Abonnementspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswäris werden von allen
Poſt=
ämtern Beſiellungen
entgenengenom=
men zu 1 Mart 30 Pf. pro Quartal
incl. Poflauſichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeige6katt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7, ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
ditionen.
139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Behannkmachungen des Großh. Rreisamks, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
NBI3
Dicnſtag SAl Al. Octobir.
1876
Aus dem Großh. Regierungsblatt Nr. 45 vom 24. October 1876
iſt pos. 1) Bekanntmachung, das Maaß= und Gewichtsweſen betr.;
2) Bekanntmachung, die Ausführung des Berggeſetzes betr.;
vorſchriftsmäßig zu publicirez.-
Pommer. Gäuſebrüſte
Straßb. Günſeleberwürſte
Verſieigerungs=Ageige.
Garantirt reines Gänſefett
Auf gerichtliche Verfſügung ſollen die zum Concurs des Kunſthändlers Wilhelm
empfiehlt
Böttinger gehörigen Waaren, als:
eine große Anzahl Oeldruchbilder mit und ohne Rahmen, eine große Parthie Rah=
L. Brüchweh,
men aller Art, einige große Transparente, Bilderbücher, Bilderbogen, Schreib=
Hoflieferant.
9134)
materialien, ſowie verſchiedene Mobiliar=Gegenſtände
Donnerſtag den 2. November d. J., Nachmittags 2 Uhr,
im Saale des Reſtaurateur Gießmann am Schloßgraben gegen baare Zahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 25. Ochber 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
5019)
Vernsheiſel.
9132) Unterzeichneter macht hiermit noch=
Verſteigerungs=Anzeige.
mals auf die Bezahlung der rückſtändigen
Mittwoch den 1. November d. J.,
Vormittags 9 Uhr, ſollen Soderſtr. 14 Brand= und directen Steuer aufmerkſam,
Kleider, Bettwerk, Möbel u. allerlei Haus=lindem die Verſteigerung der Pfänder
un=
rath, ſowie eine Parthie Sandſteine gegen nachſichtlich nun vorgenommen werden muß
Keßler.
baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 26. October 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Feilgebotenss.
9021)
Berntheiſel.
9130) Freitag den 3. November,
Vormittags 10 Uhr, ſollen in dem
ſtädtiſchen Faſſelſtall, Arheilgerſtraße 43,
1 Kanapee, 1 runder Tiſch, 1 Kommode,
1 leichter Nollwagen, verſchiedene Meßbuden
und 1 Fleiſchhackmaſchine gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Keßler.
Bayerseich bei Langen, 27. Oct. 1816.
Mühlen=Einrichtung.
Donnerſtag den 9. November,
Nach=
mittags 2 Uhr, verſteigere ich gegen Baar.
zahlung eine vollſtändige ſechsgängige
Müh=
len=Einrichtung neueſter Conſtruction mit
Ehlinder und Beutelkäſten einzeln oder im
Ganzen.
Vier Gänge werden durch Dampf= und
zwei durch Waſſerkraft getrieben. Die
Dampfmaſchine hat 8 Pferdekraft.
9131)
J. M. Schelkly Wtwe.
Hagdeburger Sauerkraut
ö7
k. jurter Salzgurken
empfiehlt
L. Brüchwoh,
9133)
Hoflieferant.
8521)
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Muhrkohlen
prima Qualität
ſohne Octroi an das Haus geliefert per
M. 1. 3.
50 Ko.
Schweren Schmiedegries „ 1. 9.
In Waggon=Ladungen ab Zeche entſprechend
billiger empfehlen
Griesheim, im October 1876.
L. wolk donnd.
No”
Gaur=Stunrkohlen
in Original=Waggons, ſowie auch ab Lager
zu den billigſten Preiſen empfehlen
Griesheim.
8522)
L. Wolfk Söhne.
3915) Ein Acker, ca. 1½ Morgen, vor
dem Rheinthor gelegen, iſt zu verpachten.
Rheinſtraße Nr. 47.
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Primſ zocoltter
per Pfd. 95 Pfg, bei Abnahme von
25 Pfd. 90 Pfg. empfiehlt
Wilhelm Manck,
Ballonplatz 5.
8952)
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Zu verkaufen:
Ein neu gebautes, 2¼ſtöckiges
Wohn=
haus im öſtlichen Stadttheil, ſchönſter Lage,
enthaltend zuſammen 12 Zimmer, 3 Küchen,
Waſchküche nebſt ſchönem Garten und
Hof=
pumpe. Näher. in der Expedition.
Byl
GOIOk „M -AII-
8.
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9052) Fichten=Deckreiſer ſind zu haben
Dehn.
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524
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Hönigshers 1875.
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Ehrenmünze.
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Wien 1873.
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Alleinige Niederlage für Darmſtadt und Umgegend bei Herrn Fark.
[9135
VValzinger Louiſenplatz 4.
aderlags
G bin ich gezwungen mein Reiſe=Geſchäft vollſtändig
aufzulöſen.
„
Ich verkaufe daher mein ganzes Lager, beſte=
2
„
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24
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Caohemire, ⁄, Plaids in reizenden Muſtern,
Engl. und Wiener Füll=Gardinen, Long=
Z.
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Gobelin und Tuch.
Ferner
3
T=GARLAr-ur-brohie
H.
14
2
Regenmäntel von 6 M., Raiserpalelots
5.)
v. 9 M. Havelocks v. 10 M., reizende
H.
e¾
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10 M., elegante Paletots nur in den
neueſten Facons von 12 M., Velours-
O.
Double Räder ſchon von 18 M. ꝛc.
5⁄₈
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e
Go ASL80N0.
aus Werlöin-
4
verkaufslokal uur Ecke der Hügel=
und Schützenſtraße im Laden neben
dem Schützenhof
4
1
B
8
202
B.
9137) Die Grundſätze und Ber
faſſung der freien Religions gemeinden
können in meiner Wohnuig, Liebigſtraße
Nr. 5, unentgeldlich in Empfang ge
nommen werden.
Johanner Ronge.
heltzei, einrge Dos Hioalr Bend)
empfiehlt
I. Büchweh,
9138)
Haflieferaut.
9053)
N eue
Oberländer Kaſtanien
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Wihelm Manck,
Ballonplatz 5.
genHr
D6)
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9055)
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90 Pfg. bei
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8989)
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.r
Ein an der Hauptſtraße einer
57⁄)
f. Bof,
. Muul größeren Fabrikſtadt am Rhein
EWCE3
(ganz nahe zweier Fabriken)
fAELGA gelegenes zweiſtöckiges, großes
ETHTL) Geſchäfts= und Wohuhaus mit
großen Stallungen, Speichern
„ .
4½V und Magazinen iſt wegen
Sterbefällen, theilungshalber,
i iiAiiais
preiswürdig zu verkaufen.
Daſſelbe liegt an dem
Knoten=
p4-
punkt zweier Hauptſtraßen u.
52⁄₈
M D. wurde ſeit ca. 20 Jahren ein
großes Möbel= und Gütertransportgeſchäft
mit nachweislich beſtem Erfolge betrieben.
Desgleichen werden mit dieſem Haus
ſämmt=
liche zum Geſchäfte gehörigen Fahrniſſe ꝛc.
abgegeben, darunt. namentl. mehrere ſehr ſtarke
Pferde, 3 große Möbel=, mehrere Güter=
und Rollwagen, Geſchirre ꝛc. Das Haus
eignet ſich zur Anlage einer Fabrik,
Wirth=
ſchaft oder jedem anderen Geſchäfte ꝛc. und
wird auch auf Wunſch einzeln verkauft.
Kaufbedingungen ſehr günſtig. Nähere
Aus=
kunft ertheilt das Annoncen=Burean von
D. Frenz (m. Müßigmann) in
Worms.
OE 6333)
bei
Lalzziegel
Miller &. Wecker,
Eiſenberg, Rheinpfalz.
Franz. grüne Grbſey,
Juk=onge, neue Waare,
empſiehlt
L. Brüahweh,
9140)
Hoflieferaut.
[ ← ][ ][ → ] Malz-. Anerkannt beſtes Mittel
gegen Huſten und
Heiſer=
keit empfiehlt in Packeten
Bonbons. 10 u. 18 Pfo.
Extract.
4¾
G. L. Krtel
Rheinhechte
Rheinkarpfen
Frisch gevässerten Laberdan
empfiehlt
L. Zruchweh,
9142)
Hoflieferant.
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LDOenUdt,zilaze,
C09
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Vorhanggallerten in großer Auswahl zu
billigen Preiſen.
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Tapeten=Geſchäft, Schulſtraße Nr. 1.
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Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich
ſtets friſche prima
Vehener Horn-Prosshoſo
in Beuteln von 5 Kilogramm zu M. 5. 50.
franco verſende.
Uelzen in Hannover, im Octbr. 1876.
E. Haltiuaune.
Vermiethungen.
4977) Eck der Arheilger= und
Caup=
traße, mehrere hübſche Wohnungen,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche, mit
abge=
ſchloſſenem Vorplatz, nebſt allen
Bequem=
lichkeiten zu vermiethen und baldigſt zu
beziehen. Zu erfragen Bleichſtraße 39.
4978) Eck der Arheilger= und
Caup=
ſtraße ein hübſcher Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen Bleichſtr. 39.
5861) Eliſabethenſtraße 46 der
2. Stock, beſtehend aus 7 Zimmern, 2
Bodenkammern, Haushaltungs= u.
Stein=
kohlenkeller, Holzſtall ꝛc., bis 1. October
l. Js. zu vermiethen.
Georg Herrmann.
6616) Ein möbl. Zimmer mit Kabinet
vom 1. November an zu vermiethen.
Heerdwegſtraße Nr. 43.
6676) Ein möbl. Zimmer, auf Wunſch
auch zwei, zu verm. Mathildenplatz Nr. 5.
1296) Ein ſchönes möblirtes Zim
mer, parterre, iſt zu vermiethen. Ecke der
Wald= und Saalbauſtraße 18.
Auguſt Wiener.
7766) Ein möblirtes Zimmer mit
Be=
dienung zu vermiethen. Steinſtraße 86.
7921) Zwei freundl. Zimmer mit u. ohne
Möbel, Ecke der Karl= u. Heinrichſtr. 72.
7992) Eliſabethenſtraße 59 ein großes
Zimmer und 2 große Kabinette parterre
auf Wunſch auch 1 Bedientenzimmer, zu
vermiethen. Näheres J. Glückert's Logis=
Nachweiſungs=Büreau, Bleichſtraße 33.
8263) 1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
Mühlſtraße 20, 3. Stock.
No 213
8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen für
Polytech=
niker oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8405) Ein anſtändig möblirtes ſchönes
Zimmer, auf Wunſch mit ſehr guter
Ver=
köſtigung. Frankfurterſtraße Nr. 26 eine
Stiege hoch.
8429) Bleichſtraße 40 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen.
8432) Ein ſehr freundliches größeres u.
ein kleineres Zimmer ſind möblirt um recht
annehmbaren Preis zu verm. Nieder=
Ram=
tädterſtr. 11, dem Polytechnikum gegenüber.
NAII
8487) Rheinſtraße 23
der obere Stock, vollſtändig neu
hergerichtet, 6-7 Zimmer mit
allem Zubehör, Gartenvergnügen
14 u. ſ. w. ſofort zu beziehen.
EiAzua
4
8646) Soderſtraße 61 iſt der mittlere
Stock, ſowie eine ſchöne Manſarde mit je
4 Zimmern nebſt Küche und allen
Bequem=
lichkeiten, preiswürdig zu vermiethen u.
ſo=
fort zu beziehen. Näh. Wienerſtraße 6.
8652) Gardiſtenſtraße 7 ein Logis zu
vermiethen.
8715) Ein Wohn= mit
Schlafzim=
mer zu verm. 5 Schützenſtraße H.
AE
2
8718) Beſſ. Carlſtr. 6, 1 St. h., ſind
möbl. Zimmer zu vermiethen mit oder ohne
Beköſtigung.
8721 Caſinoſtraße 28 3. St. 1möbl.
Zimmer, auf Verlangen extra Schlafcabinet.
8742) Beſſ. Carlſtr.3, 2. St.. Imöbl.
chönes Zimmer; desgl. ein kleineres in der
Manſarde.
8748) Ein ſchön möbl. Zimmer mit der
Ausſicht auf den Ludwigsplatz iſt bis zum
1. Novbr. zu vermiethen.
Carl G. Faber, Ludwigsplatz 8.
8764) Eine kleine Wohnung und ein
einzelnes Zimmer zu verm. Blumenthalſtr. 8I.
8839) Ein ſchön möblirtes Zimmer un
Cabinet iſt gleich beziehbar zu vermiethen
im 3. Stock Steinſtraße 6.
8842) Ein möbl. Zimmer mit Koſt u.
Bedienung. Wilhelminenſtraße 21.
8853) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen Beſſ. Carlsſtraße 18.
8861) Gardiſtengaſſe Nr. 18 iſt ein
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
8863) Ein Manſardenlogis nebſt allem
Zubehör alsbaldigſt zu vermiethen an eine
kinderloſe Familie Gardiſtenſtraße 13.
8865) Soderſtraße 46, zwei Stiegen
hoch, ſind 2 möbl. Zimmer zu vermiethen.
Guraug-iaazpwuayenr
XXAAatAAAtr AtAAAAAAXr.
8921) Ecke der Magdalenen= und
5.
44 Lautenſchläger=Straße eine hübſche
p=
d0
Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.ß=
6
mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen. Auf Verlangen möblirt.
Ebendaſelbſt eine geräumige Werl= 5
P ſtatte mit 3 Zimmern u. Küche zum ½
4 Alleinbewohnen.
TXTTxATATTTATTTrxrxi
1009
9
SAm Capelenplatz 14
5
eine eleg. Wohnung.(Zimm. ꝛc.
ofort beziehbar. Näh. Hügelſtr. 6parterre.
8924) Bleichſtraße 53 ein großes gut
möblirtes Zimmer mit freier ſchöner
Aus=
ſicht zu vermiethen.
8925) Dieburgerſtraße 8 ein ſchön
möbl. Zimmer nach der Straße. Näheres
bel Etage.
3926) Beſſungen. Hügelſtr. Nr. 2
nd 2 freundliche Logis zu vermiethen. M
8963) Ein möbl. Zimmer zu verm.
Ruthsſtraße Nr. 3.
8993) Ein möbl. Zimmer. Bleichſtr. 9.
9063)
Caſinoſtraße 17
ein Parterre=Logis im Seitenbau mit Allem
kann gleich bezogen werden.
9072) Langegaſſe 6 ein kleines Logis
zu vermiethen.
9084) Soderſtraße 13 iſt ein Zimmer
ohne Möbel an eine ruhige Perſon zu
vermiethen.
9091) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 14 die
Manſarde zu vermiethen und alsbald zu
beziehen.
Carl Müller.
9145) Ein freundliches=Logis zu
ver=
miethen. Kl. Bachgaſſe Nr. 9.
9146) In dem Gebäude der Heſſiſchen
Ludwigsbahn, Ecke der Blumenthal= und
Pallaswieſenſtraßes, ſind zwei vollſtändig
neue Wohnungen ſofort zu vermiethen. Näh.
bei Bezirks=Ingenieur Amend dahier.
9147) Ein möbl. Zimmer mit od. ohne
Penſion zu verm. Eck der Wiener= u.
Roß=
dörferſtraße 23.
9148) Rheinſtraße 47 bel Etage mit
Glasabſchluß, 5-6 Zimmer, Küche, Keller,
Kammern, nöthigenfalls auch Stallung u.
ein gr. Lagerraum pr. 1. April zu verm.
Näheres im Hauſe bei W. H. Rothe.
Vermiſchte Nachrichten.
9149) Vorbereit. 3. Einjähr., lat. Stiliſtik,
ranz. Correſpondenz. Dr. Herher, Kiesſtr. 3.
4
2811 Dangasowerter.
Der Privat=Unterricht des
Unterzeich=
neten im Entwerfen, Conſtructionszeichnen,
Freihandzeichnen, Darſtellender Geometrie,
Mathematik ꝛc. beginnt den 6. November.
Anmeldungen werden erbeten, womöglich
vor dem genannten Termin auf meinem
Büreau: Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 15.
9150)
H. Möſſinger, Architekt.
9151) Meine Wohnung befindet ſich
Neckarſtraße 10 in dem Hauſe des Hrn.
Kaufmann Fehrer.
E. Schödler, Advokat.
1532) Es werden zwei junge
Auslän=
erinnen vom 10. Lebensjahre an bei einer
ebildeten Familie unter vorzüglicher
Be=
ufſichtigung in Koſt und Logis genommen.
Näheres in der Exp.
auf Werthe (Wechſel) unter
5
ſtrengſter Discretion. Schul=
296lO fraze n.
1
1
1910
M. 243
Muthürger
Ein uns Alle ſchädigender Unfug beläſtigt bereits ſeit einigen Jahren faſt
ſämmtliche Geſchäftszweige.
Durch eine Lücke im Reichsgewerbegeſetz iſt es möglich, daß fremde
Gewerbe=
treibense bei vorübergehendem Aufenthalte in einer Stadt zu den Staats= und
Communalſteuern nicht herangezogen werden können. Hierdurch iſt nun der
moderne Geſchäftsbetrieb, der „Wanderlager, entſtanden.
In Anbetracht der Ungerechtigkeit gegen den ſteuerzahlenden
Gewerbetreiben=
den, ſowie im allgemeinen Intereſſe des conſumirenden Publikums, haben wir
mit aller Energie darauf hinzuwirken, daß das Geſetz in richtiger Weiſe ergänzt
reſp. abgeändert wird.
Bis dieſes Ziel erreicht wird, müſſen wir uns mit eigenen Mitteln helfen
und richten daher an Sie Alle das Erſuchen, ſolche Panderlager in keiner
Weiſe, beſonders nicht durch Vermiethen von Localitäten, fernerhin zu unterſtützen.
Wir vertrauen auf den geſunden Gemeinſinn unſerer Mitbürger, der ſich bis
jetzt bei vielen Gelegenheiten ſtets in reichem Maße zeigte und hoffen, daß Sie
auch in dieſer Sache einig gehen werden.
9152)
Einer für Allel Alle für Einen!
Bauverein für Arbeiter=Wohnungen in Darmſtadt.
3) Wir beehren uns, die verehrlichen Actionäre unſerer Geſellſchaft zu der Samſtag
den 4. November d. J. Nachmittags 3 Uhr im Sitzungsſaale der Maſchinen=
Fabrik und Eiſengießerei dahier ſtattfindenden elften ordeutlichen General=
Verſammlung ergebenſt einzuladen.
Die Tagesordnung iſt:
1. Jahresbericht des Vorſtandes.
2. Bericht des Aufſichtsrathes über die Reviſion der Rechnungen.
3. Neuwahl eines Vorſtandsmitgliedes, ſowie des Aufſichtsrathes.
4. Beſchluß über die Verwendung des Reingewinnes, endgültige Feſtſtellung der
Bilanz und Ertheilung der Entlaſtung.
6. Beſchlußfaſſung über Anträge des Vorſtandes, des Aufſichtsrathes oder
ein=
zelner Actionäre.
3 Darmſtadt, den 12. October 1876.
Der Vorſtand.
9153)
Loßalgewerhoerein Darmſtadl.
Freitag den 3. November, Abends präcis 8 Uhr, im Saalbau dahier
General=Verſammlung der Mitglieder des Vereins.
Tagesordnung: 1) Bericht des Vorſtandes über den Verlauf der Darmſtädter,
Lokal=Induſtrie=Ausſtellung 1876. 2) 1. Vortrag des Herrn Handelslehrer
Stern über „das deutſche Wechſelrecht”.
Darmſtadt, den 26. October 1876.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
1[
Einlrachl
ſeſellſchafl
19
Samſtag den 11. November Abends 8 Uhr:
9154)
LOTUWI
im großen Saale des Saalbaus,
ausgeführt durch die Kapelle des Großh. 1. Juſanterie=Regiments Nr. 16,
unter Leitung des Herrn Muſikdirectors Th. Adam.
Nach dem Concert: Mabna.
8932) Ein im Bügeln geübtes
Frauen=
zimmer wünſcht einige Tage in der Woche
zu beſetzen. Zu erfragen Louiſenſtraße 40
im Laden.
8967) Krauteinſchneiden.
Beſtellungen werden angenommen
Kies=
ſtraße 12, Fabrilſtraße 6 bei Frau Donges
und Beſſ. Carlſtraße 23.
8999) Es wird für eine Waiſe, die einen
Näh=Curſus in dem Alice=Verein
durchge=
macht hat, auch etwas bügeln kann, eine
Stelle geſucht. Näheres Bleichſtraße 43.
9014) Eine Köchin mit guten
Zeug=
niſſen verſehen, ſofort geſucht.
Lohn 200 bis 240 Mark.
Beſſungen, Wilhelmſtraße Nr. 6.
Die Eſſig= und Eſſigſprit=
Fabriken
von Rheinland, Weſtphalen, Heſſen=Naſſau,
Heſſen und Elſaß=Lothringen werden
höf=
lichſt erſucht, in ihrem eigenen Intereſſe ihre
Adreſſen an C. W. M. poſtlagernd
Saar=
brücken gelangen zu laſſen.
(9107
9111) Wäſche wird angenommen zum
Waſchen und Bügeln Lautenſchlägerſtr. 46.
9136) Kraut ſchneidet ein
Dohenrod, Sackgaſſe 12.
9155) Eine reinliche Frau ſucht
Laufdienſt. Geiſtberg 4.
9156) Ein Hausburſche auf halbe
Tags=Arbeit geſucht. Wo? ſagt die Exped.
9157) Ein Mädchen nimmt Laufdienſt
an. Holzſtraße 7, 2 Tr. hoch.
A. 218.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Rechnungen der Armenkaſſe und des ſtädtiſcheu Hospitals für 1876) Eck der Hügelſtraße u. Schützenſtraße 20
nebſt zugehörigen Urkunden ſind von Mittwoch den 1. November 1876 an acht Tage
lang auf hieſigem Rathhaus zur Einſicht jedes Betheiligten auf unſerem Büreau Bettlade, Stühle, Bettwerk, Kleider u.
Weiß=
offen gelegt.
Darmſtadt, den 30. October 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9158)
Ohly.
Saalbau (Grosser Saal) Darmsladl
Mittwoch den 1. November, Abds. 8 Uhr:
4½ .
RAhn
von K. S. Muſikdirector u. Poſaunen=Virtuoſen Herrn Arzguss üäölie
aus Dresden u. der geſammten Capelle des Großh. Heſſ. 1. Inf.=Leibgarde=Regmts.
Nr. 115, unter Direction des Herrn Muſikdirectors Th. Adam.
Anfang 8 Uhr. Entree: Sonntagspreiſe.
Mittwoch den 1. Novbr., Abends halb 7 Uhr
In der Stadlkirche zu Darmſtadt.
8.
Voutzionds vdubbl”
veranſtaltet
von Capellmeiſter Friedrich Eux aus Mainz, unter
gefäl=
liger Mitwirkung von Frau Johanna Reutter aus Mainz
und mehrerer geehrten Mitglieder des Hozart-Vereins
zu Darmſtadt.
PROOR AMM.
1) Prüludinm und Fuge für Orgel EEs-Aur) von
Seb. Bach.
2) Arie für Sopran aus „Paulus=
Mendelsſohn.
3) Bariationen für Orgel
Ad. Heſſe.
4) a. „ 3hr Engel, die ihr tretet=
Moritz Hauptmann.
Männergeſänge
b. „Bitten”
L. v. Beethoven.
5) Zwei Adagio's für Orgel von
Mendelsſohn und Schumann.
6) „Die Ehre Gottes aus der Natur, geiſtliches
Lied für Sopran von
Beethoven.
7) Fantaſie für Orgel über C. M. v. Weber's Gebet:
„ Leiſe, leiſe, fromme Weiſel von
F. Lur.
Zur Emporbühne 1 M. 50 Pf.
Eintrittskarten: Zum Schiff
1 M.
ſind zu haben in den Buch= u. Kunſthandlungen der Herren Vergſträßer,
Klingel=
höffer und Schorkopf, ſowie bei Herrn Kaufmann Kühn uächſt der Kirche.
C onn nnon.
Sannongayohan
geULkölyhe
RTUL7
Mittwoch den 1. Novbr., Abends 8 Uhr,
Rebung der ganzen Maunſchaft.
124
Nach der Uebung: Verſammlung.
Die Omannschaſt.
2
Eine Haushälterin,
Helche einer Haushaltung in jedem Fache
vorſtehen kann, ſucht Stelle. Auch würde ſie
die Erziehung von Kindern mit übernehmen.
Näh. bei Frau Hahn, Eliſabethenſtr.
9163) Ein Drittel Platz Gallerie noble
vordere Reihe iſt wegen Trauer abzugeben.
Näheres in der Exp.
9164)
Geſucht
in ein feines Weißwaarengeſchäft ein
gebil=
detes Mädchen, welches im Zuſchneiden u.
Verkauf wohl erfahren ſein muß, und
an=
genehme und dauernde Stellung erhalten
kann. Näheres in der Exp.
9165) Eine geübte Einlegerin ſucht
Be=
ſchäftigung. Näheres Feldbergſtraße 92.
o111
960 Verſteigerung.
werden 1Kanapee, Kleiderſchrank, Kommode,
zeug Mittwoch den 31. d. Mts.
Mor=
gens 9 Uhr gegen Baarzahlung verſteigert.
Karl Strauß, Taxator.
Leih= und Pfandhaus
8883)
von
Georg Loppor,
16 große Ochſengaſſe 16
nimmt von heute ab auch gut erhaltene
Möbel und Bettwerk als Unterpfand von
Morgens 8 bis Abends 8 Uhr entgegen.
9167) Zur Führung des Haushaltes,
ſowie zur Pflege bei einem älteren Herrn
ſoder einer einzelnen Dame erbietet ſich bei
mäßigen Anſprüchen ein Mädchen aus
ge=
bildeter Familie (Pfarrerstochter).
Reflec=
tanten werden gebeten, ſich an die Exp.
d. Bl. zu wenden.
9168) Ein gut beleumundeter Mann, der
leine geläufige Schrift beſitzt, wünſcht ſich
bei einem Kaufmann oder Advokaten zu
beſchäftigen. Offerten erbittet man unter
Adreſſe L. S. poste restante Darmſtadt.
H
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Freunden die
traurige Nachricht, daß mein innigſt
ge=
liebter Gatte
0tto von Hoym aus New=York
in ſeinem 54. Lebensjahre geſtern
Vormit=
tag 11½ Uhr nach ſchwerem Leiden
ver=
ſchieden iſt.
Um ſtilles Beileid bittet die tieftrauernde
Gattin
Elise von Hoym,
geb. Hehl.
Darmſtadt, den 30. October 1876.
Die Beerdigung findet Dienſtag den 31. d.
um 3 Uhr Nachmittags vom Sterbehauſe
(Waldſtraße 24) aus ſtatt.
Cages-Kalender.
Mittwoch I. Nov.: Concert von Muſidirector A.
Böhme.
1. Nov.: Geiſtliches Concert von
Capll=
meiſter Fr. Lux.
Freitag Z. Nov.: Generalverſammlung des Local=
Gewerbevereins.
Samstag 4. Nov.: Generalverſammlung des Bau=
Vereins für Arbeiterwohnungen.
Concertu. Ball d. Bürgervereins
Samstagi1. Növ.: Concert und Tanz der
Geſell=
ſchaft Eintracht.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 31. October.
D a s Stiftungsfeſt.
Schwank in 3 Auſzügen von G. v. Moſer.
Hr. Fiala.
Dr. Scheffler, Advokat
Frl. Ethel
Bertha, ſeine Frau
Hr. Butterweck.
Commerzienrath Bolzau
Fr. Steck.
Wilhelmine, deſſen Frau.
Frl. Hoffmann.
Ludmilla, Volzau's Nichte
Hr. Edward.
Dr. Steinkirch
Hr. Werner.
Hartwig
Brimborius, Feſtordner
Hr. Hofmann.
Hr. Mendel.
Schnake, Vereinsdiener
Anfang halb 7 Uhr. Ende vor 8 Uhr.
525
1912
N6 218
Standegamtliche Nachrichten
zu Darmſtadt.
Geborne:
Am 17. Oct.: Dem Lederwalker Philipp Heller ein S., Heinrich
Phi=
lipp. Dem Heilgehülfen Chriſtoph Lorenz Carl Hohmann eine L., Louiſe.
Am 18. Oct.: Dem Gr. Aſſiſtenz=Arzt I. Claſſe Dr. Guſtav Adolph
Mar=
tin eine T., Johanne Wilhelmine Adolphine. Am 12. Oct.: Ein S.,
Wil=
helm Arnold. Am 18. Oct.: Dem Zimmermann Wilhelm Ensling eine
T., Eliſabetha. Am 13. Oct.: Dem Milchhändler Franz Lorenz eine L.,
Eliſabetha. Am 14. Oct.: Dem Holzſchneider Georg Jaxt ein S.
Mi=
chael. Am 18. Oct.: Eine L., Marie Eliſabetha Georgine Diehl. Am
20. Oct.: Dem Schreinergehülfen Franz Jahres eine T., Wilhelmine. Am
16. Oct.: Dem Dachdecker Heinrich Reich ein S., Adalbert. Am 18. Oct.:
Dem Reallehrer Emil Ludwig Philipp Wagner eine L., Margaretha
Ca=
roline. Am 19. Oct.: Dem Weißbinder Johannes Hofmann ein S.,
Jo=
hannes Emil. Dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Julis Köhler eine T.,
Hermine Julie Pauline. Am 20. Oct.: Dem Schloſſergehüifen Carl Hinkel
ein S., Georg Carl. Dem Kutſcher Leonhardt Bernhardt ein S., Georg.
Am 23. Oct.: Dem Ingenieur Heinrich Anton Joutz ein S., Otto. Am
21. Oct.: Dem Apotheker Carl Auguſt Amend eine L., Anna. Am 23.
Oct.: Dem Gerbergehülfen Heinrich Monn eine T., Heinricke Eliſabetha.
Am 20. Oct.: Dem Garde=Unteroffizier Anton Kronenberger eine T.,
Eli=
ſabetha Anna. Am 10. Oct.: Dem Kutſcher Adam Thyrauer eine L.,
Maria Suſanna. Am 19. Oct.: Dem Metzgermeiſter Georg Heinrich
Lautenſchläger ein S., Heinrich Hermann. Am 23. Oct.: Dem Controleur
Chriſtian Rück ein S. Dem Schreinermeiſter Ludwig Wagneri ein S.,
Ludwig. Dem Gr. Regierungsrath Guſtav von Marquard eine T., Meta.
Am 24. Oet.: Dem Schutzmann Georg Herget ein S., Georg Peter.
Am 20. Oct.: Dem Bäckermeiſter Peter Keller eine L., Ida Aoelheid.
Geſtorbene:
Am 17. Oct.: Dem Schloſſermeiſter Wilhelm Auguſt Röhler ein S.,
Hermann, 10 M. 9 L., ev. Dem Schmied Friedr. Carl Eckhard zu
Steinbach eine T., Johanna, 14 J., ey. Taglöhner Philipp Hartmann,
69 J., ev. Am 19. Oct.: Dem Gr. Prem=Lieutenant Ernſt Friedr. Carl
Becker ein S. James Ruſſell Karl Mar, 5 M. 4 L., ev. Dem
Gemüſe=
händler L. Gottmann eine L. Bertha. 8 M. 25 L., kath. Am 20. Oct.:
Dem Keſſelſchmied Caspar Petry ein todtaeb. S. Köchin Barbara Schmidt
aus Münſter, 64 J. 7 M. 6 T., kath. Charlotte Simon geb. Baumbach,
Großh. Verwalters Auguſt Clemens Wittwe. 64 J. 3 M. 7 T. ev. Am
22. Oct.: Anna Margarethe Schloſſer, Miniſterial=Canzlei=Inſpector Peter
Georg Ehefrau, 53 J. 6 M. 17 L., ev. Anna Margaretha Haußner,
Taglöhner Johannes Ehefrau, 56 J., ev. Am 23. Oct.: Dem Gaſtwirth
Adam Hübner ein S., Adam, 1 M. 2 L., ev. Dem Controleur Chriſtian
Rück ein S., 10 M. ev. Am 24. Oct.: Dienſtmagd Eliſabethe
Scham=
bach aus Eberſtadt, 28 J., kath. Am 23. Oct.: Mühlknecht Heinrich
Ackermann aus Oberramſtadt, 48 J., ev. Am 24 Oct.: Barbara Kraus,
Taglöhners Jakob Ehefrau aus Urberach, 43 J., kath.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 81. October.
— Das am letzten Samstag Abenb im Saalbau abgehaltene
diesjäh=
rige 4. Concert des Mozart=Vereins war ſehr zahlreich beſucht und
verdienen die Geſammtleiſtungen besſelben als vortrefflich bezeichnet zu
werden. Eines ganz beſonderen Beifalls erfreuten ſich die
Sologeſangs=
piecen der Fräulein Czerwenka und des Herrn Zaun ſowie zwei
Violinvor=
träge von Herrn Carl Walger.
— Vor einigen Tagen hatte Herr Premierlt. L eidhecker abermals
das Unglück mit dem Pferde zu ſtuͤrzen und ſich dabei ſchwer zu verletzen.
- Sämmtliche hieſigen Blätter haben ſich bereit erklärt vom 1.
No=
vember ab bis auf Weiteres keinerlei Inſerate und Reklamen für
Wan=
derlager zu publiciren.
Unſerem rührigen Muſikdirector Hrn. Th. Adam iſt es gelungen,
den von einer großen Kunſtfahrt aus Weſt=Europa erſt vor kurzem
zurück=
gekehrten K. Sächſiſchen Muſikdirector und Poſaunen=Virtuoſen Hrn. Auguſt
Böhme von Dresden, für ein Concert im Saalbau zu Mittwoch den 1.
No=
vember Abends 8 Uhr zu gewinnen.
— Der zwiſchen Herrn Ronge und dem Vorſtand der
deutſchkatho=
liſchen Gemeinde ausgebrochene Conflict wegen unrichtiger Handhabung
der Gemeindeſtatuten, ſoll vor der Behoͤrde zum Austrag gebracht werden.
Verſchiedene Mitglieder der Gemeinde haben ſich auf Herrn Ronge's Seite
geſtellt.
Zur Wanderlagerfrage.
1 Seit der Einführung der Gewerbefreiheit hat ſich in Süddeutſchland
ein beſonders von Berlin aus cultivirter Geſchäftszweig herangebildet, der
durch das maſſenhafte Auftreten in, den größeren Städten den anſäſſigen
Gewerbetreibenden großen Schaden bringt und gegen den ſich jetzt überall
von Seiten der Geſchädigten eine Agitation erhebt. Wir geben den
Ge=
ſchäftsleuten ganz recht, wenn ſie für ihre Intereſſen eintreten, ſie müſſen
an Staat und Commune große Steuern bezahlen und mag es fuͤr ſie
manchmal recht empfindlich ſein zu ſehen, wie dieſe auswärtigen
Handels=
leute, die hier faſt gar keine Abgaben zu bezahlen haben, mitunter ganz
bedeutende Geſchäfte machen und es lohnt ſich deßhalb doch einmal der
Mühe zu unterſuchen, ob denn dieſe Agitation allein hieranf zurückzuführen
iſt, oder ob hier wirklich ein allgemeiner Nothſtand und eine
Schädi=
gung des Publikums vorliegt
Daß ein großer Theil dieſer Wanderlager gerade nicht auf der
ſoli=
deſten Baſis beruhen, bedarf weiter keiner Unterſuchung. denn dieſe ſelbſt
ſchreiben ja oft die Billigkeit ihrer Waare einem Bankerotte oder dergleichen
zu. Iſt dem wirklich ſo, dann verdient ein ſolcher Geſchäftsmann gewiß
nicht das Vertrauen bei ihm zu kaufen; dient ihm der angegebene
Banke=
rott aber nur als Anziehungsmittel, ſo iſt die ganze Sache Schwindel und
vom moraliſchen Standpunkt gewiß ſehr zu verwerfen und ſollte das
Pub=
likum ſchon deßhalb derartige Geſchäfte nicht unterſtützen. Wohin ſoll das
führen, wenn ein Geſchäſsmann nur unter Berufung auf einen Concurs
noch ein Geſchäft machen kann ?
Verkaufen denn dieſe Wanderlager im Vergleich zu den einheimiſchen
Geſchäften wirklich ſo billig? Wir glauben dieſe Frage wäre zu bejahen,
wenn hier der Grundſatz Platz greift, daß ſchlecht kauſen - billig
kaufen heißt, denn eine billige Waare kann niemals gut ſein. Wirklich
gute Materialien und gute Arbeiten koſten Geld, alſo muß auch das
Fab=
rikat einen entſprechenden Preis haben, und daß dieſer bei den feſt
an=
ſäſſigen Geſchäften durch eigenen Nutzen nicht zu ſehr erhöht wird, dafür
ſorgt ſchon die einheimiſche Concurrenz. Unſere Induſtrie hat bedeutende
Fortſchritte gemacht, aber (was ja Herr Prof. Reuleaux in ſeinen
Berich=
ten aus Philadephia beſonders hervorhebt und beklagt) ſie verlegt ſich
hauptſächlich auf billige Artikel, die mit vieler äußerlicher Vollendung
her=
geſtellt ſind. Daß dieſe natürlich die Haltbarkeit nicht beſitzen, wie die
guten, iſt ſelbſtredend, allein ſie; blenden das Auge, koſten wenig und
verleiten dadurch zum Kauf.,
Solche Sachen werden hauptſächlich von dieſen Wanderlagern in
gro=
ßen, marktſchreieriſchen Annoncen angeboten und das Publikum, dem
großentheils das Verſtändniß abgeht derartige, mit aller technichen
Fer=
tigkeit hergeſtellten Waaren von den beſſeren, oft viel unſcheinbareren
Sa=
chen zu unterſcheiden, kauft in der Meinung etwas Gutes zu haben und
ſieht ſich damit ſchließlich getäuſcht. Wir geben zu, daß dieſe Geſchäfte auch
wirklich reelle Sachen haben, aber dieſe koͤnnen ſie dann aus den eben
an=
geführten Gründen auch nicht billiger verkaufen, als ſie zſonſt am Platze
zu haben ſind. Selbſt die oben erwähnten billigen Qualitäten werden für
denſelben Preis in einheimiſchen Geſchäften zu erhalten ſein, nur finden
wir begreiflich, daß es dieſen nicht ſo ſehr darum zu thun ſein wird ſolche
anzupreiſen, da der Kunde damit nicht zufrieden geſtellt wird und man ſich
ſpateren Reclamen ausſetzt, die ein ſolches Wanderlager nicht zu
fürch=
ten hat.
Wir glauben in Vorſtehendem bewieſen zu haben, daß das Publikum
keinen Vortheil davon hat, in dieſen Ausverkaufen auswaͤrtiger Firmen zu
kaufen und kommen zu dem von der Agitation ſo ſehr betonten Punkte
der Schädigung aller Gewerbetreibenden zu ſprechen. — Daß die davon
in erſter Linie betroffenen Manufactur=, Kurz= und Schuhwaaren=
Ge=
ſchäfte ſchwer geſchädigt werden bedarf wohl keiner Beleuchtung, aber auch
alle anderen Branchen werden es dadurch, daß das Publikum bei dieſen
fremden Händlern gegen baares Geld oft über Bedarf kauft und in Folge
deſſen den Kauf anderer Artikel möglichſt einſchtänkt oder ganz unterläßt.
Dies baare Geld und der Verdienſt ſes wird doch ſich Niemand einbilden,
daß ohne dieſen verkauft wird) gehen aus der Stadt, während umgekehrt
der Einheimiſche von dem Grundſatz ausgeht: „Leben und Leben laſſen.
— Daß nun gar Geſchäftsleute dies vergeſſen, und bei derartigen
aus=
wärtigen Geſchäften kaufen, läßt ſich ſchwer begreifen - wenn die Frauen
ſolcher nicht das nöthige Verſtändniß haben, ſollten doch die Männer im
eigenen Intereſſe dagegen einſchreiten.
Ein weiterer Punkt iſt der, daß ein, gerade bei uns großer Theil des
Publikums gewohnt iſt ſeine Waaren lauf Rechnung zu nehmen; es iſt
leider oft genug der Fall, daß ſich gerade Solche verleiten laſſen bei
Wan=
derlagern gegen Baar zu kauſen; wenn nun der Geſchäftsmann mit der
Rechnung, auf deren Eingang er vielleicht ſicher gerechnet hat, kommt, ſo
iſt kein Geld mehr da und er muß warten. Dies ſind Calamitäten unter
der alle Geſchäftsleute bei der ohnehin momentan ſo traurigen
Geſchäfts=
lage doppelt zu leiden haben.
Wir könnten noch gar manches vorführen, was gegen die
Wander=
lager ſpricht, doch glauben wir in Vorſtehendem 'ſchon genügend den
Be=
weis geliefert zu haben, daß die Agitation dagegen eine gerechtfertigte iſt
und wollen wir nur hoffen, daß dieſelbe von dem einſichtsvolleren Theile
des Publikums gewürdigt wird.
Hierzu eine literariſche Beilage für Nicht=Poſtabonnenten der L. W. Rühl's Buchhandlung in Darmſtadt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.