Darmſtaͤdter Laablatt.
Abonnementsprei=
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark J0 Pf. pro Quartal
ncl. Pofaufichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſollden
Aunonencpe=
ditlouen.
139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
W174
Mittwoch den 6. September
1876
Gefundene Sachen.
1) ein Geldbeutel, - 2) zwei Portemonnaie mit Inhalt, - 3) zwei Regenſchirme, - 4) ein Schildkrot=Medaillon, —
5) ein Dachshund zugelaufen.
Darmſtadt, den 5. September 1876.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die Offerten für Anlieferung einer
neuen Thurmuhr für das Schulhaus am
Ballonplatz (Tagblatt Nr. 172 vom 2. Sept.
l. J.) ſind ſtatt am 7. bis zum 14. Sept.
l. J. Vormittags 10 Uhr auf dem
Stadtbauamt einzureichen.
Darmſtadt, den 5. Septbr. 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
7316)
Ohly.
4248)
Die Lairit-schen
Waldwoll-Produote, Watte, Waldwolloel
fl. Extraot zll Bädern eto.,
seit Jahren gegen Gicht und Rheumatismus
unübertreflich bewährt, sind für Darestadt nur allein
ächt zu haben bei
Friedt. Sahaeſes,
Ludwigsplatz 7
Bekanntmachung.
Donnerſtag den 7. d. Mts. werden
im Pfandlokale zu Beſſungen:
Bettwerk,
Möbel und ſonſtiger Hausrath
meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigt.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
1317)
H. Felſing.
Feilgebotenes.
6669) Schützenſtraße Nr. 20 iſt eine
noch ſehr gute Nähmaſchine, Wheeler
& Wilson, billigſt zu verkaufen.
3308)
Ruhrkohlen.
1 Qualität ſehr ſtückreich.,
Der einzelne Sack=Ctr. mit Octroi 1 M. 20.
Von 15 Ctr. an ohne Octroi
„ 3.
Heinrich Jochheim.
7143) Ein Paar auſtraliſche Papageien
zu verkaufen. Wo? ſagt die Exped.
Einem verehrlichen Publikum, ſowie meinen werthen Freunden und Bekannten
hiermit die ergebene Anzeige, daß ich im Hauſe des Herrn M. Schmidt,
Louiſenplatz Nr. 4, eine
Mederiagc & Petail-Verlanuf
meiner Waaren errichtet habe, und welche einem geneigten Wohlwollen hiermit
beſtens empfehle.
Ganz beſonders habe mir angelegen ſein laſſen, in der Cigarren=Brauche etwas
ausgezeichnet Preiswürdiges zu liefern, und lade zum gefälligen Beſuche ergebenſt ein.
Flaſchenbiere und Weine ꝛc. erlaube mir beſtens zu empfehlen und werden
gefallige Beſtellungen in gewohnter Weiſe prompt erledigt.
Carl
WiEl,
5 Schützenſtraße 5. - 4 Louiſenplatz 4.
7141)
WB. Mein Geſchäft in der Schützenſtraße erleidet keine Unterbrechung.
W87Aeliersteiner Wein,
per Fl. 70u. 50 Pfg. wird abgegeben.
Ingelheimer Nothwein per Fl. 1 Mark.
6507)
Caſinoſtraße 26 parterre.
7318) Ein großer ſchwarzer Hund
Neufundländer Rage), ſeiner Wachſamkeit
halber auch ſehr zu einem Hofhund
geeig=
net, iſt wegen allzu beſchränktem Raum
billig abzugeben. Gr. Ochſengaſſe Nr. 8.
425
M 174.
1542
Frima-Dual. Sthchreſche Buhrhohlen
treffen in ganz friſcher Waare fortwährend für mich ein und empfehle ich ſolche
hier=
mit in ganzen und halben Wagenladungen bei Zmonatlichem Zahlungsziel zu den
billigſten Preiſen.
Einzelne Centner in Säcken, die bei der Beſtellung im Voraus zu bezahlen/
ſind, werden möglichſt raſch geliefert.
Holz= und Steinkohlen=
Georg Sohneider,
Haudlung.
7320a) Die berühmten Pfarrer Kayſer's
Hühneraugen-Pſlästorchen
nach deren 2- 3 maligem Gebrauche das
Hühnerauge ſchmerzlos ſchwindet, empfehle
in Schächtelchen 12 Stück Pflaſter zu
1 Mark.
Georg Liebig Cohn.
Die Hof=Schönfärberei
und
chemiſche Kunſtwaſch=Anſtalt
von
J. WEEION
9
Schulſtraße 13,
empfiehlt ſich im Fürben, Drucken und Kunſtwaſchen von ſeidenen, wollenen und
gemiſchten Stoffen, Möbelſtoffen, Pelüſche u. Teppicheu ꝛc. ꝛc. in den modernſten,
prachtvollſten Farben, ſowie Waſchen und Glätten von Möbelkattun und Vorhängen.
Herren= u. Damenkleider werden in allen Farben unzertrennt gefärbt. Beſonders
mache ich auf meine
Chemiſche Reinigungs=Anſtalt
nach neueſter Methode aufmerkſam, worin Uniformen, Herren= und
Damengarde=
robe in Wolle und Seide unzertrennt, ohne daß ſie an Farbe und Façon verlieren,
gereinigt werden.
W. Gegenſtände für Trauer werden innerhalb drei Tagen angefertigt.
Bei fortwährenden friſchen Zuſendungen
empfehle ich beſtes ſtückreiches Ruhrer
Fettſchrot, vorzüglichen Ofen= u.
Heerd=
brand, ſowie Stückkohlen für Füllöfen
und ſchweren Schmiedegries in ganzen u.
halben Wagenladungen bei 3monatlicher
Zahluug zu den billigſten Preiſen. Auch
empfehle ich ſehr gute Maſchinenkohleu
in Waggonladungen von 200 %, einzelne
Centner in Säcken werden gegen
Baar=
zahlung möglichſt raſch geliefert.
Carl G. Laber,
Steinkohlen=Handlung,
Ludwigsplatz 8, eine Stiege hoch.
Dte feinen Tabak- u. Cigarren=Fabrikate
der deutſchen Tabak= und Cigarren=Fabrik, vormals:
W. Brunzlov & Cohn in Verlin,
die weit und breit als vorzüglich bekannt, ſind zu haben bei den Herren: W. M.
Praſſel, Rheinſtraße, Franciskus, Mathildenplatz, Schneider, Marktſtraße, Bieger,
Saalbauſtraße. Den Herren Groſiſten u. Detailliſten können dieſe nur gute Fabrikate
nicht angelegentlich genug empfehlen, bei angenehmſten Conditionen.
Muſter=Collection zur gef. Anſicht auf unſerem Comptoir: Waldſtraße 25.
Hartter & Conpe,
7319)
Repräſentanten der obigen Fabrik.
Ruhrer Dienkohen.
Friſche Zufuhr direct vom Schiff.
Preiſe bei Abnahme von
ganzen Wagenladungen.
Grobes Fettſchroot M. 1. 6 pr. Ctr.
ſchweres Schmiedegries M. 1. 9
ohne Octroi frei an den
Aufbewah=
rungsort ins Haus geliefert.
Zahlungsziel 3 Monat.
Bei Abnahme von mindeſtens 100 Ctr.
auf einmal gegen Baarzahlung Mk. 1. 3.
Beſtellungen nehmen die Herren A.
An=
ton, Eck der Wilhelminen= u.
Eliſabethen=
ſtraße, C. C. Kleber, Mathildenplatz,
Georg Philippi, Marienplatz, W.
Manck, Ballonplatz, J. Röhrich, kath.
Kirche, Ph. Wittmann, Beſſ. Carlſtraße,
(6183
entgegen.
Die Commiſſion
der Steinkohlen=Actien=Geſellſchaft.
Zahnſchmerzen
jeder Art werden augenblicklich vertrieben durch
Dr. Hirsch's Lahn-Mundwasser.
Dieſes ausgezeichnete Mittel iſt zu
be=
ziehen in Gläſern 50 Pfg. von
Georg Liebig Sohn
2
5 Ein Vorzellanofen
zu verkaufen. Eliſabethenſtraße 52
zweiter Stock.
7215)
Aechtem
rothen u. weissen Bordeauz-Wein,
Malaga 1. Qualität,
Rum vieux de Jamaica
offerirt in ausgezeichneter Qualität zu billi
ſgen Preiſen
Wilh. Eissenhauer,
Eichbergſtraße 24.
Ruhrkohlen.
7322) Kranichſteinerſtraße Nr. 41 ſind
9 Hühner, 1 Hahn und 3 junge Hähne
zu verkaufen.¼
7323) Eine Bettlade und eine
Hobel=
bank zu verkaufen. Wo? ſagt die Exped.
7324) Vene Syuazoge.
2 Frauenſtühle und 2 Männerſtühle
billig zu verkaufen oder zu vermiethen.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
3
8 Hußer Apfelmoſt.
Cramer,
Gaſtwirth, Arheilgerſtraße.
7326) Jeden Tag Supp, Gemüsu. Fleiſch,
Abends geröſtete u. Kartoffelſalat, auch Fiſch.
Magdalenenſtraße Nr. 14.
Vermiethungen.
3213) Möblirte Wohnung in lder
bevorzugteſten Lage der Stadt, beſtehend aus
6-8 eleg. möbl. Zimmern mit nöthigen
Betten nebſt eingericht. Kuͤche u. ſonſt.
Zubehör, ſowie ſchöner Garten ſofort ganz
oder getheilt zu verm. Näh. Redact.
3758) Mühlſtraße 8 2 gut möblirte
Zimmer zu vermiethen.
114494) Ein freundliches Logis, beſtehend
aus 2 Zimmern und 1 Kabinet, an eine
ruhige Familie zu vermiethen. Obere
Heinrichſtraße 63.
L. Schupp.
4656) Beſſ. Schulſtraße 1 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen.
4784) Heinheimerſtraße Nr. 33 iſt das
Parterrelogis mit allen Bequemlichkeiten,
zu vermiethen.
b 174
5001) Grafenſtraße Nr. 35 iſt die
bel Etage, 2 große Zimmer und Kabinet,
unmöblirt, zu vermiethen.
5083) Zimmer u. Cabinet mit Küche
Kammer ꝛc. zu vermiethen und gleich oder
auch ſpäter zu beziehen. Dieburgerſtr. 55
5206) Drei Zimmer, Küche, 2 Keller
und Bodenkammer, Waſchküche, Bleichplatz
u. ſ. w. Gartenſtraße 7 zu vermiethen.
5635) Gartenſtraße 16 iſt der mittlere
Stock zu vermiethen. F. Kranich.
8.
Friedrichſtraße 24
die Parterre=Wohnung, 6 Piecen nebſt
Zu=
behör, Gaseinrichtung und Garten.
An=
fangs September beziehbar. Näheres bei
J. Münch, Eliſabethenſtr. 5.
5727) Rheinſtraße 26
ein Logis mit 6 Zimmern nebſt Zubehör
beziehbar am 1. October, an eine ſtille
Familie zu vermiethen.
5775) Rheinſtraße 23. m oberen
Stock eine neu hergerichtete Wohnung,
7—8 Piecen, Gartenvergnügen ꝛc., ſofort
zu beziehen.
5857) Eck der Wiener= u. Roßdörferſtr.
Nr. 26 iſt der mittlere Stock mit Balkon,
auch der 3. Stock zu vermiethen.
5 Zu vermiethen.
Bel Etage 5 Zimmer auf Wunſch nebſt
2 Zimmer Parterre und allem Zubehör.
Näheres Mauerſtraße 17.
5878) Ecke der Mühl= u.
Soder=
ſtraße Nr. 5. die bel Etage=Wohnung,
beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern, Küche,
Magdkammer, Bleichplatz, Antheil der
Waſch=
lüche, Alles neu, zu vermiethen und
bal=
digſt zu beziehen. Zu erfragen
Bleich=
ſtraße 40.
rAPuuDi.
ipyepe..
XXTTAAAAAukilTuzna Ax.
5 5924) Wilhelmſtraße 10 Hoch= H.
Parterre Wohnung, 6 Zimmer, Sou= F
C terrain, Küche, großer Bodenraum,
14
2 2 Kellerräume, Bleichplatz, Regen=.
pumpe, Anfangs October zu beziehen
24 Näheres 3. Stock deſſelben Hauſes.
Profeſſor Seeger Wtw.
4
wL.
Ven
TTTTTAAATTTTAATL.TL.
5937) Ein möbl. Zimmer Rheinſtr. 28.
6001)
Zu vermiethen:
Im Hauſe Caſernenſtraße Nro. 52
der mittlere Stock, enthaltend 5
Zimme=
nebſt Glasabſchluß, Küche und
Speiſe=
kammer und hat als Zubehör Magdkammer
Bodenraum, Mitgebrauch der Waſchküche.
des Bleichplatzes und des Brunnens im Hofe
Näheres bei Hofger.=Adv. Dr. Vogel.
6190) Beſſunger Wittmannſtraße 18 iſt
die Manſarde, beſtehend aus 2 Zimmern
und 3 Kabinetten, nebſt Küche und allen
Bequemlichkeiten, ſofort zu vermiethen.
6483) Beſſungen. Bei Stabstrompeter
Finninger iſt ein ſchönes Logis zu verm.
6207) In meinem Hauſe, in der
Ver=
bindungsſtraße der Beſſ. Carls= und
Mar=
tinsſtraße (Steinackerſtraße) iſt der mittlere
Stock, fünf Zimmer nebſt dazu gehörigen
Bequemlichkeiten an eine ruhige Familie zu
vermiethen und am 1. October beziehbar.
Winther.
6294) In meinem neuen Hauſe,
Eliſa=
bethenſtraße Nr. 26, ſind 2 Läden nebſt
Comptoir, auf Wunſch mit Logis, ſofort
zu vermiethen.
6482) Friedrichſtraße 9 der 3. Stock
beſtehend aus 5 Zimmern und allem
Zu=
behör, bis 1. Novbr. zu vermiethen.
6567) Im 3. Stock meines Hauſes,
Ludwigsplatz, iſt ein kleines Logis zu
ver=
miethen, per l. November beziehbar.
Georg Lerch.
AA
6579) In meinem Vorderhauſe
der 2. Stock, 3 Zimmer, Kabinet
und Küche, per 1. November oder
auch früher zu vermiethen.
G Schzwesizar,
Eliſabethenſtr. 35.
EAiTAtrrnArAsn trinuinAArrArrrr rn
6642) Beſſunger Rückertſtraße 10 iſt ein=
Parterre=Wohnung, beſteh. aus 4 Zimmern,
Küche, Keller, Mitgebrauch der Waſchküche
und des Bleichplatzes, ſogleich zu beziehen
6645) Ein ſchön möbl. Zimmer, auch
kann ein feines Pianino mitvermiethet
Kiesſtraße 46, 3. Stock.
werden.
6673) In dem neu erbauten
Seitenba=
in der Gartenſtraße ein Logis im 2. Stock,
enthaltend 4 Zimmer, abgeſchloſſener
Vor=
platz, Gartenantheil, Waſchküche u.
Bleich=
platz, ſogleich beziehbar zu vermiethen. Das
Nähere zu erfahren Waldſtr. 2 im Seitenb.
„7)
6615) Schützenſtraße 20 iſt für ein an
ſtändiges Frauenzimmer ein Zimmer mit
Bodenkammer zu vermiethen.
6729) Ein Logis an eine ruhige Familie
zu vermiethen. Gardiſtengaſſe 24.
6741) Zwei Zimmer mit oder ohne
Möbel an eine Dame oder Herrn zu
ver=
miethen. Promenadeſtraße 44, 3. Stock.
6745) Ein Logis große Ochſengaſſe 8
zu vermiethen. Preis 80 fl.
6746) Frankfurterſtraße 5a. ein Laden
mit Logis nebſt allem Zugehör oder ganz
als Logis ſofort zu vermiethen. Näheres
Carlsſtraße 39.
Gg. Fey.
6748) Eliſabethenſtraße 21
iſt der 3. Stock, neu hergerichtet, ſofort
be=
ziehbar, anderweit zu vermiethen.
6836) Louiſenſtraße 4 gegenüber
dem Kanzleigebäude Vorderhaus 3. Stock
4 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen.
6880) Die bel Etage meines neuen
Hauſes, Stadt=Allee Nr. 1, iſt mit
oder ohne Stallung zu vermiethen.
C. Schnabel.
1543
6791) Ein ſchönes Zimmer iſt zu
ver=
miethen. Arheilgerſtraße 50.
6894) Ein möblirtes Zimmer mit
Ka=
binet zu vermiethen und gleich zu beziehen
Promenadeſtraße Nr. 13.
6968) Wilhelmſtraße. Zwei elegant
möblirte Zimmer, auf Verlangen auch ein
Zimmer im oberen Stock gleich zu beziehen.
Näheres bei der Expedition.
6970) Wilhelminenſtraße 35 (Eck der
Hügelſtraße) iſt der obere Stock, 7
Zim=
mer, 1 Mauſardenzimmer jund allem
Zu=
behör per 1. October zu vermiethen.
Ebendaſelbſt iſt auch ein Laden mit 5
Zimmern und Werkſtätte zu vermiethen.
WWienerſtraße Nr. 11
C
der mittlere Stock mit allem Zubehör
ſo=
fort zu beziehen.
5 7060) Schuſtergaſſe 19, Eck der
t Holzſtraße, iſt der mittlere Stock
H ſofort, der obere Stock per 1. Octbr.
E zu beziehen.
1062) Ein ſchön möbl. Zimmer iſt zu
vermiethen. Soderſtraße 49 parterre.
7063) Ein Logis zu vermiethen u. gleich
zu beziehen. Brandgaſſe 12. Preis 120 Mk.
7069) Schloßgartenſtraße 55 ein
Logis zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
Zu erfragen im Hinterbau.
7151) Heinheimerſtraße 31 ein ſchönes
Logis, beſtehend aus 2 Zimmern u.
Kabi=
net mit Zugehör, bald zu beziehen.
7153) Ein möblirtes Zimmer mit
ſepa=
ratem Eingang am 1. October beziehbar.
Rheinſtraße 47 dritter Stock.
7154) Ein bequem möblirtes Zimmer
neben dem neuen Bankgebäude ſofort zu
beziehen. Näh. Kaſerneſtr. 4, 1 Tr. hoch.
7168) Ein freundlich möblirtes Zimmer
gleich zu beziehen. Neckarſtr. 24 Hinterhaus
7188) Ein Haus mit Garten in der
Vorſtadt, welches Umſtände halber hat
ver=
laſſen werden müſſen, iſt für den halben
Preis weiter zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition.
7223) Bel=Etage, vier Zimmer nebſt
Küche, Glasabſchluß, ſind zu vermiethen.
Bleichplatz, gutes Trinkwaſſer und
Waſch=
küche im Hauſe.
Daſelbſt parterre drei fein möblirte
Zimmer ſofort zu beziehen. Näheres bei
Carl Heß, Markt Nr. 3.
7230) Annaſtraße 18 iſt ein möblirtes
Manſarden=Zimmer zu vermiethen.
7235) Ein kleines Logis zu vermiethen
und gleich zu beziehen. Ruthsſtraße 4.
7241) Alexanderſtraße 5 im
Seiten=
bau iſt ein Logis zu vermiethen und den
1. October beziehbar.
7327) Eliſabethenſtraße 45 ein gut
möbl. Zimmer zu vermiethen.
7328) Saalbauſtraße 29 parterre ein
großes unmöbl. Zimmer gleich zu beziehen.
7329) Eliſabethenſtraße 30 ein oder zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
von
Horftz Boalz aus BerIim.
Haupt=Beſchäft: Krantſtraße 50.
Zweig=Geſchäfte: Breslau, Dresden, Hannover.
hat heute auf Wunſch ſeiner großen hieſigen Kundſchaft hier in
Parmſtadt, imr GAale des Reſtaurateurs Herrn Carl Oſterrath,
E Mühl= und Runde Thurmſtraßen=
Ecke-
einen Parthie= und Einzel=Verkauf ſeiner weltbekannten Fabrikate eröffnet. — Der allgemein ſchlechte Geſchäftsgang, der in faſt allen Kreiſen der Geſellſchaft,
ver=
minderte Einnahmen hervorrief, zwingt Jedermann, beſonders darauf zu achten, die Ausgaben möglichſt zu beſchränken und bei den Einkäufen nicht allein auf Güte der
Waaren, ſondern auch auf deren wirkliche Billigkeit zu achten. — Die Erkenntniß dieſer Verhältniſſe, deren Einfluß ſich Niemand ungeſtraft zu entziehen vermag,
hat auch mich bewogen, dem allgemeinen Rufe nach Billigkeit nachzugeben und meine Fabrikate in allen Abtheilungen im Preiſe bedeutend herabzuſetzen, ſo daß dieſe
nur ie Haͤhle der Anderweiligenr Ladenpreiſe ausmachen.
Ich laſſe hier einen kleinen Auszug des Preis=Courants folgen, der meine Behauptungen bezüglich der Billigkeit gewiß beſtätigen wird.-
Für die Güte aller
Waaren bürgt das Renommee meiner ſeit 18 Jahren beſtehenden Firma.
Abtheilung A. für Hodewaaren,
1 Parthie ⁵, br. ſchöne derbe Hauskleiderſtoffe, durchw. decatirt pr. Met. - M. 45 Pf.
„ wollene Satins in allen erdenklichen Farben „ - „ 50 „
Double Croiſé's, weiches Gewebe „ „
„
„ 60 „
—
„ „ „ Taffetas, koſtbares Kleid
60 „
„
„
„ „ „ Double Beiges, Nouveaute's
- „ 75 „
„
„ Epinglé soie, Geſellſchaftskleid
„
80 „
1
„ „ weiche milde Linſey Woolſey
„ 90 „
„ „ hochelegante Saiſon=Kleiderſtoffe
„
1 „
„
„ Seiden=Brocatelles, feinſtes Kleid
1 „ 20 „
„
„
½ 1
„ wollene Cheviots, engl. Fabrikat
„
1 „ 20 „
„ „
„ „ ganz wollene Velours=Double's
„ „ 1 „ 40 „
„ ¾ „ ganz wollene Tuch=Plaids
„ 1 „ 50 „
u. ſ. w.
u. ſ. w.
u. ſ. w.
Abtheilung B. für schwarze Costumes u. Trauer-Stoſſe,
als: Alpacca, Belours, Cachemires, Grosgrains, Mozambique und
Rips, in unüberſehbarer Auswahl.
Abtheilung C. für schwarze garantirte Seidenwaaren.
Rein ſeidene Poult de soie, appreturfrei.
Robe 30 Mark.
Lyoner rein Seiden=Grosfaille
„ 36 „
Lyoner rein Seiden=Grosgrain
„ 40 „
Mailänder rein Seiden=Grosgrain
50 „
Lyoner rein Seiden Croiſs double
60 „
Crefelder rein Seiden=Cachemir tout cuit
„ 70
„
Lyoner rein Seiden Velours d’Excellence prima
„ 90 „
Allerſchwerſter Lyoner Rein=Seiden=Cachemir
„ 100
Atheilnnz N. Pr. Lzinzr 7. Bazmunll-axen..
Abtheilung E. für Toppiche, Bettvorlagen u. Läuferstoſſo.
⁵⁄₄ breite Läuferſtoffe zum Belegen v. Zimmern, Treppen ꝛc. pr. Met. 60 Pf.
1 M.
„ India=Faſer Läuferſtoffe zu Speiſe=Salons ꝛc..
Stück 4 Thlr.
1³⁄₄ große Brüſſeler Boden=Teppiche mit Franzen
„ 6½ „
„
„
„ „
„
16ſ
18⁄
81
„
„
1.
„
„
1 „ engl. Tapeſtry=Boden=Leppiche
5½
„
1
1½ „ große Brüſſeler Belours=Boden=Teppiche, mit kleinen
unſcheinbaren Fehlern in der Zeichnung
„ 7½ „
20. Salon=Boden=Teppiche, Prachtmuſter
„ 12½ „
500 Stück abgepaßte Bettvorlagen in Brüſſel, Velours u. Tapeſtry.
800 „ reinwoll. Tuch=Tiſchteppiche in den ſchönſten Muſtern
Stück 1 „
600 „ reinwollene Tuch=Tiſchteppiche mit geſtickten Bordüren
„ 2
Stück 1 M. 50 Pf.
800 „ Commoden=Teppiche in allen Farben
Abtheilung F. für Bettdecken u. Vorhangstoſſe.
⁵⁄₄ breite Kattun=Gardinen in den ſchönſten Muſtern, pr. Met. - M. 45 Pf.
½ „ Köper=Gardinen, ohne Appretur
weiße Zwirn=Gardinen, dreifache Fäden
„
weiße Double=Zwirn=Gardinen
„ „ 65 ⁄.
engliſche Double=Zwirn=Gardinen „ 85 1o „
engliſche Galla=Double=Zwirn=Gardinen 1 „ 20 Weiße Waffel=Bettdecken mit geknüpften Franzen Sück ½ „ „ ſchon gebrüht
„ „ 2 „ 50 „ mit langen Franzen
„
„ 53 aus Hausſchild'ſchen Garnen gefertigt-
„
Franzen
etrde
Ki.
K.
da's
ecen Mit 2.
Be=
alcr-Gall 4 „ „ G—
75
40
50
16
5
3i
3
„
½.
6
½
Gt
2⁄
10
0 0 00
62
1)
„
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6
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H
Hrat
Lackah,
H=
„
)
De
H
.)
G
86
„
8
5
Sdi
=
7331) Möbl. Parterrezimmer. Grafenſtr. 4.
7332) 2 ineinandergehende möblirte
Zim=
mer Eliſabethenſtraße 49.
7333) 2 möblirte Zimmer zu vermiethen
Eliſabethenſtraße 21 oberſter Stock.
7334) In meinem Wohnhauſe,
Caſino=
ſtraße 15, iſt der 3. Stock, ganz nen
her=
gerichtet, beſtehend aus 3 großen
Zim=
mern, Küche unter Glasabſchluß u. allen
Bequemlichkeiten, ſofort zu vermiethen.
Karl Bernet.
7335) Ein ſchön möblirtes Zimmer mit
ſeparatem Eingang zu vermiethen. Auf
Ver=
langen auch Koſt. Schützenſtr. 12, 2. St.
7336) Kranichſteinerſtraße 43 im
Dach=
tock 3 kl. Zimmer und Küche zu verm.
Näheres Nr. 41. Friedrich Hirſch.
7337) Graſenſtr. 29 Seitenbau eine
Stube nebſt Küche zu vermiethen.
7338)
Stadt=Allee Nr. 2
iſt der 2. Stock mit oder ohne Stallung
alsbald zu beziehen.
7339) Beſſ Carlſtr. 3, 2. St.: 1möbl.
ſchönes Zimmer; desgl. ein kleineres in der
Manſarde.
7340) Lautenſchlägerſtraße Nr. 13115
iſt ſofort ein Logis zu vermiethen.
Miethpreis 154 Mark.
Vermiſchte Nachrichten.
3975) Tapezier=Arbeiten.
Alle in dieſes Fach einſchlagende Arbeiten
werden raſch u. möglichſt billig gefertigt durch
Friedrich Wentzel, Tapezier, Dieburgerſtr. 90.
Beſtellungen am beſten durch Poſtkarten.
1.
F.
9
5968) Penſtouare unden freund=
54 liche Aufnahme. Nieder=
Ramſtädter=
traße 49, dritter Stock.
Lo-xririrenzzianyryegr.
Gox
AAaALAa.A LAAAuAAtA
1438) Ein Kindermadchen zu ſo=
4
ortigem Eintritt geſucht. Näheres
Eliſa=
bethenſtraße 20.
6920) Schüler, welche die höhere Schule
beſuchen, finden freundliche Aufnahme.
Dieburgerſtraße 14 Parterre.
6977) Ein mit guten Kenntniſſen
ver=
ſehener junger Menſch kann in meinem
Geſchäfte als Lehrling eintreten.
Paul Störger Sohn, Kaufmann,
Kirchſtraße Nr. 25.
7091) Schüler hieſiger Lehranſtalten
werden unter Zuſicherung liebevoller und
aufmerkſamer Behandlung in Penſion
ge=
nommen. Alexanderſtr. 10, 1 Stiege hoch.
7157) Ein geſchloſſener Platz in der
Nähe des Ludwigs=Bahnhofes mit Stallung
jür Hühner zu miethen geſucht.
Von wem? ſagt die Exped.
5455) Lehrjungen ſucht gegen
Be=
zahlung die Schloſſerei und Kaſſenſchrank=
Fabrik von Joſ. Deutſch, Neckarſtr. 22.
7277) Ein halber Fautenilplatz links,
womöglich Eckplatz, wird geſucht.
Näheres in der Exp.
426
1546
E 174.
68.9
Darmſtüdter Znduſtrie Ausſtellung
vom 12. Auguſi bis 11. September.
Preisermäßigung während der lezten Woche, 4. bis 11. September:
für Erwachſene 50 Pf., für Kinder 25 Pf., für Schulen 25 Pfg. Perſon.
Verkauf von Looſen zu 1 Mark in der Ausſtellung. Den Beſuchern der
Ausſtellung iſt freie Rückfahrt auf allen Stationen der Main=Neckar=Bahn und der
[0 5027
Heſſ. Ludwigsbahn bewilligt.
7263) Ein braves Laufmädchen wird
geſucht. Wilhelminenſtraße 29.
7341
Deffentliche Erklärung.
Die Commiſſion für Ankauf der zur Verlooſung beſtimmten Gegenſtände hieſiger
Gewerbe=Ausſtellung hat von der Firma Schreger zwei goldne Taſchenuhren angekauft.
Wenn auch die Unterzeichneten in gewiſſer Beziehung anerkennen, daß bei dem
jetzigen Stande der Fabrikation Uhren als Handelsartikel zu betrachten ſind, ſo wird
uns wohl Niemand beſtreiten können, daß zur Beurtheilung des Fabrikats, zur
Fertig=
ſtellung und genauer Regulirung der geübte und erfahrene Uhrmacher nothwendig iſt.
Der Lokal=Gewerbverein ſtellt ſich die Aufgabe, Induſtrie und Gewerbe zu heben
und nach jeder Richtung zu fördern; wie dieſe Aufgabe mit obiger Handlungsweiſe
übereinſtimmt, überlaſſen wir getroſt der Beurtheilung unſerer Mitbürger
Wir müſſen aber öffentlich gegen eine ſolche Handlungsweiſe protefliren, damit
ein Geſchäft, deren Inhaberin weder Arbeit noch Qualität der Uhren beurtheilen kann,
nicht officiell als gleich in Leiſtung, Kenntniſſen u. Garantiefähigkeit mit uns anerkannt/
wird, wie dies durch das Verfahren der Commiſſion des Lokal=Gewerbvereins den
Anſchein haben könnte.
Der Uhrmacher=Verein Darmſtadt's:
Fr. Alt. G. Armbruſt. E. Bilſtein. A. Borns. H. Diehl. A. Fey.
E. Göbel. L. H. Heußlein. G. Karp. C. Loos. A. Sünger.
A. Sperber. W. Speyer. J. Techel.
7266) Ein reiuliches, ſolides
Müd=
chen, welches Waſchen kann und in der
Küche nicht ganz unerfahren iſt, wird gegen
guten Lohn für auswärts in eine
kinder=
loſe Familie geſucht. Näheres
Schützen=
ſtraße 17, Vorderhaus in der Manſarde.
7276) ¼ Antheil Gallerie noble für die
Saiſon abzugeben. Bleichſtraße 43.
7343) Ein Mädchen nimmt Stickarbeit an.
Große Kaplaneigaſſe Nr. 25.
7344) Ein junger zuverläſſiger Mann
ſucht Stelle als Diener ꝛc. Näheres bei
Langelott, Ballonplatz.
7345) Waſchen und Putzen wird
ange=
nommen Beſſ. Holzſtraße 2.
7346) Eine Schenkamme ſucht Stelle
Caſinoſtraße Nr. 28.
7347) Für Feuer=u. Lebens=Verſicherung
wird für Darmſtadt ein thätiger
Haupt=Agent
geſucht. Offerten unter A B 7 nimmt die
Exp. d. Bl. an.
Getaufte, Getraute und
Beerdigte bei der Beſſunger
Gemeinde.
GU RAAUL-
Eine Parthie Hyoner Arosgraims-
GofdenuCuge werden wegen
Auf-
gabe einer Fabrik heute und einige fol.
gende Lage 33 pCt. unter dem
Fabrik-
preis gegen baare Lahlung verkauft.
Aechte Lvvoner Grosgrain.
Hark 3. 50 pr. Meler
und aufwärts.
Es ist dem Publikum besonders zu
empfehlen, diese Gelegenheit nicht zu
versäumen.
10 Lduvigsplatz 10,
Eingang Judwigstrasse.
16
Getauf t e.
Am 2. Juli: Dem Fabrikarbeiter Chriſtoph
Spieß eine T, Eliſabethe, geb. am 22. Juni.
Am 9. Juli: Dem Schloſſer Conrad Frank ein
S., Carl Auguſt, geb. am 14. Juni. Dem Bücker
Georg Heiſt ein S. Georg Ludwig, geb. am 28.
Juni. Dem Schreinermeiſter Friedrich Kugel ein
S., Georg Friedrich Ernſt., geb. am 24. Juni.
Am 16. Juli: Dem Weisbinder Philipp Herrmann
in S., Hermann Jakob, geb. am 24. April. Am
23. Juli: Dem B. und Gärtner Georg Geyer IV.
ein S, Friedrich Wilhelm, geb. am 2. Juli. Dem
Schmied Wendel Matthes ein S., Philipp, geb.
9. Juli. Dem Schloſſer Johannes Uhrig ein S.,
Jakob, geb. am 10. Juli. Am 25. Juli: Dem
Muſiker Eduard Fiſcher eine L., Katharine Helene,
geb. am 20. Juni. Am 30. Juli: Dem
Zimmer=
mann Johann Heinrich Volz eine L., Anna
Eli=
ſabeth, geb. am 13. Juli.
Getraute.
Am 1. Juli: Der Bankbeamte Ludwig
Alexan=
der Paul ein Wittwer, mit Pauliue Sophie
Re=
gine Caroline Schott, des verſt. Großh.
Ober=
förſters zu Steinbrückerteich Ludwig Schott ehel.
led. L. Am 2 Juli: Der B. und Weisbinder
Ludwig Kugel, des Schuhmachers Friedrich Jakob
Kugel ehel. led. S. mit Marie Juſtine Preſſon,
des B. und Weisbinders Heinrich Preſſon ehel.
led. L. Der V. und Schriſtſetzer ſErnſt Saum,
des verſt. Maſchinenmeiſters Joh. Chriſtoph Saum
ehel. led. S., mit Magdalene Geyer, des Wilhelm
Geyer VII. Großh. Kreisbauaufſehers,
Hofmau=
rers und Gemeinderaths ehel led. L. Am. 17.
Juli: Der B. und Schriſiſetzer Ernſt Küſter, des
verſt. B. und Maurers Johannes Küſter ehel. led.
S., mit Eliſabethe Fiſcher, des verſt. B. und
Land=
ſ wirlhs Peter Fiſcher zu Nieder=Ramſtadt ehel.
led. L.
Beerdigte.
Am 12. Juli: Fabrikarbeiter Johann Georg
Jacobi, des verſt. Taglöhners Heinrichl Jacobi V.
ehel. led. S., alt 26 J. 1 M., ſtarb am 11. Juli.
Anna Kutharine Wißmann geb. Zimmermann,
des B. und Maurers Friedrich Wilhelm Wißmann
Ehefrau, alt 55 J. 6 M., ſtarb am 11. Juli.
N6 174.
1547
Kaufmänuiſcher Verein.
7251)
Samſtag den 16. Sept., Abends 8 Uhr,
Außerordentiiche General=Verſammlung
im Vereinslokale.
Tagesordnung: Reviſion der Statuten.
Der Vorſtand.
Curngememde Darmſtadt.
EE. Es wird zur Kenntniß der Mitglieder gebracht, daß das regelmäßige
Turnen nunmehr Montags u. Donnerſtags, Abends 8 Uhr in der gtädllschen
Tuznizkie von jetzt ab abgehalten wird und ladet zur zahlreichen Betheiligung
hiermit ein.
WB. Die Männerriege turnt an denſelben Tagen. Die Vorturnerſchaft.
7348) Ein Drittheil=Platz für die
kom=
mende Theater=Saiſon in erſter Rang=
Logenreihe iſt abzugeben. Näheres zu erfr.
Pädagogſtraße 1.
7349) Ein kleines Haus zu miethen,
auch zu kaufen geſucht. Offerten mit
Be=
ſchreibung u. Preis unter Nr. 7349 durch
die Expedition erbeten.
Ner eine Annonce hier oder auswärts
2O veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die
Anon=
cen=Expedition von é½aAseets;2ist
d. Vogler in Franüſurtu. M.,
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.
Gefällige Aufträge erbitte unfrankirt per Poſt.
gegen Brand, Bllasohlag
EELUSOs-GnaI6N
gzu billigen u. feſten Prämien empfiehlt ſich die
p5
General=Agentur.
W. A. Gaertner,
Comptoir: Kl. Woogsplatz 3.
Agenten werden an allen Orten des Großherzogthums gegen hohe Proviſion von mir angeſtellt.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Seplember.
Miß Hardinge, Hoſdame J. K. H. der Prinzeſin Ludwig; iſt
geſtern geſtorben.
Dr. A. Harnack, Privatdocent an der Univerſität Leipzig wurde
zum außerordentlichen Profeſſor der Mathematik am hieſigen Polytechnikum
ernannt.
- Die Donnerſtag den 7. September l. Js., Nachmittags präcis
2½ Uhr ſtattfindende öffentliche Sitzung der Stadtverordneten=
Verſalmmlung hat folgende Tagesordnung: 1)
Ausſtattungs=
ſtiſtung des Herrn Heinrich Keller und ſeiner Ehegattin; 2) der
Reſerve=
fonds der Sparkaſſe für 1875; 3) Wahl von 10 Bezirksvorſtehern für
das ſtäͤdtiſche Armenweſen; 4) Herſtellung einer Pumpe fuͤr das Schulhaus
hinter der Stadtkirche; 5) Herſtellungen im neuen Pfarrhaus in der
Hügel=
ſtraße; 6) Vertrag mit der Gemeinde Vorſtfeld im Königreich Preußen
wegen Uebernahme des Karl Kornmann in ſtädtiſche Pflege= 7) Regulirung
der Gehalte der an den Volksſchulen definitio anzuſtellenden Lehrerinnen;
8) Geſuch der Schulverwalterin Louiſe Leonhard um deſinitive
An=
ſtellung.
Als Bezirksvorſteher werden vorgeſchlagen:1) Specereihändler Frz. Ebert,
2) Rentner Wilhelm Harres, 8) Major Wilhelm Herpel, 4) Stadtverordneter
R. Lautz, 5) Kaufmann L. B. Müller, 6) Stadtverordneter Ph. Röhrig,
7) Rechnungsrath Wilh. Schenck, 8) Schuhmachermeiſter B. Stork, 9)
Kauf=
mann A. Schüchner, 10) Kaufmann E. Wambold.
Der ſoeben erſchienene Jahresbericht der Ludwig= und
Alice=Stiftung pro 1875 zeigt, gleich ſeinen Vorgängern,
aber=
mals ein erfreuliches Reſultat in der Entwickelung dieſes jungen auf
Selbſthilfe gegründeten und durch Unterſtützung hochherziger Lehrer und
Schulfreunde geſoͤrderten, heute 1314 Mitglieder zühlenden Inſtituts. Die
Einnahme betrug 13986.29 M., worunter 2106.14 M. Geſchenke und
Ver=
maͤchtniſſe und unter dieſen 198177 M. von 15 Sparkaſſen des Landes.
Die Ausgabe belief ſich auf 12495.23 M., worunter fuͤr Sterberaten 2912 M.
und für Unterſtützungen an Wittwen und Waiſen 600 M. Das
Kapital=
vermögen betrug am 31. Dec. 1875 50,940 M. Wie manches bekümmerte
Herz iſt ſeit dem 12jährigen Beſtehen dieſer Stiftung ſchon erleichtert,
manche Thrüne getrocknet worden durch rechtzeitiges Erſcheinen mit Hilfe
bei herben, oft unerwartet eintretenden Schickſalsſchlägen und wenn ihr
der Segen des Himmels und die Zuneigung edler Freunde auch ferner
zugethan bleibt, ſo wird die Realiſirung des Wunſches: „daß den Lehrer=
Wittwen noch eine kleine, jährliche Penſion aus der Stiftung gegeben
werden koͤnnte=, immer näher gerückt und endlich zur Thatſache werden.
Die hieſige Handelskammer hat ſich in ihrem Jahresbericht für
1875 unter Anderm auch über das ſchon vielfach ventilirte Projekt der
Erbauung einer Zweigbahn von Eberſtadt nach Pſungſtadt
ver=
breitet und ſpricht ſich, da ihrer Anſicht nach die Rentabilität der Bahn
geſichert erſcheint, auf das Wärmſte für die Erbauung der Linie aus, welche
für Pfungſtadt eine Lebensfrage ſcheint, umſomehr, als die dortige
Gewerb=
thätigkeit, trotz mangelnder Verkehrsmittel, in ſtetigem erfreulichem
Auf=
ſchwung begriffen iſt. Zum Beweis dafür möge angeführt werden, daß
der Glterverkehr von Pfungſtadt allein nach Angabe der Direktion der
Main-Neckar=Bahn im Jahre 1872 betrug: Verſandt 83500 Centner,
Empfang 272800 Center, zuſammen 356,300 Centner. Der
Peiſonen=
verkehr für Pfungſtadt allein wird geſchätzt auf im Minimum ⁶⁄₁₀ des
Geſammtverkehrs der Station Eberſtadt, d. h. auf circa 133,200 Perſonen.
Wird nun der Pfungſtädter Verkehr, wie er thatſächlich auf der von dieſem
Orte ½ Stunde entſernten und unpraktiſch gelegenen Station Eberſtadt
jetzt ſchon iſt, der Berechnung zu Grunde gelegt, und zwar nach der
Be=
rechnung nach mäßigen Tarifſätzen, ſo beträgt die Summe der Einnahmen
27680 M., und, verglichen mit der Ausgabe, würde die Zweigbahn zu
8 pCt. rentiren, wenn kein Zugang von Gütern und Perſonen in Rechnung
gebracht wird. Neueren Berechnungen zufolge ſoll ſich die Rentabilität
ſogar auf 4¾ pCt. ſtellen.
Am Montag Abend ſand im kl. Saale des Gaſthofs zum Prinz
Carl eine Verſammlung von Vorſtandsmitgliedern des Handelsvereins
ſtatt; auch die Herren General=Seeretär Weidenhammer, Obermed.= Rath
Buxmann, Polizeirath Haas, Agric.-Chemiker Dr. Wagner und andere
waren eingeladen und erſchienen. Gegenſtand der von Herrn C. Gauls
geleiteten Verhandlungen bildete die Frage: ob es für thunlich und
zweck=
entſprechend zu erachten ſei, daß ſich, nach dem Vorgang anderer Städte,
auch dahier eine freie Vereinigung von Geſchäftsleuten bilde, welche ſich
zur Aufgabe ſtelle, gegenüber den, namentlich in der Lebensmittel=Branche,
häufig vorkommenden Fälſchungen, ſolche Maaßregeln zu vereinbaren, welche
geeignet ſeien, die Polizeibehörde in der von ihr auszullbenden Controle
zu unterſtützen und dadurch einen wirkſameren Schutz des Publikums zu
ermöglichen. Es wurde allſeitig das Wünſchenswerthe derartiger
Maaßz=
nahmen anerkannt und eine Commiſſion gewählt, welche die Frage
ein=
gehend prüfen und demnächſt darüber berichten ſoll.
— Das von Hrn. Wambold und Fink hier (Werkſtätte des Herrn
Stein=
hauer Reinhard) gefertigte Krieger=Denkmal auf dem Friedhofe darf
als eine Zierde deſſelben bezeichnet werden und beſteht aus einem ſtattlichen
Sandſtein=Obelisk, mit in den Sockel eingelaſſenen Gedenktafeln aus grauem
Marmor. Die Tafeln tragen mit fortlaufenden Rummern die Namen
ſaͤmmtlicher an dieſer Stelle beerdigten Krieger, und ſind die Einzel=Gräber
1548
R 174.
(welche früher mit Holzkreuzchen in Form des eiſernen Kreuzes geſchmückt
waren) nunmehr mit den, den Gedenktafeln entſprechenden Nummern auf
kleinen rothen Sandſteinen verſehen.
O In der B.'ſchen Maſchinenfabrik erlitten geſtern Mitttag mehrere
Arbeiter, welche beim Aufladen einer ſchweren Maſchine beſchäftigt waren,
durch das Brechen einer zu ſchwachen Kette verſchiedene, jedoch
glücklicher=
weiſe nicht lebensgefährliche Verletzungen.
0 Der Beſtand der Inſaſſen des Landes=Arbeitshauſes zu Dieburg
iſt dermalen mehr denn 60 Köpfe, ein abſchreckendes Beiſpiel für
ſämmt=
liche arbeitsſcheue Vagabunden, welche dort thun müſſen, was ſie ihr Leben
verabſcheut: Arbeiten.
Ueber den diesjährigen Fremdenverkehr am Rhein: Seit
Jahren iſt man am Rhein gewohnt, daß während der Monate Juni, Juli,
Auguſt und September nicht nur viele Fremde den Rhein vermittelſt der
Dampfboote befahren, ſondern daß ſich ſolche langere Zeit am Rhein
auf=
halten. Namentlich verweilen die Fremden gerne in den Städten Coblenz,
Oberlahnſtein, Boppart, St. Goar, St. Goarshauſen, Oberweſel, Caub,
Bacharach, Lorch, Aßmannshauſen, Bingen und Rüdesheim und ſind die
Hotels dieſer genannten Städte meiſtens überfüllt, ſo daß manchmal noch
kleinere, romantiſche Orte recht gerne aufgeſucht werden. Auffallender Weiſe
iſt dieſes Jahr der Fremdenverkehr am Rhein ſo ſtill, wie es ſeit einer
großen Reihe von Jahren nicht der Fall war, jedenfalls lediglich eine Folge
der gedrückten Geſchäftsverhältniſſe. Die hieraus reſultirende Minder=
Ein=
nahme dürfte die verſchiedenen Gaſthofbeſitzer, wie auch die einzelnen Staͤdte
empfindlich treffen. Die Paſſagierboote der Köln Düſſeldorfer Geſellſchaft,
inſonderheit die Salonboote „Deuiſcher Kaiſer=, „Wilhelm, Kaiſer und
König=, „Humboldt' „Friede=, „Loreley”, und „Prinz von Preußen' die
in guten Jahren ſtets zum Erdrücken voll waren, ſind den ganzen
Som=
mer hindurch äußerſt ſpärlich beſetzt. Eine Beſſerung ſcheint auch, den
der=
maligen Verhältniſſen nach zu urtheilen, für dieſes Jahr nicht mehr in
Ausſicht zu ſtehen, zumal die Witterung in den letzen Tagen empfindlich
kühl geworden iſt.
Eingeſandt. Seit einiger Zeit macht ſich Jemand ein Geſchäft
da=
raus, in den Volksbl. Beſſunger Verhältniſſe zu beſprechen. Es ſoll ein
inzDarmſtadt wohnender Herr ſein, der im Auftrag von Bürgermeiſter
und Gemeinderath zu Beſſungen ſchreibt und der die Zuſtände in Beſſungen
auf Koſten Darmſtadts nicht genug loben kann. Man könnte ihm das
unſchuldige Vergnügen gönnen, ſeiner Inſtruction gemäß Alles in Beſſungen
muſterhaft und vortrefflich zu finden, und man könnte ihm die Frage zur
eignen Beantwortung überlaſſen, wie es kommt, daß die große Mehrzahl
der ſelbſtſtändig urtheilsfähigen Einwohner Beſſungens, daß ſo Viele, welche
mit den betreffenden Perſonen in Beziehung zu treten veranlaßt ſind,
ent=
ſchieden andrer Meinung ſind. Aber gerechtes Bedenken erregen jene
in=
ſpirirte Mittheilungen, weil ſie geeignet ſind, die öffentliche Meinung irre
zu führen und die leider beſtehenden Gegenſätze durch unrichtige Darſtellung
zu verſchäefen; zumalimit der Nebenabſicht, die auf zeitgemäße und dringend
gebotene Verbeſſerungen gerichtete Beſtrebungen zahlreicher Bewohner von
Beſſungen in den Augen ihrer Mitbürger herabzuſetzen.
Einer derarligen Beeinfluſſung der öffentlichen Meinung muß mit
aller Entſchiedenheit entgegengetreten werden.
Vor Allem kann die Behauptung, daß die,Vereinigung von
Einwoh=
nern Beſſungens= und mit ihr die Bewohner des neueren Theils von
Beſſungen auf eine Belaſtung des Gemeinde=Budgets mit unnöthigen
Ausgaben hindrängte, nicht entſchieden genug als unwahr zuruckgewieſen
werden. Die Verbeſſerungen, welche die Vereinigung auf dem Gebiete des
Bauweſens, der Beleuchtung, der Polizei ꝛc. ſeither angeſtrebt hat, gehören zu
den nothwendigſten, denen ſich eine Gemeinde von der Bedeutung
Beſ=
ſungens nicht entziehen kann. Die Wohlthat der theilweiſen Erfolge dieſer
Beſtrebungen, z. B. die Bankett=Pflaſterung lüngs der Heidelbergerſtraße,
die Vermehrung der Straßen=Laternen, werden die Einwohner ſchon
em=
pfinden. Aber da tritt der gute Freund des Gemeinderaths mit dem
be=
liebten Schlagwort „Sparſyſtem' entgegen. Die Vereinigung weiß den
Werth einer vernünftigen Sparſamkeit wohl zu ſchützen, und ſie hat
dies bei ihren maßvollen Bemerkungen zu dem 1876er Voranſchlag ſattſam
bewieſen, die ſaſt ausnahmslos Anerkennung gefunden haben. Aber
dieje=
nige Sparſamkeit, welche nothwendige und keineswegsübermäßig
koſtſpielige Verbeſſerungen zu rechter Zeit verſäumt, die ſteht oft einer
Verſchwendung gleich. Wer zu rechter Zeit nothwendige Reparaturen an
Haus und Hof unterläßt, der wird dieſe ſpäter mit dem dreifachen
Auf=
wand nachzuholen haben. Die Ausgaben ſür eine Polizei, welche ihrem
Zwecke nicht entſpricht, für eine Beleuchtung welche nicht hell macht, ſind
aber ſolche Verſchwendungen. Denn ſie ſind zu theuer für den jetzigen
Auſwand und nur dann gerechtfertigt, wenn die Inſtitute auf einen ſolchen
Grad der Verbeſſerung gebracht werden, daß ſie ihren Zweck vollkommen
erfüllen. Iſt es aber nicht geradezu frevelhaft, Behauptungen ſo leichthin
in die Welt zu ſchicken, welche vielleicht recht geeignet ſind, auf die
Auf=
regung des mit den wahren Verhältniſſen unbekannten Publikums, nament=
lich aus der weniger bemittelten Klaſſe, hinzuwirken, die aber eine ſchwere
Verſündigung an den berechtigten und uneigennützigen Beſtrebungen einer
großen Zahl der tüchtigſten und einſichtsvollſten Männer in Beſſungen
ent=
halten 2 Staunen muß man über die Kuhnheit der Behauptung, daß das
g. Neu=Beſſungen hauptſächlich die Koſten der Gemeinde erhöhe, daß die
Vergrößerung Beſſungens. die Vermehrung ſeiner Einwohner Urſache der
Gemeindeſchulden ſei. Gibt denn die Gemeinde im Verhältniß für das
9. Neu=Beſſungen einen Pfennig mehr als für Alt=Beſſungen aus?
Welches ſind denn die koſiſpieligen Einrichtungen, durch welche Neu=
Beſ=
ſungen bevorzugt wird? Dafür, daß dies letztere 3s der
Communal=
ſteuern und denſelben Procentſatz der Einquartierungslaſt trägt, daß es an
den Tauſende erfordernden Ausgaben für Loosholzberechtigungen, für
Faſſelſtall u. dergl. gar kein Intereſſe hat, hat es die nämlichen
durf=
ugen Einrichtungen wie Alt=Beſſungen in Straßen, Beleuchtung, Waſſer ꝛc.
und nicht ein Haar breit mehr. Es trägt ſeinen Antheil an den Beſſunger
Schulausgaben, während die überwiejende Mehrzahl der Kinder Neu=
Beſ=
ſungens von den Beſſunger Schulen keinen Gebrauch machen kann. Wäre
es aber nicht im Recht wenn es ſagte - was es bis jetzt im Intereſſe
aller Einwohner nicht gethan hat - wer die weitaus größten Laſten
trägt, der hat auch Anſpruch auf beſondre Berückſichtigung ſeiner
Inte=
reſſen? Hätte Derjenige nicht ein ſolches Recht, der für ſeine Perſon mehr
Abgaben entrichtet, als eine ganze Straße in Alt=Beſſungen ?
Was haben aber die Gemeindeſchulden mit den Einwanderern, woie ſie
der Beſchützer des Gemeinderaths nennt, zu thun 2 Dieſe Einwanderer ſind
vollberechtigte Glieder der Gemeinde Beſſungen; zu ihrem
Recht gehört aber u. a. auch, daß ſie an den Schulden der Gemeinde,
die ſie zum größten Theil nicht machen halfen, mittragen dürfen. Die
Ge=
meinde hat ci. 140,000 M. Schulden, wahrlich kein bedeutender Betrag
für eine vermögende Gemeinde wie es Beſſungen iſt. Dieſe Schulden
ſind aber doch wohl gemacht worden, weil die Gemeinde zu
nothwendi=
gen Ausgaben verpflichtet war, und hoffentlich ſind ſie nicht vorzugsweiſe
im Intereſſe von Alt=Beſſungen gemacht worden. Jedenfalls itragen die
ſ. 9. neuen Einwohner nach der Höhe ihres Steuer=Kapitals den weitaus
größten Theil der Zinſen dieſer Schuld. Vergißt denn endlich der geſchäftige
Freund des Gemeinderaths, der Neu=Beſſungen ſo gerne auf die Zähne fühlt
gänzlich, daß ſich unter den Bewohnern von Neu=Beſſungen nicht ein
Einziger befindet, welcher perſönlich der Gemeinde Ausgaben
verur=
ſacht, daß überhaupt die Vergrößerung Beſſungens nicht wie in anderen
Staͤdten aus einem Zufluß mittelloſer unterſtützungsbedürftiger Elemente
beſteht, vielmehr der Geſammt=Wohlſtand durch dieſen Zuwachs erheblich
ge=
ſtiegen iſt? Soll nicht auch mit dieſer geſteigerten Leiſtungsfähigkeit die
Entwickelung der berechtigten Wünſche und Intereſſen gleichen Schritt
halten, welche bei einem Orte von etwa 7000 Seelen, der ſiebente des
ganzen Landes, der eine Fülle der beſten Elemente in ſich vereinigt,
natur=
gemäß vorwärts ſtrebt? Glaubt man denn, daß Beſſungen auf die Dauer
im Stande wäre, ſich dicht vor dem Thore der Hauptſtadt wie eine einſame
Inſel abzuſchließen gegen den Geiſt unſrer Zeit, unbekümmert um die
neu=
geſtaltende Strömung, welche Uber veraltete Einrichtungen wegſchreitet, und
den ganzen Einſatz von Wollen und Können von Jedem fordert, der zur
Durchſührung der großen Principien der neuen Geſetzgebung berufen iſt?
Glaubt man, daß man dem Segen der vorſchreitenden Bildung zund
Ge=
ſittung, das lebendige Intereſſe der Gemeinde=Angehoͤrigen an zeitgemüßer
Emporhebung der Gemeinde auf die Stufe, welcher ihr gebührt, durch den
Zwang eines beſchränkten dörflichen Geſichtskreiſes, durch das ſtarre
Ableh=
nen aller wohlgemeinten Vorſchläge aufhalten könne ? Dieſe Frage möge
der Herr aus Darmſtadt, der ohnedies auf dem Bürgermeiſterei=Bureau
heimiſch ſein ſoll, ſeinen Auftraggebern in Beſſungen klar machen, und er
wird ſich dadurch ein größeres Verdienſt erwerben, als durch ſeine nicht im
Irtereſſe Geſammt=Beſſungens geſchriebenen Tendenz=Artikel.
Zum Schluß noch ein Wort über den angeblichen Rückgang der
Mit=
glieder der „Vereinigung;. So ſehr ein ſolcher in dem Wunſche des Beſſ.
Cotreſpondenten und ſeiner Geſinnungsgenoſſen liegen mag, würden dieſe
doch eine derartige Freude nicht erleben. Bei jedem großen Verein findet
zeitweiſe ein Wechſel ſtatt. Der Eine tritt aus, der Andere ein. So geht
es auch bei der Vereinigung. Die wenigen Mitglieder, welche in dieſem
Jahre ausgetreten ſind, ſind durch neuen Zugang reichlich erſetzt. Die
Vereinigung zahlt nach wie vor über 200 Mitglieder, iſt in ſtetem Wachſen
begriffen, und verſpürt noch nichts von Abnahme der Kräfte. Sie wird
ihre Thätigkeit zum Wohle der Geſammtheit der Einwohner mit
unge=
ſchwächter Energie, aber mit ruhiger Beſonnenheit fortſetzen, und ihre
ſchlechtberathenen Gegner werden mit der Zeit die Nutzloſigkeit eines
ohn=
mächtigen Widerſtandes - wenn auch nicht einſehen, ſo doch erfahren.
Die viel angefeindete Vereinigung hat ſchon manchen ſchätzbaren Erfolg
ihres Beſtrebens zu verzeichnen, und ſtatt aller einzelnen Erfolge nennen
wir hier nur einen. Dieſen aber ſollte ſich jeder Beſſunger täglich in
das Gedächtniß zurückrufen: Beſſungen hat in dieſem Herbſtauch
nicht einen Mann Einquartierung. Und das verdankt es nicht
dem Bürgermeiſter, nicht dem Gemeinderath, auch nicht dem Artikel=
Schreiber, ſondern einzig und allein der Vereinigung.
Redaction und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.