(Frag= und Anzeigeßlatt.)
Abonnementhreis
Mit der Sonntags=Bellage:
6 Mark jährtlich incl. Brungerlohn.
Auswärtz werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen entgegengenom
men zn 1 Mark 90 Pf. pro Quartal
Alluſtrirtes Anterhaltungsl
nel Poſtauflchlag und Beſtellgebllhr.
139. Jahrgang.
Junſerate
vedmongenomver hnoRnked.
dan der Expedition, Rheinſt. Ar. 2.
m Beſſungen von Fridr. Bher.
Friedrichsſtr. N. 7. ſowie ausvirn
von allen ſoliden Annman-pr
ditlanen
Amtliches Grgan für die Pekannkmachungen des Großh. Ereisamts, ſowie des Großh. Pflizeiaints Darmſtadk.
N44
Dannerſta g den 2. März
494s
1637) Veröffentlichung
aus dem Firmer=Regiſter Grozberzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
In dem genannten Firmen Regiſter wurde
heute folgender Eintrag vollzogen:
Friedrich Heißner betreibt ſeit dem Jahr
1854 zu Darmſtadt eine Kupferwaarenfabrik
und Metallgießerei unter der Firma:
„Friedrich Heißneru.
Darmſtadt, den 8. Februar 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Holzapfel.
Stabtrichter.
Stadtgerichts=Aſſeſſoc.
1688) Oeffentliche Anfforderung.
Forderungen und Anſprüche jeder Art
an den Nachlaß des am 2. Januar 1876
zu Beſſungen verfiorhenen Reniners George
William Marrett ſind binnen 14 Tagen/
vom erſtmaligen Erſcheinen dieſer
Auffor=
derung an gerechnet, bei unterzeichnetem
Ge=
richt um ſo gewiſſer geltend zu machen, als
ſolche ſonſt bei Regulirung des Nachlaſſes
nicht berückſichtigt werden würden.
Darmſtadt, den 18. Februar 1876.
Großherzegliches Stadtgericht Darmſtabt.
Königer,
Holzapfel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Verſteigerungen.
1689) Bekanntmachung.
Behufs Verdingung der Abfuhr des im
Jahre 1876 in den hieſigen Garniſor=A= in Abgang kommenden allen
Lager=
ſtrohs an den Meiſtbietenden iſt ouf
Montag den 6. März d. J.,
im Geſchäfts=Lokal der unterzeichneten
Ver=
watung, Steinſtraße Nr. 35, ein
Lieita=
tions=Termin anberaumt und werden
Unter=
nehmer eingelaben, nach vorheriger Einſicht
der daſelbst avsgelegten Bedingungen zum
Termin perſönlich zu erſcheinen.
Darmſtadt, den 29. Febeuar 1876.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
1527) Holzverſteigerung.
Montag den 6. März d. J.
Vormittags 9 Uhr ar,
werben im Gemeindehauſe zu Beſſungen aus
dem Oſtrict Maitanne folgende
Holzſorti=
ment= verſteigert:
210 Rm. Kiefern=Scheitholz.
14 „ Wingertpfahlholz 1,70 Meter
lang,
„.
77 „ Kiefern=Prügelhols,
108
Stockholz,
„
3520 Kiefern=Wellen.
Dienſtag den 7. März l. J.
Vormittags 9 Uhr
ſan Ort und Stelle:
145 Stück Kiefernſtämme von 30 bis
43 Em. Durchm. und 9-16 M.
Länge, im Betrag 128.48 Cob.=M,
4 Stück Kiefernffangen 057 Cub.=M.,
Die Zuſammenkanft der 7teigliebhaber
für das Stammholz iſt en dem Holzſchlag
Eſchollbrückerſtraß= und Forſtſchneiſe
feſt=
geſetzt.
Zur väheren Auskunfisertheilung iſi
Forſtwart Vollhardt beauftragt.
Beſſungen, den 26. Februar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth. Beigeordneter.
Die Holzverſteigerung
vom 29. d. ä7ts. iſt genehwigt.
Erſter Zahl= und Fahrtag: Freitag den
3. d. Mtr.
Aeußerſter Abfuhrtermin: 20. d. Mis.
Die Backofenſchneiße in vördl. Richtung,
ſowie der Schnampelweg ſiad zur
Holzab=
fuhr nicht geſtattet.
Darmſtadt, den 1. März 1876.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1690
Muhl.
2eurzz
Feilgebotenes.
6690) Schönes Abfallholz
trockne=
in ganzen u. halbeu Wagen (8 u. 16 Ctr.)
Forwäxrender Verkauf Neckarſtraße 26.
1103) Mehrere gut gearbeiltete
Kana=
pee's ſind zu verkaufen bei
H. Helfrich, Tapezier, Graſenflr. 27.
1490) Ein Bauplatz in der
Victoria=
ſtraße, 133½ Klftr. enthaltend, iſt
preis=
würdig unter annehmbaren Bedingungen zu
verkaufer. Zu erfragen in der Exp.
ſe türk. Ewetschen
Ko. 30 Pfg.
L Bamb. Lwetschen
½⁄. Ko. 20 Pfg.
empfishlt
Carl Watzinger,
1503)
Lauiſenplatz 4.
1334) Neue polirte Glasſchräuke,
Berliner Façon, ſiehen zu verkaufen per
Stück 36 fl. Gr. Ochſengaſſe 31.
1501) Schöner Garten=Kies billigſi
in's Haus geliefert. Wienerſtraße 6.
1634) 2 neue große Commaden und 2
tann. Beitladen zu verkaufen. Beſſ. Carlftr. 14.
Daſelbſt eine neue Häckſelſchneidmaſchine
und ein faſt neuer eiſerner Heerd.
1637) Frühlattig fortwöhrend zu
ha=
ben bei
P. Wenz.
Beſſunger Hügeldraße 16.
5o.
AussshussUgarren
1691)
9 lange des Vorkath:
1 St. 4 Pfg., 100 St. 3 M. 70.
1 „ 5 „ 100 „ 4 70.
8.
100
üigarren la Bördelais
per 25 Stück 40 n. 60 Pfa.
G. L. Kriegk.
1692) Altes Banholz jader Art, zwei
Nußbäumchen, buchene Aſche zu verkaufen.
Daſelbſt ein kleines Logis zu vermiethen.
Hobhſtraße Nr. 8.
103
[ ← ][ ][ → ]M. 44
Regemsehiruo & Fu-tomt-cas
ſollen in dem großen Ausverkauf, 12 Ludwigſtraße 12, noch verkauft werden
und ſind die Preiſe um weitere 10 pCt. herabgeſetzt.
„ Der Verkauf dauert weitere 8 Tage.-M
1693)
Exlrach.
Löflunds Maſz
das ächte Praparat der deutſchen Pharmakopbe, gegeu Huſten,
Heiſerkeit, Kar arrhe, Athmungsbeſchwerden, Magenleiden; von
Prof. Dr Niemeyer anſtatt Leberthran ausdrücklich empfohlen.
Löflund's Malz Extraet mit Eiſen, gegen Bleichſucht; und Blutarmuth das wirkſamſte, von Aerzten und Patienten
allgemein bevorzugte Miltel. — Malz Extraet mit Chinin, ein neues Kräftigungsmittel für Frauen und Reconvalescenten.-
Malz=Extract mit Kalk nach Dr. Reich, wird gegen Lungenleiden, Serophuloſe und engliſche Krankheit vielfach ärztlich
emplohlen. - Malz=Ertract mit Pepſiu iſt ein aus Labmagen bereitetes dläteliſches Mittelsgegen Magenleiden, die aus
mangelhafter Verdauunz entſpringen. - Löflund's Malz=Extract=Bonbons ſind außerordentlich ſchleimlöſende, ſehr leicht
verdauliche Huſten=Bonbons und von vortrefflichem Geſchmack — Löflunds Kinder=Nahrung, das bekannte Extract der
Liebig'ſchen Suppe für Säuglinge, liefert durch einfaches Auflöſen in warmer Milch die nahrhafteſte und billigſte Kinderſpeiſe und
vollſtändigen Erſatz der Muttermilch. — Dieſe Präparate der Firma Ed. Iöflund in Stuttgart ſind vorräthig in der F.
Aerck=
chen Apofheke, Hirſch.=Apotheße und Hof=Apotheße.
9248
1267)
ChEmestsche HheOs.
Friſche Sendung, namentlich von billigen 8ouchongs, zu 2½, 3, 3. 43 u. 4 Mt.,
wovon ich namentlich die Qualität zu 3 M. 43 Pfa. als ganz vorzüglich empfehle.
Ferner Poccoblüthen, Congo, Haysan- &Kp Raiserthes's, Theospitnen a
Theegius=
rein und billig bei
Georg Liebig Sohn.
830)
Gemüſe= 8 Blumenſamen
beſter Qualität und Preisliſten darüber gratts empfiehlt
Heinrich Noack, Handelsgärtner in Beſſungen.
(Alle Beſtellungen per Poſt werden franco zugeſendet.
Hierdurch die ergebene Anzeige, daß vir für die von uns als Speclaltät
1694)
fabrieirten Dampfmaſchinen und Dampfpumpen das
Jnſtäallaldiönsgeſchäft
der deutſchen Waſſerwerks=Geſellſchaft in Frankfurt a. M., Kirchnerſtraße 3,
mit der Vertretung für den dortigen Platz und Umgebung betraut haben. Reflectanten/
erſuchen wir deßhalb ſich betreffs aller Austünfte und des Bezuges an obige Firma zu
wenden. - Hallea. S., den 15. Februar 1876.
Wegelin & Mübner.
Bezugnehmend auf Vorſtehendes laden wir Intereſſenten ein, Muſtermaſchinen in
unſerem Lokale zu beſichtigen.
Vorzüge dieſer Dampfpumpen: Ruhiger Gang,
Einfachheit, hoher Notzeffect, einfache Aufſiellung, leichte Fund=
4.
mente, zuverläſſige Wirkung. Leiſtung von 2 bis 150 Cubitmeier
4
7
A per Stunde. Hochdrnck=Expanſions=Dampfmaſchinen
mit verbeſſertem Patent=Regulator von 1 bis 100 Pferdekraft.
Jede Maſchine wird vor der Verſendung probirt und adjuſtirt. — Maſchinen bis 10
Pferdekraft werden complet montirt verſandl. Wanddampfmaſchinen, — Dampfpumpen
mit ſtehenden Röhren, Keſſel, —
Wanddampfpumpen ꝛc.
Preis=Courante und jede gewünſchte Auskunft bei der Vertretung
Anstallations-Geschitt
der deutſchen Waſſerverks=Geſellſchaft Frankfurt a. M., Kirchnerſtraße 3, luächſt der
Kaiſerſtraße.)
GesundheltsHaflee
1695)
von
W. Preiſker u. Co. n Malnz
Dieſer nach ärztlicher Vorſchrift bereitete
und von den meiſten Aerzten Deutſchlands
uur allein als ücht anerkannte Geſundheits=
Kaffee iſt zu haben bei
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.;
Frische Schellfsche,
Laberdan friſch gewäſſert,
ſoeben eingetroffen.
G. P. Poth,
1696) Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.
1697)
Ver k au f.
Eine Parthie Eicheln, als
Schweine=
futter geeignet, u. mehrere Centner
Stren=
heu werden billig abgegeben. Rheinſtr 47.
SRuhrkohlen 1. Qual,
ſowie Buchen=, Eichen= u. Tannen=
Scheidholz, klein gemacht, zu den
billig=
ſten Preiſen, zu beziehen bei
Ludwig Schuchmann,
Dieburgerſtraße 40.
Beſtellungen werden angenommen bei
Karl Edelmann, gr. Ochſengaſſe,
Gebr. Edelmann, am Schloßgraben,
Karl Becker, Holzſtraße 6.
M. Melsheimer, Wilhelminenſtraße.
1453) Wagenfett prima Qualität.
25 Waldſtraße 25.
R 44
3 Im Hauſe der Frau Gchwoh am
weißen Thurm.
