SNUT SRO
(Frag= und Anzeigeßlatt.)
Abonnementspreis
6 Mark jührlich incl. Bringerlohn.
Ausmärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſſellungen
entgegengenom=
nen zu 1 Mark vo Pf. pro Quartal
mcl. Poſauſichlag und Beſtellgebühr.
Mit der Sonntags=Beilage:
5t.
Inſerat=
verden angenommen u Darmſtan
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auzwärta
von allen ſollden Annonen=Erpe
ditaren
139. Jahrgang.
Amkliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Areigamts, ſowie des Großh. Polizeiamks Darmſtadk.
Dienſtag den 18. Juli
18TG
H7s
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die geſetzlichen Ferien des Kreisausſchuſſes des Kreiſes
Darm=
ſtadt mit dem 21. Juli beginnen und am 1. September l. J. endigen.
Während dieſer Ferien, welche auf den Lauf der geſetzlichen Friſten ohne Einfluß ſind, können nur ſchleunige Sachen in
offentlicher Sitzung zur Verhandlung kommen.
Darmſtadt, den 13. Juli 1876.
Der Kreis=Ausſchuß des Kreiſes Darmſtadt.
Küchler.
6058) Beröffentlichung
aus dem Geſellſchafts=Regiſter des
Groß=
herzoglichen Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem Geſellſchafts=Regiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurde heute folgender
Eintrag vollzogen:
„Durch Beſchluß der General=Ver=
„ſammlung vom 29. Mai 1876 iſt
„der 8 43 des Statuts abgeändert,
„ worden.”
Darmſtadt, den 13. Juli 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer, Klingelhöffer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
5953) Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche jeder Art an den Nachlaß des
Kaufmanns Hermann Götz von
Darm=
ſtadt ſind binnen 14 Tagen dahier
anzu=
melden, wenn ſie bei Ordnung des
Nach=
laſſes Berückſichtigung finden ſollen.
Darmſtadt, den 8. Juli 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Klingelhöffer,
Röniger,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
6059 Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche aller Art
an den überſchuldeten Nachlaß des
Groß=
herzoglichen Hofkapellmeiſters Joſeph
Neswadba von hier ſind im Termin:
Mittwoch den 16. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
dahier anzumelden, widrigenfalls ſie bei
Regulirung des Nachlaſſes nicht berückſichtigt
werden.
Die im Termin ausbleibenden oder nicht
durch gehörig legitimirte Bevollmüchtigte
vertretenen Gläubiger ſollen den Beſchlüſſen
der Mehrheit der Erſchienenen über ein
Arrangement oder über weitere Behandlung
der Maſſe beitretend erachtet werden.
Zugleich werden die mit unbekanntem
Aufenthalt abweſenden Erben der
verſtor=
benen Ehefrau Karoline geb. Staßny,
ins=
beſondere deren Schweſtern Marie, Amalie
und Pauline, und deren etwaige
Nachkom=
men aufgefordert, ſich bis zum genannten/
Termin über Antritt der Erbſchaft zu
er=
klären, widrigenfalls Verzicht auf dieſelbe
nnterſtellt werden ſoll.
Darmſtadt, den 5. Juli 1876
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Hallwachs,
Königer,
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.
Pferde=Verkauf.
Donnerſtag den 20. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
ſollen auf dem Hofe der hieſigen Dragoner=
Kaſerne zwei zum Kavallerie=Dienſt
un=
brauchbare Pferde des 1. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments (Garde=Dragoner)
Nr. 23 öffentlich und meiſtbietend
verſtei=
gert werden.
Darmſtadt, den 16. Juli 1876.
Das Kommando des 2.
Großherzog=
lichen Dragoner=Regiments (Leib=
6060) Dragoner) Nr. 24.
6061) Donnerſtag den 20. d. Abends
6 Uhr, ſollen ¾ Morgen Gerſte an Ort
und Stelle Weinbergſtraße 32 gegen gleich
baare Zahlung an den Meiſtbietenden
ver=
ſteigt werden.
Beſſungen, den 17. Juli 1876.
Feilgebotenes.
Johannisbeeren=Verkauf.
Im Großherzoglichen Hof=Orangeriegarten
werven vom 17. bis zum 22. d. Mts.
Johannisbeeren abgegeben.
Beſſungen, den 15. Juli 1876.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen I.
6062)
Noack.
5 Univorsal-Roinigungs-Calz.
Von allen Aerzten als das eintachste
u. billigste Hausmittel empfohlen gegen
Säurebildung, Autstossen, Krampt,
Ver-
dauungsschwäche und andere
Magen-
beschwerden in ½, ½, ¼ Original
Packeten mit Gebrauchs-Anweisung
¼., u. ¼. Mark zu haben bei
C. Schweikert n Darmstadt.
G. Gläser in Dieburg.
4644) Alter reingehaltener
hierstenner Wein
wird abgegeben in Flaſchen 50. 75 Pfg.
u. 1 Mrk. Caſinoſtraße 26 parterre.
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1274
138
Damonkleidersloſſe, billig und gul!
Um mein Lager in Gommerſtoffen möglichſt vollſtändig zu
räumen, verkaufe nun die Artikel; Mohaire, Foulard
& Lemos zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
Ludwigſtraße 17.
AOTTURAAANN
1 =
6063
Hügelſtraße 20.
Hügelſtraße 20.
a.
Geſaafts=Cmpſehlung.
Einem hochgeehrten Adel und Publikum die ergebene Anzeige, daß unter Heutigem
mein eigenes Tapezier=Geſchäft errichtet Ich halte mich im Anfertigen von Polſter=
Möbeln und Betten, ſowie in allen in dieſes Fach einſchlagenden Arbeiten beſtens
empfohlen. Ich werde bemüht ſein, nur durch pünktliche Ausführung ſowie reelle
Be=
dienung meine werthen Kunden zu erhalten.
Darmſtadt, im Juli 1876.
Hochachtungsvoll
Hehmrich
Nehmar,
Tapezier.
5955)
Der Verkauf von nur
Auler’schen Cigarren
befindet ſich und zwar
zu Fabrikpreiſen
bei
Jacob Schleuning,
Bleichſtraße 25.
870)
Feinen Havanna=Tafelhonig per Pfd.
60 Pfg., per Ctr. 50 Mark.
Apfel=u. Himbeergelée pr Pfd. 60 Pfg
Waizen=Syrup u. Nohrzucker=Syrup
per Pfd. 40 Pfg.
Apfelkraut 25 Pfa. per Pſd.
empfiehlt beſtens
5477) loorg Liebig Cohn.
3 Vorhang=Galerien
und Roſetten
in Gold u. braun, mit Verzierungen,
äu=
ßerſt billig.
und Leder=
Bettunterlagen tücher, nur
das Beſte in großer Auswahl.
Bemalte Rouleaux
zum Fabrikpreis.
Tapeten=Geſchäf 2. Schmidt,
Schulſtzah. 1.
E5340) ¼ Morgen Heugras nächſt der
Gasfabrik abzugeben. Näheres bei der Exp.
8 Neues Seegras
haben ſoeben erhalten und offeriren ſolches
billigſt.
Mayor & Sendor,
dem Haupt=Zollamt gegenüber.
Johannisbeeren
ſind Dieburgerſtraße 89 per Pfd. 20 Pf.
abzugeben. Bei ſchriftlicher Beſtellung von
10 Pfd. an werden dieſelben freizugeſandt.
6064) Ein Geſchäftshaus in guter
Lage mit Laden und bedeutenden
Keller=
räumen, für Metzger namentlich geeignet,
iſt unter günſtigen Bedingungen ſofort zu
verkaufen. Offerten unter H V Nr. 810
ſ an die Exp. d. Bl.
6065) Ein Glasſchraͤnkchen u. 1
Aus=
hängkäſtchen ſind billig zu verkaufen.
Näheres bei der Expedition.
Flügel, Pianinos, Caſelklaviere,
Harmoniums,
von Blüthner, G. Schwechten, Zeitler
und Winkelmann, Lipp, Schiedmayer,
Traiſer u. Cie. u. ſ. w. empfehle in
freichſter Auswahl zu Fabrikpreiſen.
Mehrjährige Garantie. Geſpielte
Inſtru=
mente werden eingetauſcht. — Pianos zu
vermiethen.
l
Promenade=
2 Ed. Eühush, ſrasezs.
6066) Zu verkaufen.
⁄. Morgen vollährige Gerſte auf dem
Halm. Hochſtraße Nr. 38.
Liebig's Peysin-Wein
genau nach Angabe von Juſtus von Liebig
bereitet, enthält keine Mineralſäure und iſt
für kleine Kinder ein wahrer Segen, da
dieſelben oft in der heißen Jahreszeit
Ver=
dauungsſtörungen haben, an Säften und
Kräften abnehmen und durch Marasmus
ſendigen. Der Gebrauch von Pepſinwein,
ſeinige Theelöffel voll per Tag, verhindert
dieſes. Pepſin befördert die Verdauung,
der reine kräftige Wein mit Zuſatz toniſirt
ſu. verhindert die ſo oft eintretenden Diarrhoen.
Aber auch für Erwachſene iſt dieſer Wein
ein vorzügliches Genuß= und
Geſundheits=
mittel und unter Umſtänden unſchätzbar.
In drei Flaſchengrößen zu beziehen von
Goorg Liobig Cohn.
Depoſitäre erwünſcht;
(6067
6067a) Vorräthige Petroleum=Büttchen,
ſausgehobelt, zwei Ohren, von 1 M. 50,
Blumenkübel von 1 M. 50 bis 3 M.
Auch wird alle Flickarbeit angenommen,
geholt und gebracht. Adolph Rau,
Gardiſtenſtraße 25. Küfermeiſter.
Vermiethungen.
4068) Wienerſtraße 11 iſt der mittlere
Stock mit Glasabſchluß. 4 Zimmer, Küche,
Geräthkammer ꝛc. bis Mitte Juli
ander=
ſweitig zu vermiethen. Preis 368 Mark.
K. Anton.
1275
Rä. 138
5216) Ein moblirtes Zimmer mit
Kabinet, prachtvoller Ausſicht, nebſt
Koſt an einen Herrn zu vermiethen.
Wienerſtr.
3717) Eliſabethenſtraße 21 iſt der
3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten, alsbald beziehbar, zu
B. Katzenſtein.
vermiethen.
3966) Promenadeſtraße 35 parterre zwei
ineinandergehende Zimmer mit Möbeln.
4154) Liebfrauenſtraße 61 eine hübſche
Wohnung, beſiehend aus 3 Zimmern, Küche
u. ſ. w. für 125 fl. zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Zu erfr. Bleichſtr. 40.
4157) Liebfrauenſtraße 65 ein Zimmer
zu vermiethen und ſofort zu beziehen. Zu
erfragen Bleichſtraße 40.
4282) Bleichſtraße 10 ein Zimmer mit
oder ohne Möbel ſofort zu beziehen.
4284) Bleichſtraße 40 eine Wohnung
im 2. Stock, beſtehend aus 3 Zimmern
Tüche, Keller ꝛc. zu vermiethen.
4286) Bleichſtraße 40 ein Zimmer mit
Valkon nebſt Kabinet, auf Verlangen auch
Küche dazu, mit oder ohne Möbel zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
4455) Ein Zimmer ohne Möbel zu
vermiethen. Eliſabethenſtraße 1 Vorderhaus.
4704) Zwei ineinandergehende ſchöne
möblirte Zimmer, auf die Straße ſehend
ſofort zu vermiethen Eliſabethenſtraße 4,
nahe dem Ludwigsplatz.
4554) Ecke der Magdalenen= und
Lautenſchlägerſtraße pr.
Juli und
1. Auguſt zu vermiethen:
1 Laden mit Wohnung,
27
mehrere Wohnungen von 5, 4 und 3
Zimmern, Küche, Glasabſchluß ꝛc.
Näheres bei B. L. Trier, Ludwigſtr.
4975) Eck der Arheilger= und
Caup=
ſtraße, 2 Manſarden=Wohnungen zu
ver=
miethen. Zu erfragen Bleichſtraße 39.
4977) Eck der Arheilger= und
Caup=
ſtraße, mehrere hübſche Wohnungen,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche, mit
abge=
ſchloſſenem Vorplatz, nebſt allen
Bequem=
lichkeiten zu vermiethen und baldigſt zu
beziehen. Zu erfragen Bleichſtraße 39.
4978) Eck der Arheilger= und
Caup=
ſtraße ein hübſcher Laden nebſt Wohnung
zu vermiethen. Zu erfragen Bleichſtr. 39.
49000
Bleichſtraße 45
ſind 2 fein möblirte Zimmer für 1 oder
2 Herren zu vermiethen und ſofort beziehb.
Näheres daſelbſt im 3. Stock.
5047) Zwei möblirte Zimmer zu
ver=
miethen. Hügelſtraße 65.
5049) Caſerneſraße 64 ein gut möb
Zimmer im 1. Stock an einen ledigen Herrr
ofort zu vermiethen.
5264) Bleichſtraße 35 ein möblirtes
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
5421) Stiftſtraße Nr. 63 iſt ein Logis
mit 3 Zimmern, Küche, Keller u. ſ. w.
bis 1. Auguſt zu vermiethen.
Chr. Debus
5265) Ein ſchönes freundliches möblirtes
Zimmer zu vermiethen. Ludwigsplatz 4.
5296) Ein kleines Logis Arheilgerſtraße
Nr. 37 zu verm. und ſogleich zu beziehen.
5430) In meinem Hauſe Wendelſtadt
ſtraße Nr. 13 iſt die Parterre=Wohnung,
veſtehend aus 6 Zimmern mit
Gaseinrich=
tung, Veranda, Garten und allen ſonſtigen
Bequeml chkeiten per Mitte September, auf
Verlangen auch früher zu vermiethen.
Wilh. Schäfer, Friedrichſtr. 26.
5481) Stiftſtraße 63 ein Manſarden=
Logis von 3 Zimmern zu vermiethen.
5544) Ein neu möblirtes Zimmer zu
vermiethen und alsbald zu beziehen.
Volz, am Markt.
FLrirei.
6
„
BBru
TAAAATLATAAAXXL)
9623) Eine Manſarden=Wohnung
L.
von 1 großen und 2 kleinen Zim= 2=
I mern, nebſt allen den dazu gehörigen
d4 Vequemlichkeiten zu vermiethen und
4
kann auf Wunſch ſofort bezogen wer= F=
1⁄₈
8
Mauerſtraße Nr. 14
2 den.
La
4½
„
AATAAALLaATAATAL
Lt.
5633) Schulſtraße Nr. 4. L.ui
Im oberen Stock 3 Zimmer mit allem
Zubehör zu vermiethen und alsbald zu
be=
ziehen. Näheres im Laden.
5692) Ernſt=Ludwigſtraße 7 der vierte
Stock per 1. October zu vermiethen.
„
5695) Bleichſtraße 19, Zimmer mit
Ca=
binet, bel Etage, gut möblirt, an einen
ruhigen Herren ſofort zu vermiethen.
9608) Ein freundlich möblirtes Zimmer
zu vermiethen. Ludwigſtraße 7. 1. Etage.
5775) Rheinſtraße 23 im oberen
Stock eine neu hergerichtete Wohnung.
7—8 Piecen, Gartenvergnügen ꝛc., ſofort
zu beziehen.
5776) Teichhausſtraße Nr. 14 iſt ein
Manſarden=Logis an eine ruhige Familie
Anfangs October, auf Verlangen auch
rüher, zu vermiethen.
5823) Grafenſtraße 35 iſt ein Eckladen
mit großem Weinkeller nebſt Logis zu verm.
5829) Eine neuhergerichtete Manſarde
an eine ſtille Familie zu vermiethen
Lud=
wigſtraße 20
5845)
Bleichſtraße 11
im Vorderhaus ein großes ſchönes Zimmer
zu vermiethen.
5877) Carlſtraße 12 die Partere=
Wohnung, beſtehend aus 7 Zimmern mit
abgeſchloſſenem Vorplatz, Küche, Keller,
Magdkammer, Antheil der Waſchküche,
Bleichplatz ꝛc. zu vermiethen und bis zum
1. October zu beziehen.
5040) Kiesſtraße 3 iſt ein frenndliches
Manſarden=Logis an eine kinderloſe Familie
zu vermiethen und am 1. Septbr. zu
be=
ziehen. Zu erfragen Kiesſtraße 18.
5959) Zwei geräumige, nicht möblirte
Zimmer zu vermiethen und alsbald zu
be=
ziehen. Schulſtraße 13 eine Stiege hoch.
5809) Rückertſtraße 10 iſt die Parterre=
Wohnung ſogleich zu beziehen.
5962) Waldſtraße 23 ein Logis im
Vorderhaus, 3 Zimmer ꝛc., zu vermiethen.
S.
Jugenheim.
Fünf elegant möbl. Zimmer ganz oder
theilweiſe für die Sommer=Saiſon in
ſchön=
ter Lage billig zu verm. Näh. in d. Exped.
6005) Ein Logis zu vermiethen kl.
Kaplaneigaſſe Nr. 3.
6013) Möbl. Parterrezimmer Grafenſtr. 4.
6018) Ein kleines Logis zu vermiethen
Schloßgaſſe 23 und gleich zu beziehen.
6019) Wilhelminenſtraße 19 bel
Etage alsbald beziehbar.
„uuupiurA-iſie
[TXXX]
AAAt-aAid
Fur einen Herr oder Dame
de
24 2-3 elegant möblirte Zimmer auf
d4 Wunſch auch ohne Möbel, ſind als=
5
bald zu beziehen.
6020, Näheres in der Expedition.
Luua-u
rOFuga
2
KAAAAAAAA AnTuaX;
6021) Eliſabethenſtraße 28 ein
möb=
lirtes Zimmer zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
6030) Eliſabethenſtraße Nr. 30 ein
Logis im Hinterbau, beſtehend aus 3
Zim=
mern, nebſt allem Zubehör zu vermiethen
und bis den 1. Oktober zu beziehen.
6031) Ein Logis im erſten Stock,
be=
tehend aus 3 Zimmern, Küche, Keller und
Boden, iſt zu vermiethen und bis 1.
Ok=
tober zu beziehen.
Ein unmöblirtes Zimmer gleich zu bez.
Hüttenberger, Gr. Ochſeng. 30.
6068) Wienerſtraße 5 eine freundliche
Manſarde per 1. October oder auch früher
G. Franz.
beziehbar.
6069) Ein freundliches Zimmer m.
Ca=
binet obere Rheinſtraße 1 Manſarde. 53
Vermiſchte Nachrichten.
Bekanntmachung.
Das Verzeichniß über die fürs 1.
Se=
meſter 1876 zur israelitiſchen
Gemeinde=
caſſe dahier zu erhebenden Schulgelder liegt
vom 20. Juli 1876 an acht Tage lang
zur Einſicht der Intereſſenten auf unſerer
Gemeindeſtube dahier offen.
Darmſtadt, den 17. Juli 1876.
Der Vorſtand der israelitiſchen Reli=
6070) gions=Gemeinde.
Dr. Hetzler
wohnt von heute ab
Wilhelminenplatz Nr. 2.
5947) Einige Arbeiter können Koſt und
Logis erhalten. Ochſengaſſe 10 Vorderhaus.
5969) Zu kaufen geſucht.
Ein Handwagen für Tapezier.
Kiesſtraße 9 parterre.
Ma 138
1276
6071a)
Güter=Tarif.
Am 1. September d. J. kommt vorausſichtlich an Stelle des ſeit 1. Dezbr. 1871
gültigen Tarifes für den Güterverkehr zwiſchen Stationen der Württembergiſchen und
der Main=Neckar=Bahn ein neuer Gütertarif zur Einführung, von welchem bei den
dieſſeitigen Stationen Frankfurt, Langen, Darmſtadt, Eberſtadt, Auerbach, Beusheim
Heppenheim, Weinheim, Ladenburg und Heidelberg Einſicht genommen werden kann.
Die Frachtſätze des bisherigen Tariſes für die Station Offeubach der Frankfurt=
Bebraer Bahn bleiben noch bis auf Weiteres in Gültigkeit.
Darmſtadt, den 14. Juli 1876.
Main=Neckar=Bahn=Direction.
Geſchäfts=Verlegung.
Ich beehre mich hierdurch ergebenſt anzuzeigen, daß ich mein bisher Ecke der
Hügel= und Schützenſtraße betriebenes „Fabrik= und Inſtallations=Geſchäft; nach der
oberen Rheinſtraße Nr. 3 verlegt habe.
Gleichzeitig erlaube ich mir auf mein
neues amerikaniſches
Laanmpem-Oel & Laauponn
aufmerkſam zu machen.
Die Hauptvorzüge meines Lampenöls ſind: abſolute Gefahrloſigkeit, geruchloſe
Verbrennung und dreifache Leuchtkraft wie Petroleum. Oel und Lampe ſtellen ſich
nicht theurer, wie jede andere Beleuchtung.
Petroleum=Lampen können mit wenigen Koſten umgeändert werden.
5902)
P. Graof.
6034)
Geſchäfts=Empfehlung.
Hiermit erlaube mir ein hochgeehrtes Publikum davon in Kenntniß zu ſetzen,
daß ich heute die Reſtauration von K. G. Köhler, Ecke der Hoch= u. Nieder=
Namſtädter=Straße, übernommen habe und werde dieſelbe in ſeitheriger Weiſe fortführen.
Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt.
Darmſtadt, den 15. Juli 1876.
Geinrich Storok.
Geſchäfts-Cröſſnung und Empfehlung.
Hiermit erlaube mir einem verehrten Publikum die ergebene Anzeige zu
machen, daß ich Beſſunger Ludwigſtraße 35 eine
1⁄₈
Bau= und Möbel=-chreinerei
errichtet habe. Mein eifrigſtes Beſtreben wird es ſein, durch gute Arbeit, ſowie billige
Preiſe mir das Wohlwollen meiner verehrten Gönner zu erhalten und bewahren ſuchen.
Reparaturen aller Art werden ſchleunigſt beſorgt. Bei vorkommenden Sterbefällen
halte ich mich im Anfertigen von Saͤrgen, ſowie die ganzen Beſorgungen bei billigſten
Preiſen beſtens empfohlen.
Hr es
PhüIpD US
Schreinermeiſter.
6072)
D i e
6073)
hewpuer Leuer=Yerſicherungs=Anſtall
gegründet im Jahr 1810,
empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen gegen Brand, Blitzſchlag,
noth=
wendiges Ausräumen und auch Mobiliar, Waaren, Maſchinen, Vieh, Ernte=
Erzeugniſſe ꝛc. zu billigen, feſten Sätzen unter ihren anerkannt vortheilhaften,
libe=
ralen Bedingungen.
11
C. Röllimger,
Eliſabethenſtraße,
Haupt=Agent für Darmſtadt und Umgegend.
5945) Frankfurterſtraße, Eck der
Aliceſtraße 2, ein elegantes Zimmer mit
Bedienung zu vermiethen.
5815) Ein auch zwei ſolide Schläfer
werden angenommen Sackgaſſe Nr. 6.
5948) Eine Friſeurin kann noch einige
Kunden annehmen. Blumenthalſtraße 57.
5970) Geſucht
Ein Zimmer mit Cabinet mit
Be=
dienung und einfachem Mittagstiſch in der
Nähe des Kapellplatzes. Die Exp. beſorgt
gefl. Offerten.
6043) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Näh. in der Schulzengaſſe Nr. 12.
6045) Ein braves Müdchen aus
an=
ſtändiger Familie, wird in das Büffet einer
hieſigen Brauerei geſucht. Reflectanten
wol=
len ihre Adreſſe unter Nr. 6045 an die
Exped. dieſes Blattes gelangen laſſen.
6074) Weißbindergehülfen, welche
ſolide Arbeiten fertigen, werden ſogleich
an=
geſtellt. Philipp Schaub, Weißbinder,
Arheilgerſtraße 14.
6075) Ich ſuche einen jungen Mann für
mein Flaſchenbier=Geſchäft. Nur Solche
wollen ſich melden, die gut empfohlen ſind
und erhalten Diejenigen, die ſchon in einem
ſolchen Geſchäfte thätig waren, den Vorzug.
Carl G. Faber, Ludwigsplatz 8.
6076) Ein Mädchen, im Kochen u. aller
Hausarbeit erfahren, ſucht Aushülfſtelle.
Zu erfragen bei Frau Hoffmann,
Schirngaſſe 6.
6077) Eine Perſon geſetzten Alters, in
jeder Brauche der Haushaltung tüchtig,
wünſcht bei einem älteren Herrn oder Dame
Stelle. Eintritt fofort. Zu erfragen bei
Frau Hoffmann, Schirngaſſe 6.
6078) Ein Mädchen nimmt Laufdienſt
oder Waſchen u. Putzen. Holzſtr. 14, 3. St.
6079) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Schulzengaſſe 10 parterre.
6080) Eine reinliche Frau ſucht Arbeit
im Waſchen und Putzen. Gardiſtenſtraße 18
im Hinterbau.
16081) Eine ältere Dame wünſcht ein billiges
Logis von 3 Zimmern im Hinterbau, im
ſüdlichen Theil der Stadt. Anfang Oktober
beziehbar. Gefl. Offerten in der Exp. d.
V. abzugeben unter A. V.
6082) Eine in der franzöſiſchen Schweiz
ausgebildete junge Dame wünſchtfranzöſiſchen
Unterricht zu geben. Nr. 62 Dieburger
Straße 1 Tr. h. — Ebendaſelbſt Unterricht
in den Realfächern von einem jungen Herrn
6083) Ein junger Mann, früher
Officiers=
diener, der deutſchen u. franzöſiſchen Sprache
mächtig, ſucht als
Diener oer Auslaufer
geeignetes Engagement. Beſte Zeugniſſe
vor handen. Franco Offerten gub Chiffre
W1460 an Rudolf Mosse,
Frankjurt s. H. erbeten.
4
ausgeführt von der ganzen
4)
GCapelle des 1. Großherzogl. Heſſ. Garde=Dragoner=s
4.
Regiments Nr. 23,
unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn Eugel.
Eintrittspreis Perſon 20 Pfg.
6084
WBei ungünſtiger Witterung im Saal.
0,
.4,
7.
c=L. Pſanbyaue v. MideIOpbot,
Darmstadt, große Ochſengaſſe 16.
Intereſſenten hiermit die Notis, daß ich in Folge
ein=
getretener Verhältniſſe einſtweilen gezwungen biu, die
Ver=
ſteigerungen verfallener Pfäuder nicht mehr abzuhalten u.
bitte daher verfallene Pfandſcheine pünktlich einzulöſen
oder zu renoviren, im andern Fall die Gegenſtäude
ver=
kauft werden.
ſ- Da ich nach obiger Annonce keine
Verſtei=
gerungen mehr halte, bin ich in Stand geſetzt, in meinem
Laden, große Ochſengaſſe 16, alle verfallenen
Gegen=
ſtände ſehr billig zu verkaufen.
HerG1N
8052)
of. Täglich große ½
Anfang Abends 8 Uhr.
6086) Ein Mädchen, im Ausbeſſern
ge=
übt, wünſcht noch einige Tage beſetzt zu
haben. Grafenſtraße 33.
Näheres bei Frau Zehuter.
6087) Ein junger Menſch, der die
Real=
ſchule noch beſucht, eine ſchöne u. correkte
Handſchrift ſchreibt, wünſcht in ſeinen
Frei=
ſtunden ſich durch abſchriftl. Arbeit. zu beſchäft.
6088) Ein junger Mann, welcher ſchon
längere Zeit auf Büreau's gearbeitet und
ſehr gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht gegen
ge=
ringen Lohn Beſchäftigung.
Näheres bei der Expedition.
6039) Ein Specereiwaaren=Geſchäft
in beſter Lage iſt unter annehmbaren
Be=
dingungen baldigſt zu vermiethen. Offerten
nimmt die Exped. d. Bl. unter Nr. 218
S. O. eutgegen.
6090) Montag den 10. Juli wurde in
einem Geſchäfte ein braun=ſeid. En-tout-cas
gegen einen ſchwarzen Regenſchirm vertauſcht.
Man bittet die betreffende Dame, dieſen
Schirm auf der Exp. d. Bl. abzugeben u.
den ihrigen in Empfang zu nehmen.
6091)
Dankſagung.
Bei dem ſo ſchmerzlichen Verluſte unſeres
Kindes ſagen wir Allen, welche ſo großen
Antheil nahmen, unſeren herzlichſten Dank.
J. Kühuly u. Frau.
Mer eine Annonce hier oder auswärts
O veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die
Anon=
cen=Expedition von Pbausenstein
ampe Vagier in Cennkſurta. Ml.,
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt,
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.
Unter der Ueberſchrift: „Die Lage des Handelsu bringt
die Weſerzeitung nachfolgende ſehr beherzigenswerthe
Betrach=
tungen:
Das deutſche Geſchäft leidet zunächſt an einer andauernden
Abſatz=
ſtockung, die größten Theils mit der ſeit 1873 bedeutend verringerten
Ver=
brauchsſähigkeit zuſammenhängt. Die ſo verminderte Conſumtionskraft iſt
die Folge der Einkommensverſchlechterung, die in großen Schichten der
Be=
völkerung mehr oder weniger überall eingetreten iſt. Der im Vergleich
mit anderen Ländern immerhin geringe, aber für den einheimiſchen Abſatz
doch äußerſt wichtige Theil der Bevölkerung, der ganz oder theilweiſe von
dem Ertrage ſeiner Capilalien leben und daher auch in ſchlechten
Geſchäfts=
zeiten ſeine gewohnte Lebensweiſe fortſetzen konnte, hat ſoviel von ſeinem
Vermögen eingebüßt, daß er zu einer erheblichrn Einſchränkung ſeiner
Aus=
gaben gezwungen worden iſt. Was dann weiter einige der Hauptquellen
des aus der Arbeit fließenden Einkommens anlangt, Landwirthſchaft und
Induſtrie, ſo hört man über deren Ergebniſſe faſt nichts als Klagen: Die
große Landwirthſchaft krankt ſeit langer Heit daran, daß ſie mil zu
unge=
nügendem Capital zu große Gütercomplexe bewirthſchaften will, daß ihre
Grundſtücke in Folge deſſen übermäßig verſchuldet und dabei theilweiſe ſo
theuer bezahlt ſind, daß der Betrieb nur in ausgezeichnet günſtigen
Ernte=
jahren rentiren kann.
Dieſes Uebel iſt nicht raſch zu heben, zumal die Gutsbeſitzer daſſelbe
vielſach an einer ganz anderen Stelle ſuchen, als wo es ſitzt, und zu
wäh=
nen ſcheinen, daß durch legislatoriſche Maßregeln, durch Beſteuerung des
beweglichen, in Börſenpapieren angelegten Capitals, letzteres gezwungen
werden koͤnne und ſolle, ſich der Landwirthſchaft zu billigem Zinsſuße,
gegen ungenügende Sicherheit, und womöglich auf lange Friſten
unkünd=
bar zur Verfſgung zu ſtellen. Die Hoffnung, durch ſolche bequeme
Mit=
tel aus Verlegenheiten zu kommen, muß natürlich die Auſfindung und
ener=
giſche Anwendung der richtigen aber unbequemen Mittel und das Eintreten
eines geſunderen Zuſtandes erſchweren. Da nun keine außergewöhnlich
gute Ernten, noch ſehr hohe Preiſe landwirthſchaftlicher Producte in
Aus=
ſicht ſtehen, ſo wird die Conſumtion von Seiten der ganzen ländlichen
Be=
völkerung in der nächſten Zeit ſchwerlich zunehmen.
Was ferner die deutſche Induſtrie anlangt, ſo hat ſich dieſelbe, wie
allgemein bekannt, abgeſehen von einzelnen geſund gebliebenen Zweigen,
von der ſchweren Niederlage, die ſie ſich in den Schwindeljahren bereitet
hat, noch nicht wieder erholt. Zwar in der Vereinigung von Induſtriellen
gleichartiger Gewerbe zu größeren Gruppen behufs Foͤrderung
gemeinſchaft=
licher Intereſſen ſind Fortſchritte gemacht worden, eine Bewegung, aus
der gewiß viel Gutes entſtehen könnte, wenn ihr Zweck in Abſchaffung
von geſchäftlichen Mißbräuchen, Herſtellung gleichmäßiger
Geſchäftsbedingun=
gen, Einführung von Verbeſſerungen im Betriebe, Austauſch von
Erfah=
rungen u. ſ. w. beſtände. Leider aber ſcheint die furchtbare Lehre, welche
das Ausland durch Entziehung ſeiner Kundſchaſt einem großen Theile der
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deutſchen Induſtrie ertheilt hat, noch immer nicht recht verſtanden zu
wer=
mit der Einfuhr deuiſcher Induſtrieproducte zu beſchäftigen bemüht ſind,
haftigkeit, unreelle und unzuverläſſige Beſchaffenheit und Rüsgang des
Ab=
ſatzes. während zur ſelben Zeit die Franzoſen es möglich mächen, ſich in
tete täglich zunehmende Detailkundſchäſt zu erwerben. Die Folgerung,
welche Viele aus dieſem ſchreienden Gegenſatze ziehen möchten, iſt, daß der
beſtehende Schutzoll in Deutſchland erhöht werden müſſe, denn die ſolide
deitſche Waare werde durch die ſchlechte. nur dem Anſcheine nach billige
ausländiſche (das iſt hauptſächlich auf England gemünziy zum Schaden des
betrogenen, unverſtändiger Weiſe für alles Ausländiſche ſchwärmenden Pub=
Creditverhältniſſe, nicht die ſo unerläßlich ſchärfere Theilung der Arbeit
zwiſchen den verſchiedenen Fabrikationszweigen, zwiſchen der Anfertigung die deutſchen Erzeucniſſe kauſt.
Und dem Vertriebe der Waare, nicht beſſere und preiswürdigere Fabrikate
zu liefern, nicht darin ſcheint ein gewiſſer Theil der Induſiriellen das
Mit=
tel zu erblicken, verlorene Abſatzgebiete wieder zu gewinnen, neue zu
er=
obern, ſondern in dem ſo überaus einfachen Verſahren, die billigeren und
beſſern Fabrikate des Auslandes vom deutſchen Marte auszuſchließen.
Auch in den Verhältniſſen der zahlreichen Claſſe der in Großinduſtrie
und Handwerk beſchäftigten Lohnarbeiter iſt keine Beſſerung eingetreten,
noch zu erwarten. Nach wie vor ſuchen ſie, unter der Leitung ſocialiſtiſcher
Irrlehrer, ihr Heil auf einem Wege, der conſequent eingehalten zu völliger
Verarmung der Arbeiter und des deutſchen Volkes im Allgemeinen führen
wurder- Vie Arbeitgeber gelten ihnen als Blutſauger und Feinde, und
demgemäß wird naturlich die Arbeit verrichtet; für den bedungenen Lohn
möglichſt wenig zu leiſten, alſo Vertheuerung aller Gegenſtände, erſcheint
ihnen Als ein Mittel, die Löhne zu ſteigern; in Zeiten, wo Löhne hoch
ſind, Geld überzuſparen, halten ſie für den Weg zur Erniedrigung der
Löhne, nichts zu ſparen für ſocialiſtiſche Pflicht. Daß dieſe Grundſätze
nur deshalb noch nicht zum völligen Ruin des deutſchen Gewerbes geführt
vollige Durchführung nicht zuläßt. daß ſie aber dazu beitragen, die deutſche
Arbeit, ſowohl hinſichtlich ihrer Qualität als ihrer Einträglichkeit auf der
niedrigen Stufe zu halten, welche ſie leider im Vergleich mit den
Leiſtun=
gen anderer Völker einnimmt, iſt ſelbſtverſtändlich. In den Arbeiterkreiſen
aber breitet ſich der ſocialiſtiſche, den ſchlechteſten menſchlichen Leidenſchaften
und verächtlichen Schnuͤchen ſchmeichelnde Wahn immer mehr aus;
dieHoff=
nung auf beſſere Leiſtungen und in Folge davon auf höheren Verdienſt
und größere Verbrauchsfähigkeit der Lohnarbeiter würde daher eine ver= zu vertreten befugt iſt.
gebliche ſein; im Gegentheil nur bittere Noth iſt als Folge dieſes Treibens
Arbeit vor noch tieſerem Verfall zu bewahren.
Auch die ſeit 1873 eingetretene ſtarke Erniedrigung der Waarenpreiſe,
die den Verbrauch bedeutend ſteigern konnte, gelangt bei uns zur halben
Wirkung, denn in Folge der mangelhaften Organiſation des
Detailgeſchäf=
tes kommt die Herabſetzung der Engrospreiſe dem Conſumenten nur in ſehr
geringem Maße zu Gute. Unſere Detailhändler und Handwerker haben
zum großen Theil noch nicht gelernt, daß es in ihrem Iukereſſe liegt, wenn,
wie ſeit Jahren der Fall iſt, das Publikum ſeinen Aufwand einſchränken
muß, durch Erniedrigung der Preiſe dieſer Einſchränkung
ent=
vegenzuwirken, durch Verringerung des Gewinnes bei jedem einzelnen
Berkaufe den meiſten Abſatz zu erzielen. Anſtatt die Preiſe der
abnehmen=
den Kaufkraſt des Publikums anzupaſſen, erhöhen ſie dieſelben noch mehr,
in dem Glauben, ſich ſo für den Ausſall im Umſatz ſchadlos zu halten.
Vergebens wild ihnen von allen Seiten der Rath ertheilt, die
Vorgwirth=
ſchaft, den Lottercredit abzuſtellen, der ihnen Verluſte bringt, ſie an der
Ausnutzung ihres Capitals hindert, ſie ſelbſt zu Borgern macht und ſie
nöthigt, zu Borgpreiſen anſtatt zu Baargeldpreiſen zu kauſen und zu
ver=
kauſen, der den ſchwachen Kunden zu großem Schaden gereicht und an dem
den wohlhabenden Kunden gar nichts gelegen iſt. Nein ſie fahren ruhig
fort mit der alten Unſitte der Neujahrs= oder ſonſt verſpäteter Rechnungen,
das Publikum aber muß die ſtarken Ankreidungen dieſer Unſitte bezahlen.
Eben ſo wenig aber verſpricht der Speculationshandel einen
Auf=
ſchwung zu nehmen, der ja ſelbſtverſtändlich nur aus der
Wahrſcheinlich=
keit einer Steigung der Waarenpreiſe hervorgh n kann. Nun ſind aber
nicht nur die Preiſe der Waaren noch ſortwährend im Sinken begriffen,
jondern müſſen in Folge der andauernden Conſumverminderung noch
fort=
während weiter heruntergehen.
Dagegen wird das relle auf Befriedigung des Bedarfs gerichtele
Ce=
ſchäft eher wieder zu Ehren kommen. Allerdings wird vorausſichtlich erſt
nach längerer Zeit der Handel abermals gewinnbringend werden. Damit
dann Deutſchland von einer Periode des Gedeihens merklichen dauernden
Nutzen ziehe, nicht abermals dem Schwindel verfalle, und während andere
Nationen ſich bereichern, ſelbſt in der tollen Einbildung, durch Börſenſpiel
reich werden zu können, verarme, muß es die vielen Mitzbräuche, Ve=
kehrt=
heiten und Fehler, welche ſein wirthſchaftliches Leben hemmen und
eniſtel=
len, energiſcher als bisher aus demſelben entfernen, muß es ſortfahren,
ſeine wirthſchaftliche Arbeit zweckmäßiger und wirkſamer zu geſtalten
wo=
mit durch Herſtellung der Goldwährung, Einrichtung der Reichsbank und
Beſchränkung des Aanknotenweſens ein Anfang gemacht iſt.
Vor Allem iſt eine kräſtige Blüthe des Handels bedingt durch eine
den. Von allen Seiten, wo immer im Auslande deutſche Kaufleute ſich Vermehrung und Verbeſſerung unſerer nationalen Production, denn es
iſt nicht die Ueberproduction, welche die wirthſchaftliche Kataſtrophe
verſchul=
ertönen in Betreff eines großen Theils derſelben Klagen über Mangel= det hat, ſondern die unwirthſchaftliche Production, während be
einer in richtigem Verhältniß mit dem Cönſum aufwärtsſteigenden Pro=i
duction keine Grenze abzuſehen iſt, jenſeis welcher die Vermehrung auf=
Deutſchland ſelbſt durch Güte und Billigkeit ihrer Waaren eine ausgebrei= hören könnte, für Prodücenten und Conſumenten reiner Gewinn zu ſein.
Die Geſammtproduction kann nie zu groß werden, jede Verminderung
der=
ſelben iſt eine Abnahme des allgemeinen Wohlſtandes, jede Vermehrung eine
Zunahme deſſelben.
Das Heilmittel beſteht alſo keineswegs in der Einſchränkung der
Pro=
duktion, ſondern in der Wiederherſtellung des Gleichgewichts zwiſchen den
verſchiedenen Zweigen derſelben. Die Production inuß in ſolcher Weiſe
likums verdränat. Nicht Abſtellung unerträglicher, geradezu unwürdiger vervollkommnet werden, daß dieſelbe auch bei den unter obwaltenden
Ver=
hältniſſen zu erlangenden niedrigen Preiſen rentirt und daß das Ausland
Unter billiger Production iſt deshalb preiswürdige, nicht ſchlechte
Pro=
duction zu verſtehen; Billigkeit der Herſtellung iſt nicht gleichbedeutend mit
ſchlechter Bezahlung guter Arbeit. Vielmehr iſt nichts theurer als
ſchlechte Waare, während nichts die Herſtellung mehr vertheuert, als wenn
die Arbeiter ungenügend und ihren Leiſtungen nicht entſprechend bezahlt
werden.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 18. Juli.
- S. M. der Kaiſer von Rußland haben auch in dieſem Jahre vor der
Abreiſe von Jugenheim dem Vorſtande des Großherzoglichen Polizeiamts
Darmſtadt den Betrag von 1000 Mark zur Vertheilung an die Armen
überweiſen zu laſſen geruht.
— Es iſt in gegenwaͤrtiger Reiſezeit nöthig darauf hinzuweiſel, daß
haben, weil die Natur der Dinge, ſtärker als menſchlicher Unſinn, die in Bayern und Würtemberg die Poſtwerthzeichen der
Reichspoſtver=
waltung noch immer keine Geltung haben, ſo daß von dorten kommende,
mit Reichswerthzeichen verſehene Brieſe genau ſo wie unfrankrte behandelt
und mit 20 Pfennigen Poͤrto belegt werden, wobei allerdings die
aufge=
klebte Marke nicht entwerthet wird. — Wir meinen, daß es endlich einmal
an der Zeit wäre, dieſem Uebelſt ind ein Ziel zu ſetzen, da wenige Leute
wiſſen, daß es innerhalb des deutſchen Reiches zweierlei Poſtſyſteme gibt
und die Reichspoſtverwaltung Bayern und Württemberg nur nach Außen
— Die Landesverſammlung des Proteſtantenvereins, welche
zu erwarten, und anſcheinend das einzige Mittel, die deutſche gewerbliche bekanntlich am 26. v. M. abgehalten wurde, wählte ſich zur Berathung
der weiteren Schritte ſofort ein Comite, beſtehend aus den Herren:
Land=
wirth Conrad Bauch VI. von Nieder=Wöllſtadt, Landwirth Becherle
von Pfiffligheim, Rentner Jacoby von Rodheim, Major a. D. Reh in
Darmſtadt, Knopffabrikant Jakob Scherer in Langen, Dr. Schroeder
in Worms und Dr. Weber in Offenbach. Schon am 29. v. M. wurde
die erſte Sitzung abgehalten und Uber die weiter zu thuenden Schritte
be=
rathen, auch in allen Hauppunkten eine Einigung erzielt. Demnächſt
werden die Beſchlüſſe dieſer Verſammlung den maßgebenden Behorden
unterbreitet.
- Freunde der Magie, Phyſik und Illuſion machen wir auf den in
der Schützenſtraße auf dem Platze neben dem Ritſer'ſchen Etabliſſement
befindlichen Salon,Schmidt” verbunden mit Thiemers Welttheater
aufmerk=
ſam. Die Leiſtungen des Herrn Schmidt können wir als ſehr überraſchend
und gelungen bezeichnen und verdient beſonders Thiemer's Welttheater und
namentlich die Erſtürmung von Sebaſtopol mit bunderten von beweglichen
Figuren eine beſondere Beachtung. Bei dem billig geſtellten Entree können
wir den Beſuch desſelben nur empfehlen.
Bei dem ſtarken Verkehr auf dem Marienplatz dürſte es wohl
erforderlich ſein, die dort aufgehäuften Baumaterialien Abends genügend
beleuchten zu laſſen.
Freitag am 21. ds. findet auf dem Chauſſeehaus ein allgemeiner
Commers der jetzigen und früheren Studirenden des hieſigen
Polytech=
nikums ſtatt.
Seit einigen Tagen circuliren hier, wenn auch nur noch in geringer
Zahl, die neuen Zweimarkſtücke Gismarch. Dieſelben ſind bedeutend
kleiner als die öſterreichiſchen Guldenſtücke.
Die diesjährige Generalverſammlung des Starkenburger
Bienen=
züchtervereins findet Mittwoch den 26. Juli, Vormittags 10 Uhr in
Reinheim ſtatt.
Gießen. Vergangene Woche wurde der Butterhändler Backhaus
von Beuern von einem Eſel in den Arm gebiſſen. Der Arm ſchwoll an,
am dritten Tage wurde er in die hieſige Klinik aufgenommen und iſt der
Be=
dauernswerthe bereits geſtorben. Blutvergiftung durch den Viß des Eſels
war die Todes=Urſache. Vorſicht bei biſſigen Thieren dürfte jederzeit
ge=
boten ſein.
Wie aus Frankfurt a. M. mitgetheilt wird, ſind dort unter
den Kindern die Maſern ausgebrochen und ſoll dieſe Krankheit ziemlich ſtark
graſſiren und ſogar einen bösartigen Charakter angenommen haben.
Redaction und Verlag: J. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.