Darmstädter Tagblatt 1876


27. Oktober 1876

[  ][ ]

4.

Abonnementshreis
6 Mark jühtlich inel Bringerohn.
Auswoäcts werden von allen Poll=
ämtern
Beſiellungen eutges eugtnom=
men
zu 1 MarkN Pi. pro Quarial
inel Voſtuuiſchlag und Cvedg bUgr.

(Frag= und Anzeige6kalt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Behauntmachungen des Großh. Areisamts, ſowie

Inſerate
werden angenommem in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28,
in Beſjungen von Friedr. Blößer,
Ffriedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden AnnonicenEppe=
ditionen
.

J55 Dn.

5

reitag ves 1. October
Avitisssthe

Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Der Bedarf an Schreibmaterialien für
das Großherzogl. Bezirksſtrafgericht Darm=
ſtadt
und den Staatsanwalt bei dieſem
College ſoll für das erſte Halbjahr 1877
auf dem Wege der öffentlichen Submiſſion
in Lieferung gegeben werden. Es werden
daher Luſttragende hiermit eingeladen, ihre
deßfallſigen Offerten verſchloſſen und mit
der Aufſchrift verſehen:
Submiſſion für Lieferung von Schreib=
Materialien
bis zum 20. December l. J. an die ge=
meinſchaftliche
Canzlei beſagter Behörden
franco einzureichen. Verzeichniß über den
Bedarf an Materialien, ſowie die der Ver=
gebung
zu Grunde gelegten Bedingungen
können ebenda, woſelbſt auch die reſp. Muſter
zur Anſicht offen liegen, eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 17. October 1876.
In Auftrag:
8780)
Lutz, Actuar 5ir

9007)
Pferde=Verkauf.
Dienſtag den 31. d. Mts., Vor=
mittags
1 Uhr, wird im Hofe der
Artillerie Kaſerne zu Beſſungen ein aus=
rangirtes
Dienſtpferd von der Großherzogl.
Train=Compagnie öffentlich und meiſtbietend
verſteigert.
Darmſtadt, den 23. October 1876.
Das Kommando des 2. Großh. Dragoner=
Regiments (Leib=Dragoner) Nr. 24.

9008) Ein von dem Gewinner nicht ab=
geholtes
Fohlen aus der Verlooſung des
Fohlenmarktes vom 17. d. Mts. ſoll
Freitag den 27. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem ſtädtiſchen Viehmerktplatz meiſt=
bietend
verſteigert werden.
Zuſchlag bleibt vorbehalten.
Für das Comits:
Haas.

Verſteigerung eines Faſſel=
ochſen
zu Arheilgen.
Dienſtag den 31. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr, ſoll auf dem Rathhaus
dahier ein der Gemeinde gehöriger, gut
gehaltener Faſſelochs öfentlich verſteigert
werden.
Arheilgen, am 25. October 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
9009)
Benz.

Fehkrubvion's.
8849)
Gehr gute
18
GlSIVIVLV-GOGOLIOb
Pfa. Marl.
uinsGL.Aroruthh. Markt I.

483

Bei fortwährenden friſchen Zuſendungen
empfehle ich beſtes ſtückreiches Ruhrer,
Fettſchrot, vorzüglichen Ofen= u. Heerd=
braud
, ſowie Stückkahlen für Füllöfen
und ſchweren Schmiedegries in ganzen u.
halben Wagenladungen bei Z monatlicher
Zahlung zu den billigſten Preiſen. Auch
ſempfehle ich ſehr gute Maſchinenkohlen
in Waggonladungen von 200 %, einzelne
Centner in Säcken werden gegen Baar=
zahlung
möglichſt raſch geliefert.

Var E. Löber,
Steinkohlen=Handlung,
Ludwigsplatz 8, eine Stiege hoch.

Holz=Handlung v. Gebr. Vogel
Nauheim bei Groß=Gerau.
Große; Lager F. 5791
ſelbſt ausgehauener Daubhölzer.
1900) für Bier= und Weinfaß.

vE.
Zu verrönfen:
Ein neu gebautes, 2½ſtöckiges Wohn=
haus
im öſtlichen Stadttheil, ſchönſter Lage,
enthaltend zuſammen 12 Zimmer, 3 Küchen,
Waſchküche nebſt ſchönem Garten und Hof=
zumpe
. Näher. in der Expedition.

D e=

Alle feinen Sorten von direct importirten Chineſiſchen, Oſtindiſchen
und Japaneſiſchen
Theen
empfehle ich zu billigen Preiſen in guter Packung und offen.
Ich wende dem Artitel B63- MBpc-zs; -Ea ſchon ſeit vielen Jahren
die größte Aufmerkſamkeit zu und bin durch die mir geſammelten Erfahrungen in
der Lage, die beſten und feinſten Qualitäten zu billigen Preiſen zu liefern.
Poſt=Sendungen von 5 Pfund franco. Thee,=Spitzen, ſtaubfrei aus
Peco, Souchong und Congo, gemiſcht, ſo lange Vorrath.
Wriedrich Schaoſer
8140)
Wsy7tksd. Ludwizsplatz 7.

Süßen Traubenmoſt, Nauſcher Aepfelwein
empfiehlt
9010)
Jacob GrGlcunhius-

517

[ ][  ][ ]

1880

311

Allen Kranken Kraft und Geſundheit ohne Medicin und,
ohne Koſten durch die Heilnahrung:
9 V7du Barry

HBa½. LAA A A-ckkAbk

von
Aomdor.

Seit 30 Jahren hat keine Krankheit dieſer angenehmen Geſundheits=
ſpeiſe
widerſtanden und bewährt ſich dieſelbe bei Erwachſenen und Kindern ohne
Medicin und ohne Koſten bei allen Magen=, Bruſt= Lungen=, Leber=, Drüſen= Schleim=
haut
=, Athem=, Blaſen= und Nierenleiden, Tuberkuloſe, Schwindſucht, Aſthma, Huſten,
Unverdaulichkeit, Verſtopfung, Diarrhöen, Schlafloſigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden,
Waſſerſucht, Fieber, Schwindel, Blutaufſteigen, Ohrenbrauſen, Uebelkeit und Erbrechen
ſelbſt während der Schwangerſchaft, Diabetes Melancholie, Abmagerung, Rheumatis=
mus
, Gicht, Bleichſucht; auch iſt ſie als Nahrung für Säuglinge ſchon von der Ge=
burt
an ſelbſt der Ammermilch vorzuziehen. Ein Auszug aus 80,000 Certificaten,
über Geneſungen, die aller Medicin widerſtanden, worunter Certificate vom Profeſſor
Dr. Wurzer, Medicinalraih Dr. Augelſtein, Dr. Shoreland, Dr. Campbell, Profeſſor
Dr. Deds, Dr. Ure, Gräfin Caſtleſtuart, Marquiſe de Bröhan und vielen anderen
hochgeſtellten Perſonen, wird franco auf Verlangen eingeſandt.
Abgekürzter Auszug aus 80,000 Certiſicaten.
Nr. 62476. Dem lieben Gott und Ihnen ſei Dank. Die Revalescière hat
meine 18jährigen Leiden im Magen und in den Nerven, verbunden mit allgemeiner
Schwäche und nächtlichem Schweiß gänzlich beſeitigt.
J. Comparet, Pfarrer, Sainte Romaine des Ies.
Nr. 892II. Orvaux, 19. April 1875. Seit vier Jahren genieße ich die Eöſt=
liche
Revalescière und leide ſeitdem nicht mehr an den Schmerzen in den Lenden, die
mich während langer Jahre fürchterlich gefoltert hatten. In meinem 93. Jahre ſte=
hend
, erfreue ich mich jetzt der vollkommenſten Geſundheit.
Nr. 45270. J. Robert. Von ſeinem 25jährigen Leiden an Schwindſucht, Huſten,
Erbrechungen, Verſtopfungen und Taubheit gänzlich hergeſtellt.
62845. Pfarrer Boilet von Ecrainville. Von Aſthma mit häufigen Erſtickungen
völlig hergeſtellt.
Nr. 75928. Baron Sigmo von 10jähriger Lähmung an Händen u. Füßen ꝛc.
Durmastadt: Georg Lerch, Emanuel Fuld, G. P. Poth.
Mainz: Hauptdepot Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke, M. Becker
ſeel. Wwe., Weſtenburger, Hellmeiſter, Jean Gaßner, Aug.
Heieck.
Wieshaden: A. Schirg, A. Brunnenwaſſer, A. Schirmer.
WOIms: J. H. Mayer.

9
ür zeinhändler und Withe.
Eine große Parthie braune ¼ Rheinweinflaſchen, ¾. Liter, offerire zu M. 14.50.
per 100 Stück netto comptant.
K. Amkeazh, Wilhelminenſtraße.

3 hm Capellenplatz 14
1cleg. Wohnung. 7 Zimm. ꝛc.
ofort beziehbar. Näh. Hügelſtr. 6parterre.
8836) Dieburgerſtraße 3 im 2. Stock
ein hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.
1.
1T
,
9
TxTAiTAAAi. AAAAzeo.
d6 8921) Ecke der Magdalenen= und d=
54 Lautenſchläger=Straße eine hübſche=
p
4 Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛcbs
2 mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen.
24 Auf Verlangen möblirt.
Ebendaſelbſt eine geräumige Werk=
.
24.
ſtätte mit 3 Zimmern u. Küche zum
Alleinbewohnen.
r
TTTTTTäxäxTnTaxxrrxy
0
9012) Elisahelhensh asse Hr. 14,
3. Stock, bei Musik- und Gesang.
Lehrer H. Tahn ein ſehr ſchönes
möbl. Zimmer mit Ausblick in den Großh.
Palaisgarten zu vermiethen und ſofort zu
eziehen.

Vermiſchte Nachrichten.
8355) Latin, Greck, Prench, Italian,
Spanish.
Dr. Herber, Kiesstr. 3.

Türkiſche Zwetſchen
435 Pfg. per ½ Ko., bei Abnahme von
5 Ko. 30 Pfg. empfiehlt, ſo lange Vorrath
3
Georg Liebig Sohn.
9011) Frankkurter Siedwürste
Mittwoch und
per Ko. M. 1. -
Samſtag iu friſcher Sendung.
Thüringer: Cervelatwurſt, Zun=
genwurſt
, Trüffel=Leberwurſt u. Cer=
velat
=Knackwürſte, letztere per St. 17Pfg.

Vermiethungen.
6797) Ein ſchönes Zimmer iſt zu ver=
miethen
. Arheilgerſtraße 50.

7766) Ein möblirtes Zimmer mit Be=
dienung
zu vermiethen. Steinſtraße 36.
37921) Zwei freundl. Zimmer mit u. ohne
Möbel, Ecke der Karl= u. Heinrichſtr. 72.
8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen, für Polytech=
niker
oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8646) Soderſtraße 61 iſt der mittlere
Stock, ſowie eine ſchöne Manſarde mit je
4 Zimmern nebſt Küche und allen Bequem=
lichkeiten
, preiswürdig zu vermiethen u. ſo=
fort
zu beziehen. Näh. Wienerſtraße 6.
8718) Beſſ. Carlſtr. 6, 1 St. h., ſind
möbl. Zimmer zu vermiethen mit oder ohne
Beköſtigung.
8742) Beſſ. Carlſtr3, 2. St.: I möbl.
ſchönes Zimmer; desgl. ein kleineres in der
Manſarde.
8764) Eine kleine Wohnung und ein
einzelnes Zimmer zu verm. Blumenthalſtr. 8I.

7522) Es werden zwei junge Auslän=
derinnen
vom 10. Lebensjahre an bei einer
gebildeten Familie unter vorzüglicher Be=
aufſichtigung
in Koſt und Logis genommen.
Näheres in der Exp.

y
BfATnxAnA AaTxtr Arxx.
8968)
Geſucht
H
44 unmöbl. Wohnung: 3 Zimmer und 8
54 Zugehör für Ende Novbr., Adreſſen
6 der Expedition sub. E. K.
.
TxAxAnAATäTakAxrxrz!
9013) Es werden von einem Herrn mög=
lichſt
bald zwei fein möblirte Zimmer zu
miethen geſucht. Offerten sub v. B.
nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.

9014) Eine Köchin mit guten Zeug
niſſen verſehen, ſofort geſucht.
Lohn 200 bis 240 Mark.
Beſſungen, Wilhelmſtraße Nr. 6.

9015) Gewandte Maſchinennäherinnen er=
halten
ſtändige Arbeit. Langegaſſe 3.

9016) In meinem Geſchäfte iſt ein braun=
ſeidener
En=tont=cas, ein Notizbuch und
ein geſlicktes Taſcheuluch mit Krone liegen
geblieben und kann gegen Inſeratengebühr
in Empfang genommen werden.
Michael Schmidt, Louiſenplatz 4.

Todes=Anzeige.

Allen Verwandten und Freunden ſtatt
beſonderer Anzeige die traurige Mittheilung,
daß geſtern Nachmittag ½ 4 Uhr
Herr Eduard Jung in Hanau
ſanft eitſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 26. October 1876.
Im Namen der trauernden Wittwe;
Eduard Harres.

[ ][  ][ ]

1881

Wandtafeli über Ankunft u. Abgang ſämmtlicher
O
Eiſenbahnzüge dahier im Winterfahrplan1s76-
Preis 10 Pf., ſowie
Fahrpläne in Taſchenuhr=Format
zum Einlegen in die Uhrdeckel, 5 Pf. in der
I. C. Wittieb'ſchen Hoſbuchdruckerei.

Mozart-Verein.
(34tes Jahr.,
PiOTteS COmCOT6

im

LA ALAt41
Gamſtag den 28. Oktober 1876.
Unter Leitung des Herrn Muſikdirector Willem de Haan
und unter gütiger Mitwirkung der Großh. Hofſängerin
Fräulein Cgerwenka und des Herrn Walger.
Anfang 8 Uhr.

PROGR AAM.
1. Abtheilung.
1) Meeresſtille und glückliche Fahrt, für Männerchor mit
Clavierbegleitung
2) Coucert für Biöline (D.dur Ir Satz)
3) Recitativ und Arie aus Figaro's Hochzeit
4) Der Gondelfahrer, für Männerchor mit Clavierbegleitung
5) Adagio für Violine (aus dem Xl. Concert)
6) Reiterleben. Ein Cyclus v. 6 Liedern für Männerchor)
2. Abtheilung.
7) Soloquartett, Solo und Chor aus Frithiof IV. Scene
8) a. Der Traum
b. Frühlingslied
2 Lieder für eine Sopranſtimme.
9) a. Keine Roſe, keine Nelke.
Wenn ich ein Vöglein wär.
Volkslieder für Männerchor
10) a. Schottiſcher Bardenchor
b. Frühlingsnahen
für Männerchor.

G H. Ziſcher.
Kreuzer.
Aozart.
J. Hcußerk.
J. Hpohr.
A. V. Hade.
A. Bruch.
A. Haeßl.
Rendelsſohn.

Hilcher.
Hilcher.
Kreutzer

W Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten iſt der Eintritt nicht geſtattet.
Karten für Nichtmitglieder ſind 2 Mark bei den Herren Kunſthändler
(8974
Schödler und Kaufmann Bauſch, Marktplatz 5, zu erhalten.

1 Wir erſuchen das geehrte inſerirende Publikum, bei Abbe=
ſtellungen
, Aenderungen, ſowie bei verlangter Auskunſt über einzelne
Annoncen immer die denſelben beigefügten fortlaufenden Inſeraten= Num=
mern
gefälligſt angeben zu wollen, indem nur dadurch eine raſchere und
ſichere Beförderung ermöglicht wird.
Die Expedition des Tagblatts.

5 Metzelſuppe
mit ausgezeichnetem Federweißen
Samſtag den 2d. October bei
Heter Peter.

8967)
Krauteinſchneiden.
Beſtellungen werden angenommen Kies=
ſtraße
12, Fabrilſtraße 6 bei Frau Donges
ſ und Beſſ. Carlſtraße 23.

Mer eine Annonce hier oder auswärts
24 veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die Anon=
cen
=Expedition von Mauseristohn
≈ Vogler ie Tranhſurta. M.,
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.

Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheitholz pr. Rmtr. 17 Mark
Kiefern=
11
Beſtellzeit: Dienſtag, Freikag u. Samſtag
Vormittags von 8-1 Uhr.
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen ſind 55 Pf.
ſan den Fuhrmann zu entrichten.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

Tages-Kalender.
Samstag 28. Oct.: Concert des Mozartvereins;
Abendunterhallung mit Tanz
des Geſangvereins Sängerluſt.
Samstag 28. Oct.: Ball der Vereinigten Geſellſchaft.
Montag 30. Oct.: Generalverſammlung der Saal=
bau
- Actien=Geſellſchaft
Samstag 4. Nov.: Generalverſammlung des Bau=
Vereins fuͤr Arbeiterwohnungen.
7 Concertu. Balld. Bürgervereins.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 24. October.
Derletzte Brief.
Luſſipiel in 3 Atten nach dem Franzoſiſchen
des Sardou.
Perſonen:
Prosper von Block
Hr. Fiala.
Titus von Vanhove
Hr. Werner.
Clariſſe, deſſen Frau
Frl. Berl.
Marthe von Cruſſoles, deren
Schweſter
Frl. Hoffmann.
Suſanne von Brie
Fr. Reubke=Beilhac.
Hr. Butterweck.
Thirion, Naturforſcher:
Fr. Steck.
Colomba, deſſen Frau.
Hr. Wisthaler.
Buſonier, Rentier
Hr. Edward.
Paul von Temple
Frau Solange, Haushälterin Fr. Eppert.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr

Sonntag 29. October.
D e r P rophe t.
Große Oper in 5 Atten mit Ballet;
Mufik von Meyerbeer.

[ ][  ]

1882

zn Darmſtadt.

Proclamirt als Verlobte:
Am 22. Oct.: Bäcker Gg Ludwig Wolf in Rimhorn, mit Wittwe
Eliſabetha Johannetie Mannsmann geb. Fröhlich in Rödelheim. Am 23.
Oct.: Eiſenbahn=Bllteau=Aſſiſtent Carl Barromäus Huber in Straßburg.
mit Carolina Röth zu Reppbeig. Schloſſermeiſter Auzuſt Golſr. Baß=
mann
, mit Anna Barbara Fides Helfrich aus Fürth. Hausknecht Joh.
Chriſtiaa Friedr. Wirth aus Adolzturth, mit Eliſubetha Cheiſtine Roſine
Johanna Frank aus Löcherholz. Am 24. Oct.: Joh. Franz Henge aus
Jügesheim, mit Johanna Auguſte Frida Horn. L. des Invaliden Joh.
Horn. Schuhmachermeiſter Jakob Repp. mit Henrictte Helene Contadine
Friedericke Louiſe Philippine Anton, L. des verſt. Hofconcertmeiſters und
Stadt=Caniors Johann Daniel Anton. Schreiner Joh. Thienger aus
Weißweil, mit Kalharina Berk aus Lanterbach. Ingenieur Peter Gräf
von Kärlich bei Coblenz, mit Dorothea Auguſte Pleines in Höchſt aſM.

Am 23. Oct.: Friſeur Karl Wilhelmn Horſt in Stuttgart, mit Katharine
Eliſabethe Biaunſchweig in Stnttgart, L. des Gaͤrtners Peter Carl Braun=
ſchweig
hier. Sergeant Franz Auton Aazuſt Rieger in Babenhauſen, mit
Katharine Eliſabeth: Wetteroth. Metallreher . Hohmann, mit Mar=
garethe
Kling von Maizz.
Getraute:
Am 19. Oct.: Wirth Jakob Fey, mit Katharine Margarethe Hen=
riette
Müller aus Langenbach. Kaufmann Karl Rudolf Baſſermann aus
Mannheim, mit Anna Weyland. L. des Gr. Hofbauraths Dr. Ludwig
Weyland. Am 20. Oct.: Kaufmann Rudolf Shuchard aus Burggräfen=
rode
. mit Anna Dorothea Sophie Wirtz. L. des Lithographen Fersinand
Wirtz Am 21. Oci.: Steindrucker Ludwig Loray aus Frankfurt, mit
Wilzelmine Wagenfeld, T des Schneidermeſters Eenſt Emil Wizenfeld.
Schloſſergehülfe Martin Wel; aus Neudorf, mit Pauline Müller aus
Belleben Proo. Sachſen. Am 22. Oct.: Kaufmann Karl Heiner, mit Frau
Eliſabetha Münch, L. des verſt. Schneidermeiſters Joh. Berger.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 27. October.
Kommenden Samstag den 28. d. feiern S. Großh. Hoheit
Prinz Alexander und Gemahlin das Feſt der ſilbernen Hoczeit.
Die Herren Miniſterialpräſident Kempff und Miniſterialroth
Finger ſind von Berlin wieder hier eingetroffen.
6 In dem den Ständen vorgelegten Geſetzesentwurf die Benutzung
von Leichen zu wiſſenſchafllichen Zwecken auf der Landesuniverſität betref=
fend
, iſt ausdrücklich beſtimmt, daß dieſes Geſetz auf die in den Landes=
irrenanſtalten
Geſtorbenen keine Anwendung erleidet da man fruͤher
wo die Leichen der dort geſtorbenen Geiſteskronken auf die Anatomie ver=
bracht
wurden die Erfahrung gemacht, daß dieſe Maßregel auf die in jenen
Anſtalten befindlichen Kranken einen ſo; usgünſtigen aufregenden Eindruck
gemacht hat, daß dadurch der Heilzweck ſehr weſeutlich beeint=üchtigt wird.
0 Stadtverordnetenverſammlung vom 26. October. Aus
der Stadtkaſſezrechnung pro 1875, melche demnaͤchſt mit dem Verwallungs=
bericht
im Truck erſcheinen wird, theilte der Bürgermeiſter mit, daß ſie mit
einen Ueberſchaß von 11,191 M. abſchließe. - Die Pläne und Voran=
ſchläge
für die Waſſerverſorgingsfrage wurden an die Bau= und Waſſer=
commiſſion
verwieſen und beſchloſſen den Voranſchlag drucken zu laſſen.-
Dem Comite für Errichlung des Liebig=Venkuals, welches auf den ihm
urſpüngich angewieſenen Platz auf dem alten Kirchhof Verzicht geleiſtet,
wurde ein Platz in der Anlage vor den Bhnhöfen zur Verſügung geſtellt=
Der Antrag des Hrn. Beigeordneten Lautenſchläger den au= Anlaß
des Pfeidemarkts neu erbauten -tall auf dem Viehmarkt für 5068 M. zu
erwerben, wurde nach lebhafter Debatte faſt einſtimmig angenommen.
R. Am Montag Avend vereinigte ſich keine Anzahl hieſiger Kaufleute
um Mittel und Wege zu berathen, wie dem immermehr überhandnehmen=
den
Unweſen der Wanderlager zu ſteuern ſei und einigte men ſich
nach eingehender Debatie zur Wahl eines Comites, dem folzende Punkte
als Grundlage ſeiner Beſprechungen übergeben wurden: Wie in anderen
Städten die Beſitzer von Lokalen aufzufordern, dieſe nicht mehr an Wan=
derlager
zu vermiethen, Aufforderung an die Preſſe keine Reklamen und
Annoncen dieſer Wanderlager aufzunehmen.: Ferner ſoll das Comite mit
dem hieſigen Handelsverein in Verbindung treten, um mit demſelben ge=
meinſchaftlich
eine gröhere Verſammlung aller Intereſſenten einzuberuſen
und dieſer eine Eingabe an Großh. Miniſterium um alsbaldige Erlaſſung
eines Geſetzes über die Beſtuerung der Wanderlager vorzulegen. - Wir
wuͤnſchen dieſen Bemühungen den beſten Erfolg und hoffen, daß dadurch
einem Unweſen geſteuert wird, das ſich zum Schaden aller anſäſſigen Ge=
werbe
immer mhr breit macht.
Am Mittwoch Abendenigleiſte in dem Bahnhof der Main= Neckar=
bahn
die Locomotive eines Güterzugs, wahrſcheinlich durch unrichtige Wei=
chenſtellung
. Groͤßerer Schaden wurde nicht vermſacht.
- Wie die N. H. V mittheilen, iſt am Mittwoch Nachm. an den Laternenpſahl
am unteren Ende der Wilhelmſtraße der Wagen des kzl. großbritanniſchen
Chargé d’Afaires, Herrn Jorningham, ſo unglücklich angerannt, daß
derſelbe vollſtuͤndig zertrummert und beide Pony's ſo beſchaͤdigt wurden,
daß ſie vorausſichtlich getödtet werden müſſen. Der Kutſcher kam mit dem
Schrecken glücklich davon.
An der diesjährigen Jahresreviſion des im Juliusthurm in Spandau
befindlichen Reichs=Kriegsſchazes, welche am 23. October ſtatthatte,
betheiligte ſich auch der Großh. Geſandte, Miniſterialrath Lr. Neidhardt.
Herr Geh. Commercienrath Cl. Lauteren in Mainz feierte am
Mittwoch den 25. d3. unter zahlreichen Kundgebungen der allgemeinen
Achtung ſeinen 90. Geburtstag.
- Wir bringen in Erinnerung, daß die K. Poſt= und Telegra=
phenämter
angewieſen ſind, nur Nolen derjenigen Vrivatbanken anzu=
nehmen
, welche an dem Orte der betr. Oberpoſkaſſe Einlsſungsſtellen ha=
ben
. So darf z. B. Frankfurt von Privatbanknoten nur die Noten der
Süddeutſchen und der Frankfurter Bark, Darmſtadt und die zum O. P. D.

Bezirk Darmſtadt gehoͤrigen Banken lalſo ganz Heſſen) nur die Noten der
Bank für Süddeutſchland nehmen.
Die jetzt ſo vielſach verwandten Fleiſchpräſerven fuͤr das
Militär werden ſeitens der Mililärverwaltung virect aus Auſtralien be=
zogen
. Jede Büchſe enthält 10 Portionen 200 Gramm und koſtet 3 M.
30 Pf., ſo daß ſich ein Pfund Fleiſch vorzüglicher Quꝛität ohne Knochen
auf 82½ Pf. ſtellt. Fur die Maröverportion ſind 208 Gramm gekochtes
auſtraliſches Fleiſch gleich 250 Gramm hieſigen friſchen Fleiſches mit Knochen
gerechnet worden. Auch in den militaͤriſchen Menageküchen wird davon
Gebrauch gemacht.
Die Gefahrlichkeit der Perlſucht (Franzoſenkaankheit) des
Rindes. wurde neuerdings durch Herrn G. M. R. Gerlach, Direktor der
königl. Thierorzneiſchule in Berlin, conſtatirt. Gerlach machte Impfver=
ſuche
mit der Tuberkelmaſſe, den traubenſoͤrmigen Gebilden, welche auf der
Bruſt= und Bauchhaut der mit Verlſucht behafteten Thiere entſtehen und
gelangte dabei zu dem Ergelniſſe, daß ſowohl durch Uebertragung deſes
Stoffes in die Haut und in das Fleiſch, wie durch die Fütterung ſolcher
Tuberkelmaſſe Anſteckung und der Tod bei den Ve ſuchsthieren hervorge=
ruſen
wird. Dem entſprechend ſind auch, wis Profeſſor Dr. Falke, der
dieſem Geyenſtande im Rheiniſchen Pionier' einen Artikel widmet, bemerkt,
diejenigen Pienſchen, welche mit dem Fleiſche ſolcher Thiere mittelſt wunder
Hände zu thun haben, oder die ſolchen Tuberkelſioff in den Versauungs=
kanal
bringen, namentlich Fleiſcher, welche beim Ausſc. uchien ſolcher Thiere
nach altem Brauche das Meſſer hie und da in den Mund nehmen, ſchon
ſehr g=führdet. Desgleichen iſt die Milch von ſolchen verlſüchtigeg Thieren
ſehr gefährlich für den Genuß. Welches Unheil dieſelbe namentlich in dee
Kenderwelt anrichtet, davon bekoumt man im Hinblick auf die Verſuchre=
ſultate
eine Ahnung, wenn man die Milchwirihſchaften großer Städe be=
trachtet
. Faſt im ier findet man hier perlſüchtige Kühe, welche ſich ſchon
durch den auffaͤlligſten Huſten verdächtig machen. In dieſen Milchwirth=
ſchaften
ſteben aber die Ammen der meiſten Knter in großen Städten!
Ebenſo bedenklich iſt die Milckkur, das methodiſche Trinten der nicht abge=
ſottenen
Milch, geworden. Was aber von der Mlch ſoich ſchwindſüchtiger
Kühe nachgewieſen iſt, läßt ſich auch von der Milch ſchwindſüchtiger Mütter
vorausſetz n.
Ueber das häusliche Lebein vieler Arbeiterfamilien
Außert ſich der Barmer Polizeibericht folgendermaßen: Die Zahl der Ar=
beiterfrauen
, welche alltaglich auf den verſchiedenen hieſigen Polizei= Sta=
tionen
erſcheint, um Schutz gegen ihre ſie mißhandelnden oder ſie ohne
Subfiſtenzmittel laſſenden Männer zu ſucken, mehrt ſich in etſchreckender
Wiſe; wenn aber beide Theile gehört werden, ſo ſtellt ſich in ſehr vielen
Fällen heraus, daß die Frauen für die arbeilenden Männer auch nicht
immer gehörig ſorgen, und dann iſt es begreiflich, wenn die Manner miß=
muthig
werden und leider nur zu geneigt ſind, ben Getruͤnken in übermaͤßiger
Weiſe zuzuſprechen. Es iſt nicht zu verkennen, daß die augenblicklichen
Zeitverhältniſſe dem Arbeiter nichl günſtig find, aber es iſt andererſeits
eine unbeſtrittene Thatſache, daß eine beſcheidene Wohnung bei aller Ar=
muth
in reinlichem Zuſtanbe immerhin einen angenehmen, wohlthuenden
Eindruck macht, der gewiß auch auf den Mann ſeine Wirkung niemals ver=
fehlen
dürſte; uber was bekommt man in dieſer Hinſicht nicht Alles zu
ſezen? Während die Frau Stunden lang vor der Thür mit Schwätzen ver=
bringt
und daduich nicht ſelten böſes Blut verurſacht, qualt ſich der Mann
und kommt Tag ein Tag aus in das ſchmutzige Zimmer, ſieht nach wie
vor die Kinder im unſauberen Anzuge umherlaufen und ſtatt ein regel=
mäßiges
Mittags= und Abendbrod vorgeſetzt zu erhalten, findet er den Tiſch
leer und mit hungrigem Magen muß er zu Bette gehen, weil die Frau
von einem geregelten Haushalte keine AUhnung hat. Wir wollen indeſſen
keineswegs den Frauen allein die Schuld ausbürden, denn es gibt leider
auch genug liederliche Männer, die ihren Verdienſt nicht zur Hälfte nach
Hauſe bringen. Jo fordern die Eheverhältuiſſe unter den Arbeitern zu
ernſten Betrachturgen auf. Daß aus den Kindern, die ſolche Ehen mitan=
ſehen
müſſen, kein beſſerer Menſchenſchlag erwachſen kann, bedarf wohl
kaum einer beſonderen Betonung.= So nicht blos in Barmen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.