Darmstädter Tagblatt 1876


29. September 1876

[  ][ ]

Darmſtaͤdter Tagblatt.

(Frag= und Anzeigeblatt)

Abönnenentspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
incl. Poſtauffchlag und Beſſellebühr.

Mit der Sonntags=L

llufrirtes

Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſollden Annoncen= Epe=
dittlonen
.

139. Jahrgang.
Amtliches Organ für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

1O1

Freitag den 20. September.

1876

7840) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche aller Art
an den am 16. v. Mts. dahier verſtor=
benen
Rentner Armand v. Schweitzer,
deſſen Erbſchaft nur unter der Rechtswohl=
that
des Inventars angetreten wurde, ſind
binnen 14 Tagen, vom erſten Erſcheinen
dieſer Aufforderung in öffentlichen Blättern
an gerechnet, dahier anzumelden, wenn ſie
bei Ordnung des Nachlaſſes berückſichtigt
werden ſollen.
Darmſtadt, den 15. Septbr. 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Klingelhöffer,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſor.

Feilgebotenes.
Reuchuer=Rahmküſe
pr. Pfund 70 Pfg.,
empfiehlt
L. Brüchweh,
Hof=Lieferant.
8101)
8028) Reingehaltenen
Hierstetmer
per Schoppen 40 Pfg. empfiehlt
Ph. Weber,
Carlſtraße 24.
Sehr gute
6849
Gesundheits-Ghocolade
Pfd. 1 Mark.
Hirſch=Apotheke, Markt I.
Holz=Handlung v. Gebr. Vogel
Nauheim bei Groß=Gerau.
Großes Lager 1F. 5791)
ſelbſt ausgehauener Daubhölzer.
4908) für Bier= und Weinfaß.
8102) Trauben per Pfd. 25 Pig.
Pankratiusſtraße 6.

Zur Meſſe-
empfiehlt
die
SchuhfabrikJ. B. Litzendorſf
aus Mainz
ihr größtes Lager in Herren=, Damen= und Kinderſtiefeln und Schuhen von der
feinſten bis zu der billigſten Qualität.
Leder=Damenzugſtiefel M. 6. 50, 9. 50 und 10 Mark, eigenes Fabrikat.
Filz=Pantoffeln und Stiefel von M. 2. 20 an.
Eine große Parthie Leder=Damenknöpfſtiefeln von M. 6. 50 an.
Auf unſere große Auswahl feinſter Stiefeln, Ball= und Salonſchuhe in=
Chevreau, Seide ꝛc. mit Talons de Louis XV. mache noch ganz beſonders auf
merkſam.
[980
5 Schloßreihe F.
Ausverk auſir!

einer großen Parthie eleganter und dauerhafter
Schuhwaaren.
Herrenſtiefel
pr. Paar M. 11. 50 Pf.
Damenſtiefel in Leder
M. 6 und 7
do.
in Stoff
5.
7984)
5 Schloßreihe 5.

R. Hirſch. Grabeur a. Offenbach a. M.
empfiehlt ſich in allen Graveur=Arbeiten, in Achat=Steinen ſowohl, in Meſſing wie in
Stahl; Amtsſiegel, Giro's, Briefſtempel mit Farbeneinrichtung, Pettſchaften, Schablonen,
Firmaſchilden in Zink, wie auch in Meſſing, Brenneiſen für Bierbrauer, ſowie auch
Blindpreſſen, um Papier zu ſtempeln.
Mein Stand befindet ſich vor dem Hauſe des Herrn C. Calmberg, (Hirſch=
Apotheke) am Markt.
ſ9s5

Rhein-Hechte
empfiehlt
Beüchweh,
L.
Hoflieferant.
8103)

H

Ludwigshöhe.

Süßer Apfelmoſt täglich friſch von
der Kelter.

