Darmstädter Tagblatt 1876


05. Oktober 1876

[  ][ ]

GAAENoyöTT SLTI

Abonnementspreis
6 Mart jähnlch indl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
incl. Poflaufichlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeige6(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen un Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7, ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen= Expe=
ditionen
.

139. Jahrgang.

Amtliches Organ für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
1876
N 105
Donnerſtag den 5. October

B e k a n n t m a ch u n g.
5
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der auf Dienſtag den 10. Octbr.) Nächſten Freitag den 6. Octbr. d. J.
l. J. anberaumte Zuchtviehmarkt wegen der israelitiſchen Feiertage ausfällt, und ein Nachmittags 3 Uhr ſollen die zum Nach=
ſolcher
nunmehr
Donnerſtag den 12. October l. J.
dahier abgehalten wird.
Darmſtadt, den 1. October 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
8319)
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Einhalten der Tauben zur Saatzeit betreffend.
Denjenigen Einwohnern in Beſſungen, welche Tauben halten, wird hierdurch auf=
gegeben
, dieſelben ohne Ausnahme vom 6. Ocober bis 6. November l. J. bei Ver= Grummetgras=Verſteigerung.
Nächſten Montag den 9. October,
meidung einer Strafe von zwei Mark für jeden vorkommenden Uebertretungsfall in
Mittags 3 Uhr, wird das Grummet=
den
Schlägen einzuſperren.
Sollte ein oder der andere Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben bis Gras von meinen Seiterswieſen ſim Ober=
zum
Eintritt oben anberaumten Termins in den Schlag zu bringen, ſo iſt davon, beiſſeld) loosweiſe an Ort und Stelle verſtei=
Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes, bei der unterzeichneten Behörde als= gert. Zuſammenkunft 24 Uhr am Heiligen=
Kreuzberg, Dieburgerſtraße am Seiters=
baldige
Anzeige zu machen.
wieſenpfad.
Beſſungen, am 3. October 1876.
8321)
P. J. Har.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.
Faſſelbullen=Verſteigerung.

8320) Bekanntmachung.
laß des Holzmachers Karl Guſtav Albert
dahier in deſſen Wohnung, gr. Caplanei=
gaſſe
14, gehörigen Mobilien, beſtehend aus
Kleidern, Weißzeug, Bettwerk, Möbel und
allerlei ſonſtigem Hausrath, öffentlich gegen
Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 3. October 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.:
Schröder.

7794) Oeffentliche Bekanntmachung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an das von Großherzoglichem Hofgericht/
der Provinz Starkenburg unter dem
23. Auguſt l. J3. für concursfällig er=
kannte
Vermögen der Kaufmann Philipp
Hebermehl Wwe., geborene Böttinger
dahier, ſind unter gleichzeitiger Namhaft=
machung
etwaiger Vorzugsrechte, bei Mei=
dung
ſtillſchweigenden Ausſchluſſes von der
rubricirten Concursmaſſe und der Annahme
Verzichts auf Vorzugsrechte im Termin
Montag 20. November 1876, Vor=
mittags
9 Uhr,
vor unterfertigtem Gericht, Amtszimmer
Nr. 3, zur Anmeldung zu bringen. In
demſelben Termin ſoll Arrangement ver=
ſucht
und über alle ſich ergebenden Punkte
Beſchlußfaſſung erzielt werden. Man wird
bezüglich der nicht in Selbſtperſon erſchei=
nenden
oder durch gehörig Bevollmächtigten/
vertretenen Creditoren ſtillſchweigenden Bei=

Montag den 9. October l. J., Mit=
tags
11 Uhr,
tritt zu ſämmtlichen von der Mehrheit der
ſoll ein der Gemeinde Eberſtadt gehöriger,
erſcheinenden Gläubiger gefaßt werdenden

Beſchlüſſen lediglich unterſtellen.
Darmſtadt, den 4. Septbr. 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Joſt,
Stadtrichter.
Stadtgerichts=Aſſeſſor.

zur weiteren Zucht untauglicher aber gut
gehaltener Faſſelbulle in dem Rathhaus
gegen gleich baare Zahlung öffentlich ver=
ſteigert
werden.
Eberſtadt, am 30. September 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
8234)
Müller.

nöp.
Dr. OAnsoné 1IVMOr1aparare.
Aiegier & Comp. Chemische Fabrik in Dortmund.
Nahupasta, Jahnpulver, Hundwasser-Essenz, Poudre, Coiſe.
Dieſe Präparate ſind die beſten Mittel zur Pflege der Zähne.
Sie alteriren die Zahnmaſſe in keiner Weiſe; ſie wirken wegen der heil=
ſamen
, antiſeptiſchen Natur des Thymols wie auch in Folge ihrer unvergleichlich guten
Zuſammenſetzung ſchützend gegen jede Krankheit des Zahnes, und ſind daher, wie
von erſten Autoriläten der Wiſſenſchaft beſtätigt wird, allen anderen Fabrikaten
vorzuziehen.
Die Salichlfäure greift die Glaſur der Zähne bedeutend an und iſt daher als
Zahnmittel gänzlich zu verwerfen.
Dieſe Präparate ſind in Darmſtadt nur zu haben bei Hrn. L. Wachtigall,
Coiffeur, Wilhelminenſtraße 7.
[ 62364)

478

[ ][  ][ ]

A. 193.

1734
7283)

SIU-AUAATTkUtbN

von

Louss Arosshopf
in Königsberg i. Pr.,
prämiirt in Paris, Wien und Stettin und in Rußland, Frankreich und England ſehr
beliebt, iſt unſtreitig jeder anderen Cigarrette vorzuziehen, da ſolche in Wahrheit nur
aus den edelſten Tabaken gefertigt und mit feinſtem Tabakblatt - nicht imitirter Decke
gedeckt iſt. Papier wird ſtets der Geſundheit ſchädlich ſein, dagegen iſt die Salon=
Cigarrette, die frei von jedem Papier iſt, in ſanitärer Beziehung höchſt beachtens=
werth
und können ſolche daher den Rauchern gewiſſenhaft empfehlen.

