Abonnementspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von alln Poſt=
Emtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark v0 Pf. pro Quartal
incl. Poſtaufſchlag und Beſtellgeblhr.
(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Laablalk.
Inſerate
werdem angenommen in Darmſtal
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärtz
von allen ſoliden Anronen=
Ewpe=
ditionen.
139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Breigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
„.22.
Freiteg den 17. November
1876
B e k a n n t m a ch u n g.
Betrefſend: Die Erhebung der directen Steuern pro 6. Ziel,
Tilgungs=
renten u. ſ. w.
Die Erhebung der rubricirten Gelder in der Gemeinde Beſſungen findet ſtatt;
Bor der Mahnung: auf dem Rathhaus zu Beſſungen von Vormittags 8
bis Nachmittags 4 Uhr am 14, 15., 16., 23. und 24. November.
Nach der Mahnüng: In der Wohnung des Unterzeichneten -
Steinacker=
ſtraße 27 — an jedem Dienſtag und Freitag des Monats December.
Die Pfandung erfolgt nach dem 12. December.
Großherzogliche Diſtricts=Linnehmerei Beſſungen.
9592)
Moter.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von gummirten
Hanf=
ſchläuchen ſoll auf dem Soumiſſionsweg
vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind
bis zum
21. Ifd. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei dem Stadtbauamt einzureichen, woſelbſt
Voranſchlag und Bedingungen zur Einſicht
offen liegen.
Darmſtadt, am 13. November 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9599)
Ohly.
9558a) Donnerſtag den 23. d. Mts.,
von Vormittags 9 Uhr ab, ſollen im
Zeughaushofe verſchiedene, für den
dies=
ſeitigen Gebrauch nicht mehr geeignete
Gegenſtände, darunter 3 Transportwagen,
60 Aexte, 4 kupferne Keſſel, 10
Schneide=
zeuge, Futterſäcke, Stangengebiſſe, Taue ꝛc.,
altes Guß= und Schmiedeeiſen,
Zünder=
metall, Meſſing, Kupfer ꝛc. öffentlich an
den Meiſtbietenden gegen baare Zahlung
verkauft werden.
Darmſtadt, den 15. November 1876.
Artillerie=Depot.
Feilzebotenes.
Tinten.
Schwarze Schreib. u. Copirtinte,
prachtvollste Salon-, Aleppo-, Tannin-,
Carmin-, Blane u. andere Tinten aus
der Fabrik von H. v. Gimborn in
Em-
merich sind stets auf Lager bei alla.
BusA- u. Sehreibmaterialier Nandlungen.
SohWämme,
großes Lager aller Sorten, in ſchöner
Auswahl, empfiehlt
Friedr, Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
8322)
5 Den Hausfrauen
2
empfiehlt: Moscovade=Syrup 40 Pf.,
Weizen=Syrup 35 Pfg., Apfelkraut.
25 Pf., Apfel=Gelee 70 Pf.,
Cry=
ſtall=Sprup 35 Pf, Himbeer=Gelee
160 Pf., Havanna=Houig 60 Pf.,
Land=Honig 60 Pf. per ½ Ko. Bei
Quantitäten billiger.
Heorg LLiebig Hohn.
9011) Frankfurter Siedwürste
per ½ Ko. M. I. - Mittwoch und
Samſtag iu friſcher Sendung.
.
Thüringer: Cervelatwurſt,
Zun=
genwurſt, Trüffel=Leberwurſt u.
Cer=
velat=Knackwürſte, letztere per St. 17Pig.
G. L. Ariegk.
Kiddleder-Créme.
Beſtes Mittel, um Kiddleder=und Chagrin=
Stieſel in gutem Zuſtand zu erhalten.
H. Schüssler,
Ludwigſtraße 14.
NB. Mein Geſchäft „Louiſenplatz 4u iſt
eingegangen.
Amsſerdumer Sehellſische
empfiehlt
9669)
L. Brüchweh,
Hoflieferant.
Sehr gute
9447)
ſSIIIEIIS-GhoCohaOb
Chyenkude ohne Gewürze
1 Pfd. 1 Mark.
Choeoiade wit Vanille 160.
Eisen-Chocolade 1 Pfd. 160.
AnsGl-AporUkt, Markt I.
H.
9659)
G)
9R verrsufen.
Ein anderthalbſtöckiges Wohnhaus, welches an einer Straße in Darmſtadt
ge=
legen, mit größerem Garten umgeben und ſich hauptſächlich zum Alleinbewohnen eignend,
iſt billig zu verkaufen. Näheres bei der Expedition.
„
Geſchäfts=Lroffnung und Empfehlung.
Ich zeige hiermit dem geehrten Publikum ſchuldigſt an, daß ich auf hieſigem
Platze, Grafenſtraße Nr. 35, ein Kalbs= u. Hammelsmetzger=Geſchäft etablirt
habe, und da es mein angelegentlichſtes Beſtreben ſein wird, durch gute, reelle Waare
und aufmerkſame Bedienung allen darauf bezüglichen Anforderungen zu entſprechen,
halte ich mich zu geneigtem Zuſpruch ergebenſt empfohlen und zeichne
Hochachtungsvoll
Leddeoig Eguer,
9660)
Kalbs= u. Hammelsmetzger.
554
2018
9693)
226
beſonders für Hauskleider
Hſtolduehe Nulbilſo,,e, geeignet, den Meter zu
60 Pfennig empfiehlt
Theodor Schuab.
Für Bäcker
empfehle: Havanna= u. Land=Honig,
Raffinade in Hüten u. Pulver, amerik.
u. franz. Zucker=Syrup, Amonium,
Potaſche gewöhnliche u. gereinigte, ſüße
u. bittere Mandeln, Roſinen, Corinthen,
Sultaninen, Citronat, Orangeat,
Anis u. reine Gewürze zu bill. Preiſen.
Georg Liebig Cohn.
196
Fichtenwellen
zum Decken der Roſen ꝛc. bei
C. Völker,
75 untere Hügelſtraße.
Caul Schmuidht,
Weingutsbeſitzer in Ober=Olm,
empfiehlt ſeine reingehaltene Weine billigſt.
8 Weißwein per Flaſche 60 Pfg.
75 „
„
„
„
M. I.
Rothwein
Zu haben Caſiüoſtraße 26.
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ent=
ſprechend billigerem Preis direct effectuirt.
9661) Langegaſſe 8 iſt ein ſehr gutes
fehlerfreies Pferd zu verkaufen.
Vermiethungen.
vuounzp-ſerz,
ee
RAAAAAAAAn AArxaN.
8921) Ecke der Magdalenen= und
d4
Lautenſchläger=Straße eine hübſche H
40 Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.4.
d4 mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen.
4 Auf Verlangen möblirt.
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uupr=O.
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8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen, für
Polytech=
niker oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8718) Beſſ. Carlſtr. 6, 1 St. h., ſind
möbl. Zimmer zu vermiethen mit oder ohne
Beköſtigung.
8742) Beſſ. Carlſtr. 3, 2. St.: 1möbl
ſchönes Zimmer; desgl. ein kleineres in der
Manſarde.
8764) Eine kleine Wohnung und ein
einzelnes Zimmer zu verm. Blumenthalſtr. 81.
5370) Eine elegant möblirte Stube.
Steinſtraße 8.
9578) Eliſabethenſtraße 46
2 möblirte Zimmer zuſammen oder einzeln
zu vermiethen.
9662) Langegaſſe 8 iſt ein Logis zu,
vermiethen; auch können 2 Herren Koſt u.
Logis erhalten.
5663) Ein vollſtändiges Logis im
Seiten=
ban gleich zu beziehen. Arheilgerſtraße 66.
Kaufmänniſcher Verein.
Montag 20. Nov. Abends 8 Uhr im großen Saale des Darmſtüdter Hofes
Vorirag
des H rn D. Judmig Büchner von hier über: „Sclaverei und
Goldatenweſen iz der Thierwelt.”
Schluß der Saalthüre präcis 8½ Uhr.