Neue Heller=Linſen/
Nictoria=Erbſen, geſchälte,
empfiehlt billigſt
Wilhelm Hanck,
Ballonplatz 5.
7599)
7847) Silber=, Gold= und brillante
arbige Staniole, Silberpapier I, ſowie
Metall=Kapſeln zum Flaſchen= u. Topf=
Verſchluß bei
Hartter & Co.
467

[ ][  ][ ]

R. 191

1694

6

400 Paar aN

Damen=Chagrinſtiefel mit Zug und Lackipitzen ſeinſte Sorte verkauſe gegen Baar
zahlung per Paar zu 10 Mark.
Ludwigſtraße
H. Eehussler.

Nr. 14.
Fromage de Brie,
Henfchatel,

Mont dor

empfiehlt

8105)

L. Brüchweh,
Hoflieferant.

G.

Paale
Muyrkohlen.

Bei fortwährenden friſchen Zuſendungen
empfehle ich beſtes ſtückreiches Ruhrer
Fettſchrot, vorzüglichen Ofen= u. Heerd=
braud
, ſowie Stückkohlen für Füllöfen
und ſchweren Schmiedegries in ganzen u.
halben Wagenladungen bei 3monatlicher
Zahlung zu den billigſten Preiſen. Auch
empfehle ich ſehr gute Maſchinenkohlen
in Waggouladungen von 200 %e, einzelne
Ceutner in Säcken werden gegen Baar=
zahlung
möglichſt raſch geliefert.
Carl G. Faber,
Steinkohlen=Handlung,
Ludwigsplatz 8, eine Stiege hoch.
Für Herren von der Cavallerie.
8106) Eine große ſtarke Futterkiſte zu ver=
kauf
. Zwiſchen 11-1Wilhelminenſtr. 19,3Tr.

Süßen Aepfelmoſt
habe in Zapf genommen.
Georg Bauer,
zum rothen Löwen.
8107)
Thein-Neunaugen
empfiehlt
L. Brüchweh,

8108)

Hoflieferant.

Vermiethungen.
7603) Ein ſchönes möbl. Zimmer für
1Einjährigen der Infanterie ſehr geeignet,
zu verm. Dieburgerſtraße 26 parterre.
Cauwpipaper.
TTTTAxrANlaAAAAAanr,
6942) Eine hübſche Gartenwohnung
V mit großem Garten, beſtehend aus
d4
H6-S gimmern mit Zubehör, in der p=
ſchönſten Lage der Stadt, durch mich ds
ds zu vermiethen. Auf Wunſch auch
B. L. Trier.
4 möblirt.
uJ


C4AAAxxAxzAArxAa 4xarz,
7759) Ein Logis von 4 ſehr ge=
räumigen
Zimmern mit hübſcher Ausſicht
und allen Bequemlichkeiten für 130 fl. als=
bald
zu vermiethen. Beſſungen, Ecke der
Schulſtraße Nr. 1, neben der Kirche bei
Metzger Freund.

Vermiſchte Nachrichten.
8046) Latein, Griechiſch, Franzöſiſch.
Dr. Herber, Kiesſtr. 3.

6797) Ein ſchönes Zimmer iſt zu ver=
miethen
. Arheilgerſtraße 50.
7329) Eliſabethenſtraße 30 ein oder zwei
möblirte Zimmer zu verm., 2 Tr. hoch.
7331) Möbl. Parterrezimmer. Grafenſtr. 4.
7602) 2 gut möblirte Zimmer zu
vermiethen. Ernſt=Ludwigſtraße 10
1 Treppe hoch.
7758) Nahe der Dragonerkaſerne
ein gut möbl. gr. Zimmer. Neckarſtr. 20
ob. Stock.
7760) Untere Riedeſelſtraße 68 ſind 2
ſchöne möbl. Zimmer an 1 Herrn zu verm
7766) Ein möblirtes Zimmer mit Be=
dienung
zu vermiethen. Steinſtraße 36.
7920) Eliſabethenſtraße 46, Hinterhaus
Stiege hoch, 2 möblirte Zimmer, welche
ſeither von 2 Einj. Freiw. Dragonern be=
wohnt
waren, können vom 1. October an
anderweit vermiethet und bezogen werden.
G=

gur einzähr. Frewillige
C0
ein fein möblirt. Zimmer Heidelberger=
ſtraße
4, Vorderhaus 3 Treppen.
7921) Zwei freundl. Zimmer mit u. ohne
Möbel, Ecke der Karl= u. Heinrichſtr. 72.
7995) Waldſtraße 31 ſind 2 ſchöne
Zimmer möblirt mit ſeparatem Eingang/
zu verm. Auf Verlangen auch Bedientenſtube.
7996) Bleichſtraße 5 ein Logis im
Seitenbau.
8044) Die bel Etage meines Hauſes
Riedeſelſtraße Nr. 35, beſtehend aus 8
Zimmern, Küche, Magdkammer und Zube=
hör
, iſt wegen Verſetzung des Herrn In=
tendantur
=Rath Techow, alsbaldigſt zu
vermiethen und zu beziehen.
Fr. Schröder Sohn.
8109) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Bleichſtraße Nr. 43.

8047) Mein Geſchäft iſt an Sonntagen
auch Nachmittags wieder geöffnet.
Carl Watzinger
Thee= und Droguen=Handlung,
Louiſenplatz 4.
5
ERSGREOGON
im Gaſthaus zum Deutſchen Kaiſer
in Beſſungen
nächſten Samstag Abend.
W Dieſe Einladung erfolgt auf viel=
ſeitigen
Wunſch.
(8008

Möbeltransport=Gelegenheit.
nach Frankfurt a. M.
Am 15. October fährt ein großer
Möbelwagen von Darmstadt leer nach Frauk-
furt
a. H. Näheres bei Friedrich Fey,
Tapezier und Möbeltransporteur, Bleich=
ſtraße
29.
8015
8016) Ich wohne Martinſtraße Nr. 22.
Karl Möſer, Holzkleinmacher.
D.
2
Agenlen desuoh.
Zum Abſatz eines leicht und überall ver=
käuflichen
Artikels, wozu keine kaufmänniſchen
Kenntniſſe nöthig ſind, werden Agenten gegen
hohe Proviſion geſucht. Franco=Offerten
unter F F20 beſ. d. Exp. d. Bl. Ho3893)
8011)
Geſucht.
Zum Betriebe eines Geſchäfts wird in
guter Lage ein Logis von 5-6 Zimmern
und ſonſtigen Räumlichkeiten zu miethen
geſucht, wenn möglich mit Stallung
Schriftliche Offerten unter A I beſorgt
die Exp. d. Bl.

8081) Es werden zwei Drittel=Plütze
(Fauteuil) geſucht. Rheinſtraße 2.
7965) Schüler hieſiger Lehranſtalten
finden Dieburgerſtraße Nr. 41 wohlwol=
lende
Aufnahme.

Obſt= u. Kartoſſel=Markt im Großen

Mittwoch den 4. October von früh 8 Uhr an
im Saalbau zu Darmſtadt.
B e m e r k u n g e n:
1) Verkäufer haben von den zu verkaufenden Sorten ſo viel mitzubringen daß ſie
jedem Käufer oder Beſteller einige Exemplare als Muſter mittlerer Qualität deſſen,
was er zu erhalten hat, übergeben können.
2) Den Verkäufern werden Plätze angewieſen, wo ſie ihre Muſter auflegen können.
3) Auf Wunſch werden über abgeſchloſſene Käufe oder Beſtellungen an Käufer und
Verkäufer gleichlautende Abſchlußſcheine abgegeben.
4) Weder von Käufern noch von Verkäufern werden Koſten erhoben.
Obſtbau=Section des Gartenbauvereins.
8002)

Verloren.

Am Mittwoch Abend wurde auf dem Wege durch Sandſtraße, Marienplatz,
Neckarſtraße, Rheinſtraße über die Bahn und rechts durch das Thor durch den Bahn=
hof
der Maſchinenwerkſtätte entlang ein Portemonnaie mit einem 20 Markſtücke
und einigem Silbergeld und ein Battiſttaſchentuch A. geſtickt verloren. Der
redliche Finder gebe es Sandſtraße 20 gegen Belohnung ab=

[ ][  ][ ]

M. 191

1695

hat ſeinen großen Leſerkreis
im abgelaufenen Jahrgang
wieder um viele Tauſende
vermehrt und kann mit
immer größerem Recht
das Lieblingsblatt jeder
gebildeten Familie
genannt werden. Nach Text und Bild vorzüglich ausgeſtattet, iſt dieſes Weltblatt zugleich die billigſte Quelle beſter Unter=
haltung
und geiſtiger Anregung. Der neue, 19. Jahrgang wird in reicher Abwechslung wieder die neueſten Gaben der belieb=
teſten
deutſchen Schriftſteller bringen und alle Fragen der Zeit beſprechen, die den Gebildeten intereſſiren.
Man abonnire auf den neuen Jahrgang bei der nachſten Buchhandlung oder dem nüchſten Poſtamt. Preis viertel=
jährlich
nur 3 Mark. Preis des Heftes nur 50 Pf. Jede Buchhandlung liefert
8049)
auf Verlangen Nr. 1 als Probe gratis!

G9
WEbG

Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Heffentliche Hitzung:
Freitag den 20. Septbr. 1876 Abends 6 Uhr.
Tagesordnung: 1) Eircular des deutſchen Handelstages, betr. die Eiſenbahnfrage.
[8110
2) Neue Einläufe.

8111)

ausfrauen=Verein.

Von Dienſtag den 3. October an befindet ſich das Vereinslokal im Seiten=
bau
Wilhelminenſtraße Nr. 35 (ſeither Hofmänn'ſches Inſlitut).
= B. Darmſtadt, den 27. September 1876.
Der Vorſtand.
8112)
ACAE1-LkEkk.
Mittwoch den 4. October d. J., Nachmittags 3 Uhr, wird im Saalbau
durch das Loos die Reihenfolge beſtimmt, in welcher die Auswahlsder nummerirten
Abonnementsplätze ſtattfinden wird.
Die Mitglieder des Vereins werden deßhalb gebeten, ſich an jenem Tag entweder
perſönlich einzufinden, oder einen ſchriftlich legitimirten Stellvertreter mit der Loos=
ziehung
zu beauftragen. Für diejenigen Mitglieder, die ſich weder ſelbſt einfinden, noch
ſich vertreten laſſen, wird der Borſtand die Zutheilung der Plütze übernehmen
und die Abonnementskarten überſchicken; es wird hierauf beſonders aufmerk=
am
gemacht.
Wünſche bezüglich der Anzahl der Karten, die von dem vorigen Jahre abweichen,
ſind ſpäteſtens bis zum 4. October dem Billet=Commiſſür, Herrn Premier=
Lieutenant Leydhecker, Martinſtraße 17, mitzutheilen.
Diejenigen Mitglieder, welche ſich mit Bekannten zur Zuſammenlegung von höch=
ſtens
6 Plätzen zu vereinigen gedenken, wollen die hierzu erforderlichen Verabredungen
vor dem 4. October treffen und ein Mitglied zur Ziehung der Ordnungsnummer für
die Wahl der gewünſchten Anzahl Plätze bevollmächtigen.
Samſtag den 7. October ſindet ſodann im Saalbau die Auswahl der
nummerirten Plätze nach der Reihenfolge der am 4. gezogenen Ordnungs=Rummern
ſtatt und zwar die Inhaber der Nummern:.
1-50 von 3-4 Uhr,
51-100 4-5
101-160 5-6
6-
161-230
Die Abonnementskarten werden ſofork nach getroifener Auswahl den Mitgliedern
eingehändigt.
Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß diejenigen Mitglieder, welche entweder
gar nicht oder zu ſpät eintreffen, ſich mit den Plätzen begnügen müſſen, welche am
Schluſſe noch übrig bleiben.
Darmſtadt, den 23. September 1876.
Der Vorstand.

8058) Zu 4½ pCt. Zinſen wird ein
Kapital von 12000 Mark auf erſte Hypo=
thek
zu leihen geſucht. Näh. bei der Exp.

8100) Ein ſchwarzes Caſchemire=
Mantelet mit dichtem Franſenbeſatz und
Taſchen iſt Sonntag Morgen im Warteſaal
der Ludwigsbahn liegen geblieben. Gegen Be=
lohnung
abzugeben Wilhelminenſtr. 35, 2. St.

8093) Ein halber Theaterplatz,
Gallerie noble, vorderſte Reihe, iſt
für das zweite Abonnement abzugeben.
Näheres Promenadeſtraße 25.

Oleander= u. Granatbäume,
geſucht. Näh. Frankfurterſtr. 12. [8113

Nesiph. Schinken im Ausſchnitt,
Hamb. Rauchſleisch
ger. Ochsenzungen
Cothaer Cervelatwur

Jonaer Leberwurst

empfiehlt,
L. Brüchweh,
Hoflieferant.
8114

8094) Ein goldnes Medaillon mit
Photographie iſt verloren gegangen. Der
redliche Finder wird gebeten, daſſelbe gegen
eine Belohnung Stiftſtraße 58 abzugeben.
pupwhirpr. ree.
pe.
4AAATrArTAAitäiz AzXx!
7528) Trockene eichene Diele
N von 1½- 3zöllig werden zu kaufen 5

9
geſucht. Wo? ſagt die Exp.
1
PxpxxzprXt.

uin
XLLLAAAAAAALähkATRL..
8115) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Große Kaplaneigaſſe Nr. 36.

8116) Ein anſtändiges Frauenzimmer
welches die Führung eines Haushalts gründ=
lich
verſteht u. gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht
Stelle als Haushälterin oder zur Pflege
einer alten Dame oder Herrn. Näheres in
dem Vermittlungs=Büreau, Eliſabethenſtr. 35.
wuraypiee
PSPuiepr
AAAATTTTTTTTAAAALAA*
e
2 Stellenloſe Leuted
2
52 welche Luſt zum Hauſiren haben,
2 können mit dem ſehr leichten Verkaufeds
eines neuen couranten Artikels
19
t ä glich
⁄₈
d6
5 bis 10 Mark
4
verdienen. Offerten unter 0 704
d6 befordern G. I. Vanbe & Co. Dresden,
Altmarkt 15.
Cr.giepe.
AAAaAzrzrzxrzrrii
8118)
Warnung.
Ich warne hiermit Jedermann, Nieman=
den
auf meinen Namen etwas zu leihen
oder zu borgen, denn ich hafte für nichts.
Chriſtian Chriſt.

8119)
Weißen
nbduotoobllolllor hollig
pr. Pfund M. 1. 10,
ſempfiehlt
L. Brüchweh,
Hoflieferant.

[ ][  ]

1696
E 191
8120)
Vorläuſige Anzeige.
Montag den 2. October, Abends 7 Uhr, im Saale zur Traube
4.
AUSSES EAAAATN
des Clavier=Virtuoſen Herrn
1AAATAIIAI LOLION uus ten
unter gefälliger Mitwirkung des fürſtl. rumäniſchen Kammer=Birtuoſen Hrn. Antoine
von Erey (Flötiſt) und hieſiger Künſtler.
Beſtellungen auf Billets u. ausführliches Programm bei Hrn. F. L. Schorkopf,
Wilhelminenſtraße 21.
die eine Haushaltung verſteht, gut kochen
19
Haushälterin!
kann und mit guten Zeugniſſen verſehen iſt.
Es wird eine Haushälterin in geſetztem, Zu erfr. bei Frau Hahn, Eliſabethenſtr. 52.
Alter zu einem bejahrten Herrn geſucht,

8080) Unterricht im Schön= u. Recht=
ſchreiben
, ſowie in der Aufſatzlehre bei
H. Rehſuss, Mühlſtr. 52 ſam Woogspl.)

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, den 29. September.
D e r Störenfried.
Luſtſpiel in 4 Atten von Roderich Benedir.
Perſonen:
Albrecht Lonau, Stadtſyndicus
Hr. Fiala.
Fr. Reubke=Beilhac.
Thekla, deſſen Frau
Geheimeräthin Seefeld, Wtw.,
Fr. Eppert.
deren Mutter,
Alwine Weiß, Lonau's Mündel Hrl. Hoffmann.
Hr. Edward.
Hubert Maiberg.
Hr. Butterweck.
Lebrecht Muller.
Hr. Mendel.
Graf Marling
Hr. Nötel.
Ehrhardt, Gärtner,
Hr. Schimmer.
Henning, deſſen Sohn
Frl. Ethel.
Babette, Köchin
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.

Mitthellungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 20. September.
G (Stadtverordnetenſitzung vom 28. Sept.) Der Gr. Blrgermeiſter wid=
mete
dem Andenken des verſtorbenen Lehrers Hut einen ehienvollen Nach=
ruf
. - Zum Octroierheber am Rheinthor wurde Rau (ſeither an der
Karlsſtraße), für dieſen Drehmer Mieder=Ramſtädterſtraße) und an deſſen
Stelle Octroiaufſeher Schwing ernannt. - Die Frage der Benutzung
des alten Synagogengebäudes wurde nochmals an die Commiſſion zurück=
gewieſer
, einſtweilen aber beſchloſſen, den oberen Stock für Unterbringung
einer Elementarklaſſe der Voltsſchule zu verwenden. -- In der Mittelſchule
ſoll theilweiſe Gasbeleuchtung eingeführt werden. - Behufs Herſtel=
ſtellung
einer Straßendurchführung von der großen Caplaneigaſſe bis zur
Langgaſſe wurde der Ankauf der Fuchs'ſchen Scheuer und Seitenbau
(4000 Gulden). der Frank'ſchen Hofraithe (2500 Gulden, des Gucken=
heimer'ſchen
Beſitzthums (3800 Gulden) genehmigt. Schluß folgt.
Die Einquartierungsfrage iſt ſchon öfter in dieſen Blältern
beſprochen worden und wird dieſe Frage auch nicht ſo leicht von der Tages=
ordnung
verſchwinden, weil gerade Darmſtadt vor allen anderen Städten
des Landes Einquartierung zu tragen hat und eine weitere Erhöhung dieſer
Laſt für die Zukunft nicht unwahrſcheinlich iſt, da unſere Stadt mehr und
mehr zu einem militäriſchen Centralpunkt auserſehen ſcheint. Außerdem
giebt es hier ſehr viele Einquartierungspflichtige, die nicht im Stande ſind,
einen Raum für Einquartierung zu erübrigen, oder doch denſelben nicht im
Verhältniß zu ihrer Communalſteuer beſitzen und dadurch, mitunter auch
durch Krankheitsſälle u. dgl. genöthigt ſind, die Mannſchaft in Verpflegung
zu geben, wofür per Mann und Tog in der Regel 3 Mark zu entichten
und alſo bei einer Vergltung von 85 Pf. nicht weniger als 2 M. 15 Pf.
darauf zu legen ſind, was vielfach einer Erhöhung der Communalſteuer bis
zu 50 pCt. entſpricht und von Manchen um ſo ſchwerer getragen wird, als
die Zahlung ſofort geleiſtet werden muß. Noch ſchlimmer iſt es, wenn Ein=
quartierung
ohne Verpflegung kommt; der Quartierträger, der ſeinen Heerd
nicht zur Verfügung ſtellen kann, giebt in der Regel lieber die ganze Ver=
köſtigung
. um ſo mehr, da es dem einzelnen Mann doch nicht moͤglich iſt, ſich von
den ihm überwieſenen Lebensmitteln twas Genülgendes kochen zu können; die
Entſchädigung iſt in dieſem Falle eine gar nicht nennenswerthe. Hierzu lommt
nun noch die Art der Vertheilung der Einquartierungslaſt, wodurch Haus=
beſitzer
und Gewerbetreibende übermaͤßig belaſtet erſcheinen, ſerner das Un=
vorzuſehende
und nicht vorherl zu Berechnende dieſer Belaſtung und iſt
ſchließlich auch die Aufregung nicht ohne Bedeutung, in die vor einer ſtatt=
findenden
Einquartierung faſt die ganze Einwohnerſchaft verſetzt wird, bis
jeder weiß, ob und wieviel Mann er bekommt und wie und wo er dieſſelben
unterbringt.
Wenn man ſich nun auch ſagen muß, daß Garniſonsſtädte nicht von
Einquartierung befreit werden können und wenn auch der Nutzen, den
Darmſtadt von ſeiner ſtarcken Garniſon hat, nicht zu beſtreiten iſt, ſo iſt
doch ſicher, daß etwas mehr gethan werden könnte, um wenigſtens die mit
Einquartierung verbundenen Unannehmlichkeiten zu entfernen und zugleich
den Quartierträgern jährlich eine ganz bedeutende Summe zu erſparen,
welche unnöthigerweiſe ausgegeben werden mußl Wir ſind wenigſtens
Uberzeugt, daß wenn die Gemeindeverwaltung ſich entſchließt Einquartierungs=
häuſer
zu bauen (das Lagerhaus wird hoffentlich ſeiner Beſtimmung nicht
entzogen zu werden brauchen) und die Einquartierung an einen oder einige
Uebernehmer zu vergeben, daß dann nur wenig mehr auf die, von dem
Reiche gewährte, Verglltung drauf zu legen ſein wurde. Dieſes Plus, ſowie
Verzinſung und Reparatur der Gebäude, auf die Communalſteuer repartirt,
wurde immer noch eine bedeutende Erleichternng bilden, gegenüber den ſeit=
herigen
Koſten und Unannehmlichkeiten, und ſonachz auch gerne getragen.

Darmſtadt wird wohl niemals eine bedeutende Fabrik= oder Handels=
ſtadt
werden, dagegen beſitzt es durch ſeine geſunde Lage, ſowie ſchöne Um=
gebung
, ſeine Eiſenbahnverbindungen ſeine vortrefflichen Schulen, Kunſt=
ſammlungen
, Theater u. ſ. w. ſehr Vieles, was es wohlhabenden Fremden
wünſchenswerth machen könnte, ſich hier dauernd niederzulaſſen und dürfte
daher aller Werth darauf gelegt werden, unſere Stadt nicht nur in ihrem
Aeußern zu verſchönern, ſondern auch den Aufenthalt hier ſo angenehm
wie möglich zu machen und dazu gehört ſicher auch das Fernhalten jeder
unnöthigen Beläſtigung durch Einquartierung und die Reducirung der
Koſten auf ein möͤglichſt geringes Maaß.
O Bei den Erdarbeiten zum Realſchulbau ſind nunmehr auch die müchti=
gen
Fundamente der alten Stadtmauer aufgedeckt. Bei dieſer Gelegenheit
moͤchte von competenter Seite eine immerhin intereſſante Unterſuchung
vorgenommen werden.
Verfloſſenen Sonntag waren es fünſundzwanzig Jahre, daß Luiſe
Mank aus Wieſeck bei einer hieſigen Familie in Dienſten trat und in
treuer Anhänglichkeit ſeitdem verblieb. Die Jubilarin erhielt aus Nah und
Fern zahlreiche Gratulationen von Familierangehörigen und Freunden des
Hauſes zu ihrem Feſte, das in der Jetztzeit gewiß ein ſeltenes genannt
werden darf.
4 Unſere dießjährige Concertſaiſon wird Montag den 2. October im
neurenovirten Saale der Traube eroͤffnet und zwar durch den rühmlichſt
bekannten Claviervirtnoſen Hr. Maximilian Laßner aus Wien welcher
auf der Durchreiſe nach Paris hier nur ein Concert unter Mitwirkung
mehrerer hieſiger Künſtler und des fürſtl. rumäniſchen Kammervirtuoſen
(Flötiſten) Antoine von Frey veranſtaltet; Hr. Laßner, welchem ein be=
deutender
künſtleriſcher Ruf aus Wien und größeren Städten Oeſterreich=
Ungarns vorangeht, wird dieſen Winter im Vereine mit dem fuͤrſtl. rumd=
niſchen
Kammervirtuoſen von Frey in Frankreich, Belgien, Holland con=
certiren
.
O In Neckargemünd koſtet das Pfund Rindfleiſch 40 Pf.
- In dem Bericht der Wormſer Handelskammer wird in Bezug auf
die dortige Lederinduſtrie beklagt, daß die Fabrikanten genöthigt ge=
nöthigt
geweſen ſeien einen Theil der Lohe aus Frankreich, Ungarn und
ſelbſt aus Nordamerika zu beziehen und werden die Leiter unſerer vater=
ländiſchen
Forſtwirthſchaft ganz beſonders auf dieſen Umſtand aufmerkſam
gemacht, da es im Intereſſe der Lederinduſtrie ſehr zu voülnſchen ſei, wenn
die Kultur der Eichenſchälwaldungen in Deutſchland mit mehr Eifer betrie=
ben
wuͤrde, da doch die überaus günſtigen klimatiſchen und telluriſchen Ver=
hältniſſe
in unſerem Vaterlande ſelbſt direct dieſer Kultur einen guten Er=
ſolg
ſichern.
Aus der Rechtſprechung des Reichs=Oberhandelsgerichts theilt die
Karlsr. Itg 1 das Folgende mit: In einem badiſchen Falle handelte es
ſich um die Haftpflicht derzEiſenbahn für einen Möbeltransport.
Eine Wohnungseinrichtung war als eine Wagenladung nach Karlsruhe
transportirt worden; der Eigenthümer nahm ſie auf dem Bahnhofe in
Empfang und bezahlte die Fracht. Am nächſten Tage reklamirte der Em=
pfänger
eine Kiſte im Werthe von tauſend Mark, für welche er angeblich
eine andere, ihm nicht gehörige erhalten hatte. Nach Art. 408 Abſ. 1
Hand=G. B. erlöſchen aber alle Anſprüche an die Eiſenbahn, wenn der Em=
pfänger
das Gut annimmt und die Fracht bezahlt, und ſo konnte der Ent=
ſchaͤdigungsantlage
nicht entſprochen werden. Das Geſetz iſt zwar ſchein=
bar
hart, aber der Betrieb der großen Verkehrsanſtalten wäre nicht moͤg=
lich
, wenn nicht beſondere Schutzvorſchriften für ſie beſtünden. Das Pub=
likum
muß aber vorſichtig ſein und ſich vor Zahlung der Fracht über das
Vorhandenſein und die Beſchaffenheit der Frachtſtſicke verläſſigen. Deßhalb
wurde auch auf die Verwechslung der beiden Kiſten kein Werth gelegt, da
die Größe und Signatur ganz verſchieden war, alſo die Verwechslung bei
gehöriger Aufmerkſamkeit nicht unbemerkt bleiben konnte.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.