Darmstädter Tagblatt 1876


16. August 1876

[  ][ ]

GAUVN ELCIO

Abonnementspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Ruswaͤrts werden von allen Poſt=
änlern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark vo Pf. pro Quartal
inck Poſtauiſchlag und Beſtellgebühr

(Frag= und Anzeiges(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
luſteirteg Auterhaltungsblall.

Inſerat=
werden
angenommen in Dermſtudt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blöher,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowle auswärkz
von allen ſoliden Annoncen= Expe=
ditionen
.

139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Barmſtadk.

159

Mittwoch den 16. Auguſt

18365

Bäcker= und Metzger=Feilſchaften in Beſſungen vom 12. bis 19. Auguſt 1876.

1. Sorte Brod 24 Kilogr.
64 Pfg.
2. Sorte Brod 2
58

52
3. Sorte Brod 2½
1 Weck

Ochfenfleiſch 4 Kilogr.
65
5.
Kuh= oder Rindfleiſch

Nierenſett 52 Pf. Cackſett
3

Leber
40 Pfo
Schweinefleiſch
10
Schinken oder Vorrfleiſch
86
Speck
92
Geräucherter Kinnbacken
74
Schweineſchmalz
)
ausgelaſſenes:
72

Schwartenmagen.
80 Pf.
Bratwurſt.
.
80
Leberwuiſt.

60
60
Blutwurſt.

Kalbfleiſchz.
57
Hammelfleiſch
52

Gefundene Cachen.
1) ein Pettſchaft, - 2) mehrere Schlüſſel, - 3) ein Schraubenzwäng, - 4) eine ſchwarze Moirsſchürze, - 5) ein neues
Teſtament, - 6) ein Corſett,
7) ein Spazierſtock,
10) ein Kinder=
9) ein Sporn,
8) ein Paar Handſchuhe,
Portemonnaie mit Inhalt,
11) ein altes Taſchenmeſſer, - 12) ein Karnarienvogel zugeflogen, - 13) ein Huhn zugelaufen.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1876.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

6636) Oeffentliche Aufforderung.
Am 14. April 1876 verſtarb dahier
Frau Charlotte Luplau, geborene Thonn
aus Riga, geſchiedene Ehefrau des Pfarrers
Chriſtoph Schmetzer, mit Hinterlaſſung eines
Teſtamentes, in welchem ſie die Kinder
ihrer verlebten Schweſter Mathilde, Ehe=
frau
des Wilhelm Walter zu Nodenpois
in Riga, zu Erben eingeſetzt hat.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an ihren, von den Teſtamentserben unter
der Rechtswohlthat des Inventars ange=
tretenen
Nachlaß ſind binnen vier Wochen
dahier anzuzeigen, wenn ſie bei der Nach=
laßregulirung
berückſichtigt werden ſollen:
nach Ablauf dieſer Friſt wird der Nachlaß/
den Teſtamentserben ohne Caution ausge=
händigt
werden.
Darmſtadt, den 31. Juli 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Holzapfel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
6810 Oeffentliche Aufforderung.
Erb= und ſonſtige Anſprüche jeder Art
an den Nachlaß des Peter Pink von Wa=
ſchenbach
, geſtorben zu Nieder=Beerbach am
13. März 1867, ſowie der Ehefrau deſſelben

Philippine geb. Alber, geſtorben den 15.
April 1876, ſind binnen drei Monaten da=
hier
zur Anzeige zu bringen, widrigenfalls
ohne Rückſicht hierauf der Nachlaß der vor=
genannten
Eheleute Pink den angemeldeten
Erben überwieſen wird. Als nächſte
Inteſtaterben des Peter Pink ſind deſſen
abweſende Geſchwiſter Jakob Pink und
Margaretha, Johannes Schneider's Ehe=
frau
, geb. Pink, beide vor Jahren nach
Amerika ausgewandert, gerufen. Dieſelben
reſp. deren Rechtsnachfolger haben binnen
der angeſetzten, vom 20. dieſes Monats,
an laufenden Friſt über die Antretung der
ihnen deferirten Erbſchaft ſich zu erklären,
widrigenfalls Verzicht hierauf unterſtellt
und ſolche den angemeldeten nächſten Erben
überlaſſen wird.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1876.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Walther,
Gutfleiſch,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
3811) Holz=Verſteigerung
zu Arheilgen.
Montag den 21. d. Mts., Vormittags
9 Uhr, ſollen auf dem Rathhaus zu Ar=

heilgen aus dem Gemeindewald, Diſtrict
Täubcheshöhle, Sandkaut, Viehtrieb, Toden=
berg
und Leonhardstanne nachverzeichnete
Holzſortimente öffentlich verſteigt werden:
1) 45 Rmtr. Kiefern=Scheidholz,
2) 459
Prügelholz,
3) 100
Stockholz,
4) 3610 Stück Wellen,
5) 1 Kiefern=Stamm, 201 Cubm. euth.
Wer das Holz einzuſehen wünſcht, hat
ſich an den Forſtwart Schmitt zu wenden.
Arheilgen, am 14. Anguſt 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Benz.

Feilgebotenes.
6098) Eine Parthie Packkiſten zu ver=
kaufen
bei A. Anton, Wilhelminenſtraße.
6064) Ein Geſchäftshaus in guter
Lage mit Laden und bedeutenden Keller=
räumen
, für Metzger namentlich geeignet,
iſt unter günſtigen Bedingungen ſofort zu
verkaufen. Offerten unter HV Nr. 810
an die Exp. d. Bl.
394

[ ][  ][ ]

432

K. 19.

5915)
Zu Ausſtattungen
empfehle mein Lager in allen Sorten Leinen 6, u. 6¹ breit, Betttücherleinen
6. u. 1¾ breite, Shirting, Chiffons, Créton, Croiſs u. ⁵⁄ breite, Damaſt=,
Plumeau=Stoffe, Crston, Cattune, Tiſchtücher, Handtücher, Servietten,
Tiſch= und Commode=Decken, Tricot und Piqus=Bettdecken, 4 Qualitäten
Piqus und Barchende, ſämmtliche Stoffe in beſter und ſchwerſter Waare.
Ludwigsplatz
H. ROOS,
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treffen in ganz friſcher Waare fortwährend für mich ein und empfehle ich ſolche hier=
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in ganzen und halben Wagenladungen bei Zmonatlichem Zahlungsziel zu den
billigſten Preiſen.
Einzelne Centner in Säcken, die bei der Beſtellung im Voraus zu bezahlen
ſind, werden möglichſt raſch geliefert.
Holz= und Steinkohlen=
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Handlung.

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Der einzelne Sack=Ctr. mit Octroi 1 M. 20.
Von 15 Ctr. an ohne Octroi 1 3.
Heinrich Jochheim.
Bohnenſchneid=Maſchinen
eigener Conſtruction, auf (beiden Seiten
Meſſer, ſtatt der früheren ſchädlichen Zink=
volle
; eine Verbeſſerung, welche die Bohnen
nicht quetſchen. Auch werden ſolche leih=
weiſe
abgegeben bei
Georg Weiler,
Wilhelminenſtraße 8.
6550)
6480) Prima ſtückreiches Fettſchrot
in ganzen Wagenladungen per Ctr. 1 M.3 Pf.
1 54
Stückkohlen
9
ſchweres Schmiedgries,
ohne Octroi ans Haus geliefert.
Bei Abnahme von Doppelt=Waggons
entſprechend billiger.
Griesheim.
L. Eöekr Gölne.
Cnivorsal-Roinigungs-Jab.
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u. billigste Hausmittel empfohlen gegen
Säurebildung, Autstossen, Krampt, Ver-
dauungsschwäche
und andere Hagen-
beschwerden
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Packeten mit Gebrauchs-Anweisung
¼ ½ u. ¼ Mark zu haben bei
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M e n e

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Ballonplatz 5.
6672)

ek algemeinen Bunſch.
Mittwoch Fortſetzung
des
6811a)
Großen Ausverkaufs
von
Capisserien,
vorgezeichneten Weiß= u. ge=
ſchnitzten
Holzwaaren.
Ernſt=Ludwigſtraße 9.
WB. Neue Artikel eingetroffen.
Liebig's Schnakenkerzen
vertreiben Schnaken, Motten und andere
Inſekten durch ihren Nauch und verbeſſern
gleichzeitig die Luft. Auch bringe ich Lie=
big's
flüſſiges Schnakenmittel, wodurch bei
Einreibungen die Schnaken abgehalten und
das Anſchwellen und Jucken der Stiche
verhindert wird, in empfehlende Erinnerung.
S
3
Georg Liebig Cohn.
6669) Schützenſtraße Nr. 20 iſt eine
noch ſehr gute Nähmaſchine, Wheeler
& Wilson, billigſt zu verkaufen.
6691) Eine geräumige eiſerne Garten=
hütte
zu verkaufen. Capellſtraße 2.
6812) Ein vierrädriges Handwägelchen
zu verk. J. Müller, Promenadeſtraße 2.

Vermiethungen.
3137) 2 - 3 Zimmer, mit oder ohne
Möbel, nebſt Stallung für 3 Pferde und
Nemiſe gleich zu beziehen. Riedeſelſtr. 66.
3213) Möblirte Wohnung in der
bevorzugteſten Lage der Stadt, beſtehend aus
6-8 eleg. möbl. Zimmern mit nöthigen
Betten nebſt eingericht. Kuͤche u. ſonſt.
Zubehör, ſowie ſchöner Garten ſofort ganz
oder getheilt zu verm. Näh. Redact.

W5) Die vel. Euage meines v
Hauſes, Stadt=Allee Nr. 1, iſt mit oder
ohne Stallung zu verm u. ſofort zu beziehen.
EirzAaaaraaiaataririiiciſtr-rtriiirnain
3758) Muhlſtraße 8 2 gut möblirte
Zimmer zu vermiethen.
4144) Darmſtraße 73 iſt die Bel=Etage,
beſtehend aus 3 großen und 1 Manſarden=
zimmer
, Küche, Keller, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes, zu verm.
4389) Saalbauſtraße Nr. 12 parterre
zwei möblirte Zimmer zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
4494) Ein freundliches Logis, beſtehend
aus 2 Zimmern und 1 Kabinet, an eine
ruhige Familie zu vermiethen. Obere
Heinrichſtraße 63.
L. Schupp.
4656) Beſſ. Schulſtraße 1 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen.
4777⁄In dem neuerbauten Hauſe in der
Liebigſtraße Nr. 7 iſt der mittlere Stock,
beſtehend in 5 Zimmern nebſt allen Be=
quemlichkeiten
ſofort zu beziehen.
Näheres im Hauſe Nr. 5 in der Par=
terrewohnung
zu erfahren.
4784) Heinheimerſtraße Nr. 33 iſt das
Parterrelogis mit allen Bequemlichkeiten,
zu vermiethen.
5001) Graſenſtraße Nr. 35 iſt die
bel Etage, 2 große Zimmer und Kabinet,
unmöblirt, zu vermiethen.
5083) Zimmer u. Cabinet mit Küche,
Kammer ꝛc. zu vermiethen und gleich oder
ſ auch ſpäter zu beziehen. Dieburgerſtr. 55.
5188)
Caſinoſtraße 7
iſt der mittlere Stock, enth. 6 Piecen, zu
vermiethen und bis halben September zu
beziehen.
1
7199) Eoke der Holastrasso und;
Sohustergasse 19ist der mittl. Stock
zu vermiethen und sofort zu be-
zichen
.

5206) Drei Zimmer, Küche, 2 Keller
und Bodenkammer, Waſchküche, Bleichplatz
ſu. ſ. w. Gartenſtraße 7 zu vermiethen.
5295) Heinheimerſtraße 50 iſt der mittl.
Stock zu vermiethen. Näheres daſelbſt.
5505) Kiesſtraße Nr. 54 iſt ein möbl.
Parterrezimmer vom 1. Auguſt an zu verm.
5620) Wilhelminenſtraße 35 (Eck
der Hügelſtraße) iſt der obere Stock, 7 Zim=
mer
mit 2 Manſarden und allem Zubehör
per 1. October zu vermiethen.

Friedrichſtraße 24
die Parterre=Wohnung, 6 Piecen nebſt Zu=
behör
, Gaseinrichtung und Garten. An=
fangs
September beziehbar. Näheres bei
J. Münch, Eliſabethenſtr. 5.
5727)
Rheinſtraße 26
ein Logis mit 6 Zimmern nebſt Zubehör
beziehbar am 1. October, an eine ſtille
Familie zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

N6 139

1433

N
TTAAATATAlAAuTATXXX
5777) Blumenthalſtraße, nahe den z.
Bahnhöfen und gegenüber dem ſtädt. F.
Lagerhauſe, iſt in Nr. 43 der 2.
4
und in Nr. 47 der 3. Stock ander=
weit
zu vermiethen und bis 1. Oct.
d. J. zu beziehen. Näheres in Nr. 43 5.
F
parterre daſelbſt zu erfahren.
L. Riedlinger.
TTTTTTTTTTTTTTTTTTTT

35816) Bei Bäcker Achtelſtädter, gegen=
über
dem Eingang zum Herrngarten, an
der Meierei, iſt im mittleren Stock ein
Logis, beſtehend aus 4 Zimmern nebſt
allem Zubehör, ſofort zu beziehen.
5857) Eck der Wiener= u. Roßdörferſtr.
Nr. 26 iſt der mittlere Stock mit Balkon
auch der 3. Stock zu vermiethen.
C7
Zu vermiethen.
Bel Etage 5 Zimmer auf Wunſch nebſt
2 Zimmer Parterre und allem Zubehör.
Näheres Mauerſtraße 17.
5878) Ecke der Mühl= u. Soder=
ſtraße
Nr. 5, die bel Etage=Wohnung,
beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern, Küche,
Magdkammer, Bleichplatz, Antheil der Waſch=
küche
, Alles neu, zu vermiethen und bal
digſt zu beziehen. Zu erfragen Bleich
ſtraße 40.
3
TTTTATATATATTTTATXX]
N 5924) Wilhelmſtraße 10 Hoch=
1 Parterre Wohnung, 6 Zimmer, Sou=
terrain
, Küche, großer Bodenraum, d
F
d6 2 Kellerräume, Bleichplatz, Regen=
A pumpe, Anfangs October zu beziehen. d
Näheres 3. Stock deſſelben Hauſes. F=
Profeſſor Seeger Wtw.
N
poVien
TTTTTAAAAAaTrzaAae.

5937) Ein möbl. Zimmer Rheinſtr. 28.
6001)
Zu vermiethen:
Im Hauſe Caſernenſtraße Nro. 52
der mittlere Stock, enthaltend 5 Zimmer
nebſt Glasabſchluß, Küche und Speiſe=
kammer
und hat als Zubehör Magdkammer
Bodenraum, Mitgebrauch der Waſchküche.
des Bleichplatzes und des Brunnens im Hofe
Näheres bei Hofger.=Adv. Dr. Vogel.
E46190) Beſſunger Wittmannſtraße 18 iſt
die Manſarde, beſtehend aus 2 Zimmer=
und 8 Kabinetten, nebſt Küche und allen
Bequemlichkeiten, ſofort zu vermiethen.
6207) In meinem Hauſe, in der Ver=
bindungsſtraße
der Beſſ. Carls= und Mar=
tinsſtraße
(Steinackerſtraße) iſt der mittlere
Stock, fünf Zimmer nebſt dazu gehörigen
Bequemlichkeiten an eine ruhige Familie zu
vermiethen und am 1. October beziehbar.
Winther.
6294) In meinem neuen Hauſe, Eliſa=
bethenſtraße
Nr. 26, ſind 2 Läden nebſt
Comptoir, auf Wunſch mit Logis, ſofort
zu vermiethen.
6397) Soderſtraße 55 iſt ein freund=
liches
Manſarden=Logis an eine kinderloſ=
Familie zu vermiethen und am 1. Sept
oder auch früher - zu beziehen.

6482) Friedrichſtraße 9 der 3. Stock
beſtehend aus 5 Zimmern und allem Zu=
behör
, bis 1. Novbr. zu vermiethen.
56483) Beſſungen. Bei Stabstrompeter
Finninger iſt ein ſchönes Logis zu verm.
6486) Stiftſtraße 48 eine Parterre=
Wohnung oder bel Etage, 5 Zimmer nebſt
allen Bequemlichkeiten, Bleichplatz ꝛc., als=
bald
zu vermiethen.
6489) Beſſungen. Das von mir ſeit=
her
bewohnte Logis Sandſtraße 14 iſt um=
zugshalber
zu vermiethen.
Geyer, Hofmaurer.
6567) Im 3. Stock meines Hauſes,
Ludwigsplatz, iſt ein kleines Logis zu ver=
miethen
, per 1. November beziehbar.
Georg Lerch.

6579) In meinem Vorderhauſe
der 2. Stock, 3 Zimmer, Kabinet
und Küche, per 1. November oder
auch früher zu vermiethen.
J. Schweitzer,
Eliſabethenſtr. 35.

5.6642) Beſſunger Rückertſtraße 10 iſt eine
Parterre=Wohnung, beſteh. aus 4 Zimmern,
Küche, Keller, Mitgebrauch der Waſchküche
und des Bleichplatzes ſogleich zu beziehen.
6643) Heinheimerſtraße 9 iſt ein möbl.
Zimmer zu vermiethen im Hinterbau.
6645) Ein ſchön möbl. Zimmer, aud
kann ein feines Pianino mitvermiethet
werden.
Kiesſtraße 46, 3. Stock.
6648) 2 möblirte Zimmer zu vermiethen
Mühlſtraße Nr. 20.
6673) In dem neu erbauten Seitenbat
in der Gartenſtraße ein Logis im 2. Stock,
enthaltend 4 Zimmer, abgeſchloſſener Vor=
platz
, Gartenantheil, Waſchküche u. Bleich=
platz
, ſogleich beziehbar, zu vermiethen. Das
Nähere zu erfahren Waldſtr. 2 im Seitenb.
6675) Schützenſtraße 20 iſt für ein an=
ſtändiges
Frauenzimmer ein Zimmer mit
Bodenkammer zu vermiethen.
6729) Ein Logis an eine ruhige Familie
zu vermiethen. Gardiſtengaſſe 24.
6735) Eine ſchöne Manſardenwohnung
für 120fl. iſt zu verm. Blumenthalſtr. 81.
6737) Zwei elegant möblirte Zimmer
ſind am 1. September oder auch früher zu
verm. Theaterplatz, Café Stamm, 2. Etage.
6741) Zwei Zimmer mit oder ohn=
Möbel an eine Dame oder Herrn zu ver=
miethen
. Promenadeſtraße 44, 3. Stock.
6745) Ein Logis große Ochſengaſſe 8
zu vermiethen. Preis 80 fl.
6746) Frankfurterſtraße 5a. ein Laden
mit Logis nebſt allem Zugehör oder ganz
als Logis ſofort zu vermiethen. Näheres
Carlsſtraße 39.
Gg. Fey.
6748) Eliſabethenſtraße 21
iſt der 3. Stock, neu hergerichtet, ſofort be=
ziehbar
, anderweit zu vermiethen.

5635) Gartenſtraße 16 iſt der mittlere
Stock für 250 fl. zu vermiethen.
F. Kranich.
6813) Schützenſtraße 14 iſt die Man=
ſarde
bis 1. September beziehbar.
6814) Beſſ. Heidelbergerſtr. 93 iſt der
2. Stock, k3 Zimmer mit Glasabſchluß,
Souterrain u. allem Zubehör, bis l. Octbr.
zu verm. Auf Verlangen auch gleich.
6815) Eliſabethenſtraße 21 oberſter Stock
1 kleines möblirtes Zimmer zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
6816) Vorbereitung zum Einjährigen
unter Mitwirkung von Lehrern der Mathe=
matik
.
Dr. Herber, Kiesſtraße. 3.
6649) Ich erlaube mir hierdurchergebenſt
anzuzeigen, daß im Monat Auguſt ein
neuer Curſus im Anmeſſen, Zuſchnei=
den
u. Kleidermachen nach bewährter
Dresdener Methode beginnt.
Anmeldungen hierzu werden jederzeit ent=
gegen
genommen.
Anna Schenck Wtw.,
Mühlſtraße 20.
Geſchäfts=Empfehlung.
Einem geehrten Publikum die ergebene
Anzeige, daß ich die Anfertignng von Spie=
geln
, Bildern & Photographie=Rahmen in
ſchönſter u. geſchmackvoller Weiſe übernehme.
Einrahmen von Leiſtenrahmen jeder Art
nach Maas.
Reparatur und Neuvergoldung.
Prompte u. reelle Bedienung zuſichernd
zeichnet, Hochachtungsvoll
August Andersson, Vergolder,
6650)
50 Waldſtraße 50.
6463) Die Möbel=Transport=Anſtalt
in Darmſtadt von Friedrich Fey, Ta=
pezier
, empfiehlt ſich bei Umzügen verehr=
lichem
Publikum Darmſtadt's mit ſeinen
geſchloſſenen Wagen bei prompter u. reeller
Bedienung zu den billigſten Preiſen.

Geſchäfts=Empfehlung.
Meinen werthen Kunden ſowie geehrtem
hieſigen u. auswärtigen Publikum zeige er=
gebenſt
an, daß ich mit Heutigem eine neu
eingerichtete Waſcherei nach engliſchem
Syſtem für Kragen, Manſchetten u. Hemden
Hochachtungsvoll
eröffnet habe.
6817)
Gg. Uhrig, Neuwaſcherei.

5455) Lehrjungen ſucht gegen Be=
zahlung
die Schloſſerei und Kaſſenſchrank=
Fabrik von Joſ. Deutſch, Neckarſtr. 22.
Penſionäre
5520)
werden unter ſehr günſtigen Bedingungen
reundl. aufgenommen. Stiftſtr. 50, 1 Stiege.

[ ][  ][ ]

1434

Au3.

6760)
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Mitglieder der israelitiſchen Religionsgemeinde zu Darmſtadt und
Beſſungen, daß der Entwurf einer neuen Wahlordnung für die Wahl des Vorſtandes der israelitiſchen Reli=
gionsgemeinde
zu Darmſtadt und Beſſungen vom 14. d. Mts. an vier Wochen lang auf unſerer
Gemeindeſtube Friedrichſtraße) zur Einſicht offen liegt. Einwendungen hiergegen können während
dieſer Friſt bei uns vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1876.
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde zu Darmſtadt und Beſſungen.

Reuten= u. Lebens=Verſicherungs=Anſtalt
zu Darmſtadt.
Die dießjährige ordentliche Generalverſammlung findet
Montag den 4. September l. J., Vormittags 10 Uhr,
im Hauſe der Anſtalt, Eliſabethenſtraße Nr. 60 dahier ſtatt.
Zur Theilnahme an dieſer Verſammlung werden die hierzu berechtigten Renten=
verſicherten
- 8 126 der Statuten - hiermit eingeladen.
Die in demſelben 8 vorgeſchriebenen Berechtigungskarten, ſowie der Rechenſchafts=
Bericht für 1875 ſind hier auf dem Büreau der Anſtalt, der letztere auch auswärts
bei deren Agenten, unentgeldlich zu haben.
T a g e s o r d n u n g:
1) Rechenſchaftsablage und Entlaſtung der Verwaltung für 1875;
2) Beſchlußfaſſung über Verwendung des Reingewinns aus 1875;
3) Ergänzungswahl der Verwaltung nach 8 131 der Statuten.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1876.
Der Ausſchuß der Renten= und Lebens=Verſicherungs=Anſtalt.
Franck.
Brandt.
6815)

6073)
Die
Leipuger Leuer=Verſicherungs=Auſlall
gegründet im Jahr 1819
empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen gegen Brand, Blitzſchlag, noth=
wendiges
Ausräumen und auch Mobiliar, Waaren, Maſchinen, Bieh, Ernte=
Erzeugniſſe ꝛc. zu billigen, feſten Sätzen unter ihren anerkannt vortheilhaften, libe=
ralen
Bedingungen.
C. Wöllimgor,
Eliſabethenſtraße,
Haupt=Agent für Darmſtadt und Umgegend.

Die ſtädtiſche höhere Fachſchule für
Maschinen-Techniker
beginnt am 12. October das neue Semeſter.
386
Honorar pro Semeſter 90 Mark. Logis mit Koſt
GAIOLGh. pro Monat 36-4½ Mark.
Proſpet und Lehrplan gratis durch die
0 3852)
Direction
Provinz Hannaver.

Lechnicum

Geſangverein
Liederzweig.
TEstm0
Smar
in der Reſtauration Markwort
Samſtag den 19. Auguſt 1876, Abends 8 Uhr.
Der Vorſtand.
6761)

5667) Im goldenen Faß ( Lange=
gaſſe
), die Wirthſchaft an einen ſoliden
Mann ſofort zu vermiethen.
Auch einige Logis daſelbſt zu verm.
Mayer, Frankfurterſtr. 36.
3232) Einen Lehrling ſucht
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter,
Neue Kiesſtraße 51.

9½
4)ludhnite isddinddhirs.
28
ſtraße 49, dritter Stock.
Arxzzrzuxrarzrzxzrz4
6048) Einen Lehrling ſucht
Ph. Seipp, Schreinermeiſter,
Heinheimerſtraße 27.

6438) Ein Kindermüdchen zu ſo=
fortigem
Eintritt geſucht. Näheres Eliſa=
bethenſtraße
20.

3
3
Schieferdecker=Geſuch.
Mehrere tüchtige finden gegen guten Lohn
ſofort dauernde Beſchäftigung bei
Baden=Baden.
Wilh. Jügel.
6778) Geübte Sortirer und Sor=
tirerinuen
, ſowie einige fleißige Mädchen
geſucht.
F. A. Wenck,
Tabak= u. Cigarren=Fabrik.
Zwei Schuhmachergeſellen,
der eine für Herren= der andere für Da=
men
=Arbeit, können jofort eintreten bei
D. Schulz,
6819) Schuhmachermeiſter in Beſſungen
1
WtchtthſurSchloſſer
Einem j. ſtrebſamen Mann bietet ſich in
Frankfurt a. M. Gelegenheit, eine für 20
Manneingerichtete Schloſſer=Werkſtätte nebſt
zugehörigem Handwerkszeug wegen vorge=
rückten
Alters des Beſitzers käuflich oder
pachtweiſe unter günſtigen Bedingungen zu
übernehmen. Offerten sub Chiffre K 1650
befördert Rudolſ Mosse. Frank.
[6820
Curt a. M.
6821) Ein Mädchen vom Lande aus gu=
ter
Familie ſucht eine Stelle als Stütze der
Hausfrau. Es wird mehr aufgute Behand=
lung
als auf Salair geſehen. Zu erfragen
bei der Exp. d. Bl.

[ ][  ][ ]

Krieger-Perem Darmſtadt.
Freitag den 18. Auguſt er. Abends halb 8 Uhr
Stiftungs=Feſt und Gedächtnißſeier der Schlacht
von Gravelotte und
GROSSES OONOERI
im illuminitten Garten des Darmſtädter Hoſes
ausgeführt von der Capell=des 2. Gr. Dragoner=Regiments Nr. 24
unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn Gaubatz.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
Der Eintritt für Mitglieder gegen Vorzeigen der Vereinskarte iſt frei.
Eintritt für Nichtmitglieder: 30 Pfg. für Herren u. 20 Pfg. für Damen.
6799)
Der Vorſtand.

⁄₈
244B ks

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141

E3)
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1⁄₈
3
Mittwoch den 16. Auguſt Abends 7½ Uhr
62
AahéOrt im Gelellſchaftsgarten,
23
ausgeführt
141
von der Darmſtädter Concert=Kapelle (Interlaken). ½
6799a
Die Vergnügungs=Commiſſion.
4)
4⁄₈
13
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im nenen Saale des Chauſſeehzuſes.

Karten für Nichtmitglieder 2 Mark ſind bei Hrn. Chr. Wamboldt und
Abends an der Kaſſe zu haben.
6822)
Die Obmannſchaft.

6823) Mehrere tüchtige Weißbinder
werden auf Accord=Arbeit geſucht.
Offenbach a. M., Großer Biergrund 16.
6824) Eine geſunde Schenkamme
ſofort geſucht. Wo? ſagt die Exp.

6825) Man ſucht für längere Zeit ein
geräumiges Zimmer zum Einſtellen von
Möbeln zu miethen. Näh. in der Exp.
6826) Es wünſcht eine Frau im Waſchen
Beſchäftigung. Arheilgerſtr. 48 Hinterbau.

6827)
Geſuch!
wird ein Logis von 5 Zimmern, Küche,
Keller ꝛc. mit etwas Garten, welches bald
bezogen werden kann, in angenehmer Lage
der Stadt. Gefl. Anträge erbittet man,
in dem Logis=Nachweiſe=Büreau von
J. Glückert, Bleichſtr. 32 niederzulegen.
6828) Die Ladeneinrichtung für ein
Specereigeſchäft wird zu kaufen geſucht.
Offerten unter 1 8 Louiſenſtraße 38.

6829) Eine tüchtige Köchin ſucht Stelle
zum ſofortigen Eintritt.
Näheres bei Frau Wich, Eliſabethen=
ſtraße
35.

6830) Der anonymen Briefſchreiberin
vom 14. Aug. vorerſt unſeren beſten Dank
für das große Compliment, welches uns zu
Theil wurde; doch möchten wir für gerathen
halten, für die Zukunft ſich genauer nach
ihrer Freundin zu erkundigen, bevor man
eine Familie mit ſolchen Gemeinheiten be=
läſtigt
.
W...r.

6831)
Todes=Anzeige.
Freunden u. Bekannten widmen wir ſtatt
beſonderer Anzeige die ſchmerzliche Mit=
theilung
, daß unſer liebes Töchterchen Mar=
garethe
am Montag Abend in Folge eines
Hirnſchlags nach kurzem Leiden ſanft ver=
ſchieden
iſt u. bitten um ſtille Theilnahme.
Johann Merz, Locomotivführer.
Margaretha Merz, geb. Cramer.
Die Beerdigung findet heute Nachmit=
tag
4 Uhr ſtatt.

6832)
Dankſagung.
Allen Freunden u. Bekannten, welche bei
der Beerdigung unſeres jetzt ſeeligen Vaters,
Schwieger= und Großvaters ſo herzlichen
Antheil nahmen und ihn zur Ruheſtätte be=
gleiteten
, ſagen wir unſeren tiefgefühlteſten
Dank. - Beſſungen, den 15. Auguſt 1876.
Conrad Geyer 9.
Georg Leonhard Wolf und

Marie Wolf, geb. Geher, deren
Familien.
G. P. Ackermann

Standesamtliche Nachrichten
zu Darmſtadt.
Geborene:
Am 1. Auguſt: Maurer Heinrich Hartmann ein S., Karl. Mehl=
händler
Otto Ewald eine T., Eliſabethe. Am 2. Auguſt: Schreinermeiſter
Ludwig Bender ein S., Wilhelm Ludwig. Lehrer Johann Wilhelm Hein=
rich
Schad eine L., Maria Johanna. Am 3. Auguſt: Handelsmann Wil=
helm
Fuhr eine L., Magdalena. Am 4. Auguſt: Hutmacher Johannes
Habicht ein S., Friedrich. Am 5. Auguſt: Stuhlflechter Friedrich Batzler
eine T., Johanna. Kaufmann Clemens Auguſt Lücken ein S. Carl Jo=
ſeph
Maria. Dachdecker Valentin Winter eine L., Anna. Taglöhner Jo=
hannes
Lang ein S. Adam. Weißbinder Philipp Fiſcher ein S., Leon=
hard
. Am 6. Auguſt: Hofſchauſpiller Mendel ein todtgeb. S. Dreher
Heinrich Sulzmann ein S Jean. Schuhmachermeiſter Johann Georg
Klapproth ein S., Karl. Am 7. Auguſt: Vicewachtweiſter bei Gr. Feld=
artillerie
Johann Backhaus eine T., Eliſabethe. Schloſſer Julius Dauber
ein S. Franz Ludwig Ferdinand. Am 7. Auguſt: Sergeant im Gr. Dra=
goner
=Reg. Nr. 24 Carl Neuroth ein S., Karl. Am 8. Auguſt: Großh.
Oberſteuer=Sekretär Guſtav Weigel eine L., Anna Wilhelmine.

Geſtorbene:
Am 2. Auguſt: Wilhelm Hermann Fiſcher, 10½ M., ev. Am 3. Auguſt:
Heilgehülfe Johann Nicolaus Riedel. 57 J. 4 M., ev. Schloſſer Jakob
Bräunig eine L., Anna Maria, 9 M. kath. Am 4. Auguſt: Taglöhner
Adam Weber eine T. Eva, 6 M. 10 L., ev. Schuhmachermeiſter Adam
Krichbaum eine T., Eliſe, 1 M. 21 T., ev. Inſtitutsvorſteher Heinrich
Schmitz, 79 J. 6 M. ev. Maria Urban, 13 T., kath. Am 5. Auguſt:
Realſchüler Julius Sauer, S. von Schuhmachermeiſter Philipp Sauer,
16 J. 4 M. 19 L., ev. Privatdiener Peter Ditter ein S, Johann, 11 W.,
ev. Taglöhner und B. zu Griesheim Jakob Klinger, 59 J. ev. Weiß=
binder
Carl Heinrich Drach ein S., Friedrich Auguſt, 8 M., ev. Frau
Julie Weſterweller von Anthoni, Wittwe des verſt. Gr. Oberſt i. P. Lud=
wig
Weſterweller von Anthoni, 77 J. 1 M., kath. Am 7. Auguſt: Rent=
ner
Jſaak Mainzer, 67 J., israel. Gardeunterofficier Adolf Bernius ein
S., Georg, 3 J. 11 M. 28 T., ev. Schuhmacher Michael Winkenbach aus
Viernheim, 40 J., kath. Am 8. Auguſt: Maurermeiſter Peter Spieß eine
L., Maria Margaretha, 8 M., ev. Heinrich Platt aus Michelſtadt, 57J.
Am 9. Auguſt: Gr. Caſerne=Inſpector i. P. Chriſtian Liſt, 52 J. 17 T.,
ev. Am 11. Auguſt: Hofgraveur Johann Philipp Stephan 46 J., ev.
395

[ ][  ]

1436

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 16. Auguſt.
Induſtrie=Ausſtellung in Darmſtadt. Fortſetzung) Wen=
den
wir uns nun zu dem im Saalbau befindlichen Theile der Ausſtellung,
ſo treffen wir zuerſt auf eine Darmſtädter Specialität, nämlich die Kleng=
anſtalten
und Samenhandlungen von H. Keller, C. Appel und A. Lecog
E. Co., deren Verbindungen ſich jüber iganz Curopa und darüber
hinaus erſtrecken und die wegen ihrer Solidität eines wohlverdienten Ruſes
genießen. Ein Gleiches läßt ſich von den Fabrikaten der Ultramarin=
Fabrik von W. Büchner in Pfungſtadt ſagen. In der Mitte des Vorſals
befindet ſich die Ausſtellung der Chocoladefabrik von Fr. Schäfer, in wel=
cher
außer den Fabrikaten auch ein hier ſelten zu ſehender Cacaoſtrauch
von ca. 1 M. Höhe und die Frucht deſſelben die Aufmerkſamkeit auf ſich
ziehen. Die Firma F. Schäfer, welche einen weitverzweigten Droguen=
Handel betreibt, hat ſich in verhältnißmäßig kurzer Zeit zu einer bedeuten=
den
Blüthe zmporgeſchwungen. Die Fabrikate von E. Merck ſind welt=
bekannt
. Die Erzeugniſſe von Gebr. Eichberg zeichnen ſich durch Manig=
ſaltigkeit
und Appetitlichkeit aus, dagegen erregt die Cichorienfabrik von
F. Engelhard in Rüſſelsheim, trotz der ſchönen Enveloppen und Aufſchriften
ein gerechtes Bedenken bei allen Freunden eines reinen Caffee.
Geſchmackvolle Porcellanöſen und Bauornamente haben A. Gärtler,
J. J. Haas und W. Keller ausgeſtellt; Bier und die dazu verwendeten
Materialien=und Anderen J. Hildebrandt in Pfungſtadt und A. Rummel.
Bei Erſterem finden wir am 14. Februar 1872 gebrautes Bier, welches ſich
bei Eröffnung der Ausſtellung als vollkommen gut erhalten auswies. Ein
bei der Ausſtellung in Hagenau empfangener Preißbecher zeugt für die
Anerkennung. welche dort das Hildebrand'ſche Bier gefunden hat. Sander
und Mayer haben verſchiedene Oele und Petroleum ausgeſtellt. Seifen
in allen Sorten und in hübſchem Arrangement lieferten A. Jacobi, F. Schmitt
und F. B. Grodhaus.
Wenn wir nun den großen Saal betreten, ſo ziehen zunachſt die rei=
chen
und geſchmackvollen Möbel von Ph. Bechtold, J. Glückert, ( Salonein=
richtung
von ſchwarzem geſchnitzten Holz. mit abgepaßtem blauen Seiden=
ſtoffe
im Style Louis XVL., der Gewerbehalle (= und Schlafzimmer= Ein=
richtung
) und L. Rückert die Aufmerkſamkeit auf ſich, ferner Holzſchnitzereien
von Gebr. Vey und, auch auf der Gallerie, Tapeten von C. Hochſtätter
und Söhne. Mit prachtvollen Goldrahmen und Spiegeln ſind W. Büttner
und G. Zaun vertreten. Pianinos haben W. Schulz und Berdux lietzt
in Heilbronn) ausgeſtellt Juwelier Schreger und C. Müller haben Bijouterien
und E. L. Victor Silberwaaren ausgelegt. Eine kunſtvoll gearbeitete meſ=
ſingene
Rüſtung iſt von Hofſpengler A. Graulich. J. Schroöder hat Unter=
richtsmodelle
, J. F. Löſſer und L. W. Möſer Modelle und Zeichnenappa=
rate
zur Anſchauung gebracht. Den inneren Raum des Saales füllen
Spielwaaren von D. Faix die Ausſtellung der Porteſeuillewaarenfabrik
von Joſ. Münch, Broncewaaren von A R. Seebaß u. Co und F. B.
Vombach, beide in Offenbach, chirurg. Inſtrumente von G. Weiler, Cigarren
von S. Laudenheimer in Beſſungen. Zu erwähnen ſind noch ſehr gelungene
galvanoplaſtiſche und Elfenbeinarbeiten von Obertelegraphiſt Kehrer und
chemiſche Apparate und Utenſilien von W. Reatz. vorm. Nöllner, ferner
hübſche Spenglerarbeiten von F. Krätzinger Sohn und A. Kling, ferner
eine Gravirmaſchine für Tylographie u. ſ. w. von K. Traiſer.
(Fortſetzung folgt.)
Die Induſtrie=Ausſtellung war am erſten Ausſtellungs=
tag
von 700 Perſonen beſucht. Es möchte zu empfehlen ſein, da ein mehr=
maliger
Beſuch bei der Reichhaltigkeit der Ausſtellung jedenfalls erwünſcht
und ſehr lohnend iſt, ſich Abonnementsperſonalkarten zu 5 M. zu nehmen
und ſollen zur Erleichterung des Beſuchs Zuſatzkarten zu 2 M. 50 Pfg.
für jedes weitere Familienmitglied ausgegeben werden. Mit dem Schoͤnen
und Nützlichen lätzt ſich das Angenehme auf dieſe Weiſe ſehr leicht ver=
einigen
, da den Familien zugleich der ſchöne Aufenthalt im Saalbaugarten,
Concert ꝛc geboten iſt. Der Preis von 1 M. für Erwachſene und 50 Pf.
für Kinder bei einmaligem Beſuch dürſte bei der großen und reichen Aus=
ſtellung
mit der intereſſanten Maſchinenhalle ꝛc. nicht zu hoch gegriffen ſein,
um ſo weniger, als das Comite bedeutende Koſten zu beſtreiten hat und eine
Preisermäßigung wohl erſt in den letzten Ausſtellungstagen eintreten kann.
Die kommende Einquartierung wird ſich ſo ziemlich auf die
ganze Stadt vertheilen und können ſich die Einwohner von 200 fl. Communal=
ſteuerkapital
an auf welche geſaßt machen.
Eingeſandt. Die Vergebung der Arbeiten für den Neubau der hie=
ſigen
Realſchule ſteht bevor. Bei der dermaligen gedrückten Geſchäſtslage
- welche ſich namentlich in unſerer Stadt höchſt fühlbar macht - iſt es
wohl zeitgemäß die Hoffnung auszuſprechen, daß bei der Vergebung obiger
ſtädtiſchen Arbeiten vorzugsweiſe auf hieſige ſolide Uebernehmer und unver=
droſſene
Steuerzahler Rückſicht genommen werde, ſelbſt in dem Falle ſich
eine kleine Preis=Differenz zu Gunſten auswärtiger Submiltenden ergeben
würde.
Der Jahrestag der für die heſiſche Diviſion ſo denkwürdigen Schlacht
von Gravelotte, ſoll wie in den letzten Jahren ſo auch diesmal von
dem hieſigen Krieger=Verein nächſten Freitag den 18. Auguſt Abends 48 Uhr
im feſtlich illuminirten Garten des Darmſtädter Hofes durch eine Ge=
dächtnißfeier
mit welcher zugleich das Stiſtungsfeſt des Vereins ſowie die
Vorſeier des Namenstags Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs ver=
bunden
ſein wird, in geſelliger und kameradſchaftlicher Vereinigung, feier=
lichſt
begangen werden.
Nach dem Inſeratentheil unſeres heutigen Blattes, ſoll dieſe Feier durch
ein großes Garten-Concert, ausgeführt von der Capelle des 2. Dra=

goner=Regiments Nr. 24 eingeleitet, und hierzu auch Nichtmitgliedern des
Vereins der Zutritt gegen ein geringes Entree geſtattet werden.
Bei den tiefen Eindrücken, welche die Siegesnachricht dieſer gewaltigen
Schlacht, an welcher die Söhne unſeres Großherzogthums ſo hervorragenden
Antheil genommen, zur Uögelaſſen und bei den Sympathien, welche den
Miterkämpfern unſerer nationalen Errungenſchaften in den Krieger=Vereinen
ertgegengebracht werden, ſteht zu erwarten, daß ſich auch dieſe Feier einer
recht zahlreichen Beachtung und Betheiligung zu erfreuen hat.
1 Bei dem traurigen Darniederliegen der Induſtrie und ganz beſonders
der Bauhandwerke ſieht man mit äußerſter Spannung dem Reſultate
der Submiſſionsausſchreiben für das Neue Realſchulgebäude und der
übrigen Schulen entgegen.
Daß die Stadt diesmal ausnahmsweiſe wohlfeil bauen wird, iſt voraus=
zuſehen
. Das Bedürfniß einigermaßen grwinnbringender Thätigkeit für Bau=
unternehmer
, welche ihnen die Möglichkeit bietet für Hunderte von Hand=
werker
=Familien aus der Stadt und Umgebung Arbeit und Brod zu er=
halten
, wird eine nicht geringe Concuzrenz mit niedrigen Preisanſatzen her=
beigelockt
haben.
Möge der Stadtvorſtand bei der Wahl unter den Mindeſtfordernden
von richugen Anſchauungen ſich leiten laſſen.
Bei ſtadtiſchen Arbeiten ſoll nicht einzig und allein die niedrigſte For=
derung
den Ausſchlag geben und wir würden es unendlich bedauern, wenn
unſere bewährten hieſigen Kräfte, wie beim Hoftheaterbau wieder leer aus=
gehen
ſollten. Submiſſionen bei denen nach reiflichem ſachverſtändigen Ur=
theil
nichts verdient werden kann, ſondern Einbuße zu erwarten
iſt, ſollten einſach zurückgewieſen werden. Dieſelben müſſen ein ernſtliches
Mißtrauen erregen; man halte ſich ja nicht durch die hinterlegte Caution
für geſichert gegen jeden Schaden in ſolchen Fällen. Vom Zaune gegriffene
Chikanen, Nachforderungen aller Art, Arbeiterſtrike, Fatalitäten jeder
Sorte treten leicht ein in Folge von zu Schleuderpreiſen übernommenen
Arbeiten.
Im glücklichſten Falle kann ein ſolcher Unternehmer indem er die Arbeits=
kräſte
deren er bedarf, in ſchmutziger Weiſe ausbeutet und den ſchon be=
ſtehengen
Nothſtand noch vermehrt, ſich ohne Verluſte aus der Affaire
ziehen und zugleich genlgende Arbeit liefern. Für ſtädtiſche Bauten ſollte
aber das Leben und Leben laſſen; auch ein wenig ins Gewicht fallen.
Bei den Steuerzahlern müßte es nothwendig die bitterſten Gefühle er=
wecken
, wenn alles Material und Arbeitskräfte von außen beigeſchleppt
würden, und ihnen das leere Nachſehen bliebe.
Wir zweiſeln nicht, daß der bisher ſo bewährte patriotiſche Sinn
unſeres Stadtraths in dieſer heiklen Sache das Richtige treffen wird.
- Bei der herrſchenden außerordentlichen Hitze empſiehlt es ſich,
namentlich Kinder nicht unbedeckten Kopfes herumlauſen zu laſſen. Zwei
Kinder ſind bereils dem Sonnenſtich zum Opfer gefallen.
Endlich iſt der Barometer auf Veränderlich' heruntergegangen
und gibt uns Hoffnung auf Regen. Namentlich unter den Fruchtbäumen
und insbeſondere den Aepfelbäumen richtel die fürchterliche Hitze Verheerungen
an, indem ſie die unreifen Früchte maſſenhaft fallen macht.
Der Eine der Diebe Heyl iſt geſtändig. Die geſtohlenen
Sachen ſind faſt vollſtaͤndig wieder da und waren theils im Walde, theils
an den Dreibrunnen vergraben geweſen. Bei den wieder ausgegrabenen
ſilbernen Löffeln befand ſich auch ein ſcharf geſchliffener Dolch. Bei dem
einen Heyl hat der verhaftende Schutzmann eine geſtohlene goldene Uhr
und einen Ring noch vorgefunden nebſt einem ſtehenden ſcharfen Meſſer.
Würde F au Hauptmann von Schenck, welche auf ein Geräuſch in ihrem
Zimmer eintrat, als die Diebe daſſelbe durch das Fenſter mit ihrer Beute
gerade verließen, vielleicht einige Minuten früher gekommen ſein, ſo wäre
vielleicht Gebrauch von dem Meſſer gemacht worden. Dem einen Heyl
wurde durch den Verein für entlaſſene Sträflinge noch vor 14 Tagen eine
anſehnliche Geld=Unterſtützung zur Anſchaffung von Werkzeug gewährt,
nachdem derſelbe auf Vermahnung aufrichtig Beſſerung gelobt. Voraus=
ſichtlich
werden die Beiden nun auf lange Zeit hinaus wieder im Zuchthaus
aufgehoben werden.
Die bekannte GeſellſchaftUlk: in Hagen bringt folgenden Vor=
ſchlag
: Wie ſchon meh fach vorgeſchlagen iſt, führt man am zweckmäßigſten
für das neue zweimark=Stück die Bezeichnung Bismarck; ein. Die
Vortheile dieſer Benennung ſpringen in die Augen. Die Nationalliberalen
haben Bismarck dann in der Taſche, die Sozialiſten haben ihn geſchlagen,
die Ultr amentanen könnten ihn nach Belieben wechſeln, und der Regierung
wäre endlich die Bildung einer Partei Bismarck von weitgehendſtem
Einfluſſe geſichert.
Die Patente der Reſerve=Officiere ſind folgenden Worte
lauts: Nachdem Seine Königliche Majeſtät von Preußen ꝛc. unſer Aller=
gnädigſter
König und Herr reſolviret haben, den Groph. Heſſ. Lieutenant
der Reſerve des ꝛc. Regiments N. N. mit einem Patent vom ꝛc. 1870 in
Allerhöchſt Dero Armee und zwar als ꝛc. Lieutenant der Reſerve des ge=
dachten
Regiments in Gnaden anzuſtellen, ſo thun Allerhöchſt Dieſelben
ſolches auch hiermit und in Kraft dieſes Patents dergeſtalt daß Seiner
Königl. Majeſtät und Dero königlichem hohen Hauſe, derſelbe zuvorderſt
getreu, hold und gehorſam ſein, ſeiner Charge gebührend wahrnehmen, was
Ihm zu thun und zu verrichten oblieget, und aufgetragen wird, bei Tag
und bei Nacht, zu Waſſer und zu Lande fleißig und treulich ausrichten, bei
allen vorfallenden Krieges=Begebenheiten ſich tapfer und unverweislich ver=
halten
übrigens aber auch alle mit dieſer Charge verbundenen Praerogative
und Gerechtſame genießen ſolle. Des zu Urkund haben Allerhöchſt Dieſel=
ben
dieſes Patent mit Dero Inſiegel bedrucken und autoriſiren laſſen.
So geſchehen und gegeben, Berlin ꝛc.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.