Darmstädter Tagblatt 1876


04. Mai 1876

[  ][ ]

SUVo SLII

Monnemenkspreig
(nark jührlich incl. Bringerlohn.
iwäris werden von allen Pofi=
äntern
Beſtellungen entgegengenom=
mn
zu 1 Mark Jo Pf. pro Quartal
ma Pojiauiſichlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeigeskatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommem inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsflr. Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annonen= Eppe=
dikionen
.

139. Jahrgang.
Amtliches Grgan fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.

187

Donnerſtag den u. Mai

1876

B e k a n n t m a ch u n g.
Die dem Ausſchreiben des vormaligen Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 4. Juli 1842 zu Nr. D.
1.10655 (Amtsblatt Nr. 25) zu Grunde liegende Abſicht, durch Ausſetzung einer Geldprämie die Gewinnung urſprünglichen Impf=
ſtoffs
aus natürlichen Kuhpocken zu befördern, iſt, wie die Erfahrung lehrte, in den letzten Jahren nicht in dem wünſchenswerthen
Maße erreicht worden. Zur weiteren Förderung der Gewinnung von Kuhpockenlymphe bringen wir den Inhalt des oben allegirten
Ausſchreibens, ſowie eine Belehrung über die Kennzeichen der ächten Pocken bei Külhen nachſtehend zur oͤffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 4. April 1876.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
zu Nr. D. 10655.
Darmſtadt, am 4. Juli 1842.
Betreffend: Die Erlangung urſprünglichen Impfſtoffs aus natürlichen Kuhpocken.
Das Großherzoglich Heſſiſche Miniſterium des Innern und der Juſtiz
an die Großherzoglichen Provinzial=Commiſſariate dahier und zu Gießen und ſämmtlichen Großherzoglichen
Kreisräthe.
Bei dem häufigen Erſcheinen der Blatternkrantheit in allen Theilen des Großherzogthums iſt es nothwendig, darauf hinzu=
wirken
, daß wieder urſprünglicher Impfſtoff aus natürlichen Kuhpocken gewonnen wird.
Wir habeu deßhalb beſchloſſen, von Neuem eine Prämie von zweiundzwanzig Gulden für diejenigen Viehbeſitzer, welche
Kuhpocken, die ſie an einer ihrer Kühe wahrgenommen, in der Art zur Anzeige bringen, daß nachhaltige Impfungen davon erwirkt
werden können, auszuſetzen und dabei zugleich Nachfolgendes näher zu beſtimmen:
1) Die Anzeigen der VBiehbeſitzer von der Wahrnahme der Kuhpocken an einer ihrer Kühe ſind bei dem betreffenden
Bezirksarzte zu machen;
2) die Bezirksthierärzte haben auf die ihnen zukommenden Anzeigen unverzüglich eine Unterſuchung der Kühe, an denen
die Wahrnahme gemacht worden ſein ſoll, vorzunehmen und, falls ſie dabei eine Anzeige gegründet finden, ſchleunigſt
den Phyſikatsarzt des Bezirks hiervon in Kenntniß zu ſetzen;
3) erhält ein Phyſikatsarzt durch den Bezirksthierarzt davon Kenntniß, daß dieſer die Anzeige eines Viehbeſitzers von der
Wahrnahme der Kuhpocken an einer Kuh bei einer vorgenommenen Unterſuchung begründet befunden, - ſo hat er
ſobald wie möglich mit der von der Kuh gewonnenen friſchen Lymiphe Kinder zu impfen und, inſofern die Impfung
auch nur an einem einzigen Kinde haftete, den betreffenden Kreis= oder Landrath von jenem Erfolge zu benachrich=
tigen
, welcher alsdann
4) die Auszahlung der ausgeſetzten Prämie bei uns zu veranlaſſen hat.
Indem wir Sie von dieſer uuſerer Entſchließung in Kenntniß ſetzen, weiſen wir Sie an, ſich danach zu bemeſſen, die Ihnen
mtergebenen betreffenden Behörden danach zu inſtruiren, zugleich aber auch den. Inhalt jener Entſchließung, ſowie die nachſtehende
Lelehrung über die Kennzeichen der ächten Pocken bei Kühen, gleichbald durch eine Bekanntmachung in dem in Ihren reſpectiven
Lerwaltungsbezirken, beſtehenden, Intelligenzblatte zu veröffentlichen und dieſe Veröffentlichung jedes Jahr ein= oder mehrere Mal
zu wiederholen.
v. Stein.
du Thil.

Belehrung
über die Kennzeichen der üchten Pocken bei Kühen.
Die ächten Kuhpocken zeigen ſich im Weſentlichen als ein an dem Euter, meiſt nächſt den Strichen (8itzenh oder an den
lezteren ſelbſt, auftretender Ausſchlag. Als erſte Erſcheinung des örtlichen Leidens bemerkt man eine Verminderung der Milch=
egiebigkeit
und eine Anſchwellung am Euter in der Umgebung der Striche: die Thiere werden bei dem Saugen des Kalbes und
bei dem Melken empfindlich. Nach dieſen Vokboten werden am 3. bis 4. Tage Knötchen von der Größe einer Linſe bis zu der=
220

[ ][  ][ ]

R.81.

jenigen einer kleinen Bohne von blauröthlicher Farbe an dem Euter und an den Strichen wahrgenommen; dieſelben werden nach
Verlauf weniger Tage größer und ſammelt ſich nun unter deren Oberhaut von der Mitte aus eine gelbliche zähe Flüſſigkeit an,
wobei die Knötchen alsbald in der Mitte bläulichweiß, am Rande gelblich, röthlich oder blauröthlich gefärbt erſcheinen und zugleich
in der Mitte eine Vertiefung, Delle oder Nabel, bekommen. Die Umgebung der entwickelten Pocke iſt geſchwollen, hart und
ſchmerzhaft; bei hellgefärbten Eutern iſt außerdem eine Röthe im weiteren Umkreis der Pocken, ein ſogenannter Hof, bemerkbar.
Am 6. bis 8. Tage ihrer Entwickelung haben die Pocken diejenige Reife erlangt, in welcher die noch hellgelbliche, geruchloſe Lymphe
zur Abnahme und Weiterimpfung geeignet iſt; wenn in dem weiteren Verlauf Eiterungen in den Pocken, was ſehr bald geſchieht,
eingetreten iſt, ſo kann kein Gebrauch mehr von deren Inhalt zu Impfzwecken gemacht werden.
Aus den im Vorſtehenden beſchriebenen Erſcheinungen können die ächten Kuhpocken erkannt werden und muß das Vorkommen
eines derart beſchaffenen Ausſchlags an dem Euter bei Kühen, deren Beſitzer zur Zuziehung eines Veterinärarztes oder Sanitätz=
beamten
veranlaſſen, damit derſelbe das Vorhandenſein ächter Kuhpocken conſtatire.
Den Biehbeſitzern wird dringend empfohlen, ſich ſelbſt und ihre Dienſtboten, welche das Rindvieh beſorgen und melken, mit
den Erſcheinungen der Kuhpocken genau bekannt zu machen.
P
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Qualität der Lebensmittel betr.
Erhaltener Anzeige zu Folge iſt in der jüngſten Zeit auf dem hieſigen Wochenmarkte öflers Butter gekauft worden, welche
ſich beim Anſchnitt im Innern als verfälſcht oder ungenießbar dargeſtellt hat. Wenn nun auch hinſichtlich der zu Markte gebrachten
Lebensmittel eine ſtrenge Controle gehandhabt wird, ſo erſcheint es doch nicht zuläſſig, alle zum Verkaufe geſtellte Waare auf ihre
Beſtandtheile chemiſch unterſuchen zu laſſen, und liegt es im Intereſſe des kaufenden Publikums, uns in der Aufſicht über die
Lebensmittel dadurch zu unterſtützen, daß es alle Fälle, in welchen Gewißheit oder Verdacht für eine Verfälſchung oder Ent=
werthung
vorliegt, ſofort auf dem Büreau eines der vier Polizeireviere oder bei der unterfertigten Behörde direct zur Anzeige bringt.
Darmſtadt, am 1. Mai 1876.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

3773) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen an den, von den geſetzlichen/
Erben nur unter der Rechtswohlthat des,
Inventars angetretenen, Nachlaß des Ober=
Lieutenants im Gr. Heſſ. Infanterie= Regi=
ment
Nro. 115 Wilhelm Strauß von
Darmſtadt ſind, wenn ſie bei deſſen Re=
gelung
berückſichtigt werden ſollen, binnen
4 Wochen von heute an bei dem unter=
fertigten
Gericht anzumelden.
Darmſtadt, den 22. April 1876
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Hirſch,
Königer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Verſteigerungen.
Torf=Lieferung.
Die Lieferung von 600,000 Stück Eſcholl=
brücker
Stechtorf für das Großherzogliche
Provinzial=Arreſthaus und ſtadtgerichtliche
Arreſtlokal pro 1876-1877 ſoll
Montag, den 22. Mai l. J.
Vormittags 9 Uhr
auf dem Summiſſionswege vergeben werden.
Die Offerten ſind verſiegelt mit der Auf=
ſchrift
Summiſſion für Torf bis dahin
bei dem Actuariate unterfertigten Stadtge=
richts
einzureichen. Eine Probe des Torfs
iſt in dem Termin ſelbſt vorzulegen. Die
Lieferungsbedingungen liegen auf dem Ac=
tuariat
des Stadtgerichts zur Einſicht offen.
Darmſtadt den 1. Mai 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt
3774)
Königer.
Bekanntmachung.
Die mit der Reparatur an den zum Ar=
tillerie
=Oepot gehörigen Gebäuden verbun=
denen
Zimmer=, Schreiner= und Weiß=

Ha a s.
binder=Arbeiten ſollen anf dem Submiſſions.
wege an den Mindeſtfordernden vergeben
werden.
Es ſind veranſchlagt:
Zimmerarbeit auf 661 M. - Pfg.
Schreinerarbeit 310 50
72
Weißbinderarbeit, 379
Zu dieſem Zweck iſt auf Montag den
8. Mai, Vormittags 9 Uhr im Büreau
des Artillerie Depots Zeughausſtraße Nr. 1
ein Termin angeſetzt.
Nach der öffentlichen Submiſſion findet
mündliches Abbieten ſtatt, daher perſönliches
Erſcheinen der Submittenten erforderlich.
Die Preisforderungen, welche die Ge=
bote
nach Procenten unter der Anſchlags=
ſumme
enthalten müſſen, ſind zum Termin
verſchloſſen und mit der Aufſchrift:
Submiſſion auf Uebernahme der Zimmer ꝛc.
Arbeit des Artillerie=Depots
einzureichen.
Die Bedingungen können täglich Vormit=
tags
von 8-12 und Nachmittags von 3
bis 6 Uhr eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Artillerie=Depot.
3775)
Bekanntmachung.
Montag den 8. Mai l. J3., Vor=
mittags
von 9 Uhr an
kommen in der Turnhalle am Woogsplatz
nachſtehende Holzſortimente aus der ſtädt.
Tanne Diſtrict Bürgertannel öffentlich
zur Verſteigerung und zwar:
122 R.=Mtr. Kiefern=Scheidholz,
10
Prügelholz,
50
Stockholz,
380 Stück
Wellen und
2 Kiefernſtämme von 182 C. Mtr.
Darmſtadt, den 2. Mai 18i6.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3741) Appfel, Beigeordneter.

3776) Bekanntmachung.
Montag den 8. d. Mts., Vormit=
tags
um 10 Uh:, ſoll das Octroihaus
an der Bleichſtraße auf den Abbruch an
den Meiſtbietenden an Ort und Stelle
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Bekanntmachung.
Die bei der Abführung des Waſſers aus
den Füllgruben hinter dem Friedhof vor=
kommenden
Pflaſter= und Maurerarbeiten
ſollen auf dem Soumiſſionsweg vergeben
werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind
bis zum
Samſtag den 6. Mai l. 33., Vor=
mittags
10 Uhr,
bei dem Stadtbauamt einzureichen, woſelbſt
Voranſchlag und Bedingungen zur Einſicht
offen liegen.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3777.
Ohly.
Bekanntmachung.
Samſtag den 6. d. M., Vormittags
um 10 Uhr,
ſoll die bei Pfläſterung des Banquets längs
des Weber'ſchen Beſitzthums in der Blumen=
thalſtraße
vorkommende Pflaſterarbeit auf
dem Soumiſſionsweg öffentlich vergeben
werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, wo=
elbſt
auch die Soumiſſionsofferten einzu=
reichen
ſind.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3778
Ohly.

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.
Montag den 8. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr,
ſollen in dem ſtädtiſchen Hoſpital, Grafen=
naße
Nr. 5, circa 25,000 alte Ziegel
arthieweiſe öffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt, den 2. Mai 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
39)
Ohly.
Holz=Verſteigerung.
Mittwoch den 10. Mai l. J., Vor=
mittags
9 Uhr, werden in der Turnhalle
mWoogsplatz die nachfolgenden im Diſtrict
Waiſenhaustanne lagernden Holzſorti=
nnte
an die Meiſtbietenden öffentlich ver=
ſügert
:
529 Rmtr. Kiefern=Scheitholz,
Prügelholz,
65
Stockholz,
155
4100 Stück Wellen,
ſadann Donnerſtag den 11. Mai l. J.,
Vormittags 9 Uhr, im Holzſchlag an
Ort und Stelle;
15 Kiefern=Stämme, 73,96 Cubmtr.,
worunter ſtarke, zu Schnittholz ge=
eignete
Klötze.
Darmſtadt, am 2. Mai 1876.
der Rechner Großherzoglicher Landes=
Waiſenkaſſe.
J. d. B.:
p9)
Steinius.

ſiefern=Stamm= und Brand=
holz
=Verſteigerung.
Dienſtag den 9. und Mittwoch den 10.
ſlai l. J. von Vormittags 9 Uhr an,
mherden in dem Gemeindewald zu Eberſtadt,
üdiſtrict Kirchtanne, 187 Stück kiefern
glslämme von vorzüglicher Güte u. Stärke,
ſ03 Rmtr. kiefern Scheidholz, 62 Rmtr.
Fiergl. Prügelholz, 135 Rmtr. dergl. Stock=
lz
, 6425 dergl. Wellen verſteigt. Die
ſammenkunft iſt auf der Straße nach
Seheim am Eingang des Waldes. Bemerkt
ird, daß das Stammholz am erſten Tag
um Ausgebot zur Verſteigerung kommt.
Eberſtadt, am 1. Mai 1876.
bußherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
23781)
Müller.

344) In der Behauſung des Landwirths,
ſerrn Balthaſer Fey dahier, Pankratius.
naße 33, ſollen durch das Landes= Impf=
hſtitut
Freitag den 5. Mai Vormittags
Uhr drei Zuchtkälber: zwei Kuhkälber
ud ein Bullenkalb, 4, 5 und 6 Monate
all, von reiner Simmenthaler Abkunft,
ggen Baarzahlung verſteigert werden.

Feilgebotenes.
353) Zimmerſpühne zu verkaufen.
Schloßgartenſtraße 51.
3752) Erbſenreiſer das Gebund 40 Pf.
nenden abgegeben untere Hügelſtraße 73.

44ON
RRRhanznnnanzanunnnnnunnnn
4
1D
E
3782)
4
44
EO
SLudvtiLovet,
44

1
4
von ſerliger Hnaben=Garderobe
4.
4.
wegen vorgerückter Saiſon und um einen verſpätet eingetroffenen Poſten
4
56
zu räumen, fuͤr bedeutend herabgeſetzten Preiß.
3
A. Dresscl,
4
Eliſabethenſtraße 9.
Deutſcher Bazar für Herren=Garderobe.
4
LcA481
V4TLaAAA4
2ch
44
96
GöoubINRununRnRshönondonbosn

2900)

Flaſchen=Vier.

Ich empfehle prima Flaſchen=Bier die ganze= Flaſche zu 18 Pfg., die halbe
Flaſche zu 10 Pfo., bei Abnahme von 6 und mehr Flaſchen franco in's Haus ge=

liefert. Beſtellungen
zeichneten.

werden gerne entgegen genommen auf dem Comptoir des Unter=

4
M

H4
H. Hushi-ge.

Flaſchenbier= u. Steinkohlen Handlung, Ludwigsplatz 8 eine Stiege hoch.

3783)
ClgAxrOm
aus der rühmlichſt bekannten Fabrik des
Herrn Loulis Auler in Bensheim
habe auf Lager und empfehle dieſelben in Kiſtchen genommen zu Fabrikpreiſen.
Jacob Sohlenning,
Bleichſtraße 25.

General=Depoe inr Dakuntadtr,
H. Calmbarg,Hirſch=Apotheke.
418)
E.
Als vortreffliche Speiſe für Geſunde und Kranke empfiehlt ſich
2
Kraft und Vtoff=
2½
5)
das neue diätet. Hülſenfrüchte=Mehl der Deutſchen Warte
4.
für Geſundheitspflege zu Eiſenach, welches ſich durch hohen
Egenach=
Nührwerth auszeichn et. Die gediegene Zubereitung desſ. durch
den Stadt=Apotheker C. Canoldt in Gotha verleiht ihm aber den weſent=
lichen
Vorzug vor der Revalenta arabica und dergl.1: neben leichter Verdau=
lichkeit
Wohlgeſchmack zu bieten, die gänzliche Verbannung des Vielen wider=
wärtigen
Beigeſchmacks der rohen Hülſenfrüchte. Kochzeit nach leichtverſtändlicher
Gebrauchs=Anweiſung nur 15 Minuten. Preis pro Pfund (36 Portionen)
1 Mark 30 Pf., pro ½ Pfd. 70 Pf. Kraft und Stoff hat ſich nach Beo=
bachtungen
des Medicinalrath Dr. C. Haſſenſtein in Gotha von vortreff=
licher
Wirkung bei Reconvalescenten, Bleichſüchtigen, Blutarmen und ſchwächlichen
Perſonen erwieſen; ſo ſind uns auch vom Sanitätsrath Dr. Bruch in
Köln, Sanitätsrath Wr. Ebert in Berka und anderen Aerzten Anerken=
3784)
nungen zu Theil geworden.

3709) Fortwährend ſchöne Erbſenreiſer
abzugeben per Gebund 20 Pfg.
A. Gärtner, Schießhaus.
3547)
Johnson's
Patent=Stärke=Glanz
in Pulverform, in England allgemein im
Gebrauch. Man erzielt hierdurch bei einiger
Uebung einen brillanten Glanz. Die Wäſche
wird blendend weiß, ſteif u. elaſtiſch. In
Paqueten zu 25 und 50 Pf. empfiehlt
Georg Liebig Sohn.

3549) Wegen Geſchäfts=Aufgabe ver=
kaufe
meine ſämmtlichen
Putz=Artikel
bedeutend unter dem Einkaufspreiſe um
in dieſer Saiſon vollſtändig zu räumen.
Heuriette damm,
Louiſenſtraße 24, Ir St.
3785) Zimmerſpähne ſind fortwährend
zu haben. W. Beſt, Zimmermeiſter,
Erbacherſtraße.

[ ][  ][ ]

das ächte Präparat der deutſchen Pharmakopöe, gegen Huſten
Heiſerkeit, Kartarrhe, Athmungsbeſchwerden, Magenleiden; von
Prof. Dr. Niemeyer anſtatt Leberthran ausdrücklich empfohlen.
Löflund's Malz=Extract mit Eiſen, gegen Bleichſucht und Blutarmuth das wirkſamſte, von Aerzten und Patienten

6.
1
öflund's Malz=Extrach.
allgemein bevorzugte Mittel Malz=Extract mit Chinin, ein neues Kräftigungsmittel für Frauen und Reconvalescenten.-
Malz=Extract mit Kalk nach Dr. Reich, wird gegen Lungenleiden, Scrophuloſe und engliſche Krankheit vielfach ärztlich
empfohlen. Malz=Extract mit Pepfin iſt ein aus Labmagen bereitetes diätiſches Mittel gegen Magenleiden, die aus
mangelhafter Verdauung entſpringen. Löflund's Malz=Extract=Bonbons ſind außerordentlich ſchleimlöſende, ſehr leicht
verdauliche Huſten=Bonbons und von vortrefflichem Geſchmack. Löflund's Kinder=Nahrung, das bekannte Extract der
Liebig'ſchen Suppe für Säuglinge, liefert durch einfaches Auflöſen in warmer Milch die nahrhafteſte und billigſte Kinderſpeiſe und
vollſtändigen Erſatz der Muttermilch.-
Dieſe Präparate der Firma Fd. Löſlund in 8tuttgart ſind vorräthig in der L. Merk=
ſchen
Apotheke, Hirſch=Apotheke und Hof=Apotheke.
[9248

AussohussGgarren
1891)
ſo lange der Vorrath:
St. 4 Pfg. 100 St. 3 M. 70.
1 5 100 4 70.
8 100
öigarren la Vordelais
per 25 Stück 40 u. 60 Pfa.
3.½ rlagr.

Fein polirte Glasſchränke
von Nußholz in ausgezeichneter Qualität
und ſchöner Facon, ſowie franzöſiſche Bett=
ſtellen
ſtehen zu verkaufen bei
Schreinermeiſter Hufnagel,
3552) Lauteſchlägerſtr. 36.

3712) Ein neues leichtes Victoria=
Chaischen, prämiirt auf der Pfungſtädter
Ausſtellung, ſowie eine noch gute, leichte,
gebrauchte Glasdroſchke iſt preiswürdig
zn verkaufen bei
Eberſtadt.
Heinrich Arras, Sattler.
p
pppr..
pCDvzvvr.
TATTTATAAXAAnAA1XX
3186) Ein Spiegelſchrank, 1 Näh=
5
d tiſch, 1 Goldſpiegel faſt neu billig 2
84
zu verkaufen. Näheres in d. Exp. d. Bl.
rarut ar..
-..
TT
TATAxtTxTAAAArTr;
3787) Gute Kartoffeln ſind zu verkaufen
Heinrichſtraße 74, 2. Stock.

3788) Gute goldgelbe Kartoffeln ab=
zugeben
Friedrichſtraße 40, 1. Stock.

3789) Mehrere gebrauchte Kanapee's
und ein Schlaf=Divan ſind billig zu ver=
kaufen
.
Friedrich Fey, Tapezier,
Bleichſtraße 31.

3790)
Butterpulver
verkürat die Leit des Butterns, macht
die Butter fester und schmackhatter u.
verhindert das Ranzigwerden derselben.
Ein Paquet, ausreichend für 500 Liter
Milch, 50 Prg. zu haben bei
C. Schweickert in Darmstadt.
fl. Gäser in Dieburg.

Cond. Mllch v. G
empfiehlt
3791)
John Bchmidt,
Wendelſtadtſtraße.

garantirtzrein,
als:
Cohayer, Malaga, Madeira, Sherry,

üd
Nierſteiner und
Markgräſler.
Ingelheimer Rothwein
ſempfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
3792)

3793) Zwei neue Bügel=Apparate
nebſt Polier=Maſchine zur Zubereitung ame=
rikaniſcher
Glanzwäſche ſind zu verkaufen;
letztere wird auch gelehrt.
Näheres in der Exp. d. Bl.

3794) Ein Haus in der Wald=
ſtraße
, hübſch eingerichtet, mit großem
Garten, im beſten Zuſtande, für M.30,000
unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen.
Näheres in der Exp.

45)
ess EUN

636) Grafenſtraße 35 iſt die Bel=Etage,
beſtehend aus 8 Zimmern u. allen übrigen
Zugehörigkeiten zu vermiethen und ſofort=
beziehbar
.

4on) idtar 1i Dr undiear rn
Stock, 7 Zimmer und abgtſchloſſenen
d6 Vorplatz cuthaltend, und 1 Stube der N
2½
4
Manſarde. Auf Wunſch Stallung für

4 3 Pferde und Bedientenſtube.
popurich.Paer.
ELpvrev.
AxAAAAAAAAkAAAArA44)
1704) Roßdörferſtraße Nr. 10 ein Logis
im 1. Stock, 4 Zimmer mit Alkoven, Man=
ſardenzimmer
und alle ſonſtigen Bequem=
lichkeiten
, bis Mitte Mal zu vermiethen.
F. Brückner.
1842) Zwei möbl. Zimmer ſind zu ver=
miethen
. Schützenſtraße 9 zwei Tr. hoch.
1975) Ein freundl. Logis 3. Stockt5 ge=
räumige
Zimmer, Glasabſchluß ꝛc., bis Mai
an eine ruhige Familie anderweit zu verm.
Näheres Mühlſtr. 39. A. Schmidt Wtw.
2227) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Karlſtraße 23.


ve.
po5o.
TTrTzrxrzrxrxrx2y
1791) Wegen Verlegung der Ver=
44
58 ſuchsſtelle des Landwirthſchaftlichen
44 Vereine iſt deſſen ſeitheriges Labora=
24
torium, ſowie im Vorderhauſe Hrn.
Dr. Wagners Wohnung, bel Etaze,
24
25 Zimmer, Küche und ſonſtigen Be=
quemlichkeiten
, Waldſtraße 50 ander=F
d weit zu vermiethen.
vwvigvahr.
TkäzAzAAATTTxxxxzrrz
3098) Die bel Etage, Eliſabethenſtraße!
(neu hergerichtet) iſt zu vermiethen u. ſofon
zu beziehen.
W
E
Arur
7992) Waldſtraße 50 iſt der unter
Stock, 3 Zimmer, Küche mit allen
4 Bequemlichkeiten am 1. Mai ander=
4 weit zu vermiethen.

3290) Neue Liesſtraße 57 it die Mar
ſarde an ruhige Leute zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen.
Fr. Kuhn, Carlſtraße 33.
E
r
2704) Eine Wohnung von 7
4 bis 8 Piecen nebſt allem Zu=
behör
, Rheinſtraße, iſi zu
verm. Näheres im Verlag d. Bl. k
Liiee
GaAtadn
3262) Gartenſtraße 13 ein Logis mit
2 Stuben und allem Zugehör ſogleich
beziehen.
3269) Möblirtes Zimmer Eliſabethen
ſtraße 30 zwei Treppen hoch.

g-
gursprree
.
TAAAAAAAAATAAxTAAA¼
3270) Aliceſtraße S nächſt der Frank=
4 furterſtraße iſt der 3. Stock nebſt allen
d4 Bequemlichkeiten zu vermiethen und 9
8 bis 1. Juli zu beziehen.
2
xTTAxx
4XXT

3315)
Schuſtraße Nr. 4.
Im oberen Stock 3 Zimmer mit allem
Zubehör zu vermiethen und vom 1. Juli
in oder auch früher zu beziehen. Näheres
m Laden.
53404) Beſſung. Ludwigſtr. Nr. 50
iſt der untere Stock von 4 Zimmern und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
kann gleich bezogen werden.
3431) Ein freundlich möbl. Zimmer
gleich zu verm. Eliſabethenſtraße 45.
3486) Neckarſtraße 20 oberer Stock ein
großes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3524) Ein kleines Logis zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen. -Arheilgerſtr. 37.

[ ][  ][ ]

R 87.

801

3490) Promenade 70 der untere Stock,
7 Zimmer u. abgeſchloſſener Vorplatz, Mit=
benutzung
des Vorgartens, Bleichplatzes ꝛc.,
per 1. Auguſt event. auch früher, zu beziehen.
Daſelbſt eine Manſarden=Wohnung mit
5 Zimmern per 1. Juni beziehbar.
großer gewölbter Keller mit darar
1
ſtoßendem Eiskeller.
Näheres im Hauſe 3. Stock.
3530) Ein freundliches Zimmer zu verm.
an 1-2 Herren. Gr. Ochſeng. 10, 2 St. h.
3550) Dieburgerſtraße 60 2r Stock
(4 Zimmer ꝛc. zu vermiethen u. bis 1. Juli
Wilh. Schupp.
zu beziehen.
3654) Ein Laden mit Logis bis erſten
Juli zu beziehen. Große Ochſengaſſe 30
3660) Ein Logis zu vermiethen und
15. Juli beziehbar. Kiesſtraße 5.
3670) Ein kleines Logis zu vermiethen
Soderſtr. 52.
Dehn.
3716) Das dem Herrn V. Bell früher
gehörige 3 ſtöckige neu erbaute Wohnhaus,
Roßdörferſtraße 47, mit allen Bequemlich=
keiten
ausgeſtattet, iſt ſofort zu vermiethen.
Näheres bei meinem Bruder, Schreiner=
meiſter
Chriſtian Debus, Stiftſtr. 65.
Ludwig Debus von Gernsheim.
3717) Eliſabethenſtraße 21 iſt der
3. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten, alsbald beziehbar, zu
vermiethen.
B. Katzenſtein.
3718) Ecke der Blumenthal= u. Pallas=
wieſenſtraße
2 Wohnungen zu M. 380 u.
M. 420 zu vermiethen. Näheres bei Bezirks=
Ingenieur Amend.
3720 Im Seitenbau eine Manſarden=
Stube Caſinoſtraße 17 zu vermiethen.
3721) Alexanderſtraße 13 iſt ein großer
gewölbter Keller per ſofort zu vermiethen
3723) Ein kleines Logis in geſunder
Lage per 1. Junl zu verm. Arheilgerſtr. 23.
3725) Kahlertſtraße 15 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen und
ofort zu beziehen.
3795) Saalbauſtraße 70 der Manſar=
denſtock
, beſtehend aus 6 Piecen nebſt Küche,
Keller und Zubehör, zu vermiethen.
3796) Ein kleines Logis zu vermiethen
kleine Ochſengaſſe Nr. 11.
3797) Mühlſtraße Nr. 26 der mitt=
lere
Stock, beſtehend aus 6 großen Zim=
mern
, Küche, Glasabſchluß und allem Zu=
behör
, ſowie die Manſarde, beſtehend au=
3 Zimmern und 4 Kabinetten nebſt Küche=
und allem Zubehör zu vermiethen u. als.
bald zu beziehen.

3798) Für Plafond=Zimmermalerei
empfiehlt ſich unter reeller richtiger Aus=
führung
.
W. Klein, Erbacherſtraße Nr. 12

3562) Einen braven Lehrling ſucht
Philipp Hufnagel, Schreinermſtr.,
Lauteſchlägerſtraße 36.

3729) Bitte etwaige Forderungen ar
mich binnen acht Tagen zu machen, da ich
nachher keine mehr berückſichtige.
B. Niedmatter.
Zur gefälligen Beachtung.
Meine Couverten=u. Röcke=Stepperei
bringe in gefällige Erinnerung.
3730) Frau Kreuder, Soderſtr. 16.
Für Eltern u. Vormünder.
Eine ältere Wittwe gebildeten Standes
wünſcht mehrere Kinder in Penſion zu neh=
men
, oder auch Kinder, welche hieſige Schu
len beſuchen. Näh. in der Exped. (3570
3688) Ein Lehrjunge geſucht
Karl Oeſterling, Schreiner,
Lauteſchlägerſtr. 10.
2911) Große Schener und verſchiedene
trockene Lagerräume zu vermiethen.
Frankfurterſtraße 2 (früher Nafziger).
3689) Ein Mädchen, welches in der
Anfertigung von Wäſche=Artikeln nicht un=
erfahren
iſt, findet Stelle als zweite Zu=
chneiderin
.
Eichberg's Hachfolger.
3732) Einige Mädchen können das Klei
dermachen erlernen. Grafenſtraße 16.
3733) Ich ſuche einige Lehrmädchen für
meine Damen=Confection.
Henriette Damm,
Louiſenſtraße 24, Ir Stock.
3734) Zwei Lehrlinge werden geſucht.
Gebrüder Vey, Bildhauer.
Zahlungs= und Accept=Credit
gewährt ſolid. Gewerbtreibd. u. Geſchäfts=
leut
. ohne Unterlage ein Bankgeſchäft sub
F. L. 16 Rud. Mosse, Berlin W.
Ok½
Marke beilegen=
1513
3738) Mehrere Schenkammen können
nachgewieſen werden.
Georg Haller IV. Frau,
Eberſtadt.
3351)
Penſi o n.
Soderſtraße 46 zwei Stiegen hoch wer=
den
junge Leute in Penſion genommen.
3594) Ein anſtändiges Mädchen alsbald
zu Kindern geſucht. Heidelbergerſtraße 41
3766) Es wird Unterricht auf der Vio=
line
gewünſcht. Gef. Offerten mit Preis=
Angabe wolle man in der Exp. d. Bl. mit
der Aufſchrift P S niederlegen.
3799) Eine erfahrene geſetzte Perſon,
zu Kindern geignet und die übrige Zeit ſich
im Häuslichen nützlich machend wird gegen
hohen Lohn geſucht.
Frankfurterſtraße 32 bel Etage
3800) Ein Junge kann gegen Bezahlung
in Arbeit treten.
W. Schmidt, Schulſtraße I.
3801) Nr. 3 hat die gehäkelte Tiſchdecke
gewonnen.

werden zum Vertrieb eines neuen gedie=
genen
populären Werkes geſucht. Näheres
bei der Exp. d. Bl.
[3802
53803) Ein Gymnaſtaſt (Primaner) ſucht
feinere Penſion mit eigenem Zimmer.
Genaue Offerten nebſt Preis an die
Redaction d. Bl.
3804) Vier tüchtige
Ce
6e
eſelvettigt,chtſ
finden Arbeit auf Accord bei
Carl Martel,
1 F5643) Löhrſtraße in Mainz.
3805) Ein braver junger Mann kann
die Conditorei erlernen bei.
Carl Watzenborn, Conditor,
vormals S. Baier Wtwe.
3806) Wohuungs=Geſuch.
Eine kleine ruhige Familie ſucht eine
hübſche geräumige Wohnung von 4-5 Zim=
mern
nebſt allem Zubehör (Waſſerleitung
wäre ſehr erwünſcht) in beſſerer Lage, wie
Rheinſtraße, Neckarſtraße oder deren Nähe
bis 15. Juni oder 1. Juli zu miethen.
Offerten nebſt Preisangabe bittet man
unter 4 L bei der Exp. d. Bl. abzugeben.
53767) Offene Handlungs=Lehrlings=
Stelle in einem hieſigen Engros=Geſchäft.
Auf Wunſch Wohnung im Hauſe des Prin=
zipals
. Offerten unter K E Nr. 10 poſt=
lagernd
Darmſtadt.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 4. Mai.
Zum Beneſiz des Hofchors.
L o h e n gri n.
Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner.
Perſonen:
Heinrich der Vogler, deuiſcher
König
Hr. Niering.
4
Lohengrin
4 4 k
Elſa von Brabant
Herzog Gottfried, ihr Bruder Frl. Bernhard.
Friedrich Graf von Telramund, Hr. Schloſſer.
Ortrud, ſeine Gemahlin
Fr. Jaide.
Ver Heerrufer des Königs . Hr. Bögel.

Hr. Müller.
Hr. Schweitzer.
Hr. Leib.
Hr. Hedrich.
Frl. Plößer.
Fr. Roßmann.
Fr. Kilian.
Frl. Renér.
1 4 Lohengrin- Herr Franz Diener,
Frl. Schrötter, vom Hoftheater
in Steltin, als Gäſte.
Anfang 6 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

Brabantiſche Grafen

Edelknaben
442 Elſa

Freitag, den 5. Mai.
Die Tochter Belial's.
Concurrenz=Preis=Luſtſpiel in 5 Aufzügen
Rudolf Kneiſel.

von

Hierauf:
Die vier Jahreszeiten.
Ballet aus der Oper Die ficilianiſche Besper
von Verdi.
Arrangirt von Hofballetmeiſter Siems.
Anfang 6 Uhr. Ende 9 Uhr.
221

[ ][  ]

b2

R8¾.

D i e
728)
Eröffuung meiner Garten=Wirthſchaft
zeige ich hiermit ergebenſt an.
He Wiemer
zum Darmſtädter Hof.

H ä u ß e r
m den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verakufen.
M. Neuſtadt, Aeranderſtaßze.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samstag den 6. Mai: Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterkluͤrung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. Erklärung der Sprüche der Väter.
Sabbathausgang 8 Uhr 5 Min.

Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheitholz pr. Rmtr. 17 Mark
Kiefern=
11
Beſtellzeit: Dienſtag, Freilag u. Samſtag
Vormittags von 8-1 Uhr.
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen ſind 55 Pf
an den Fuhrmann zu entrichten.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

Für die Waſſerbeſchädigten in Heidesheim
und Umgegend ſind weiter eingegangen: G. W.
2 M. B. L. Trier 21 M. F. Bopp 5 M. W.
W. 1 M. W. Schwab fr. 20 M. Frau Pfarrer
Leun 6 M. Miniſterialpräſident Schleiermacher
50 M. Zuſammen 85 M. Hierzu von früher
907 M. 40 Pf. Im Ganzen bis heute 992 M.
40 Pf.
Um weitere Gaben bittet die Redaction.

Mittheilnugen aus Stadt und Land.
- Geh. Regierungsrath Reinhardt in Weimar iſt zum Director
der Heſſ. Ludwigsbahn ernannt worden.
Inſpector Korndorfer im Ständehaus ſeierte am Dienſtag ſein
60jähriges Dienſtjubiläum.
Im Intereſſe des Publikums hat Hr. General=Agent W. A. Gärtner
die Aufſtellung reſp. Correctur des Verzeichniſſes der hieſigen Agenten für
das demnächſt erſcheinende neue Adreßbuch übernommen. Wie wir
hören, wird bis Ende dieſerWoche hiermit abgeſchloſſen und haben es ſich
die beir. Herren ſelbſt zuzuſchreiben, wenn verſpätete Anmeldungen in dem
fraglichen Verzeichniſſe unberückſichtigt bleiben müſſen.
Die Vorſtellung -Lebender Bilderu im Saalbau zum Beſten
Beſſunger Wohlthatigkeitsanſtalten hat einen Ertrag von ca. M. 2000
ergeben
Von kommenden Samſtag an wird der Gemüſemarkt bis zur
Beendigung der Meſſe auf dem Louiſenplatz (am Monument) abgehalten
werden.

Die Zahl der Todesfälle in Darmſtadt und Beſſungen
betrug im März 108, gegen 93 im Januar und 63 im Februar. Es
verſtarben daher von 10000 Lebenden im Januar 211, im Februar 143
und im März 23.4. Die Lodesurſachen im letzten Monat betraſen: Le=
bensſchwäche
und angeborene Mißbildung 3. Altersſchwäche 8, Selbſtmord
3, Unglücksfall 1, Scharlach 2. Diphtheritis 1, Durchſall und Brechdurch=
fall
8. Rheuma 1, Krebs 5. Schwindſucht 22, Entzllndung der Luftröhre,
der Lungen und des Bruſtfells 15. organiſche Herzkrankheiten 2, plötzliche
Todesſalle, Schlagfluß 6, Gehirnkrankheiten 4, Krämpfe 7, andere Krank=
heiten
14, unbekannte Urſache I.
- Geſtern Vormittag fand wieder ein Piſtolenduell zwiſchen
den Herrn Polytechnikern am Albertsbrunnen ſtatt, und zwar zwiſchen
Bernard von Frankfurt und Jung von Grünberg. wobei letzterer tödt=
lich
verwundet wurde und kurz darnach im ſtädtiſchen Spitale ſtarb. Unter
den bis jetzt Verhafteten befindet ſich von hier ein Hr. W. der ſich herbeige=
laſſen
hatte, den Secundanten oter Kartellträger zu machen. Gewöhnlich
ſind Lappalien die Urſache ſolcher Duelle, bei denen die armen Eltern um
ihre Hoffnungen betrogen werden. Wenn Duelle auch nicht ganz zu
verhindern ſind, ſo ſollten doch ſolche auf Piſtolen mit der vollen Strenge
des Geſetzes beſtraft werden.

Dem M. J. ſchildert ein Augenzeuge die Exploſion des
Dampfbootes,Louiſer folgendermaßen: Um 2½ Uhr wollte ich von
Rüdesheim nach Bingen fahren und begab mich deßhalb an die Rüdeshei=
mer
Landungsſtelle des Boots, die bekanntlich oberhalb des Bahnhofes iſt.

Als ich aber das Bahngeleiſe überſchrilten hatte, ſah ich zu meinem Er=
ſtaunen
, daß das Schiff eben abgefahren war. Ich ſtand oben am Uſer
und ſchaute dem Boot nach, welches etwa 20 Schritte vom Ufer entfernt
war und auf Bingen zuſteuerte. Plötzlich war an Stelle des Bootes nichts
als Dampf und Wellen zu erblicken: es ertönte ein furchtbarer Knall-
worauf
eine unbeſchreibliche Scene folgte. Der Dampfkeſſel des Schiffes
war exploditt. Ich und einige andere Leute ſtanden da, oben am Ufer,
vor Ueberraſchung und Schrecken ſprach= und regungslos. Hilfe= und
Jammerruſe erfüllten die Luft und erhöhten noch die allgemeine Verwirrung.
Dort, wo ſoeben noch das Boot fuhr, waren nur Schiffbrüchige zu ſehen,
die mit den Wellen rangen oder an den umhertreibenden Trümmern ſich
feſthielten. Von den 40 bis 50 Menſchen, darunter Männer, Frauen und
Kinder, dürfte etwa die Hälfte umgekommen ſein; 18 wurden, größtentheils
ſchwer verwundet, an's Land geſchleudert, 8 lebendig aus dem Waſſer ge=
zogen
. Der Rhein und das Ufer waren mit den Trümmern des auseinander=
geriſſenen
Bootes bedeckt; der Keſſel und die Maſchine, etwa 40 Centner
ſchwer, lagen auf dem Rüdesheimer Eiſenbahndamm, der Mantel des Keſ=
ſels
war etwa 500 Schritt weit in einen Weinberg geſchleudert worden.
Einzelne Fenſterſcheiben der benachbarten Gebäude, z. B. an der Brömſer=
burg
, wurden zertrümmert. Wie viele Menſchen umgekommen ſind, wird
ſich ſo bald nicht feſtſtellen laſſen, da Niemand die Zahl der auf dem Boot
Befindlichen ganz genau angeben kann und mauche der letzteren wahr=
ſcheinlich
nicht aus der dortizen Umgegend waren.
Der Poſtanweiſungs=Verkehr Deutſchlands hat nun=
mehr
denjenigen Englands überholt. Im Jahie 1874 beſorgte die deutſche
Poſt 19 Millionen Stück Poſtanweiſungen im Betrage von 765 Millionen
Mark; die britiſche Poſt dagegen 16 Millionen Stück im Betrage von
520 Millionen Mark. Im Jahre 1875 iſt der deutſche Poſtanweiſungs=
Verkehr auf 23 Millionen Stück mit 1238 Millionen Mark (alſo 1½ Mil=
liarde
geſtiegen. Die Zahlen aus Großbritannien liegen für 1875 noch
nicht vor. Der deutſche Tarif iſt erheblich billiger als der britiſche.
Nach einer Verfügung des General=Poſtamts ſind Zweifel darüber
entſtanden, o6 das vom Publikum in letzter Zeit häufiger und namentlich
beim Maſſenverſandt von Druckſachen angewandte Verfahren,
die Adreſſen der Sendungen nicht handſchriſtlich, ſondern durch Aufkleben
kleiner gedruckter Zettel herzuſtellen, auch bei Poſtkarten zuläſſig ſei, wäh=
rend
nach den vorhandenen Beſtimmungen überklebte Poſtkarten ſonſt von
der Poſtbefoͤrderung ausgeſchloſſen ſeien. Mit Bezug hierauf wird nun
bemerkt, daß es geſtattet ſein ſoll, derartige Adreßzettelchen auch auf Poſt=
karten
zu kleben. Alle andere Ueberklebungen, insbeſondere ſolche, welche
auf der Rückſeite Geſchriebenes oder Gedrucktes verdecken, ſind nach wie
vor unſtatthaft und derartige Poſtkarten den Abſendern zurückzuſtellen.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.