48
VN
„
2 G
E60
(Frag= und Anzeigeßlatt.)
Abonnementpreiz.
6 Mark jährlich inck. Bring ciohn.
Auswärtg werden von allen
Poi=
amtern Beſtellungen
entgegrngenom=
men zu 1 Mark Lo Pf. pro Quarial
unck. Poſtaufſchlag und Beſtellgebühr.
Mit der Somntags=Beilage:
lluſtrirtes Anterhaltungsblatl.
Inſerate
vedmangmommem unDarmſtad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen don Friedr. Blötzer,
Friedrichsſtr. Nr. 1. ſowie
autwärk=
von ellm ſollden Annoncen=Erpo
ditionen.
139. Jahrgang.
Amtliches Grgan füc die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamtz, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
W104
Dienſtag den 30. Mai
1870
B e k a n n t m a ch u n g.
Das neue ſtädtiſche Anlehen betr.
können die ausgegebenen Interimsſcheine nunmehr auf unſerer Stadtkaſſe in den
Vor=
mittagsſtunden von 8-12 Uhr umgetauſcht werden.
Außerdem ſind noch Stücke 200 und 500 Mark zum Nominalbetrag zu haben.
Darmſtadt, den 22. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4431)
Ohly.
Verſteigerungen.
Verpachtung von Lagerräumen
Die bereits früher ausgeſchriebene
Ver=
pachtung der Räume des ſtädtiſchen
Lager=
hauſes findet nunmehr im Termin:
Donnerſtag den 1. Juni l. J.,
Vormittags präcis 10 Uhr,
in den zur Verpachtung kommenden
Loca=
litäten ſtatt.
Darmſtadt, den 29. Mai 1876.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4619)
Ohly.
4613) Pferde=Verkauf.
Freitag den 2. Juni d. J.,
Vormit=
tags 11 Uhr, ſoll auf dem Hofe hieſiger
Dragoner=Kaſerne ein zum Reitdienſt,
nicht geeignetes Pferd öffentlich u.
meiſt=
bietend gegen gleich baare Bezahlung
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, am 29. Mai 1876.
Das Commando des 2. Großherzoglichen/
Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner)
Nr. 24.
4614) Holzverſteigerung
Weiterſtadt.) Mittwoch den 53½. Mai
und Donnerſtag den 1. Juni, jedesmal
Vormittags 9 Uhr anfangend, ſollen im
hieſigen Gemeindewald, Diſtrict
Täubches=
höhl, nachverzeichnete Holzſortimente
ver=
keigert werdenſ.
1) 163 Rmtr. kiefern Prügelholz,
2) 268
Stockholz,
3) 1000 Stück „ Wellen
Stämme von 26
4) 132
bis 42 Emtr. Durchm, von 8-18 Mtr.
Lünge, 117 Feſtmtr. enth., worunter eine
beträchtliche Anzahl ſchöner und iſtarker
Schnittholzklötze ſich befinden.
Bemerkt wird noch, daß den erſten Tag
das Brandholz und den zweiten Tag die
Stämme zum Ausgebot kommen.
Die Zuſammenkunft iſt jeden Tag auf
der Benzenwieſenſchneiße am Holzſchlag in
der Nähe der Gräfenhäuſer Straße.
Weiterſtadt, am 26. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Schuchmann.
2 Bekanntmachung.
7
Der am rechtsſeitigen Mainufer
unter=
halb des Zollhofs lagernde große
Blechkrahnen Schnabel
ſammt König und Roſette aus Gußeiſen,
ſowie die dazu gehörigen guß= u.
ſchmied=
ſeiſernen Theile ſollen
Montag den 12. Juni l. J.,
Nachmittags 3 Uhr,
an genannter Lagerſtelle öffentlich an den
Meiſtbietenden, gegen gleich baare Zahlung
verſteigert werden.
Die demontirten Theile des Krahnens
können bis zum 10. Juni l. J. auf dem
ſtädtiſchen Bauhof beſichtigt werden.
Die Bekanntgabe der Verſteigerungs=
Bedingungen erfolgt an obigem Termine,
doch liegen dieſelben auch ſchon vorher auf
dem ſtädtiſchen Ingenieur=Büreau im Römer
zur Einſicht offen.
Frankfurt a. M., den 23. Mai 1876.
H71272)
Bau=Deputation.
4616)
Klee=Verſteigerung.
Donnerſtag den 1. Juni 1876, Nachmittags 5 Uhr,
wird die erſte Schur Klee von ca. 5 Morgen in Looſen auf der K ühn'ſchen
Be=
ſitzung, zunächſt der Station Roſenhöhe, gegen Baarzahlung verſteigert.
4537) Bekanntmachung.
Die am 15., 16., 18. und 20. d. M.
in den Diſtricten Hohenſtein, Heidkopf,
Neuer Schlag, Heegdittel u. ſ. w.
abgehal=
tene Holzverſteigerung iſt genehmigt und
können die Abfuhrſcheine von Freitag, den
2. Juni d. J. an bei Großherzogl.
Rent=
ſamte Darmſtadt in Empfang genommen
werden.
Holzüberweiſung und erſter Abfuhrtag:
Dienstag den 6. Juni d. J.,
Abfuhr=
termin bis zum 30. Juni.
Ernſthofen, den 24. Mai 1876.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen
Preuſchen.
Feilgebotenes.
Oleander
4485)
große und kleine. Arheilgerſtraße 57.
K Vorhang=Galerien
und Roſetten
in Gold u. braun, mit Verzierungen,
äu=
ßerſt billig.
und Leder=
Bettunterlagen tücher, nur
das Beſte in großer Auswahl.
Bemalte Rouleaux
zum Fabrikpreis.
Tapeten=Geſchäft W. Schmidt,
Schulſtraße 1.
4450)
Aſtern, Levkojen bei
Handelsgärtner Hauck,
Nieder=Ramſtädterſtraͤße 33.
4617) Eine junge Ziege zu verkaufen.
Beſſunger Heerdwegſtraße 14.
267
572
R104
4618) Eine große Parthie zurückgeſetzte
„
BuuUUuau”
werden, um damit zu räumen,
unterm Einkauſspreiſe
abgegeben bei
D. Fair u. Söhne.
F wegen Geſchäfts.
gAUOTLaIA
Verlegung.
Um meinen bevorſtehenden Umzug möglichſt zu erleichtern, habe ich die Preiſe meiner
Waarenvorräthe bedeutend reduzirt und verkaufe von heute ab zu Fabrikationspreiſen:
Luſtres, Lampen, Wandarme, Candelabres, Tiſchlampen für Gas und
Petroleum, Cloſets, Piſſoirs, Pumpen, Gartenſpritzen, Springbrunnen
und Aufſütze, Bierpreſſionen, rotirende Weinpumpen, Meſſing=Garuituren,
für Thür= und Fenſterbeſchläge, Krahnen, Bentile, Badewannen,
Bade=
öfen, Brief= u. Haushaltungswaagen, Löthlampen, eine Parthie Modell=
Kochapparate für Gas und Petroleum.
P. Eraef, Darmſtadt,
Ecke der Hügel= u. Schützenſtraße.
4095)
General=Depot in Darmſtadt:
gea
H. Catmmbel e, hirſch=Apotheke.
ſt4
Unſer neues diätetiſches Hülſenfrüchten=Mehl: „Kraft und
Stoff” übertrifft alle Geſundheitsmehle durch die bisher unerreichte
Vereinigung von: Hohem Nährwerth, leichte Verdaulichkeit,
Wohl=
geſchmack bei ¼ſtündiger einfacher Zubereitung, äußerſte Billigkeit
es.
1 Pfd. 1 M. 30 Pf. Pf. 70 Pf.
Hunyadi-Jänos-Fautillen, 3-4 -1 Weinglas Ofener
Bitter=
waſſer, wohlſchmeckend und mild wirkend. 1 Schtl. 80 Pf.
Weintraubenertraet. Heilſam und lindernd bei Hals= und
Lungenleiden. 1 Glas 1 M. 30 Pf.
Verkaufsſtellen: W. Hanck, Ballonplatz. C. Hammann, Caſinoſtraße. Hrsch=
4443)
apotheke, Markt I.
Antwort auf verſchiedene Anfragen.
Kinderwagem
neueſter Art
unterſcheiden ſich gegen die früheren durch höhere Räder,
abge=
drehte Achſen, verſetzte Speichen, der Radkranz iſt aus einem
Stück gebogen, die Eiſenreife ſind zuſammengeſchweißt und heiß
Neaufgezogen, überhaupt iſt der ganze Wagen viel beſſer und
ſolider gearbeitet und läuft viel leichter.
Dieſelben loſten: in braun gfrädrig 16 bis 18 Mark per Stück.
„ weiß 4 „ 22 „ 42
Die früheren kältere Sorte mit niederen Rädern) verkaufen wir, ſö lange
Vor=
rath reicht:
in braun 4radrig per Stück 13 Mark oder 7 fl. 35 kr.
„ weiß 4
„ 18
denn ſolche verkaufen wirklich aus.
4619)
V.
Fall & Söhne.
5546) Eine gut erhaltene Kaleſche und
ein Leiterwagen zu verkaufen. Näheres
Promenadeſtraße Nr. 1.
4620) Belier= und Angora=Haaſen
billig zu verkaufen.
Neckarſtraße Nro. 19.
Levkoyenpflanzen
1. Qual. das Hundert 1 Mark, ſowie
Verbena, Fuchsva, Geranium, Canna,
Georginen, Teppichbeetpflanzen und vieles
Andere z. bepflanzen der Rabatten u.
Grup=
pen empfiehlt billigſt in erſter Qualität
H. Noack, Handelsgärtner
1278)
in Beſſungen.
Flaſchenbier
aus der Brauerei zum Hanauer Hof,
empfiehlt in beſter Qualität, pr. Flaſche
20 Pf. frei ins Haus geliefert.
F
H. E. Joohheim.
G.
Ppxaonue.
„o.
AxLAAAALunaTrrrrzr.
Klee=und Heugras=Verkaufh.
11 Morgen Klee und 4 Morgen 5
1
Heugras ſind in Abtheilungen zu
O6
d4 verkaufen bei
L. Daum,
e
4523)
Promenadeſtraße 52.)
809
Hrr.
Eol”
4AATxTTAuznzxxrzal
P
russbodenlaok
ſchnell und hart trocknend, in den ſchönſten
Farben, zu billigſten Preiſen empfiehlt
A. Höhler Hachſoiger,
Schulſtr. 16.
G. Böhme.
Feinſte Heusser Preis-Stärke,
„ Antwerpener Rels-Stärke,
Waschblau, Waschpulver, Soda ets.
empfiehlt
Emanuel Fuld,
454)
Kirchſtraße 1
4621) Die neueſten
Halsbinden & Lavaliéros
für Damen und Herren in den modernſten
Farben u. Muſtern, desgl. ſchwarze
Cra=
vatten und Halsbinden, welche nicht
ab=
färben, in 1. Qualität bei
W. Schüfer.
Herrn=u. Damen=Friſeur, Wilhelminenſra.
Abgekochten Schinken
empfiehlt
Georg Höuig,
4622) Schweinemetzger, Kirchſtraße.
Vermiethungen.
636) Grafenſtraße 35 iſt die=Bel=Etage,
beſtehend aus 8 Zimmern u. allen Ubrige=
Zugehörigkeiten zu vermiethen und ſoſor
beziehbar.
„.
Errzutzu. Axxzrzrar.
4 1701) Rheinſtraße 35 der mittlere
Stock, 7 Zimmer und abgeſchloſſenen
* Vorplatz enthaltend, und 1 Stube der
. 104
den 1.
1842) Zwei möbl. Zimmer ſind zu
ver=
miethen. Schützenſtraße 9 zwei Tr. hoch.
2227) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Karlſtraße 23.
M16) Liebigſtraße 6 iſt der 3 Stock,
aus 5 Zimmern beſtehend nebſt Manſarde
anderweit zu vermiethen und per 1. Juli
zu beziehen.
3200) Neue Kiesſtraße 57 iſt die
Man=
ſarde an ruhige Leute zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen.
Fr. Kuhn, Carlſtraße 33.
Py
WTTTTTTT1AAx2r
3270) Aliceſtraße S nächſt der Frank=
P furterſtraße iſt der 3. Stock nebſt allen F
9 Bequemlichkeiten zu vermiethen und d
Obis 1. Juli zu beziehen.
xxzrzzzrzrxrzzrX
4154) Liebfrauenſtraße 61 eine hübſche
Wohnung, beſiehend aus 3 Zimmern, Küche
u. ſ. w. für 125 fl. zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Zu erfr. Bleichſtr. 40.
4157) Liebfrauenſtraße 65 ein Zimmer
zu vermiethen und ſofort zu beziehen. Zu
erfragen Bleichſtraße 40.
6.4217) Zwei Zimmer zu vermiethen.
Karlſtraße 29 mittl. Stock.
[4284) Bleichſtraße 40 eine Wohnung
im 2. Stock, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche, Keller ꝛc., zu vermiethen.
4285) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Hügelſtraße 61.