Für Nichtmitglieder ſind Karten zu M. 1. 50. in der Buchhandlung des Herrn
A. Bergſträßer, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitglieds= reſp. Abonnements= oder
Tageskarten geſtattet.
Die Einführung von Damen iſt nur uuſeren Mitgliedern geſtattet.
9664)
Der Vorſtand.
VolksbildungsVerein Darmſtadt.
9665) Donnerſtag den 23. November, Abends 8 Uhr. wird im großen
unteren Lokale der Turngemeinde am Woogsplatz der Ehclus öffentlicher Vorträge in
dieſem Winter=Semeſter mit einem Vortrage des Herrn Dr. Landsberger über
das Thema „der Wein und das Theater” eröffnet. Es wird ausdrücklich bemerkt, daß
der Beſuch Jedermann unentgeltlich freiſteht.
Nach dem Vortrage findet eine General=Verſammlung des Vereins mit
folgender Tagesordnung ſtatt:
1) Berichterſtattung des Vorſitzenden über die General=Verſammlung der
Geſell=
ſchaft für Verbreitung von Volksbildung in Heidelberg.
2) Beſchlußfaſſung über Gründung einer Volksbibliothek.
Um recht zahlreiche Betheiligung Seitens der Vereins=Mitglieder wird gebeten.
7
9DAAANAuurrgsgrnN
4
t.
AnUnntnuuuattiAUU,
49646)
Coneert Anneige.
4
4
Das erſte Concerk zum Beſten des Wittwen-
1
141
und Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
0
findet Montag den 20. Novbr. im Saalbau ſtatt. Anfang 7 Uhr.
4
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer
8 und Klingelhöffer zu haben.
Nummerirte Plätze: 3 Mark; nicht nummerirte Plätze: 2 Mark; Vor=
4
141
ſaal 1 Mark.
Beſtellungen für Abonnement können bei Herrn Büchl er, Karlſtraße 38,
4 abgegeben werden.
Der Ausſchuß.
14
14)
W.
4
M.
Mi
2)
4
„=
AEAAAAATAAAUARUN
Hoyart”
GOTOIR.
Denjenigen Mitgliedern, welchen die Einladung für das nach Bendigung des
ange=
zeigten Concertes ſtattfindenden „Bällchen; bis jetzt noch nicht zugekommen, diene
zur Nachricht, daß die betr. Liſte bei Herrn W. Pfeil jun. Eliſabethenſtraße 5 bis
Samstag den 18. Nov. zur Einzeichnung offen liegt.
9647)
Die Tanz=Commiſſion.
9372) Gründlicher Unterricht im
Kla=
vierſpiel für Kinder vom 8. Lebensjahre an.
1 Mark per Stunde. Näh. in der Exp.
9666) Ein erfahrenes Dienſtmädchen
zu baldigem Eintritt geſucht. Neckarſtr. 22
Treppe.
9637) Fichten=Wellen zum Decken ſind
wieder angekomm en.
Soderſtraße 52.
Dehn.
9667) Es wird ein Lehrer geſucht,
der engliſchen Unterricht ertheilt.
Offerten an die Exp. d. Bl. unter L. M
2019
Krieger=Perein Darmſtadt.
Montag den 20. November 1876, Abends 8½ Uhr
H0
aOnats-eesammiung
im Gartenſaale des Schützenhofes.
Tagesordnung: 1) Wahl von Delegirten für den diesjährigen
Dele=
girtentag.
2) Abſtimmung über den Antrag auf Abänderung des
8 3 der Vereinsſtatuten.
3) Geſchäftliche Mittheilungen.
NB. Wir erlauben uns darauf aufmerkſam zu machen, daß dieſe Monats=
Ver=
ammlung unter allen Umſtänden beſchlußfähig iſt.
1654)
Der Vorstand.
Raſholißen=Verein Darmſtadt.
668)
Sonntag den 19. Nov., 8 Uhr, im Vereinslokal:
Husikalische Abend-Unterhaltung.
SGSSUU
Vierunddreißigſtes Jahr.)
KRufkes Concert
im
SaUIbau.
