AEEEVILG1
„
3E
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Mit der Sonntags=P
Inſerake
verden angenommen nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie
auswärt=
von allen ſoliden Annoncen=Erpe
ditionen.
139. Jahrgang.
Azzs
Amlliches Grzan für die Bekannkmachungen des Großh. Freigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
N10D
Freitag den 26. Mai
1870
1⁄₈
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Gewährung von nachträglichen Vergütungen für Kriegsleiſtungen der Gemeinden betreffend.
Indem wir das nachſtehende in Nr. 21 des Regierungsblatts vom Heutigen erſchienene Geſetz vom 5. l. Mts. zum
Ab=
druck bringen und die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien auf das ihnen zugegangene lithographirte Ausſchreiben verweiſen, fordern
wir hiermit die Intereſſenten auf, Anſprüche auf die nach Art. 1 und 2 des erwähnten Geſetzes zu gewährenden nachträglichen
Vergütungen dem Art. 3 des Geſetzes gemäß, binnen ſechs Wochen vom Tage des Erſcheinens des Geſetzes bei uns
anzumel=
en und mittelſt ordnungsmäßiger Beurkundung liquid zu ſtellen.
Gemeinden und Privaten, welche dieſe Anſprüche bei dem Ablauf der bemerkten Friſt nicht angemeldet haben, bleiben von
er nach jenem Geſetz nachträglich zu gewährenden Vergütung ausgeſchloſſen.
Darmſtadt, den 25. April 1876.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
Geſetz,
die Gewährung von nachträglichen Vergütungen für Kriegsleiſtungen der Gemeinden betreffend.
Ludwig II. von Gottes Gnaden Großherzog von Heſſen und bei Rhein ꝛc. ꝛc.
Nachdem den Gemeinden derjenigen Theilen des Großherzogthums, welche zu dem vormaligen Norddeutſchen Bund gehört
haben, für die aus Anlaß des Krieges gegen Frankreich auf Grund des 8 3 des Geſetzes wegen der Kriegsleiſtungen und deren
Vergütung vom 11. Mai 1851 (Bundes=Geſetz=Blatt von 1867, Seite 125) ohne geſetzlichen Anſpruch auf Entſchädigung erfolgten
Kriegsliſtungen nach Maßgabe des Geſetzes vom 23. Februar 1874 (Reichs=Geſetz=Blatt Seite 17) nachträglich Vergütung
ge=
währt worden iſt, — haben Wir, um die Gemeinden in den übrigen Theilen des Großherzogthums mit jenen Gemeinden hierin
gleich zu ſtellen und um ferner die Nachtheile auszugleichen, welche die zu Fourage=Lieferungen herangezogenen Gemeinden des
Großherzogthums und die Eigenthümer requirirter Geſpanne, welche nicht der mobilen Armee haben folgen müſſen, dadurch
er=
litten haben, daß die geſetzlichen Vergütungsſätze für Fourage zur Zeit des Krieges erheblich geringer waren, als die Preiſe, welche
die betreffenden Gemeinden zu deren Beſchaffung aufzuwenden hatten, und daß für die bei jenen Fuhrenleiſtungen zu Grunde
ge=
gangenen Pferde nach den ſeitherigen Beſtimmungen Vergütung nicht gewährt werden konnte, - mit Zuſtimmung Unſerer getreuen
Stände verordnet und verordnen hiermit, wie folgt:
Art. I. Den Gemeinden derjenigen Theile des Großherzogthums, welche nicht zum vormaligen Norddeutſchen Bunde
ge=
hört haben, iſt für die aus Anlaß des Krieges gegen Frankreich auf Grund des 83 des Geſetzes wegen der Kriegsleiſtungen und
deren Vergütung vom 11. Mai 1851 ohne geſetzlichen Anſpruch auf Entſchädigung erfolgten Kriegsleiſtungen, welche nachſtehend
bezeichnet ſind, nachträglich Vergütung aus Landesmitteln zu gewähren.
Die Vergütung erfolgt:
1) für zdie Gewährung von Naturalquartier nach dem Servistarife, welcher dem Bundesgeſetze über die Quartierleiſtung
für die bewaffnete Macht während des Friedenszuſtandes vom 25. Juni 1868 (Bundes=Geſetz=Blatt, Seite 523) beigefügt iſt;
2) für geleiſteten Vorſpann nach den bis zum 1. Juli 1875 für Friedenszeiten geſetzlich in Geltung geweſenen
Ver=
gütungsſätzen;
3) für die nach 8 3, Nr. 2 des Geſetzes vom 11. Mai 1851 neben dem Vorſpanne bezeichneten Dienſte ꝛc. nach den am
Orte der Leiſtung in gewöhnlichen Zeiwverhältniſſen üblichen Preiſen;
4) für Hergabe von Näumlichkeiten zu Wachen, Handwerksſtätten und zur Unterbringung von Militäreffecten nach dem
von den Gemeinden dafür nachweislich gemachten Baaraufwande, ſoweit derſelbe von der oberen Verwaltungsbehörde als
ange=
meſſen beſcheinigt wird.
Für die übrigen im 8 3. Nr. 3 des Geſetzes vom 11. Mai 1851 bezeichneten Leiſtungen erfolgt leine Vergütung,
Art. 2. Die nach Maßgabe des Geſetzes vom 11. Mai 1851 den Gemeinden des Großherzogthums gewährte Vergütung
für Fourage wird nachträglich auf den Betr de 22ßan, delchen die betreffende Gemeinde für die Anſchaffung der Fourage
nach=
weislich aufzuwenden hatte, erhöht.
259
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M. 102
Den Eigenthümern der requirirten Geſpanne aus dem Großherzogthum, welche der mobilen Armee nicht haben folzen
müſſen, iſt für den Verluſt, welchen ſie durch das Fallen von Pferden unverſchuldet erlitten haben, Erſatz zu gewähren.
Die Beſtimmungen dieſes Artikets finden auch auf diejenigen Theile des Großherzogthums Anwendung, welche zu dem
vor=
maligen Norddeutſchen Bund gehört haben.
Art. 3. Die Anſprüche auf die nach dieſem Geſetze zu gewährenden nachträglichen Vergütungen ſind, bei Vermeidung des Verluſtes
derſelben binnen ſechs Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſes Geſetzes an von den betheiligten Gemeinden bei dem Kreisamte
vorzubringen und mittelſt ordnungsmäßiger Beurkundung liquid zu ſtellen.
Von zunſerem Miniſterium des Innern ſind ſodann die Bergütungen nach vorgängiger Prüfung der Liquidationen durch
einen Commiſſar und nach dem Ergebniß der hierüber ſtattgehabten Ermittelungen feſtzuſtellen, und zur Zahlung auf die
Haupt=
ſtaatskaſſe anzuweiſen.
Diejenigen Gemeinden, welche innerhab der erwähnten Friſt bei dem Kreisamte die ausdrückliche und beſtimmte Erklärung
abgeben, daß ſie die Liquidationen, welche ſie bereits nach 8 21 des Geſetzes vom 11. Mai 1851 wegen der Kriegsleiſtungen und
deren Vergütung mit den erforderlichen Belegen eingereicht, allein, weil ſeither gar nicht oder nur theilweiſe vergütungsfähig, noch
nicht oder nur theilweiſe vergütet erhalten haben, als nunmehrige Liquidationen gelten laſſen wollen, können die nochmalige
Auf=
ſtellung und Einreichung der Liquidationen unterlaſſen.
Art. 4. Inſoweit einzelne Gemeinden ihren Angehörigen die nach dieſem Geſetze zu gewährenden Vergütungen für
Lei=
ſtungen, welche von Gemeindeangehörigen unmittelbar getragen worden ſind, bereits gewährt haben, fließen die entſprechenden
Be=
träge ebenſo in die betreffenden Gemeindekaſſen, wie die Vergütungen für Leiſtungen, welche von den Gemeindekaſſen ſelbſt
be=
ſtritten worden ſind.
urkundlich Unſerer eigenhändigen Unterſchrift und beigedrückten Großherzoglichen Siegels.
Darmſtadt, am 5. April 1876.
C. 8.)
Ludwig.
v Starck.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das neue ſtädtiſche Anlehen betr.
können die ausgegebenen Interimsſcheine nunmehr auf unſerer Stadtkaſſe in den
Vor=
mittagsſtunden von 8-12 Uhr umgetauſcht werden.
Außerdem ſind noch Stücke 200 und 500 Mark zum Nominalbetrag zu haben.
Darmſtadt, den 22. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4434)
Ohly.
Verſteigerungen.
4515) Holz=Verſteigerung
Montag den 29. Mai d. J.,
Vormit=
tags 9 Uhr, werden im Gemeindehaus zu
Beſſungen aus den Diſtricten Hopfengarten,
Kaiſerſchlag, Köhlertanne, Saufang u.
Mai=
tanne folgende Holzſortimente verſteigert:
678 Rmtr. Kiefern=Scheitholz,
„ Prügelholz,
150 „
200 „
Stockholz,
9150 Stück
Wellen.
Nachmittags 2 Uhr an Ort und Stelle:
32 Stück Kiefern Stämme von 30 bis
48 Emtr. Durchm. u. 8-12Mtr.
Länge.
Die Zuſammenkunft zur Stammholz=
Verſteigerung iſt am Eingang des Waldes,
alter Griesheimer=Weg.
Beſſungen, den 23. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die am 18. u. 19. d. Mts. abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt.
Abgabe der Abfuhrſcheine, Ueberweiſung
und erſter Fahrtag am 30. d. Mts.
Steinbrückerteich, den 22. Mai 1876.
Großherzogliche Oberförſterei
Steinbrücker=
teich.
4518) v. Schenckz. S.
Holzanfuhr=Verſteigerung.
4517) Donnerſtag den 1. Juni l. J.,
Vormittags 8 Uhr, wird an dem
Forſt=
haus Eiſernhand die Anfuhr von 424 Rmtr.
Buchen=Scheidholz aus dem Domanialwald=
Diſtrict Spieß an das Großherzogliche
Holzmagazin zu Darmſtadt öffentlich
ver=
ſteigert.
Nieder=Ramſtadt, am 24. Mai 1876.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=
Ram=
ſtadt.
Löwer.
4518) Montag den 29. d. Mts., Vor
mittags 9 Uhr, ſollen die bei dem
Kirchen=
bau Biblis, Station Riedbahn,
entbehr=
lichen Gerüſt=Geräthſchaften und ſonſtige,
Werkzeugefür Maurer, als: ca. 120 Stämme
ſauberes und noch für alle Bauzwecke
ge=
eignetes Tannen=Floßholz, 30 Ctr.
Klam=
mern, Gerüſt=Diele, Gewölbe=Einrüſtungen,
Partien von Brennholz, Seile,
Flaſchen=
züge, Rollen ꝛc., an den Meiſtbietenden
gegen Baarzahlung öffentlich an Ort und
Stelle verſteigt werden.
Bensheim, am 23. Mai 1876.
Großherzogliches Kreisbauamt Bensheim.
Schoeneck;
Feilgebotenes.
4485) Oleander
große und kleine. Arheilgerſtraße 57.
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Den verehrl. Abnehmern meines
Ma=
ſchinenbrodes zur gef. Nachricht, daß in
nachſtehenden Verkaufsſtellen mein Brod zu
haben iſt:
G. Baum, Frankfurterſtraße,
A. H. Erck, Roßdorferſtraße,
G. Herrmann, Eliſabethenſtraße,
C. Hammann, Caſinoſtraße,
Gg. Lerch, Ludwigsplatz,
G. Philippi, Neckarſtraße,
J. Röhrich, Filiale Promenade,
Frau Kullmann, Louiſenſtraße,
G. Spieß, Vallonplatz,
L. Volk, Nieder=Ramſtädterſtraße.
Darmſtadt, den 24. Mai 1876.
C. Stammler.
2Oaus Gldtg;
Ertrach.
das ächte Präparat der deutſchen Pharmakopöe, gegen Huſtn
Heiſerkeit, Kartarrhe, Athmungsbeſchwerden, Magenleiden; un
Prof. Dr. Niemeyer anſtatt Leberthran ausdrücklich empfohlen.
Löflund's Malz=Extract mit Eiſen, gegen Bleichſucht und Blutarmuth das wirkſamſte, von Aerzten und Patientn
allgemein bevorzugte Mittel — Malz=Extract mit Chinin, ein neues Kräftigungsmittel für Frauen und Reconvalescenten.-
Malz=Extract mit Kalk nach Dr. Reich, wird gegen Lungenleiden, Scrophuloſe und engliſche Krankheit vielfach ärzlch
empfohlen. — Malz=Extract mit Pepſin iſt ein aus Labmagen bereitetes diätiſches Mittel gegen Magenleiden, die auz
mangelhafter Verdauung entſpringen. — Löflund's Malz=Extract=Bonbons ſind außerordentlich ſchleimlöſende, ſehr leich
verdauliche Huſten=Bonbons und von vortrefflichem Geſchmack. — Löflund's Kinder=Nahrung, das bekannte Extract dr
Liebig'ſchen Suppe für Säuglinge, liefert durch einfaches Auflöſen in warmer Milch die nahrhafteſte und billigſte Kinderſpeiſe und
vollſtändigen Erſatz der Muttermilch. — Dieſe Präparate der Firma Bd. Jöſlund in Stuttgart ſind vorräthig in der L.
Merk=
ſchen Apotheke, Hirſch=Apatheke und Hof=Apotheke.
l9248
Wir beehren uns hiermit anzuzeigen, daß wir an hieſigem Platze die fabrikmäßige
Herſtellung von Brod begonnen haben.
Mit allen nöthigen Einrichtungen einer Großbäckerei verſehen, wird es unſer
Be=
ſtreben ſein, ein geſundes, kräftiges und reinlich zubereitetes Brod in gleichmäßiger
Güte zu liefern, und halten deßhalb unſer Unternehmen dem allgemeinen Wohlwollen
beſtens empfohlen.
Darmſtadt, den 28. Mai 1876.
4444)
Darmſtädter Brod=Fabrik.
Hager & Hensel.
Unſere Verkaufsſtellen ſind
in Darzustadt:
Nicl. Beſt, Magdalenenſtraße,
Chr. Creter, am kl. Woog,
Franz Ebert, Arheilgerſtraße,
Paul Eusling, Kanzlei gegenüber,
Louis Fink, an der Stadtkirche,
J. Finger, Caplaneigaſſe,
H. Georgi, Wilhelminenſtraße,
Heiner u. Miſchler, Marktplatz,
A. Henſel, Nieder=Ramſtädterſtraße,
H. Herzberger, Langegaſſe,
J. Kiſſel, Schützenſtraße,
A. Köhler, Karlſtraße,
Jul. Köhler, Ernſt=Ludwigſtraße,
In Besgrungen:
G. L. Kriegk, Rheinſtraße,
Wilh. Müller, Soderſtraße,
Louis Paſſet, Holzſtraße,
Georg Philippi, Neckarſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
Jac. Röhrich Filiale, Promenadeſtraße,
Martin Noll, Dieburgerſtraße,
John Schmidt, Landwehrſtraße,
Georg Spieß, Ballonplatz,
Wilh. Weber, Eliſabethenſtraße,
K. Weller, Oberſtraße,
Jul. Wüſt, Eliſabethenſtraße.
H. Beyer, Hofgartenſtraße,
Franz Frank, Artillerie=Caſerne gegenüber,
H. Geiger, Kirchſtraße.
L. Göbel, Ludwigſtraße,
Aug. Marburg, Karlſtraße,
Ph. Seehaus, Kirchſtraße,
Geſchwiſter Theiß, Sandſtraße,
A. Weinmann, Karlſtraße.
4449) Von heute ab haben die Herren
John Schmidt, Landwehrweg,
J. Wüſt, Eliſabethenſtraße,
A. Marburg, Beſſungen,
A. Henſel, Nieder=Ramſtädterſtraße,
den Verkauf meines Maſchinen=Brodes nicht
mehr. Darmſtadt, den 22. Mai 1876.
G. Stammler.
Levkoyenpfanzen
1. Qual. das Hundert 1 Mark, ſowie
Vorbena, Fuchsia, Geranium, Canna,
Georginen, Teppichbeetpflanzen und vieles
Andere 3. bepflanzen der Rabatten u.
Grup=
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H. Noack, Handelsgärtner
4276)
in Beſſungen.
4522) Milch zum Kurtrinken, Grasblumen,
Masliebchen, Salat=, Gemüſe= u. Sellerie=
Pflanzen bei
D. Miſchlich, Hochſtraße 8.
n3ap-pOs,
4
Orazuns Om
D
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Carl Watzinger
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pvepveruenuapgepe
XXXAAAAAR RA LAxxrz]
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L. Daum,
s
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xEghrO-
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oder ohne Möbel ſofort zu beziehen.
4285) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Hügelſtraße 61.
4304) Eliſabethenſtr. 28 ein mödl.
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mer den 1. Juni beziehbar.
4396) Ein kleines Logis an eine
einzelne Perſon zu vermiethen und gleich
zu beziehen. Lindenhofſtraße 33.
4451) Zimmer u. Cabinet o. M. gleich
zu beziehen. Louiſenſtraße 14.
4455) Ein Zimmer ohne Möbel zu
vermiethen. Eliſabethenſtraße L Vorderhaus.
4496) Ein hübſches möbl. Zimmer
ſo=
fort zu vermiethen. Nieder=Ramſtädterſtr. 45.
4525) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen, Hügelſtraße 65 Vorderhaus.
4526) Ein freundlich möblirtes Zimmer
iſt bis zum 1. Juni zu beziehen.
Karlſtraße 39.
Preis 10 Mark.
4527 Langegaſſe 6 ein kleines Logis
zu vermiethen,
4528) Ein einzelnes Zimmer mit
oder ohne Möbel billig zu vermiethen.
Beſſungen, Ecke der Kirch=u. Hügelſtr. 25.
N6. 102
Hiermit erlaube mir ergebenſt anzuzeigen, daß ich unter Heutigem eine
amerikaniſche
2
Vermiſchte Nachrichten.
3820) Einen Lehrjungen ſucht
C. Knipp, Schuhmachermeiſter,
Hügelſtraße 16.
errichtet habe. Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, wird es mein ſtetes Beſtreben ſein,
nur durch gute und pünktliche Bedienung mir das Vertrauen meiner geehrten
Auftrag=
geber zu erwerben und zu erhalten.
Darmſtadt, den 22. Mai 1876.
4459)
Hochachtungsvoll
EUise Reischel,
Neckarſtraße Nr. 1. Hinterhof.
4500)
S.
DUlNr Wtrrlll.
Sonntag den 28. Mai
44⁄
GEC- vrensgarten.
Anfang ½4 Uhr Nachmittags.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
Errirrrazuyam 448) Einige Frauenzimmer werden in
meinem Geſchäfte zum Lumpenſortiren in
Fussboſſenanstrioh
Akkord gegen hohen Lohn noch angenommen.
2258)
und
WOhnn
i der Fußböden wird beſteus und billig
ausgeführt von
Wih. Hull,
Nittergaſſe 4.
Beſtellungen können gemacht werden hi.
bei Herrn Friedr. Schäfer, Ludw.=¼
2 Platz 7.
f.
190.
Ertanutrrtrncgrertrdtertrnſtrtvrrttrsn
3466) Eine tüchtige
Maſchtnez=Näheren
geſucht.
Gebrüder Golſus,
Hut=Fabrik.
2911) Große Scheuer und verſchieden
trockene Lagerräume zu vermiethen.
Frankfurterſtraße 21 (früher Nafziger).
geſucht
Einleger
Wolſanup Raemter
4420) Eine gewandte Frau empfiehlt
ſich in Krankenpflege, Todten ausziehen,
ſowie Kinder auf den Friedhof zu tragen.
Frau Rless,
Arheilgerſtraße Nr. 51.
Ballonplatz Nr. 3.
4466) Ein im Maſchinenſteppen
geüb=
tes Mädchen findet gegen gute Bezahlung
dauernde Beſchäftigung; auch kann ein
bra=
ver Junge ſogleich in die Lehre treten bei
Schloßgraben 13.
Carl Fürber,
Hof=Schuhmacher.
Wohnung geſucht.
Eine Wohnung von 5-6 Zimmern im
ſüdlichen oder ſüdöſtlichen Theil der Stadt
Anfang September beziehbar, ſucht
Pfarrer Sell, Wilhelminenpl. 17.
u. r rlar
„.
Furigrnsrrioer.
RVXAA TArAAAAAAAaAe.
„
Geſucht
4 4074)
21
55 geübte Arbeiterinnen für Herrenhemden.
d4
Ferdinand Carl Winter,
55
Ludwigſtraße 19.
. Rr.yrrirgv--er.
paup.
W.
1i1
LAAA AA aAAd. a A A A A T AAn r.
4503)
Ein tüchtiger
Schremerge=
elle kann ſofort eintreten bei
Friedrich Kugel, Schreinermeiſter,
Herdwegſtr. 17. Beſſungen.
4511)
Verloren
4461) Einige Arbeiter können Schlafſtelle
erhalten, gr. Ochſengaſſe 10 Vorderhaus
1 Stiege hoch.
1463)
Glaſer=Geſellen
geſucht. G. Kemmerzehl, Arheilgerſtraße.
4529) Zwei kräftige Lehrjungen geſucht.
F. J. Beſt, Steinmetzmeiſter.
eine Korallenkette am Sonntag
Nachmit=
tag. Dem Wiederbringer eine Belohnung
Eliſabethenſtraße parterre.
4⁄
waam,
4530) Für Schuhmacher.
4 Alle Arten gewende Arbeiten wer= H
H den angenommen Soderſtraße 23. 5
4531) Ein dunkel gezeichneter Canarien=
Vogel entflogen. Dem Wiederbringer
eine Belohnung.- Näheres Lei der Exp.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samstag den 27. Mai= Vorabendgottesdienſt um 75 Uhr. Morgengotlesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. Erklärung der Sprüche der Bäler.
Gabbathausgang 8 Uhr 40 Min.
260
Die kgl. Armee=Conſervenfabrik in Mainz
wird mit dem Beginne des nächſten halben Jahres den Betrieb
vorerſt mit der Fabrikation von Mehl und Brod beginnen. Die
Verträge mit den für die Mehl= und Brodlieferungen ſeither
be=
ſchäftigten Privatmühlen wurden deshalb auf den 1. Juli
ge=
kündigt; gleichzeitig werden mit jenem Tage die ſeither in dem
hieſigen großen Armee=Proviantmagazin betriebenen
Dampfback=
öfen außer Betrieb geſetzt, um einer gründlichen Reparatur
un=
terzogen zu werden und dann als Reſervefabrik für
außerge=
wöhnliche Fälle zu dienen. Die Dampfmühle der
Conſerven=
fabrik iſt nach den neueſten Erfahrungen eingerichtet mit
aus=
ſchließlichem Maſchinenbetrieb. Die im unteren Raume (nach
vollſtändigem Ansbau namentlich auch der Umführungsſtrecke der
Ludwigseiſenbahn direct per Eiſenbahn auf eigenem Geleiſe)
an=
kommenden Körnerfrüchte werden von dort von der Maſchinerie
gewogen, geputzt und auf den Speicherboden gehoben. Der
ganze dort lagernde Vorrath wird ſtetig gewendet und
durchlüf=
tet, das der Zeitfolge noch zum Vermahlen kommende Quantum
Körner gelangt von da durch Maſchinenthätigkeit wieder in einen
Putzapparat, und dann in die Vorrichtung zum Anfeuchten der
Frucht durch Dampf und durch ein Canalſyſtem in gleichmäßige
Vertheilung zu ſieben Mahlgängen. Die Production kann bis
zu 7000 Ctr. Mehl täglich geſteigert werden. Das Mehl fällt,
nachdem es die Reinigungs= und Siebapparate paſſirt hat, direct
in Räume vor den Knetmaſchinen im unteren Stockwerke des ſich
an die Mühle ſchließenden Langhauſes, in deſſen nördlicher
Ab=
theilung auf der einen Langſeite jene durch Dampfbetrieb in
Bewegung geſetzte Maſchinen, ihnen gegenüber die acht
Dampf=
backöfen ſich befinden. Auch hier kann der Betrieb
ununterbro=
chen gehen, ſo daß aus den 7000 Ctrn. Mehl arbeitstäglich
un=
gefähr 250,000 Brode, in 24 Stunden natürlich mehr, geliefert
werden können. Die Inbetriebſtellung der übrigen Abtheilungen
der Fabrik dürfte im nächſten Jahre erfolgen. Augenblicklich hat
man den Bau einer eigenen Gasfabrik für das Etabliſſement in
Angriff genommen. In Friedenszeiten dürfte die Production
der Fabrik in den Bezirk der hier reſidirenden dritten
Feſtungs=
inſpection, alſo den Garniſonen Mainz, Metz, Straßburg, Bitſch
und Diedenhofen, zur Verwendung kommen.
Mittheilungen ans Etadt und Land.
Darmſtadt, den 26. Mai.
— Die Verſammlung der ſüdweſtdeutſchen Confererenzfür
innere Miſſion wird Dienstag den 20. und Mittwoch den 21. Juni
dahier abgehalten. — Die erſte zur Verhandlung kommende Frage iſt die
der Sonntagsheiligung. worüber Dr. M. Rieger referirt. Ueber die
ſociale Bedeutung des Chriſtenthums referirt am 2. Tag Oberkirchenrath
Dr. Mühlhüuſer aus Wilſerdingen in Baden. Am Abend des erſten
Tages der Conferenz findet Gottesdienſt in der Stadtkapelle ſtatt und wird
Pfarrer Krebs von Frankfurt predigen.
- Außer dem bereits früher erfolgten Engagement des Tenoriſten
Hrn. Winkelmann und Frl. Czerwenka iſt nunmehr auch das
En=
gagement von Frl. Schroͤtter (Primadonna) und Frl. Kayſer(Soubrette)
genehmigt worden.
Die diesjährigen Rennen des Heſſiſchen Reitervereins
wer=
den voraus ſichtlich in der letzten Hälfte des Monats Juni abgehalten
wer=
den. Die Propoſitionen hierzu enthalten: 1) Flachrennen ohne
Gewichts=
ausgleichung auf 1400 Meter Diſtance; 2) Hürdenrennen mit 72½ Kilogr.
Normalgewicht auf 1400 M. Tiſtance mit 5 Hürden; 3) Steeple=Chaſe
mit 72½ Klogr. Normalgewicht auf 3500 M. Diſtance mit 12 bis 16
Hin=
derniſſen; 4) Steeple=Chaſe mit 87⁄ Kilogr. Normalgewicht auf 3000 M.
Diſtance mit 12 bis 14 Hinderniſſen; 5) Hurden Rennen (Troſt=Rennen),
offen für Pferde, welche bei dem ſtattgehabten Rennen geſtariet, aber keinen
Sieg erzielt haben; ohne Gewichtsausgleichung.
T. A.
Beſſungen, 24. Mai. Es ſind nur wenige Jahre, daß das ſchöne
und wie man damals annahm, für lange Zeit hinreichend Raum bietende,
Schulhaus hier erbaut wurde und ſchon wieder iſt die Nothwendigkeit an
den Gemeinde=Vorſtand herangetreten, für Raum zu ſorgen, em die vielen
ſchulpflichtigen Kinder, die in dem Schulhauſe nicht Platz ſinden können,
unterzubringen. Vorerſt hat man die beiden Säle des Gaſthauſes „Zum
Deutſchen Kaiſer' hierfür gemiethet, bis ein geeigneter Platz zur Erbauung
eines neueg- Schulhauſes von dem Gemeinde=Vorſtand erworben werden
kann. Es ſoll, wie aus guter Quelle mitgetheilt wird, bereits ein ſolcher
in Ausſicht genommen und eine Commiſſion gewählt ſein, um die noͤthigen
Schritte zu thun.
- Witterungsbericht der deutſchen Seewarte in Hamburg
vom 23. Mai: Unter dem Einfluß, eines vom Ocean gekommenen
baro=
metriſchen Minimums, das auf der Nordſee liegt, weht in Norwegen und
Schottland mäßiger ON0., im Kanal friſcher EW. bis NW, im
weſtli=
chen Deulſchland mäßiger bis ſtarker SW., in Oſtdeutſchland und
Oeſter=
reich, wo die Jſobaren eine große Ausbucht macht und die Gradienten
gering ſind iſt das Wetter ruhig, in ganz Deutſchland außer der Provinz
Preußen, iſt die Temperatur geſtiegen und herrſcht warmes Wetter bei
be=
wölktem Himmel nach einer warmen, ſtellenweiſe regneriſchen Nacht.
In Hamburg den Vormittag über ſtarke Regenſchauer mit Windſtötzen
(Böen).
Der allbekannte Komiker des Circus Wulff „Aujuſt' iſt in Vern
an der Waſſerſucht geſtorben.
- Bei einer kürzlich in Frankfurt vollzogenen Trauung kam der wohl
noch nicht dageweſene Fall vor, daß das zu trauende Paar einen
Säug=
ling mit vor das Standesamt brachte.
In den letzten Tagen des Juli wird in Frankfurt a. M. ein
Congreß deutſcher Brauer ſtattfinden, wie er in ſolcher Ausdehnung
bisher noch nicht abgehalten worden iſt. Die Hauptverhandlungs=
Gegen=
ſtände weiden ſich auf Einführung eines neuen Biauverfahrens, auf die
Steuerfrage, auf die Surrogalfrage ꝛc. beziehen. Der Congreß ſoll 6 Tage
dauern.
— Denkmal für Liebig. Die namentlich in den
landwirthſchaft=
lichen Kreiſen veranſtaltete Sammlung zur Errichtung eines Denkmals für
den großen Agriculturchemiker Liebig hat, wie die „N. A. Z.” erfährt, die
beabſichtigte Höhe von 150,000 M. erreicht. Nun ſollen in den Fragen
wegen der Form des Denkmals und des Ortes der Aufſtellung definitive
Beſchlüſſe gefaßt werden. Zu dieſem Behuſe wird zwiſchen dem Münchener
und Berliner Comite verhandelt werden. In Vorſchlag wird gebracht:
eine Statue des gefeierten Gelehrten oder ein mit der Büſte beſſelben
ge=
ſchmückter Brunnen. Die Stadt, wo das eine oder das andere Denkmal
zu errichten iſt, ſoll Munchen ſein, wo er gelebt und gewirkt hat. Von
der Form deſſelben wird die Stelle, welche es daſelbſt einnehmen ſoll,
ab=
hängig ſein. Nach Erledigung dieſer Vorfragen wird unverweilt mit der
Ausführung des Denkmals vorgegangen werden.
Vom 1. Juni d. J. ab können zwiſchen Deutſchland und
Ita=
lien Zahlungen im Wege der Poſtverwaltung bis zum Betrage von 375
Franken vermittelt werden. Die Vermittlungsgebuhr beträgt: für
Sum=
men bis 100 Franken 40 Pf.; über 100 bis 200 Franken 80 Pf.;
über 200 bis 300 Franken 1 M. 20 Pf.; über 300 bis 375 Franken
1 M. 60 Pf.
Verſchiedenes.
— Aus dem Dorfe Klanec bei Krainburg meldet man dem „
Lai=
bacher Tgbl.: daß dermalen nur ein einziger der dortigen Burſchen zu
Hauſe und auf freiem Fuße ſei; „alle übrigen ſind wegen Todtſchlags oder
anderer Kleinigkeiten entweder in Unterſuchungshaft oder ſtzen bereits ihre
Strafe ab.
- Wiekommtman ohne Geld zu einem Paar ſeiner
Lackſtiefel? Dieſe Preisfrage hat dieler Tage ein Berliner Bauernſanger
recht diaſtiſch gelöſt. Beſagter Hochſtapler war in einem Hotel erſten
Ran=
ges abgeſtiegen und begab ſich in ein Stieſel=Magazin, woſelbſt er g nau
nach ſeiner Angabe ein Paar Lackſtiefel beſtellt= und ſeine Adreſſe aufgebend,
um pünktliche Lieferung zum Mittwoch um 12 Uhr bat, was ihm auch
zu=
geſagt wurde. Von dort aus ging unſer ingeniöſer Held in ein anderes
„Schuhwaren=Erzeugungs=Inſtitut= und beſtellte ein genau ſeben ſolches
Paar lieferbar Mittwoch um 2 Uhr. —— Als der Lauſourſche des erſteren
ſich um 12 Uhr pünktlich mit Stiefeln und quittirter Nota einfand,
pro=
birte unſer Held die „Lackirten' an und ſiehe da, der Uinke drückie ein
wenig auf dem Spann Der Lehrburſche verſicherte, daß dieſem Uebel bis
Abends vor dem Ball abgeholſen werden ſollte, nahm den linken Stiefel
wieder mit und eilte ſpornſtreichs nach Hauſe. - Punkt 2 Uhr erſchien
das zweite Paar Stiefel von dem Concurtenten und ſiehe da, der rechte
Stiefel drückte recht empfindlich auf dem Spann. — Können Sie mir das
bis heute Abend in Ordnung bringenzu — Allerdings!: Der
Schuh=
waaren=Erzeugungsgehülfe eilte mit dem rechten Stiefel athemlos von
dan=
nen — Der Zufall wollte, daß beide reparirte Stiefel in gleicher Zeit
Abends gebracht wurden. Uuſer Held hatte jedoch Nachmittags das Lokal
verlaſſen.
— Ein 92jähriger Veteran in dem holſteiniſchen Dorfe Heringſand
feierte dieſer Tage ſeine Diamanthochzeit, wozu das würdige und noch rüſtige
Paar durch gedruckte Karten einlud, welche zugleich die dort auf dem Lande
vielfach übliche Bitte enthielten: „Man bittet, Löffel, Meſſer und Gabel
mitzubringen.- Im letzten Augenblick fiel es d.m diamantenen Bräutigam
ein, auch den Kaiſer zu dem ſeltenen Feſte einzuladen, jwas durch
Ueber=
ſendung einer einfachen Karte geſchah. Der hohe Adreſſat ſoll über die
Zumuthung: Meſſer und Gabel ꝛc. mitzubringen, die ihm noch bei keiner
Einladung gemacht worden, herzlich gelacht und bei der Unmöglichkeit, jetzt
perſönlich abkommen zu können, 25 Beſtecke von glänzendem Silber zu dem
fröhlichen Feſte geſendet haben--
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hoib:
½½.