Darmstädter Tagblatt 1876


24. November 1876

[  ][ ]

armſtaͤdter
60
hbvohh

Abonnemenlspreis
6 Mark jührlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark vo Pf. pro Quartal
indl. Pofaufichlag und Beieligsbühr.

(Frag= und Anzeigeß(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſeraze
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7, ſowie auswärts
von allen joliden Annoneen= Expe=
ditionen
.

139. Jahrgang.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Déh

Freitag den 24. November

1876

9887) Bekanntmachung.
Die Abfuhr des Kehrichts und der Aſche
aus den Müll=Gruben der Artillerie= jund
Train=Caſerne zu Beſſungen ſoll für die
Zeit vom 1. Januar 1877 bis Ende März
1878 an den Meiſtbietenden verdungen
werden.
Hierzu iſt auf Montag den 27. d. M.,
Vormittags 10 Uhr, auf unſerem Büreau,
Niedeſelſtraße Nr. 60, ein mündlicher Lici=
tations
=Termin anberaumt, zu welchem
Neflectanten hierdurch eingeladen werden.
Die betreffenden Bedingungen können in dem
vorerwähnten Lokal eingeſehen werden und
wird weiter deren Bekanntgebung vor Er=
öffnung
des Termins erfolgen.
Darmſtadt, am 22. November 1876.
Garniſon=Verwaltung.

Feilzzbotenns.
Holz=Handlung v. Gebr. Vogel
Nauheim bei Groß=Gerau.
Großes Lager 1OE. 5791)
ſelbſt ausgehauener Daubhölzer
4909) für Bier= und Weinfaß.

Lager aus der Theehandlung
von J. T. Ronnefeldt in Frank=
I1 furt a. M. zu Originalpreiſen.
von C. 4 Weiss,
kgl. Hoflieferan,
WIVI1 in Stuttgart.
Bauille, Gewürz. Cacoigna
Cacaomaſſe, Chocoladebohnen
zu Fabrikpreiſen bei
92
G. L.
Arregk.

Gehr gute
9447)
GEGIVIEIIC-GOGOLAVb
Chocotade ohne dewürze
1 Pfd. 1 Mark.
Chocelade mit Vanille 1,60.
Eisen-Chocolade 1 Pfd. 160.
usGt-zorUEk, Markt I.

9888) Erſchienen und an die Subſcribenten verſandt:
Das Großherzogthum Heſſen. 19. Heft.
Inhalt: Die Römer in Oberheſſen. - Die Anfänge der Stadt Gießen.-
Gießen unter heſiſcher Hoheit. - Die Univerſität Gießen. Der lutheriſche
Katzenkrieg. Die Univerſität im 30jähr. Krieg ꝛc.
Das Deutſche Vaterland. 2. Heft.
Inhalt: Peter Viſcher, der Erzgießer. Ven Carl Albert Regnet. Mühlhauſen
in Thüringen. Von W. Oſterwald. - Friedrich Chriſtoph Schloſſer. Von Oscar
Jäger. - Die Vitalienbrüder. Von Adolf von Holſtein. - Beilagen: F. Ch.
Schloſſer's Portrait Anſicht der Marienkirche in Mühlhauſen.
H=
GunEs bEstoRRGAGmIOh
eigenes gutes Fabrikat in diesjährigen Muſtern geben, um raſch damit zu räumen, zu
Selbſtkoſtenpreiſen ab.
Ndliets Mayzer. & Co..
7 Ludwigſtraße 7
9889)
gegenüber der B. L. T r i e r 'ſchen Hof=Möbelhandlung.

1³5

4.
Ruhrkohlen.

bekannte Qualitäten, von verſchiedenen
der beſten Fabriken, in allen Größen.
Bei Abnahme von 10 Pfund er=
mäßigte
Preiſe.
Friodr. Schaster,
Ludwigsplatz 7,
Darmſtadt.

3849)

Fette

81
Betterauer Gauſe,
ſind von Donnerſtag an täglich um den
billigſten Preis zu haben bei
M. Helsheimer,
Wilhelminenſtraße 21.

Friſche Schellfiſche
empfiehlt
R. H. Jochheim.

Bei fortwährenden friſchen Zuſendungen
empfehle ich beſtes ſtückreiches Ruhrer
Fettſchrot, vorzüglichen Ofen= u. Heerd=
brand
, ſowie Stückkohlen für Füllöfen
und ſchweren Schmiedegries in ganzen u.
halben Wagenladungen bei Zmonatlicher
Zahluug zu den billigſten Preiſen. Auch
empfehle ich ſehr gute Maſchinenkohlen
in Waggonladungen von 200 %, einzelne
Centner in Säcken werden gegen Baar=
zahlung
möglichſt raſch geliefert.
Carl G. Laber,
Steinkohlen=Handlung,
Ludwigsplatz 8, eine Stiege hoch.

9891) Unterzeichneter empfiehlt ſich zum
An= und Verkauf von neuen Bettfedern,
auch gutes Mehl von der geringſten bis
zur feinſten Sorte zu billigen Preiſen.
Näheres Magdalenenſtraße 14.
B. Schneider.

9892) Die Schreinerei von Auguſt
Penk, Mathildenplatz 7. empfiehlt ſich mit
ſeinem Vorrath von Bettladen, Tiſchen,
Stühlen, Eckbrettern und Kinder=
ſchlitten
zu billigen Preiſen.
567

[ ][  ][ ]

2068
23½
9893)
Mein Lager in Buchshim, Döuble,
Ratiué,
Hoccommé ꝛc. halte ich bei reicher Auswahl zu billigen,
ſeſten Preiſen empfohlen.
Ludwigſtraße 17.
P. Berbenieh.

9864) ſrosse wollene
Herren Golerſäcken
M. 2. 40.
wieder eingetroſlen.
I. Stade & Veor.

Alle Sorten Seidenband,
insbesondere grosse Auswahl
Ballſchleifenbäuder
ohne Preisautschlag.
H. Stade & Beer.

Brautkränze, Brautschleier,
Spitzen-Taschentücher,
Pariser Corsetten.
I. Stado & Beor.
W
Dunhelblaue
Strümpfe I. Beinlängen,
in allen Grössen wieder eingetroffen
H. Stade & Zeer.

Speckbückinge zum Roheſſen,
Fiſch=Roulade,
Ruſſ. Sardinen,
Holl. Vollhäringe,
marinirte,

Sardellen,
Ital. Maronen,
Kaſtanien,
empfiehlt billigſt
W. Jöger,
Bleichſtraße.
9894)

Herren=u. Damenhemden/
in großer Auswahl empfiehlt zu billigſten
Preiſen die Hemden=Fabrik
84t436
Julius Mayer u. Co.,
7 Ludwigſtraße 7.
9895)

9896) Fortwährend Fichten=Wellen
zum Decken u. dgl. ſind zu haben.
Dehn.
Soderſtraße 52.

9897) J. P. Wiehls
Sort. Buchhandlung in Darmſtadt.
Neueſtes,
Punktier-Zpiel
oder 272 Antworten des Schickſals auf 16
Hauptfragen, welche die Zukunft und die
wichtigſten Intereſſen im Leben eines jeden
Menſchen=betreffen.
Eine äußerſt angenehme Unterhaltung mit
unerſchöpflichem Stoff zu Scherz und freund=
licher
Neckerei für alle Freundes= und Fa=
milienkreiſe
, für größere und kleinere Ge=
ſellſchaften
zu jeder Jahreszeit, von Emil
Witz, 80 Eleg. br. Preis 60 Pfg.

Vermiethungen.

p=
ve
.
7
Trxkazxazuizzxzzar.
8921) Ecke der Magdalenen= und
³ Lautenſchläger=Straße eine hübſche=
d
4 Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.)
d6 mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen. d
R.
2 Auf Verlangen möblirt.
p.D.
va6
TTTRTTTaTTRAzArz

8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen, für Polytech=
niker
oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8718) Beſſ. Carlſtr. 6, 1 St. h., ſind
möbl. Zimmer zu vermiethen mit oder ohne;
Beköſtigung.
8742) Beſſ. Carlſtr. 3. 2. St.: 1möbl
ſchönes Zimmer; desgl. ein kleineres in der
Manſarde.
8764) Eine kleine Wohnung und ein
einzelnes Zimmer zu verm. Blumenthalſtr. 81.
9370) Eine elegant möblirte Stube.
Steinſtraße 8.
9578) Eliſabethenſtraße 46
2 möblirte Zimmer zuſammen oder einzeln
zu vermiethen.
9663) Ein vollſtändiges Logis im Seiten=
bau
gleich zu beziehen. Arheilgerſtraße 66.
8
2 Bleichſtraße 11
Zwei ſchöne Manſardenlogis zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
9372) Gründlicher Unterricht im Kla=
vierſpiel
für Kinder vom 8. Lebensjahre an.
1 Mark per Stunde. Näh. in der Exp.
9842) Ich empfehle mich den geehrten
Damen in allen Arten Pelzwaſchereien
(Schwanenpelz und Hermelin), auch werden
ſalle Arten weiße wollene Waaren wie=
der
wie neu hergeſtellt.
Eliſe Lahr Wwe., gr. Bachgaſſe 14,
im Hinterbau eine Treppe hoch.
9809) Alle Arten Oefen und
Kochheerde werden geſetzt, re=
parirt
und geputzt.
Kiesſtraße 12.
Leonhard Spalt,
Ofenſetzer.
55
Lerkfuhrer

geſucht, der zugleich Darſtellung kleinerer
Präparate zu übernehmen hätte, für eine
Fabrik chemiſcher Präparate. Offerten
sub I. C. 6852 befördert Rudol,,
Morze in Dreiden.

Ein Steindrucker-Gehülie

wird gegen gute Zahlung in ein Fabrik=
Geſchäft geſucht. Derſelbe muß mit allen
Arbeiten, auch mit der Maſchine, vollſtändig
vertraut ſein. Gute Zeugniſſe ſind erfor=
derlich
. Offerten sub Chiffre 3 2317 an
Rudolph Hosse, Frank-
(9839
ſurt a. W.
9847) Eine geſunde erſtſtillende
Amme wünſcht Schenkſtelle. Näheres bei
Frau Chriſten, Hebamme, große Ochſen=
gaſſe
Nr. 15.

9844) Ein Maſchineuheizer, der auch
im Stande iſt kleine Reparaturen zu
machen, wird ſofort geſucht.
Wo ſagt die Expedition.

S

8 Mädchtu finden bei reinlicher

on vom 14. Jahre an
Arbeit u. entſprechendem Loha dauernde
Beſchäftigung. Wendelſtadtſtraße 6.

9899) Ein geſetztes reinliches Mädchen
für Küche und Hausarbeit auf Weihnachten
zu miethen geſucht. Lohn 140 Mark.
Waldſtraße 17, 1. Stock.

im Januar beziehbar. Zu erfragen daſelbſt,
Nachmittags zwiſchen 2-6.

9898) ( Friedrichſtraße 20 der 3. Stock 9909) Eine tüchtige Frau ſucht Be=
ſchäftigung
im Waſchen und Putzen. Zu
erfragen bei Frau Hahn, Eliſabethenſtr. 52.

[ ][  ][ ]

K 23)
Eiſenbahn=Frachtbriefe
ord. Gut Mark 7. Eilgut Mark 8 pr. 1000.
L. C. Willich'ſche Hoſbuchdruckerei.

Goeuuguguietasgraiezseaiggeiii

2069

41
5

che
Eunſt=Genoſſen.
Lokalverein Darmstadt.

9907)
Ludwigsplatz 7.
IIIVV.LIOIR.

9 Tamſtag den 25. d. Mts., Abends 8 Uhr, wird im
4¾
9 Gartenſaale des Darmſtädter Hofesl die ſechszehnte 6s
4⁄₈
General=Verſammlung
d der Kunſt Genoſſenſchaft abgehalten werden, wozu alle Mitglieder derſelben
D hierdurch eingeladen ſind.
Tagesordnung:
1) Schlußabſtimmung über die Anfrage des Hauptvorſtandes zu Berlin,
betreffs der Pariſer Weltausſtellung im Jahr 1878.
4
2) Rechenſchaftsbericht über das verfloſſene Vereinsjahr und Prüfung der 63.
4
Jahresabrechuung.
43
D9
3) Neuwahl eines Vorſitzenden, ſowie der Mitglieder des Vorſtandes.
Um recht zahlreichen Beſuch der General=Verſammlung ſeitens der Mit=

4.
glieder bittet

141
9876)
Der Jorsland.

Alle feinen Sorten zu billigen Preiſen.
Chocolade-Pabrik.
Chocoladen bekannter Sorten.
Cacoigna ſcharf entölt.
rop=
p
7önoyint,
P1Oy1.
1- 1topadll Cavao
a0 al=
ehr
feines, wohlſchmeckendes u. nahrhaftes
Cacao=Product, nach einem bewährten eng=
liſchen
Recept bereitet, mit Gebrauchs=
Anweiſung, ½ Kilo M. 1. 50.
aaN,
ruusGtESsaureA.
Drangen. u. Anauas-Bunſch==ſſenz
von Arac und Rum, eigenes Fabrikat, von
bekannter Qualität, keinen Kopfſchmerz ver=
urſachend
. Ganze und halbe Flaſchen.
Arac deBatavia, Rum de Jamaica,
Cognae St. onge, Hirschwassor.

Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung
Freitag den 24. November 1876, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Ergänzungswahl pro 1816.
2) Neue Einläufe.
19901
H ä u f e r
u den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
ten
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unteerzeichneten zu verkaufen.
Kon
Alexander=
.
Neuſtadt,
ſtraße.

Tages-Kalender.
Freilag 24. Nov.: Sitzunz der Großh. Handels

2.
Saal zur Traube.
Nittwoch 29. Nov. Abends 7 Uhr:

von
49
Wilem -ay
nter gütiger Mitwirkung der Frau Anna
Walther Strauß, Concertſängerin aus
Gaſel, und des Herrn Muſikdirector Joh.
Naret Koning aus Mannheim.
Wegen Unwohlſein des Herrn Leonh.
Volff aus Marburg hat Herr Muſik=
Director Koning ſeine Mitwirkung bereit=
villigſt
zugeſagt.
Sperrſitz 3 Mark - Saal 2 Mark-
Ballerie 1 Mark.
Billete ſind von Montag den 27. an zu
aben bei den Hereen Bergſträßer,
Lingelhöffer und Schödler.
9903) Schutt kann abgeladen werden.
Caſinoſtraße 14.

3 Zur Mehelſuppe
auf Samſtag den 25. d. Mts. lade

freundlichſt ein.

B. Ph. Baumann.

9905) Ein Junge kann gegen Wochen=
lohn
die Schloſſerei erlernen bei
A. Röhler, Friedrichſtraße 9.
vA EzAaaim

Todes=Anzeige.

Freunden u. Bekannten die traurige
Nachricht, daß meine liebe brave Frau
Suſanne Becker nach einjähriger
Krankheit und in den letzten 14 Tagen
ſchwerem Leiden Freitag den 17. Nov.
Morgens 2 Uhr ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
P. Becker.
Beffungen, den 23. Nov. 1876.
5526) Holz wird kein gemacht von Mar=
tin
Möſer Sohn, Döngesborngaſſe 2.

kammer.
Samstag 25. Nov.: Abenduntenhaltung der Me=
lomanen
.
25. Nov.: Generalverſamml. Deutſche

Kunſtgenoſſenſchaft.
Mittwoch 29. Nov.: Concert von Willem de Haan
29. Nov: General=Verſammlung.
Knaben=Arbeits=Anſtalt.
Mitwoch 6. Dez.: General=Verſammlung der
Steinkohlen=Geſellſch. Merkur.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitan 24. November.
Roſenmüller und Finke.
Original=Luſtſpiel in 5 Atten von Dr.
Karl Löpfer.
Perſonen:
Chriſtian Timotheus Bloom,
Groß=Kaufmann.
Hr. Werner.
Guſtav Theodor, ſein Sohn,
Offizier;:
Hr. Edward.
Roſamunde von Konau, ſeine
Mündel.
Frl. Berl.
Anſelm Bloom, penſionirter
Haup mann, ds Hindels=
herrn
Bruder

Hr. Hofmann.
Erneſtine, ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Carl Theodor, ſein Sohn
Comptoiriſt
Hr. Wisthaler.
Friedenberg. G.oßhandler aus
Hr. Nötel.
der Reſiden;
Urike, ſeine Tochter
Frl. Hoffmann.
Mählig. Zunftmeiſter, Mojor Hr. Mendel.
Apotheker Licht, Hauptmann Hr. Schimmer.
Hr. Butterweck.
Hillermann), in Bloom's
Geſchäft
Hr. Reichhardt.
Behreno
Beatrip, Wirthſchafterin in
Fr. Eppert.
=
Blooms Hauſe
Hr. Weitgaß.
Raffel

Hr. Dornewas.
Aron 1 Wucherer
pr. Franke.
Braͤhm
Sturr, ein alter invalider
Hr. Leib.
Grenadier
Gralle, Gerichtsbote und
Executor
Hr. Bormuth.
Jack, ein Jockei
Louiſe Hedrich.

Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.

Feine Laguieivre.
Looaoiaooeoenanaaaagnaoo;

[ ][  ]

2070

R B81.

für alle hieſigen u. auswärtigen Zeitungen zu

naſon gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=Epe= Heil 49

Dio HARHuAiurzunuu idu Hauonodi ditionenſelbſt, ohne Portou. Speſenbefinden ſich
m6
in der Annoncen=Expedition von AsssdaIf GO38ö, k1akkurl a. H.
General=Agentur in Darmſtadt. W. A. Gärtnor, Woogsplatz 3.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 24. November.
- J. J. K. H. Prinz und Prinzeſſin Ludwig. w lche am 21. dſs.
England nach längerem Aufenthalt verließen, ſind heute Nachmittag 2 Uhr
N H. V.
hier erwartet.
Der unterm 10. d. M. der Landesſynonde zugegangene Voran=
ſchlag
für den evangeliſchen Centralkirchenfond fur die
Jahre 1877-1879 ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 18515:2 Mark
26 Pf. ab. Die Einnahme für die drei Jahre ſetzt ſich zuſammen aus:
Kaſſevorrath 70,000 M. Beitrag des Staates ſür die Bedürfniſſe der evan=
geliſchen
Kirche 522,772 M. 26 Pf., Ueberſchuß des Einkommens beſetzter
Pfariſtellen 37500 M. Ueberſchuß des Einkommens erledigter, bezw. zu=
ſammenzulegender
Pfarrſtellen 120,000 M., Ertrag der Pfingſicollecte
6300 M., Umlagen auf die evangeliſchen Kirchen= und Stiftungsfonds
90,000 M., Umlagen auf die Angehoͤrigen der evangeliſchen Kirche
1005,00 M. Unter den Ausgaben erſcheinen als Koſten der Landes=
ſynode
14550 M. Oberconſiſtorium 176.562 M. 87 Pf., Staatsgehalte der
evangeliſchen Geiſtlichen 220757 M., Beittag zu den Pfarrgehalten
9300 0 M., Koſten der Verwaltung ſolcher Pfarrzellen, deren Inhaber
zur Verſehung der Pfarrgeſchäfte nicht mehr im Stande ſind, 54,000 M.,
für Stipendien 15,300 M., Koſten, welche durch die Veranlagung und Er=
hebung
de: Umlag n erwachſen, 48825 M., Uneinbringliche Poſten und
Nachläſſe 18000 M., ſtändiger Beitrog zur allgemeinen geiſtlichen Wittwen=
kaſſe
37854 M., Zinſen von aufgenommenen Kapitalien 18.200 M, zu=
rückzuzohlende
Kopitalien 60,000 M., Reſervefond 47913 M. 39 Pf. und
D. 3tg.
Betriebskopital 100,000 M.
Nach der Deuiſchen Bühnengenoſſenſchaftsztg. ſollen Frln. Meſſel
unbekannt für welche
von Magdeburg und Hr. Schott von Düſſeldorf-
Fächer - am Gr. Hoftheater dahier engagirt worden ſein.
- Es iſt nunmehr im Werk, Fünf=Markſtücke in Gold lalſo
halbe Kronen) auspiägen zu laſſen und dieſe Münze in Berlin bis auf
die Höhe von 80 Millionen Mark zu bringen.
Unſere Jäger werden mit Inte eſſe vernehmen, daß auf der am
17. dſs. Mts. ſtattgehabten Jagd des Fürſten Pleß in Schleſien Kaiſer
Wilhelm eine erneute Probe ſeiner Nüſtigkeit abgelegt hat, indem er von
ca. 120 Stück Roth=, Damm= und Schwarzwild allein 43 Stück erlegte,
worunter einen Achtzehnendner ſeltenſter Größe.
Einem Berichie des Herrn Dr. Alex. Spieß in Frankfurt über
die dortigen Geſundheit=Verhältniſſe entnehmen wir Nachſtehendes:
Daß die Kinderſterblichkeit lein Ausdruck, der meiſt gleichbedeutend mit
Sterblichkeit im erſten Lebensjahr gebraucht wird) genau in dem Verhält=
niß
zu= und abnimmt, wie die Krankheiten des Verdauungsapparats, daß
alſo dieſe Krankheiten und els ihre Urſache die unzweckmäßige Ernährung
der kleinen Kinder, überall der Hauptgrund der großen Kinderſterblichkeit
ſind, habe ich in den Berichten der letzten Monate wiederholt betont und
dabei die Nothwendigkeit zweckmäßiger Ernährung ſowie die dieſer entgegen=
ſtehenden
Schwierigkeiten hervorgehoben. Als ich bei dieſer Gelegenheit den
Wunſch ausdrückte, wir möchten auch hier in Frankfurt bald dem Vorbild
Stuttgart's und anderer Städte folgend, dahin kommen, eine allen hygieni=
ſchen
Anforderungen entſprechende Anſtalt für Kindermilch zu beſitzen,
wußte ich nicht, daß die Sache hier bereits im Werden war und heute ſchon
iſt eine Kindermilchanſtalt Frankfurt nahezu eine vollendete Thatſache.
Die Milchverhältniſſe ſind in unſerer Stadt wie noch in den meiſten deut=
ſchen
Städten, in denen nicht wie in England einſaches Wäſſern der Milch
ſchon mit Strafen bis zu Hunderten von Mark belegt wird, ſehr jammer
volle. Daß alle gewöhnliche Milch, die zu 18 und 20 Pf. verkauft wird,
gewaſſet iſt, weiß jede Hausfrau, und ebenſo weiß ſie, daß bei einem et=
waigen
Wechſel ſie nur vom Regen in die Traufe kommt; mit wie ſchlech=
tem
Waſſer aber die Milch verdünnt wird und womit die Kühe gefüttert
werden, das weiß ſie leider nicht und kann und wird es nie erfahren.
Neben dieſer für die kleinſten Kinder namentlich im Sommer ſehr gefähr=
lichen
Milch gibt es nun einige Beſitzer von Kühen, die ſpeciell Kinder=
milch
verkaufen, und zwar zum doppelten Preis, zu 35-40 Pf., und die,
wenigſtens theilweiſe, nach beſtem Wiſſen eine gute, reine und unverwäſſerte
Milch lieſern. Hiermit iſt aber uns Aerzten nicht genügt, die Forderungen,
die wir im Intereſſe der kleinen Kinder an eine geſundheitsgemäße Milch
ſtellen, gehen viel weiter und dieſen Anſorderungen kann nur in Anſtalten
wie die hier z. 3. ins Leben tretende, genügt werden. Deßhalb muß dieſe
Anſtalt auch als etwas von dem bisher Beſtehenden durchaus Verſchiedenes
betrachtet werden; es handelt ſich nicht um die möglichſt gute und ſorg=
faltige
Milchwirthſchaft eines Oekonomen, ſondern um eine aus Arztlichem

Bedüifniß hervorgegangene, von Aerzten ins Leben geruſene und von
Aerzten ſtets controlirte hyzieniſche Anſtalt, bei der in erſter Linie den
weiſeſtgehenden Anforderungen der Geſundheitspflege, wie ſie die Beobach=
tung
der Aerzte über den Enfluß der Milch in ihrer mannigſachen Zu=
ſammenſetzung
auf den kindlichen Organismus gelehrt hat, entſprechen wird,
die finanzielle Frage erſt in zweiter Linie kommt. Dieſe hygieniſchen An=
ſorderungen
erſtrecken ſich nun aber auf ſehr viele Punkle: wenn für den
Menſchen Luft, Licht und Reinlichkeit die erſten Bedingungen geſunder
Wohnungn ſind, warum ſollen T iere in niederen, dumpſen, übelriechenden
Stallungen, wie wir uns einen Kuhſtall doch meiſtens vorſtellen, beſſer ge=
deihen
2 Die Stallungen müſſen alſo hell, luſtig. gut ventilirt und mit
äußerſter Sorgſalt rein gehalten werden. Zum Futter daif nicht das von
den Landwirthen als das beſte erkannte gewahlt werden, ſondern dasjenige
von dem die urztliche Beobachtung gelehrt hat, daß es dem zarten Darm
des Kindleins am beſten zuſagt. Bei der Auswahl der Kühe muß mit der
größten Sorgfalt zu Werk gegangen werden, einzelne Racen, die größere
Neigung haben, perlſüchtig zu werden, müſſen ganz ausgeſchloſſen werden,
die Thiere müſſen unter ſieter älztlicher Auſſicht ſtehen und bei den leiſeſten
Krankheitsſympiomen enifernt werden. Lann, und dies iſt ein Punkt, auf
den wir Aerzte großes Gewicht legen müſſen, dürfen die Kühe nur zu be=
ſtimmten
Zeiten ihrer Milchproduction ſür Kindermilch verwandt werden
und müſſen zu anderen Zeiten entſchieden ausgeſchloſſen werden; hierourch
wird ein ſteter Wechſel der Thiere nothwendig. Daß, wenn all dieſen An=
forderungen
genügt und hierdurch die nach unſerem Wiſſen für das Kind
beſtmögliche Milch geliefert werden ſoll, der Preis dieſer Milch ein etwas
hoher werden wird, vielleicht 45- 50 Pf. per Liter, iſt erklärlich. So ſehr
es auch zu bedauern iſt, daß hierdurch eine ſolche gute Milch nicht allen
Kindern zugänglich ſein wird, ſo iſt dies doch kein Grund einen ſo wichti=
gen
(ygieniſchen Fortſchritt nicht mit Freuden zu begrüßen; iſt ja leider
der Koſtenpunkt überhaupt der größe Hemmſchuh bei allen hygieniſchen Be=
ſtrebungen
. Aber ſelbſt dieſer der guten Hausfrau unerhört ſcheinende
Milchpres ſtellte die Ernährung des Kindes doch nicht oder nur kaum
theurer als eine Ernährung mit condenſirter Milch, Neſtle's Kinder=
mehl
ꝛc.
Wiesbaden, 18. Nov. Heute Nacht iſt der Gefängnißinſpector
Siegler flllchtig geworden. Derſelbe ſoll die Arbeitskaſſe der Gefangenen
mitgenommen und mit weiblichen Gefangenen unerlaubte Handlungen vor=
genommen
haben. (Siegler wurde am Samstag Abend auf einem Dampf=
ſchiff
unterhalb Coblenz bei Urmetz verhafiet. Als derſelbe aus der Cajüte
auf das Verdeck gebracht war, ſprang er in den Rhein und iſt bis jetzt
nicht gelandet worden.)
Karlsruhe, 19. Nov. Nachdem die leeren Kiſtchen, in welchen die
auf der Bahn entwendeten 20000 Mk. ve=packt warey, und von dem ge=
ſtohlenen
Geld 4900 Mk., wovon 1000 Mk. in Gold, den Reſt in
Silber in der Nähe der Reſidenz aufgefunden worden war, iſt es auch ge=
lungen
, den Urheber des Diebſtahls zu entdecken und zu verhaften. Der=
ſelbe
. ein Güterſchaffner, hatte das Geld bei ſeinem Beuder in Kirchheim
bei Heidelberg verſteckt, wo es. ein ſtreiſender Gendarm in der Wohnſtube
unter dem Beit liegend fand. Die Generaldirection der Großh. Eiſenbahn
hatte dem Enidecker eine Belohnung von 600 Mk. zugeſichert. Ob der
Bruder des Diebes bei der Ausführung des Diebſtahls betheiligt war, iſt
noch nicht ermittelt.
In Düſſeldorf hat ein bei der Rheiniſchen Eiſenbahn= Verwal=
tung
ſeit langen Jahren angeſtellter Ingenieur - ein ſchon bejahrter Mann
eine Probe großer Geiſtesgegenwart und Entſchloſſenheit abgelegt,
welcher er die Ghaltung ſeines Lebens verdankt. Derſelbe kam in Dienſt=
geſchäften
die Bahnlinie an der Unterführung vor deu Marſchierthore ent=
lang
. Als er ſich gerade in der ſtarken Kurve neben dem Maſchinenhauſe
befand, bemerkte er plötzlich den von Verviers kommenden Zug unmittel=
bar
hinter ſich her und den vora Rheiniſchen Buhnhoſe zu Aachen in ent=
gegengeſetzter
Richtung abfahrenden Kölnerzug dicht vor ſich in raſcher
Fahrk. Al3 er ſah, daß er weder rechts noch links über das Geleiſe mehr
entweichen konnte und in aufrechter Stellung, obwohl er zwiſchen den bei=
den
Geleiſen ſich befand, von den Trittbreiſern erfaßt worden wäre, warſ
er ſich eilig platt zu Boden, ſo daß die Trittbretter beider Züge gleichzeitig,
uber ihn wegſauſten. Der Zugführer des Belgiſchen Zuges hatte bereits
bei Ankunſt am Bahnhofe gemeldet, daß Jemand überfahren worden ſei,
worauf das Gerücht von dem Lode des Mannes entſtand, welches er bald
ſelbſt widerlegte, als er am Bahnhofe erſchien. Uebrigens hatte er in der
haarſträubenden Situation die Cigarre nicht ausgehen laſſen, eine gewiß
ſeltene Kaltblütigkeit.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.