GbEwAIIN
von
Damenſchürzen von
60 Pf. bis 2 M.
Kinderſchürzen „
40 „ „ 1 „
Kragen und Manſchetten von
80 „ „ 2 „
Geſtickte Streifen 4¼ Meier von
80 „ „ 5
und mehrere andere Waaren zu Fabrikpreiſen.
4
1.
RETLOUu
Prachtvolle neue Kleiderſtoffe von 18 kr. bis 24 kr.
Elegante Frühjahrs=Kleiderſtoffe von 27 kr. bi8 35 kr.
Schwarz= Alpaccas und Seiden=Alpaccas von 28 k. bis 48 kr.
Zwei Ellen hreiſe ſchwarze Cachemir Prima Qualität von 1 fl. bis 1 fl. 30.
W; Alle Priſe der -offe herabgeſetzt. „
Im Ausverkauf im Laden des Herrn Gemmler,
Eingang Ludwigſtraße.
P Nur noch einige Tagelll 2D
1700)
tAAAOAA
eines
10951)
Zu vermiethen:
Eliſabethenſtraße 1 der erſte Vtock, 7
bis 8 größere und lleinere Piecen nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. April 1876
beziehbar.
259) Aliceßtraßs 5. zunächſt dem
Herrn=
garten, iſt der mittlere Stock, beſtezend aus
5 Zimmern und mit allen Bequemlichkeiten,
Gas= und Waſſerleitung verſehen.
513) Ein Logis von 3 Zimmern, Küche,
abgeſchloſſenem Vorplatz, Magdkammer,
Baden ꝛc. iſt zu vermiethn u. am 1. April
zu beziͤehen. Näheres bei Maurermeiſter
J. Müller am Arreſthaus.
hardinon-Fabrik-hagors.
Von elnem Fahtikanten wurden uns ſämntliche Lager=Vorräthe zum Ausver
kauf zu Fobrik tionspreiſen übergeben und verkaufen wir
Gestickte Hull-Vorhänge das Fenſter von 6 Mark an,
Gestickte Tüll-
„ 17 „ „
MGuGi a GahdiM,
G6511
Frankfurt a. M, Kaiſerſtraße 14.
Muſterſenbungen ſtehen auf Verlangen gern zu Oienſten.
„
Merns
389) 2 unmöblirle Zimmer bel Etage.
Lnhwigſtraße 7.
636) Grafenſtraße 35 iſt die Bel=
Etag=
beſtehend aus 8 Zimmern u. allen übrigen
Zugehörigkeiten zu vermiethen und ſofort
beziehbar.
Daſelsſt iſt ein kleines Logis, oberer
Stock, im Vorberhaus, mit 2 Zimmern,
Küche und allem übrigen Zugehör zu verw.
976) Martinfir. Nr. 20 ein freundlich
möbl. Zimmer und Kabinet an 1 oder 2
Herren eder an 1 Dame zu verm. Auch
wrd daſielbe ohn: Möbel abgegeben.
1578) Langgaſſe 47 iſt eine Wohnuog
für Geſchäfltsbetrleb zu vermiethen.
5 1060) Rheinſtraße 23
4 der obere Stock, 7-8 Piecen,
Küche mit allem Zubehör, ſowie
Mitgenuß des Gartens, zu
9 vermiethen und am 1. März zu
beziehen.
1
1232) Beſſunger Annaſtraße 38 iſt
die Parterre=Wohnung, beſtehend aus
16 Zimmern nebſt Vorgarten
Mit=
gebrauch der Waſchküche nebſt
Bleich=
platz ꝛc. bis zum 1. Mai zu beziehen.
Näh. Auskunft ertheilt Schmidt,
Hügelſtraße Nr. 61.
1255) Obere Heinrichſtraße 56
eine Halszanſarbe, geſchloſſene Wohnung
von 6 Piecen mit allem Zubehör auf Mai
zu vermiethen.
1272) Das von Hru. Hauptmann
Pir=
ſcher bewohnte Logis in der
Promenade=
ſraße 40 iſt anderweitig zu vermiethen.
Näheres Caſſuoftr. 19. Ch. Reinhard.
1348) In der Nähe der Bahnhöfe
ſchöne Wohaung - 5 Zimmer, Küche
und elle Bequemlichkeiten - ganz neu
hergerichtet, billigſt zuvermiethen
und per 1. April zu beziehen.
Näheres Beichſtraße 45 im Comptoir.
1638) In ber Promenadenſtraße iſt ein
freundliches, neu hergtrichtetes Manſarden=
Zimmer nebſt Cabinet, unmöblirt oder
ſ einfach möblirt, an eine einzelne Dame
abzögeben. Auf Verlangen mit Küche.
Das Näher= zu esfr. Waldſtraße 19.
1639) Ein rusblirtes Zimmer zu verm.
Hügelſtraße 65 Vorderhaus.
1493) Zwei gut möblitte Zimmer, auf
Wunſch auch nur eins, iſt bis zum 1. April
lan einen Herrn zu vermiethen. Zu erfr.
Dieberger Straße Nr. 3 im 3. Stock.
„pixaugJiii.vuragurarapen
TTAAciAd. Aer Arir aA A A AAAAAX.
1701) Rheinßraße 35 der mittlere
Stock, 7 Zimmer und ubgeſchloſſenen
4
d4 Vorplatz enthaltend, und 1 Stube der
de=
d6 Manſarde. Auf Wunſch Stallung für
3 Pierde und Bedientenſtubt.
rvuirvrv.re-auiio.
AAAAAaAt AeAAAaAarr.
1702) Eliſabethenſtraße al iſt der
2. Stock, beſtehend aus 5 Piecen mit allen
dazu gehörigen Bequemlichlelten, per 15.
Mai er. beziehbar, zu vermiethen.
1703) Roßdörferſtraße Nr. 8 ein kleines
Log's, 3 Zimme;, Küche und alle ſonſtigen
Bequemlichkeiten, bis Anf. Mai zu verm.
1704) Roßdörferſtraße Nr. 10 ein Logis
im 1. Stock, 4 Zimmer mit Alkoven,
Man=
ſardenzimmer und alle ſonſtigen
Bequem=
lichkeiten, bis Mitte Mai zu vermielhen.
F. Brückner.
W2rnisaritrailasrtirririrstriaizaiaz-
„9
39
or Gen.
Varnsiſchte auoirichten,
1094) Mehrere Herren können
Schlaf=
ſiellen erhalten Karlflaße 22.
370
M. 44
141.
Ich beehre mich mermit ergebenst anzuzergen, dass
sich mein Mode-Geschäft vom 1. März d. J. Eoke
der Elisabethen- & Louisenstrasse, im Hause des Herrn
Wosohlo befindet.
Hinna Sehuitts.
1672)
Lokal=Gewerbverein Darmſtadt.
Donuerſtag den 2. März, Abends 8 Uhr, Verſammlung im
Lokal des Gaalbaus.
Tagesordnung: Beſprechungen im Anſchluß an den Vortrag bes Herrn
Profeſſor Lincke von vorlgem Donnerflag über die Bewegungs Maſchinen für die
Kleingewerbe. - Fragenbeantwortung und geſchäftliche Mittheilungen.
Das Local wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Nummern der techniſchen
Zelt=
ſchriften ſind aufgelegt; der Fragekaſten iſt am Eingang des Lokals aufgeſtellt.
Darmſtadt, den 29. Februar 1876.
Der Vorſtand. des Lokal Gewerbvereins.
Handelsverein für Darmſtadt u. Beſſungen.
Wir erſuchen alle im Firmen=Regiſter eingetragenen Geſchäftsleute von hier und
Beſſungen, welche Werth darauf legen, daß in dem neu zu errichtenden Adreßbuche ihre
Geſchäfts=Branche nach ihrem Wunſche bezeichnet wird, ſolche bei den Vorſtands=
Mitgliedern:
H. Blumenthal, Promenadeſtr. 41,
L. Walz, Karlſtraße 41,
K. Hochſtätter, Elſabethenſtraße 29. L. Trier, Ludwgſtraße 10,
J. Wolff, Schulſtraße 10,
bis längſtens den 6. März ſchriftlich abzugeben.
Gleichzeitlg wäre es wünſchenswerth, wenn bei dieſer Gelegenheit die zur Firma
Berechtigten und Procuriſten ihre Namen bezeichnen, um elwaigen Irrthümer im
Adreß=
buche vorzubeugen.
1706)
Der Vorſtand.
PircmsVuld
Heute Donuerſtag den 2. März 1876
Vorstehlung.
Anf. 24 Uhr. Kaſſe=Eröffnung 6½ Uhr.
Vorkozmende Schulpfede: Emir,
Apportierpferd, vorgeführt von Hrn.
Karl Wulff. — Mentor, — Monte=
Chriſto, geritten von Madame
Ar=
lotto geb. Wulff. — Der Neger
Ma=
homed Jsmail, wird ſich produciren
auf dem in der Luft ſchwebenden Steh=
Trapez. - Zum 3. Male: Lucifer,
der grüne Teufel, romant. Zauber=
Puntomime in 1 Akt und 7 Bildern.
Alles Uehrige bekannt durch
Pla=
kate und Pcogramme.
Hochachtungsvoll
H. Wildl, Direktor.
E Täglich Vorſtellung, Sonntag
u. Mittwoch zw, Vorſtellungen.
1707)
„
Samſtag den 11. März 1876 ſindt das
Cäehien Pest des ModeVereins
im großen Saale des Saalbaus ſtatt. Zur ülnzeichnung der
Thel=
nehmer circulirt einegLiſteſl bei den geehrten Vereinsmitgliedern. Gleichzeitig
werden Anmeldungen von dem gegenwärtigen Vice Präſidenten des Vereins,
Herrn Premier=Lieutenant la guito Zernin (Neckarſtraße 9)
entgegen=
genommen.
Der Vorſtand des Muſik=Vereins.
E
14
G
14)
3 Chemiſches Laboratorium in Darmſtadt.
In dem Laboratorium des Unterzeichneten werden alle für den Produkten=, Metall=
und Waaren=Handel, für Bodencultur und landwirthſchaftliche Gewerbe, für den Fabrik,
Gewerbe, Bergbau=, Salinen= und Hüttenbetrieb geforderten chemiſchen Unterſuchungen
ausgeführt.
Mr. W. Hallurnchs, Hügelſtraße 47.
818) Der unterzeichnete General=Agent der
Elberfelder Feuer=Verſicherungs=Geſellſchaft
empfiehlt ſich zum Abſchluß von Verſicherungen gegen Feuer= und
Exploſions=
gefahr. - Darmſtadt.
C. F. Hemmler.
Es werden Kinder geſucht, Knahen
C und Mädchen, im Alter von 8-16
Jahren mit Elnverfändniß derer
Eltern für die Pantomine Aſchenbrödel.
Anzumelden Vormittags vom 11-12
Uhr im Clrcus bei Herrn Pantomi=
H menmeiſier A. Horſt.
1603) Für em hieſigeo Pusbeſchafl vnd
eine gewandte Modtfin geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl.
1609) Ein geſundes Mädchen ſucht als
Schenkamme eine Stelle. Zu erfr. bei Frau
Mattern, Hügelftraße Nr. 16.
1256)
Abreiſe wegen
ſofort zu vermiethen: eine clegant möblirte
Wohnuag von 6 Zimmern, Küche u.
Wirth=
ſchaftsräumen, Gas= u. Waſſerleitung.
Naͤheres bii B. L. Trier, Ludwlgſtr.
1644) Köchinneo, Hauswädchen,
Pinder=
nädchen ꝛc. können auf Oßern nachgewieſen
werden.
Beſſungen.
Kirchſtraße 34.
1510) Auf Oftern wird ein ſolides
Mädchen ohne Bekanntſchaft, das
ſelbflän=
dig bürgerlich kochen kann, geſucht. Nu=
Bolche mit guten Zeugniſſen verſehen,
mö=
gen ſich melden. Heldelbergerſtraße Nr. 5
mittlerer Stock.
N. 44.
371
710)
Gelß.
in beliebigen Beträgen fortwährend
auszu=
leihen. Sttengſte Verſchwiegenheit. Geſuche,
perſönliche wie britfliche, werden ſofort er=
1652) 45,060 Mark werden von
einer Fabrik am Rhein als erſte Hypothek
geſucht und würden event. außer den üblichen
Zinſen 5pCt. vom Reingewinn des Geſchäftes
zugeſagt werden. Offerten unter 0 L 902
bef. die Central- Annoncea-Expedition von
G. L. Danbe & Co. Frsnkſurt a. f. D12141)
1680) Eine reinliche Frau oder älteres
Mädchen, welches zu Hauſe ſchlafen kann,
zu 3 Kindern geſucht. Beſſ. Carlftr. 62.
1684)
Verloren.
Am Mittwoch Abend wurde von der
Reckarſtraße zur neuen Syragoge u. zurück) 1713) Eine zuverläſige gellbte
zranken=
eine gelbbraune Pelzboa verloren. Dem
Finder eine Belohn. Neckarfir. 14, 3. St.
1705) Eine geübte Einlegerin ſucht
Be=
ſchäftigung. Näheres Löffelgaſſe Nr. 9.
1706) Schüler, welche die hiefigen Lehr=
Anſtalten beſuchen, finden unter
vortheil=
haften Bedingungen angenehme Penſion.
Näh. zu erfr. Waldſtraße 24, 1. Stock.
1707) Ein ſanberes Dieuftmädchen geſuch;
Waldſtraße 33 eine Stlege hoch.
1708) Eines der leiflungsfähigſten
„ Parquetboden=Geſchäfte”
ſucht tüchtige Vertreter.
an Rud. Hosse, Stuttgart.
1709) Marienplatz Nr. 7 kann jederzeit
Waſche gemangelt werden.
1710) Für 2 Gymnaſiaſten (Brüder)
wird mäßige Penſion geſucht. Offerten
be=
ſorgt die Erp. d., welche auch d. Adreſſe glbt.
Vormittags 10 Uhr, will Banunternehmer
Philipp Feldmann V. von Griesheim,
die durch Abbruch von den Baracken auf
dem Exerc erplatz ſich ergebenden Bretter
ledigt. G. Bendorf, Eoderftr.33 parterre. und ſonſtige Baumaterialien, ſowie mehrere
Parthien Brennholz öffentlich zogen gleich
haare Zahlung an die Meiſtbietenben
verſteigern. Jardnen in Wl.
Salmen „ „
Thön
„ „
Rougets „ „
Royants „ „
K. Brüchweh,
H1657)
Hof=Lieferant. 1712) Es wird ein junges Mädchen
israel. Conſeſſion aus anſtändiger Familie als
HEEUdUt,
gegen hohes Salair zum ſofortigen Eintritt,
zu engagiren geſucht.
Cals ſoldschmidt,
Frankfurt a. M.
ßflegerin, die gute Zeugniſſe ha, empfiehlt
ſich bei Kranken und Wöchnerinnen als
Wärterin. Nägeres in der Erp. E
G
1716) Eine reinl. Frau ſucht Beſchäfttgurg
im Waſchen u. Putzen. Schuſterg. 15 im Laden.
m
Evrtirzz. Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 2. März.
Fidel i o.
Große Oper in 2 Akten. Muſik von L. van
Beethoven.
Perſonen.
Hr. Bögel.
Don Fernando, Miniſter
Don Pizarro, Gouverneur
Hr. Schloſſer.
eines Staatsgefuͤngniſſes
Floreſtan, Gefangener
Hr. Mayr.
Leonore ſeine Gattin, unter
Frl. Erl.
dem Namen Fidelio. 1714) Ein Regenſchirm wurde am
Samſtag Mittag in der Eliſabethenſtraße
verloren. Der Finder wird gebeten, ihn
Hachſtraße 24 abzugeben.
1715)
Beiloren.
Eine Fince-hez mit Schildplatt=
Einfaſſung auf dem Saalbau=Maskenball.
Man bittet daſſelbe auf der Expedition
des Blattes abzugeben. Rocco, Kerkermeiſter
Hr. Niering.
Frl. Andrs.
Marzeline, ſeine Tochter
Jaquino. Pförtner.
Hr. Reichhardt.
Erſter
Hr. Lang.
Zweiter Gefangener
Hr. Leib.
Im Zwiſchenalt wird die von Beetheren zur Ope=
„ Leonore; componiite Ouvertüre ausgeführt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende geg n 9 Uhr.
Freitag, 3. Marz.
Der Beilchenfreſſer.
Luflſpiel in 4 Akten von Guſtav von Moſer: Gef. Offerten mit Referenzen sub M260 W Kirchliche Nachricht. Sonntag den 5. März wird das h. Abendmahl
in der StadtLapelle und Tags zuvor 2. Uhr. de Vorbereilung dazu gehalten.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samstag den 4. März: Vorabendgottesdienſt um 54 Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterkldrung.
Sabbathausgang 6 Uhr 25 Min.
für alle hieſigen u. auswaͤrtigen Zeitungen zu
gleichen Preiſen uie bei dez Zeitungs=
Expe=
ditionenſelbſt, ohne Porto u. Speſen befinden ſich
in der Annoncen=Expedition von Rardelſ Hossé, Frankfurl a. H.
General=Agentur in Darmſtadt: W. A. Gärtner, Woogsplatz 3.
Leil 45
.
