RALINGO STUI
(Frag= und Anzeigeß(att.)
Abonnementspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ümtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark Jo Pf. pro Quartal
incl. Poſtauſichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
139. Jahrgang.
Inſerate
wrdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
ditionen.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamks, ſowie des Großh. Polizeiamis Darmſtadt.
N208
1876
Die nſtag den 24. October
8904) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmen=Regiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden heute ſolgende
Ein=
träge vollzogen:
1) Berthold Heintze betreibt ſeit 5.
l. Mts. dahier unter der Firma:
„ B. Heintze: eine Oelhandlung im
Großen.
2) Eduard Scharmann hat ſeiner
Tochter Katharina Scharmann dahier
mit dem Heutigen Procura ertheilt.
Darmſtadt, den 17. October 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
8905)
Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Firmen=Regiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurde heute folgender
Ein=
trag vollzogen:
Die Firma Eduard Schüßler iſt
mit dem 1. Mai l. J. durch Aufgabe
des Geſchäfts erloſchen.
Darmſtadt, den 11. October 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter.
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
8906)
Edictalladung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art an
das concursfällige Vermögen des Schirm=
Fabrikanten F. W. Schlüter von
Darm=
ſtadt ſind bei Meidung des ſtillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der Maſſe in
dem auf
Mittwoch den 27. December 1876,
Vormittags 9 Uhr,
Amtszimmer Nr. 13
anberaumten
Termin nebſt etwaigen Vorzugsrechten
an=
zumelden und zu begründen.
In dem Termin ſoll ferner über
Ver=
waltung und Verſilberung der Maſſe und
alle ſonſt iſich ergebenden Punkte berathen
und Beſchluß gefaßt, auch wiederholt
Arrange=
ment verſucht, und ſollen die weder in
Selbſt=
perſon erſcheinenden, noch durch gehörig
Bevollmächtigte vertretenen Gläubiger in
ſallen dieſen Beziehungen als den von der
Mehrheit der Erſchienenen gefaßt werdenden
Beſchlüſſen beitretend angeſehen werden.
Darmſtadt, den 16. October 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Hirſch
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſor.
8907) Glüubiger=Aufforderung.
Die Gläubiger des concursfälligen
Metz=
germeiſters Heinrich Merz von hier werden
zur Anmeldung ihrer Forderungen und
Vorzugsrechte in Selbſtperſon oder durch
gehörig legitimirte Vertreter auf
Mittwoch den 20. Dezember 1876,
Vormittags 9 Uhr,
Amtszimmer Nr. 11 - bei Meidung
ſtill=
ſchweigenden Ausſchluſſes von der Maſſe
und unter dem Anfügen geladen, daß über
ein Arrangement oder über weitere Be=
handlung und Verſilberung der Maſſe,
Be=
ſtellung eines Maſſe=Curaors und Gläu
biger=Ausſchuſſes der Beſchluß der
Mehr=
heit der erſchienenen Gläubiger entſcheiden ſoll.
Darmſtadt, den 28. September 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Hallwachs,
Königer,
Stadtrichter.- Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Samſtag den 28. d. Mts.,
Vor=
mittags 16 Uhr, iſoll der Bedarf von
26 Crr. Gerſtenſtroh zur Einwinterung der
hieſigen Brunnen an den Wenigſtnehmenden
auf dem hieſigen Rathhaus verſteigt werden.
Beſſungen, den 21. October 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
J. V. d. B.)
8908) Berth, Beigeordneter.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 27. October d. J., Vormittags 9 Uhr,
werden „Schulſtraße Nr. 61 die zum Schuldenweſen des Franz Weygand gehörigen
Waarenvorräthe und Geſchäftsgeräthe, als:
ca. 25,000 Eigarren, verſchiedene Sorten weißen und rothen Wein in
Fla=
ſchen, 1 Fäßchen Zwetſchenbranntwein, einige Tauſend ¼ und 1 Bier=
und Weinflaſchen, ein großer Eisſchrank, 3 Wagen mit Deckeltörben,
2 Schrotleitern, 1 Ladentiſch, ſowie verſchiedene Comptoir=, Laden= und
Kellerrequiſiten
gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
8796)
Herntheiſel.
Auf gerichtliche Verfügung ſollen die zum Concurs des Kunſthändlers Wilhelm
Böttinger gehörigen Waaren, als:
Oeldruckbilder mit und ohne Rahmen, Bilderbücher, Bilderbogen, Schreib=
Materialien, Cigarren, Tabak, eine Ladeneinrichtung, ſowie verſchiedene
Mo=
biliar=Gegenſtände
Freitag den 27. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
Schloßgraben Nr. 13,
gegen baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
8797)
512
1862
4 206:
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 25. October, Vormittags 9 Uhr, werden Carlſtraße 21:
Herrenkleider, Weißzeug, Bettwerk, 1 Kanapee, Kommode, Bettſtellen, Tiſche, l Tafel=
Clavier und ſonſtiger Hausrath gegen baare Zahlung verſteigert.
8909)
K. Straußtz.
Taxator.
8910) Den Bedarf an Victualien,
als: Fleiſch, Brod, Semmel, Hülſenfrüchte,
Kartoffeln, Materialwaaren ꝛc., für das
hieſige Garniſon=Lazareth pro 1877, ſoll
im Wege der öffentlichen Submiſſion an
den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf
Donnerſtag den 2. November er.,
Vormittags 10 Uhr,
im dieſſeitigen Geſchäfts=Lokale woſelbſt die
Bedingungen zur Einſicht offen liegen,
an=
beraumt.
Lieſerungsluſtige werden hiermit
aufge=
fordert, ihre Gebote ſchriftlich und
ver=
ſiegelt mit der Aufſchrift: „Submiſſion
auf Victualien pro 1877u bis zu dem
ge=
nannten Tage an uns einzureichen.
Wer die Bedingungen nicht einſieht und
unterſchreibt, kann mit ſeiner Offerte nicht/
gehört werden. Nachgebote bleiben
unbe=
rückſichtigt.
Darmſtadt, den 23. Ottober 1816.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth.
Arbeits=Verſteigerung.
Samſtag den 28. d. Mts.,
Nach=
mittags 1 Uhr, ſoll auf dem hieſigen
Rathhaus die Umpflaſterung eines Theils
der Goſſen in der Kirchſtraße, ſowie das
Anfahren und Aufſetzen von ca. 8 Cub=
Mtr. Schichtſteinen öffentlich in Accord
rergeben werden. Voranſchlag u. Bedingungen
liegen auf Großh. Bürgermeiſterei zur
Ein=
ſicht offen.
Beſſungen, den 20. October 1876.
J. A.:
8911) Geyer, Kreisbauauſeher.
L
3
Nens Buss. Cardiaeh
in Fäßchen Rm. 2. 60 Pf.,
Nouo Holl. Cuporior-Märinge,
Ditto marinirt,
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18e
96
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Philippe & Cannauds)
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häuſer in der Niedeſelſtraße Nr. 52 un54
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gut wie neu, iſt zu verkaufen.
Näheres bei der Expedition.
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mühlen zu verkaufen.
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FortschrittsMedaille Hien 1873.
Preis-Medaille
London 1862.
Preis-Medaille
Paris 1867.
Färberei Druckereru. Reinigungs-Anstalt,
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Horron- und Damen-Carderohe.
Berlin C., Wallstrasse 1-13
und Spiadlersteld hei Cöpenik.
Das Etablissement ist im Laute dieses Jahres auf der
Munoigewerbe- Auasteliuug zu Müncseh
mit der
„silbernen Preis-Medaille
und janf der Welk-Ausstehung zu Fhlladeiphla
mit der
„ Grossen BronceMedaille"
prämiirt worden.
Die Firma hält sich zu allen in ihre Branchen einschlagenden
Auf-
trägen bestens empkohlen.
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Strohni-
berg & Vo. Iudwigstrasse 16.
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Fällen vollſtändig. Zu beziehen in Löpfen zu 5 Mark nebſt Gebrauchs=
Anweiſung und überraſchenden Zeugniſſen ſowohl durch G. Sturzenegger ſelbſt
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Dr. W. Strauß, Mohren=Apotheke in Mainz.
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Ein neu gebautes, 2½ ſtöckiges
Wohn=
haus im öſtlichen Stadttheil, ſchönſter Lage,
enthaltend zuſammen 12 Zimmer, 3 Küchen,
Waſchküche nebſt ſchönem Garten und
Hof=
pumpe. Näher. in der Expedition.
8914) Salatpflanzen zu verkaufen,
daſelbſt ein ll. Logis für 30 fl. zu verm.
Hochſtraße 8.
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Gegen=
ſtände faſt neu.
4915) Ein Acker, ca. 1½ Morgen, vor
dem Rheinthor gelegen, iſt zu verpachten.
Rheinſtraße Nr. 47.
M. 208
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Zahlung zu den billigſten Preiſen. Auch
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Centner in Säcken werden gegen
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zahlung möglichſt raſch geliefert.
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ſtraße Nr. 19.
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8919) Obere Nieder=Ramſtädterſtraße 7
ſind 5-6 Wagen guter Kuhdung zu
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kaufen.
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ſtellung, beſteh. aus einem Goldſchmuck
(gold. Hemdenknöpfe in Hufeiſenform) im
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Eliſabethenſtr. 43, 1 Treppe rechts.
Vermiethungen.
4977) Eck der Arheilger= und
Caup=
ſtraße, mehrere hübſche Wohnungen,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche, mit
abge=
ſchloſſenem Vorplatz, nebſt allen
Bequem=
lichkeiten zu vermiethen und baldigſt zu
beziehen. Zu erfragen Bleichſtraße 39.
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Caup=
ſtraße ein hübſcher Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen Bleichſtr. 39.
5047) Zwei möblirte Zimmer zu
ver=
miethen. Hügelſtraße 65.
6555) Ecke der Wilhelminen= und
Eliſabethenſtraße der 3. Stock, enthaltend
7 Zimmer, Küche ꝛc., zu vermiethen und
am 1. November zu beziehen.
Carl Hornmann.
6615) Ein möbl. Zimmer mit Kabinet,
vom 1. November an zu vermiethen.
Heerdwegſtraße Nr. 43.
6676) Ein möbl. Zimmer, auf Wunſch
ſauch zwei, zu verm. Mathildenplatz Nr. 5.
6797) Ein ſchönes Zimmer iſt zu
ver=
miethen. Arheilgerſtraße 50.
1863
7296) Ein ſchönes möblirtes
Zim=
mer, parterre, iſt zu vermiethen. Ecke der
Wald= und Saalbauſtraße 18.
Auguſt Wiener.
7766) Ein möblirtes Zimmer mit
Be=
dienung zu vermiethen. Steinſtraße 36.
7920) Eliſabethenſtraße 46, Hinterhaus
1 Stiege hoch, 2 möblirte Zimmer, welche
ſeither von 2 Einj. Freiw. Dragonern
be=
wohnt waren, können vom 1. October an
anderweit vermiethet und bezogen werden.
7921) Zwei freundl. Zimmer mit u. ohne
Möbel, Ecke der Karl= u. Heinrichſtr. 72.
7992) Eliſabethenſtraße 59 ein großes
Zimmer und 2 große Kabinette parterre,
ſauf Wunſch auch 1 Bedientenzimmer, zu
vermiethen. Näheres J. Glückert's Logis=
Nachweiſungs=Büreau, Bleichſtraße 33.
8076) Ein freundlich möbl. Zimmer
1. Etage.
Ludwigſtraße 7.
Fr. Hau.
8253) Beſſ. Holzſtraße ein ſehr ſchönes
Manſarden=Logis zu vermiethen.
P. Meß, Zimmermeiſter.
8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen, für
Polytech=
niker oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8263) 1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
Mühlſtraße 20, 3. Stock.
8399) Mathildenplatz 6 ein Logis im
3. Stock wegen Verſetzung gleich zu bez.
8405) Ein anſtändig möblirtes ſchönes
Zimmer, auf Wunſch mit ſehr guter
Ver=
köſtigung. Frankfurterſtraße Nr. 26 eine
8414) In dem neuerbauten Hauſe,
Soderſtraße 13, iſt der dritte Stock,
be=
ſtehend aus 4 Zimmern, 1 Alkov, Küche,
Glasabſchluß, Bleichplatz und allen
Be=
quemlichkeiten zu vermiethen und gleich zu
beziehen. Preis 350 Mark.
8429) Bleichſtraße 40 ein Manſarden=
Logis zu vermiethen.
8432) Ein ſehr freundliches größeres u.
ein kleineres Zimmer ſind möblirt um recht
annehmbaren Preis zu verm. Nieder=
Ram=
ſtädterſtr. 11, dem Polytechnikum gegenüber.
W
WAAAA
C9I) Rheinſtraße 23
der obere Stock, vollſtändig neu
hergerichtet, 6-7 Zimmer mit
allem Zubehör, Gartenvergnügen
u. ſ. w. ſofort zu beziehen.
8646) Soderſtraße 61 iſt der mittlere
Stock, ſowie eine ſchöne Manſarde mit je
4 Zimmern nebſt Küche und allen
Bequem=
lichkeiten, preiswürdig zu vermiethen u.
ſo=
fort zu beziehen. Näh. Wienerſtraße 6.
8652) Gardiſtenſtraße 7 ein Logis zu
vermiethen.
5
8715) Ein Wohn= mit
Schlafzim=
mer zu verm. 5 Schützenſtraße 5.
9
5710) Eliſabethenſtraße 28 der mitlere
Stock mit 5, auf Verlangen 6 Zimmer
mit Glasabſchluß, Waſchküche und
Bleich=
platz, bis Dezember zu beziehen.
1864
E
SAm Capellenplatz 14
2eleg. Wohnung. 7Zimm. ꝛc.
ſofort beziehbar. Näh. Hügelſtr. 6parterre.
8718) Beſſ. Carlſtr. 6, 1 St. h., ſind
möbl. Zimmer zu vermiethen mit oder ohne
Beköſtigung.
8721) Caſinoſtraße 28 3. St. 1möbl.
Zimmer, auf Verlangen extra Schlafcabinet.
8742) Beſſ. Carlſtr.3, 2. St.: Imöbl.
ſchönes Zimmer; desgl. ein kleineres in der
Manſarde.
8748) Ein ſchön möbl.Zimmer mit der
Ausſicht auf den Ludwigsplatz iſt bis zum
1. Novbr. zu vermiethen.
Carl G. Faber, Ludwigsplatz 8.
8763) Ein ſchönes Logis iſt zu verm.
u. gleich zu beziehen. Nieder=Ramſtädterſtr. 13
8764) Eine kleine Wohnung und ein
einzelnes Zimmer zu verm. Blumenthalſtr. 8l.
8836) Dieburgerſtraße 3 im 2. Stock
ein hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.
8839) Ein ſchön möblirtes Zimmer und
Cabinet iſt gleich beziehbar zu vermiethen
im 3. Stock Steinſtraße 6.
8842) Ein möbl. Zimmer mit Koſt u.
Bedienung. Wilhelminenſtraße 21.
8850) Sackgaſſe 8 iſt ein Logis zu
vermiethen und baldigſt zu beziehen.
8861) Gardiſtengaſſe Nr. 18 iſt ein
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
8863) Ein Manſardenlogis nebſt allem
Zubehör alsbaldigſt zu vermiethen an eine
kinderloſe Familie Gardiſtenſtraße 13.
8864) Ein freundlich moͤblirtes Zimmer
für einen anſtändigen Herrn oder zwei
Schüler alsbald zu vermiethen Stiftsſtraße
Nr. 63 im 2. Stock.
v0.
rEvervsehire.
Gy.
TtnAAtAAAharr Trxt 4...
8921) Ecke der Magdalenen= und p=
44 Lautenſchläger=Straße eine hübſche
½=
d4 Wohnung von 3-4 Zimmern, Küche ꝛc.d6
mit Glasabſchluß ſofort zu vermiethen.
4 Auf Verlangen möblirt.
Ebendaſelbſt eine geräumige Werk= H.
ſtatte mit 3 Zimmern u. Küche zum
4 Alleinbewohnen.
M
35.
⁷=
pO
XTXATAAAfTxiAAAAArx!
8922) Eliſabethenſtraße 14
3. Stock, bei Muſik= u.
Ge=
ſauglehrer H. Hahn ein ſehr
ſchönes möbl. Zimmer mit
Ausblick in den Großh.
Pa=
laisgarten zu vermiethen und
ſofort zu veziehen.
8923) Holzſtraße 20 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen.
8924) Bleichſtraße 53 ein großes gut
möblirtes Zimmer mit freier ſchöner
Aus=
ſicht zu vermiethen.
8925) Dieburgerſtraße 8 ein ſchön
möbl. Zimmer nach der Straße. Näheres
bel Etage.
8026) Beſſungen. Hügelſtr. Nr. 2
ſind 2 freundliche Logis zu vermiethen.
1927) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Kirchſtraße 10.
8928)
Mathilden=Landkrankenhaus
Bei der am 30. September l. J. ſtattgefundenen Auslooſung von Schuldurkunden
behufs Rückzahlung des Aulehens des Mathilden=Landkrankenhauſes vom 1. Juli 1860
wurden die Schuldurkunden Nr. 6, 84, 85, 110, 119, 134, 145, 149, 156, 158-
162, 176, 202, 221 und 225 zur Rückzahlung berufen und können die bezüglichen
Kapitalbeträge nebſt Zinſen gegen Aushändigung der quittirten Schuldurkunden bei der
Vereinskaſſe dahier (Waldſtraße 21) erhoben werden.
Man bringt dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß und bemerkt, daß vom 1. Ja=
nuar 1877 an deren Verzinſung aufhören wird.
Von den in früheren Jahren bereits gezogenen Nummern ſind noch nicht prä=
ſentirt worden: 1, 14, 15, 25, 35, 36, 47, 48, 51, 90, 91, 92, 93, 96, 87-102
- 20 Stück.
Darmſtadt, am 18. October 1876.
Der Vorſtand des Mathilden=Landkrankenhauſes. 8929)
Mittwoch den 25. October, 7½ Uhr Abends.
Im Saale zur Traube:
COUAURN
der 14jährigen Pianiſtin
TRTTeS AERION
unter gefälliger Mitwirkung der Großh. Hofopernſängerin Fräulein Czerwenka.
Programm: Veelſoven: Es dur Honake; Aeyerheer: Romanze der
Atlice aus Roßerk; Aendelsſohn: Rondo capriccioso; Chopin: Nockurno Es dur;
Lißt: Waldesrauſchen; Aendelsſohn: Jrühlingsſied: Fhalberg: Jiebestranſi=
Varialionen,
Concertflügel von Bechſtein.
Karten für nummerirte Plätze zu 3 Mark und für nicht nummerirte zu 2 Mark,
ſowie für Galerie zu 1 Mark ſind in der Buchhandlung des Herrn A. Schödler
zu haben. 7532) Es werden zwei junge Auslän=
derinnen vom 10. Lebensjahre an bei einer
gebildeten Familie unter vorzüglicher Be=
aufſichtigung in Koſt und Logis genommen.
Näheres in der Exp. D
Verloren
8
von der Eiſenbahn durch die Promenaden=
ſtraße in's Theater oder dort ein Ohrring
(weißes Täubchen, einen grünen Stein im 8723) Aspiranten des einj.=freiwill.
Dienſtes finden Penſion, verbund. m. gründl.
Vorbereitung für das Examen. Gute
Empfehlungen. Näheres bei der Exp. Schnabel haltend). Abzugeben Promenden=
ſtraße 37 gegen 5 Mark Belohnung. Leih= und Pfandhaus
8883)
von
Georg Lopper,
16 große Ochſengaſſe 16
nimmt von heute ab auch gut erhaltene
Möbel und Bettwerk als Unterpfand von 8771) Ein geſetztes Frauenzimmer, das
fein nähen und bügeln kann und ſich der
Hausarbeit unterzieht, ſucht eine paſſende Stelle. Näheres in der Exp.
8884) Ein älteres Frauenzimmer bittet um Strickarbeit. Roßdörferſtraße 19 Seitenbau
8858) Kraut ſchneidet ein in u. außer
F. Lautermann,
dem Hauſe
große Kaplaneigaſſe 26. Referenzen, werden erbeten sub 105 postlagernd Magdeburg.
8932) Ein im Bügeln geübtes Frauen=
zimmer wünſcht einige Tage in der Woche
zu beſetzen. Zu erfragen Louiſenſtraße 40
im Laden.
8933) Hausmädcheu, im Nähen und die Zimmer=Arbeit verſteht und gut
ſerviren kann, wird ſogleich in Dienſt geſucht. Fr.=Offerten sub F Nr. 4380
befördert die Annoycen=Expedition von
Rudolt Mosse in Hannheim. [ ← ][ ][ → ]
K 208.
1865
65)
nHandtafeln üver Ankunft u. Abgang ſämmtlicher
700.
Eiſenbahnzüge dahier im Winterſahrplan186-”
Preis 10 Pf., ſowie
Fahrpläne in Taſchenuhr=Format
zum Einlegen in die Uhrdeckel, 5 Pf. in der
L. G. Wiſtieb'ſchen Hoſſuchdruckerei.
Preisgekrönt
Wien 1873.
Vorzüglicher
Lußboden-Auſtrich
Platin=-nſtrichmaſſe
Medaille
kondon 1867
in allen beliebten Farben iſt ſtets bei mir vorräthig. — Auf Wunſch laſſe ich das
Anſtreichen der Fußböden beſteus und billigſt ausführen.
G½
43
1A GSZAS STAAANN9
General=Agent für das Großüerzogthum Heſſey.
7220)
Darmſtadt, Ecke der Wald= u. Saalbauſtraße 18.
H ä u f g re
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gactenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
v4, NLuledt, Alexanderſtraße.
Cages-Kalender.
Mittwoch 25. Oet: Generalverſammlung der
Stein=
kohlen=Actien=Geſellſchaft.
Concert v. Frl. Thereſe Hennes.
Samstag 2s. Let. Concert des Mozartvereins;
Abendunterhaltung mit Tanz
des Geſangvereins Sängerluſt.
Montag 30. Oct.: Generalverſammlung der
Saal=
bau=Actien=Geſellſchaſt.
Samstag 4. Nov.: Generalverſammlung des Bau=
Vereins ſür Arbeiterwohnungen.
Concertu. Ball d. Bürgervereins
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 24. October.
Die weiße Dame.
Komiſche Oper in 8 Akten.
Perſonen:
Gaveſton, Verwalter der
ehma=
ligen Grafen von Avenel . Hr. Niering.
Anna, ſeine Mündel
Fr. Mayr=Obrich.
George, ein engliſcher Offizier
Dickſon, Pächter.
Hr. Reichhardt.
Jenny, ſeine Frau
Frl. Kayſer.
Margarethe, Dienerin der
ehe=
maligen Grafen von Avenel Fr. Jaide.
Gabriel, Knecht auf Dickſon's
Meierei,
Hr. Mendel.
Mac=Jrton, Friedensrichter . Hr. Leib.
b.* George .. Herr Franz Nachbaur,
Anfang halb 1 Uhr. Ende 9 Uhr.
Donnerstag 26. October.
Gaſidarſtellung des Königlich Bayeriſchen
Kam=
merſängers Herrn Franz Nachbaur.
L o h e n gri n.
Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner.
Lohengrin . ... Herr Franz Nachbaur.
für alle hieſigen u. auswärtigen Zeitungen zu
gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=
Expe=
ditionen ſelbſt, ohne Porto u. Speſen befinden ſich
in der Annoncen=Expedition von MödzoöwIP MDöye, Frankfurl a. H.
General=Agentur in Darmſtadt. 33. A. Gürtmor, Woogsplatz 3.
Leil 45
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 24. October.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben aus Anlaß der
In=
duſtrie=Ausſtellungen zu Darmſtadt und Alzey dem Fabrikanten W. Merck,
dem techn. Director der Maſchinenfabrik und Eiſengießerei F. Horſtmann
und dem Bankditectpr R. Ludwig,das Ritterkreuz I. Cl. des
Philipps=
ordens. - ferner den Fabrikanten F. Engelhardt in Rüſſelsheim,
L. Kolbe in Beſſungen, L. Becker in Offenbach, R. Pretorius in
Alzey. dem Bie=brauereibeſitzer J. Ulrich in Pfungſtact, K. Poſtdirector
K. Wimmer das Ritterkreuz 2. Cl. des Ludewigsordens und den
Fabri=
kanten G. Göbel und A. Hochſtätter hier, ſowie dem Fabrikanten
Ph. Pfeiffer in Eberſtadt das Ritterkreuz 2. Cl. der Philippsordens
verliehen.
- S. M. der Kaiſer feiert am 1. Januar 1877 iſein 70jähriges
mlitätiſches Dienſt= Jubiläum. Deputationen ſaͤmmtlicher Regimenter
wer=
den dem Kaiſer die Glückwünſche der deutſchen Arneen überbringen.
6 Die zweite Kammer erledigte in ihrerzam Samstag ſtattgehabten
Sitzung die Recommunication der erſten Kammer hinſichtlich des
Haupt=
voranſchlags und beharrte im Weſentlichen bei ihren früheren Beſchlüſſen.
Bezüglich des Baus der Strecke Erbach=Eberbach erklärte Gr.
Re=
gierung, daß enorme Schwierigkeiten bei der Feſtſtellung der Linie ſeither
den Beginn des Baus verzögerten.- Am Montag wurde das
Finanzge=
ſetz beralhen. Die Gr. Regierung ſchlug vor die Mark Einkommen und
Gewerbſteuerkapital mit 19, Grunsſteuerkapital mit 175 Pf. zu belegen.
Die Mehrheit des Finanzausſchuſſes beantragte den Ausſchlag auf
Ge=
werbe und Grundſteuer auf 168 herabzuſetzen. Eine Minderheit will die
Einkommen mit 20, Gewerbe mit 183, und Grundſteuer mit nur 15 Pf.
belaſten ein Vorſchla; den die Gr. Regierung für unannehmbar
er=
klärte, weil damit das vorhandene Steuerbedürfriß, 7,183,000 M, nicht
vollſtän-ig gedeckt werde. Nach ſehr eingehender Debatte in der mehrfache
Anträge auftauchten und der Antrag der Mehrheit des Finanzausſchuſſes
ſchließlich zu Gunſten der Vorlage der Regierung zurückgezogen wurde,
fand dieſelbe nachdem alle Abänderungsvorſchläge gefallen waren, mit 22
gegen 21 Stimmen Annahme.
— Nach der am 16. October l. J. ſtattgehabten Auſnahmeprlfung
mußten 170 Schüler in die hieſige Realſchule aufgenommen werden,
nämlich 108 in die Realſchule l. Ordnung und 62 in die Realſchule
11. Ordnung, ſo daß ſich ver Schülerbeſtand der ganzen Realſchule
gegen=
wärtig auf 722 beläuft, nämlich 422 in der R. 1. O. und 300 in der R.
II. O. Unter den neu Aufgenommenen ſind 9 in Unter=Prima eingetreten,
welche aus andern Realſchulen ohne Oberklaſſen ihre Abgangszeugniſſe
ha=
ben und hier, nachdem ſie Unter= und Ober=Prima abſolvirt haben,
ihre Maturitätsprüſung ablegen wollen; desgleichen 4 in Ober=Prima,
welche nach Abſolvirung dieſer Klaſſe die Maturitätsprüfung machen und
dann ihre polytechniſchen Studien fortſetzen wollen. — Man kann
da=
raus erfahren, daß die Erwerbung des Pfarrhauſes zur Einrichtung von
Parallelklaſſen (ine dringende Nothwendigkeit war, und daß die möͤglichſt
raſche Fertigſtellung des neuen Realſchulgebäudes gleichfalls höchſt nöthig
iſt, denn es ſind noch immer Klaſſen mit 65-68 Schülern da.
— Mit dem heutigen Tage hat unſer mehrwöchiger
Droſchken=
ſtrike in Folge eingetretener Verſtaͤndigung ſein Ende etreicht.
Herr Nachbaur wird k. Donnerstag noch einmal in Lohengrin
und am Montag den 30. ds. im Poſtillon auftreten.
Bezüglich des Mittwoch den 25. im Saale zur Traube
bevorſtehen=
den Concertes der 14jährigen Pianiſtin Thereſe Hennes aus Berlin
dürſte es Vielen noch erinnerlich ſein, daß die jugendliche Künſtlerin vor
5 Jahren, als ſie hier zum erſten Male auſtrat, die Ehre hatte ſich vor
Ihrer Königl. Hoheit der Prinzeſſin Ludwig mit Auszeichnung zu produciren.
Seit dieſer Zeit iſt ſie Schllierin des Profeſſors Kullak in Berlin und
rat nach den uis vorliegenden Berichten ſolch= emin nte Fertſchritte
ge=
macht, daß man zu hohen Erwirtungen berechligt iſt. - Wie die
Ber=
liner Zeitungen mittheilen, hat ſie dort am 15. d. unter Kullaks Leitung
Mendelsſohn's Gemoll Concert auswendig mit Orcheſter geſpielt.
1866
R. 208.
In der Woche vom 8-14. Octoler verſtarben in Mainz mit
Caſtel 10, in Darmſtadt mit Beſſungen 7, in Offenbach 6, in Worms 8.
in Gießen 3 Perſonen. An Scharlach verſtarben 3 (in Moinz), an Maſern
1 (Mainz), an Keuchhuſten 1 (Worms). an Viphieritis 1 (Offenbach),
Typhus 1 (Mainz). Diarrhoe und Brechdurchfall 8 (3 in Mainz. 2
Darm=
ſtadt, 1 Offenbach, 2 Worms), Lungenentzündung 1 (Darmſtadt),
Wochen=
bettkrankheiten 1 (Worms), gewaltſamen Tod 1 (Worms).
Als Ueberſchuß des Mainzer Schützenfeſtes wurde dem dortigen
Schützenverein die Summe von 24000 M. Uberwieſen, wodurch derſelbe
in eine ſehr brillante Lage gekommen iſt.
Darmſtadt, 20. Okt. Vergangenen Montag, den 16. Ottober fand die
Einweiſung des neuen Direktors der hieſigen höheren Mädchenſchule, Herrn
Dr. Wulckow aus Danzig und des neuer Lehrers für Nathematik und
Natur=
wiſſenſchaft, Herrn Dr. Röll aus Frankfurt im Turnſaale der genannten
Anſtalt ſtatt. Der Saal war feſtlich geſchmückt, und hatten ſich ſämmtliche
Schülerinnen der Anſtalt mit ihren Lehrerinnen und Lehrern um 9 Uhr
Morgens darin verſammelt, um den neu ernannten Direktor und den neuen
Lehrer kennen zu lernen und zu begrüßen. Beide Herren erſchienen, geführt
von Herrn Oberſchulrath Becker und zwei Mitgliedern des Curatoriums, Herrn
Bürgermeiſter Ohly und Stadtrath Diehl und nahmen die ihnen beſtimmten
Plütze ein.
Herr Stadtkantor Bölſing begann mit dem Choral: Lobet den Herren,
den mächtigen König der Ehren, der von den verſammelten Schülerinnen
ſchön und kräftig geſungen wurde. Hierauf ſprach Herr Mitprediger Keil ein
kurzes Gebet, in welchem er die Anſtalt und ihren neuen Führer, ſowie die
gemeinſame Arbeit an dem Werke der Mädchenerziehung und Bildung, wie die
Anſtalt ſie anſtrebe, dem Segen Gottes empfahl. Darauf ſtellte Herr
Ober=
ſchulrath Becker nach Verleſung der betreffenden Allerhöchſten Dekrete den neuen
Direktor, ſowie den neuen Lehrer der Verſammlung mit etwa folgenden Worten
vor: Das Großh. Miniſterium ſei in der glücklichen Lage, dem neuen Direktor
der Anſtalt das vollſte Vertrauen entgegenzubringen. Unter den Namen
der=
jenigen Männer, welche ſeit Jahren bemüht geweſen, der höheren
Mädchen=
erziehung die ihr gebührende Stellung zu erringen, welche die Ziele, die zu
erreichen, feſtgeſtellt und die Bahnen, die zu denſelben führen, geebnet haben,
werde Wulckows Name mit Ehren und Auszeichnung genannt. Mit Wort
und Schrift, als Lehrer und Direktor einer höheren Mädchenſchule habe er
mit dem beſten Erfolge gewirkt.
Was von den Vertretern der Reform der höheren Mädchenbildung in
Deutſchland als Programm aufgeſtellt worden und als zu erſtrebendes Ziel
bezeichnet, das zu verwirklichen ſei jetzt die Möglichkeit gegeben durch die von
der Regierung und den Ständen genehmigte Anerkennung der hieſigen
Mädchen=
ſchule, als einer höheren Lehranſtalt. Die Stadtverordneten hätten mit
Hoch=
herzigkeit die Mittel reichlich bewilligt, die erforderlich waren, Darmſtadt dürfe
ſich rühmen eine der erſten Städte zu ſein, in denen die Forderungen des
Weimarer Programms erfüllt worden ſeien. Der Direktor möge daher mit
vollem Vertrauen an ſein Werk gehen, es ſtünden ihm ja in dem Curatorium
Männer zur Seite, deren reiche Erfahrung im praktiſchen Schulleben, oder in
raſtloſer Thätigkeit für die Schule ſeine Stütze ſein würden. Die Lehrerinnen
und Lehrer der Schule aber - das könne nach beſter Ueberzeugung verſichert
werden - ſeien alle von ernſtem Eifer für das Wohl der Schule erfüllt und
würden nach beſten Kräften und in williger Unterordnung an der gemeinſamen
Arbeit mit ihm arbeiten. So könne der Redner nicht nur den Wunſch
ſondern auch die feſte Hoffnung ausſprechen, daß der heutige Tag ein Tag
des Segens für die Schule ſein werde und, daß dieſelbe den Eltern zur
Freude, der Stadt zum Stolz, gereichen und andere Städte unſeres
Vater=
landes zur Nacheiferung anſpornen möge.
Hierauf wandte Redner ſich zu dem neuernannten Lehrer Dr. Röll:
Mathematik und Naturwiſſenſchaft ſeien Dinge, die, nach der Anſicht von
Vielen, für die Mädchen nicht nöthig ſeien. Die Mathematik, die gewaltigſte
Abſtraktion des Menſchengeiſtes, ſagen ſie, eigne ſich nur für Knaben und
Männer, aber erfahrene Pädagogen ſeien anderer Anſicht. Eine kllare
An=
ſchauung der Form, allerdings in der für Mädchen geeigneten Weiſe
darge=
boten, ſei ein wichtiges Erziehungsmittel gerade für das Weib, deſſen Geſchmack
in dem Reiche der Geſtalten beſtimmend und herrſchend ſein ſoll, und beſonders
in der jetzigen Zeit, wo die Ausgeburten üppiger und zuchtloſer
Geſchmacks=
verbildung wuchern ſei die Gewöhnung an Klarheit und Schlichtheit der
Form und die Erkenntniß, daß auf derſelben die wahre Schönheit ruht, für
Müdchenerziehung durchaus nothweudig.
Auch gegen eine wiſſenſchaftliche Betrachtung der Natur in der
Mädchen=
ſchule ſind Viele eingenommen. Die Naturwiſſenſchaft mit ihrem Zerlegen
und Klaſſificiren ertöde die Freude an der Natur. Auch hier könne Redner
nicht beipflichten. Eine oberflächliche Betrachtung der Natur führe nur zu
ſchwüchlicher Semimentalität. Nur wer dem Einzelnen in der Natur nahe
tritt, wird mit wahrer Liebe zu ihr erfüllt. Gerade Herr Dr. Röll habe in
wiſſenſchaftlichen Arbeiten gezeigt, wie eine eingehende Betrachtung in dem
Mooſe, das der Wanderer achtlos mit dem Fuße tritt, in den Flechten, die
dem ungetrübten Auge als Unreinigkeiten erſcheinen, in den Pilzen, die der
Hausfrau als läſtige widerliche Feinde des Haushaltes auftreten Geſchöpfe
der Weisheit Gottes zu erkennen und zu bewundern ſind. Daß es dem
neuen Lehrer gelingen werde dahin zu wirken daß Mathematik und
Natur=
wiſſenſchaften ſeinen Schülerinnen nicht zur Laſt ſondern zur Luſt werdeu,
das ſei des Reduers Wunſch und Hoffnung, mit der er ihn hier einführe.
Hierauf begrüßte Herr Mitprediger Keil im Namen des ganzen Lehrkörpers
den nunmehr in ſein neues Amt eingeführten Direktor, nachdem er vorher der
höchſten Schulbehörde wie dem Curatorium der Anſtalt den wärmſten Dank
des Lehrcollegiums für die Sorge und Mühe ausgeſprochen hatte, womit beide
die Schule endlich auf den Punkt gebracht hätten, nach welchem dieſelbe ſeit
mehr denn einem Decennium ſtrebe. Er betone dabei, daß ſämmtliche
Lehrerinnen und Lehrer mit um ſo unbedingterem Vertrauen dem neuen
Leiter der Anſtalt entgegenkämen, weil derſelbe auf dem Gebiete des höheren
Mädchenſchulweſens, über welches die Anſichten im größeren Publikum noch
keineswegs feſtſtänden ein ſchon bewährter Führer ſei der mit beſtem Erfolg
ſchon lange in erſter Linie geſtanden habe und eine reiche Erfahrung mithringe.
Aber auch ſie, die Lehrer, bäten um ſein Vertrauen, weil gegenſeitiges
Vertrauen allein das rechte Fundament bilde, auf welchem im Segen weiter
gearbeitet werden könne. In dieſem Geiſte heiße er ſowohl den neuen Direktor
der Anſtalt, als auch den neuen Collegen im Namen ſämmtlicher Lehrerinnen
und Lehrer aufs herzlichſte willkommen.
Der neu berufene Direktor dankte in bewegten Worten zunächſt dem
Herrn Oberſchulrath für die gütig anerkennende und erhebende Art, mit der
er ihn in den Kreis ſeines neuen Wirkens eingeführt und verſprach, das ihm
entgegengebrachte Vertrauen des Vertreters der hohen Staatsregierung durch
eine ernſte und hohe Auffaſſung ſeines Berufes und durch nicht ermüdende
Pflichttreue allmälig erwerben zu wollen. Er verband damit die Bitte, die
Regierung wolle ſtets mit gütigem Auge über dieſer geiſtigen Bildungsſtätte
wachen, das würde ihm wie ſeinen Mitarbeitern ein Sporn ſein, mit
ver=
doppelter Liebe und Begeiſterung an dem hochwichtigten Werke der Erziehung
der heranblühenden weiblichen Jugend zu arbeiten. Sodann ſprach der
Direktor ſeine herzinnige Freude darüber aus, daß der Vertreter der
Staats=
regierung die geiſtige Heranbildung der Frau in ſo tiefer und bedeutſamer
Weiſe auffaſſe und fügte etwa folgendes hinzu:
Auch wir halten uuſer Werk für ein wichtiges und bedeutſames.
Denn die Mädchenſchule iſt heute mehr eine ſociale als pädagogiſche
Nothwen=
digkeit. Die Wohlfahrt einer Nation ſteht im innigſten Zuſammenhang mit
dem Familienleben, und Stütze und Seele des Familienlebens iſt
die Frau, die Mutterl Und wo die Frau in der That Seele und
Stütze des Familienlebens ſein ſoll, da darf ſie nicht nur für praktiſche
Ziele und Fertigkeiten erzogen ſein; ſie muß auf der Höhe einer
umfaſſen=
den, allgemeinen Bildung ſtehen, ſich mit den Bildungsaufgaben und
Errungen=
ſchaften der Menſchheit vertraut gemacht haben und die Beſtrebungen der
Gegenwart begreifen können. Nur ſo wird ſie mit Sicherheit den erleuchteten
Geiſtern unſerer Nation folgen und in die Kulturaufgaben unſerer ſo herrlich
großen Zeit eindringen können. Somit haben wir an dieſer Stätte bei der
geiſtigen Erziehung des weiblichen Geſchlechts im energiſchenLZuſammenfaſſen
unſeres ganzen geiſtigen Könnens dafür zu ſorgen, daß uns der Geiſt erhalten
bleibe, aus dem unſere deutſche Größe erwachſen iſt und an den ſie ſich ſtets
anlehnen ſoll - den Geiſt unbedingter Hingabe an die großen idealen
Inte=
reſſen, die den eigentlichen Werth des Daſeins ausmachen. Dieſe Hingabe
des Gemüths an den inneren geiſtigen Werth des Daſeins muß hier gepflegt
werden, denn eine Frau ſoll die Führung ihres Lebens nicht entnehmen aus
Erfahrungen und der „Logik der Thatſachen; ſondern ſie gerade ſoll aus der
reinen Idee heraus zu wirken ſtreben, ſie ſoll die Bewahrheitung des innerlich
Vorgefaßten von den ſie umgebenden Perſonen und Erſcheinungen erwarten
— in Allen die reine Idee zu erwecken ſuchen. Gebe der Allgütige, daß dieſe
Schule ſtets eine Pflanzſtätte ſolch idealen, echt weiblichen Sinnes ſein möge.
Hierauf dankte der Direktor dem Collegen Keil für die herzliche
Begrüß=
ung Namens des Collegiums und beſonders für die herzliche Verſicherung
unbedingten Vertrauens. Wie er ſtets parteilos und lediglich der Sache
die=
nend dem Collegium gegenüber treten wolle und wie er in dieſem Augenblick
mit feſtem Vertrauen um der Lehrerinnen und Lehrer kräftige Mitwirkung bei
der Erreichung der vorgeſteckten hohen Ziele bitte, ſo fühle er ſich ihres
Ver=
trauens bei der ihm bevorſtehenden ſchweren aber lohnenden Arbeit ſehr
be=
dürftig und es thue ihm herzlich wohl, einem ſolchen Vertrauen zu begegnen.
Er nehme daſſelbe als ein liebes Geſchenk an und verſpreche, es ſich durch ſein
Thun und Wirken als einen feſten Beſitz zu verdienen.
Schließlich begrüßt der Director ſeine Schülerinnen mit herzlichen und
warmen Worten und verhieß, daß er ſtets mit Liebe und Wohlwollen ihnen
begegnen werde; da aber eine feſte Ordnung und Regel bei jedem
gemein=
nützigen Wirken, vor allem bei einer Schule nicht entbehrt werden könne, ſo
erwarte er, daß man den im Intereſſe der Schule gebotenen Anordnungen
mit Gehorſam und gutem Willen entgegenkommen werde.
Mit dem Schlußgeſang: Ach bleib mit deinem Segen bei uns du reicher
Herr - endete die einfache aber erhebende Feier, die in allen Herzen den
Ein=
druck zurückließ, daß mit dieſem Tage eine neue ſegenbringende Aera unſerer
höheren Mädchenſchule angebrochen ſei. Möge ihr nun auch, namentlich von
der Seite, der ſie zu dienen beſonders berufen und wohl befähigt iſt, die
nöthige Theilname von Neuem zugewendet werden.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.