D=
4
AapOa)

Waldſtraße 25.
Vertreter der obigen Firma.
Zu haben bei den Herren Franciskus, Pfeil, Enders, Schneider, Haupt=
mann
, Weyl, Bleichſtr., Röhrig, kath. Kirche u. Promenade, Göriſch, Saalbauſtr.
Carl Liebig jun. (Grahn) und John Schmidt, Wendelſtadtſtraße 22.
Wien.
Wier.
Prämiirt
Welt=Ausſtellung.
Welt=Ausſtellung.
Darmstadt 1876.
1873.
1873.
Die
TATOTTTAOTII
von
G. Hoserſch in Darmſtadt,
Hochſtraße 30,
nefert - billigſt und gut - ale Sorten
Schul-oder Sohreibtinte, Canzleitinte, Copir- u. Salon-
finte
, rothe u. blaue Carmin-Tinten, echl - nicht Anilin
HauptrAAeferant
faſt ſämmtlicher Kaiſerl. Poſtanſtalten Deutſchlands.
Proben gratis.
8071)
D i e
8238)
Holzhandlung v. H. Grimm in Eberſtadt
liefert frei in's Haus:
Aus dem Schuppen gunz trocken Buchen=Scheidholz I. Cl. 14 M.
Kiefern=Scheidholz I. Cl. 10 M.
ditto
ditto
Klein gemacht 2 Mark mehr.
oder per Ctr. Buchen 1 M. 80 Pfg.
Kiefern 1 50
In allen Quantum, jedoch nicht unter 1 Meter oder 18 Ctr.
(Wiener Gebräu
Flaſchenbier
Nürnberger Lager=Verſandthier aus der Actien=Brauerei, vormals Hein=
rich
Henninger, empfehle in ganz beſonders feiner Qualität.
Carl Will,
4 Louiſenplatz 4. 5 Schützenſtraße 5.
8243)

Gehvämme,
großes Lager aller Sorten, in ſchöner
Auswahl, empfiehlt
Friedr, Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
8322)

oeben eingetroffen
G. P. Polh,
8969) Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.
7413) Eine noch in gutem Zuſtande be=
findliche
Laden=Einrichtung Met. 4. 70
lang, Met. 2. 70 hoch, beſtehend aus 3
zerlegbaren Glasſchränken mit verſchiebbaren
Fenſtern und einem Unterſatz mit 24 Schub=
laden
, iſt preiswürdig abzugeben. Näheres
Wilhelminenſtraße 3 parterre rechts.
Süßen Aepfelmoſt
gabe in Zapf genommen.
Georg Zauer,

8107

zum rothen Löwen.

Petroleum hampen
und
Lackirwaaren engros &amp en détall
empfiehlt
J. C. Rougs,
Ernſt=Ludwigſtraße,
8147) in der Nähe des weißen Thurms.

8236) Winter=Salatpflanzen em=
pfiehlt
die Handelsgärtnerei von W. Hauck,
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 33.

6449) Kleingemachtes Buchen= und
Tannen=Scheitholz kann in jedem beliebi=
gen
Quantum gegen baar billigſt bezogen
werden bei
Georg Schneider,
Holz= und Steinkohlen=Handlung.

Hausverkauf.

Ein in der Altſtadt gelegenes, in gutem
Zuſtande befindliches Wohnhaus iſt unter
günſtigen Bedingungen aus freier Hand
zu verkaufen. Näheres in der Expedition.

8247) Eine Kelter und eine Aepfel=
mühle
, beides in ſehr gutem Zuſtande,
ſind billigſt zu verkaufen bei
Bierbrauer Louis Heß.
8250) Zu verkaufen: Möbel, Vor=
hänge
, Teppiche ꝛc. Dr. Herber, Kiesſtr. 3.
8251) Zwei Einlegſchweine zu ver=
kaufen
. Hopfengarten.
8150) 4 Morgen Grummetgras
ſind zu verkaufen bei L. Waum.

[ ][  ][ ]

No. 125

8323)
Dr. Werner's Wegweiſer zur
Hilfe füur alle Krahke
iſt ein in allen Gegenden Deutſchlands rühmlichſt bekanntes Buch, wel=
ches
durch jede Buchhandlung für nur 60 Pfg. zu beziehen iſt. (. 34698

14)
804)
14
Adreſſen von Perſonen, denen nachdem ſie vielerlei Mittel nutzlos ange=
wendet
hatten, das Dr. Werner'ſche Heilverfahren Geſundheit und
Wohlbefinden verſchaffte, ſind dem Buche beigedruckt. Da unſer Buch viel=
fach
nachgeahmt wurde, verlange man nur, um ſich vor Täuſchung und Geld=
verluſt
zu hüten, die in
G. Pönicke's Schulbuchhandlung in Leipzig
erſchienene Original=Ausgabe.

Wiedereröffnung
den 10. Octbr.
[8324

Prima-qual. Güchreſche Buhrhohlen
treffen in ganz friſcher Waare fortwährend für mich ein und empfehle ich ſolche hier=
mit
in ganzen und halben Wagenladungen bei Zmonatlichem Zahlungsziel zu den
billigſten Preiſen.
Einzelne Ceutner in Säcken, die bei der Beſtellung im Boraus zu bezahlen
ſind, werden möglichſt raſch geliefert.
Holz= und Steinkohlen=
Georz SahnGldok,
Handlung.

8325)
Zu verkaufen.
Ein vollſtändiges Belk. Zu erfragen
in der Exp.
8326) Nachſtehende Clavierauszüge zu verk.:
Mit Tert: Acteon (Auber), Romeo u.
Julie Gellini), Poſtillon v. Lonj. (Adam),
Hochzeit des Figaro (Mozart), Richard u.
Zoraide (Roſſini).
Ohne Tert: Poſtillon (Adam, Stumme
v.Portici (Auber), Puritaner Bellini), Zampa
u. Zweikampf (Herold), Cortez (Spontini)
8327) Friſch gebrannten ſehr reinſchmeckenden
Kaffee 1 Mk. 71 Pfg. per Pfd., neue
Linſen u. Erbſen, Hafer u. grüne Kern,
ganz und gemahlen, Gerſte und Sago,
Nudel und Suppenteig empfiehlt
J. Kiſſel, untere Schützenſtraße.

Vermiethungen.
3559) Dieburgerſtraße 60 2r Stock,
14 Zimmer ꝛc.) zu vermiethen u. ſofort zu
beziehen.
Wilh. Schupp.
5696) Eliſabethenſtr. 32 der 1. Stock,
4 Zimmer, abgeſchloſſener Vorplatz ꝛc.,
alsbald zu vermiethen.
5750) Heidelbergerſtraße 415iſt der zweite
Stock von 5 Zimmern, Stallung und Be=
dientenſtube
, Garten nebſt einer großen
Manſarden=Wohnung mit allem Zubehör
bis Anfangs October beziehbar, zu verm.
Beſſungen. Schulz, Glaſermeiſter.

5844) Kirchſtraße 14 ein Logis, beſtehend
aus 2 Zimmern, 1 Cabinet, Küche, Keller,
Bodenraum und ſonſtigen Bequemlichkeiten,
zu vermiethen.
A. Horn.
6555) Ecke der Wilhelmineu= und
Eliſabethenſtraße der 3. Stock, enthaltend
7 Zimmer, Küche ꝛc., zu vermiethen und
am 1. November zu beziehen.
Carl Hornmann.
6614) Dieburgerſtr. 8 nahe der In=
ſanterie
=Caſerne, bel Etage, elegant möbl.
Salon mit Balcon und Schlafcabinet.
6676) Ein möbl. Zimmer, auf Wunſch
lauch zwei, zu verm. Mathildenplatz Nr. 5.
6797) Ein ſchönes Zimmer iſt zu ver=
miethen
. Arheilgerſtraße 50.
6798) Marienplatz 10 ein Logis ( Man=
ſarde
) im Vorderhaus, beſtehend aus fünf
Piecen, gleich beziehbar, zu vermiethen.
Ph. Schütz.
7045) Zwei freundliche Zimmer an einen
Herrn oder Dame zu verm. Soderſtr. 52.
7237) Schützenſtraße 1, mit Ausſicht
nach dem Louiſenplatz, 2 Zimmer unmöblirt
zu vermiethen u. bis 1. Octbr. zu beziehen.
7296) Ein ſchönes möblirtes Zim=
mer
, parterre, iſt zu vermiethen. Ecke der
Wald= und Saalbauſtraße 18.
Auguſt Wiener.
7602) 2 gut möblirte Zimmer zu
vermiethen. Ernſt=Ludwigſtraße 10
1 Treppe hoch.

1735
7329) Eliſabethenſtraße 30 ein oder zwei
möblirte Zimmer zu verm., 2 Tr. hoch.
7331) Möbl. Parterrezimmer. Grafenſtr.4.
7661) Gut möbl. Zimmer für Ein=
jährige
der Reiterei ſehr geeignet, ſind
zu verm. Caſerneſtraße 64.
7673) Dieburgerſtr. 8 nahe der In=
fanterie
=Caſerne 1 ſchön möbl. großes
Zimmer nach der Straße. Ebendaſelbſt
ein kleines möbl. Manſarden=Zimmer, für
Herren Einjährige paſſend.
7692) Ecke der Mühl= u. Soderſtraße
Nr. 5 ein Laden nebſt Wohnung, ſehr
chön eingerichtet, zu vermiethen und baldigſt
zu beziehen; auch eignen ſich dieſe Räum=
lichkeiten
zu einer Reſtauration. Zu erfr.
Bleichſtraße 40.
7760) Untere Riedeſelſtraße 68 ſind 2
chöne möbl. Zimmer an 1 Herrn zu verm.
7766) Ein möblirtes Zimmer mit Be=
dienung
zu vermiethen. Steinſtraße 36.
7920) Eliſabethenſtraße 46, Hinterhaus
1 Stiege hoch, 2 möblirte Zimmer, welche
ſeither von 2 Einj. Freiw. Dragonern be=
wohnt
waren, können vom 1. October an
anderweit vermiethet und bezogen werden.
7900a) Caſinoſtraße 27 iſt der 3. Stock
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und gleich zu beziehen. Näheres im La=
den
daſelbſt.
7918) Zwei elegant möblirte Zimmer
zu vermiethen u. gleich zu beziehen Markt
Nr. 7 mittlerer Stock.
7992) Eliſabethenſtraße 59 ein großes
Zimmer und 2 große Kabinette parterre,
auf Wunſch auch 1 Bedientenzimmer, zu
vermiethen. Näheres J. Glückert's Logis=
Nachweiſungs=Büreau, Bleichſtraße 33.
8041) Blumenthalſtr. 81 iſt eine Par=
terre
=Wohnung von 4 Zimmern u. Zubehör
zu vermiethen. Ferner ſind mehrere kleine
Wohnungen daſelbſt zu vermiethen.
8044) Die bel Etage meines Hauſes
Riedeſelſtraße Nr. 35, beſtehend aus 8
Zimmern, Küche, Magdkammer und Zube=
hör
, iſt wegen Verſetzung des Herrn In=
tendantur
=Rath Techow, alsbaldigſt zu
vermiethen und zu beziehen.
Fr. Schröder Sohn.
8074) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
, Ausſicht Stadt=Allee. Näheres zu
erfragen Heidelbergerſtraße Nr. 19.
8076) Ein freundlich möbl. Zimmer
1. Etage.
Ludwigſtraße 7.
Fr. Hau.
4E
u0

8078) Ein freundlich möblirtes Lim-
mer
mit oder ohne Cabinet ist billig
zu vermiethen. Rossdörferstr. Nr. 11.
Aurmuntmi,
8162) Ein möblirtes Zimmer.
Bleichſtraße Nr. 9.
8174) Lauteſchlägerſtraße 48 ein
freundliches Logis im Hinterbau, baldigſt
zu vermiethen.
8177) Ein ſchön möbl. Zimmer, gegen=
über
dem Gymnaſium, Carlſtraße 7 eine
Treppe hoch zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

1736
8255) Ein hübſches Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen, für Polytech=
niker
oder Einjährige beſ. geeignet.
Wilhelminenſtraße Nr. 35.
8257) Eliſabethenſtraße 22 ein möbl
Zimmer zu vermiethen.
8259) Schützenſtraße 6, 2 Stiegen hoch
iſt ein hübſch möbl. Zimmer zu verm.
8260) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
Dieburgerſtraße Nr. 3 im 2. Stock.
8263) 1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
Mühlſtraße 20, 3. Stock.
8302) Ein möblirtes Zimmer mit
Kabinet, ebendaſelbſt ein möbl. Zimmer
an ledige Herren zu verm. Bleichſtr. 34.
8328) Gardiſtengaſſe 18 iſt ein Logis
zu vermiethen und bald zu beziehen.
8329) In meinem Hauſe, Markt 3,
iſt das Logis in der zweiten Etage, ſehr
elegant ausgeſtattet, enth. 5 Zimmer, Küche,
Keller, Boden, abgeſchloſſenen Vorplatz, ſo=
wie
Mitgebrauch der Waſchküche, per 15.
November zu verm. M. Homberger.
8330) Carlſtr. 6, 1. Stock neb. d.
Gymn. ein möbl. Zimmer ſof. zu verm.
8331) Ein kleines Logis zu verm.
und gleich zu beziehen. Preis 80 fl.
Gr. Ochſengaſſe Nr. 8.
8332) Martinſtraße 25 ſchöne Manſarde
mit allen Bequemlichkeiten. Preis 100 fl.

A 196
Winterbauſchule des Lokal=Gewerbvereins
zu Darmſtadt.
Beginn des Unterrichts am 1. Dezember l. J. Dauer 3 Monate. Unterrichts=
zeit
täglich von 8-12 und meiſt von 1-6 Uhr, mit Ausnahme der Sonntage.
Unterrichtsfächer: Freihandzeichnen, geometriſches Zeichnen, darſtellende Geometrie,
Bauzeichnen, Bauconſtructionen und Fachzeichnen, Rechnen, Geometrie, gewerbliche Buch=
führung
und ein Theil der Bauführung, Phyſik Mechanik und Modelliren. Das
Schulgeld beträgt im Ganzen 30 Mark und wird bei Beginn des Curſus voraus=
bezahlt
. Anmeldungen wolle man baldigſt an das Büreau des Landesgewerb=
vereins
in Darmſtadt richten.
Darmſtadt, den 23. September 1876.
Der Vorſtand des Lokal=Gewerbvereins.
Buſch.

8082) Der neue Schulcurſus in dem Inſtitut des Unterzeichneten beginnt
Donnerſtag den 12. October.
Dr. Th. Maurer.
Privatſchule für Mädchen.
Der Winter=Curſus in der Anſtalt des Unterzeichneten beginnt Montag den
9. October.
H. REInLeh, Zimmerſtraße 5.
8111)
Hausfrauen=Verein.
Von Dienſtag den 3. October an befindet ſich das Vereinslokal im Seiten=
bau
Wilhelminenſtraße Nr. 35 (ſeither Hofmänn'ſches Inſtitut).
Darmſtadt, den 27. September 1876.
Der Vorſtand.

Vermiſchte Nachrichten.
GuO.
AAAAAnxAArrAitAxxrxrx.
8333) Der Unterzeichnete übernimmt ;
.
ds von heute an wiederum ſeine hieſige z=
4 Praris.- Darmſtadt, 4. Oct. 1876. 8.
Dr. W. Hüffell,
praktiſcher Arzt.
4
Gvuci.
AaAAArTTAAArxre,
8334) Unterzeichnete wohnt von heute
ab Grafenſtraße 19 bel Etage.
Elise Heim,
Modes.

Geſchäfts-Cröſſnung und Empſehlung.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mich unter Heutigem
im Hauſe des Herrn Petar Peter, Mühlſtraße Nr. 68, als:
S P a n g l e r
etablirt habe und empfehle mich zur Anfertigung von allen in dieſes Fach einſchlagen=
den
Arbeiten unter Zuſicherung rceller und prompter Bedienung.
Reparaturen jeder Art werden billigſt ausgeführt.
8048)
aTob SChufer.

Hiermit die ergebene Anzeige, daß an=
fangs
Oktober wieder ein neuer Curſus
im Anmeſſen, Zuſchneiden und Anfer=
tigen
von Damenkleidern nach Dres=
dener
Methode beginnt. Anmeldungen
werden entgegengenommen.
A. Schenck Wwe.,
Mühlſtraße 20.
8264)
7310) Einjährig Freiwillige der
Cavallerie oder Artillerie finden möbl.
Zimmer mit oder ohne Bedienung auf
1. Octbr. d. J. Heidelbergerſtraße 15.
7588) 1 oder 2 Schüler können ange=
nehme
Penſion erhalten. Eliſabethenſtr. 21
oberſter Stock.
8005) Schüler können Penſion erhalten.
Stiftſtraße 65 3r Stock.

8215) Ein Mädchen zur Aushülfe am
Morgen geſucht: Carlſtraße 48.

Gewerbe=Ausſtellung Heidelberg.
Die am 21. September eröffnete und bis 10. October dauernde Ausſtellung iſt
täglich von Morgens 9 Uhr bis Abends 6 Uhr geöffnet.
Eintrittspreis Perſon 1 Mark.
Mittwochs und Sonntags 50 Pfenuige.
Kinder unter 14 Jahren zahlen die Hälfte.
Die einfachen Billete 3. Claſſe berechtigen zur Rückfahrt, wenn dieſelben beim
Beſuch der Ausſtellung an der Kaſſe abgeſtempelt werden.

8266)
8273) Eine Frau ſucht ein Kind mitzu=
ſtillen
. Pädagogſtraße 4.
8275) Einen Lehrjungen ſucht Schreiner=
meiſter
Jacobi, Bictoriaſtraße Nr. 26.
8279) Gelder in größeren u. kleineren
Beträgen, auf Kaufſchillinge, Hypotheken,
Wechſel u. ſ. w. können ausgeliehen werden
durch Vermittelung von
Philipp Reiß, Rückertſtraße 17
8214) Ein in der Haushaltung erfahre
nes Mädchen aus (guter Familie wünſcht
als Stütze der Hausfrau oder zur ſelbſt=
ſtändigen
Führung einer kleinen Haushaltung
Stelle. Näheres in der Expedition.

Der Vorſtand.

8284)
Geſucht ſofort
für eine leidende noch junge Dame Penſion
in einer gebildeten ruhigen Familie, in ru=
higer
Lage wohnend. Nächſte Nähe des Herrn=
gartens
, ſowie Südſeite Hauptbedingung.
Näheres Ludwigsplatz Nro. 4 zwei
Treppen hoch.
8285) Bürgerl Köchinnen, Hausmädchen
Kindermädchen u. Mädchen allein geſucht
durch Siedner's Büreau, Frankfurt a. M.,
große Eſchenheimerſtr. 24, 1. St.
8287) Man ſucht in einen kleinen Haus=
halt
ein tüchtiges Dienſtmädchen zum ſo=
fortigen
Eintritt. Näheres in der Exp.

[ ][  ][ ]

23 195

173⁄₈

8336)
Wir zeigen hiermit an, daß Herr Friebrich Paar,
Loniſenplatz Heiſeihe Waren mehr von uns bezieht und nicht
mehr berechtigt iſt, die Firma:
Hduard Schüssler
zu führen.
C. Schüssler

E, LSnAuf
Schuh=Fabrik.

Preisgekrönt
in

Vorzüglicher

c⁄. Medaille
ien 187.SIUULE-TupANhndan i8s7.
Platin=Anſtrichmaſſe
in allen beliebten Farben iſt ſtets bei mir vorräthig. - Auf Wunſch laſſe ich das
Anſtreichen der Fußböden beſtens und billigſt ausführen.
53 WGNo
GOp
AAuSh SSAUrk9

7220)

General=Agent für das Großherzogthum Heſſen.
Darmſtadt, Ecke der Wald= u. Saalbauſtraße 18.

Geſchäfts=Eröfſuung und Empfehlung.
Hiermit beehre ich mich ergebenſt auzuzeigen, daß ich nnterm Heutigen Nieder=
Namſtüdterſtraße Nr. 28 eine
Steinkohleu= 8 Holz=Handlung.
eröffnet habe. Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, wird es mein eifrigſtes Be=
ſtreben
ſein, nur durch gute Waare und reelle Bedienung mir das Vertrauen eines gehrten
Hochachtungsvoll
Publikums zu erwerben und zu erhalten zu ſuchen.
Darmſtadt, den 1. October 1876.
diColalls uahrmgor.
8337)

7965) Schüler hieſiger Lehranſtalten
finden Dieburgerſtraße Nr. 41 wohlwol=
lende
Aufnahme.
8093) Ein halber Theaterplatz,
Gallerie noble, vorderſte Reihe, iſt
für das zweite Abonnement abzugeben.
Näheres Promenadeſtraße 25.
Eine geübte Einlegerin
geſucht von der.
L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.

8315) W Fauteuilplatz abzu=
geben
. Näheres Promenadeſtraße 28.
8316) Ein Viertel=Platz Gallerie noble,
Vorderreihe, wird abgegeben. Promenade=
ſtraße
28. Zr Stock.

8339) Ein ſolides braves Mädchen, das
bürgerlich kochen kann und Hausaͤrbeit
übernimmt, ſucht Stelle. Zu erfragen
Bleichſtraße Nr. 41.
8340) Ein Mädchen findet Beſchäftigung
im Phot. Atelier von Franz Hohmeier.

8341) Ein Mädchen ſucht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen. Zu erfragen
Rheinſtraße 49 Hinterbau 1 Treppe h.

8342) Eine geſetzte Perſon, die im Kochen
u. all. häusl. Arbeiten erfahren iſt, ſucht Stelle
als Aushülfe. Zu erfr. Eliſabethenſtr. 52.
8343) Eine Putzmacherin empfiehlt ſich
in und außer dem Hauſe.
Frankfurterſtraße 5.

8338) Ein geſetztes Frauenzimmer wird
als Stütze der Hausfrau und zur zeitweiſen
Pflege derſelben nach Mainz geſucht. Offerten!
unter Nr. 6241 nimmt die Annoncen=
Expedition von D. Frenz in Mainz
entgegen.

4 Metzelſuppe
Samſtag den 7. Oetober bei
P. Peker.

8345) Für eine hieſige Zeitungs= Epe=
dition
wird ein braver anſtelliger Junge
bei gutem Lohne zu baldigem Eintritte ge=
ſucht
. Näheres in der Exp. d. Bl.

8346) Schutt kann abgeladen werden
bei J. Deutſch, Neckarſtraße 11, gegen
Vergütung von 10 Pf. per Wagen.

8347) Eine Schloſſerwerkſtätte alsbald
zu vermiethen. Schwanenſtraße 12.

8348) Ein gebrauchtes zweirädriges
Velocipede billig zu kaufen geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, den 5. October.
Zum Erſtermale
D er Haideſchacht.
Oper in 3 Akten von Franz von Holſtein.
Perſonen:
Swend Stirſon, Oberſteiger im
Kupferwerk zu Falun
Hr. Becker.
Valborg) ſeine Kinder Frl. Schrötter,
Vörn,
Frl. Kayſer.
Helge, Birſons Schweſter
Fr. Jaide.
Ellis, ein junger Bergmann
in Stirſon's Hauſe Lzogen Hr. Winkelmann.
Olaf, verabſchiedeter Soldat

früher Bergmann
Ralph ) Vergleute
Asmus)
Ein junges Mädchen
Eine Magd Stirſon's.
Anfang halb 7 Uhr

Hr.
Hr.
Hr.
Frl.
Frl.

Niering.
Hienl.
Reichhardt.
Czerwenka.
Silbersdorf.

Ende halb 10 Uhr.

Fieitag, den 6. Oktober
Der Beilchenfreſſer.
Luſiſpiel in 4 Akten von Guſtav von Moſer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

J8raelitiſcher Gottesdienſt.
ſHaupt=Synagoge.)
Zamstag den 7. Oetober: Vorabendgottesdienſt um 5½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 20 Min.
479

[ ][  ]

1738

M 195
Dieſes gediegene Volks= und Familienblatt
feiert in dieſem Jahr ſein 25 jähriges Beſtehen. Wenn
Gl
ein Journal ſo lange Zeit ſtets den Rang als eines der
Fa beliebteſten und verbreitetſten Familien= Unterhaltungs=
blätter
einzunehmen wußte, wie dieß bei der Illuſtrirten
4 Welt: thatſächlich und in immer ſteigendem Maße der
14
G
HEN
11
Fall iſt, ſo iſt dieß der beſte Beweis für die Vortrefflich.
keit dieſes Jouvnals, welches Reichhaltig keit und Güte des Inhalts, ſowie prächtigen Bilderſchmuck mit beiſpielloſer
Billigkeit verbindet.
Man abonnire auf den eben beginnenden Jubiläums=Jahrgang der Illuſtrirten Welt=, bei der nächſten Buch=
handlung
oder dem nächſten Poſtamt. Preis pro Heft nur 35 Pfg.-
Preis des ganzen Jahrgangs nur 7 Mark.
7835)
Verlag von Eduurd Gnllbargar in Stuttgart und Leipzig.

xr.

uxttkellungen aus Stadt und Lanb.
Darmſtadt, den 5. October.
In dem zur Vertheilung gelangten Bortrage des Großh. Bürger=
meiſters
Ohly an die Stadiv=rordnetenverſammlung in Entgegnung des An=
trags
des Stadtverordneten Hüter die Auſhebung der Mittelſchule
fur Mädchen beir., werden zunächſt einige thatſachliche Unrichtigkeiten
amtlich nachgewieſen.
1) Sei die Behauptung des Herrn Hllter, daß die Frage wegen Auf=
hebung
der Mitteſſchule in der Reichshauptſtadt bereits ſo gut wie ent=
ſchieden
ſei, eine unrichtige, da in Berlin öffentliche Mittelſchulen noch nicht
exiſtirt haben, daß man aber lt. amtlichem Schreiben der dortigen ſtädti=
ſchen
Schuldeputation in Begriff ſtehe, mit Erichtung von Mittelſchulen
den Anfang zu machen.
2) daß menn in einzelnen rheinpreußiſchen Städten beſtehende Mittel=
ſchulen
aufgehoben worden jein ſollien, dies nicht aus den von Herrn
Hüter angeführten principiellen Gründen, ſondern aus ganz anderen Ur=
ſachen
geſchehen ſei;
3) daß es ſich in Worms bis jetzt noch gar nicht um Mittelſchulen
wie Herr Hüter bezauptet, ſondern um Errichtung einer höheren Mädchen=
ſchule
gehandelt hat, welche ſeit 1874 durch betheiligte Eltern wirklich in's
Leben gerufen worden iſt;
4) daß auch in Mainz Mittelſchulen nie beſtanden haben, alſo auch
nicht aufgelöſt werden konnten wie Herr Hüter gleichſalls behauptet, daß
man aber in Mainz hofft: in nicht zu langer Zeit eine Anſtalt in's Leben
rufen zu können in welcher ein weſentliches Glied zur Vervollſtaͤndigung
des geſammten Schulorganismus erblickt werde.
Herr Bürgermeiſter Ohly conſtatirt ferner die große Inconſequenz des
Huter'ſchen Antrags, welche darin liegt. daß nur die Aufhebung der Mit=
telſchule
fuͤr Mädchen angeſtrebt wird. Wenn die Mittelſchule von ſocialem
und pädagogiſchem Standpunkt aus verwerflich und ein Krebsſchaden am
ſtädtiſchen Geldbeutel iſt, dann müßten alle dieſe ſchädlichen Folgen bei der
jetzt ſchon ſehr frequenten Mittelſchule für Knaben in noch höherem Maaße
zu Tag treten, als bei der Mädchenſchule.
Die Frage ob die Mittelſchule überhaupt und insbeſondere die hier
in Darmſtadt eingeführte ſelbſtſtändige Mittelſchule, ein Bedürfniß ſei,
beantwortete Herr Bürgermeiſter Ohly dahin, daß derjenige Grad von
Kenntniſſen und Beſähigungen, welcher das höchſte Ziel der Volksſchule
bildet, für einen ſehr großen Theil der Menſchen nicht ausreicht, während
dieſelben doch auch für dasjenige Maaß von Bildung, welches die höheren
Schulanſtalten (Gymnaſien, Realſchulen, höhere Mädchenſchulen) gewähren,
weder Verwendung hätten, noch das Ziel dieſer Anſtalten erreichen könnten
und würden und trete uns ſomit die Nothwendigkeit eines Zwiſchenglieds
zwiſchen der Vollsſchule und den höheren Bildungsanſtalten ſo gebieteriſch
entgegen, daß eine Zurückweiſung nicht möglich iſt. Dieſes Zwiſchenglied
ſei aber die erweiterte Volksſchule, oder Mittelſchule, und zwar nicht blos
für Knaben, ſondern auch für Mädchen, weil ja auch die Lebensaufgaben
des weiblichen Geſchlechis nicht ein und dieſelben, ſondern ganz verſchiedene
ſind und verſchiedenartige Vorbildungen etfordern. Die richtige Art der
Mittelſchule, wenigſtens ſür Stadte mit größerer und ſehr gemiſchter Be=
völkerung
, ſei aber unzweiſelhaſt die ſelbſtſtaͤndige, d. h. die von den Ele=
mentarklaſſen
an aufgebaute Mittelſchule, weil nach der übereinſtimmenden
Anſicht hervorragender Padagogen ein ſruchtbringender Beſuch der mittleren
und oberen Klaſſen der Mittelſchulen in der Regel nur dann ermöglicht
wird, ioenn ſchon im Elementar=Unterricht auf die demnächſtige Erreichung
eines höheren Lehrziels nach verſchiedenen Seiten hin Rückſicht gdnommen
und von unten herauf nach einheitlichem Plan gearbeitet wird. Die Er=
fahrung
habe dies auch hier beſtatigt. Daß für dieſe Schulen zur Deckung
der Koſten, die ſich auf die Steuerpflichtigen ohne Unbilligkeit nicht wohl
ausſchlagen laſſen, ein mäßiges Schulgeld gefordert wird, ſei nur eine Folge
des Umſtandes, daß zur Erlangung einer uber die Ziele der Volksſchule
hinausgehenden Bildung Niemond gezwungen wird, der Beſuch der Miltel=
ſchulen
vielmehr faculativ iſt
Mit aller Entſchiedenheit weiſt Herr Bürgermeiſter Ohly die Behaup=
tung
zurück, durch die Mittelſchulen werde ſchon bei den Kindein der ſociale
Zwieſpalt zum Bewußtſein gebracht und der Klaſſenhaß genährt.
Staat und Gemeinde erſüllten ihre Pflicht gegen die unbemittelten
Klaſſen der Bevölkerung auf dem Gebiet der Schule nicht dadurch, daß ſie
die Kinder beſſer ſituirter Stände zu den Proletarierkindern herabſteigen
laſſen und letzteren gleichſtellen, ſondern dadurch, daß ſie den armen Kin=
dern
die Möglichkeit gewähren, zu den Kindern beſſerer Stände hinauf zu
ſteigen und ſich für einen höheren Beruf vorzubereiten.
Redaction und Verlag: L. C.

Dieſe Möglichkeit wurde aber dadurch in vollſtem Maß gewährt, daß
unſeren Volksſchulen tüchtige ſeminariſtiſch gebildete Lehrer gegeben werden
und ſeien ſogar academiſch gebildete Oberlehrer für dieſſelben vorgeſehen,
ebenſo wenig werde an den erforderlichen Lehrmitteln geſpart. Es ſei ver=
kehrt
die Kinder beſſerer Eltern unter ſolche Kinder zu ſtecken, die vielfach
den beſcheidenſten Anſprüchen an Reinlichkeit nicht entſprechen, dagegen ſei
es beſſer umgekehrt zu verfahren, indem dem begabten, fleißigen, reinlichen
und ordnungsliebenden Kinde unhemittelter Eltern der Weg zu den Kin=
dern
höherer Stände und zu einem höheren Lebensberuf dadurch eröffnet
werde, daß nach dem Vorbild der Gymnaſien und Realſchulen ſowohl an
den Mittelſchulen, wie an der höheren Mädchenſchule Freiſtellen zu er=
richten
ſeien und ſtellt der Herr Bürgermeiſter den Antrag die Zahl der=
ſelben
vorerſt auf 5 p6t. der Schalerzahl der Mittelſchulen feſtzuſetzen. In
Betreff der Errichtung von Freiſtellen an der höheren Mädchenſchule bleibt
Antragſtellung vorbehalten.
Was endlich den von Herrn Hüter hervorgehobenen Finanzpunkt be=
trifft
, ſo müſſe ſich doch die Stadtverordneten=Verſammlung und die Stadt
Darmſtadt vor dem ganzen Lande ſchämen, wenn ſie, um möglicher Weiſe
einen oder zwei Schulſäle und ca. 2500 M. zu erſparen, eine ganze, kaum
erſt in's Leben gerufene Schule, in welcher hunderie von Eltern ein ſegens=
reiches
Inſtitut erblicken, wieder auflöſen und damit zugleich ausſprechen
wollte, daß ſie bei allen Beſchlüſſen, welche ſie ſeit zwei Jahren zu Gunſten
dieſer Schule gefaßt hat, Errichtung von Elementarklaſſen, Anſtellung eines
Oberlehrers ꝛc. in Frrthum und Unverſtand gehandelt habe und nun erſt
aufgeklärt worden ſei.
Uebrigens ſeien auch die Mittelſchulen lerweiterte Voltsſchulen) in un=
ſerm
Schulßeſetz (Art. 18) ausdrücklich anerkannt, Organiſation und Lehr=
plan
derſelben competire der oberſten Schulbehörde und könnten ohne deren
Einwilligung beſtehende Schulen nicht aufgehoben werden. Daß die oberſte
Schulbehörde einem allenfallſigen Beſchluß, die Mittelſchule fur Mädchen
aufzuheben, ihre Genehmigung erlheilen würde, ſei um ſo mehr bezweifeln,
als dieſelbe ja auf Einrichtung der Elementarklaſſen an der Mittelſchule für
Mädchen dringt.
J. Die Großh. Centralſtelle für die Gewerbe und der
Landesgewerbverein ſind eben mit der Ueberſiedelung in das frühere
Kriegsminiſterialgebäude in der Neckarſtraße beſchäftigt.
Der geſtern im Saalbau abgehaltene erſte Kartoffel= und
Obſtmarkt war ſehr zahlreich beſucht und wurden über 500 Malter
Kartoffeln als verkauſt protokollirt. Ein Verkäufer, Deiß von Offſtein
ſetzte 129 Mltr. ſ. 9. Biscuitkartoffeln ab. Die Preiſe ſchwankten von
5-7 M. für weißgelbe, jür amerikaniſche blauaugige und goldgelbe 7-9 M.,
Salatkartoffeln ſ. 9. Mäuschen 7-14 M. Für Obſt hatten ſich nur wenige
Verkuͤufer eingefunden, es würde ſonſt ein bedeutender Umſatz ſtaltgefunden
haben. Für ord. Reinetten wurden 11 M., für Kohläpfel 16 '20 M
für Borsoorfer 20 M. (gewogen 24 M.) und ſür Goldreinetten 20- 24 M.
gefordert und bezahlt. Betzelbitnen wurden zu 14, Pfundbirnen zu 16 M.
verkauft. Es ſcheinen ſonach dieſe Märkte eine Zukunft zu haben und dürſte
wohl ein künftiges Jahr abzuhaltender derartiger Markt noch viel bedeuten=
dere
Umſätze aufzuweiſen haben.
Nach Schluß des Verkaufs vereinigte ſich das Comits, ſowie eine An=
zahl
Mitglieder des Gartenbauvereins zu einem einſachen, hauptſächlich,
jedoch nicht ausſchließlich, aus Kartoffeln beſtehenden Mahle.
Der Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete Dr. Oſann
iſt aus Urſache allzuangeſtrengter Thätigkeit von einem bedenklichen
nervöſen Leiden befallen worden, welches ihm jede geiſtige Arbeit unmöglich
macht.
T. A.)
2 Hr. Stadtbaumeiſter Hechler iſt am Dienſtag Abend von ſeiner
Miſſion nach Berlin wieder zurückgekehrt.
C Am Mittwoch Mittag würde ein Metzfremder, der ſich auf dem
Markte der Schutzmannſchaft widerſetzte, nach heftiger Gegenwehr überwäl=
tigt
und auf das Revierbüreau gebracht, wo er in ſeiner Wuth noch eine
Fenſterſcheibe zertrümmerte.
O Wie in militäriſchen Kreiſen verlautet, haben ſich gewichtige
Stimmen fuͤr eine ausgiebigere Anwendung der nach den im letzten Kriege
geſammelten Erfahrungen in der geſammten Feldartillerie eingeführten
Shrapnells, deren das leichte Feldgeſchütz neben 24 Granaten 12 in
der Protze führt, ausgeſprochen, und das neue Shrapnellgeſchoß namentlich
gegen verdeckte Ziele, deren Beſchaffenheit nicht die allerdings bedeutendere
Durchſchlagskraft der Granate erfordert, wie zahlreich angeſtellte Verſuche
dargelegt haben, eine ſehr bedeutende Wirkung zu äußern befähigt iſt.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.