Darmstädter Tagblatt 1876


27. April 1876

[  ][ ]

40N
am
4 G
740IO

Abonnementspreiz
( Mark jührlich inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
aͤmtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 30 Pf. pro Quartal
ind. Poſtauſchlag und Beſellgebühr.

(Frag= und Anzeigeblatt)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirteg Auterhaltungsblatt.

Inſecote
werden angenommen WDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Friedrichsſtr. N. 7. ſomie auzwärtz
von allen ſoliden Annoncen= Expe=
ditionen
.

139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.

N82

Donnerſtag den 27. April.

187G

Bäcker= und Metzger=Feilſchaften in Beſſungen vom 22. bis 29. April 1876.
64 Pfg. Leber
l. Sorte Brod 2½. Kilogr.
58 Schweinefleiſch
2. Sorte Brod 2½
. Sorte Brod 2½
51 Schinken oder Doͤrrflieiſch
86 Leberwuſt.

.
3 Speck
1-Weck
92 Blutwurſt .
Ohſenfleiſch 5 Kilogr.
65 Geraͤucherter Kinnbacen ..
74 Kalbfleiſch
57

ſuh= oder Rindfleiſch
Merenkett 52 Bl. - Sackiett

40 Pfo. Schwartenmagen
80 Pf.
70 Bratwurſt
80

58
5

80
Schweineſchmalz
2 Asgelaienes D2.

.8
Hammelfleiſch.
52

u4)

B e k a n n t m a ch u n g.
Samſtag den 6. Mai 1876, Vormittags 11 Uhr, findet im oberen Rathhausſal zu Darmſtadt die diesjährige
regelmäßige öffentliche Sitzung des Provinzialtags für die Provinz Starkenburg ſtatt.
Auf die Tagesordnung ſind folgende Gegenſtände geſetzt:
1) Vorlage des Verwaltungsberichts.
2) Feſtſetzung des Provinziallaſſe=Voranſchlags für 1877.
Darmſtadt, am 24. April 1876.
Der Vorſitzende des Provinzialtags.
Küchler, Provinzial=Director.

Weißbinder=Arbeiten.
3473) Das Ausweißen der Kranken=
ſtuben
, die Herſtellung des Putzes ꝛc. im
hieſigen Garniſon=Lazareth ſoll im Wege
der Submiſſion dem Mindeſtfordernden
übertragen werden und ſteht hierzu Termin
m Samſtag den 29. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr, im Büreau des Laza=
reths
an, wozu, Unternehmer mit dem Be=
merken
eingeladen werden, daß die deß
jallſigen Bedingungen und Koſtenanſchläge
im genannten=Büreau zur Einſicht bereit
liegen, auch gegen Erſtattung der Kopialien
zu haben ſind.
Nachgebote werden nicht angenommen.
Darmſtadt, den 22. April 1876.
Großberzogliches Garniſon=Lazareth.

3543) Nächſten Dienſtag den 2. Mai
äßt der Unterzeichnete in ſeiner Wohnung,
Arheilgerſtraße 18. wegen Geſchäftsaufgabe
ein ſämmtl. Schmiedewerkzeug, beſtehend in
1 Bohr= und 1 eiſerner Biegmaſchine,
2 noch neue Blasbälge, 2 Amboſe, 2
Schraubſtöcke u. ſonſtige zum Schmiede=
Werkzeug gehörige Gegenſtände
ffentlich gegen gleich baare Zahlung ver=
ſteigern
.
Heinrich Herche.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 30. März
d. J. ſollen die Immobilien des Maurer=
meiſters
Georg Karl Böttinger dahier

und zwar: Flur. Nr. ⬜Klftr. V. 301o= 43 Hofraithe Land
wehrſtraße, V. 30¼o. 3 Grasgarten da=
ſelbſt
, V. 301oe 78 Hofraithe da=
ſelbſt
, V. 302½o 55 Grasgarten da=
ſelbſt
, V. 2¾ 74½⁄ Hofraithe Frank=
furterſtraße
, II. 867¾⁄₁₀ 66¹⁄₁₀ Hofraithe Mühl=
ſtraße
,

Montag den 1. Mai d. J., Vor=
mittags
10 Uhr,
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 5. April 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
2863)

Bekanutmachung.
Freitag den 28. d. Mts., Vormittags
9 Uhr,
anfangend, werden auf ſtadtgerichtliche Ver=
fügung
die zum Schuldenweſen des Har=
court
Lees aus London gehörenden Mo=
bilien
im Hauſe des Hrn. Rentner Peter
Kohl, Wilhelmſtraße Nr. 34, öffentlich
meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigt.
Beſſungen, den 20. April 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
3373)
H. Felſing.
3374) Montag den 1. Mai 1876.
Morgens 10 Uhr, will Philipp Feld=
mann
V., Maurermeiſter von Griesheim
wegen Aufgabe ſeines Geſchäftes 3 gute,
ſtarke Zugpferde, einen neuen noch unbe=
ſchlagenen
ſtarken Zweiſpänner=Wagen (faſt
ein Jahr alt) mit Bordleitern, zwei ſtarke
Zweiſpänner=Wagen in einem guten Zu=
ſtande
mit Bordleitern und noch 6 vor=
räthige
gebrauchte Räder in ſeiner Behau=
ſung
öffentlich gegen gleich baare Zahlung
verſteigern laſſen.
Griesheim, am 21. April 1876.
206

[ ][  ][ ]

N 82.

2900)
Flaſchen=Bier.
Ich empfehle prima Flaſchen=Bier die ganze Flaſche zu 18 Pfg., die halbe
Flaſche zu 10 Pfg., bei Abnahme von 6 und mehr Flaſchen franco ins Haus ge=
liefert
. Beſtellungen werden gerne entgegen genommen auf dem Comptoir des Unter=
zeichneten
.
2
Carl G. Taben
Flaſchenbier= u. Steinkohlen=Handlung, Ludwigsplatz 8 eine Stiege hoch.

3478)


Für Bauzwecke!
Eiſenbahnſchienen u. Tragbalken
von beliebiger Höhe u. Länge, ſowie Waſſer=
Leitungsröhren zu billigen Preiſen bei
Schulſtraße
Ge 1AOTT9
12.

Gegen
Hollen & Insecten.
Campher L. raffinirt,
Motten=Spiritus,
Vanzen-Spiritus,
Spanischer Piefter,
Insectenpulver ächt perſiſches
in Schachteln, 25 und 50 Pf.,
empfiehlt.
12aour. Dbllaorul,

3480) Bohnen=
Roſenſtäbe ꝛc.
Soderſtraße 52.

und Baumſtangen,

Dehn.

3517)

3090)

Ludwigsplatz 7.

2878) 2 neue große Commoden zu ver=
kaufen
. Beſſ. Carlſtr. 14.

1501) Schöner
in's Haus geliefert.

Garten=Kies billigſt
Wienerſtraße 6.

für Pelzwerk
8 Campher und Wollen=
waaren
, das ſicherſte Schutzmittel gegen
Motten, namentlich wenn derſelbe nicht zu
ſparſam angewandt wird, offerire zu ſehr
ermäßigtem Preis. Gleichzeitig empfehle
als bewährt: Mottenpulver, Motten=
holz
, Mottenſpiritus, ferner ein friſches
perſiſches Iuſectenpulver, ſowie alle
dahingehörenden Artikel.
Georg Lisbig John.

3384) Ein neuer, noch wenig ge=
brauchter
eiſerner Caſſenſchrauk iſt zu
verkaufen. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.

3387) Darmſtädter Spargeln
kommen täglich auf den Marktplatz, der
Hofapotheke gegenüber, das halbe Kilo zu
80 Pf. zum Verkauf.

4434714) Eine noch neue Rolle, 50 Ctr.
Tragkraft, zu verkaufen. Martinſtraße 18.

3482) Täglich friſche deutſche u. italieniſche
Gier per Stück
5 Pfg. 6 Pfg.
Im Hundert billiger.
Karl Witzler, Sackgaſſe 16.

Lastingstietel
f. Damen mit Zug per Paar Ml. 6.
4. 50
Neſtel

Lastugsohuhe
mit und ohne Abſätz per Paar Mk. 2. 60
bis M. 4. 40
empfiehlt
Eduard Schüßler,
Louiſenplatz 4.

88 Aobuagd a n8 -uogeöndap Gimig
Anztlavevzg aanzu Poh ug (1ags

3038) Zum Schutze bei Epi=
demien
v. Ruhr und Cholera,
ſowie zur Stärkung bei Magen=
ſchwäche
nimm regelmäßig ein
bis zwei Liqueurglas vor Tiſch
oder gleich nach Tiſch, ſowie
Abends vor dem Schlafen=
gehen
von dem vielfach preis=
gekrönten
ärztlich empfohlenen
und auf Grund langjähriger
medieiniſcher Studien und Erfahrung
fabricirten ürztlichen Magenbitter, gen.
Leſtomac v. Dr. mod. Schrömhgens,
prakt. Arzt in Kaldenkirchen. - Zu haben
in Darmſtadt bei H. Hild, P. Flaſchen=
träger
, B. Will, K. H. Jochheim,
M. Noll, H. Keller.


4.

Korbreben

Toilette-Schwämme,
Schul-Schwämme,
Chaisen- u. Pferde-Schwämme
empfiehlt in ſchönſter Form u. größter
Auswahl
Friedr. Sohaster,
3546) Ludwigsplatz 7.

3547)
Johuaon's
Patent=Stärke=Glanz
in Pulverform, in England allgemein im
Gebrauch. Man erzielt hierdurch bei einiger
Uebung einen brillanten Glanz. Die Wäſche
wird blendend weiß, ſteif u. elaſtiſch. In
Paqueten zu 25 und 50 Pf. empfiehlt
Georg Liebig Sohn.

von den edelsten Tafeltrauben, sehr
stark und in diesem Jahre noch trag=
bar
, 2 Mark empfiehlt
L. Völler, untere Hügelstr. 75.

3545) Kleinere Häuſer
mit Garten in angenehmen Lagen von 5000fl.
an werden unter günſtigen Bedingungen ab=
gegeben
. Anfragen mit Aufſchrift Kleinere
Häuſeru an die Exp.

3548) Umzugshalber zu verkaufen: ein
Glaskaſten mit oder ohne ſchöner Para=
diesorgel
. Rheinſtraße 32 oberer Stock.

3549) Wegen Geſchäfts=Aufgabe ver=
kaufe
meine ſämmtlichen

Putz=Artikel

bedeutend unter dem Einkaufspreiſe um
in dieſer Saiſon vollſtändig zu räumen.
Henriete Damm,
Louiſenſtraße 24. Ir St.

3556)
Garantirt reiner
876r Asheimer

zu Maiwein vorzüglich geeignet, empfiehlt
per Liter 79 Pfg.

Heinrich Doerner,

Flaſchenbier=Handlung,
15 Caſinoſtr. 15.

S.
79
vArtikel zur Wüſche:
Orlando Jones, Engliſche Reis=Stärke,
pr. Pf. 48 Pf.
F. Heumann s;’Anwers
Holl. Reis=Stürke
46
Schram'ſche Preis=Stärke , 50
Guilleaumes
50

Amerikan. Mais
40
HoffmannsWaizenſtärke, 40
Tapezier 25
Zwicks
30

Gewöhuliche Nr. HI. 20
bei Quantitäten billiger.
Ferner empfehle flüſſiges Waſchblau,
Indigo= und Ultramarin=Kugelblau,
Neublau, Neuroth, fſt. Ultraminpul=
verblau
, Javell=Waſſer zum Bleicher
und Flecken ausmachen, Stärkeglanz in
Lafeln und Pulver. Wallrath, weißes
Wachs und alle in dieſes Fach einſchlagend=
Artikel, gute Qualitäten, billigſt.
Georg Liebig Sohn.

[ ][  ][ ]

Fein polirte Glasſchränke
von Nußholz in ausgezeichneter Qualität
und ſchöner Facon, ſowie franzöſiſche Bett=
ſtellen
ſtehen zu verkaufen bei
Schreinermeiſter Hufnagel,
3553) Lauteſchlägerſtr. 36.

3553) Zimmerſpähne zu verkaufen.
Schloßgartenſtraße 51.

3554) Ein kleiner Stand billig zu ver=
haufen
. Arheilgerſtraße 38.

Mermiethuugen.
636) Grafenſtraße 35 iſ die=Bei=Etage,
ſi.hend aus 8 Zimmern u. allen übriger
hzehörigkeiten zu vermiethen und ſofort
iehbar.
389) 2 möblirte Zimmer bel Etage.
Ludwigſtraße 7.
p.
wnwVie.
1)
Au.d. A. A a A Al AilATAATkAan
1701) Rheiaſtraße 35 der mittlere F
Stock, 7 Zimmer und abgeſchloſſenen =
Vorplotz enthaltend, und 1 Stube der F=
Mayſarde. Auf Wunſch Stallung für F=
3 Pierde und Bedientenſtube.
p9
pipeapnpisuaysmN.
1)
AAA.AAdaUAAAaea
1702) Eliſabethensraße a1 iſt der
Stock, beſtehend aus 5 Plecen mit aller
au gehorigen Bequemlichkelten, per 15.
Mal er. beziehbar, zu vermiethen.
1704) NRoßdörferſtraße Nr. 10 ein Logis
n l. Stock, 4 Zimmer mit Alkoven, Man=
ndenzimmer
und alle ſonſligen Bequem=
hleiten
, bis Mitte Mai zu vermietheu.
F. Brückner.
Prip- PTcyppurgugupugm.
AAfsh Ar AAAAn AAAA AA Auri.
1791) Wegen Verlegung der Ver=
ſuchsſielle
des Landwirthſchaftlichen ds
Vareins iſt deſſen ſeitheriges Labora=
Hr=
toriam
, ſowis im Vorderhauſe Hrn.
lh Dr. Wagners Wohnung, bel Etage,
5 Zimnner, Küche und ſonfligen Be=
grien
lichleiten, Waldſtraße 50 ander=d.
14
weit zu vermiethen.
=aruprs
ExkatatTrTrrrxrxurz,
1842) Zwei möbl. Zimmer ſind zu ver=
iethen
. Schützenſtraße 9 zwei Tr. hoch.
551575) Ein freundl. Logis 3. Stock 5 ge=
umige
Zimmer, Glasabſchluß ꝛc., bis Mai
eine ruhige Familie anderweit zu verm.

äheres Mühlſtr. 39. A. SchmidtWtw.
AAeiizA
WAD

1992) Waldſtraße 50 iſt der untere
Stock, 3 Zimmer, Küche mit allen
Lequemlichkeiten am 1. Mai ander=
weit
zu vermiethen.
Aariäitiinrn Arnti EAAtAAaAez
2227) Ein möblirtes:Zimmer zu ver=
liethen
. Karlſtraße 23.

204) Eine Wohnung von 7
bis 8 Piccen nebſt allem Zu=
behör
, Rheinſtraße, iſt zu

berm. Nüheres im Verlag d. Bl.
Wrlriliez AirrrrAirrrtirAha
222 Nillt-iisxu
3098) Die bel Etage, Eliſabethenſtraße;!
lneu hergerichtet) iſt zu vermiethen u. ſofor=
zu
beziehen.

R 82
3200) Neue Kiesſtraße 57 iſt die Man=
ſarde
an ruhige Leute zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen.
Fr. Kuhn, Carlſtraße 33.
3262) Gartenſtraße 13 ein Logis mit
2 Stuben und allem Zugehör ſogleich zu
beziehen.
3284) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Lauteſchlägerſtraße Nr. 7 (früher
Holzhofſtraße).
ve I.
hi
Kurwwwer.
TAnAauAAfTTAAAnaDah.
d 3270) Aliceſtraße Snächſt der Frank=
2 furterſtraße iſt der 3. Stock nebſt allen 8
94 Bequemlichkeiten zu vermiethen und d
bis 1. Juli zu beziehen.
pviuupu.
Crrre.
AAAAAAAAAAA
3312) Hochſtraße 27 iſt die bel Etage
nebſt allem Zugehör bis 1. Auguſt zu ver=
miethen
. Zu erfragen im 3. Stock daſelbſt.
3315)
Schulſtraße Nr. 4.
Im oberen Stock 3 Zimmer mit allem
Zubehör zu vermiethen und vom 1. Juli
an oder auch früher zu beziehen. Näheres
im Laden.
3400) Holzſtraße 20 iſt ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3404) Beſſung. Ludwigſtr. Nr. 50.
iſt der untere Stock von 4 Zimmern und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
kann gleich bezogen werden.
3405) Ein ſchönes Zimmer mit Ca=
binet
iſt möblirt zu vermiethen; auch kann
ein Clavier dazu gegeben werden. Ober=
gaſſe
15.
3431) Ein freundlich möbl. Zimmer
gleich zu verm. Eliſabethenſtraße 45.
3435) Eine kleine freundliche Wohnung
verlängerte Frankfurterſtr. 66.
3484) Ein kl. Zimmer unmöblirt.
Alexanderſtraße 12.
3496) Neckarſtraße 20 oberer Stock ein
großes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3488) Ein möblirtes Zimmer zu verm
Eliſabethenſtraße Nr. 62.
3490) Promenade 70 der untere Stock,
7 Zimmer u. abgeſchloſſener Vorplatz, Mit=
benutzung
des Vorgartens, Bleichplatzes ꝛc.,
per 1. Auguſt event. auch früher, zu beziehen.
Daſelbſt eine Manſarden=Wohnung mit
5 Zimmern per 1. Juni beziehbar.
großer gewölbter Keller mit daran
ſtoßendem Eiskeller.
Näheres im Hauſe 8. Stock.
3524) Ein kleines Logis zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen. Arheilgerſtr. 37.
3555) Markt, im Hauſe des Hrn. Metzger
Volz, ein gut möblirtes Zimmer gleich zu
beziehen.
3556) Eck der Karl= und Kiesſtraße iſt
eine Wohnung, 2 Zimmer Lu. Manſarde,
Küche ꝛc. ſofort zu vermiethen.
43557) Arheilgerſtraße 40 ein Logis zu
vermiethen und ſogleich zu beziehen.
53558) Mühlſtraße Nr. 3 ein Laden nebſt
anſtoßendem großen Zimmer, Hofraum
auch für ein Metzgergeſchäft geeignet - zu
vermiethen.
K. Kniel.

153

8560) Beſſunger Karlſtraße 42 iſt im
mittleren Stocke ein Logis mit 4 Zimmern,
Küche und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
purL .
PHrip
NN
CarN

AA.A.AAn An AAa rAAaxTit.
3561) Schulſtraße 13 bel Etage mit

allem Zubehör Anfangs Juli zu be=
ziehen
.
F.yyr.
LATTTzrzrrrzrzr

Vermiſchte Nachrichten.

3491) Nachhülfe für Gymnaſiaſten und
Realſchüler.
Dr. Herber,

Gymn.= u. Real=Acceſſiſt, Kiesſtr. 3.

3492) Gründlicher Clavierunter=
Unterricht wird ertheilt. Wo? ſagt d. Exp

3193) Für junge Kaufleute, ſowie für
Solche, welche ſich zum Einjährig=Freiw.
Examen vorbereiten wollen, wird am 24.
d. Mts. je ein beſonderer Curſus in der
franz. und engliſchen Sprache eröffnet.
Honorar per Stunde 1 Mark im Abonne=
ment
. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

3494) Franz. und engl. Unterricht in
Converſation, Grammatik u. Correſp. in

u. außer dem Hauſe wird ertheilt. Beſte
Referenzen zur Seite. Wo?ſagt die Exp. d. Bl.

3102) Gründlicher Unterricht in allen
Elementarfächern wird billig ertheilt.
Offerten sub L. K. 27 bittet man in
der Exp. d. Bl. niederzulegen.

710)

Geld

in beliebigen Beträgen fortwährend auszu=
leihen
. Strengſte Verſchwiegenheit. Geſuche,
perſönliche wie briefliche, werden ſofort er=
ledigt
. S. Bendorf, Soderſtr. 33parterre.

2911) Große Scheuer und verſchiedene
trockene Lagerräume zu vermiethen.
Frankfurterſtraße 27 (früher Nafziger).

3351)
Penſio n.
Soderſtraße 46 zwei Stiegen hoch wer=
den
junge Leute in Peuſion genommen.

3354) Ein Maſchinenheizer,
welcher. kleinere Reparaturen zu fer=
tigen
im Stande iſt, kann ſofort
eintreten bei
Wolfgang Neuter.

4.

hat ſeinen
Das Bleichen Anfangige=
nommen
. Aſtheimer Landwehrſtr. 41.

3448) Bei Schuhmachermeiſter F. Ber=
ger
in der Holzſtraße können 2 Schuhmacher
dauernde Beſchäftigung erhalten.

3283) Ein braver Junge kann die =
belſchreinerei
erlernen bei
Friedrich Fleck, Brandgaſſe 16.

3534) Ein Arbeiter findet dauernde Be=
ſchäftigung
. J. Simon, Obergaſſe 38.

3550) Dieburgerſtraße 60 2r Stock
(4 Zimmer ꝛc.) zu vermiethen u. bis 1. Juli
zu beziehen.
Wilh. Schupp.

3562) Einen braven Lehrling ſucht
Philipp Hufnagel, Schreinermſtr.,
Lauteſchlägerſtraße 86.

[ ][  ][ ]

754

R 82

Rundreiſe-Verkehr nach der Weſſchweiz.

Von 1. Mai bis Ende September l. J. verkaufen unſere nachſtehend ge=
nannten
Stationen zum Beſuche der Weſtſchweiz Rundreiſe=Billets für folgende
Touren:

Von Weſt=Schweiz
Baſel=Baſel). Weſt=Schweiz und
Oberland
GBaſel=Schaffhauſen), über Heidelberg, Baſel, Biel,
Neuſchatel, Genf, Lauſanne,
Freiburg, Bern, Baſel, Heidel=
berg
,
30 Tage gültig zu allen
Zügen. über Heidelberg, Baſel, Neuf=
chatel
, Genf. Lauſanne, Bern,
Interlaken, Luzern, Fürich,
Schaffhauſen, Offenburg,
Heidelberg.
30 Tage gültig zu allen
Zügen. I. Claſſe. II. Claſſe. I. Claſſe. II. Claſſe. Mrl. Pfo Mrk. Pfg. Mrk. Pfg. Mrk. Pfg. Frankfurt 72 15 51 15 81 15 59 25 Darmſtadt 69 20 49 5 78 20 57 15

3563)

Direction der Main=Neckar=Eiſenbahn.

Turngemeinde Beſſungen.
COVCII

zum Beſten
der Waſſerbeſchädigten unſeres Landes
Sonntag den 30. April Abends 8 Uhr
auf dem Chauſſeehaus.
3564)
Der Vorstand.

3565)

H.
ferde-Rennen

des

Rhoinischon Ronn-Voroin in Frankſurt a. II.
am 7. Mai 1876 Nachmittags 3 Uhr am Forſthaus.
Eröffnungs=Rennen Mark 400.
Flach=Rennen . . Mrk. 500. Officiers=Hürden=Rennen Mrk. 690.
Officiers=Jagd=Rennen 1000. Große Steeple=Chaſe
1500.
Die Actionäre und Mitglieder des weiteren Vereins des Rheiniſchen Renn=Vereins
haben freien Eintritt.

für 1 Herrn
1 Dame

Erſter Platz

Mark 6.
4.

GZweiter Platz
Dritter Platz
Stehplatz

Mark 2. - Pf.
1.

50

Equipagen Mark 6, jede Perſon darin muß mit einem Billet zu dem erſten
Platze verſehen ſein. Reiter Mark 5.
W Sämmtliche Karten ſind ſichtbar zu tragen.
An den Tribünen werden keine Karten ausgegeben. - Die Kaſſen befinden ſich
auf der Chauſſee an der Louiſa, am Sandhof bei Niederrad u. am Forſthaus.
Zur Bequemlichkeit des Publikums werden Eintrittskarten verkauft bei den Herren
F. Breul, Zeil 61, W. Fuchs, Zeil 1, W. Seidler, Roßmarkt 16, Andr.
Speeth, Haſengaſſe 12, Chr. Ströhlein, Zeil 57.
Die Heſſiſche Ludwigs= und Main=Neckar=Eiſenbahn laſſen an dem oben bezeich=
neten
Renntage die auf den betreffenden Stationen zu erſehenden Züge an den der
Rennbahn zunächſt gelegenen Stellen ihrer Routen, ſowohl zur Hin= als Rückfahrt
anhalten.
Im Auftrage des Diretoriums: Happel.

3500) Auf dem Lande in der Nähe
von Darmſtadt wird gegen guten
Lohn ein feineres Mädchen geſucht,
das mit Kindern umzugehen verſieht
und gut bügeln u. kochen kann. Die
Adreſſe iſt bei der Exped. d. Bl. zu
erfahren.

3508)
Wohuungs=Geſuch.
Eine kleine ruhige Familie ſucht eine
hübſche geräumige Wohnung von 4-5 Zim=
mern
nebſt allem Zubehör (Waſſerleitung
wäre ſehr erwünſcht) in beſſerer Lage, wie
Rheinſtraße, Neckarſtraße oder deren Räe
bis 15. Juni oder 1. Juli zu miethen.
Offerten nebſt Preisangabe bittet man
unter A. L bei der Exp. d. Bl. abzugeben.

3566) Eine zuverläſſige Lauffrau für die
Morgenſtunden von 79 Uhr geſucht/
Näheres Ludwigſtraße 14.

3567) Ein Dienſtmädchen geſetzten Altrz,
die ſich der Arbeit in einer guten Bürger=
Haushaltung unterzieht, auch kochen klam
und gute Zeugniſſe aufzuweiſen hat, wind
gegen hohen Lohn nach auswärts geſucht.
Näheres kl. Woogsplatz 13 parterre.

3568) Gute u. billige Penſion für einn
Schüler, welcher die hieſigen Lehranſtalen
beſucht. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

3569) Eine Schneiderin wünſcht Belh
ſchäftig. im Haus. Promenadeſtr. 26 Seitenl.

Für Eltern u. Vormünder.
Eine ältere Wittwe gebildeten Stands
wünſcht mehrere Kinder in Penſion zu nheld
men, oder auch Kinder, welche hieſige Schu=
len
beſuchen. Näh. in der Exped.-(350

3571)

Geſucht.
In der Eliſabethen=, Grafen=, Ernſ=
Ludwigs=, Schul= oder Louiſenſtraße will
ein ſchönes Wohnhaus zu kaufen geſucht=
Gef. Offerten beliebe man perſönlich ode
riefllich zu richten an das Güter=Verkauf
W. A. Gaertner,
Büreau von
Comptoir: kl. Woogsplatz

3572) Einige Arbeiter können Logis
halten. Gr. Ochſeng. 10 Vorderh., 1St.
3573) Einige Reſtaurationsköchinne
ür hier, angehende Köchinnen und
eineres Hausmädchen nach Frankfurt
gleich geſucht durch
Langelott, Ballonplatz.

3572) 2 Häuſer geſucht
in hübſcher Lage für Auswärtige. Bewah=
bare
Piecen und feſter Preis zu bezeichnen,
Gef. Offerten baldigſt unter 3 Häuſe
geſucht- an die Expedition.

3575)

Dankſagung.
Für die herzliche Theilnahme bei d
Beerdigung unſeres Bruders u. Schwagen
Friedrich Jakob
ſagen wir hiermit unſeren verbindlichſte
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen

[ ][  ][ ]

755

R 82

Für Vereine und geſchloſſene Geſellſchaften
verſäume ich nicht mein Gartenſälchen in gefällige Erinnerung zu bringen.
Reſtauration zu jeder Tageszeit.
3576)
Ecke der Karl= und
Ludwig Frey,
Kiesſtraße.

Raſholißen=Verein Darmſtadl.
3577)
Muſikaliſche
Abend=unterhaltung.
Sonntag den 30. April, Abends 8 Uhr, im Vereins=Lokale.
Der Ertrag iſt für die Waſſerbeſchädigten in Astheim u.
Heidesheim beſtimmt.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samslag den 29. April: Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr. Erklärung der Sprüche der Bäler.
Sabbathausgang 7 Uhr 50 Min.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag 27. April.
D o n J n a n.
Oper in 4 Atten von W. A. Mozart.
Perſonen:
Don Juan
Hr. Schloſſer.
Don Pedro, Gouverneur von
Sevilla
Hr. Nier ing.
Donna Anna, deſſen Tochter
Don Oktavio.
Hr. Butzmann.
Donna Elvira
Fr. Mayr=Olbrich.
Maſetto, ein Bauer Hr. Bögel.
Zerline, ſeine Braut
AE*
Leporello, Don Juan's Diener Hr. Hienl.
4 4 Donna Anna.. Fräulein Geyer, vom
Hoftheater in Mannheim,
4 4 1 Zerline : Fräulein Kaiſer, vom Königl.
Landestheater in Prag,
als Gäſte.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag, 28. April.
D e r Roſen garte n.
Dramatiſches Märchen in 5 Ak. v. Otto Roquette.
Muſik von G. Banger.
Anſang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.

Mittheilungen ans Stadt und Land.
Aus den in Großb. Regierungsblatt vom 25. ds. veröffentlichten
Stiſtungen und Vermächtniſſen ſind von allgemeinerem Intereſſe:
Stiſtung der Suſanne, geb. Pfungſt, abgeſchiedene Ehefrau des M.
Abarbanell zu Darmſtadt, zur Unterſtützung armer und gebrechlicher Bluts=
verwandten
derſelben, unter der Benennung Suſanna=Stiftung: im Be=
hage
von ungefähr 41000 M.; Vermächtniß des Großh. Oberſtlts. i. P.
von Klipſtein zu Darmſtadt an den Großh. Lomanialfiscus zur Unter=
haltung
des von Klipſtein'ſchen Grabmals an der Klipſteins.=Eiche, im Be=
trage
von 700 M.: Stiſtung einer Altardecke für die Stadtkapelle zu
Darmſtadt durch ſechs ungenannte Damen, im Werthe von ungefähr
600 M.: Stiſtung des Fabrikanten H. Blumenthal zu Darmſtadt zu Gun=
ſten
der Stadt Darmſtadt behufs Prämiirung unbemittelter Schüler der
ſtädtiſchen Schulen daſelbſt, im Betrage von 2000 M. Schenkung des
Großh. Geh. Ober=Forſtrathes i. P. von Stockhauſen zu Darmſtadt an das
Mathilden=Landkrankenhaus daſelbſt, im Betrage von 1000 M.: Stiftung
des Samuel Friedberg zu Bingen zu Gunſten a. der Gemeinde Bingen im
Betrage von 85,714 M. 29 Pf. - 50,000 fl.; b. der israelitiſchen Reli=
gionsgemeinde
zu Bingen im Betrage von 3428 M. 57 Pf. 2000 fl.,
zur Unterſtützung von Armen, unter der Benennung Samuel Fried=
berg'ſche
Stiſtung=; Schenkung der Frau Banquier Berle geb. Gerſt zu
Wiesbaden an die Armenkaſſe der Stadt Darmſtadt, im Betrage von
1028 M. 57 Pf. 600 fl. und 1500 M.
- Wir haben in dieſen Blättern ſchon auf die Vorſtellungen
von kebenden Bildern aufmerkſam gemacht, welche au kommenden
Montag zu Gunſten des unter dem Proteklorat J. K. H. der Frau Prin=
zeſſin
Carl ſtehenden Beſſunger Frauenvereins ſtattſinden werden. Alle
Kreiſe der hieſigen Stadt ſind bei dem Unternehmen vertreten, welches,
nach dem was wir über die Mitwirkenden, ſowie über die Vorbereitungen
hoͤren, einen glanzvollen Verlauf zu nehmen verſpricht. Einſtweilen dür=
ſen
wir unſeren Leſern die Reihe der Bilder erzählend vorführen, welche
zur Darſtellung gebracht werden ſollen. Den Anfang macht der Märchen=
erzühler
, nach H. Müller, welchem die Walkyren, nach H. Müller, folgen
Die Walkyren erſcheinen, um einen gefallenen Klieger zur Walhalla auf=
zunehmen
. Es ſolgen Scenen aus der Nibelungenſage: Siegfrieds Ver=
lobung
(Gunther, Ute, Hagen, Volker, Gernot, Giſelher, Dankwart, Ort=
wein
, Brunhild ꝛc.); Wie ſich die Königinnen ſtritten (Scene vor der Kirche,
Krimhild hält Brunhilden den Gürtel entgegen); Krimhildens Tod (er
Schluß der Nibelungen). Alle 3 Bilder werden nach Zeichnungen von
Schnorr geſtelll. Den Schluß bildet das Tableau: Im Walde der Ro=
mantik
, nach H. Müller. Loreley erſcheint als Mähre auf einem Felſen
ſitzend, in demſelben Barbaroſſa. von der Germania geweckt; um den Fel=
ſen
Dornröschen vom Prinzen geſunden und Lohengtin mit Elſa. - Der
Prolog wird von Frl. Beilhac geſprochen; die Muſikbegleitung bei den
Bildern von verſchiedenen Künſtlern der Hofmuſik ausgeführt.
D. Z.
S. Fleiſchconſum und Fleiſchbeſchau. Im Jahre 1875
wurden in Darmſtadt geſchlachtet: von Metzgern: 2706 Ochſen, 566 Kühe
und Rinder, 13.394 Schweine, 7946 Kälber, 2587 Hämmel. Von Pri=
vaten
: 7 Kühe und Rinder, 352 Schweine, 3 Kälber, 51 Ziegen. Zuſam=
men
: 2706 Ochſen, 573 Kühe und Rinder, 13746. Schweine, 7949 Kalber,
287 Hammel, 51 Ziegen.
Von dieſen ſämmtlichen Thieren wurden für nicht ladenrein, wenn
auch genießbar erklärt und deßhalb der Verkauf des Fleiſches zu einem ge=

ringeren als den Labenpreis geſtattet: von 6 Kühen wegen Verlſucht, von
2 Kühen wegen Lähmungszuſtänden, von 1 Kuh mit Muttervorfall nach der
Geburt, von 1 Kuh wegen Aufblähen, von 1 Schwein, das in Folge der
Hitze waͤhrend des Transportes einen Schlaganfall bekommen, von 1 Schwein
wegen Darmeinſchiebung.
Als vollkommen ungenießbar wurden den Eigenthümern zur Verwen=
dung
zu techniſchen Zwecken zurückgegeben reſp. dem Waſenmeiſter über=
wieſen
: 1 Kalb wegen Gelbſucht, 1 Kalb wegen Waſſerſucht, 1 Schwein
wegen ſog. Hitzſchlages, 2 Schweine mit Hydaliden, 2 Schweine mit Fin=
nen
, 1 Schwein wegen Waſſerſucht.
In Procenten: 1) genießbar, wenn auch nicht ladenrein 03 pCt.
Großvieh, 0015 pCt. Schweine. 2) Vollommen ungenießbar: 0025 pCt.
Kälber, v,044 pCt. Schweine.
Vorſtehende Zahlen beweiſen: 1) daß in Darmſtadt im Allgemeinen
ſehr gut und viel beſſer, wie in anderen Städten geſchlachtet wird; die
Procentſutze der nicht ladenrein reſp. ungenießbaren Thiere ſind in anderen
Städten z. B. Mainz bedeutend höher als in Larmſtadt; 2 aber auch
daß die Räumlichkeiten des Schlachthauſes fur die Menge der geſchlachteten Thiere
durchaus nicht hinreichen. Namemlich das Schweine=Schlachthaus iſt durch=
aus
zu klein und beengt. Es dürſte daher unbedingt nothwendig ſein, der
Frage der Vergrößerung des Schlachthauſes zbaldigſt etwas näher zu
treten.
An Fleiſchwaaren wurden eingeführt: 160 887 Kilogramm friſches
Fleiſch, friſche Wuͤrſt und Wildpret und 19650,5 Kilogramm getrocknetes,
geraͤuchertes oder durchſalzenes Fleiſch, geräucherte oder durchſalzene Wurſt,
Speck, Zungen, Sülzen, Geluͤnge ꝛc.
Nach ſicherem Vernehmen hat Herr Carl Tölle von Sonders=
hauſen
die Reſtauration im Saalbau gepachtet und wird dieſelbe ſchon am
1. Juni übernehmen.
Die von Dr. Alex. Spieß in Frankfurt zuſammengeſtellte verglei=
chende
Mortalitätsſtatiſtik einer Anzahl größerer Sädte ergibt für
die Woche vom 2.-8. April d. J. Todesſälle auf 1000 Lebende pro
Jahr bezeichnet: für Frankfurt 141, Darmſtadt mit Beſſungen
174, Wiesbaden 19.4, London 236, Carlsruhe 237. Berlin 265, Paris
26.5, Würzburg 288, München 319, Wien 348, Mainz 36,8, Hanau
476, Straßburg 521.
Das Concert des Mozart=Vereins hat einen Rein=Ertrag von ea.
1800 Mark zum Beſten der Waſſerbeſchädigten des Großherzogthums er=
geben
.
G Die von Hrn. Circusdirector Wulff an den Militärpenſionär
Schneider auf dem Weg der gütlichen Vereinbarung gezahlte Entſchä=
digungsſumme
beträgt 1150 M.
G Die Thatſache, daß für den Fall einer Mobilmachung, das Mar=
ketenderweſen
, welches ſich im letzten Feldzug in mehrfacher Beziehung
mangelhaft erwieſen, gänzlich umgeſtaltet erſcheinen wird, durſte dem grö=
ßeten
Publikum noch wenig bekannt ſein und iſt beſonders hervorzuheben,
daß nicht Private, ſondern Angehörige der Reſerve und der Landwehr, in
erſter Linie Wirthe, dazu auserkoren ſind, die betreffenden Poſten zu be=
kleiden
.
Am 7. Mai findet das Frühjahrs=Meeting des Rheiniſchen
Rennvereins am Oberforſthaus bei Frankfurt ſtatt. Die auf dem
Programm vorgeſehenen fünf Rennen ſind Herrn=Reiten und deßhalb dop=
pelt
intereſſant, da bei ihnen den Officieren der deutſchen Armee Gelegen=
heit
gegeben iſt, ihre Gewandtheit im Reiten zu zeigen. Die Leitung der
207

[ ][  ]

756
Rennen hat Hr. Baron v. Holzhauſen mit Hrn. Alb. Metzler: das Richter=
amt
Hr. Oberſt Frhr. v. Gemmingen; die Gurveillance Hr. E. Grunelius;
das Schatzmeiſteramt Hr. E. Metzler und das Amt des Starters Hr. Pre
mier=Lieutenant v. Longchamps=Berrier übernommen,
Der Windfall vom 2. ds. hat leider nach den lietzt vorliegen=
den
Ergebniſſen die anfaͤnglichen Schätzungen an Intenſität weit übertroffen.
In erſter Reihe ſteht der Forſt Groß=Gerau und hier wieder voran die
Oberförſterei Mönchhof mit 180,000 Feſtmeter. Ihr folgt Monchbruch mit
44.500, Woogsdamm mit 42,000, Mitteldick mit 30,000, Mörſelden mit
9250, Griesheim 5200, Trebur 2360, Mombach 1900. Es kommt alſo
auf den Forſt Groß=Gerau die enorme Menge von 265,210 Feſtmeter Fall=
holz
! Der in Starkenburg nächſtbetroffene Forſt Seligenſtadt weiſt geringere
Ziffern auf. Zellhauſen 12,700, Heuſenſtnmm 9280, Dudenhofen 7000,
Dieburg 6500, Schaafheim 4804, Baber hauſen 3100, Lengfeld 1210, Höchſt
700 Feſtmeter, im Ganzen 45,294 Feſtmeter. Tarmſtadt folgt mit 24,00,
Jagersburg mit 5900, Lorſch 5000, Heppenheim 2200, Lampertheim 1500.
Der Odenwald hat nur wenig von dem Orkan gelitten. Walt=Michelbach
zühlt 750 Feſtmeter. Für die Provinz Starkenburg würde ſich nach Vor=
ſtehendem
eine Holzmaſſe von 349854 oder rund 350,000 Feſtmeter erge=
ben
. In Oberheſſen ſtehen die Forſte Grünbera und Romrod ſaſt gleich,
der letztere weiſt 199600, der erſtere 188.572 Feſtmeter auf. Im Forſt
Romrod ſieht Wahlen mit 75,000 Feſtmeter in erſter Linie, ihm folgt Maul=
bach
mit 50,000, Romrod 28,000, Grebenau 13,000, Alsfeld 10,600,
Vadenrod und Windhauſen mit je 5500, in Summa 199600 Feſtmeter.
Im Forſt Grünberg zeigt- die Oberſörſterei gleichen Namens 40,000 Feſt=
meter
, Homberg 36212. Laubach 21,900, Gießen 24,810, Treis a. L.
21,000, Schiffenberg 18,050, Nieder=Ohmen 17600, Hainbach (000, zu=
ſammen
188572 Feſtmeter. Im Forſt Nidda ſieht die Oberförſterei Feld=
rrücken
mit 17465 Feſtmeter voran, es folgt Büdingen mit 9315, Eichels=
dorf
5000, Ortenberg 4280, Nidda mit 1800, Grebenhain mit 1220. Die
Geſammtſumme ſtellt ſich biernach für die Provinz Oberbeſſen auf 427352,
fuͤr beide Provinzen Starkenburg und Oberheſſen auf 777,206 Feſtmeter.

Hamlet im 10. Jahrhundert.
In einem Berliner Theaterblatte, das den Titel Der Reporter' ſührt,
ſinden wir eine ganz gelungene Phantaſie über die Art, in der Shake=
peare's
Hamlet,, wenn der große William das Ungläck gehabt hätte,
eine Zeitgenoſſe des letzten Viertels des neunzehnten Jahrhunderts zu ſein,
von den Berliner Bühnen vermuthlich refüfirt worden ware. Laſſen wir
die betreffenden Briefe hier theilweiſe in ihrem humoriſtiſchen Wortlaute
folgen:
1) Die General=Iutendanz der Köͤniglichen Schauſpiele zu Verlin, an
den Schriſtſteller Herrn William Chakeſpeare, Wohlgeboren.
Geehrter Herr!
Ihr dem diesſeitigen Königlichen Hoftheater zur event. Aufführung
eingereichtes Drama Hamlet; iſt von der dazu erwählten Commiſſion in
meitem Beiſein mit vielem Intereſſe geleſen und ich muß Ihnen zu mei=
nem
aufrichtigen Bedauern mittheilen, daß, bei allen Vorzügen und Vor=
tr
. fflichkeiten, die dasſelbe vor vielen anderen neueren Bühnenſtücken aus=
zeichnen
ſals ſchwungvolle Diction, geiſtvolle Expoſition und Elaboration),
dasſelbe doch, in Anbetracht etlicher extravaganten Situationen, namentlich
aber ſeiner heiklen Tendenz wegen, zur Aufführung auf der Königl. Hof=
bühne
vicht wohl geeignet erſcheint. Ew. Wohlgeboren empfangen demzu=
folge
das gu. Manuſcript mit beſtem Dank zurück.
Der General=Intendant der Köͤniglichen Schauſpicle.
von Hülſen.
9 Die Direction des Wallnertheaters an Herrn ꝛc. Shakeſpeare,
Schriftſteller ꝛc.
Ew. Wohlgeboren
empfangen hierbei mit ergebenſtem Danle das mir freundlichſt zur Duch=
ſicht
anvertraute Manuſript mit dem Bemerken zurück, daß ich, obwohl die
vielen Schönheiten deſſelben nicht verkennen, doch die komiſchen Pointen
im Stücke zu ſchwach befinde, daſſelbe für die Wallner=Theater=Bühne nicht
recht paſſend erachte, um ſo weniger, als ich für mein Kömiker=Trifoltum
Helmerding, Formes und Engels keine geeignete Verwendung darin finden
durfte. Indeſſen rathe ich Ihnen, ſich mit Wilken in Verbindung zu ſetzen,
der das Stuͤck für das Walluer=Theater bearbeiten, dantbare Rollen ſchaf=
fen
und mit wirkſamen Coupleis verſehen wurde. In dieſem Falle wäre
eine Entſcheidung meinerſeits für ihren Hamlet- nicht unmöglich.
Achtungsvoll
für die Direction:
Dr. O. F. Genſichen, Dramaturg.
3) Die Eigenthümer des Friedrich=Wilhelmſtadtiſchen Theaters an
Herrn ꝛc. Shakespeare.
Auf Ihre gefl. Zuſchriſt vom 3. März mit welcher Sie uns das Ma=
nuſcript
eines Drama's Hamlet' eingereicht, beehren wir uns, Ihnen mit=
zutheilen
, daß wir das in Rede ſtehende Opus fuͤr die diesſeitige Bühne
nicht brauchbar erachten, ſei es denn, daß Sie daſſelbe einer totalen Um=
arbeitung
unterziehen, namentlich den Charakter der Ophilia umwandeln
wollten, etwa nach dem Muſter der ſchönen Helena. Vielleicht theilen
Sie das Stück in Bilter ein und laſſen das eine in Bröckmann's Circus
ſpielen ꝛc. dieſe Sachen wirken ja immer, wie Sie erſt neuerdings wie=
der
an dem Amerikain=Theater=Bilde in unſerm Repertoireſtücke erſehen.
Die Anlage Manuſcript: Hamlet) remittiren mit Dank.
L. Goldberger. A. Hofmann.

4) Die Direclion des Victoria Theaters) in Berlin an Herrn Literat
Shakeſpeare, Wohlgeboren.
Geehrter Herr!
Ihr ganz vortriffliches Stück: Hamlet, Prinz von Dänemark, ſende
Ihnen mit lebhaften Bedauern retour, da es nach meinem reiflichen Er=
wägen
für das Viktoria=Theater doch zu wenig Gelegenheit für pompöſe;
Ausſtattungen bietet. Wenn auch die Geiſtierwelt durch die Erſcheinung
voh Haml=ts Vater einigermaßen rep=üſentirt worden, ſo fehlt doch die auf
der hieſigen Bühne eingebürgerte Feerie gänzlich. Noch ließe ſich eine Auffüh=
rung
in Ausſicht nehmen, wenn die Parlie des Hamlet derartig umgear=
beitet
würde, daß dieſelbe durch meine erſte Solotänzerin getanzt werden
könnte. In der Vorausſetzung, daß eine derartige Umarbeitung mit Ihren
In tentionen divergiren möchte, erhalten Sie das Manuſcript dankend zurück.
Mit fieundlichem Gruße
Emil Hahn.
5) Die Direction des Woltersdorff=Theaters an Herrn Dr. Shake=
ſpeare
ꝛc.
Bin nicht abgeneigt, das eingereichte Stück Hamlet' zur Aufführung
zu bringen, wenn Sie es ſo einrichten, daß ſich die Gallmeyer dafür inte=
reſſirt
. Der Stoff in Ihrem Stücke iſt nicht übel, aber die x ache iſt näm=
lich
die; bei mir tommt es weniger auf den Stoff, als auf die Juthaten
an. Sollten Sie mit der von mir angedeuteten, dem Stücke wirklich zum
Vortheil gereichenden Umarbeitung einverſtanden ſein, ſo habe ich dann
noch die harmloſe Bitte an Sie, ſich gefl. einige Tage vor der erſten Auf=
flhrung
Ihres =Hamlet; aufjuhängen (damit die Preſſe, von Ihrem Un=
glück
gerührt, auf Ihr neues Stück hinweiſt und es günſtig beurtheilt),
nachher aber zu Ihrer Bequemlichkeit ſich wieder abſchneiden zu laſſen.
Sowas zieht immer und Blindheit iſt ſchon dageweſen. Achtangsvoll
Emil Thomas.
6) Die Direction des Kroll=Theater an Seiner Wohlgeboren Herrn
Schriftſteller Wilhelm Schaksbier ꝛc.
Indem ich Ihnen das per Poſt mir zugegangene Stück Hamlet refü=
ſire
, erlaube mir bemerken zu durfen, daß ich daſſelbe nicht aufzuführen
gedenken darf, weil ich erſtens mein Theater vom Mai ab an Bial verpach=
tet
habe, was Sie als anſtändiger Striftſteller doch wohl wiſſen ſollten,
und weil zweitens wiederum dieſer Bial mit meinem langjährigen Special=
Dramaturgen Herrn Dr. Jacobſohn noch auf Jahre hinaus veiſehen iſt
und außerdem auf Weiß und der Mejo ihre Mitwirkung nicht zu rechnen
ſein dürſte.
Achtungsvoll
J. C. Engel.
7) Die Direction des Reſidenz= Theaters zu Verlin an Herrn Dr. W.
Shakespeare 2.
Geehrter Herr!
Ihr vortreffliches Stuͤck Hamlet; remittire, als für lmein Theater
nicht geeignet, wenigſtens in der gegenwärtigen Form nicht. Es iſt mir
viel zu unanſtändig! Mit Hochachtung
Emil Claar.
8) Das Berliner Stadt=Theater an Herrn Shakeſpeare, Wohlgeboren.
Das mir zugeſandte Stück Hamlet habe ich zwar nicht g leſen, bin
aber doch bereit, es aufzuführen, wenn Sie damit einverſtanden ſind, daß
ich es bearbeite.
Es kommen dann immer ein paar Menſchen mehr ins Theater - aus
welchem Grunde ſie dann kommen - kann Ihnen ja gleich ſein.
Gefl. Mittheilung ſieht entgegen
Achtungsvoll
Aron Roſenthal.
9) Die Oberregie der vereinigten Rsunion= und Varists=Theater an
den dramatiſchen Schriftſteller Herrn W. Shakeſpeare.
Lieber Shakeſpeare!
Ich bin bereit, Ihr Stück Hamlet: der Direction zur Aufführung zu
empfehlen, wenn ich die Hälfte der Lantisme dabei verdiene. Sind Sie
damit einverſtanden, bon - wo nicht, ſende Ihnen das Manuſcript zu=
ruͤck
; ich halte mich aber verpflichtet, Ihnen mitzutheilen, daß dann ein von
mir verfaßtes, denſelben Stoff behandelndes und denſelben Dialog haben=
des
Stück in kürzeſter Zeit über die Pretter der vereinigten Bente'ſchen
Theater geht. Alſo überlegen Sie ſich's
- ich bin noch ſehr anſtändig,
daß ich nur die Hälſte Ihrer Tantiome beanſpruche.
Ergebenſt
Friedrich Wagener.
10) Die Direction des Walhalla=Volls=Theaters an Herrn Wilhelm
Shakeſpeare.
Ich wäre nicht abgeneigt, Ihr Stuck,Hamlels zu geben, daſſelbe mützte
aber erſtens nur einen Act haben, und zweitens mützte der Hamlet aus
einer Kanone auf die Bühne geſchoſſen werden.
Achtungsvoll ergebener
Großkopf.
11) Die Direction des Vaudeville=Theaters an Herrn Shakeſpeare ꝛc.
Wohlgeboren haben mich ein Stück geſchickt, was ick Ihnen hiermit
zurückſchicke, indem ick ſon Zeug für mein Theater nicht brauchen kann.
Sehen Sie erſt Theater, und denn ſchreiben Sie Stücken!
Pullmann
12) Das Deuſche Reichstheater an Herrn Literat Shakeſpeare ꝛc.
Bin bereit, Ihren Hamlet- zur Aufführung zu bringen, wenn Sie
mir das Stück für 1 Thlr. 15 Sgr. überlaſſen wollen; mehr kann ich für
meine Bühne nicht geben, denn mehr bringt es nicht ein.
Ergebenſt
Heinefetter.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

82