Darmstädter Tagblatt 1876

Abonnemendspreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auzwärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men zn 1 Mark 80 Pf. pro Quartal
mel Toſtauiſichlag und Beſtellgebülhr.

(Frag= und Anzeigeß(att)
Mit der Sanntags=Beilage:

Inſerate
verdemangenommer nDarnſiad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Fridr. Blözer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie autwärtg
von allen ſollden Annoneen= Erpe=
ditionen.

139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Lreigamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.

N125

Donnerſtag den 20. Juni

1876

B e k a n n t m a ch u n g.
Ein 2. 3., 4. und 5. Communalſteuer=Nachtrags=Hebregiſter liegt von heute ab
8 Tage lang zu Jedermann's Einſicht auf unſerem Büreau offen.
Zugleich bemerken wir, daß Beſchwerden gegen die im Regiſter enthaltenen Anſätze
binnen der erſten vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich
oder mündlich zu Protokoll bei Großh. Kreisamt Darmſtadt vorgebracht werden müſſen,
und daß ſpäter vorgebrachte Beſchwerden keine Berückſichtigung mehr finden können.
Darmſtadt, den 27. Juni 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
5525)
Ohly.

5526) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an den, von den Erben nur unter der
Rechtswohlthat des Inventars angetretenen
Nachlaß der Rentner Joh. Georg Kling's
Eheleute von Darmſtadt ſind, bei Meidung
der Nichtberückſichtigung binnen vier Wochen
von heute an bei unterzeichnetem Gericht
anzumelden.
Darmſtadt, den 21. Juni 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Hirſch,
Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Stadtrichter.

Bekanntmachung.
Die bei dem Artillerie=Depot vorkom=
menden Böttcherarbeiten ſollen auf dem Sub=
miſſionswege an den Mindeſtfordernden ver=
geben werden. Hierauf Reſtectirende wollen
ihre Offerten verſiegelt bis zum 4. Juli
cr., Morgens 9 Uhr, zu welcher Zeit der
Termin und die Eröffnung derſelben ſtatt=
finden ſoll, hierher einreichen. Die Be=
dingungen liegen während der Büreau=
Stunden im Büreau des Artillerie=Depots
zur Einſicht offen, auch werden dieſelben
auf Verlangen gegen Zahlung der Copialien
dieſſeits verabfolgt.
Darmſtadt, den 27. Juni 1876.
5527)
Artillerie=Depot.

ſchiedener Abtritts=Anlagen vorkommenden
Maurer=, Zimmer=, Dachdecker= u. Weiß=
binder=Arbeiten durch Soumiſſion vergeben
werden. Voranſchlag und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt jzur Einſicht
offen, woſelbſt auch die Soumiſſions= Offer=
ten einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 27. Juni 1576.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

Bekanntmachung.
5 Die bei der Anfertigung eines Glas=
Abſchluſſes in dem Schulhaus in der
Friedrichſtraße vorkommenden Schreiner=
Schloſſer= und Lackier=Arbeiten, ſowie die
Lieferung eines Füllregulirofens ſollen Frei=
tag den 30. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
durch Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen anf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, wo=
ſelbſt auch die Soumiſſions=Offerten einzu=
reichen ſind. Darmſtadt, 27. Juni 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlny.
5496)

5495) Bekanntmachung.
Dienſtag den 4. d. Mts, Vormittags
10 Uhr, ſollen die bei der Herrichtung ver=

Stamm= und Brennholz= Ver=
ſteigerung
in den Ober=Namſtädter Gemeinde=
Waldungen.
1. Montag den 3. Juli
in den Diſtricten Buchwald, Finſterhöllen=
berg und Kützenwald.

90 Kiefernſtämme von 25.-50 Cmtr.
Durchmeſſer, 12-15 Met. Länge.
60 Fichtenſtämme und Lärchenſtämme
von 20-25 Emtr. Durchmeſſer, 10-15
Met. Länge.
45 Stück Fichtenſtangen von 10-15
Met. Länge.
2. Dienſtag den 4. Juli
in den Diſtricten Bogelherd, Silberberg,
Kätzenwald und Buchwald:
253 R. Mtr. Kiefern=Scheitholz,
56 „ Nadel=Prügelholz,
160
Nadel=Stockholz.
2900 Stück Nadel=Wellen
3. Mittwoch den 5. Juli
in den Diſtricten Strüth und Hainböhl.
25 Fichten= und Lürchenſtämme von 20
bis 25 Emtr. Durchm., 12-15 Met. Länge.
15 Fichtenſtangen von 12-15 Met.
Länge.
34 R. Mtr. Buchen=Scheitholz,
18 „ Nadel=Prügelholz,
Buchen=Stockholz,
14 „
10
Nadel
300 Stück Buchen=Wellen,
300 „ Nadel=Wellen.
Die Zuſammenkunft iſt den erſten Tag,
in dem Diſtrict Buchwald, den zweiten Tag
im Vogelherd und den dritten Tag im
Diſtrict Strüth jedesmal Morgens 8 Uhr.
Gegen verſchriftsmäßige Bürgſchaft wird
Zahlungsfriſt bis Michaelitag l. Js. geſtattet.
Ober=Namſtadt, am 26. Juni 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=
Ramſtadt.
Breitwieſer.
5528)

Arbeits=Verſteigerung.
Nächſten Montag den 3. Juli, Mittags
Uhr, ſollen zu Weiterſtadt in dem Ge=
meindehaus die Dach=Unterhaltungsarbeiten,
verüberſchlagt zu 37 Mark 65 Pfg, an
den Wenigſtnehmenden verſteigt werden.
Weiterſtadt, den 27. Juni 1876.
In Auftrag
Großherzogl. Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
5529) Reitz, Wegwärter.
319

M. 125

1162

A 125.

1163

Ber vorgerückter Jauſon verkaufe.
Beige, neue moderne Deſſins Met. M. -. 60 Pf.
do.
d0
do.
„ 1.— „
diverſe Haüsser Cretonmes,
Aattume u. Jacommety
„ 50 „
Einfarbige wollene Haſetas.
90
„
Eine große Parthie Beste Met. 30, 40 u. 50 „
Lomls Preuss.

5534) Von meinen ſorgfäültig gewählten Vordeauz-Weinen, in
Bordeauæ lagernd und ab dort zu beziehen, empfehle ich:

C6tes
Blage
Médoes
Ludon
Lamarque
Richebon Moulis
Chatean Citran
„ Mouton d’Armailhae (fein ziemlich voll)
„ Brown BovdCantenac
de Pichon Longueville (ſehr fein „

lgut preiswerth)
hleicht)
gut ziemlich voll)
(mild bouquetreich)
(voll, reif)
ſſehr fein, bouquetreich)
(ſehr fein;ſehr gr. Boug.
„
„ „

per Orhoft von ca. 300 Flaſch.

Léoville Pöyferre
„
Gruand Larose
Haut Brion
Lafite
„
Proben ſtehen zu Dienſten.

und gut)

200.
225
265
300
425
500
850
950.
1200.
1500.
1500
1800.
2000
„ 2200

und voll)
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Carz tll Caummant,
Weingroßhandlung.
Comptoir: Rheinſtraße 23 im Seitenbau.

Teinſtes Blummehl.
1a Nr. O von vorzügl. Backart, trotz des
ſeitherigen Aufſchlags nur 26 Pfg. per Pfd.
Ia Nr. 00 ebenfalls ſehr ſchön, 24 Pfg.
per Pfd. empfiehlt
Schuſter=
8 feorg happel, gaſſe lb.

5539) Magdalenenſtraße 12 im mittleren
Stock iſt eine gut erhaltene Zimmer=
Douche zu verkaufen.

Feinſten gereinigten Weingeiſt,
Frucht=, Franz= und Hefenbranntwein
empfiehlt billigſt
Carl Watsinger,
Louiſenplatz 4.
5540)

5340) ½ Morgen Heugras nächſt der
Gasfabrik abzugeben. Näheres bei der Exp.
Friſche Sendung
6315)
grassburger Chocoladen
Franzöſiſches Fabrikat
in anerkannt vorzüglicher Qualität, als:
Banille, Gewürz= und Geſundheits=
Chocoladen, Pralinees und Choro=
ladeplätzchen in feinen Cartons zu 50 u.
60 Pfg., ſowie die allen Schwachen und
Reconvalescenten ſo nützliche Cacoigna zu
2 Mark per Pfund empfiehlt
Georg Liebig Sohn.

Beſter Eimbeersyrup,
Limonadenpulver und die Beſtandtheil=
zu Brauſepulver empſiehlt
Carl Watzinger,
5535)
Louiſenplatz 4.

5536) Ein gebrauchtes Klavier von
6½ Oct. iſt billig zu verkaufen. Näheres
Alexanderſtraße 6 eine Treppe hoch.

5 Kinder=Sitzwagen
preiswürdig zu verkaufen. Näheres bei
Portier, Rheinſtraße Nr. 9.

5541)
Fliegenfünger
ſind eingetroffen.
A. Boos, Holzſtraße.

Vermiethungen.
3200) Neue Kiesſtraße 57 iſt die Man=
ſarde an ruhige Leute zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen.
Fr. Kuhn, Carlſtraße 33.
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LrCurh.
2⁄₈
C0.
STTATAxAAAARATATT
3270) Aliceſtraße S nächſt der Frank=
Pfurterſtraße iſt der 3. Stock nebſt allen
N0 Bequemlichkeiten zu vermiethen und
bis 1. Juli zu beziehen.
G.
pw.
G..
pu”
TATAARAAATxAxAAAAX2N

3966) Promenadeſtraße 35 parterre zwei
ineinandergehende Zimmer mit Möbeln.

1164

M 125.

3315)
Schulſtraße Nr. 4.
Im oberen Stock 3 Zimmer mit allem
Zubehör zu vermiethen und vom 1. Juli
an oder auch früher zu beziehen. Näheres
im Laden.
3559) Dieburgerſtraße 60 2r Stock
(4 Zimmer ꝛc.) zu vermiethen u. bis 1. Juli
Wilh. Schupp.
zu beziehen.
3717) Eliſabethenſtraße 21 iſt der
3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten, alsbald beziehbar, zu
B. Katzenſtein.
vermiethen.
44251) Rheinstrasse 23
Eine vollständig neu herge-
richtete Wohnung, 7-SPiecen,
abgeschlossener Vorplatz und
sonst allen Bequemlichkeiten,
Gartenvergnügen eto., als-
1 bald zu beziehen.
,

4282) Bleichſtraße 40 ein Zimmer mit
oder ohne Möbel ſofort zu beziehen.
4455) Ein Zimmer ohne Möbel zu
vermiethen. Eliſabethenſtraße 1 Vorderhaus.
4557) Kiesſtraße 5 ſind zwei Logis zu
vermiethen.
4781) Wendelſtadtſtraße 48 iſt eine
Wohnung von 3 Zimmern, Manſardenſtube
mit Glasabſchluß und ſonſt allen Bequem=
lichkeiten, neu hergerichtet, zu vermiethen.
4794) Zwei ineinandergehende ſchöne
möblirte Zimmer, auf die Straße ſehend,
ſofort zu vermiethen Eliſabethenſtraße 4,
nahe dem Ludwigsplatz.
4990a
Bleichſtraße 45
ſind 2 fein möblirte Zimmer für 1 oder
2 Herren zu vermiethen und ſofort beziehb.
Nüheres daſelbſt im 3. Stock.
4688) In der Nähe des Saalbaus
ſind ſofort zu vermiethen:
Bel=Etage, enthaltend: 5 Piscen,
reſp. 7 Piscen, darunter 1 Salon,
Küche, ſchöne Magd= und Bodenkam=
mer u. ſ. w., Stallung für 3 bis 5
Pferde, Remiſe, Gartenantheil u. lau=
fendem Waſſer.
Ferner:
Ein Logis, 4 bis 5 Piécen, Küche,
Magd= und Bodenkammer, paſſend
für eine Wittwe, oder eine ruhige
Familie.
Beide Logis ſind ſchön eingerichtet
und geſunde ſchöne Lage
Zu erfragen bei der Expedition.
B
E
B
5045) Ein hübſch möbl. Parterre= Zim=
mer iſt am 12. Juli oder auch ſpäter zu
vermiethen. Waldſtraße Nr. 4.
5079) Frankfurterſtraße 7 ein möblirtes
Zimmer ſofort zu verm. Auskunft bel Etage.
5137) Gartenſtraße 13 ſind 2 Logis zu
vermiethen, 1 gleich zu beziehen.
Desgl. 1 möblirtes Zimmer.
5263) Liebfrauenſtraße 67 ein Zimmer
zu vermiethen im 2. Stock.

5264) Bleichſtraße 35 ein möblirtes Vermiſchte Nachrichten.
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
5296) Ein kleines Logis Arheilgerſtraße, 5116) Lateiniſche Stiliſtik.
Nr. 37 zu verm. und ſogleich zu beziehen. Dr. Herber, Gymn=Acteſſiſt 3. D. Kiesſtr.3
5413) Promenadeſtraße 56
5354) Ein braver Junge kann in die
der dritte Stock nebſt drei Manſardenzim=
mern an eine ruhige Familie zu verm. Lehre treten. J. Böttinger, Tapezier.
5542) Ecke Mathildenplatz u. Zeug= 5482) Zu einem allein ſtehenden Beamten
wird eine tüchtige geſetzte Perſon geſucht,
hausſtraße iſt der mittlere Stock, neu, die die feinere Küche, die Führung eines
hergerichtet, 5 Zimmer, Vorplatz, Haushaltes verſteht und ſich der ganzen
Mitgebrauch der Waſchküche u. Bleich= Hausarbeit unterzieht. Guter Lohn; dau=
ernde Stellung. Näheres im Verlag.
platz, zu beziehen.

5543) Das von Herrn Hoffapell=
meiſter Nesvadba bewohnte Logis,
Ernſt=Ludwigſtraße 3, erſter Stock mit
Balcon ꝛc., iſt zu vermiethen.
5544) Ein neu möblirtes Zmmer zu
vermiethen und alsbald zu beziehen.
Volz, am Markt.
5545) Landwehrſtraße 15 parterre Stube
und Kabinet zu vermiethen.
5546) Wienerſtraße 20 iſt im Hinterbau
ein ſchönes Logis mit freier Ausſicht nach
der Straße zu beziehen.
Daſelbſt iſt im Vorderhaus die Manſarde
bis 1. Oct. anderweit zu verm. Auch kann
daſelbſt ein möbl. Zimmer abgegeben werden.
5547) Heinheimerſtraße 27 iſt ein klei=
nes Logis zu vermiethen.

5483) Ein braves Dienſtmädchen kann
ſofort in Dienſt treten.
Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
5484) Ein ſolides Mädchen, welches
bürgerlich kochen kann und ſich jeder Haus=
arbeit unterzieht, wird nach Höchſt a. M.
geſucht. Lohn 180 Mark. Eintritt ſogleich.
Näheres bei L. Wich, Verdingerin, Eliſa=
bethenſtraße 35.
5485) Ein Mädchen wünſcht Laufdienſt
ſ auf den 1. Juli für Morgens frühe.
Langegaſſe 33, 2 Stiegen hoch.

5494) Ein tüchtiger Copiſt oder Copiſtin,
ſowie Damen, die ſchon im Retouchiren
geübt find, finden danernde Stellung.
Photographiſches Atelier
Franz Hohmeier.

Steinkohlen=Bezugs=Geſellſchaft,Friede=
An unſere verehrlichen Mitglieder ergeht die ergebenſte Bitte um Herrichtung der
Lagerräume für die Aufnahme der Kohlen beſorgt ſein zu wollen, indem nunmehr mit
der regelmäßigen Anfuhr derſelben begonnen iſt. Diejenigen Empfänger, welche noch
keine Kohlen lagern können, werden dringend erſucht, dieſes unverzüglich dem Rechner
Herrn Th. Kalbfuß ſchriftlich mittheilen zu wollen, und erlauben wir uns noch zu
bemerken, daß bei der Unterlaſſung dieſer Mittheilung etwaige Störungen im Abladen
den Sänmigen zur Laſt fallen dürften.
5548)
Der Vorſtand.

Leih= u. Pfandhaus v. Georg lepper,
Darmstadt, große Ochſengaſſe 16.
Intereſſenten hiermit die Notiz, daß ich in Folge ein=
getretener Verhältniſſe einſtweilen gezwungen bin, die Ver=
ſteigerungen verfallener Pfänder nicht mehr abzuhalten u.
bitte daher verfallene Pfandſcheine pünktlich einzulöſen
oder zu renoviren, im andern Fall die Gegenſtände ver=
kauft werden.

Eex- Da ich nach obiger Annonce keine Verſtei=
gerungen mehr halte, bin ich in Stand geſetzt, in meinem
Laden, große Ochſengaſſe 16, alle verfallenen Gegen=
ſtände ſehr billig zu verkaufen.
Geog Lapuer,
5436)
Pfandhausbeſitzer.

5549)
Moderne Cachemir-Umhiuge, Jaauettes,
Costumes, Japoms, Reisomömtel OtC. ver=
kaufe bei vorgerückter Saiſon billigſt aus.
Louse Preuss.

M 125

1165

5225)
Saalbau zll Darmstadt.
Donnerſtag den 29. und Freitag den 30. Juni, von Abends 18 Uhr an:
Alnterhaltungs-Muſik
ausgeführt von der
ganzen Kapelle des Großherzogl. Heſſ. Garde=Dragoner=
Regiments Nr. 23
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Engel.
Entree Perſon 20 Pfg.
W. Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im Saale ſtatt.
H ä u ß e P
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
M. Neuſtadt, Aeranderſtaße.

.
Krxzrxrxrzixzzxrxrxxr7.
5550)
Rodes.
b Für ein bedeutendes Haus in Heidel= P
4 berg wird zu ſofortigem Eintritt eine 4
de
4 tüchtige erſte Arbeiterin geſucht.
„ Näheres bei Gebr. Gelfius,
Hutfabrik, Darmſtadt. H
1.

ARTTzaxrzzzxxrzrrXrz

1

1Uboin;

welche einen lohnenden Bau=Artikel pro=
viſionsweiſe übernehmen wollen, mögen ihre
Adreſſe unter Nro. 71745 einſenden an
Haaſenſtein u. Vogler in Stuttgart.
5519) Für mein Aſchaffenburger Geſchäft
ſuche mehrere Schreiner auf gute Accord=
Arbeit zu ſofortigem Eintritt.
A. Neubecker in Offenbach,
Inhaber des Eiskeller=Baugeſchäftes
in Aſchaffenburg.
5521)
Schreiner,
auf Modellarbeit und Zeichnen=Werkzeuge
geübt, finden bei hohen Accorden dauernde
Beſchäftigung in dem
Polyt. Arb. Inſtitut von
J. Schröder.

5551) Für ein ſehr leiſtungsfähiges
Cigarren-en-gros-deschäſt wird ein
bei der Kundſchaft eingeführter Agent
für Darmſtadt u. Umgegend
gegen gute Proviſion geſucht, und
belieben hierauf Reflectirende ihre
Adreſſen unter H. R. 5867 an die
Annoncen-=Erpedition von D. Frenz in
Mainz zu hinterlegen.

5552) Ein zuverläſſiger erfahrener Herr=
ſchaftskutſcher wird geſucht. Näheres zu er=
fragen bei
Fr. Gieſecke, Sattler,
Eliſabethenſtraße 36.

5553) Abhanden gekommen.
Ein kleiner weißer Pudel mit einem ſchwar=
zen Band um den Hals, ganz glatt geſchoren,
mit geſchnittenen Ohren, auf den Namen
„Putzel' hörend. Abzugebengegen Belohnung
ſob. Kiesſtr. 70. Vor Ankauf wird gewarnt.

Historischer Verein.
5554) Samſtag am 1. Juli
Ausflug nach dem Mönchsbruch
zur Beſichtigung der in deſſen Nachbarſchaft
gelegenen Grabhügel.
Abfahrt nach Groß=Gerau 12, 22.
5555) Eine Köchin reſp. Küchenhaus=
hälterin wird nach einem Badeort geſucht.
Lohn 45 Mark per Monat.
Frau Neßling, Louiſenſtraße 30.
5556) Sonntag den 25. d. Mts. wurde
ſ auf dem Schießplatz bei Griesheim eine
Kleidertaſche mit mehreren Schlüſſeln nebſt
Portemonnaie verloren. Der redliche Fin=
der wird gebeten, dieſelbe gegen Belohnung
in der Steinſtraße Nr. 21 abzugeben.

Wer eine Annonte hier oder auswärts
TO veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die Anon=
cen=Expedition von Klausengieim
& Vogler ia Vaankkurta. M.,
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt,
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.

Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheitholz pr. Rmtr. 17 Mark
Kiefern=
11
Beſtellzeit: Dienſtag, Freikag u. Samſtag
Vormittags von 8-1 Uhr.
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen ſind 55 Pf.
ſ an den Fuhrmann zu entrichten.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.
Samstag den 1. Juli Vorabendgottesdienſt um 15 Uhr. Morgengotesdienſt um 81 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 10 Min.
320

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Juni.
Darmſtadt, 28. Juni. Se. Königliche Hoheit der Großherzog=
haben mittelſt allerhöchſter Entſchließung vom 23. dſs. den Miniſterialrath
im Geſammt=Miniſterium Dr. Carl Neidhardt zum außerordentlichen
Geſandten und bevollmüchtigten Miniſter am Königl. Preußiſchen Hofe;
ſowie mittelſt a. h. Entſchließung vom 25. dſs. den Miniſterial=Secretar
1. Kl. Geh. Legations=Rath Karl v. Werner zum Miniſterialrath im
Geſammt=Miniſterium, zu ernennen geruht.
Das am 27. dſs. Mts. erſchienene Gr. Regierungsblatt
Nr. 33, 41 Bogen ſtark, enthalt: Verordnung, die Ausführung des Berg=
geſetzes vom 28. Januar 1876, insbeſandere die Anlegung und Führung
der Berge, Grund= und Hypothekenbücher in den Provinzen Starkenburg
und Oderheſſen betr.
In der Sitzung der zweiten Kammer vom 27. Juni beantwortete
die Regierung die Interpellation Edingers in Betreff der Reichsbahnen
dahin: Sie ſei zur Zeit nicht in der Lage, ſich über ihre künſtige Stellung
zu dem Proiect auszuſprechen, da ohne Kenntniß der Bedingungen und
künftigen Verwaltungseinrichtungen, unter den für das Reich ein größerer
Compler von Eiſenbahnen dem Eigenthume und der Verwaltung nach
Ubertragen werden ſoll, die Prüfung des Projects weder vom Standpunkte
der Reichsverfaſſung aus, noch aus dem Geſichtspunkte der Intereſſen des
Reichs und der betheiligten Bundesſtaaten ermöglicht iſt.
0 Die zweite Kammer beſchäftigt ſich ſeit Dienstag mit der Berathung
der Geſindeordnung und nahm die Verhandlung indeß nur einen
langſamen Fortgang und wird derſelbe erſt am Donnerstag in erſter Leſung
zum Abſchluß gebracht werden können. Der Grundſatz, daß der Kontract=
bruch, ſowohl Seitens der Dienſtboten, wie der Dienſtherrſchaft, abgeſehen
von der Verpflichtung zum Schadenerſatz. mit Geldbuße von 10-40 M.
geahndet werden ſoll, wurde angenommen, ebenſo das Princip, daß ſdie
Dienſtzeit wenn nichts anders beſtimmt iſt eine einjährige, beginnend
mit dem erſten Werktag nach Weihnachten iſt, jedoch Beſtimmungen ge=
troffen, wonach Abweichungen von dieſer Regel nach Ortsſtatut ſtattfinden
koͤnnen.
- Die am 27. Juni Mittag 1 Uhr im Saale des Schützenhofes ſtatt=
gehabte, von dem Proteſtantenverein berufene Verſammlungl faßte in Sachen
der Kirchenſteuer nach langer und oft ſehr erregter Debatte auf Vor=
ſchlag des Landtagsabgeordneten Hrn. Hofger.=Advocat Dr. Weber ( Offen=
bach) folgende Reſolntionen:
1. Führt auch die Selbſtſtändigkeit der Kirche mit Nothwendigkeit zu
einer Kirchenſteuer, ſo muß doch, um eine ſolche in Zukuft als berechtigt er=
ſcheinen zu laſſen, gefordert werden:
1) daß alsbald die Kirchenverfaſſung anf dem geſetzlich vorgeſchriebenen
Wege bezüglich der Zuſammenſetzung der Dekanatsſynoden und der Landes=
ſynode dahin abgeändert werde, daß in den Dekanatsſynoden die weltlichen
Mitglieder überwiegend vertreten ſeien, und daß ſür die Landesſynode freie
Wahl ohne Rückſicht auf den Stand des zu Wählenden ſtattfindet, oder doch
mindeſtens ein überwiegendes Stimmenverhältniß zu Gunſten der weltlichen
Mitglieder geſichert ſei;
2) daß auf Grund eines neu zu erlaſſenden Wahlgeſetzes unter Auflöſung
der jetzigen Synode eine andere Synode gewählt und durch dieſe das Budget
für 1877 und die folgende Jahre verabſchiedet werde;
9) daß das Staatsgeſetz vom 23. April 1875 alsbald in ſeinen be=
treffenden Vorſchriften über den Ausſchlag der Kirchenſteuer auf Grund der
Communalſteuerkapitalien eine ſachgemäße Aenderung etwa dahin erleide, daß
vorzugswetſe die Einkommenſteuerkapitalien hierbei Berückſichtigung finden, und
daß dieſes Steuergeſetz bei dem nüchſten Steuerausſchlag ſchon zur Anwendung
komme;
4) daß eine Herabminderung der Steuer im Allgemeinen und insbe=
ſondere durch Zuſammenlegung von Pfarreien, Reviſion der Beſoldungs=
noten, Verminderung des Perſonals des Obercanſiſtoriums und durch Anſchlag
der Pfarrwohnungen bei den Beſoldungsquoten herbeigeführt werde.
1I. Der Austritt aus der Kirche kann mit Rückſicht auf die religiöſen
Intereſſen der Familien und mit Rückſicht auf die national=politiſche Wich=
tigkeit der Vermeidung jeder Schwächung der evangeliſchen Kirche Deutſch=
lands, und da es ſich zur Zeit weder um eine Bedrängniß der Gewiſſen
noch um zwingende äußere Gründe handelt, nicht als gerechtfertigt ange=
ſehen werden, und es iſt deßhalb davon abzurathen.
III. Durch ein von der Verſammlung zu wählendes Comite von
7 Mitgliedern ſind die oben geſtellten Forderungen zur Kenntniß der Staats=
regierung und des Oberconſiſtoriums zu bringen. Daſſelbe iſt ermächtigt,
zu deren Verwirklichung im Namen dieſer Verſammlung fernerhin thätig zu
ſein und erforderlichen Falls eine wiederholte Verſammlung einzuberufen.
Als weiteres Deſiderium wird auf Antrag eines Anweſenden noch
die Aufhebung der Stolgebühren angereiht.
D. Z.
Die Fahnenweihe des hieſigen Krieger=Vereins, an welcher
ſich außer den unter dem Protectorate Sr. Großherzogl. Hoheit des Prinzen
Ludwig beſtehenden Vereine unſeres Landes, auch Vertreter von Krieger=

Vereinen unſerer Nachbarſtaaten Preußen, Bayern, Baden und ſogarl aus
Elſaß=Lothringen betheiligen, ſcheint nach dem uns vorliegenden Programme
ſich zu einem bedeutungsvollen patriotiſchen Feſte zu geſtalten. Am Vor=
abend des Feſtes findet: Als Einleitung im Garten des Schützenhofes ein
großes Concert, und am 1. Feſttag Morgens 6 Uhr als Feſtgruß eine
Lagesreveille auf dem Marktplatz ſtatt. Von 8-12 Uhr Empfang der
auswärtigen Vereine und Geleitung unter Muſik und Böllerſchießen nach
ihren betr. Localitäten.
Nachmittags 2 Uhr ordnet ſich der Feſtzug auf dem Kapellplatz und
erfolgt der Abmarſch von dort Punkt 3 Uhr durch die Schulſtraße,
Schützenſtraße, obere Hügelſtraße, Wilhelminenſtraße, Eliſabethenſtraße,
Grafenſtraße, Rheinſtraße zum Feſtplatz. Nach geſchehenem Aufmarſch auf dem
Louiſenplatz, werden die Feſtjungfrauen, welche ſich mit der zu weihenden Fahne
in den huldvollſt höchſten Orts zur Verfügung geſtellten unteren Räumen
des Palais verſammelt, durch Muſik nach der vor dem Moument errichte=
ten Tribülne, woſelbſt die Spitzen der Militär= und Civilbehörden, wie die
geladenen Ehrengäſte Platz nehmen, geleitet. Nach Begrüßung der
Feſtgäſte durch den Präſidenten des hieſigen Krieger=Vereins ſerfolgt die
Uebergabe der Fahne durch die Sprecherin der Jungfrauen und hierauf der
eigentliche=Weiheact durch Pfarrer Dr. Sell. Ein Hoch auf Kaiſer und
Reich durch den Verbands=Präſidenten, ſowie Abſingen des Lieds „ Deutſch=
land über Alles” wird den Schluß der ceremoniellen Feier bilden und ſich
hierauf der eigentliche Feſtzug durch nachſtehende Straßen der Stadt: Obere
Rheinſtraße, Paradeplatz, Alexanderſtraße, Obergaſſe, große Ochſengaſſe,
Marktplatz, Ludwigsſtraße, Ludwigsplatz. ob. Eliſabethenſtraße, Wilhelmi=
nenſtraße, Rheinſtraße, Neckarſtraße, Sandſtraße nach dem Saalbau ſin
Bewegung ſetzen. Ein gemeinſchaftliches Banket abwechſelnde Reden und
Toaſte, verbunden mit Concert und Feuerwerk wird der weitere Verlauf
der Feſtlichkeiten bieten.
Als Ausdruck der dankbaren Anerkennung für die geſtiftete Fahne hat
der Krieger=Verein am 2. Feſttag laußerzseinem Spaziergang nach der
Ludwigshöhe) für den Abend einen Feſtball im Saalbau vorgeſehen und
ſollen hierzu alle diejenigen Damen eingeladen werden, welche Beiträge
zu fraglicher Fahne gezeichnet haben.
Bei den Dimenſionen des Feſtes und den zu erwarlenden zahlreichen
auswärtigen Beſuche, glaubt der Krieger=Verein an die Bewohner der
Straßen, durch welche der Bug paſſiren wird, die Bitte richten zu dürfen
durch Beflaggung ihrer Häuſer zur Erhöhung der Feier zbeitragen zu
wollen.
— Die Stipendien aus der Stiſtung der Gemeinden des Großherzog=
thums beim 25jährigen Regierungs=Jubiläum Hr. K. H. des Großherzogs
ſind für 1876 mit je 525 Mark verliehen worden dem stud. med. Frank
aus Darmſtadt, stud. phil. Obenauer aus Eich (Rheinheſſen) und stud.
theol. Magenbach aus Alten=Buſeck.
Die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Polytechniker Berna
wegen Zweikampf mit tödtlichem Erfolge, iſt auf den 13. Juli an=
beraum,
Bis jetzt ſind nicht weniger als 26 Anglageſachen vor das nächſte
Schwurgericht verwieſen, darunter auch die wegen der Eiſenbahnbilletunter=
ſchleife auf der Strecke Babenhauſen=Wiebelsbach.
Der Ertrag der Staats=Hundeſteuer betrug im Jahre 1874 in
N. H. V.
unſerer Stadt 2279 Gulden.
Am Sonntag den 18. d. Mts. fand in Karlsruhe die Ein=
weihung der Fahne ſtatt, welche von Frauen und Jungfrauen dem dorti=
gen Militärverein dargebracht wurde. Die Hauptfeier fand in dem dicht
vor der Stadt gelegenen und zu Feſtlichkeiten dieſer Art beſonders geeig=
neten Sallenwäldchen ſtatt. An dem durch die Hauptſtraßen der feſtlich
geſchmückten Stadt gehenden Zuge hatten ſich zahlreiche auswättige Vereine
und Deputationen betheiligt. Die Einwohnerſchaft von Karlsruhe, welche
auf dem Feſtplatze ſich eingefunden hatte, zühlte nach Tauſenden. Die Gar=
niſon war, abgeſehen von den höheren Offizieren, welche auf der Tribülne
ihren Platz eingenommen hatten, durch geſchloſſene Abtheilungen von jeder
Waffengattung. im Paradeanzug, geführt von ihren Offizieren, bei dem Feſte
vertreten. Nach Begrüßung der fremden Gäſte im Namen der Stadt durch
den Bürgermeiſter hielt der älteſte Stadtpfarrer die Feſtrede. Alsdann
hielten zwei junge Damen von den Feſtjungfrauen, deren Zahl mehr als
60 betrug. in gebundener Rede Anſprachen an die Krieger und überreich=
ten dem Vereinspräſidenten, Hauptmann Schneider. die Fahne, welcher den
Geberinnen für das prachtvolle Geſchenk dankte. Die Fahnenübergabe fand
unter dem Donner der Salutſchlſſe ſtatt, welche das Pompiercorps aus
den Geſchlltzen abſeuerte, die ihm die Stadt Karlsruhe ſ. Z. zum Geſchenk
gemacht hatte. Die von dem Wetter begünſtigte und zu einem foͤrmlichen
Volksfeſt gewordene Feier endigte mit Concert, Banket und Zapfenſtreich.
Am zweiten Feſttag veranſtalt=te der Karlsruher Militärverein als Zeichen
ſeiner Dantbarkeit gegenüber den Stifterinnen der Fahne einen ſolennen
Feſtball, welcher zahlreich beſucht war und der ganzen Feierlichkeit einen
wurdigen Abſchluß verlieh.

Redaction und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.