere
ſeiner Buchſchuldner zahlungsunjähig werde, er hat alſo auch keinen
Aus=
fall mehr auf Ausſtände zu berechnen. Das baarzahlende Publikum aber
genießt dreifachen Vortheil, den des Fabrikanten, des Großhändlers und
des Detailliſten; wenn nun unter gewöhnlichen Verhaltniſſen Und bei einem
Borg von durchſchnittlich ſechs Monaten für jede dieſer drei Kategorien von
Kaufleuten, wie dies von der Handelskammer in Osnabrück ſehr zutreffend
berechnet wurde, für Zinsverluſte, Aozüge und Agio, Austall an
Ausſtän=
den etwa 6 pCt. in Aechnung kommen, ſo ergibt ſich im Ganzen ein
Ge=
winn von etwa 18 pCt. für den baarzahlenden Conſumenten. Dieſe in
die Augen ſpringenden Vortheile, die ſich natürlich nicht von heute auf
— Papiergeld. Es möchte für unſere Leſer nicht unintereſſant morgen. ſondern erſt im Laufe der Zeit ermöglichen laſſen, dürften vom
conſumirenden Publikum nur mit Freuden begrüßt werden. An dem
Con=
ſumenten ſelbſt liegt es, ſich billigere Preiſe zu verſchaffen, durch ſofortige
Baarzahlung den Werth des Geldes und ſo ſein eigenes Einkommen zu
ſteigern und den Volkswohlſtand zu erhöhen.
Zur Erreichung dieſes heilſameren Zuſtandes unſerer Vollswirthſchaft
empfehlen wir:
1) fuͤr den Großve lehr die Einſührung des Trattenſyſtems - das
Ziel der Wechſel dürſte drei Mo=ate nicht überſteigen -
21 für den Kleinverk hr zwiſchen Detailliſtep Handwerkern und
Con=
ſumenten Verkauf gegen ſojortige Baarzahlung öder Rechnungsertheilung
innerhalb Monatsfriſt mit ſofo t erfolgender Begleichung durch Baar.
An alle Handelskammern, an alle kaufmänniſchen Corporationen an
jeder Parteiſtellung und an Alle, denen noch an der Hebung des
Volis=
wohlſtandes gelegen iſt, richten wir das mahnende Erſuchen, uns mit Wort
und Schriſt bei der Reform des Creditweſens zu unterſtützen, um mit dem
Verderben bringenden Borgſyſtem zu brechen.
Bis wir das erſehnte Geſetz haben bis dadurch geſülndere Zuſtände
herbeigeführt ſind, duͤrfen wir nicht müßig ſein. Durch Vereinigung von
Kaufleuten einerſeits, welche den Baarzühſern Vortheile einräumen, durch
Vereinigung der Conſumenten andererſeits, welche ſich verpflichten, bei
ent=
ſprechenden Vortheilen nur gegen Baar zu kaufen, können und müſſen
wir ſchon jetzt zur Beſſerung unſerer Voltswirthſchaft beitragen und das
Wohl des geſammten Volkes fördern helfen.
Von den ergriffenen Mrbregeln bitten wir uns in Lenntnißz zu ſehzen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.