Samſtag den 18. November 1876,
unter
eitung des gerrn Muſikdirector Willem de Haan.
Anfang 8 Uhr.
Saal zur Traube.
5
Mittwoch 29. Nov.
EOTAN
von
Willem de Haay
unter gütiger Mitwirkung der Frau Anna
Walther Strauß, Concertſängerin aus
Baſel, und des Herrn Muſikdirector
Leon=
hard Wolff (Violine) aus Marburg.
9672) Ein junger Mann von Darmſtadt
aus achtbarer Familie, mit guten
Schul=
kenntniſſen verſehen, kann auf dem Comptoir
eines Fabrikgeſchäftes als Lehrling eintreten.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
9673) Ein feineres
Hausmädchen
von nettem Aeußern, das perfect zu
bü=
geln und zu ſerviren verſteht, ſich jedoch
der Hausarbeit unterzieht, in ein ſtilles
Herrſchaftshaus auf dem Lande zu
enga=
giren geſucht gegen guten Lohn. Gefl.
96
Frco.=Offerten unter E. 65515 befördert
die Annoncen=Expedition Haaſenſtein u.
Vogler in Frankfurt a. M.
9591) Schloſſer=Werkzeug zu kaufen
geſucht. Näheres bei
Ph. K. Hummel Wtwe.
Cages-Kalender.
Samstag 18. Nov.
PROORA AAL.
1. Scene aus „Joſephi, für Bariton=Solo und Chor
2. Der 23. Pſalm, für Männerchor
3. Nachthelle, für Tenor=Solo und Chor
4. Variationen über ein Thema aus der Oper
„Ludovic” (Op. 12)
5. Reiterleben, ein Cyclus v. 6 Liedern f. Männerchor
6. Heiterer Lebenslauf für Männerchor
L. Mehul.
F. Schubert.
F. Schubert.
F. Chopin.
N. W. Gade.
T. A. Mangold.
Inſtrumentale Soli: Herr W. de Haan.
Geſangſoli: Die Herren Laudenheimer und Pfeil.
W. Ohne Vorzeigung der Perſonalkarte iſt der Zutritt nicht
ge=
tattet.
Diejenigen verehrl. Mitglieder, welche noch nicht im Beſitze von ſolchen
ind, wollen ſich mit ihren deßfallſigen Geſuchen an Herrn W. Pfeil jun.,
Eliſa=
ethenſtraße 5, wenden.
Karten für Nichtmitglieder ſind M. 2 bei den Herren Kaufmann Bauſch,
Narktplatz 5 und Kunſthändler Schödler zu erhalten.
620)
Dey Vorstand.
39670) Ein gelber glatthaariger 9671) Samſtag den 18. d. Mts.
Hund mit ledernem Halsband
Emit 2 Löwenköpfen, auf den Na=
Metzelſuppe
ten, Mäuschen” hörend, iſt entlaufen. Der
zinder erhält eine Belohnung und wolle l wozu freundlichſt einladet
ine Adreſſe in der Exped. d. Bl. hinter=
Vr. Heyer, zur Sonne.
gen.
[O E 6408.)
Sonntag
„
Montag
„
„
Dienstag
Donnerst.
Miltwoch
18. Nov.
18. Nov.
19. Nov.
19. Nov.
20. Nov
20. Nov
20 Nov.
21. Nov.
23. Nov
29. Nov.
: Abend=Unterhaltung des
Ge=
ſangvereins Liedertafel.
V. Concert d. Mozart=Vereins.
: Abend=Unterhaltung des
Ge=
ſang=Vereins Liederzweig.
2 Abendunterhaltung des Beſſ.
ülteren Geſang=Vereins.
: Muſikaliſche
Abendunterhal=
lung des Katholiken=Vereins.
Concert der Großh. Hofmuſik.
Vortrag. Kaufm. Verein.
1 Monats=Verſammlung des
Krieger=Vereins.
: Generalverſammlung der
Mit=
glieder d. V. für Blödſinnige.
: Vortrag u.
Generalverſamm=
lung. Volksbildungs=Verein.
: Concert von Willem de Haan.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 17. November.
Die Galloſchen des Glücks.
Zauberpoſſe mit Geſang und Tanz in 3 Akten
und 8 Bildern, von E. Jakobſon und Girndt.
Perſonen:
Das Glück
Fr. Reubke=Beilhae
Die Sorge
Fr. Steck.
Hr. Balterweck.
Rulllich, Spengler
Fr. Eppelt.
Lotte, ſeine Frau
Hrl. Hoffmann.
Marie
Frl. Ethel.
Helene, deren Kinder
W. Knorzer.
Fritz
Muggelberger, penſionirier
Hr. Franke.
Tänzer
Hr. Edward.
Carl, ſein Sohn
Hr. Mendel.
Heinrich) Lehrjungen bei
Hr. Schimmer.
Wilhelm)
Kullrich
Frl. Bernhard.
Minna, Kammerjungfer
Hr. Leib.
Nena, Miniſter:
Hr. Werner.
Juſſuff, ein Mohr
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
2020
Na. 426
Die Waſſerverſorgung für Darmſtadt.
(Skizze eines bezüglichen ſpeziellen Projektes und Voranſchlags, mitgetheilt
von Herrn Stadtbaumeiſter Hechler.)
(Aus dem Gewerbeblatt für das Großherzogthum Heſſen.)
Der Entwurf für ein vollſtändiges Waſſerwerk zur Verſorgung der
Stadt Darmſtadt, deſſen Bearbeilung unter Zugrundlegung der von dem
Stadtbauamt Darmſtadt ausgeführten Vorarveiten und Vermeſſungen der
Fiema J. A. Aird in Berlin unter Leitung des Stadtbaumeiſters
Hech=
ler laut Vertrag vom 20. December 1875 übertragen worden iſt, wurde
in 16 Blatt Zeichnungen herzeſtellt und folgt nachſtehend eine detaillirte
Erläuterung des geſammten Projekts:
Allgemeines. Die Hauptgrundlagen, welche bei der Anſertigung
des Projekts benntzt und von Seiten des Stadtvorſtandes beſtimmt worten
ſind, beziehen ſich auf das zu liefernde Waſſerquantum und auf die
Aus=
dehnung der Aulage überhaupt.
Die Beſchaffung des Waſſers ſoll durch im Griesheimer Eichwäldchen
anzulegende Brunnen erfolgen und ſoll im Maximum eine Quantitäl von
600 Ebm Waſſer täglich in die Stadt geliefert werden, und zwar in der
LLeiſe, daß daſſelbe nach allen Theilen der Stadt durch Röhren
ge=
leitet werden und hier unter genügendem Truck (d. h. in allen Etagen
der Häuſer) zur Benutzung gelangen kann. Auch ſoll auf einen
ſpäte=
ren Anſchluß des Ortes Beſſungen Rückſicht genommen werden
Die Höhenlage der Stadt ſelbſt iſt eine ſo wechſelnde (zwiſchen den
Höhenordinaten von L 130m und F. 176m (Amſterdamer Pegel), daß
eine Theilung derſelben in eine niedrige und eine hoch gelegene Zone
noth=
wendig ſchien, deren Grenze ungefähr die Ordinate F 151 m gegeben wurde,
wodurch der obere Theil etwa ¹⁄s, der untere Theil etwa 35 der
Einwoh=
ner umfoßt.
Die zur Verſorgung der beiden Syſteme beſtimmten Reſervoire liegen
mit ihren Sohlen auf 1925m und L. 177m, ſo daß bei faſt enilee:
tem Reſervoir für die Hochſtadt eine theoretiſche Maximaldruckhöhe von
192, 5-151 — 4l5m, für die Niederſtadt eine ſolche von 177-130-
47m ſich ergibt.
Von den Brunnen ſoll das Waſſer mittelſt Maſchinen nach dem
Re=
ſerpoir für die Niederſtadt gepumpt werden, von wo aus ein Theil alsdann
noch weiter bis zu dem für die Hochſtadt beſtimmten Reſervoir gehoben
werden muß. Nach dieſen allgemeinen Grundſätzeu iſt das Projickt
ent=
worfen, deſſen Vetails ſich aus folgenden Erläuterungen ergeben werden.
1) Brunnen=Anlage. Die umfaſſenden Unterſuchungen haben
er=
geben, daß ein Waſſerquantum von ca. 800Ebm Waſſer täglich mit
Sicherheit einem Brunnen entnommen werden kann, ſo daß die
Verſor=
gung der Stadt bei Berückſichtigung des zur Condenſation und
Keſſelſpei=
ſung nöthigen Waſſers die Herſtelang von 10 Brunnen, welche im
Gries=
heimer Eichwäldchen angelegt werden ſollen und deren Eniſernung von
einander auf 240m feſtgeſetzt worden iſt, beanſprucht.
2) Pumpen=Anlage im Griesheimer Eichwälöchen. Die
Sohle des Reſervoirs für die Niederſtadt liegt auf L. 177 m, wahrend die
Ordinate des Waſſerſpiegels . 1805m beträgt. Der Waſſerſpiegel im
Verſuchsbrunnen betrug vor dem Beginnen mit den Pumpverſuchen
J. 91,13m, alſo bei einer Senkung des Waſſerſpiegels um ca. 220m
noch - 8893m. Für die Berechnungen iſt der tiefſte Waſſerſpiegel-
L. 8800m angenommen worden, ſo daß die totale Hubhöhe des Waſſers
-8m-8sa-O25m beträgt. Für das Druckrohr hat ſich eine Weite
von (40m am Geeignetſten erwieſen. Durch dieſes Rohr von 9450m
Länge ſollen in 22 Stunden Arbeitszeit von den Maſchinen 6170kbm
Waſſer (6000 Ebm für die Verſorgung der Stadt und 170kbm fur die
Maſchinen=Anlage am Niederreſervoir) in das Niederrrſervoir geliefert
werden, wozu dieſelbe eine Staͤrke von ca. 160 Pferdekraft haben müſſen.
Hierſür erſchien es zwecknäßig, 3 Maſchinen von je 55-60 Pferdekraft
vorzuſehen und dabei noch eine vierte Maſchine von gleicher Stärke als
Reſevcmaſchine in Ausſicht zu nehmen.
Anfangs kann letziere wegbleiben indem dann 2 Maſchinen zum Betrieb
genügen we=den, ſo daß die dritte Maſchine als Reſervemaſchine gelten kann.
Zu den Maſchinen ſind Woolſ'ſche Maſchinen gewählt worden, weil
die Maſchinen nach Wool'ſchen Syſtem am Oekonomiſchſten arbeiten.
Die Maſchinen und Keſſel beſinden ſich in einem Gebäude, an welches
ſich ein größerer Kohlenraum anſchließt.
Ferner iſt ein Wohnhaus für die Beamten, ſowie eine Reperaturwerkſtätte
vorgeſetzen und iſt die ganze Anlagefmit einer leichten Unzäumung umgeben.
Es ſoll an dieſer Stelle noch eiwähnt werden, daß das Druckrohr
auf beſtehenden Wegen nach dem Eſchollbrücker Weg und von dieſem längs
des Griesheimer Wegs durch den Ort Beſſungen und die Holzſtraße bis
zur Nieder=Ramſtaͤdter Straße gefühtt iſt. An letzterer iſt in der Nähe
der Idioten=Anſtalt das Niederreſervoir vorgeſehen.
3) Nieder=Reſervoir. Das in 22 Stunden gleichmäßig zu
lie=
fernde Waſſerquantum betraͤgt, wie ſchon erwähnt, 6170Ubm, wovon
170kbm für vie zweite Maſchinenanlage und 6000kbm zur Vertheilung
in die beiden Rohrſyſteme der Stadt beſtimmt ſind.
Hiervon kommen gewöhntich täglich 4000kbm auf die Niederſtadt,
während die Einrichtung ſo getroffen iſt, daß in außergewöhnlichen Fällen
auch 4500 Ebm abgegeben werden können; für die Hochſtadt ſind täglich
2000 bes 2150kbm beſtimmt. Der Verbrauch des Waſſers wechſelt aber
erfahrungsmuͤßig mit der Tageszeit und muß demgemäß für mehrere
Stun=
den ein weit gößeres Waſſe= quantum als das mittere vorhanden ſein, ſo
daß es. weil die Maſchinen nur gleichmäßig Waſſer liefern, nöthig erſcheint,
einen Theil des Conſums durch das Reſervoir z1 decken.
Außerdem muß alles Waſſer geliefert werden, welches während des
Lſtündigen Stillſtardes der Maſchinen gebraucht wird.
Redaction und Verlag: L.
Es iſt ferner zu berückſchtigen, daß das Hochſtadt=Rſervoir in 12
Stunden aus dem Niederſtadt=Reſervoir, welches während 22 Stunden
ge=
füllt wird, die nöthige Waſſerquantität erhalten kann.
Mit Rückſicht auf alle dieſe Verhältniſſe iſt das Niederſtadt=Reſervoir
auf 2000kb m nutzbaren Iyhalt, bis zur Oberkante der Abflußröhre
ge=
meſſen, projectit, wobei insbeſondere auch darauf Bedacht genommen iſt,
daß bei ausbrechenden Bränden ꝛc. ein gößeres Waſſerquantum zur
Ver=
fügung ſteht. Das Reſervoir iſt in 2 getrennten Abtheilungen proiektirt,
um bei etwa nöthig werdenden Reinigungen noch eine Abtheilung benutzen
zu können. Das Reſervoir iſt überwölbt und ca. Im hoch mit Erde
über=
deckt, um das Waſſer den Einflüſſen der Witterung möglichſt zu entziehen.
Die Hauptmaſchinenſtation am Griesheimer Eichwäldchen iſt durch
eine telegraphiſche Leitung mit dem Niederſtadt=Reſervoir, mit der in deſſen Nähe
befindlichen zweiten Maſchinenſtation und mit dem Hochreſervoir verbunden.
4) Pumpen=Anlage für die Hochſtadt. Wie ſchon früher
erwähnt wurde, liegt die Sohle des Reſervoirs für die Hochſtadt auf ½
1925m und der Waſſerſpiegel auf L. 196 m, während die Sohle des
Niederreſervoirs auf . 177m gelegen iſt, ſo daß das Waſſer um 190m
zu heben iſt. Für das Druckrohr ergibt ſich eine angemeſſene Weite von
O3m. Durch dieſes Rohr von 500m Länge ſollen im Maximum
2150Ebm Waſſer in 12 Stunden in das Hochreſervoir gedrückt werden,
wozu eine Maſchine von ca. 20 Pferdekraft nöthig iſt. Es ſino deßhalb
hie für zwei Maſchinen von je 20 Pferdekraſt vorgeſehen, von welchen die
eine als Reſervemaſchine dient.
Die Maſchinen ſind liegende Condenſationsmaſchinen. Tie
Geſammt=
anlage iſt ähnlich derjenigen im Griesheimer Eichwaldchen vorgeſehen,
je=
doch in weit kleineren Dimenſionen.
5) Hoch=Reſervoir. Daſſelbe iſt auf dem höchſten Verrainpunkt
in der Nühe der zweiten Maſchinenſtation projektirt und iſt deſſen
Höhen=
lage bereits unter 4) näher angegeben. Unter Berückſichtigung ühnlicher
Verhältniſſe wie bei dem Niederreſervoir iſt der nutzbare Inhalt dieſes
Reſervoirs auf 1000 kbm feſtgeſetzt worden. Das Hochreſervoir iſt in
gleicher Weiſe conſtruirt, wie das Niederreſervoir.
6) Rohrnetz. Das Hauptrohr für die Niederſtadt iſt o45m weit,
dasjenige füͤr die Hochſtadt o30m weit feſtgeſetzt worden.
Bei der Berechnung hat es ſich ergeben, daß für 1m Straßenlänge
ca. 009 Ebm Waſſer anzunehmen iſt, ſo daß auf die Hochſtadt 1992Ebm
Waſſer täglich kommen, wozu noch die Merck'ſche Fabrik mit 160Uhm
Waſſer zu rechnen iſt.
Pagegen kommen auf die Niederſtadt - 3234kbm Waſſer täglich,
wozu noch folgende größere Conſumenten zu rechnen ſind:
Inſanterie=Caſerne „
r 160 Cavallerie=Caſerne
Füſilier=Caſeine „ 150
„ 18 ) zuſammen 741 Ub m. Artillerie-Caſerne „ 100 Garniſons=Bückerei 13
„ Schuchard'ſche Fabrik „ 30
Für einen Kriegsfall müſſen ferner der Main=Neckar=Bahn noch
wei=
tere 280kbm und den auf dem Exercierplatz vorgeſehenen Barackenbauten
ebenfalls 240Ebm Waſſer läglich zugeführt werden können.
Unter Verückſichtigung aller dieſer Verhältniſſe ſind die einzelnen
Rohr=
ſtränge berechnet.
In den Plänen iſt das Syſtem für die Niederſtadt mit blauer,
das=
jenige für die Hochſtadt mit grüner Farbe eingezeichnet.
Punktirt eingezeichnet ſind diejenigen Strecken, welche zunächſt noch
ausgeſetzt werden koͤnnen. Die noͤthige Anzahl Schieber, Hydranten,
Luft=
hühne ꝛc. iſt vorgeſehen.
Ferner iſt eine Vorrichtung getrofſen, vermittelſt welcher die Leitung
der Hochſtadt ditect aus dem Niederreſervoir geſpeiſt werden kann; wenn
dazu eine beſondere Veranlaſſung vorliegen ſollte.
Das ganze Rohrnetz iſt aus außeiſernen Muffenröhren mit Bleidichtung
vorgeſehen, welche innen und außen mit einem Asphaltanſtrich verſehen werden.
Dieſelben werden mit der oberen Flüche ca. 150m lief in die Erde
ge=
legt, um ſie vor den Witterungseinflüſſen möglichſt zu ſchützen.
2 (Stadtverordneten verſammlung vom 16. November.) Erſter
Gegen=
ſtland der Berathung war die Regelung des Droſchkenweſens
gegen=
über dem neugebildeten Droſchenkutſcherverein. Für heute mag die
Mit=
theilung am Platze ſein, daß während der Zeit vom 1. Oct. bis 1. April
nur Einſpänner zur Verwendung gelangen reſp. nur Einſpännertaxen
er=
hoben werden dürſen. Die Taxe wird ſür den inneren Stadtrayon au
40 Pf. herabgeſetzt, die Auſſtellung von Droſchken an der Station
Roſen=
höhe dagegen abgelehnt. - Bezüglich der Freiſtellen an der Mittel.
chule entſchied man ſich dahin, daß ſolche im Verhältniß von höchſtens
5 zu 100 an würdige fleißige Kinder armer Eltern nach Anhörung der betr
Lehrer, durch die Schulcommiſſion vergeben werden ſollen. - Im
Budge=
des Hoſpitals pro 1877 wurden für Beſchaffung von Mobilien 9722 M.
für verſchiedene bauliche Herſtellungen 15,900 M. eingeſtellt.— Der
Antra=
des Hrn. Beigeordn. Lautenſchläger die Entfernung der Bäume von den
Erbbegräbniſſen betr. ſtützte ſich im Weſentlichen auf den 811 der Begräbnißord.
nung von 1828 u. bezweckte nur die Entfernung allzugroßer Bäume, welche di
Nachbarbegräbniſſe beeinträchtigen nach Anhbrung einer beſonderen Sachver
ſtäͤndigencommiſſion, er wurde indeß mit Rückſicht auf eine ganz neue zeitgemaͤß
Friedhoſsordnung nach kurzer Debatte zurückgezogen. Einſtweilen ſoll der beſte
hende Zuſtand aufrecht erhalten bleiben u. wurde deßhalb fraglicher 8 11 aufgeho
ben. Der Gehaltsbezug d. ſtädt. Turnhalldieners Göckel wurde auf 300 M. erhöh,
C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.