=RAuAt SLab
Abongemr Upeen
5 Merk ſährlich inck. Bringelohn
Auzwürtz werden von allen Poſt=
Emtern Beſtdlungn
entgegengenom=
men zn 1 Mar 50 Pf. pro Quartal
udk Poflanfichlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeiges(att.)
Mlit der Sonntags=Bellage:
luſtrirleg Anterhallangsblall.
2½
Smrai.
vndmtuntſernuarhdtilen
von der Erdtion Rheuu Ae
mBeſſangen von Atihute
Friadrichsxr. N. 1. Emi =im
vu alla fanen Gusiztoe
duna -.
139. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſoſbie des Großh. Psliſeiſkftz Dangtat.
40
Freitag den 25. Februar
1876
1480) Oeffentliche Ladung.
Forderungen aller Art lan den Nachlaß
des Heinrich v. Damnitz, Lieutenant a. D.
aus Camenz in Schleſten, ſind binnen acht
Tagen dahier geltend zu machen, wenn ſie
bei Ordnung des Nachlaſſes berückſichtigt
werden ſollen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer, Klingelhöffer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Verſteigerungen.
Acker=Verpachtung.
Montag den 28. d. Mts.,
Nach=
mittags 8 Uhr,
wird der zum Großherzoglichen
Cabinets=
gut Mathildenhöze ghö.ige, vormals
Al=
brecht'ſche Acker am Wingertsberg, einen
Morçen enthaltend, auf eine Reihe von
Jahren an Ort und Stelle meißbietend
verpachtet.
Darmſtadt, den 21. Februar 1876.
In Auftrag
Großherzoglicher Cabinetegülerdirection:
1447) Neſtel, Hausverwalter.
1500) Holz=Verſteigerung
Montag den 6. März l. J. werden an
der Modaubach in der Gemarkung
Eber=
ſtadt 62 Stück Pappelſtämme und 4 Stück
Erlenſtämme verſteigert.
Sodann werden im Gemeindewald, Diſtr.
Kirchtanne, 200 Stück Kiefern=Bauſtämne,
verſteigert.
Zur Verſteigerung der Pappel= u.
Erlen=
ſtämme iſt die Zuſammenkunft Vormittags
9 Uhr am Bauer'ſchen Felſenkeller an der
Straße gegen Nieder=Ramſtadt, und die
Zuſammenkunft zur Verſteigerung der
Kie=
fern=Bauſtämme iſt Vormittags 10 Uhr an
der Straße gegen Seeheim am Eingang des
Waldes.
Bemelkt wird noch, daß ſich die Pappel=
ſtämme ganz vorzüglich zu Ochnittholz
eig=
nen und die Kiefern=Bauflämme von
vor=
züglicher Güte und Stärke ſind.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine wird
für ſämmtliches Holz Zahlungsfriſt bis
Ende September l. J. geſtattet.
Eberſtadt, am 23. Februar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
e.
Arx.
Feilgebotenes.
1295) Argerauchte Pjeifenlöpfe (
Meer=
ſchaum feineres Werkzeng, Glüthner'8
Erd=
kunde billig zu verkaufen. Riedeſolſtraßeis5.
Rosen-Apotheke Frankfurt a. fl.
Jahu's Hlettennurzelool
25. 50 u. 76 Pfennige per Glas.
Handol- ap; Ulycerin-Selke
9 u. 18 Pfa. per Stück.
1502)
G. L. Kriegk.
1489) Ein 8 Jahre altes fehler:
freies Pferd, Stute, braun,
lammfromm, iſt zu verkaufen.
Näheres Klesſtraße 39.
Au haben in den Apotheken.
Engros. Niederlage bei Pr. Schaefer.
8064)
E62400).
1452) Ein Schwarzkopf, Rothbrüſichen,
Btutfink u. Brünell zu verk. Heinheimerfir. 23.
1458) En weuig gebrauchter
transpor=
tabler eiſ. Kochheerd iſt umzugshalber billig
zu verkaufen. Eichbergſtraße 24 parterre.
1501) Schöner Garten=Kies billigſt
ins Haus geliefert. Wienerſtraße 6.
Olo Faiserl. Könlgl. u. Grossh. Hoss'⁵Ht5
Hof-Chocoladen-Pabrik:
Gebrüder Stollwerk in Cöln
übergab den Vorkaut ihrer Tafel-
und Dossert-Chocoladen in
Darm-
gtadt den Herren Conditor E.
Watzenborn, HofConditor Baier
Nachfolger, u. G. P. Poth vorm.
J. P. Henigst, in Ober-Ramstadt
bei Chr. Stromberger.
3255)
277)
4⁄₈
4aern
L.diAndiiiritin hieaii
F türk. Lwetschen
½⁄. Ko. 30 Pfo.
L2 Bamb. Lwetschen
⁄ Ko. 20 Pfg.
empfiehlt
Carl Watzinger,
1503)
Lauiſenplatz 4.
NichsFahrſkaton.
Einz ausgezeichnete
Glyceringlanz=
wichſe verkaufe zu 18 Pfa. per Pfd., 3.
Wiederverkauf billiger. Wichsmaterialien
ſehr billig, z. B. Wichsſyrup 10 Pfa. per
Pid., Wichſe in Holzbüchſen, Schachteln u.
Löpfe zum Wiederverkauf billigſt bei
1504) Georg Liebig Sohn.
1605) Fichten=Lerchen=u. Kiefern=Stangen
in großer Auswahl. Soderſtr. 62. Dehn.
93
830
K. 40
1459)
Eine Parthie beſte Megenröcke werden unterm Preis
44
GCOrt
Graefk, am Markt.
verkauft bei
Englische Wüll-Gardinen
(Opocialitat.)
Muſter ſtehen zu Dienſten.
Henry Ward,
1136)
5 Seilerſtraße 5 Frankfurt a. M.
5 Büreaugehilte gesuchl.
Schöne Handschriſt Bedingung.
Be-
schüftigung vorerst ½ Tag. Geeignete
Ailitdr-Penciondre werden bevormgt.
Gesuche mit eingehender Abgabe de
persönlichen Verhällmisse, schriflidh
ſan die Eap. d. Bl.
„
3 Zwetſchen=Latwerge
per Pid. 36 Pfa. empfiehlt
J. Kiſſel, untere Schützenſtraße
Erra.
Vermiethungen.
10517) Heinrichſtraße 49 eine hübſch
möblirte Wohnung 2 Zimmer.
Daſ. eine kleine Wohnung 3 Zimmer
mit Küche auf Wunſch möblirt.
10951)
Zu vermiethen:
Eliſabethenſtraße 1 der erſte Stock, 7
bis 8 größere und kleinere Piecen nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. Aprll 1876
beziehbar.
182) Ein ſein mösl. Zimmer mit
Cabi=
net und ein einzlu gut möbllrtes Zimmer
an ledige Herren zu vermiethen. Näheres
Caſerneſtraße 64 erſter Stock.
259) Alleeſtraße 5, zunächſt dem
Herrn=
garten, iſt der mittlere Stock, beßiezend aus
5 Zimmern und mit allen Bequemlichkeiten,
Gas= und Waſſerleitung verſehen.
680) Ein auch zwi hübſche Zimmer milt
auch ohne Möbel zu verw. und ſofort zu
be=
ziehen. Friedrich Löſſer, Hohlerweg 9.
C
1060) Rheinſtraße 23
der obere Stock, 7-8 Piecen,
Küche mit allem Zubehör, ſowie
Mitgenuß des Gartens, zu
vermiethen und am 1. März zu
beziehen.
1297) Vleichſraße 17 2 möblirte
Zimmer zu vermiethen.
531419) Möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße 30, 2 Tr. hoch.
1507) Ludwigsplatz 4 zwei möbl.
Zim=
mer, 2 Treppen hoch. Preis 17 Mark.
1568) Die ParterreWohnung,
Heerbwegſtraße 18 in Beſſungen, beſtehend
in 3 Zimmern und Kabinet nebſt Zubehör,
iſt ſofort an ruhige Leute für den Preis
von 320 Mark zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
889) Einen Weinkeller
möglichſt nahe bei meinem Hauſe ſucht zu
miethen
Wilhelm Schulz,
Elſabethenfltraße 25.
1472) Eine Frau, im Weißzeugnähen u.
Ausbeſſern geübt, wünſcht noch einige
Tag=
in der Woche beſetzt zu hab. Gr. Kaplaneig 27.
1474) Ein im Hansweſen esfahrenes
Dienſtmädchen
wird von einer Beamten=Familie für dle
Zeit von Oſtern d. J. ab geſucht.
Friedrichſtraße 20 zwel Tr.
1509) Ein junger Mann, der ſeither h
einem Karz= und Wollenwaaren=
Geſchäft=
thätig, mit den Comptoir=Arbeiten vertrauf,
ſowie die Berechtigung zum einj.
Militär=
dienft beſitzt, ſucht anderwärts Stellung
Offerten unter L M 126 nimmt die Ey.
d. Bl. entgegen.
1510) Auf Oftern wird ein ſolides
Mädchen ohne Bekanntſchaft, das
ſelbſtän=
dig bürgerlich kochen kann, geſucht. Nur
Solche mit guten Zeugniſſen verſehen,
mö=
gen ſich melden. Heldelbergerſtraße Nr.
mittlerer Stock.
Maskenball deg
1232) Beſſunger Annaſtraße 38 iſt
die Parterre=Wohnung, beſtehend aus
6 Zimmern nebſt Vorgarten,
Mit=
gebrauch der Waſchküche nebſt
Bleich=
platz ꝛc., bis zum 1. Mai zu beziehen.
Näh. Auskunft ertheilt Schmidt,
Hügelſtraße Nr. 61.
im Saalbau
Samſtag den 26. Februar 1876 Abends 8 Uhr.
Diejenigen Verelnsmitglieder, ſowie deren Familien=Angehörige, oder von ihnen
einp=
führende Fremten, welche maskrt erſcheinen wollen, bedürfen Perſonalkarten, die von
Donnerſtag den 24. cr. au im Vereinslokal angemeldet reſp. in Empfang
genomme=
werdin können.
Darmſtadt, den 18. Februar 1876.
1433)
Die Verquügungs=Commiſſion.
Eraaz
Etszriurirrirnnfoarranitrinrtrrrrritridt æ-=ArArtaara.
Eid.
Feanrſurter Pferdemarkt
53
H625)
am 27., 28. u. 29. März 1870.
Verlooſunſt am 29. März von 61 der ſchönſten Reit= und Wagenpferde,
10 vollſtändigen vier=, zwei= und einſpännigen Cquipagen vebſt completen
Geſchirren, ſowie ſonſtigen Relt= u. Fahrrequiſiten im Werthe von ca. Ml. 120,000.
5.00n0 zu beziehen 3 Mark durch das
Secretariat des landwirthſchafl. Vereins, Frankfurk a. M.
M 10
381
WGn Io EGuUG E EAauIN
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die Super=Dividende für das Geſchäſtsjahr 1875 auf
2 Procent oder Mark 8. 57. für jede Actie ſeſtgeſetzt wurde und am 1. April d. Js. ſtatutengemäß
zahlbar iſt.
Die Auszahlung erfolgt gegen Einreichung der betreffenden Dividende=Coupons Nr. 6 vom 1. April d.
Js. bis inelusive 30. April:
bei unſeren Kaſſen dahier und in Berlin (chinkelplatz 3)
„ unſerer Filiale in Frankfurt a. M.,
ſowie bei den ſonſt bekannt gegebenen Stellen.
Nach dem 30. April wird der Coupon nur bei uns in Darmstadl u. Verlin und bei unſerer Filiale
in Frankfurt a. M. ausbezahlt.
Zugleich machen wir, auf gerichtliche Weiſung bekaunt, daß wegen folgender Actien unſeres Inſtituis
das geſetzliche Amortiſaticnsverfahren bei Großherzoglichem Stadtgericht Darmſtadt eingeleitet iſt (und zwar
ausſchließlich der Couponsbogen und Talons):
Nr. 11573. 2121I. 30338. 30339. 31098-31100. 31261. 39394-39405. 39407.
39415. 48179. 67497. 83898-83900. 83907- 83915. 88075-88079.
Darmſtadt, 24. Februar 1876.
Die Direction.
5
H ü u ſ e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexanderftr.
M. Neuſtadt,
8.
Chrcms ud.
Heute Freitag den 25. Februar 1876
Vorslellung.
Anf. 72 Uhr. Kaſſe=Eröffung 64 Uhr.
Vorkommende Schulpfe de: Ninus,
arab. Hermelin Tiegerhenzft, als
Gaſtio=
nom. - Mentor, Trakehner
Rapp=
hengſt, - zwel ſchwed. Doppel=Pory=
Rappen Doming und Capriei.
Tarbin, geritten in der hohen Schule
v. Hrn. Ed. Wulff.- Zum 1. Male:
Das Deckenlafn: Productionen der
Luftghmnafik, ausgef. von Hrv. Otto
Leyſchnick. - Elumen=Quadrille,
geritten von 4 Damzn u. 4 Herrn.
Alles Uebrige bekannt durch Pla
kate und Programme.
L. Wulfk, Direktor.
E Täglich Vorſtellung.
Sonn=
u. Feiertage j= zwei.
Darmſtadt, 15. März:
Beßellungen auf reſervirte Plätze in
der Buch=, Kunſt= und Muſikhandlung von
1513)
F. L. Schorkopl.
1514)
Einladung
zum Tanzkränzchen bei Hrn. Oſtertath
zur Nachftſer des Schuhmacherballs Sonntaz
27. Febr., Abends 6 Uhr, wozu höflichſt ein
ladet Die Verguügungs=Commiſſiou.
1 fürk. Awelschen,
„ Eirschen.
„ Hirabellen,
„ Apfelschnitze,
Span. Brünellen
empfiehlt
G. P. Poth,
wl1515) Ecke der Caſito. u. Bleichſtraße.
1475) Elne Frau ſucht Beſchäftlgung
im Waſchenu und Patzen. Hiukelgaſſe 3.
Egly.
G.
Marratuxaz. -.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 25. Februar.
Der Winkelſchreiber.
Luſiſpiel in 3 ütten, nach einer Ide des Terenz,
von Adolphi.
Perſonen:
Auguſt Ehrenſtein,
Kanz=
leirath
Hr. Holmann.
Raroline, ſeine Frau.
Fr. Eppert
Eduard, beider Sohn
Hr. Edward.
Wilhelm Ehrenſtein:
Com=
mercienrath. AuguſisBruder Hr. Mendel.
Fr. Steck.
Amalie, ſeine Frau..
Helfreich, Rentier.
Louiſe Werthheim,
Knifflig. Winkelſchreiber
Adan, ſein Factotum
Schaum, Barbier
Ein Hauswirth.
Ein Diener.
Hr. Wisthaler.
Frl. Bernhard.
Hr. Werner.
Hr Butterweck.
Hr. Schimmer.
Hr. Nötel.
Hr. Leib.
Hierauf — neu einſtudirt:
Monſieur Herkules.
Original=Schwank in 1 Att von G. Belly.
Perſonen
Mahlmann, Director eines
Hr. Butterweck.
Erziehungs=Inſtituts
Frl. Haaſe.
Erneſtine, ſeine Tochter
Hr. Wisthaler.
Maus, Kandidat
Hr. Werner.
Schreier,
Hr. Franke.
Cafar
Hr. Schimmer
Auguſt, Aufwaͤrter
Frl. Ethel.
Hanne, Stübenmädchen
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
ſoon für alle hieſigen u. auswürtigen Zeitungen zu
gleichen Preiſen ule bei dez Zeitungs=Expe=
Dio Aluazututznh von hunonoin
ditlonenſelbſt, ohne Porto u. Speſen befinden ſich
in der Annoncen=Expedition von Rerdolf Hoose, Frankfurl a. H.
General=Agentur in Darmſtadt: W. A. Gärtner, Woogsplatz 3.
Leil 45
[ ← ][ ]332
N 10.
Induſtrie=Ausſtellung zu Darmſtadt
1013)
1870.
Die definitiven Anmeldungen zu obizer Ausſtellung eibitten wir
uns ſpäteſtens bis zum 15. März l. J. und können ſpäter einlaufende nur ſo weit,
berückſichtigt werden, als noch Raum für zie betr. Gegenſände im Ausſtellungs=Local
Saalbau zu Darmſtadt - vorhanden ſein wird.
Die Anmelde=Formnlare werden von uns auf bezüglichen Wunſch abgegeben.
Darmſtadt, den 31. Januar 1876.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins (heinſtraße 14).
Buſ ch.
Aanselehernurst,
Lsbernurst, Braunſchweiger,
mit Trüffeln,
„
mit Sardellen.
„
L. Wrüchweh,
Hof=Lieferant.
1931)
1476) Für einen gebildeten jungen Manu
wird Koſt und Logis in einer anſtändigen
Familie geſucht. Neflectanten belieben ihre
Adreſſe Rheinſtraße 53 abzugeben.
.
ErrTriia
Mittheilungen ans Stadt und Land.
0 In der am 24. abgehaltenen Stadtverordnetenſitzung
recht=
fertigte Hr. Blumenthal ſeinen wiederholten Antrag, die ganzen
Ein=
kommenſteuerkapitalien bei der Veranlagung der Kommunalſteuern zuzuziehen,
reſp. die Regierung zu erſuchen, den Art. 9 der Städteordnung dahin zu
ergänzen, daß es den Städten freigeſtellt werde, auf Grund der lokalen
Verhaltniſſe und beſonderer ſtatuariſcher Anordnungen die Veranlagung
ihrer Kommunalſteuern vorzunehmen. Der Antrag ging an die
Finanz=
commiſſion, welche noch durch Steuerrath Rau, ſowie die Stadtverord=
Sodann wurde dem
neten Oſann und Diehl L verſtärkt wurde.
Verſchönerungsverein geſtattet, die in der Neckarſtraße angelegte Allee bis
zur Riedeſelſtraße fortzuſetzen und erklärte man ſich weiter damit
einver=
ſtanden, daß auch die Rheinſtraße vom Rheinthor bis zum Louiſenplatz mit
Bäumen bepflanzt wird. — Die übrigen zur Verhandlung gelangten
Gegenſtände waren ohne allgemeines Intereſſe.
- h. Darmſtadt, 24. Februar. Der geſtrige Tag war ein Ehrentag
für die israelitiſche Gemeinge unſerer Stadt, da an ihm die
Einweihungs=
feier der in ebenſo reichen wie geſchmackvollen Style neu erbauten
Synagoge in würdiger, feierlicher Weiſe vor ſich aing. Das geräumige,
in brillanter Beleuchtung ſtrahlende Gotteshaus ſüllten, außer den
Ge=
meindeangehörigen, die Vertreter der hohen Staats= und ſtädtiſchen
Behör=
den, die Generalität, zahlreiche Beamte und Bürger. Auch beehrten Ihre
G. K. Hoh. Prinz und Prinzeſſin Ludwig, Prinz Wilhelm, Prinzeſſin
Battenberg, Graf Schönberg und Gemahlin u. A. die Feier mit ihrer
Gegenwart. — Dem Programme gemäß wurden nach der
Inſtrumental=
ſEinleitung die Torah=Rollen - worunter die neugeſtifteten durch prächtige
Ausſtattung hervorragten - von Hrn. Rabbiner Landsberger, unterſtützt
durch einige auswärtige Rabbiner und gefolgt von dem Gemeindevorſtande
und Beirathe in ſeierlichem Zuge herein und vor die heilige Lade getragen.
Herr Kreisbaumeiſter Köhler. deſſen Verdienſt die ſo gelungene
Ausfüh=
rung des neuen Tempels iſt, hielt hierauf eine kurze Anſprache an den
verſammelten Kirchenvorſtand, worin er die Schwierigkeiten, welche zur
Schaffung des Werkes zu bewältigen waren, betonte und den Wunſch
aus=
prach, daß das neue Gotteshaus der Gemeinde zum Segen gereichen moͤge.
Hierauf überreichte Hr. Köhler den Schlüſſel zur heiligen Lade dem erſten
Vorſteher Hrn. H. Blumenthal. In längerer Erwiderungsrede
be=
tonte zunächſt Hr. Blumenthal den Dank, welchen die Gemeinde dem
eben=
genannten verdienſivollen Leiter des Baues ſchuldet, ſp ach aber nicht
min=
der ſeinen Dank aus für die hingebungsvolle Mitwirkung des Vorſtandes
ſowie für die hohe Opferbereitwilligkeit der ganzen Gemeinde, welche es
ermöglichten ein Werk zu ſchaffen, das ihr zur Ehre und der Stadt zur
Zierde gereiche, und doppelte Anerkennung verdiene, da die Gemeinde
im=
merhin noch eine an Zahl ſehr geringe ſei. Hr. Blumenthal ſchloß ſeine
gediegene Anſprache mit dem Wunſche, daß der Friede unter den
verſchie=
denen Religionsgenoſſenſchaften in unſerem Lande, unter dem Schutze eines
wohlwollenden Fürſtenhauſes und einer erleuchteten Regierung auch ferner
blühen und gute Früchte bringen moͤge.
Unter Chorgejang öffnete hierauf der Rabbiner die Thüren der
heili=
gen Lade in welcher die Torah=Rollen Aufnahme ſanden. Die nun ſolgende
Feſt= und Weihe=Predigt des Hrn. Dr. Landsberger, anknllpfend an die
über den drei Haupt=Eingängen zur Synagoge befindlichen Schrift=Stellen
l„dieſes Haus ſoll ſein ein Gebethaus für alle Völker der Erde=, „geſegnet
ſei der da kommt im Namen Gottes;, „dieſe Pforte führt zu Gott”),
war von dem Geiſte wahrhafter Humanität durchweht, nach Form und
Inhalt gleich bedeutend und hinterließ ſichtlich tiefen Eindruck bei allen
Anweſenden. Zur Verſchönerung der Feier trugen ſehr weſentlich die,
unter trefflicher Orgelbegleitung des Herrn de Haan auf das Vorzüglichſte
ausgeführten Chöre von Mitgliedern des Muſik= und Mozart=Vereins unter
Leitung des Hrn. Hahn bei; namentlich aber ſei des Alt=Solo's gedacht,
welches Fräulein Landsberger in ſeelenvollſter, ergreifender Weiſe
vor=
trug, ebenſowie des vorzüglichen Tenor=Solo's durch Hrn.
Laudenhei=
mer, wie denn auch die Leiſtungen des Vorſängers, Herrn
Oppenhei=
mer, rühmliche Erwühnung verdienen.
Der von Hrn. Rabbiner Landsberger geſprochene Segen über das
neue Gotteshaus und die Gemeinde bildete den Schluß der ebenſo wurdigen
wie ergreifenden Feier, die den bedeutungsvollen Moment in der
Entwid=
lunasgeſchichte der israelitiſchen Religionsgemeinde unſerer Stadt zum
vol=
lendeten Ausdruck brachte.
Zu den noch ungelöſten Aufgaben der neuen ſtädliſchen
Verwal=
tuug gehört die Regelung der Latrinenabfuhr. Es iſt möͤglich, daß
man daran denkt, die Latrinenfrage gleichzeitig mit der Waſſer= und
Canali=
ſationsfrage zu regeln. Aber bis wir ſo weit ſind, wird noch gar manche
Latrine auf dem bisher gewöhnlichen Wege entleert werden müſſen und
dieſer Weg füngt an, mit Hinderniſſen gepflaſtert zu werden. Die
geruch=
volle Entleerung - ſo ſchreibt die Polizeibehoͤrde vor - darf nur zur
Nachtzeit erfolgen; für die geruchloſe Entleerung ſinb auch die Tagesſtunden
freigegeben, unter der Bedingung jedoch, daß die Abfuhr in eiſeren
Fäſſern ſtattfindet. Da nun Herr Pachter Pitthan alleiniger Beſitzer
ſolch eiſerner Fäſſer iſt, ſo hat derſelbe ein thatſächliches Monopol für die
geruchloſe Ausleerung bei Tage. In welcher Weiſe dieſes Monopol
aus=
geübt wird, das hat die ſeitherige Erfahrung und zumal der verfloſſene
Winter ſattſam bewieſen. Es wurde nicht allein der von den
Hauseigen=
thümern zu zahlende Preis von 1 fl. per Faß ohne weitere vorherige
An=
kündigung auf 2 und dann auf 3 Mark per Faß geſteigert, ſondern s
mußten die Hauseigenthümer ſich auch foͤrmlich aufs Bitten verlegen, um
es nur dahin zu bringen, daß das Pitthan'ſche Apparat ſich in Bewegung
ſetzte. Unter ſolchen Verhältniſſen ſcheinen uns aber nur drei
Möglich=
keiten für eine Beſſerung des beſtehenden unleidlichen Zuſtandes gegeben:
entweder die Polizeibehörde nimmt das Pitthan'ſche Latrinenabfuhrweſen
unter ihre ſchärfere obere Leitung, oder die Latrinenabfuhr wird zu einem
ſtädtiſchen Monopol umgeſtaltet, oder endlich die Polizeibehoͤrde beſeitigl
das zu Gunſten des Hrn. Pitthan beſtehende Monopol dadurch, daß ſie
ähnlich wie dies auch in andern groͤßeren Städten der Fall iſt - die
Ab=
fuhr bei Tage auch in ſoliden hölzernen Fäſſern geſtattet. Bei der
hohen Bedeutung. welchen die Erleichterung der Latrinenentleerung für den
Geſundheitszuſtand der Bewohner Darmſtadts hat, ſteht zu hoffen, daß die
angeregte Frage recht bald in der einen oder andern Weiſe eine gllnſigz
Erledigung finde.
— Der Generalvoſtmeiſter hat nachfolgende Beſtimmungen über di
Annahme von Telegrammendurch die Eiſenbahn=
Poh=
büreaus erlaſſen:
Zur Erleichterung des telegraphiſchen Verkehrs können vom 1.
Mäl=
d. J. ab Privat=Telegramme durch die in den Eiſenbahnzülgen fahrenden
Poſtbüreaus zur Einlieferung gelangen.
Die betreffenden Telegramme ſind mit dem taxmäßigen Betrage i
Telegraphen=Freimarken zu belleben und durch den Brieſkaſten an den
Poſtwagen zur Aufgabe zu bringen.
Soweit dem Abſender Telegraphen=Freimarken nicht zur Verfügung
ſtehen, darf die Gebühr auch durch Auſkleben von Poſt=Freimarken entrich
tet werden.
Das Lelegramm kann auch auf eine Poſtkarte geſchrieben ſein, muh
aber als ſolches durch Ausſtreichen der Ueberſchrift „Poſtkarte; und 6
ſetzung derſelben durch das Wort „Telegramm” deutlich bezeichnet werden.
Den Betrag des Poſtſtempels von 5 Pf. kann der Abſender ſich bei der
Gebühr zu gut rechnen.
Wo die ortlichen Verhältniſſe und die Dauer des Aufenthalls aufden
betreffenden Eiſenbahn=Stationen es geſtatten, ſollen auch nicht mit Marlen
beklebte Telegramme unter Beifügung der entfallenden, thunlichſt
abgezah=
ten Gebühren in baarem Gelde durch das Fenſter bz. die Thüre des
Poſ=
wagens angenommen werden; doch iſt dabei den Aufgebern das
Betretn=
des Poſtwagens ſelbſt nicht geſtattet.
Die Abſender brauchen die Auſgabe nicht ſelber zu bewirken,
ſonden=
können ſie auch durch dritte Perſonen bewirken laſſen.
Die Telegramme werden vom Eiſenbahn=Poſtbüreau aus unverzlaglich
an diejenige nächſtbefindliche Telegraphen=Station beſorgt, welche di
chleunigſte Abtelegraphirung nach dem Beſtimmungsorte zu bewirken
der Lage iſt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrnckerei