Abonnementpreis
6 Mark jährlich inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Poſi=
ättern Beſiellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark vo Pf. pro Quartal
Inck Poſlauſſchlag und Beſtellgebühr.
139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Freigamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
N121
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Weins für das
ſtüdtiſche Hospital dahier ſoll auf das
2. Semeſter d. J. in Soumiſſion vergeben
werden.
Für gewöhnlichen Weiß= und Rothwein/
wird ein reiner leichter Rheinwein aus den
Jahrgängen 1872-74 und als beſſerer
Rothwein ein älterer guter Bordeaux
vor=
geſehen.
Die verſiegelten Offerten, in welchen die
Preisangabe per geaichte Literflaſche einſchl.
Steuer und ausſchließlich Glas, oder per
Gebinden 100 Liter zu berechnen ſind,
ſind nebſt Proben bis längſtens 26. d. Mts.
auf dem Büreau des Hospitalmeiſters
ab=
zugeben.
Darmſtadt, den 12. Juni 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
5248a
Ohly.
Freitag den 23. Juni
5250) Bekanntmachung.
rrä Für das ſtädtiſche Hoſpital dahier ſoll
die Lieferung nachſtehender Fournituren zu
Bettwerk, Kleidern ꝛc., als:
220 Met. Leinwand zu Bettücher doppelbr.
chenſchürzen, 144 zu gebilde Handtücher, 30 „ „ zu gebilde wergene
Handtücher, 60 „ „ zu wergene Küchen=
Handtücher,
144 Stück feine weiße Taſchentücher,
Servietten,
78 Met. feine weiße Leinen zu
Hals=
tücher,
168 „ Shirting zu Vorhänge,
230 „ Baumwollköper zu
Frauen=
ſacken ꝛc.,
geſtreiften Zwilch zu Männer=
85 „
kleider,
45 „ geſtreiftes Baumwollzeug zu
Schürzen,
524
48 „
24 Paar wollene Strümpfe,) geſtrickte,
Socken,
„
24 „ baumwollene Unterhoſen,
Socken,
48 „ lederne Schlappen,
60 „ Cocosmatte zu Gangläufer,
15 „ Stück Schocktuch zu
Aufwaſch=
lumpen und
162 Kilo Roßhaare,
auf dem Wege der Soumiſſion vergeben
werden.
Die deßfallſigen Offerten nebſt Proben,
die Preisangaben nach Meter ꝛc. berechnet,
ſind längſtens den 26. d. Mts. auf dem
Büreau des Hoſpitalmeiſters einzureichen,
woſelbſt auch die ſeitherigen Muſter
einge=
ſehen werden können.
Darmſtadt, den 12. Juni 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Holz=Handlung v. Gebr. Vogel
Nauheim bei Groß=Gerau.
Großes Lager OF. 5791
ſelbſt ausgehauener Daubhölzer
4909) für Bier= und Weinfaß.
5288) Ein faſt neuer Herrn=Sommer=
Anzug billig zu verk. Näh. in der Exp.
5290) Ein ſchwarzer großer Neufundländer
Hund iſt billig zu verk. Ruthſenſtraße 4.
5319) Ein gebrauchter Erker u.
Zim=
merthüren zu verkaufen.
Ballonplatz 2.
L. Fries.
Bekanntmachung.
Für das ſtädtiſche Hoſpital ſoll die
An=
fertigung nachſtehender neuer Mobilien ꝛc.,
ſ als:
6 mittelgroße Tiſche, gelb polirt,
6 Strohſeſſel,
6 Spiegel,
6 Nachttiſche, gelb polirt,
12 Waſchſchüſſeln von Blech, lackirt,
12 Krankentafeln von ſchwarzem Blech,
lackirt und
1 kupferne Sitzbadwanne,
auf dem Soumiſſionswege vergeben werden.
Die Muſterſtücke können bei, dem
Hoſpitalmeiſter eingeſehen, ſowie die
deß=
fallſigen Soumiſſionen verſiegelt bis
läng=
ſtens 26. d. Mts. an denſelben abgegeben
werden.
Darmſtadt, den 12. Juni 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
5251)
Ohly.
5131) Oberndorfer Dickwurzpflanzen u.
Erdkohlrabenpflanzen werden abgegeben.
Dieburgerſtraße Nr. 41.
Neue Liſſabonner Kartoffeln,
Matjes=Häringe,
eingekroffen.
Emanuel Fuld.
Kirchſtraße.
5321)
Prxxzrzrzzzzraxzrxr.
55323)
Velocipede.
Ein großes vollkommen wohlerhalte=
I nes Belocipede, engl. Fabrikat, ſteht
E wegen Abreiſe für 285 Mark zu
N verkaufen. Nr. 30 Caſinoſtraße.
e.pv½
AAAzPaazrrrzzzrzrn
5338)
A e ch t e n
Nordhäuſer
Kornbranntwein
garantirt für 48 pCt. zum Anſetzen
per ½ Liter 34 Pfg.
Bei größeren Quantitäten bedeutend billiger.
Ph. veber,
Karlſtraße 24.
„
Zahnſchmerzen
jeder Art werden augenblicklich vertrieben durch
Dr. Hiesch's Lahn Mundwasser.
Dieſes ausgezeichnete Mittel iſt zu
be=
ziehen in Gläſern 50 Pfg. von
Georg Liebig Sohn.
309
M 121.
1126
Engllsche Bisqulls von F. Mrletsch.
5
AIbert
Mixed I.
Mixed II.
Craahneh.
Ebenſo die beliebt. Sorten v. Huntley &am;Palmers Reading,
ſoeben eingetroffen bei
V. Weber,
Eliſabethenſtraße 14.
Boutsche Schaunnueime
8
von
L. Oppmann in Würzburg.
General=Agent: Eranz August Peppler.
Haupt=Depot und Detail=Verkauf bei
Carl Wilk 5 Schützenſtraße 5 Darmſtadt.
9D,
4 hs
364.
AaA02A.
124,
202404
LuUrsnnununuät nun u Anuunnuuni,
4
1„
R Loehund's Hatz-Homis.
„
ein neues Produkt aus der Fabrik von Ed. Loeflund in Stuttgart, wohl=
B3
ſchmeckender noch als Malz=Extract, dem Bienenhonig ähnlich, jedoch milder
W und nicht kratzend im Schlund, daher auch das angenehmſte Hausmittel gegen
1
R jede Art von Huſten, äußerſt ſchmackhaftes Nährmittel für Kinder und Kranke, ds
K für letztere zugleich ein beliebtes Corrigens auf Arznei, iſt in Gläſern zu 1 M.
88 aus jeder Apotheke zu beziehen. In Darmſtadt: in der E. Merck'ſchen
33
ge Apotheke, Hof=Apotheke und Hirſch=Apotheke.
14
5137) 33
R ag an ag aa o ii A R an g o u r on A e i o
8e94
v0
RBUuuAumsnnuutarAauaaasUtung
5257) Ein noch wenig gebrauchter Divan, 5049) Caſerneſtraße 64 ein gut möbl. ſchickter Modellſchreiner geſucht von Julius
billigſt zu verkaufen. Ob. Schützenſtr. 20. Zimmer im 1. Stock an einen ledigen Herrn=Wurmbach, Eiſengießerei zu Bockenhein
5340) ½ Morgen Heugras nächſt der lſofort zu vermiethen.
4455) Ein Zimmer ohne Möbel zu
Gasfabrik abzugeben. Nüheres bei der Exp.
vermiethen. Eliſabethenſtraße 1 Vorderhaus. 5281) Amnnonce.
Pra. Mohnöt per ½ Lit. 75 Pf.
4528) Ein einzelnes Zimmer mit: Eine mit allen häuslichen Arbeiten ver=
„ Nußöl „ „
69 „ oder ohne Möbel billig zu vermiethen. traute ältere Perſon wird zur Führuiz
garautirt rein, von ausgezeichnetem) Beſſungen, Ecke der Kirch u. Hügelſt. 25. des kleineren Haushaltes einer Famle
Geſchmack, empfiehlt
miethen. Heidelbergerſtr. 51.
Ph. Weber, 5348) Ein leines Logis in geſunder Lage., des ſeitherigen Wirkungskreiſes beßinden 4.
5345)
Carlſtraße 23.
5346) Die berühmten Pfarrer Kayſer's
Großherzogliche Handelskammer zu Darmſtadt.
Hühneraugen-Pſlästerchen
nach deren 2- 3maligem Gebrauche das
Samſtag den 24. Juni 1876 Abends 6 Uhr.
Hühnerauge ſchmerzlos ſchwindet, empfehle
in Schächtelchen 12 Stück Pflaſter zu
Tagesordnuug: Jahresbericht pro 1875.
1 Mark.
Heorgh Jiebig Hohn.
Schreiviehrer Candek aus ean,
Vermiſchte Nachrichten.
ab7 Heſſiſche Ludwigs.
Aupg ifrkambh
Wshadbad. Eiſenbahn=Geſell=
XE1₈
Sude- Ha.
ſchaft.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, dah
der im Sommer=Fahrplan angekündige
Badezug zwiſchen Darmſtadt und
Stock=
tadt vom 26. l. Mts. ab bis auf Weiteres
gefahren wird.
Mainz, den 22. Juni 1876.
5341)
Der Verwaltungsrath.
Wussbodenanstrich,
2288)
und
Wohnen
der Fußböden wird beſteus und billz
ausgeführt von
Wiſh. Hill.
Rittergaſſe 4
Beſtellungen können gemacht werden
bei Herrn Friedr. Schäfer, Ludw=
8 Platz 7.
Sandformer
lauf Maſchinenguß geübt, ſowie ein
ge=
bei Frankfurt a. M.
[H 6147
5347) Ein möblirtes Zimmer zu ver=l(2 Perſonen) zum baldigſten Eintritt
ge=
ſucht. Offerten unter A. H. mit Angabe
Arheilgerſtraße 23. Expedition des Blattes.
Vermiethungen.
4068) Wienerſtraße 11 iſt der mittlere
Stock mit Glasabſchluß. 4 Zimmer, Küche,
Geräthkammer ꝛc. bis Mitte Juli
ander=
weitig zu vermiethen. Preis 368 Mark.
K. Auton.
55)) Eheinstrasse 2-
Eine vollständig neu
herge-
richtete Wohnung, 7-SPiecen,
abgeschlossener Vorplat= und
sonst allen Bequemlichkeiten,
Gartenvergnügen ete.,
als-
bald zn beziehen.
Heffentliche Hitzung:
[630
5350)
eröffnet Montag den 26. Juni den
Schluß=Cyclus ſeiner 12ſtündigen Schreib=Methode.
Vermöge derſelben wird die Umwandlung der Schrift von Grund aus bezwecl
und Geſchäfts= u. Kaufleuten, Beamten, Studirenden, Gewerbtreibenden ꝛc.
eine nach der neueſten Art formirte Handſchrift beigebracht und belieben ſich verehrl.
Iutereſſenten, welche noch beabſichtigen, an dieſem Schluß=Cyelus Theil zu nehmen,
geſl. Tags vorher — Sonntag von 9 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags
in der Wohnung deſſelben Mathilden=Platz 10) anzumelden.
Dieſe ſeine Schreib=Methode hat ſich in Anſehung der günſtigen Erfolge, welche
mittelſt derſelben - (während der Dauer 19 jähr. ausſchließl. Unterrichts=
Ertheilung-
erzielt wurden, von Seiten hoher u. höchſter Regierungen, von HH. Profeſſoren
und Lehrern an reſp. Uuiverſitäten, Gymnaſien und Realſchulen, ſowie durch
die Betheiligung - (nachweisbar 4430 Schülern) — Seitens des Beamten=, Militär,
Gelehrten=, Geſchäfts. u Kaufmanns=Standes, ungetheilte Anerkennung erworben.
5306) Eine perfecte Köchin wird ſo= 5309) Ein Mädchen, im
Kleidermache=
gleich in eine Villa bei Bingen geſucht. Das ſ geübt, ſucht Beſchäftigung in und außer den
En Nähere bei Frau Zimmermann, Kiesſtraße.
Haus. Pädagoggaſſe 4 dritter Stock.
[ ← ][ ][ → ]E 121
5351
Darmſtädter Volksbank.
Eingetragene Genoſſenſchaft.
Von Montag den 26. d. Mts. an befindet ſich unſer Geſchäftslokal in unſerem
Hauſe, Steinſtraße Nr. 2, Ecke der Hügelſtraße.
Der Vorſtand.
Jaalbau Darmstadt.
Samſtag den 24. Juni 1876, Abends 7 Uhr:
Großes Kinder-Concert.
zur Feier des 50jährigen Jubiläums
5352)
on
9.
74 RDx
Ls -AN9
ausgeführt von
300 Hchüſern und Hchülerinnen ſtädtiſcher Hchuſen,
unter Leitung
des Großherzogl. Stadtcantors C. Völsſug
und unter gütiger Mitwirkung
des Herrn Hof=Schauſpielers Hofmann, der Herren Hof=Concertmeiſter Büchler und
Weber, des Herrn Kammermuſikers Bauer, der Herren Hofmuſiker Peter u. Reiz,
ſowie des Herrn G. Zaun.
PROGRA AA
MB. Die vorkommenden Chöre ſind meiſt von Erk bearbeitete Volksweiſen.
Erſte Abtheilung.
1) Feſtgeſang am Jubiläumstage. Gedicht von C. Völſing. Nach einer
Melodie im Volkston von Hullah, geſungen vom ganzen Kinderchor.
2) Prolog, gedichtet von Dr. F. Bender, geſprochen von Herrn Hofmann.
3) Tage der Wonne. Gedicht von Göthe. Nach der Melodie: „Aennchen von
Tharau ꝛc. von F. Silcher, geſungen vom ganzen Chor.
4) Waldvögelein. Gedicht von O. v. Redwitz. Nach einer in ganz
Deutſch=
land verbreiteten Volksweiſe, geſ. vom ganzen Chor.
5) Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Celli von Fr. Schubert, vorgetrageu
von den Herren Weber, Peter, Bauer, Büchler u. Reiz. (Erſter Theil.)
6) O lieb ſo lang du lieben kannſt! Gedicht von Freiligrath. Melodie:
A. Geiſtliches Volkslied aus dem Jahre 1609; b. Weltliches Volkslied in Moll,
geſungen von der höheren Mädchenſchule.
7) Sologeſang. Abendempfindung, comp. von W. A. Mozart, vorgetragen von
Herrn G. Zaun.
Bekannte Volksweiſen, geſungen von der Müdchen=
2. Sandmanuchen,
Mittelſchule.
8) b. Thüringer Vollkslied,
Zweite Abtheilung.
1) Commerlied. Gedicht von Paul Gerhardt 1656). Melodie: Nach A. E.
Müller. Arrangirt von L. Erk. Der ganze Chor.
2) Waldandacht. Gedicht von Fr. Rückert. Nach der Melodie: „Freund, ich
bin zufrieden" ꝛc., geſungen von der höheren Mädchenſchule.
3) Vaterlandslied. Gedicht von Dr. W. Bruel, comp. nach einer Volksweiſe v.
C. V., geſungen vom ganzen Chor.
4) Abſchiedslied: Morgen marſchiren wir ꝛc. Im Voltston, comp. v. J. Stern,
geſungen von der Stadtknabenſchule, 1. Claſſe.
5) Quintett von Fr. Schubert. (Zweiter Theil.)
6) Das zerſtörte Neſt. Gedicht von K. Beck, geſungen von der Stadtmädchen=
Schule, 1. u. 2. Claſſe.
7) Sologeſang: Auf dem Waſſer zu ſingen, comp. von Fr. Schubert, Op. 72,
vorgetragen von Hrn. G. Zaun.
A. Gefunden. Gedicht von Göthe. Melodie: Aus dem Sängerhain von L.
Erk, geſungen von der höheren Mädchenſchule.
8) h. Hirtenlied. Gedicht aus dem Feſtkalender von Pocci und Görres. Mel.:
Arrangirt von L. Erk. Der ganze Chor.
Der Reinertrag iſt für eine Erkſtiftung beſtimmt.
1127
5353) Ich warne hiermit Jedermann,
weder auf meinen Namen etwas zu leihen
noch zu borgen, indem ich für Nichts hafte.
Philipp Jacob Engel,
Gärtner.
5334) Zum ſofortigen Eintritt werden
verlangt ſpäteſtens 1 Juli: 1 Koch oder
Köchin, 1 Kellner, 1Hausburſche, 1
Küchen=
ſpülmädchen, alles Jahresſtellen.
Reſtauration Saalbau Darmſtadt.
5354) Ein braver Junge kann in die
Lehre treten. J. Böttinger, Tapezier.
5355) Eine reinliche Frau empfiehlt ſich
im Waſchen u. Putzen. Langegaſſe 10.
5356) Mit einem anſtändigen, von Herren
und Damen leicht verkäuflichen Artikel, iſt
ſohne Zeitverluſt anſehnlicher Nebenverdienſt
zu erlangen. Adr. sub W. W. 90 bei
Haaſenſtein &am; Vogler, Halle aſS., frei
niederzulegen.
H5530b
S.
5
Geſucht.
In einer kleinen hieſigen Familie wird
bei guter Behandlung ein braves junges
Mädchen vom Lande per 1. Juli geſucht.
Derſelben wäre Gelegenheit geboten, ſich
in allen häuslichen weiblichen Arbeiten
aus=
zubilden. Näheres in der Exp. d. Bl.
5358) Ein freundl. Familien=
Logis von 6-8 Zimmern mit Zu
behör wird zum 1. October oder früher
zu miethen geſucht.
Offerten sub 98 bef. d. Exp. d. Bl.
5359) Ein junger Mann ſucht unter
ſehr beſcheidenen Anſprüchen Koſt u. Logis
in einer braven Familie, möglichſt in der
Nähe des Marktes. Gef. Franco=Offerten
mit Angabe des Preiſes werden bis Ende
d. Mts. sub B 13 poſtlagernd Darmſtadt
erbeten.
5360) Samſtag den 17. Juni ſind zwei
Canarienvögel (Männchen u. Weibchen)
ſentflogen. Dem Wiederbringer eine gute
Belohnung. Schulſtraße 4 im Laden.
5361) Theilnehmenden Verwandten und
Freunden hiermit ſtatt jeder beſonderen
An=
zeige die traurige Mittheilung, daß heute
früh 10 Uhr unſere liebe Frau und Tante
Caroline Roſenthal ſanft entſchlafen iſt.
A. Roſenthal
und die trauernden Verwandten.
Die Beerdigung findet Freitag
Nachmit=
tag 5 Uhr vom Sterbehauſe, Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 16, aus ſtatt.
Ner eine Annonce hier oder auswärts
Dc veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die
Anon=
cen=Expedition von Gangenatein
& Vogler ie Frunkſuria. N.,
deren ausſchließliches Geſchäft es iſt,
Anzeigen in alle Zeitungen der Welt billigſt
zu vermitteln.
1128
M. 121.
Die polytechniſche Schule zu Darmſtadt.
Der Raum unſeres Blattes geſtattet uns nicht, ein
vollſtändiges Referat über die in der. zweiten Kammer
ge=
pflogenen die polytechniſchen Schule betreffenden Verhandlungen
zu bringen. Wir wollen jedoch hervorheben, daß die Vertreter
der Regierung Herr Miniſter=Präſident von Starck Excellenz
und Herr Miniſterialrath Knorr entſchieden für Erhaltung und
gedeihliche Förderung des Polytechnikums eingetreten ſind. Als
Gegner der techn. Hochſchule haben geſprochen: die Abgg.
Schrö=
der, Hirſchhorn, Kugler und von Rabenau. Als Vertheidiger
und Freunde des Polytechnikums haben das Wort ergriffen:
die Abgeordneten Heinzerling, Dittmar, Denninger, Schulze,
Racke, Dumont, Wolfskehl, Liſt, Oſann und Welcker.
Die Leiſtungsfähigkeit und die nach kurzer Zeit des
Be=
ſtehens (ſeit 1869) ſehr günſtigen ja hervorragenden Reſultate,
welche das Polytechnikum erzielt hat, ſind von keiner Seite
an=
gezweifelt worden. Doch glaubten die Gegner, daß das
Poly=
technikum ſeiner Natur nach als Hochſchule mit immer ſteigenden
Ausgaben die Kräfte des Landes ſehr in Anſpruch nehmen werde.
Demgegenüber erörterten die Freunde der Anſtalt, daß die ideellen
Güter, die hohen Güter des Wiſſens und Könnens, welche durch
das Wirken der Anſtalt unter den Söhnen des Landes in erſter
Reihe verbreitet werden und dadurch eine Hebung der Gewerbe,
u. Induſtrie, nämentlich aber der Kunſtgewerbe zur Folge haben,
eine neue und bedeutende Quelle der Steuerfähigkeit ſind. Auch
blieb nicht unerwähnt, daß ein kleiner Staat wie Heſſen ſeine
ganze Selbſtſtändigkeit gerade in der Fürſorge für das höhere
Unterrichtsweſen zum Ausdruck bringen müſſe und nur dadurch
ſich noch einige Bedeutung erhalten könne. - Für eine
Verle=
gung der Anſtalt nach Gießen konnte Niemand auftreten. Der
Vertreter der Stadt Mainz Dr. Dumont gab indeß der
Re=
gierung anheim, eine eventuelle Verlegung des Polytechnikums
nach Mainz in's Auge zu faſſen, woſelbſt ein dafür zu
verwen=
dender mit bedeutenden Mitteln ausgeſtatteter ſ. 9.
Univerſitäts=
fond beſteht.
Immerhin iſt als hoch erfreuliches Reſultat der jüngſten
Kammerverhandlungen zu conſtatiren, daß das Beſtehen der in
Preußen und von allen andern techn. Hochſchulen hoch
anerkann=
ten Anſtalt nicht mehr in Frage kommen kann. - Wie immer
ſo hat auch diesmal neben unſeren beiden ſtädtiſchen Vertretern,
den Herren Welcker und Wolfskehl, der Abg Dr. Oſann ſich
als ein warmer Fürſprecher für die Anſtalt und für die Intereſſen
der Stadt Darmſtadt erwieſen. Bei der Abſtimmung wurde
bekanntlich beſchloſſen der Regierung für jedes einzelne Jahr der
laufenden Finanzperiode 1876ſ78 als Pauſchalſumme den Betrag
von 123, 840 Mark Ordinarium u. 4960 Mark Extraordinarium
zur Vervollſtändigung des Lehrapparates zur Verfügung zu
ſtellen. Im Ganzen ſind 6700 Mark weniger verwilligt
wor=
den, als die Regierung für Extraordinarien angefordert hatte,
deren Nichtbewilligung jedoch eine weitere Folge nicht haben
wird als die, daß die Vervollſtändigung der Sammlungen eben
nicht in ſo kurzer Zeit geſchieht, als im Falle der vollſtändigen
Bewilligung.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Juni.
2 Die geſtrige Sitzung zweiter Kammer war wie derum ausſchließlich
der Budgetberathung gewidmet und wurde die Stelle eines dritten
Raths bei der neu zu errichtenden Miniſterialabtheilung für Bauweſen,
welche an Stelle der in Wegfall kommenden Ober=Baudirection tritt,
nach lebhafter Debatte, dem Antrag des Ausſchuſſes entſprechend, geſtrichen.
Der Antrag des Abg. Jöckel ſämmtliche Rentämter aufzuheben
und deren Geſchäfte den Diſtrietseinnehmern zu übertragen rief eine
lebhaſte Debatte hervor. Da die Regierung indeß den Nachweis lieferte,
daß hierdurch keine Erſparniß erzielt werde, da ſonſt wiederum eine
Ver=
mehrung der Diſtrictseinnehmereien erfolgen müſſe, weil eine Vergrößerung
der Bezirke ſchon im Intereſſe des Publikums unthunlich ſei, zog der
An=
tragſieller ſchließlich ſeinen Antrag wieder zurück. — Der Antrag des
Aus=
ſchuſſes die Reg. zu erſuchen, das Geeignete zu veranlaſſen, daß das Ka=
taſtervermeſſungsweſen einen raſcherer Verlauf nehme und baldigſt im
gu=
zen Umfang des Landes durchgefuhrt werde wurde angenommen.
0 (Stadtverordnetenſitzung vom 22. Juni.) Der
Bürger=
meiſter berichtete über den außerordentlich wohlwollenden Empfang dn
Deputation in Sachen des Polytechnikums bei S. K. H. dem Großherzg
u. ſprach den Vertretern der Stadt, ſowie dem Abg. Oſann den Dank d
Stadt für ihre Haltung in der Kammer aus. — An der
Realſchul=
ſollen 4 neue Parallelklaſſen errichtet werden, welche die Anſtellung von
4 akademiſch gebildeten Lehrern und Verwendung einiger Hilfslehrer
noh=
wendig machen. Man erklärte ſich bereit, die erforderlichen Mittel zu
be=
willigen. — Das Oberſtlieutenant Kolb'ſche Haus in der oberen
Hügel=
ſtraße ſoll um den Preis von 22.500 Gulden erworben und als evangel.
Pfarrhaus verwendet werden, wofür der Stadt das Pfarrhaus in der
Kapellſtraße abgegeben wird. — Dem Kriegerverein wurde für ſein
Fahnenweihfeſt ein Beitrag von 600 M. bewilligt, und für die
Gewerb=
ausſtellung auf dem Marienplatz ein koſtenloſer Waſſerabſtich gewuhrt-
Für den Bau eines Leichenhauſes im Spital und Aufſtellung eins
Blitzableiters wurde der Betrag von 13.200 M. ausgeworfen, dagegen die
Neupflaſterung der Fahrbahn des Kirchhoſes abgelehnt, ebenſo das
Geſuch der Octroiaufſeher wegen Gehaltserhöhung.
Unſere hieſige Schützengeſellſchaft hat das diesmalige Geburtsſeſt
ihres hohen Protectors Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs in
beſon=
ders feierlicher Weiſe begangen. Am Morgen des Feſttages überreichten
die beiden Schützenmeiſter Sr. Königl. Hoheit in beſonderer Audienz ein
Schlltzentableau mit der Inſchrift l. Ihrem Allerdurchlauchtigſten, Protettar
und Oberſchlltzenherrn Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Heſſen
und bei Rhein zum 70. Geburtstag. am 9. Juni 1876, bringt die hießig
priv. Schützengeſellſchaft ihre herzlichſten Glückwünſche dar.- Se. Köngl.
Hoheit, ſichlbar erfreut, verſicherte die Geſellſchaft Ihres fortdauernden
gnädigen Wohlwollens. Auf dem Schießhaus ging es unterdeſſen bewegl
zu. Auf allen Ständen knatterten die Schüſſe, galt es doch einen Kampf
um die Ehre des Tags, die durch tüchtige Preiſe anerkannt wurde.
Ge=
mälde, Silber, Rutzgegenſtände ꝛc. waren im Gabentempel geſchmahul
aufgeſtellt.
Die Preisvertheilung war mit einer beſonderen Feierlichkeit eingeleilz,
indem den Schützen, welche auf den verſchiednen Scheiben je die höchſten
Punkte erzielt hatten Eichenkränze überreicht und um den Hut gelegt
wur=
den. Dieſer Auszeichnung wurden theilhaftig die Schützen Gascard, Forle,
Gelfius, Germann und Altmeiſter Quiting in Folge ſeiner beſonderen
Ver=
dienſte um das Schützenweſen.
Nach beendeter Preisvertheilung nahm der Oberſchützenmeiſter das
Wort. um zunächſt Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzoz in erhebenden
Wor=
ten einen Toaſt auszubringen, der die allſeitigſte und freudigſte
Zuſtim=
mung fand, währenddem die Kapelle die Heſſenhymne intonirte. Es ſolz
ten Loaſte auf die Prinzen des Gr. Hauſes, auf unſre Militärführung,
auf den langiährigen Präſidenten Baur ꝛc. Harmonie=Muſik mit Lanz
vergnügen beſchloß dieſen für alle Theilnehmer genußreichen Tag.
— Die Vorbereitungen zur Fahnenweihe des hieſigen Krieger=Vereins
welche am 9. Juli hierſelbſt abgehalten werden wird, ſind in vollem Gang
und haben bis heute über 56 auswaͤrtige Krieger=Vereine reſp. deren
Ber=
lreter, ihre Betheiligung bei dieſem Feſte zugeſagt. Da nach den
ergang=
nen Einladungen noch eine bedeutend groͤßere Anzahl Vereine erwarei
und ſich auch die Landbevölkerung bei dieſer Gelegenheit einfinden wird,
ſo durfte dieſes Feſt der Stadt Darmſtadt immerhin von Nutzen ſein.
In welchem Maße die dahier vor Kurzem neuentſtandene
Buod=
jabrik den Dank des Publikums verdient, mag aus der einfachen Thazſache
erhellen, daß, während die Mehlpreiſe von jetzt weſentlich höher ſind,
al=
die im verfloſſenen Winter, ſchon bei Entſteyung der Fabrik nicht nur de
unmittelbar zuvor ſtattgehabte Brodaufſchlag wieder fallen gelaſſen worden
ſt, ſondern ſeitdem ſogar noch eine Ermäßigung der urſprünglichen
Lar=
ſtattgehabt hat. Auch zeigt ſich überall das Beſtreben das Brod in beſtl
nd ſich gleich bleibender Qualität zu liefern. Möge dem Inſtitut,
welche=
eine Thätigkeit Ubrigens nicht blos auf die hieſige Stadt beſchrünkt, au
ſerner die Gunſt des Publikums erhalten bleiben, um uns durch die dadurt
geſchaffene geſunde Concurrenz den dermaligen, in Vergleich zu anderen
Städten ſehr erfreulichen Zuſtand dauernd zu ſichern
*) Hr. Gander aus Mainz, durch ſeine treffliche „
Schreiblehr=
methoder bekannt, hat ſeit einigen Wochen hier einen Lehr=Cyclus
erſſ=
net und, den von glaubwurdiger Seile uns gewordenen Mittheilungen
u=
folge, liegen in der That gediegene Reſultate - welche derſelbe bei einer
Unzahl junger Leute ſowohl, als auch Männern in bereits vorgerücktem Aller,
erzielte - vor. Es iſt auffallend, in welch kurzer Friſt die noch ſo ſteiſen,
und unleſerlichen Buchſtaben des Unterrichtnehmenden zu einer außerordenl
lich gefälligen Handſch iſt umgeſtaltet werden; wer die Schriftproben,
welche vor der Theilnahme an dem Unterrichte abgelegt wurden, mit denen
nach der 5. 10. und 12. Stunde des calligraphiſchen Unterrichts ver
gleichl, muß zugeſtehen, daß die auf rationellen Princivien gegründet=
Lehrmethode des Hrn. Gander in überraſchendſter Weiſe Alles leiſtef,
was ſie verſpricht und den vortheilhaſten Ruf, der ihm vorausgeht, dabe
auſ's Neue vollſtündig rechtfertigt.
- Geſtern Vormittag wurde dem bei Mechanikus Spamer dahier
be=
ſchäftigten Taglöhner Peter Licker aus Arheilgen die rechte Hand durch ein=
Hobelmaſchine derart zerquetſcht, daß derſelbe in das ſtädtiſche Hoſpital auf
genommen werden mußte.
Redaction und Verlaa: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.