S Rheinstrasse 2s
Eine vollständig neu
herge-
richtete Wohnung, J-SPiecen,
abgeschlossener Vorplatz und
sonst allen Bequemlichkeiten,
Gartenvergnügen ete.,
als-
bald zu bezichen.
rxzrzzzrrrzrzrzrx
E3662) Mathildenplatz Nr. 5 iſt der
drtite Stock, enthaltend 4 Zimmer u. zwei
Kabinette mit allem Zubehör zu vermiethen
und im Juli zu beziehen.
3669) Gardiſtenſtraße 16 iſt ein Logis
mit allen Bequemlichkeiten baldigſt zu
ver=
miethen.
3717) Eliſabethenſtraße 21 iſt ber
3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten, alsbald beziehbar, zu
B. Katzenſtein.
vermiethen.
3721) Alexanderſtraße 13 iſt ein großer
gewölbter Keller per ſofort zu vermiethen.
3722) Wendelſtadtſtraße 48 iſt ein Logis
im 1. Stock von 3 Zimmern,
Manſarden=
ſtuben, abeſchloſſenem Vorplatz, Bleichplatz
und ſonſt allen Bequemlichkeiten zu verm.
3966) Promenadeſtraße 35 parterre zwei
ineinandergehende Zimmer mit=Möbeln.
4041) Eck der Karl= u. Heinrichſtr. 72
ein unmöblirtes freundl. Zimmer.
4068) Wienerſtraße 11 iſt der mittlere
Stock mit Glasabſchluß. 4 Zimmer, Küche,
Geräthkammer ꝛc. bis Mitte Juli
ander=
weitig zu vermiethen. Preis 368 Mark.
K. Anton.
4129) Friedrichſtraße Nr. 9 iſt ein gut/
möblirtes freundl. Parterrezimmer ſofort zu
.
vermiethen.
pL.
p.
Rxzzzz-AnxrzzrxXra
4148) Heinrichſtraße 108 iſt
Udie elegant hergerichtete Bel=Etage,
5 beſtehend aus 6 Zimmern, Küche,
Speiſekammer, Waſchküche ꝛc. nebſt d
4½-3 großen Manſardenzimmern u. N
Bodenkammern ſofort zu vermiethen.
.
Nüheres daſelbſt.
973
4625)) In meinem Hauſe am Ernſt=
Ludwigsplatze iſt der 1. Stock, Ecke der
Ernſt=Ludwigſtraße, zu vermiethen u. ſofort
zn beziehen.
Frau Adelheid Schwab.
4282) Bleichſtraße 40 ein Zimmer mit
oder ohne Möbel ſofort zu beziehen.
4286) Bleichſtraße 40 ein Zimmer mit
Balkon nebſt Kabinet, auf Verlangen auch
Küche dazu, mit oder ohne Möbel zu
ver=
miethen und ſofort zu beziehen.
4451) Zimmer u. Cabinet o. M. gleich
zu beziehen. Louiſenſtraße 14.
4455) Ein Zimmer ohne Möbel zu
vermiethen. Eliſabethenſtraße 1 Vorderhaus.
4495) Ein Laden zu vermiethen.
An=
fragen 8 B 64 an die Exp. d. Bl.
4496) Ein hübſches möbl. Zimmer
ſo=
fort zu vermiethen. Nieder=Ramſtädterſtr. 45.
4525) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen, Hügelſtraße 65 Vorderhaus.
4557) Kiesſtraße 5 ſind zwei Logis zu
vermiethen.
4567) Stifiſtraße 59 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen.
4577) In meinem neu erbauten Hauſe
untere Bleichſtraße 53, iſt die bel=Etage
ſo=
wie der 2. Stock, beſtehend aus je 5 Piecen,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz, Magd= u.
Bodenkammer, Mitgebrauch der
Waſch=
küche u. ſ. w. baldigſt zu vermiethen.
Georg Heyl, Hof=Zimmermeiſter.
4583) Untere Bleichſtraße 53 zunächſt
den Bahnhöfen, ein Laden mit dazu
ge=
hörigem Logis zu vermiethen und alsbald
zu beziehen.
Georg Heyl,
Hof=Zimmermeiſter.
4623) Rückertftraße 10 iſt das Parterre=
Logis nebſt allen Bequemlichkeiten bis
1. Jull zu beziehen.
4624) Arheilgerſtraße 25 zwei Zimmer,
Kabinet, Küche nebſt Zugehör.
Vermiſchte Nachrichten.
4457a) Latein, Griech., Franz., Engl.,
Ral., Spaniſch. Dr. Herber, Kiesſtr. 3.
Zur gefälligſten Beobachtung!
Meine Amerik. Glanzwäſcherei befindet
ſich Eliſabethenſtraße Nro. 46 (früher
Neckarſtraße Nr. I).
4609)
Georg Uhrig.
2911) Große Scheuer und verſchiedene
trockene Lagerräume zu vermiethen.
Frankfurterſtraße 27 (rüher Naßziger).
4464) Ein Lehrling unter günſtigen
Bedingungen kann eintreten.
J. Nohl, Schloſſermeiſter, Martinſtr. 22.
4599) Cs wird ein geräumiger
Laden mit oder ohneſWohnung in
der Nähe vom Marktplatz,
Ludwig=
ſtraße oder Ernſt=Ludwigſtraße zu
miethen geſucht.
Näheres in der Expedition.
4600) Geſucht zu ſofortigem Eintritt
ein braves Mädchen zu einem Kinde.
Roßdorferſtraße 14, 3. Stock.
4602) Mehrere Weißbindergeſellen
ſucht
Franz Kraus.
4605) Im Blumenthal=Biertel wird
3. 1. J. 1 möbl. Zimmer gefl. Offerten
nimmt entgegen die Expedition unter A. W.
4626) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Große Kaplaneigaſſe Nr. 10 zwei
Stiegen hoch.
4627) Ein Burſche mit guten
Zeug=
niſſen (militärfrei) wünſcht eine Stelle als
Bedienter oder Kutſcher anzunehmen.
Näheres bei der Expedition.
Jnduſtrie
26 Uhulrzaih
Darmſtadt 1876.
Vergebung von Bauarbeiten. Die Beſchaffung der zur Maſchinen=
Aus=
ſtellung auf dem Marienplatz dahier erforderlichen Baulichkeiten und
Einfrie=
digungen ſoll auf dem Soumiſſionswege vergeben werden. Die Arbeiten, einſchließlich
Lieferung der Materialien, welche Uebernehmer wieder zurückzunehmen hat, ſind
zu=
ſammen zu 4520 Mark veranſchlagt. Zeichnungen und Beſchreibung der Arbeiten,
ſowie die Accordsbedingungen können vom 26. bis 31. d. Mts. auf dem Büreau des
Großherzoglichen Gewerbvereins - Rheinſtraße 14 - von den Intereſſenten
eingeſehen werden, woſelbſt auch die Offerten, verſiegelt und frankirt, mit der
Auf=
ſchrift: „Gebot für die Bauarbeiten zur Maſchinen=Ausſtellung' bis ſpäteſtens
Mittwoch den 31. Mai l. J. eingeſendet werden müſſen. An dieſem Tage,
Nach=
mittags 3 Uhr, erfolgt die Eröffnung der eingelaufenen Submiſſionen, bei welcher auch
die Intereſſenten zugegen ſein können.
Darmſtadt, den 22. Mai 1876.
Das Ausſtellungs=Comits des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
Busch.
14590)
974
M 104
4628
Für ein feines Waaren Geſchäft
wird ein die nöthigen Schulenntniſſe beſizender Lehrling geſucht. Selbſtgeſchriebene
Offerten sub J. L. Nr. 90 an die Exp. d. Bl.
Wandtafeln über Ankunft und Abgang ſämmtlicher
Eiſenbahnzüge dahier im Sommerfahrplan 1876
Preis 10 Pf., ſowie
Fahrpläne in Taſchenuhr=Format
zum Einlegen in die Uhrdeckel, 5 Pf. in der
L. C. Wittich'ſchen Hoſbuchdruckerei.
H ä u ß e r
in den beſten Lagen, mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshüuſer mit ſchöne
Garten=Anlagen. Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
L. Mav, Steinſtraße Nr. 6.
Hiermit erlaube mir ergebenſt anzuzeigen, daß ich unter Heutigem eine
amerikauiſche
Glanz
und Fein=Wäſcherei
errichtethabe. Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, wird es mein ſietes Beſtreben ſein,
nur durch gute und pünktliche Bedienung mir das Vertrauen meiner geehrten
Auftrag=
geber zu erwerben und zu erhalten.
Darmſtadt, den 22. Mai 1876.
Hochachtungsvoll
Eüse Reischel,
4459)
Neckarſtraße Nr. 1. Hinterhof.
Geſehäfts=Verlegung & Empfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein Geſchäft und Wohnung Carlſtraße
Nr. 6 verlaſſen und nunmehr Carlſtraße Nr. 27 im Hauſe des Hrn.
Ochſen=
metzger Hein wohne.
Zugleich verfehle ich nicht, mein Schuhmacher=Geſchüft unter Leitung meines
Sohnes in Erinnerung zu bringen uud werde durch gute geſchmackvolle Arbeit bei
billigen Preiſen meine werthen Auftraggeber zufrieden iſtellen. Für das ſeitherige
Vertrauen beſtens dankend, bitte ſolches auch ferner bewahren zu wollen.
Achtungsvoll
4629)
W. Herruuamm Wtue.
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
M. Neuſtadt, ueranderſtuaße.
4630) Warnung und Bitte.
Ich erſuche die Herren Gaſtwirh,
meinem Sohne Johannes keinerlei
Ge=
tränke weder auf Koſten Anderer noch auf
eigene Rechnung zu verabfolgen.
Suſanna Ziſe.
4631) In einen kleinen Haushalt min
auf Johanni ein Mädchen für die Küch=
und Hausarbeit geſucht. Neckarſtraße 2
dritter Stock.
4632)Ein
Gemüsegärtner
durchaus
zuverläſſiger Mann,
mit den beſten langjährigen Zeugniſſen,
dem man zugleich die Aufſicht des kleinen
Oeconomiehofs eines Weinguts am Rhein
anvertrauen kann, doch aber alle Arbeiten
im Garten zu übernehmen hat, wird z
engagiren
g e ſ u ch t.
Offerten mit kurzem Befähigungs
Nachweis oder Zeugnißabſchrift beſurz.
ſunter Nr. V. 61270 die Annoncen=Exped.
Haaſenſtein u. Vogler in
Franb=
furt a. M.
4633) Ein Schüler oder Schülerin, welch
die hieſigen Lehranſtalten beſuchen, finde
gute Aufnahme. Näheres Landwehrſtr. 31
dritter Stock.
4634) Den am Himmelfahrtag
auf dem Felsberg irrthümlich mit
genommenen, ſeidenen Regen
ſchirm bitte in der Reſtauration
Fink, Eliſabethenſtraße 23 Darm
ſtadt, abzugeben.
8 Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige theilen
wir allen Verwandten und Freunden
hierdurch ſchmerzerfüllt mit, daß
un=
ſere innigſtgeliebte Tochter u. Schweſter
Minna Lange
im 38. Lebensjahre nach kurzen,
ſchweren Leiden an einer
Lungenent=
zündung heute Morgen in Gießen
ge=
ſtorben iſt, und bitten wir um ſtille
Theilnahme.
Darmſtadt, den 28. Mai 1876.
Mathilde Lange Wtwe.
und Geſchwiſter.
für alle hieſigen u. auswärtigen Beitungen zu
gleichen Preiſen wie bei den Zeitungs=
Expe=
olb AllIHUlun1zunm von unnonoon
ditionen ſelbſt, ohne Porto u. Speſen befinden ſich
in der Annoncen=Expedition von Radals Hosse, Frankfurt a. H.
General=Agentur in Darmſtadt. W. A. Gürtner Woogsplatz 3.
Leil 45
[ ← ][ ][ → ]M 104
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, den 30. Mai.
Die geſtrige Darmſtädter Zeitung bringt die Mittheilung, daß Se.
Königl. Hoheit der Großherzog den wirklichen Geheimen Rath, Präſidenten
des Geſammt=Miniſteriums, Miniſter des Großherzoglichen Hauſes und des
Aeußern Carl Hofmann auf ſein Nachſuchen und mit dankbarer
Aner=
kennung ſeiner treuen und ausgezeichneten Dienſtführung ſowie unter
Ver=
leihung des Großkreuzes des Ludewigsordens von ſeinen Dienſtſtellen mit
Witkung vom 1. Jum d. J. an zu entlaſſen und mit Witkung vom
glei=
chen Tage ab den Präſidenten des Miniſteriums des Innern Julius Rinck
Freiherrn von Starck zum Präſidenten des Geſammt=Miniſteriums und
Miniſter des Großherzoglichen Hauſes und des Aeußern, ſowie zum Miniſter
des Innern und zum wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädicate
Ex=
cellenz' ernannt haben.
— Den Preisrichtern über das Denkmal für die Angehoͤrigen und
Gefallenen der heſſiſchen Diviſion wurden aus Anlaß ihrer uneigennützigen
Mitwirkung Orden verliehen und zwar: dem Profeſſor Dr. Hahnel zu
Dresden das Comthurkreuz 2. Cl. des Philippsordens, dem Profeſſor Dr.
W. Lübke zu Stuttgart, dem Baurath J. Raſchdorff zu Cöln und
dem Bildhauer A. v. Nordheim zu Frankfurt a. M. das Ritterkreuz
1. Cl. des Philippsordens.
Diſtrictseinnehmer H. Berntheiſel in Langen
(Dienſtnachrichten)
wurde auf Nachſuchen mit dem Charakter als Rendant in den Ruheſtand
verſetzt; Rentamtmann Schliephake in Schotten an das Rentamt Gießen
verſetzt und dem temporär in Ruheſtand verſetzten Rentamtmann G. Heim
das Rentamt Schotten übertragen.
0 Der Finanzausſchuß zweiter Kammer beantragt
Nichtbewilli=
gung der von der Gr. Regierung angeforderten 50,000 M. für
Auf=
beſſerung der Bezüge älterer, bedürftiger Civilpenſionäte.
Das Großherzogl. Regierungsblatt Nr. 28 vom 27. Mai
enthält: 1) Bekanntmachung, die Verwendung von Stempelmarten in den
2) Bekanntmachung. den
Provinzen Starkenburg und Oberheſſen betr.
Großherzogl. Philipps=Orden betr. - 3) Bekanntmachung. die Aufbringung
des Bedürfniſſes der Großh. Landesbrandverſicherungs=Anſtalt für 1875 betr.
— 14) Bekanntmachung, die Wahl der Geſchwornen in der Provinz Rhein=
5) Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben
heſſen für 1877 betr. Vicinalwegbaufonds für die Provinz Rheinheſſen für 1874.-6)
Ueber=
ſicht der von Großh. Miniſterium des Innern für 1876 genehmigten
Um=
lagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in den Gemeinden des
Kreiſes Lauterbach. - 7) Ertheilung von Erfindungspatenten. - 8)
Ruhe=
ſtandsverſetzungen. - 9) Concurrenz=Eröffnungen. - 10) Sterbefälle.
0 Der Caſſationshof hat in ſeiner am Montag ſtattgehabten Sitzung
nach längerer Verhandlung und Berathung in Uebereinſtimmung mit dem
Antrag der Staatsbehö=de die Nichtigkeitsklage des Dr. Moritz zu Mainz,
ehemaligen Directors der rheiniſchen Actienbrauerei, der wegen
Unterſchla=
gung und Betrug zu 1½ Jahr Gefängniß verurtheilt worden, zurückgewieſen.
Ein ſchwacher Troſt für die ſchwer geſchädigten Actionäre und Gläubiger.
Auf Veranlaſſung des Großh. Polizeiamts wurden im Lauſe
dieſes Monats zazlreiche Proben von in hieſigen Geſchäften zu Verkauf
geſtellten Lebensmitteln insbeſondere ſolche von gemahlenem Kaffee,
geſtoßenem Pfeffer, Mehl, Conditoreiwaaren ꝛc. einer chemiſchen
Prü=
ſung unterzogen und im Allgemeinen eine Verſälſchung, beziehentlich
Bei=
mengung von werthloſen oder giftigen Stoffen nicht ermittelt. Nur in
einem Falle ergab ſich bei geſtoßenem Pfeffer ein Zuſatz von 183 Procent
Thon. Der betreffende Verkaufer wird ſelbſtverſtändlich in Strafe gezogen
werden.
0 Bei dem Stadtgericht iſt von betheiligter Seite aus Anlaß eines
jüngſt eingeleiteten bedeutenden Schuldenweſens eine Anklage wegen
be=
rügeriſchen Bankrotts erhoben worden und ſieht man dem Verlauf dieſer
Angelegenheit mit Spannung entgegen.
0 Seiner Zeit wurden aus einer Wohnung in der Bachgaſſe durch
gewaltſamen, nicht vollſtündig aufgeklärten Ueberfall Geld und ſonſtige
Effecten entwendet, ohne daß man den Thäter zu ermitteln im Stande
ge=
weſen. Dieſer Tage wurde nun ein? Theil der geraubten Effecten auf
ebenſo geheimnißvolle Weiſe dem Eigenthumer wieder zugeſtellt.
0 Am Himmelfahrttag fiel eine Lauffrau in ein offenes Senkloch und
ſtarb am Sonntag weniger in Folge der erhaltenen Verletzungen als des
großen Schrecks den ſie erlitten.
Alsheim. Vor einigen Tagen ſchoß Hr. Phil. Rud. Hirſch II. auf
hiefiger Gemarkung einen ſehr hübſchen Steinadler, der eine Flugweite
von 185 M. hat.
Oppenheim. In voriger Woche wurde dahier ein Feſt gefeiert,
wie es wohl ſelten vorkommen dürfte. Es wurden nämlich drei Brüder
gleichzeitig getraut und fand die Hochzeitsfeier gemeinſchaftlich in einem
Lo=
kale ſtatt.
— Dem Feſtmahl, zu Ehren unſeres nach Berlin berufenen
Herrn Miniſterpräſidenten Hofmann wohnten ſämmtliche Mitglieder der
Miniſterien, die Mehrzahl der Ständemitglieder, viele Beamte,
Stadtver=
ordneten, Profeſſoren des Polytechrikums und des Gymnaſiums, ſowie
viele der angeſehenſten Bürger unſerer Stadt bei; ebenſo auch die
Gene=
ralität, Offiziere und Beamte des Diviſionsſtabs und eine Anzahl Offiziere
der hieſigen Garniſon. Von Auswärts hatte ſich namentlich eine größere
Anzahl Herren aus Mainz, worunter auch Herr Bürgermeiſter Wallau,
eingefunden; auch Gießen war durch ſeinen Bürgermeiſter, Herrn Bramm,
vertreten. Die Geſammtzahl der Theilnehmer mag nahe an 400 betragen
haben.
Den erſten Toaſt auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog brachte
Herr Miniſterialdirektor Freiherr von Starck aus. Derſelbe lautete:
Es iſt ein ernſter bedeutungsvoller Moment, der uns in dieſem
Saale vereinigt hat, der Moment, in welchem der Mann aus unſerer
Mitte ſcheidet, der ſeit beinahe vier Jahren das Steuerruder der
Regie=
rung unſeres Landes in ſeiner treuen und ſicheren Hand geführt hat.
Wohl mag es für uns eine Quelle freudiger Genugthuung ſein, daß der
ſeitherige Leiter unſeres eigenen Staatsweſens berufen worden iſt, eine der
wichtigſten Stellungen an der Spitze der Regierung des neugeeinten
Deutſchen Reichs einzunehmen; wir mögen uns freuen, eine für die
Ge=
ſchicke unſeres geliebten Heſſenlandes wie für die des ganzen deutſchen
Vaterlandes ſo einflußreiche Wirkſamkeit in die bei uns ſo wohlbewährte
Hand gelegt zu ſehen: zunächſt kommen wir üher das Bewußtſein eines
ſchweren, eines unerſetzlichen Verluſtes nicht hinaus. Wie ſchwer, wie
tief=
gehend dieſer Verluſt iſt, vermögen diejenigen am beſten zu ermeſſen,
welche ſeit vier Jahren in der Lage geweſen ſind, in täglicher gemeinſamer
Arbeit für das, was ſie als das Wohl des Landes erkannt haben, mit dem
Scheidenden thätig zu ſein und ſich dabei an ſeiner Mitarbeit, an ſeiner
Führung zu ſtärken und zu erfreuen. In dieſer Lage war aber vor
allen Anderen Seine Königliche Hoheit der Großherzog ſelbſt. Mit ſchwerem
Herzen hat Er ſeinem erſten Rathe die erbetene Entlaſſung ertheilt. Hätte
unſer erhabener Landesherr nur an Seine eigenen Wünſche und Intereſſen
gedacht, Er würde wohl im Stande geweſen ſein, Sich und dem Lande
die ausgezeichneten Dienſte des Scheidenden zu erhalten. Der Großherzog
hat aber nicht gezögert, einen neuen Beweis jener Opferwilligkeit zu geben,
mit der Allerhöchſtderſelbe von Anfang an an der Aufrichtung des
Deut=
ſchen Reiches Sich betheiligt hat. Wenn auch mit ſchwerem Herzen hat
Er nicht gezögert, dem Wohle des ganzen Deutſchen Reichs das Intereſſe
dieſes einzelnen Bundesſtaats, Seine eigenen Wünſche, unterzuordnen.
Möge dieſe großherzige Opferwilligkeit überall gebührend gewürdigt und
durch die Blüthe des Reichs und die Wohlfahrt ſeiner Angehörigen
ver=
golten werden! Uns Aber, den Zurückbleibenden, wird durch die
Groß=
herzigkeit unſeres Fürſten die Verpflichtung auferlegt, in der alten Treue
und Anhänglichkeit des Heſſenvolkes zu ſeinem Fürſtenhauſe enger und
feſter zuſammenzuſtehen, um dadurch das Opfer, das unſer Fürſt gebracht
hat, minder fühlbar zu machen, den Verluſt den Er mit dem Lande
er=
leidet, zu mildern.
Geloben wir uns dies, indem wir uns in dem Rufe vereinigen:
Lange lebe unſer geliebter Großherzog, Er lebe hoch!
Der nun folgende Toaſt auf Herrn Miniſterpräſidenten Hofmann,
wurde von Herrn Obergerichtsrath Görz, dem Präſidenten der 2.
Kam=
mer, in folgenden Worten ausgebracht:
Meine Herrenl Als unſer verehrter Miniſterpräſident von dem
Ver=
trauen Seiner Königlichen Hoheit zur Leitung unſeres Staatsweſens
be=
rufen wurde, hatte er die Aufgabe, daſſelbe in ganz andere Bahnen zu
lenken, als in denen es ſeither geführt worden war. Sein Programm läßt
ſich in drei Sätzen zuſammenfaſſen: nach Außen aufrichtige Reichstreue,
nach Innen liberale Entwicklung unſeres Verfaſſungslebens unter
Verein=
fachung der Staatsmaſchine und Anbahnung der Selbſtverwaltung, endlich
Begrenzung der Machtſphäre der Kirche im Staate. Und es war keine
leichte Aufgabe; wo im Staate Neues eingeführt, wo die ſeitherige
Rich=
tung unbedingt verlaſſen werden ſoll, rüſten ſich verletzte Intereſſen,
ver=
altete Vorurtheile, geſtörte Gewohnheiten zum hartnäckigen Kampfe. Und
dieſen Kampf hat unſer verehrter Gaſt kräftig und ſtandhaft durchgefochten
und das Land iſt ihm zum Dank verpflichtet, für das was er in
verhält=
nißmäßig kurzer Zeit gethan und geſchaffen hat. In dieſer Zeit hat
Heſſen treu zum Reiche geſtanden und die Staatsregierung hat, was an
ihr war, fruchtbar für Entwicklung der Reichsinſtitutionen gewirkt, in
dieſer Zeit ſind unter einträchtigem Zuſammenwirken von Regierung
und Ständen eine Reihe von Geſetzen und Organiſationen geſchaffen
worden, wie nie ſeit dem Beſtehen unſerer Verfaſſung. Man kann ja
verſchiedener Meinung ſein über das Tempo, in welchem im Staate
Re=
formen ins Leben geführt werden ſollen, aber gewiß hat es viel für ſich,
mit ſolchen, wie er gethan, bedachtſam und allmälig vorzuſchreiten, weil
darin eine um ſo ſicherere Bürgſchaſt des Beſtandes liegt; Niemand wird in
Abrede ſtellen, daß er verſtanden hat, das Erſprießliche und Nöthige in milder
Form, aber mit feſter Hand, unverrückt ſeine Ziele im Auge, ins Leben zu
führen, nach dem weiſen Grundſatz guaviter in modo, fortiter in ro.
Mitten aus dieſer erfolgreichen Thätigkeit iſt unſer verehrter Gaſt
weg=
gerufen worden zu einem freilich unvergleichlich größeren Wirkungskreiſe; er
möge mir daher geſtatten, zunächſt dem Bedauern Worte zu leihen, das
wohl allgemein im Lande gefühlt worden iſt, daß er aus dieſer Thätigkeit,
aus unſerer Mitte ſcheidet und ich darf ſagen, auch er theilt dieſes Bedauern
mit uns.
Demungeachtet können wir es nur billigen, daß er einem ſo
ehren=
vollen Rufe gefolgt iſt, ja wir können es mit freudiger Genugthuung
be=
grüßen, daß gerade auf ihn die Wahl zu dieſem wichtigen Amte
ge=
ſallen iſt, für uns, deren Mitbürger er iſt, für ihn, der als der
rechte Mann für eine ſo hohe Stellung im Reiche auserſehen iſt und die
Competenz, zu beurtheilen, daß er der rechte Mann iſt, dürfen wir dem
Reichskanzler wohl zutrauen. Für uns, die wir unſern verehrten Gaſt
in ſeiner Wirkſamkeit, in ſeiner Perſönlichkeit kennen gelernt haben, bedurfte
es dieſes ſcharfen Auges nicht, um das feſte Vertrauen zu haben, daß er
die große Lücke wohl auszufüllen im Stande ſein werde, die der Abgang
ſeines verdienſtvollen Vorgängers gelaſſen hat. Und ſo begleiten ihn
unſere beſten Wünſche, unſere Liebe und Verehrung nach Berlin, wir
dür=
fen die ſichere Erwartung hegen, daß er, wie hier in ſeiner engeren Heimath,
ſo dort im Stande ſein werde, dem großen Vaterland große erſprießliche
268
976
ſtoßen Sie an auf das Wohl unſeres verehrten Gaſtes; er lebe hoch!
Herr Miniſterprüſident Hofmann erwiederte:
habe leiſen Eönnen. von meinen Mitbürgern anerkannt zu ſehen. Aber in läßt, oder ob ſeine Kräfte der ihm geſtellten Aufgabe gewachſen ſind, ſo
verhältniſſen reden, die mir das Leben hier werth und theuer machen. Ich 1 fahr hin, daß ich unter der Bürde jenes ſchwierigen und wichtigen Amtes
denie= nur. an die Beziehungen meiner amtlichen Stellung und meiner erliegen ſollte.
öffentlichen Thütigkeit und da muß ich ſagen. daß Alles, wäs ein Mann
Laͤndesherrn, für die Gnade und das Vertrauen, womit Er mich vor eiwa ſicht treuer Pflichterfüllung an eine ſchwere Lebensaufgabe herantritt.
3¼ Jahren an die Spitze. der Geſchäfte rief und die Er mir während
- und die bald ohne mich, die Geſchäfte. weiter führen werden. Ihre ange= meinen ſchwachen Kräften beizutragen vermag, den Leinzelnen Staaten
ſtrengte und eifrige Thütigkeit hat es möglich gemacht, dasjenige zu leiſten, und mithin auch meinem theuren Heimathlande zu Gute kommen wird.
Reformen einzuführen und ohne Störung des regelmäßigen Gangs der Trinkſpruch vor: Deutſchland ſoll leben - Hoch!
Staatsgeſchäfte in. mancher Richtung neue Bahnen einzuſchlagen.
ſche Richtung vertritt, auf den Kampf mit Widerſachern gefaßt ſein muß. Dr. Orth und Hrn. Abg. Schröder.
Ich glaube indeſſen nicht unbeſcheiden zu ſein, wenn ich annehme, daß der
ich auch meine bisherige amtliche Stellung betrachten mag, überall ( Unbekannten etwas ſchwierige Probe, zur Zufriedenheit ſeiner Gäſte
be=
hatte ich nur Urſache zufrieden zu ſein und nirgends war für mich ein ſtanden hat.
N 104
Dienſte zu leiſten. Und zur Bethätigung dafür daß dieſe Geſinnung und Anlaß zu dem Wunſch vorhanden, dieſe Stellung zu verlaſſen. Wenn ich
dieſe Wuͤnſche auch die Jhrigen ſind, erheben Sie mit mir das Glas und nunmehr doch im Begriff ſtehe, dieſelbe mit einer andern Stelle zu
ver=
tauſchen, von der ich nicht weiß, ob es mir gelingen wird, ſie vollſtändig
auszufüllen, ſo war für meinen Entſchluß der Gedanke entſcheidend, daß
Von hanzem Herzen danke ich Ihnen, meine verehrten Herren, für Niemand ſich der Erfüllung einer Pflicht gegen das Vaterland entziehen
die Froße Ehre, die Sie mir durch Ihre zahlreiche Betheiligung an dem 1 darf. Nicht der Soldat allein ſchuldet Leben und Geſundheit dem
Bater=
heutigen Feſte erweiſen. Es erfüllt mich mit Freude und Stolz,. das land und ſo wenig der Soldat, der auf einen gefährlichen Poſten commandirt
Wenige, was ich während der kurzen Zeit meiner miniſteriellen Laufbahn 1 wird, danach fragen darf, ob er eine behaglichere und geſichertere Stellung
ver=
dieſes Gefühl des Stolzes und der Freüde, miſcht ſich eine ſchmerzliche wenig habe ich geglaubt, den Ruf Sr. Majeſtüt des Kaiſers zu dem ehren=
Empfindung, wenn ich an all das Gute und Schöne denke, was ich beim vollen Poſten eines Präſidenten des Reichskanzleramtes ablehnen zu dürfen.
Scheiben (Aus der Heimat verlaſſen muß Ich will hier nicht von den Privat= Ich habe mich bereit erklärt, dieſen Poſten zu beziehen, ſelbſt auf die Ge=
Sie ſehen, meine Herren, daß ich nicht gerade leichten Herzens
ſich nür wünſchen mag, mir inz reichſtem Maße zu Theil geworden von hier ſcheide. Aber ich gehe dennoch getroſten Muthes, mit
iſt, ſo daß ich nicht nur mit dem Gefühl des Bedauerns, ſondern dem Muthe, welcher aus dem Bewußtſein redlichen Strebens
äulch mit dem der innigſten Dantbatkeit von hier ſcheide. Zu danken habe und aus der Huverſicht erwächſt, daß Gottes Segen, an dem doch
ſchließ=
ich vor Allem Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog unſerem Allergnädigſten lich Alles gelegen iſt, Demjenigen nicht zu ſehlen pflegt, der mit der Ab=
Was mir übrigens den Abſchied von hier weſentlich erleichtert, iſt die
dieſer Zeit ſtets in unveränderter Weiſe bethätigt hat. Noch in den letzten Betrachtung, daß ich durch meine neue Wirkſamkeit der Heimat nicht ganz
Tägen- habe ich Beweiſe der Allerhöchſten Huld empfangen, aus denen entfremdet swerde, ſondern geiſtig mit ihr vereinigt bleibe. Wie ich
ich ſchließen darf, daß mir Se= Königl. Hoheit auch nach meinem Weggang in meiner hieſigen Stellung mir ſagen durfte, daß, was in einem
von hier ein wohlwollendes Andenken bewahren werden. Zu danken habe einzelnen Staat zur Hebung der geiſtigen und materiellen Kräfle des
ich den Großherzoglichen Beamten, insbeſondere aber denjenigen Männern Volkes geſchieht, zugleich dem Ganzen nützt, ſo darf ich glauben,
welche mit mir zur oberſten Leitung der Staatsgeſchäfte berufen waren daß, was ich etwa zur Stärkung und Förderung des Reichs mit
was in der Zeit=meiner Amtsführung geleiſtet worden iſl. Ich werde ſtets Daß auch Sie, meine Herren, mich in Zukunft nicht als Fremden anſehen
mit Frenden mich der angenehmen collegialen Beziehungen erinnern, von oder ganz aus den Augen verlieren werden, dafür bürgt mir ſchon das
denen unſer gemeinſames Wirken begleiter war.- Zu Dank fühle ich mich l lebhafte Intereſſe, mit welchem Sie der Entwicklung der
Reichsangelegen=
ferner perpflichtet, wenn ich an das Verhältniß denke, in welchem die heiten folgen. Es gibt aber noch ein Band, das uns geiſtig vereinigen
Großherzogl. Regierung in den letzten Jahren zu der Landesvertretung wird, auch wenn wir räumlich getrennt ſind: die gemeinſame Liebe zu
geſtanden hat. Burch die Uebereinſtimmung der Regierung mit den beiden unſerm deuiſchen Vaterland und Um dieſen Gedanken und dieſer unſrer
Kammern der Stände iſt es gelungen, ſchwierige Fragen zu löſen, wichtige Liebe zum Vaterland Ausdruck zu geben, ſchlage ich Ihnen den einfachen
Weitere Toaſte wurden noch ausgebracht von Hrn. Hofrath Bender,
An politiſchen Gegnern hat es freilich nicht gefehlt und konnte und durfte von Hrn. Bürgermeiſter Ohly auf S. M. den deutſchen Kaiſer, von
es nicht fehlen, da Jeder der im öffentlichen Leben eine beſtimmte politi= Frhrn. v. Wedekind auf Hrn. Miniſterialdirector von Starck, von Hrn.
Die Theilnehmer verließen, von dem gelungenen Feſte in hohem Maaße
Gang. welchen die Gr. Regierung in den letzten Jahren eingeſchlagen hat, befriedigt, theilweiſe erſt gegen Morgen die gäſtlichen Räume des
Saal=
mit den Wünſchen und Anſichten der großen Mehrzahl der Heſſi= baues ünd wollen wir hinzuzufügen nicht unterlaſſen, daß der neue Wirh
ſchen.- Bevöllerung im Einllange ſteht. Nach welcher Seite hin deſſelben, Herr Tölle, die für Jemanden mit den Verhältniſſen noch ganz
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
BLtaufke.
Am 22.April:Eine uneheliche L. Ratharine,
geb: am 21. Febr. - Eod.: Dem Schuhmacher
Heinrich Geyer IV. eine L. Marie, geb. 3 März.
Am 8. Aptil: Dem Schuhmacher Ferdinand
Awenſiein eine T. Anna Louiſe. geb 12. Jan.
Am 9. April:Eine unehel. T. Eliſabeth, geb.
am 26. März. Eod.: Dem Schreiner Ludwig
Rapp ein S.=Johann Ludwig, geb. 4. Februar.
— Eodi: Ein Unehel. C. Georg Friedrich, geb. am
31. Mürz.;- Eod.: DemSchriſtſetzer Johann
Andreas. Auguſt Bender eine L. Marie, geb. am
25. März. - Eod.-Dem Schreiner Philipp
Mi=
chael Hälln: ein-St Märtin-Catl, geb=: 1. April.
Am 12. April=Dem Eiſenbahnſchloſſer Georg.
Fränz Loiter einé L. Ferdinände Charlotte,-geb.
19. Marz. — Am 16.- April: DemſSchloſſer
Friedrich Geiger ein S. Friedrich Philipp=F geb.
5. März. -- Eod==Tem Schloſſermeiſter Ph.
Witt=
manh 1. eine L. Anna Vorothea, geb. 22. März.
öEod': Der Wittwe, des verſt.Schneiders Peter
Rohmich Anha. Marie, geb. Hille ein S. Peter=geb.
7½=April.— Eod.: Dem Wachtmeiſter i. P. Adam,
Eyerdam eine T. Eliſe Wilhelmine, geb. J. April.
Esd:Dem Diener bei Sr. Gr. H. des Prinzen.
Wilhelm von Heſſen Ludwig Schüfer eine L.
Eliſabethe, geb. 31. März. - Eod.: Dem Muſiker
und Colporteur Carl Wilhelm Ochs eine L.
Her=
mine; geb. am 31. März. - Am 17. Avril: Dem
Ackermann Georg Geiger III. ein S. Georg, geb.
14. Marz. - Eod.: Dem Weißbinder Heinrich
Jäger ein S. Friedrich, geb. 26. März. - Eod.:
Dem Handarbeiter Heinrich Göbel eine T.
Eliſa=
bethe Margarethe: geb. am 29. März. - Eod.:
Dem Rentner=Philipp Joſeph Pecker eine L.
Phi=
lippine Anna Chriſtine, geb. am 26. Dec. v. J.
- Am 20. April: Dem Gaſtwirth Adam Rettig
eine T. Katharine, geb. am 10. März. - Am
30. April: Dem Zimmermann Daniel Lehr ein
S. Heinrich, geb. am 14 April. — Eod.: Dem
Schneider Joh:Schäſer IV. eine L. Johanna, geb.
52. April. - Eod.: Dem Eiſengießer Cornelius
Weißmantel ein S. Philipp Jakob, geb. am 17.
Februar.
Getraute.
Am 17. April: Der B. und Weißbinder Peter
Carl - Creter, S. des verſt. Weißbindermeiſters
Philipp Creter, mit Marie Magdalene Saum,
T. des verſt. Maſchinenmeiſters Johann Chriſtoph.
Saum. - Eod.: Der Schreiner. Oskar Theodo:
Schulze, S. des B. und Webermeiſters Hermann
Schulze zu Chemnitz in Sachſen, mit Eliſabethe
Engel. T. des verſt. Wachtmeiſters Georg Engel.
Am 21. April: Der Schneider Eduard Arnold,
S. des Conrad Arnold zu Marienborn, mit
El=
ſabethe Rühl, T. des B. und Feldſchützen Augult
Rühl. - Am 23. April: Der Kaufmann Philipp
Joos aus Offenbach. S. des B. und Kaufmann
Friedrich Joos, mit Nannette Friedericke Klier, L.
des Privatlehreis Philipp Klier.
Beerdigte.
Am 3. April: Anna, geb. Weller. Ehefrau des
B. und Schreinermeiſters Johann Heinrich May II,
74 J. 8 T. alt, ſtarb 1. Avril. - Am 6. April
Johann Heinrich Jäger, Großh. Gartenauſehe
in Penſ. 56 J. 11 M. 23 T alt, ſtarb 4. Avrl
Am 7. April: Wilhelmine, geb. Arnold, Eh
frau des Invaliden Johannes Schanz, 24 J. 6 M
alt, ſtarb am 6. April. - Am 15. Aprl. De
Großh. Oberförſter i. P. Wilhelm Friedrich Linß
78 J. alt, ſtarb am 12. April. - Am 16. Apri
Der Großh. Canzlei=Secretär Auauft Büdinge=
75 J. 2 M. 2 L. alt, ſtarb am 14. April. - A.
26. April: Der Großherzogl. Kammer=Muſike
in Penſ. Ernſt Friedrich Ludwig Boſe; 71 3
2 M. 9 L. alt, ſtarb am 23. April.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei,