M
Abonnemenlspreis
6 Mark jährüich incdl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſi=
ämtern Beſieſlungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark do Pf. pro Quartal
ſnck. Poſlaufſchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeigeb(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommem n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Ggpe=
ditionen.
139. Jahrgang.
Amtliches Organ für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamks, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
N5 216
Freitag her J. Noveibeit
1836h
Darmſtadt, am 31. Oetober 1876.
Beteffend: Die Herbſtübungen der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion im Jahr 1876.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſiereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Darmſtadt.
Diejenigen Großh. Bürgermeiſtereien, welche aus rubricirter oder aus anderer Veranlaſſung Liquidationen über Quartier=
und Naturalleiſtungen an in den betreffenden Gemeinden einquartiert geweſenen Truppen aufzuſtellen haben, wollen dieſelben bis
längſtens Ende November l. J. in dreifacher Ausfertigung an uns einuſenden, andernfalls angenommen wird, daß keine Forderungen
zu machen ſind.
Bei Aufſtellung dieſer Liquidationen ſind die Beſtimmungen der Bekanntmachung vom 4. Februar 1870 (Reg.=Blatt Nr. 7)
und der Inſtruction vom 2. September 1875 GReichsgeſetzblatt Nr. 25) nicht nur im Allgemeinen, ſondern auch in Bezug auf
das dafür vorgeſchriebene Formular zu beochten. Das für die Liquidationen von, Fourage erforderliche Formularpapier wird Ihnen
auf Verlangen von uns abgegeben.
In Verhinderung des Kreisraths:
v. Marquard, Regierungsrath.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von gußeiſernen
Kanal=
rahmen ſoll auf dem Soumiſionsweg
ver=
geben werden.
Die hierauf Reflectirenden werden erſucht,
ihre bezüglichen Offerten bis zum
Mitt=
woch den 8. November, Vormittags
10 Uhr, bei dem Stadtbauamt
einzurei=
chen, woſelbſt auch Voranſchlag und Be
dingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 2. November 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9222)
Ohly.
Verſteigerung von
Baugegen=
ſtänden.
Montag den 6. Nov, Nachmittags
2 Uhr, ſollen auf der Bauſtelle des Großh.
Hoftheaters eine größere Anzahl in gutem
Zuſtande befindliche Thüren, Fenſter, Läden,
Brüſtungen, eichene Treppentritte ꝛc. in
mehreren Looſen, ſowie einige Parthien
Brennholz gegen Baarzahlung öffentlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. October 1876.
Der Großherzogliche Baurath.
Horſt.
9173)
gehörende, in hieſiger Gemarkung belegene,
Grundſtück:
Flur. Nr. Klftr.
III 93 68 Acker auf der Haard,
ſoll auf ſtadtgerichtliche Verfügung öffentlich
und meiſtbietend unter den im Termin
be=
kannt gemacht werdenden Bedingungen;
Freitag den 10. November d. J.,
Vormittags um 9 Uhr,
im Lokale des Ortsgerichts, Eichbergſtraße
Nr. 25, verſteigt werden.
Beſſungen, den 25. October 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
9223)
H. Felſing.
Bekanntmachung.
Das zum Concurs über den Nachlaß der
Margarethe Gengenbach von Darmſtadt,
Feilgebotenes.
Sehr gute
6849)
GESIIVIIEIIC-GIOGOLIOh
Pfd. 1 Blark.
AnsGt-zpornthk. Markt I.
18
Muhrkohlen.
Beifortwährenden friſchen Zuſendungen
empfehle ich beſtes ſtückreiches Ruhrer
Fettſchrot, vorzüglichen Ofen= u.
Heerd=
brand, ſowie Stückkahlen für Fullöfen
und ſchweren Schmiedegries in ganzen u.
halben Wagenladungen bei 3monatlicher
Zahluug zu den billigſten Preiſen. Auch
empfehle ich ſehr gute Maſchinenkohlen
in Waggonladungen von 200 %, einzelne
Centner in Säcken werden gegen
Baar=
zahlung möglichſt raſch geliefert.
Carl G. Laber,
Steinkohlen=Handlung,
Ludwigsplatz 8, eine Stiege hoch.
Holz=Handlung v. Gebr. Vogel
Nauheim bei Groß=Gerau.
Großes Lager E. 5791)
ſelbſt ausgehauener Daubhölzer.
4909) für Bier= und Weinfaß.
9052) Fichten=Deckreiſer ſind zu haben
Soderſtraße 52.
Dehn.
Durtihe Zwelſchen
35 Pfg. per ½ Ko., bei Abnahme von
5 Ko. 30 Pfg. empfiehlt, ſo lange Vorrath
3 Georg Liebig Sohn.
196
aueHrallstandet
in allen Größen empfiehl,
Fr. Laue Wwe.
Markt 7.
9055)
=Wer liefert friſche Eier!
6 Nüheres Markt Nr. 4 im erſten Stock.
529
1926
Na 256
2
100
Post.
EIN
e.
im Glas 50 Pfg.
„ „ 18 „
„ „ 15 „
Süßer Traubenmoſt
Kitzinger Bier von Th. Ehmann.
Stein'ſches Exportbier von Frankfurt
Am Sonntag habe mein
nen hergerichketes Reſtaurations-Lokal
Jagdhaus) eröffuet und verzapfe Bier im Glas wozu meine verehrten Gönner
höflichſt einlade.
Wilhelm Schmidt,
9224)
Hotel zur Poſt.
4
8 Den Hausfrauen
empfiehlt: Moscovade=Syrup 40 Pf.
Weizen=Syrup 35 Pfg., Apfelkraut
25 Pf., Apfel=Gelee 70 Pf.,
Cry=
ſtall=Syrup 35 Pf, Himbeer=Gelee
60 Pf., Havanna=Honig 60 Pf.,
Land=Honig 60 Pf. per Ko. Bei
Quantitäten billiger.
Heorg CLiebig Hohn.
Miillel & Becler,
Eiſenberg. Rheinpfalz.
2
Zu verkaufen.
8
Ein neu gebautes, 2¼ſtöckiges
Wohn=
haus im öſtlichen Stadttheil, ſchönſter Lage,
enthaltend zuſammen 12 Zimmer, 3 Küchen,
Waſchküche nebſt ſchönem Garten und
Hof=
pumpe. Näher. in der Expedition.
2
25
Kiddleder-Créme.
Beſtes Mittel, um Kiddleder=und Chagrin=
Stiefel in gutem Zuſtand zu erhalten.
E. Schüssler,
Ludwigſtraße 14.
NB. Mein Geſchäft „Louiſenplatz 41 iſt
eingegangen.
Lager aus der Theehandlung
von J. T. Ronnekeldt in Frank=
R- furt a. M. zu Originalpreiſen.
von G. L. Weiss.
kgl. Hoflieferant
WW0UIuDh in Stuttgart.
Bauille, Gewürz, Cacoigna
Cacaomaſſe, Chocoladebohnen
zu Fabrikpreiſen bei
G. A. Tricgb.
Fidird.rit-rtirchi.
Hls=Ari
W
Aecht türk. Iwetschen,
Apfelschnitzon,
gotr. Hirschen,
Mirabellen
empfiehlt billigſt
Eh. Webel,
9228)
Carlſtraße 24.
8 Prima Vensheimer 18761
(Nauſcher) per Schoppen 40 Pfg.
Wald=
ſtraße 33 (Katholiken=Vereins=Lokal).
Sog
20 Bäcker
8
empfehle: Havanna= u. Land=Honig,
Naffinade in Hüten u. Pulver, amerik.
u. franz. Zucker=Shrup, Amonium,
Potaſche gewöhnliche u. gereinigte, ſüße
u. bittere Mandeln, Roſinen, Corinthen,
Sultaninen, Citronat, HOrangeat,
Anis u. reine Gewürze zu bill. Preiſen.
Georg biebig Cohn.
9231) Feinen gebrannten gelben
Java=Kaffee empfiehlt
J. Kiſſel, untere Schützenſtraße.
Vermiethungen.
7766) Ein möblirtes Zimmer mit
Be=
dienung zu vermiethen. Steinſtraße 36.
7921) Zwei freundl. Zimmer mit u. ohne
Möbel, Ecke der Karl= u. Heinrichſtr. 72.
H.
pVvvuliyr.Ferel.
LVu”
XXTTALLAAuAt.AAAAAzd
8921) Ecke der Magdalenen= und
N Lautenſchläger=Straße eine hübſche 5=
N Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.d
I mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen. F
44 Auf Verlangen möblirt.
Ebendaſelbſt eine geräumige Werk=
=.
ſtätte mit 3 Zimmern u. Küche zum
5₈
Alleinbewohnen.
1 Pnepke”
Ne=
4
AAATTATAAAAAArz,
3 tm Capellenplatz 14
eine eleg. Wohnung.7Zimm. ꝛc.
ſofort beziehbar. Näh. Hügelſtr. 6parterre.
8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen, für
Polytech=
niker oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8646) Soderſtraße 61 iſt der mittlere
Stock, ſowie eine ſchöne Manſarde mit je
4 Zimmern nebſt Küche und allen
Bequem=
lichkeiten, preiswürdig zu vermiethen u.
ſo=
fort zu beziehen. Näh. Wienerſtraße 6.
8718) Beſſ. Carlſtr. 6, 1 St. h., ſind
möbl. Zimmer zu vermiethen mit oder ohne
Beköſtigung.
8742) Beſſ. Carlſtr. 3, 2. St.: 1möbl.
ſchönes Zimmer; desgl. ein kleineres in der
Manſarde.
8764) Eine kleine Wohnung und ein
einzelnes Zimmer zu verm. Blumenthalſtr. 8l.
Vermiſchte Nachrichten.
7522) Es werden zwei junge
Auslän=
derinnen vom 10. Lebensjahre an bei einer
gebildeten Familie unter vorzüglicher
Be=
aufſichtigung in Koſt und Logis genommen.
Näheres in der Exp.
9194) Eine Frau wünſcht noch einige Tage im
Bügeln beſetzt zu haben. Pankratusſtr. II.
9215) Eine Putzmacherin wünſcht in u.
außer dem Hauſe Beſchäftigung. Kiesſtr. 30.
Die Haupt=Agentur
5
3
einer alten deutſchen, gut eingeführten Feuer=
Verſicherungs=Geſellſchaftzerſten Ranges, für
Darmſtadt und größeren Bezirk der
Um=
gegend, iſt unter den günſtigſten Bedingungen
zu vergeben, und kann auch die Vertretung
einer renommirten Lebens=Verſicherungs=
Geſellſchaft für die Provinz Starkenburg
mit dem beſtehenden Geſchäft überwieſen
werden. Offerten unter M P 284 bef. die
Central AnnouaesExpedition vſ 1. Vanbe
E 6o. in Darmſtadt, Grafenſtr. 30
9233) Eine Frau ſucht Laufdienſt. Zu
erfr. Langegaſſe 32 im 3. Stock.
9234)
C)
dour Aufklärung!
Wir können nicht umhin, das Publikum daranf aufmerkſam zu machen, daß die
von vielen Seiten angebotene
Bruoh Glook). Chocolade
nicht, wie allgemein irrig angenommen wird, aus Abfällen von Chocolade beſteht,
ſon=
dern aus anderen fremdartigen Stoffen zuſammengeſetzt iſt. Es iſt auch ein Ding der
Unmöglichkeit, zu dem Preiſe, für welchen Bruch=Chocolade zu haben iſt, etwas
herzu=
ſtellen, das „Chocolader genannt zu werden verdient, welche Bezeichnung hierbei in
täuſchender Weiſe mißbraucht wird.
Joh. Phil. Wagner & Co, Chocoladtſabzik in Mainz,
Hof=Lieferant Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen und bei Rhein.
1927
R 216
Wandtafelr über Ankunft u. Abgang ſämmtlicher
Eiſenbahnzüge dahier im Winterfahrplan1876.7.
17
Preis 10 Pf., ſowie
Fahrpläne in Taſchenuhr=Format
zum Einlegen in die Uhrdeckel, 5 Pf. in der
I. I. Wiltieb'ſchen Haſſuchdruckerei.
5205)
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
theuren unvergeßlichen
Frau Aunz Steszer, geb. Blümler,
ſagen wir allen Freunden u. Verwandten und insbeſondere dem löblichen
Geſang=
verein „Melomanen” unſeren aufrichtigen Dank.
Darmſtadt, den 2. November 1876.
Die trauerden Hinterbliebenen:
Martin Stelzer.
Ludwig Blümler.
Katharina Blümler.
Jean Blümler.
5e
(6
6EEICOOpt zEMalyl
9154)
Samſtag den 11. November Abends 8 Uhr:
COUCUI
im großen Saale des Saalbaus,
ausgeführt durch die Kapelle des Großh. 1. Infanterie=Regiments Nr. 13,
unter Leitung des Herrn Muſikdirectors Th. Adam.
Nach dem Concert: Hanz.
9214)
Vereinigte geſeſſſchaft.
Samſtag den 4. November 1876,
Abends 7½ Uhr.
Abonnement-Concert.,
19
für
Mitglieder der Vereinigten Geſellſchaft,
ausgeführt:
von der Capelle des 1. Großh. Heſſ. Leibgarde=
Inf.=Regmts. Nr. 115,
nter Leitung ihres Dirigenten Herrn Muſikdirector Theodor Adam.
Abonnementskarten für Familien 7 Mrk., für 1 Perſon 4 Mrk.
Einzel=
karten 1M. ſind bei Hrn. Muſikdirector Adam, Wendelſtadtſtr. 24, bei Hausmeiſter
Lloß, in der Buchhandlung von A. Bergſträßer, ſowie an der Kaſſe zu haben.
9241) Ein ſchönes und rentables Wohnhans in prächtiger Lage, für einen kleinen/
Beamten oder Rentner ſehr zu empfehlen, iſt unter äußerſt günſtigen Bedingungen zu
verkaufen und kann ſofort bezogen werden. Näh. bei Philipp Reiß, Rückertſtraße 17.
WWir erſuchen dae geehrte inſerirende Publikum, bei
Abbe=
ſiellungen, Aenderungen, ſowie bei verlangter Auskunft über einzelne
Annoncen immer die denſelben beigefügten fortlaufenden Inſeraten=
Num=
mern gefälligſt angeben zu wollen, indem nur dadurch eine raſchere und
ſichere Beforderung ermöglicht wird.
Die Expedition des Tagblatts.
1S
8
Für Opllhok.
Ein Optiker, der im Gläſereinſchleifen
ſowie im Repariren optiſcher
Gegen=
ſtände ſehr gut bewandert iſt und
beſte Zeuguiſſe aufweiſen k
lann, wird gegen ſohr hoheh.
Gehalt zum ſofortigen Eintritt
geſucht. Offerten sub Chiffer 62214
befördert gsadolſ Mosse in
Vrankjart s. M.
Vnſeratenſammler, nur ſolche, die mik
J dem Annoncenweſen vertraut ſind,
werden bei hoher Proviſion geſucht.
Felir Riebel, Leipzig.
9238) Ein halber Fauteuilplatz
ge=
ucht. Näheres in der Exped.
9239) Zur Beaufſichtigung zweier
Kin=
der von 3 Jahren wird ein zuverläſiges
geſetztes Mädchen unter günſtigen Bedingungen
für eine Familie in der Nähe von
Darm=
ſtadt auf Weihnachten oder gleich geſucht.
Bewerberinnen, nur mit guten Zeugniſſen
verſehen, wollen ſich Schulſtraße 4, 2
Trep=
pen hoch bei Frau Otto melden.
9240) Verloren. Am 31. Oct. wurde
eine Moſaikbroſche mit ſilberner Platte
ver=
loren. Dem redlichen Finder eine gute
Be=
lohnung. Steinſtraße 14.
Cages-Kalender.
Freitag 8. Nov.: Generalverſammlung des Local=
Gewerbevereins.
Samstag 4. Nov.: Generalverſammlung des Bau=
Vereins fuͤr Arbeiterwohnungen.
Ball des Bürgervereins.
„
„
Concert von Th. Adam.
Ver=
einigte Geſell chaft.
Samstag 1I. Nov.: Concert und Tanz der
Geſell=
ſchaft Eintracht.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 8. November.
Ein heimliches Verhältniß.
Luſtſpiel in 8 Akten nach Otto Girndt.
Perſonen:
Fr. Steck.
Frau von Buſſe
Leontine, ihre Tochter:
Fr. Reuble=Beilhac.
Wanda von Biülving, deren
Frl. Ethel.
Freundin
Hr. Balierweck.
Bankier Spangenberg
Reinhold, deſſen Sohn
Hr. Edward.
Rittmeiſter von Hill, Neſſe
der Frau von Biſſe
Hr. Fiala.
Hinze, Austraͤger bei Spangen=
Hr. Franke.
berg=
Johann Bediente bei Frau
Hr. Notel.
von Buſſe
yum Erſtenmale:
Hierauf
Das ſchlecht bewachte Mädchen.
Komiſches Ballet in 2 Atten und 4 Tableaur,
arrangirt von Hofballetmeiſter Franz Opfermann.
Perſonen:
Hr. Mendel.
Mutter Simone, Pächterin
Frl. Jungmann.
Liſe, ihre Tochter
Frl. Dittmann.
Marianne, ihre Freundin:
Hr. Thieme.
Colin, Liebhaber der Liſe
Hr. Opfermann.
Lucas, Bräutigam der Liſe
Mathurin, Vater des Lucas. Hr. Schimmer.
Hr. Dornewas.
Ein Notar.
Hr. Nötel.
Der Ortsrichter
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.
1928
R 216
Standesamtliche Nachrichten
zu Darmſtadt.
Proclamirt als Verlobte:
Am 25. Oct.: Küſer Friedrich Döll, mit Elenore Schroth aus
Gins=
heim. Dreher Carl Stingel aus Stzufenberg, mit Bertha Wolf, L. des
verſt. Schneiders Nikolaus Wolf. Am 27. Oct.: Fabrikarbeiter Georg
Windhaus aus Arheilgen, mit Eva Eliſabetha Krug aus Lohrhaupten.
Cartonagearbeiter Chriſtian Friedrich Hermann Wagler zu Offenbach, mit
Koͤchin Margaretha Kreis aus Eichloch. Am 29. Oct.: Gaſtwirth Julius
Ries aus Dreieichenhain, mit Amalie Färber, L. des Maſchinenheizers
Jo=
hann Färber. Am 30. Oct.: Hutmacher Johannes Heckmann ein Wittwer,
mit Anna Katharina Laun aus Kelſterbach. Schuhmacher Raimund Chriſten
aus Waldmichelbach, mit Maria Schüßler aus Heppenheim. Bürſtenmacher
Johannes Saam in Hanau, mit Sophie Johanne Marie Mehl in Hanau.
Kaufmann Friedrich Morian, mit Wilhelmine Alwine Eichelberg in
Mühl=
heim afNuhr. Am 31. Oct.: Taglöhner Heinrich Frethöſer in Mosbach,
mit Dienſtmagd Marie Meirner in Mudau.
Getraute:
Am 25. Oct.: Tapezier Gottſchalk Goldſchmidt, mit Regina Adler aus
Urberach. Am 27. Oct.: Kaufmann Wilhelm Jochim, mit Margaretha
Breckheimer aus Mainz. Buchdrucker Jakob Schneller aus Jechtingen, mit
Chriſtina Eliſabetha Biehler aus Freiburg. Am 28. Oct.. Buchbindermſtr.
Georg Mauer ein Wittwer, mit Kleidermacherin Chriſtina Mühlig aus
Troh. Schuhmachermeiſter Wilhelm Ludwig Schaffner, mit Friedericke
Bender genannt Büttner aus Stauſenberg. Sergeant Jakob Laumann
aus Heppenheim, mit Wilhelmine Bernauer aus Lampertheim. Am 30.
Oct.: Schneidermeiſter Heinrich Nebel aus Fränkiſch=Crumbach, mit Anna
Eliſabetha Herrmann aus Schw, h in. Am 31. Oct.: Küchenwärter
Ja=
kob Reeg, ein Wittwer aus Hollerbach, mit Barbara Beriſch aus Auerbach.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 3. November.
Eine Sitzung der Stadtverordneten fand geſtern nicht ſtatt.
Die auf geſtern vorgeſehene Oper der „Haideſchacht' konnte wegen
Abſagen der Frau Jaide nicht gegeben werden und wurde hierfür=Indra
eingeſchoben.
Im Lauf der Monate Juli-September d. J. kamen im
Großher=
zogthum ſolgende Epidemien vor: Blattern in Bürſtadt,
Einſchlep=
pung aus Frantfurt a. M.; 20 Erkrankungen mit 3 Todesſällen.
Roden=
bach. Lampertheim 2 Fälle. Weitershain. Kelſterbach 4 Falle, wovon
2 1ödtlich. Hähnlein 2 Falle. Klein=Krotzenburg 2 Falle, wovon einer
mit tödtlichem Ausgang. - Scharlach: Bickenbach, mäßige Epidemie,
durch einige Wochen andauernd. Mainz. epidemiſche Verbreuung. von Juli
bis Auguſt 16 Sterbefalle. Worms bis jetzt nur einzelne Fülle; ebenſo in
Vormſtadt, und zwar mit leichtem Berlauf. — Maſern: Bensheim 5
Todesſälle im September, Groß Umſtadt und Umgegend.- Parotitis
epidemica in Darmſtadt urd Umgegend, ſowie an ſonſtigen O.ten
der Provinz Starkenburg. - Keuchhuſten: Lamperthei: Auguſt und
September 14 Sterbeſalle. Worms 5 Sterbefalle. Gießen und Darmſtadt
in mäßiger Verbreitung. - Typhus abdominalis: Lich, in den
niedt iger gelegenen Theilen der Stadt verbreitete Epidemie, nachdem bereits
ſeit Monaten ſporadiſche Fülle vorgekommen waren. Ober=Beerbach und
Schmal= Beerbach 16 Erkrankungen. Hammelbach. Gadern. - Febris
puerperalis: Stockſtadt 2 Erkrankungen.
Thierſeuchen kamen vor vom 1. Januar bis 15. October:
Hunds=
wuth: Heßloch. — Lungenſeuche: Maulbach, Volxheim, Schwabsburg,
Hopfgarten, Bechtheim, Beſſungen, Juli bis Auguſt, Einſchleppung durch
eine in Baden oder Würtemberg erkauſte Kuh. — Maul= und
Klauen=
ſeuche: Stockheim, Wobnsheim, Uiphe, Furth. — Rotz=Wurm=
Krank=
heit (im Ganzen 27 Falle) in Arheilgen Nov. 1815 bis Januar 1816
1 Fall, Lorſch, Eichelsdorf, Darmſtadt Januar bis Auguſt 3 Falle in
der=
ſelben Stallung, Schiffenberg. Wahlen, Hirzenhain, Gießen, Beyenheim,
Unter=Abſteinach, Wenings (Hof), Worms, Lindener Mark, Mainz.
Mit der Pferdebahn geht es in Karlsruhe raſch voran, die
Schienen liegen auf der langen Straße vom Mühlburger bis zum
Dur=
lacher Thor zum Einfügen in den Straßenkörper bereit. Hier ſcheint die
Sache faſt in Vergeſſenheit gerathen.
Witterungsbericht der deutſchen Seewarte in Hamburg vom
1. November: Wahrend in Centraleuropa der Druck ſich wenig geändert,
hat er im noͤrdlichen Skandinavien ſehr ſtark zugenommen, ſo daß das
Minimum in N0. abgeſchwächt und ſüdlicher verſchoben erſcheint. Der
Witterungscharakter iſt jedoch allgemein derſelbe, uur daß die noͤrdlichen
Winde gleichmäßiger vom Kanal bis Nordſchweden herrſchen, meiſt friſch
oder ſtark wehend, und auch auf der weſtlichen Oſtſee eingetreten ſind. Auch
heute macht ſich fortſchreitende Abkühlung in dem größeren Cheile von
Europa bemerkbar, in Holſtein haben Nachtfroͤſte und an vielen Orten
Deutſchlands außer Regenſchauern, Schnee und Graupelfälle ſtattgefunden.
Temperatur nach Celſius: Moskau 4 02, Berlin . 38. Kaſſel L 25,
Karlsruhe X 36, Paris J 2 8. Darmſtadt am 2. November Morgens
6 Uhr — 07 R.
- Wie man heizt. Wir entnehmen der ſehr empfehlenswerthen
Zeitſchrift „Geſundheit= ſolgenden beherzigenswerthen Artikel ihres
Redak=
teurs Prof. Dr. Neclam: „Die Nächte werden kühl; wir wollen morgen
Früh ein Feuerchen machen laſſen= ſprach der Hausherr am Frühſtückstiſch,
indem er ſich behaglich in ſeinen Schlafrock wickelte. Bei dem in Ausſicht
geſtellten erſten Einheizen ſeuſzte die Gattin, nicht etwa aus hygieniſchen
Bedenken, aber ſie wußte, daß der zum erſteumale wieder erwärmte Ofen
häßlichen Geruch dem Gemache mittheilt. Sie gab alſo Befehl, daß Uber
Nacht=die Fenſter offen blieben, damit das Zimmer gut auslafte und ſo,
ihrer Meinung nach, der üble Oſengeruch weniger wahrnehmbar ſei. Allein
ſie äuſchte ſich. Am andern Morgen roch der angeheizte Ofen wie
all=
jährlich; — zugleich aber fröͤſtelten die Genoſſen am Frühſtückstiſch. Am
Thermometer zeigten ſſch plus 150 R. - die Luft war warm - und doch
hatten Alle das Gefühl der Kälte. Mehr anlegen”” befahl der Hausherr.
Die Lemperatur der Luft ſtieg auf plus 170 und trotzdem blieb das
Froſt=
gefühl. Es wird den meiſten Menſchen ſo ſchwer, einfache wiſſenſchaftliche
Wahrheiten, die ſie ſei Linzem genan kennen, auf das tägliche Leben
an=
zuwenden!— Daß wir nicht nur an die uns umgebende Luft Warme
ab=
geben (weßhalb wir in kalter Luft „frierenc) ſondern daß jeder warme
Körper gegen kältere Gegenſtäͤnde Waͤrme ausſtrahlt, das wiſſen wir Alle.
Wir laſſen deshalb die Oefen „ſchwarz'zanſtreichen, weil Mangel an Farbe
die Ausſtrahlung begünſtigt - und fühlen die Heizung zweißer” Klinker=
Oeſen deshalb behaglich, weil ihnen jene Ausſtrahlung in geringerem Grade
eigen iſt - während wir am offenen Kamin an der den Flammen
zuge=
wendeten Seite die faſt ſtechende Hitze der Strahlung empfinden. Daß
aber unſer eigener Körper denſelben Nalurgeſetzen unterworfen iſt und
gegen kalte Zimmerwände Wärme ausſtrahlt, — daß wir hierbei Wärme
verlieren, - daß wir dieſen Verluſt fühlen und froͤſteln, — das überraſcht.
Hätte jene Frau zwei Stunden vor der Frühſtückszeit einheizen laſſen und
erſt bei offenen Fenſtern geheizt (um die Luft zu erneuern, den Ofengeruch
abziehen zu laſſen) und dann das Gemach gleichmäßig erwärmt, ſo wäre
die Lufttemperatur von 140 R. ſchon ſehr behaglich und reichlich genügend
geweſen. Was aber war die Folge des unrichtigen Verfahrens? — Der
Schlafrocksmann, der Wärme liebt und ſich mit ſeiner Familie ſchon oft
im Widerſpruch wegen ſeiner Vorliebe für überheizte Zimmer befunden
hatte, ergriff Gelegenheit, ſeine Gegner gründlich zu ſchlagen. „Da habt
Ihr Euch nun ſelber überzeugt, daß 15 Grade nicht genügen, ſondern daß
man wenigſtens 17 oder 18 Grade am Thermometer haben muß, um nicht
zu frieren.- Dieſer Sieg wurde ausgenutzt. Nun hatte der Thermometer
die Herrſchaft gewonnen un= niemals kam die Queckſilberſäule zu niederen
Graden herab. Aber das Wärmebedürfniß ſteigerte ſich. Bald genügten
18 Grade nicht mehr, ſondern 20 Grade wurden Norm - trotz alledem
fand ſich das Gefühl des Fröſtelns wieder ein! Jetzt waren doch wohl die
Wände durchwärmt? Jetzt konnte doch nicht die Ausſtrahlung der Wärme
für die Empfindung des Frierens verantwortlich gemacht werden? Die
Freunde ſchoben es auf Gewöhnung. Dieſe Erklärung iſt jedoch nicht die
richtige. Die geſteigerte Empfindlichkeit hat vielmehr darin ihren Grund,
daß beim andauernden ſtarken Heizen der Raum des Zimmers, ſowie die
in ihm befindlichen Gegenſtände und die Wände austrocknen. Je mehr
ſie ihre Feuchtigkeit verlieren, um ſo mehr ſaugt die treckene Luft, welche
in Folge der Erwärmung geeignet und geneigt iſt, auch um ſo mehr
Waſ=
ſerdunſt in ſich auſzunehmen, die Feuchtigkeit da anf, wo ſie dieſelbe faſt
allein noch findet: bei den Menſchen. Die unmerkliche Ausdünſtung der
Haut und Lunge wird geſteigert. Da nun dieſe,Verdunſtung von
Feuch=
tigkeit uns noch viel mehr Wärme entzieht, als der vorerwähnte Verluſt
durch Ableitung an die Luft= und die „Strahlung; an kalte Unagebung,
ſo wird durch die geſteigerte Ofenwärme allmählig auch das
Wärmebedurf=
niß geſteigert - und der Ofen erſcheint als beſter Freund. Kein Freund
- ein Feindl Denn in der erhöhten Zimmerwärme dünſten auch alle
an=
deren Gegenſtände mehr aus und — die Luft wird verſhlechtert. In der
warmen Luſt athmen wir weniger Sauerſtoff ein (unſer nothwendigſtes
Lebensbedürfniß! und der Stoffwechſel wird langſamer und geringer, der
Appetit mindert ſich, es tritt mürriſche Stimmung ein, der Schlaf iſt kurz
und unruhig, alle Verrichtungen des Körpers laſſen zu wünſchen übrig.
Da haben wir das treue und betrübende Bild der Bureaukraten, der
alte=
ren Kaufleute, der viel im Zimmer lebenden Frauen und alten Mädchen
- kurz. der meiſten Stubenmenſchen im Winter! Nur diejenigen, welche
ihrem Ofen niemals geſtatten, die Luft über 15 Grad R. (20 Grad C.)
zu erwärmen, find dieſem Leiden nicht unterworfen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.