2
G. Gel.
Mittheilungen aus Stadt und Laud.
ras - In der Mainzeitung- (l. Nr. 49) und einigen Localblättern ſind
in dieſen Tagen Artikel erſchienen, welche die Abſchaffung der
Stol=
gebühren der evang. Geiſtlichen verlangen. Jedenfalls ſtimmt
mit dieſer Tendenz das Kürchenregiment, die Synode und der allergrößte
Theil der evang. Geiſtlichkeit überein; was aber jene Blätterzzu erörtern
nterlaſſen, das iſt die wichtigſte Frage, nämlich: auf welche Weiſe denn
jene Abſchäffung geſchehen ſoll? Sie gehen vielmehr über dieſe Frage mit
allgemeinen Worten, wie: bei Regelung der Pfarrgehalte wäre die beſte
Gelegenheit geweſen, die Stolgebühren mit einem Male abzuſchaffen,
hin=
weg und knüpfen daran tadelnde Bemerkungen gegen das Oberconſiſtorium
und die Synode, als hätten dieſe Organe die Frage nicht zur rechten Zeit
erwogen und es würden nun, da auf Anordnung des Kirchenregiments
pratuiſche Schritte zur Erreichung des genannten Ziels geſchehen ſind, halbe
Maßregeln getroffen.
Die Sachlage iſt in Wirklichkeit folgende. Nach den jülngſt neu
auf=
geſtellten Beſoldungsquoten betragen die Stolgebühren in der ganzen
Lan=
deskirche jährlich circa 55,000 M. Eine ſolche Summe kann bei der
be=
kannten Beengtheit der kirchlichen finanziellen Mittel nicht einfach geſtrichen
werden, ohne den dotationsmäßigen Gehalt vieler Pfarreien über Gebühr
zu ſchmälern; man muß demnaͤch auf Erſatz bedacht ſein. Aber woher dieſen
nehmen? Aus der allgemeinen Beſteuerung? Das wäre ein Unrecht gegen
ſehr viele Steuerzahler, denn die Stolgebühren ſind in den verſchiedenen
Gemeinden an Höhe ſehr verſchieden; die höchſten werden durchſchnittlich
in den Städten entrichtet. Schlüge man nun die angegebene Summe auf
die kirchenſteuerpflichtigen Steuerkapitalien, ſo würden arm= Landgemeinden
für reiche Städte, Gemeinden mit geringem Accidenzienſatz für ſolche mit
hohem zahlen müſſen und es geſchäh= jährlich ſicherlich vielfach, daß die
das Aequivalent für die Accidenzien darſtellende Steuerquote ſolcher
Ge=
meinden mehr betrüge, als die ſehr wenigen und niedrigen Stolgebühren,
welche in denſelben bezahlt werden. Auch nehmen durchaus nicht alle
Steuerzahler die Funktionen der Geiſtlichen, für welche Stolgebühren
ent=
richtet werden, in Anſpruch, und es wäre demgemäß unbillig, dieſe an
Laſten tragen zu laſſen faͤr die ſie keine Gegenleiſtung empfangen.
Ueber=
dem ſind in mänchen Gemeinden die Accidenzien ſchön laͤnge abgeſchafft,
eingegangen, oder nie eingeführt geweſen; auch dieſe würde man nicht wohl
zur Beſteuerung für Erſatz von Stollgebuhren heranziehen können.-Aus
dieſem Allem geht hervor, daß die Abſchaffung bezeichneter Gebühren auf
dem Beſteuerungsweg nicht thunlich iſt. — Manche deutſche Staaten, z. B.
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Preußen, Sachſen, geben Entſchädigung für Verluſt an Accidenzien aus
der; Staatskaſſe; da aber der heſſiſche Staat der evang. Kirche
Beſteuerungs=
recht verliehen hat, ſo iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß er dieſem
Vor=
gang nicht folgen wird.
Aus allgemeinen Mitteln iſt demnach die Abſchaffung der Accidenzien
nicht ausführbar, und es mußte deßhalb, wie es das Kirchenregiment gethan
hat, zur Erreichung des Zweckes auf die localen Fonds recurrirt werden.
Hierdurch wird, wie die Erſahrung bereits faſt gelehrt hat, ſchon Vieles
erlangt, und wir zweiſeln nicht, daß dort, wo jene Fonds nicht in Anſpruch
genommen werden koͤnnen, ſich, wenn auch in etwas längerer Zeit, ſo doch
in möglichſt gerechter und billiger Art, Wege finden laſſen, um die
ge=
wünſchte Abſchaffung durchzufuhren.
Uebrigens iſt das Draͤngen auf dieſe Abſchaffung von Seiten der
Ge=
meinden weder ſo allgemein verbreitet, noch ſo ſtark, wie oben bezeichnete
Blätter es darſtellen. In Rheinheſſen iſt die Stolgebührenfrage faſt
gegen=
ſtandslos, und auch viele Gemeinden Starkenburgs und Oberheſſens
erklä=
ren einfach, daß die Entrichtung dieſer Gebühren bei ihnen keinen Anſtand
finde und daß Diejenigen, welche die Vienſtleiſtungen der Geiſtlichen in
Anſpruch nähmen, auch dafür zahlen möchten.
Die von dem Oberconſtſtorium gelroffenen Maßregeln in beregter
Hinſicht dürſten aus den angeführten Gründen, die indeß noch vermehrt
werden könnten, das Urtheil nicht verdienen, welches die„Mainzeitung ꝛc.
über ſie fallt.
(D. 9.)
— Der Saalbaumaskenball war ſehr ſtark beſucht und ſollen gegen
1200 Billete ausgegeben worden ſ in; Prinz und Prinzeſſin Ludwig
beehr=
ten das Feſt ebenfalls mit ihrer Gegenwart. Die zahlreichen Masken in
den mannichfaltigſten Coſtülmen boten ein fſſelndes Vild, bis gegen 11 Uhr
endlich der längſt erwartete Profeſſor Darwin erſchien und nach einem
Prolog in verſchiedenen durch eine große Zahl von Mitwirkenden
darge=
ſtellten Tableaux und entſprechenden Länzen die Entwickelung des
Men=
ſchengeſchlechts aus dem Uraffen demonſtrirte, der es in ſtetem Fortſchreiten
zuleht bis zu dem Gebrauche einer rieſigen Couponſcheere, welche nach der
Auſſch=iſt zunächſt für die Saulbauactien b ſtimmt ſchien, zu
Nollſchlut=
ſchuhen, zu Pulverexploſionen und dol. modernen Herrlichkeiten brachte.
Nach einer ſaſt endloſen Polonaiſe durch die Räume des Saalbaus begann
das eigentliche Tanzvergnügen und erſt am frühen Morgen trennten ſich
die Theilnehmer des heiteren Feſtes.
Reform der kaufmänniſchen Zahlungsweiſe in Deutſchland
Ein Wort zurrechten Zeitan unſern Handels= und
Gewerbeſtand.
Unter der obigen Auſchriſt veröffentlichte der „Deutſche
Reichs=
anzeigeru einen der A. A. 3. entnommenen Auſſatz, den wir wegen
ſeiner ungemeinen Zeitgemäßheit der ganzen Beachtung auch des hieſigen
Handels= und Gewerbeſtandes dringend empſehlen. Der Artikel lautet:
„Der deutſche Kauſmann ſoll die wirthſchaftliche Umwandlung, welche
milt der Reorganiſation des Bank= und Münzweſens vor ſich geht, nicht
vorübergehen laſſen, ohne zu gleicher Zeit auch eine Aenderung in der
Zah=
lungsweiſe eintieten zu laſſen: ſeine Waare nur gegen Aceepte ſeines
Käu=
ſers abzugeben, und ſich mcht mehr zu begnügen, ſeine Abnehmer in den
Büchern zu „belaſten;. Es handelt ſich für den Kaufmann darum, ſeine
eigenen Miltel richtig auszubeuten. Wie oſt iſt der deutſche Kaufmann
genöthigt, fremde, theure Credite in Anſpruch zu nehmen, um ſeinen
lau=
ſenden Verbindlichkeiten gerecht zu werden. Zu neuen Geſchäften ſehlt ihm
das Geld, während man ihm gleichzeitig große Summen ſchuldet, die nicht
flüſſig gemacht werden können. Sobald er aber gegen Accept verkaufen
würde, müßte ſich die Lage aͤndern, er hätte ſeine eigenen Mittel zur
Ver=
fllgung, er koͤnnte ſich mit jenen Wechſeln im Falle des Vedarfs Geld
ma=
chen und dabei würde ihm die Reichsbank gut zu ſtatten kommen. Es küme
durch dieſes Verſahren ein großes verfügbares Kapital in den Handel,
welches heute in den Büchern ſchlüft. Es wird kaum nöthig ſein,
darzu=
legen, welche wohlthätigen Folgen eine derartige Aenderung der
herkömm=
lichen Zahlungsweiſe haben müßte. Visher konnte der Verkäufer nie genau
auf den Eingang ſeiner Ausſtände zühlen, er mußte ſich auf die Loyalität
und Pünktlichkeit des Käuſers verlaſſen, der nur zu häuſig ſeine Lage
aus=
beutete. Iſt es ja nicht Seltenes, daß der Verkäufer nach Empfang der
Waare noch einmal um den Preis zu handeln beginnt. Noch häuſiger iſt
es. daß die Schuldner vier, ſechs Monate, ja Jahre lang auf Bezuhlung
warten laſſen. Inzwiſchen aber kann der Verkäuſer mit dieſem Kapital
nichts beginnen, er iſt ſeines Geldes beraubt und dadurch in ſeinen
lauf=
männiſchen Unternehmungen gehemmt. Wer zahlt aber ſchließlich dieſe
un=
vorhergeſehenen Verluſte? Niemand anders als der Conſument, denn aller
Aufwand auf die Waare findet in den Preiſen der Waare ſeinen Ausdruck.
Ganz abgeſehen von den vielen Vortheilen, die dem Handel durch
das alte Verfahren entgehen, möchten wir beſonders hervorheben, daß der
Reichthum des Landes. die Verkehrsmittel um Milliarden zunehmen
wür=
den. wenn wir alle dieſe Summen zur Verſügung hätten, die heute in den
Büchern ruhen; lotztere bilden bekanntlich kein verfügbares Kapital für den
Forderungsberechtigten und ſind deshalb bis zur wirklichen Tilgung dem
Verkehr entzogen, volkswirthſchaftlich nicht nuhb ingend. während Accepte
vom Zeitpunkte des Geſchäftsabſchluſſes an bis zur Tilgung der dadurch
kontrahirten Schuld dem Gläubiger ein baar Geld erſetzendes
Umlauſs=
mittel gewühren, das in ſeinem Kreis dieſelbe Wirkung ausübt, wie die
Banknoten in aus gedehnterem Maßſtabe. Dies alles wäre nun mit
Leich=
tigkeit zu erreichen, wenn die deutſchen Kaufleute ſich das Wort geben
würden, zu kauſen und zu verkaufen entweder gegen Baarzahlüng oder
gegen Accepte.
Der Kaufer ſowohl wie der Verkäufer würden bald die gülnſtigen
Fol=
gen ihres Entſchluſſes verſpüren; ja wir gehen ſo weit, daß wir
behaup=
ten der Handel würde erſt dann hlühen, da ihm unter ſolchen
Verhält=
niſſen ſeine eigenen Mittel vollſtündig zur Ver ügung ſtänden. Ein anderer,
weſentlicher Vortheil dieſer Zahlungsweiſe wäre, da jdes Geſchäſt einen
ſicheren Alſchluß fände, daß ein Zeiſpunkt geſteckt würde, an welchem es
regu=
lirt werden muß. Jetzt hören wir leider noch zu häufig ſagen: „Ich
accep=
lie principiell nicht.” Dies ſagt mit andern Worten: „ich will wohl
kaufen, aber ich will keine Verbindlichkeiten übernehmen, ſpünktlich nach
Vereinbarung zu bezahlen. Wir fragen uns, ob eine ſolche Sprache ſich
mit dem kaufmänniſchen Ehrgefühl vereinharen läßt? Was ſind die
Fol=
gen 2 Der Verkäufer muß ſeine Waare theurer anſetzen für den Ausfall
von unvorhergeſehenem Zinſenverluſt, die für Entbehrung des Kapitals
und für die Chancen, welche er läuft für die längere Zeit des Borgens.
Der Käuſer läßt ſich verführen, Waaren zu nehmen, die er nicht
unum=
gänglich nöthig braucht, häuft oft bei fallenden Preiſen ſein Lager illber
Präfte, er hat ja nicht zu fürchten, daß Wechſel fällig werden, er lebl in
den Tag hinein, hofft auf alle möglichen Umſtände, bis endlich die Macht
ihn zum Verkauſen drängt, und dann iſt es oft ſchon zu ſpät - ſein
Cre=
dit, ſein Kapital ſind geſchmälert, er iſt ein Opfer der Nachſicht ſeiner
Ver=
kaufer, welche oft ſelbſt die Folgen der falſchen Spekulation zu tragen
ha=
ben. Wäre gleich dei der Anbahnung des Geſchäfts reſp. der Verbindung,
gegen Accept verkauſt worden, ſo hätte der Verkäufer bei Bedarf die
Trat=
ten in Umlauf geſetzt, ſogleich ein anderes Geſchäft mit demſelben Gelde
einleiten können, er hätte das Geld vielleicht zehnmal umgeſchlagen, ſich
mit kleinem Nutzen jedesmal begnügen und dadurch leicht jede Concurrenz
aus dem Felde ſchlagen können. Der Käufer wäre ebenſalls nicht verführt
ſich auf die Waaren zu ſetzen, Ladenhüter zu erziehen, er würde ſich
ent=
ſchloſſen haben, zeitig loszuſchlagen, ſich thätig um den Verkauf ſeiner
Waa=
ren anzunehmen, denn er hat Verbindlichleiten eingegangen, er muß zur
ſeſtgeſetzten Zeit zuhlen. Mit einem Wort: die Gemüthlichkeit nimmt ein
Ende, es tritt Pünktlichkeit an ihre Stelle, und Pünktlichkeit im Handel
erzeugt Ehrlichkeit und Vertrauen.
Man wende uns nicht ein, daß damit die allgemeine Wechſelſtrenge
an Stelle des gewöhnlichen Vertrauens geſetzt werde, denn von einer laxen
und gemüthlichen Schuldexekution haben von jeher nur die unreellen
Vor=
ger Vortheil gezogen. In der Unerbittlichkeit der wechſelrechtlichen
Ver=
pflichtungen liegt eine echule der Pünkilichkeit und Solidität im Verkehr,
die nicht genug zu ſchätzen iſt. Der allgemeinen Gewöhnung, z. B. des
franzöſiſchen Handelsſtandes an die bedingungsloſe Erſüllung
eingegange=
ner Verpflichtungen halten wir zum großen Theil für eine Haupturſache
einer Handelsbluthe, die uns oft genug zu neidiſchem Erſtaunen
An=
laß gibt.
Wer nicht acceptiren will, ve dient keinen Credit er ſoll baar unter
Abzug von Disconto zahlen, oder den Betrag der Facturen bei ſeinem
Danquier anweiſen. Dieſes Princip ſollte endlich allgemein beherzigt werden,
es ſollten die Handels= und Gewerbevereine ſich angelegen ſein laſſen, dieſe
nationalskonomiſche Frage zu beleuchten, zu beſprechen und zu befürworten;
jeder denlende Kaufmann ſollte mit dem guten Beiſpiel vorangehen, damit
das Tratteuſyſtem in Fleiſch und Blut des Handels übergeht: die
geſetz=
gebenden Factoren ſollten dieſe wichtige Frage gleichfalls eroͤrtern, damit
auf dieſe Weiſe auf eine etwas ſchroffere Handhabung der Handelsgeſ tze
hingearbeitet werde.
Nur Gewohnh itsmenſchen koͤnnen ſich gegen dieſe Reform ausſprechen,
ihre Bequemlichkeit macht ſie blind, den Gewohnheitsmenſchen aber hat zu
jeder Zeit jenes patriotiſche Geſühl gefehlt, welches eine Vefriedigung im
Fortſchritt findet: wir möchten den deutſchen Handel auf der Höhe ſehen,
daß derſelbe mit der allgemeinen Entwicklung des Landes gleichen Schrilt
hält.
- Ein Bexirthaler. Aus Aachen ſchreibt man: Auf den
G=
danken, daß hier in der hieſigen Gegend ſchon ſeit undenklichen Zeiten die
Falſchmünzerei eine beſondtre Brutſtätte habe, kommt man, wenn man in
den Bureaux der öffentlichen Caſſen, ſowohl der Staats= wie der
Com=
munalbehoͤrden und uuch in vielen alten Geſchäftshäuſern falſche Münzen
aufgenagelt ſieht, welde bei den Caſſen zum Vorſchein gkommen ſind,
ge=
wiſſermaßen als Warnungszeichen für diejenigen, welche die Falſchmünzerei
zu betreiben jetzt noch Luſt verſpüren. Ein ſolcher falſcher Thaler iſt auch
in dem Warteſaale drilter Claſſe auf dem hieſigen rheiniſchen Bahnhofe
und zwar auf dem Fußboden vor dem Buffet feſtgenagelt. Dieſer Thaler
hat der „W. Z.- zufolge ſchon zu manchen Späſſen der dortigen
einheimi=
ſchen Bahnhofsgüſte geführt, indem häufig von Reiſenden zweifelhaſten
Rufes Annectirungsverſuche auf dieſes Stuck Geld, das einem auf der Erde
liegenden Thaler gleicht, gemacht ſind. Iſt es in der betreffenden
Bahn=
hofsreſtauration voll, ſo kommt es häufig vor, daß ein Gaſt vor dem
Buffet ſtehend beim Bezahlen ſeiner Zeche mit Abſicht ein Stück Geld fallen
läßt, um beim Wiederaufnehmen zugleich den Thaler zu erhaſchen. Oder
es kommt vor, daß er das Geld bemerkt hat, ſeinen Fuß darauf ſetzt, um
es den Blicken Anderer zu entziehen; daun läßt er ſein Taſchentuch fallen,
bülckt ſich, um es wieder zu bekommen und bei dieſer Gelegenheit auch den
Thaler verſchwinden zu laſſen. Die enttäuſchten langen Geſichter dieſer
Annexionsluſtigen ſind von vielen Stammgäſten ſchon recht herzlich belacht
worden.
Vebection und Vevlag: d. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckersl