Darmstädter Tagblatt 1876


08. Februar 1876

[  ][ ]

Wbonnenentaprels
6 Mark jährlich inck. Bringerlohn.
Anzwärtz werden von allen Poſt=
umtern
Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 00 Pf. pro Quartal
ind. Poftaufichlag und Beſtellgebühr.

(Frag= und Anzeige6katt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
vndenangernmmer noiknhide
von der Expediton. Rhenſt. ED.
mBeſſungen von Fudr Eyr,
Friedrichsſtr. Nr. 1. ſawte amin
von allen ſollden Annomen Ene
ditlonen.

139. Jahrgang.
Amtliches Organ für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Volizeiamts Darmſtadt.
Dienſta g den 3. Februar
4½)
1870

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Beauſſichtigung der Verwendung jugendlicher Arbeiter in Fabriken betreffend.
Die hieſigen Fabrilbeſitzer, welche jugendliche Arbeiter in ihren Fabriken beſchäftlgen, werden an die ihnen nach 8 130 der
Geyerbeordnung halbjährlich obliegende Anzeige der Anzahl dieſer Arbeiter erinnert.
Darmſtadt, den 2. Februar 1876.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Straßen betreffend.
Wir bringen nachſtehend den Inhalt des Polizei=Reglements vom 8. November 1856 mit dem Anfügen zur allgemeinen
Kenntniß, daß die Schutzmannſchaft angewieſen , alle Contruventiouen gegen daſſelbe unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, am 26. Januar 1876.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
P o l i z ei = R e g l e m e n t.
Betr.: Das Polizeiſtrafgeſetz, insbeſondere Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen (Art. 114.
Nach erhaltener Ermächtigung Broßherzoglichen Miniſleriums des Junern und mit Bezugnahme auf den Art. 114 des Poli=
zeiſtrafgeſetzes
werden die in rubr. Betreff ſeither dahier und zu Beſſungen beſtandenen Polizelvorſchriften nachſtehend eingeſchärft:
8 f. Das Verunreinigen der Straßen überhaupt, und insbeſondere durch Fuhrleute beim Fahren von Schutt, Dung und
dergl. iſt verboten. Zuwiderhandlungen hiergegen ziehen, außer der Strafe, zugleich die Verb ndlichkeit zur augenblicklichen Reinigung
der Straße nach ſich.
8 2. Wenn von Bäumen, welche in Hofraithen oder Gärten in der Nähe der Straßen ſtehen, Laub in größerer Meuge auf
die Straße herabfällt, ſo ſind die Eigenthümer verpflichtet, auf Aufforderung dir Polizeibehörde, daſſelbe ſofort wegbringen zu laſſen.
8 3. Die Straßen und Pätze müſſen in der Regel zweimal in der Woche und zwar Mittwochs und Samſtags gereinigt
werden. Fällt auf einen dieſer Tage ein Feiertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden Werktage vorzunehmen. Die Reinigung
muß vor 1 Uhr Nachmittags beendigt ſein. Dieſelbe umfaßt die Banquets und Floßrinnen, ſoweit dieſelben vor den Hofraithen,
mit Einſchluß der an die Straße ſtoßenden Höfe und Gärten, herziehen, ſodann die Hälfte der Fahrbahn und die vor den Häuſern
liegenden Brücken. Bei warmer trockener Witterung müſſen, ſoweit nicht Waſſermangel beſteht, die Straßen vor dem Kehren, zur
Vermeidung des Staubs, mit Waſſer begoſſen werden.
Der zuſammengekehrte Koth iſt auf die Fahrbahn der Straße neben den Floßrinnen auf Haufen zu bringen. Den Koth
vor die Wohnung des Nachbars zu ſchieben, iſt unterſagt.
8 4. Bei anhaltend heißer und trockener Witterung haben die Hausbeſitzer, auf Aufforderung der Polizelbehörde, Banquet u.
Straße vor ihren Hofraithen bis zur Mitte der Fahrbahn täglich zweimnl und zwar Morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr und Abends
zwiſchen 7 und 8 Uhr mit Waſſer begießen zu laſſen.
8 B. Auf Aufforderung der Poizelbehoͤrde iſt für die Ausrottung des etwa vor den Hofralhen oder Gürten auf der Straße
und auf öffentlichen Plätzen wachſenden Graſes zu ſorgen.
8 6. Die Hauseigenthümer ſind für die Befolgung der Beſtimmungen über die Straßenreinigung allein verantwortlch, es
iſt ihnen indeſſen überlaſſen, ſich über die Vornabme der Reinigung mit ihren Miethsleuten zu verſtaͤndigen.
8 7. Zur Winterszeit gelten noch weiter folgende Beſtimmungen:
a) Sobald Glatteis entſieht, muß jeder Hausbeſitzer, ſoweit ſeine Hofraithe, mit Einſchluß der Höfe und Gärten, an der Straße
oder an öffentlichen Plätzen liegt, auf dem Banquet einen 4 Fuß breiten Pfad mit Aſche oder Sand beſtreuen. An Kreuz=
ſtraßen
müſſen die Uebergänge über die Fahrbahn in der angegebenen Breite von den anſtoßenden Hausbeſitzern, denen die
Pflicht der Reinigung der Fahrbahn ſchon im Allgemeinen obliegt, ebenfalls beſtreut werden.
Hinſichtlich der öffentlichen Plätze und der darüber gehenden Wege liegt die nämliche Verbindlichkeit derjenigen Behärde
ob, welche außerdem für die Reinigung dieſer Plätze zu ſorgen hat.

65

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230

M. 27.

Entſteht das Glatteis zwiſchen 7 Uhr Morgens und 9 Uhr Abends, ſo muß ſogleich, längſtens mit Ablauf der erſten
halben Stunde nachher, entſteht es aber in der Nacht, in der erſten halben Stunde nach Tagesanbruch geſtreut ſein.
b) An den auf die Straße gehenden Dachkandeln, Goßſteinen und ſonſtigen Ableitungen des Waſſers nach der Straße müſſen
die Hausbeſitzer das auf den Seitenpflaſtern angeſetzte Eis ſofort aufhauen und wegſchaffen laſſen.
e) Außerdem haben die Hauseigenthümer dafür zu ſorgen, daß das etwa im Innern der Hofraithen ausgeſchüttete Waſſer nicht
durch die Floßrinne auf die Straße laufen kann.
c) Diejenigen Behörden, welche für die Unterhaltung der öffentlichen Brunnen zu ſorgen haben, ſind verpflichtet, ſo oft als
nöthig, vor denſelben aufeiſen und mit Aſche oder Sand ſtreuen zu laſſen.
8) Bei eintretendem Thauwetter haben die Hauseigenthümer das Eis in den Floßrinnen aufhauen und neben den Floß=
rlnnen
auf Haufen bringen zu laſſen. In Anſehung der an öffentlichen Plätzen herziehenden Flöſſer haben dies Die
jenigen thun zu laſſen, welchen die Sorge für die Reinigung der Plätze im Allgemeinen obliegt.
k) Das Fahren mit kleinen Schlitten und das Schleifen iſt auf den oöffentlichen Plätzen und auf den Seitenpflaſtern unterſag.
Die Eltern werden aufgefordert, ihre Kinder deßhalb gehörig zu verwarnen.
Wenn dem vorerwähnten Verbot zuwider dennoch Schleifen auf den Seitenpflaſtern entſtehen, ſo ſind die Hauseigen=
thümer
verbunden, ſolche entweder ſogleich mit Sand oder Aſche tüchtig beſtreuen, oder aufhauen zu laſſen.
8. Bei Schneefall hat jeder Hausbeſitzer, ſo weit ſeine Hofraithe, mit Einſchluß der Höfe und Gärten, an der Straße
oder an öffentlichen Plätzen liegt, das ganze Banquet bis über die Floßrinne, oder wenn, wie in manchen Straßen der
Altſtadt, kein Banquet vorhanden iſt, einen 4 Fuß breiten Pfad ſauber kehren und dies bei fortdauerndem Schneewetter
ſo oft als nöthig wiederholen zu laſſen. In Anſehung der öffentlichen Plätze hat die betreffende Behörde hierfür zu ſorgen.
An Kreuzſtraßen muß dieſer Pfad von den anſtoßenden Hausbeſitzern in der Banquetbreite auch über die Fahrbahn fort=
geführt
werden.
b) Aus dem Innern der Hofraithen darf kein Schnee und Eis auf die Straße getragen werden, es ſei denn, daß für das
augenblickliche Wegfahren geſorgt iſt.
1) Häuft ſich der Schnee auf den nach der Straße gehenden Düchern ſo an, daß er heruntergeworfen werden muß, ſo darf dies
nur dann geſchehen, wenn Jemand zur Warnung der Vorübergehenden hingeſtellt, oder das gewöhnliche Zeichen der Dach=
decker
ausgeſteckt worden iſt. Den herabgeworfenen Schnee muß der Hauseigenthümer alsbald wegfahren laſſen.
8 8. Für das Wegfahren des auf den Gtraßen zuſammengelehrten Koths, ſodann das Wegſchaffen des Eiſes und Schnes
bei eintretendem Thauwetter, oder wenn dies aus ſonſtigen Rückſichten von der Polizeibehörde für nothwendig erkannt wird, hat die
ſtädtiſche Behörde Sorge zu tragen.
8 9. Die für das Wezfahren des Kothes ꝛc. (3 8) von Seiten der Stadt angenommeuen Fahrleuteſmüſſen ſich hierzu
wohlverwahrter Wagen bedienen.
8 10. An den Reinigungstagen, ſpäteſtens um 1 Uhr Nachmittags, haben die Fuhrleute mit dem Wegfahren des Koths
den Anfang zu machen und damit ununterbrochen fortzufahren, bis die zuſammengelehrten Haofen weggebracht ſind. Sollte ſich
der Koth an einem oder dem anderen Reinigungstage ſo angehäuft haben, daß ihn die Fuhrleute nicht am nämlichen Tage allein
wegbringen lönnen, ſo haben ſich dieſe noch andere Fuhileute zu Hülfe zu rufen. Die Fuhrleute ſind gehalten, die Haufen rein
aufzuſchöpfen vnd dafür zu ſorgen, das die Straßen durch herabfallenden Koth nicht neuerdings verunreinigt werden.
8 11. Die Fuhrleute ſind rerbunden. den gewöhnlichen Hauslehrigt, einſchließlich der etwa darin befindlichen Scherben, ohne
Anſpruch auf beſondere Vergütung, mitzunehmen; dagegen iſt es ihnen=geſtattet, für das Mitnehmen von Bauſchutt eine entſpre=
chende
Vergütung zu verlangen.
Die Gefäße, worin der Hauskehrigt geſammelt wird, dürfen nicht auf die Straße geſtellt oder dahin ausgeleert, ſondern müſſen
bis zur Zeit des Abholens durch die Stadtfuhrleute im Junern der Häuſer aufbewahrt werden. Den Stadtfuhrleuten iſt der Auf=
bewahruvgsort
zu bezeichnen.
8 12. Wenn im Winter bei eintretendem Thauwetter die Floßrinnen aufgeeiſt werden, haben die Fuhrleute in den von
ihnen übernommenen Diſtricten die Eishaufen ſogleich wegzuſchaffen, und es iſt damit ohne Unterbrechung bis zur günzlichen Be=
ſeitigung
der Eishauſen fortzufahren.
Das vor den öffentlichen Brunnen und an den Schlitzſteinen der Kanäle eutſtehende Eis haben die Fuhrleute, wenn es auf=
gehauen
iſt, jedesmal am Reinigungstage mitzunehmen.
Die Fuhrleute ſind außerdem verbunden, auch dann, gleichviel ob Thauwetter eingetreten oder nicht, den in den Straßen ange=
häuften
Schnee oder Eis wegzuſchaffen, wenn dies der Paſſage halber nöthig erſcheinen und von der Pollzeibehoͤrde angeordnet
werden ſollte.
Nachläfſigkeiten haben, außer der Beſtrafung, zur Folge, daß in ſolchen Füͤllen auf Koſten der beireffenden Fuhrleute andere
Fuhrleute angenommen werden.
8 13. Die Fuhrleute dürfen den aufgeladenen Koth ꝛc. nur auf ihre Grundflücke oder=auf dle ihnen dafür ttwa beſonders
angewieſenen Plätze bringen.
8 14. Zuwiderhandlungen unterliegen der im Art. 114 des Polizeiſtrafgeſetzes angedrohten Btrafe. Außerdem haben di
Zuwiderhandelnden, wenn die von ihnen veranlaßten Mißſtünde auf Anordnung der Polizeibehoͤrde durch andere Perſonen beſeitig
werden, die hierdurch entſtehenden Koſten zu tragen.
Darmſtadt, am 8. November 1856.

Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.

Mrtäisreittrteiarernthintrtran
1047) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt
In dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt wurde heute fol=
gender
Eintrag vollzogen:
Das früher von Heintich Weil unter der
gleichlautenden Firma zu Beſſungen betrie=
bene
Specerei= und Kurzwaaren=Geſchäft iſt

rI terie.

Kritzler.

Cexte.

f. r re.

nta m 19. October 1875 auf Heinrich
Wirth übergegangen, weicher es am gleichen
Orte unter der Firma Hch. Wirth: wel=
ter
betreibt.
Darmſtadt, den 28. Januar 1876.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Könlger,
Holzapfel,
Viodirichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

1048) Jagd=Verpachtung.
Die in anberaumtem Termin wegen ge=
gründeter
Hinderuiſſe nicht abgehaltene Ver=
pachturg
ſoll jetzt Montag den 14. Februar
Vormittags 10 Uhr auf dem Rathhauſe
dahier abgehalten werden.
Weit=ſtaft, den 4. Februar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Schuchmann.

[ ][  ][ ]

Ma 2½.

534)

Verſteigerungs=Anzeige.

Auf ſtadtgerichtliche Verfügung ſollen die zum Schuldenweſen des D. Hütwohl,
dehier gehörigen Waaren, als:
Wollene Unterhoſen & Jacken, Leibbinden, Seelenwärmer, wollene
Halstücher aller Art, Kaputzen, Kopftücher, wollene, weiße Piquee= und
Moire=Unterröcke, wollene und baumwollene Strümpfe und Beinlängen,
Corſetten, Piquee, Futterzeug, Watten ꝛc. ꝛc., ſowie Kurzwaaren
aller Art,
Donnerſtag den 10. Februar d. J., Vorm. 9 Uhr,
Magdalenenſtraße 7, im Hintergebäude;
ſodann Freitag den 11. d. M., Nachm. 2 Uhr,
in dem Geſchäftslokale, Ludwigſtraße 10,
eine völlſtändige Ladeneinrichtung
oͤffentllch verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Februar 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.

Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 9. d. Mts., Vormittags 9 Uhr,
ſollen in dem Lokale des Reſtaurateur Gießmann, am Schloßgraben, nachverzeichnete
geſtrickte und gewebte Waaren, als:
Kaputzen, Baſchlicks, Kinderjäckchen und Kleidchen, Taſchentücher, Halsbinden,
geſtickte Hemden=Einſätze, große wollene Shawls und Kragen, Manſchetten,
Herren= und Damen=Handſchuhe, Herren= und Frauen=Unterhoſen u. Jacken,
geſtrickte und gewebte Damen= und Kinderſtrümpfe und Chemiſeten
und noch vielerlei in dieſem Artlkel gegen Baarzahlung verſteigert werden,
8H
K. Strauß, Larator.

2) Holz=Verſteigerung
in der ſtädtiſchen Tanne betreffend.
Donnerſtag den 10. Febr. d. J., Vom
9 Uhr anfangend, werden in der Turnhalle
am Woogsplatz dahier aus den Diſtricten
Bürgertaune und hinteren Friedhof:
129 Rmtr. Kiefern=Scheidholz,
Stockholtz,
78
12890 Kiefern=Wellen und
Stämme,
5
unter den bei der Verſteigerung bekannt ge=
macht
werdenden Bedingungen an die Meiſt=
bietenden
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 1 Februar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Appfel, Beigeordneter.
Wo9) Holz=Verſteigerung.
Langen. Dienſtag den 8. u. Donnerſtag
den 10. Februar l. J., jedesmal Morgens
um halb 10 Uhr anfangend, werden in dem
hieſigen Gemeindewald:
160 Rmtr. buchen Scheitholz I. C.,
497
2.
16
Prügelholz,

253
Stockholz,

5400 Stück
Wellen,
41 Rmtr. eichen Scheitholz 2. El.,
Prügelholz.,
546
Stockholz,
200 Stück; Wellen;
ferner:
13 Stückeichen Stämme von 1653 Cbmir
Inhalt und 5-10 Meter Länge.
12 Stück büchen Stämme v. 11,1OCbmtr.
Inhalt und 1-8 Meter Länge,

231
9703) Ein Harmonium von Pali=
ſanderholz
mit 7 Regiſtern von Schied=
mayer
iſt preiswürdig zu verkaufen.
Hochſtraße 27, 3 Stiegen hoch.

917) Eine wenig gebrauchte, ſehr gute
Nähmaſchine HHowe), für Schuhmacher
und Schneider paſſend, iſt billig zu ver=
kaufen
. Eliſabethenſtraße 54.
918) Ein ſprungfähiger Faſſelochs zu ver=
kaufen
bei Ph. Jacobh III., Beſſ. Holzftr. 3.
768)
Landbros
5 Pfd. zu 48 Pf.

empfiehlt

Ja0. Stumpl,
Runde Thurmſtraße.

7 Rmtr. buchen Werkſcheitholz,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Das Werkſcheitholz, die Stämme u. das
buchen Scheitholz 1. Cl. werden am Dienſtag
den 8. Februar verſteigert.
Das Holz wird gegen genügende Bürg=
ſchaft
bis 1. Septbr. l. J. creditirt.
Die Zuſammenkunft iſt an den beiden
Tagen an der Mörfelder Straße am Ein=
gang
des Waldes.
Langen, den 2. Februar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Langen.
Werner.
Stamm= und Brennholz=
Verſteigerung
zu Philippseich.
Dienſtag den 22. d. Mts., Vormittags
9 Uhr, kommen zur Verſteigerung:
30 Eichenſtämme von 39 - 71 Emtr.
Durchm., 3-13 Mt. Länge:
5250 Cubmtr.
50 Rmtr. Eichen=Stockholz und 1925
Eichen. ꝛc. Wellen, im Diſtriet Fa=
anerie
, ſodann:
7 Erlen= und Weidenſtämme v. 16-50
Emtr. Durchm., 2-8 Mtr. Länge
125 Cblmtr., am Dreieichenhainer
Weiher, ſowie
12 Rmtr. Obſtbaum=Scheid= ꝛc. Holz u.
275 Wellen beim Schloß Philippseich.
Gegen Bürgſchein Zahlungsfriſt.
bäZuſammenkunft in dem Wirthshauſe zu
Philippeeich.- Philippseich, 4. Febr. 1876.
Gräflich Pſenburgiſche Cameral=Verwaltung.
1050)
Garnier.

859) Eine größere Parthie trockenes
Pappelholz, ſowie Eichenholz in
Dielen geſchnitten, von verſchiedenen Di=
menſionen
zu verkaufen bei
Valentin Schweikert,
Zimmermeiſter in Bürſtadt.
956) 1 Canapee, Waſchtiſch, runder
Tiſch, Stehpult, Spiegel, vollſtändiges Bett
ſind zu verkaufen. Wienerſtraße 50,
zweiter Stock.
Lachsforellen,
Neunaugen,
Engl.Voll=Bückinge zum Roheſſen,
Honikendamer Bückinge zum
Braten,
Sardellen, große
19
wieder eingetroffen.
G. P. Poth,
1051)
Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.

4O
8 Türt. Zwetſchen
ſehr ſüß, per Pfd. 20 Pfa, ſo lange Vorrath.
Chr. Wilh. Reh.

Eicheln=Verkauf.

Eine Parthie Eicheln, als Schweinefutter
ſehr geeignet, wird billig abgegeben. Näheres
Rheinſtraße 47 eine Stiege.

vo
c Oeltnaſſern.
Kindern und Eewachſenen beiderlei Ge=
ſchlechts
empfehle ich mein ganz vorzügl. viel=
bewährtes
u. unſchädliches Mittel. Preis mit
Verpackung u. Porto 5 Ml. A. Thurmäyr,
Apotheker, Stuttgart, Olgaflraße 30.
1055) Ein ſt. Klavierflügel, gut im
Ton, ſehr billig. Neckarftr. 26, 2. St.

Vürkelzucker

von feinſtem Raffinade, egale kleine . das
Pfund 55 Pf., bei 10 Pfd. 59 Pf. empfiehlt
Wilhelm Manok,
5 Ballonplatz 5.

1057) Ein weiß und ſchwarz gefleckter
Jagdhund zu verkaufen. Obergaſſe Nr. 10

[ ][  ][ ]

A. 2.

232

896)

Zurückgeſetzt.
Baumwellene u. wollene Kinderjäckcen, Röckchen u. Kleidcheu, Kinder=
ſtrümpfe
, Gamaſchen, Strumpflängen, woll ne Kaputzen, Damen= und Kinderſchürzen.
A. Pietseh,
im Hauſe des Hrn. Hofſpengler Rühl, Kirchſtraße 20.

Die Holzhandlung von H. Griunn
944)
in Eberstadt.

brinzt ihr ganz trockenes buchen Scheidholz I. u. 2. Cl., ſowie Taunen=
holz
zu den billigſten Preiſen in empfehlende Erinnerung.
Ferner werden Accorde auf Lieferung von friſchem Holze im Scheid ſowie auch
klein gemacht jetzt ſchon abgeſchloſſen.

Petroleum=Meßapparate.
Specialltät.

Eigenes Fabrikat, neueſte Conſtruction, ſolid und dauerhaft, liefertZin allen
Größen unter Garantie und zu möglichſt billigen Preiſen die Spenglerei von

Otto Homberger,
36 große Ochſengaſſe 36.

hessina-Grangen
vollſaftig u. füß, ſoeben eingetroffen.
Cx. 1.kOth,
1059) Eck der Caſino= u Bleichſtraße.

Vermiethungen.
9368) Eine Manſarde=Wohnung an ein
einzelnes ruhiges Frauenzimmer zu vermie=
Nieder=Ramſtädterſtr. 8.
then.
7272) Schloßgartenſtraße 47
Ein Logis, 3 Zimmer nebſt Küche, ab=
geſchloſſener
Vorplatz. Preis 150 fl.
Ein Manſarden=Logis, 3 Zimmer nebſt
Küche 110 fl.

9992) Der mütlere Stock meimes
neuen Hauſes, Stadt=Allee Nr. 1, iſt
anderweitig zu vermiethen und Ende
Februar zu beziehen. C. Schnabel.

10) Rheinſtraße 1
der obere Stock, 7-8 Piecen,
Küche mit allem Zubehör, ſowie
Mitgenuß des Gartens, zu
vermiethen= und am 1. März zu
beziehen.

1061) Ein freundl. Zümer m. Cabinet
zu verm. Obere Rheinſtraße 1 Manſarde=
1062) Ein möbl. Manſarden=Zimmer zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
Friedrichſtraße Nr. 16.
1063) Arheügerſtraße iſt ein ſchönes
Logis im Vorderhauſe zu vermiethen.
Franz Ebert.

Vermiſchte Nachrichten.

10632)

Aufforderung.

1017) Helnrichſraße 15 eine hübſa
möblirte Wohnung 2 Zimmer.
Daſ. eine kleine Wohnung 3 Zimmer
mit Küche auf Wunſch möblirt.
10951)
Zu vermiethen:
Eliſabethenſtraße 1 der erſte Stock, 7
bis 8 größere und kleinere Piecen nebſt
allen Bequemlichketten per 1. April 1876
beziehbar.
11046) Bleichſtr. 40 ein Zimmer mit Ballon
nebſt Kabinet bis 1. März zu beziehen.
Ein ditto bis 1. April zu vermiethen.
76) Ein bequem möblirtes Zimmer, neben
dem neuen Bankgebäude, zu vermiethen u.
ſogleich zu beziehen. Näheres Caſerneftr. 4
eine T. hoch.
182) Ein fein möbl. Zimmer mit Cabi=
net
und ein einzeln gut möblirtes Zimmer
an ledige Herren zu vermiethen. Näheres:
Caſerneſtraße 64 erſter Stock.
637) Ecke der Karls= u. Heinrichftr. 72
zwei inelnandergehende fr. Zimmer mit =
bel
. Preis 10 M.

259) Aliceſtraße 5, zunächſt dem Herrn=
garten
, iſt der mittlere Stock, beftehend aus
5 Zimmern und mit allen Bequemlichkeiten,
Gas= und Waſſerleitung verſehen, ſowie ein
ſchönes Manſarden=Logis zu vermiethen.
489) Die bisher von Frln. von Stein,
bewohnte bel Etage, Sandſtraße 12, beſtehend
in 5 Zimmern ꝛc., iſt anderweit zu verm.
und bis 1. Mai d. J. zu beziehen.
636) Grafenſtraße 35 iſt die Bel=Etage
beſtehend aus 8 Zimmern u. allen übrigen/
Zugehörigkeiten zu vermiethen und ſofort
beziehbar.
Daſelbſt iſt ein kleines Logis oberer
Stock, im Vorderhaus, mit 2 Zimmern,
Küche und allem übrigen Zugehör zu verm.
641) Waldſtraße 21 parterre zum 1. April
eine Wohnung von 7 Piecen mit Zubehör
zu vermiethen. Das Nähere zu erfragen da=
ſelbſt
im Hinterbau oder bei Hrn. Uhr=
macher
Karp, Ecke der Schul=u. Schützenſtr.
700) Kiesſtraße Nr. 3 iſt ein Man=
arden
=Logis an eine ruhige, kinderloſe Fa=
milie
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Zu erfragen bei E. Maringer, Kies=
ſtraße
Nr. 18.
717) Ein freundl. möbl. Zimmer zu verm.
Karlſtraße 45 elne Stiege hoch.
718) Bleichſtr. 17. 2möbl. Zimmer zuſerm.
790) Die bel Etage, 6 Piecen mit allem
Zubehör, Friedrichſtraße 24, ganz
oder getheilt, im April beziehbar, zu verm.
795) Landwehrſtraße Nr. 43 iſt der
mittlere Stock, 4 Zimmer mit Zubehör, zu
vermiethen.
Georg Mühlenberg.
835) Steinſtraße 36 bel Etage ſind 3
Zimmer und Küche nebſt häuslichen Be=
quemlichkeiten
an eine einzelne Dame zu
vermiethen und Anfang Mai zu beziehen.
900) 3 Manſardenzimmer mit 2 Kabi=
netten
, Küche u. Zugehör im Ganzen oder
auch getheilt, am 1. Mai beziehbar, für
1-2 Perſonen ohne Kinder. Beſſ. Carlſtr. 3.
901) Ein Logis zu vermiethen, im April
zu beziehen. Zu erfr kl. Ochſeng. 7 im 2. St.

Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
die Verlaſſenſchaft der im Januar 1815
verſtorbenen Frau Susanne Lbarbanell,
geb. Pfungſt, ſind innerhalb ſechs Wochen
von heute ab bei Hrn. Hofgerichts=Advolat
Metz, Eliſabethenſtraße Nr. 50, dahier
anzumelden, da ſolche ſpäter nicht mehr be=
rückſichtigt
. werden können.
Darmſtadt, den 5. Februar 1876.

814) Ein beſſeres Zimmermädchen=ſucht
Stelle. Eintritt Ende Februar. Gute Be=
handlung
hohem Lohn vorgezogen. Gefl.
Offerten erbittet man unter F. R. 33 an
die Expedition.

848) Ich ſuche in der Rähe meines Hauſel
große trockene Magazinsräume zu miethen.
Lud. Alter, Möbelfabril.

924) Es wird Arbeit zom Nähen und
Stricken angenommen. Soderſtr. 49 Seitenb.
880) Ein junges Mädchen ſucht ein

Schenkſtelle anzunehmen. Näh. zu erfahren
bei Fran Mattern, Hügelſtraße 16.

⁄₈
Ein zweiſtöckiges Haus
5
oder eine dem entſprechende Wohnung
von etwa 10 - 12 Räumen mit Garten
wird auf eine längere Reihe von Jahren zu
miethen geſucht. Offerten unter W. ſ.
ſan die Exp. d. Bl.

3 Zahlungs=Credit

wird ſolider Kaufleuten und Geſchäftstrel=
benden
von einem Berliner Bankhauſe/
gegen mäßige Proviſion ohne Unterlage,
prompie Regulirung vorausgeſetzt, gewährt.
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Umt 41 Berlin. Marke beifügen. H. 1395

1065) Eine Wohnung von ca. 8 Lin.
mern, 2 Kabinetten, Küche u. Lubehör
vird in einem Hinter-, Seitenbau odel
Mansarde der Rhein-, Bleieh., Wald-
der
deren Seitenstrassen von einer ruhi=
gen
Familie zu miethen gesucht.
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K. 24.

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(Alle Beſtellungen per Poſt werden franco zugeſendet.
H ä u f e P
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L. Mav, Steinſtraße Nr. 6.
684) Samſtag den 12. Februar 1876,. Abends halb 7 Uhr:
findet im großen Saale des Saalbaus zum Beſten armer Lehrer=Wittwen des
Großherzogthums eine;
Dramatiſch=muſikaliſche Aufführung
des academiſchen Muſikvereins ſtatt.
Zur Aufführung gelangt:
Ouverture zur Entfuhrungl von Mozart.
Engliſch, Luſtſpiel in 1 Akt von Görner.
Der reiſende Student, Poſſe mit Geſang in 2 Akten von Schneider.
Nomanze von Boch.
Ouverture und Muſik zum reiſenden Studenten.
Eintrittekarten 2 M. 50 Pf. ſind vom 1. Februar an in der Buchhandlung des
Herrn A. Bergſträßer zu haben.
Eintrittspreis Abends an der Kaſſe 3 Marl.
Der Vorſtand des academiſchen Muſikvereins.

K.
VErE ft AEſt=OU

in Darmſtadt.
Derſelbe hat in ſeiner jüngſten Monats=Verſammlung fbeſchloſſen, Mitte Apeil d. J.
eire Kaninchen=Ausſtellung auf dem Hofe der Brauerei zum Lindenhof zu ver=
anſtalten
. Weitere Mitthelungen bleiben vorbehalten.
Zugleich wird den Herrn Vereins=Mitgliedern die fleißige Benutzung des im Ver=
einslokale
im Lindenhof aufgeſtellten Fragekaſtens hiermit empfohlen.
Der Vorſtand.

General=Verſammlung
Sonntag den 20. Februar Nachmittags 3½ Uhr
im obeten Rathhausſaal.

Der Vorstand.
Die geprüfte Jahres=Rechnung iſt vom 13. bis 19. Febr.
zur Einſicht der Mitglieder bei dem Rechner des Vereins,
Herrn Leihbibliothekar Achtelſtätter, wohnhaft am Schloß=
graben
, aufgelegt.

5.
8 5-10,000 Rmrk.
uche zur Vergräßerung meines ſeit Jahren
gut rentirenden Lombard=Geſchäftes gegen
vollſtändige Sicherheit, beſtehind in Werth=
papleren
und Werthobjecten, die Geldgeber
in die Hände bekommt und 50 pCt. Nutzen
hei wonatlicher Regulirung. Discretlon ſelbſt=
verſtä
. blich. Adr. B. f. 466 befördert die
Annoncin=Expedition von Haaaenstein &6p;
Jogler, Berlin S.=W.
[ 1418)
1069) Auf dem Maskenball der Ver=
einigten
Geſellſchaft ein geſticktes Taſchen=
tuch
CLouise gezeichnet) verloren. Gef.
Rückgabe an den Hausmeiſter der Geſellſchaft.

1070) Ein Offigter ſucht eine Wohnung
(1 oder 2 möblirte Zimmer) gleich bezieh=
bar
in der Nähe des Ludwigsplatzes.
Offerten unter X T 43.
1071) Die Dame, welche auf dem
Maskeuballe der Vereinigten Geſellſchaft von
mir ein feines in Tüll geſticktes Taſchen=
tuch
irrigerweiſe als das ihrige in Empfang/
genommen, wird gebeten, ſolches alsbald an
mich gelangen zu laſſen, da inzwiſchen die
wahre Eigenthümerin ſich bei mir gemeldet
hat. Ueber ein ähnliches Tuch bin ich im
Stande de Finderin zu benennen.
Hainfeld, Hof=Tanzlehrer,
Hügelſtraße 51.

233
Melshen, Chha;
Geohte,
Schellfsche,
Harpten,
Rheinlachs,
Aale,
Bratbüokinges
8oles,
Barben,
Eummern lebende.
La. Brüchweh,
Pey
Hof=Lieferant.

1072) Eine gelbgeherzte engliſche Kropf=
taube
hat ſich verflogen. Dem Wiederbringer
eine gute Belohnung. Ernſt Ludwigſtr. 14.

1073) Eine Wohnung von 3-4 Zim=
mern
, wöhlirt (Burſchenzimmer erwünſcht)
in der Nähe des Schloſſes zu miethen ge=
ſucht
. Offerten unter Nro. 64 an die
Exp. d. Bl.

1074) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Langegaſſe 30, 2 Treppen hoch.

2

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 8. Februar.
Gaſtdarſtellung des Herrn Friedrich Haaſe,
Director des Stadttheaters in Leipzig.
Ein Arzt.
Luſtſpiel in 1 Akt nach dem Franzöſiſchen
von Wages.
Perſonen:
La Roche, Kaufmann . . . Hr. Hofmann.
Emilie, ſeine Tochter
Frl. Ethel.
Madame St. Alban, eine reiche
Wittwe,
Fr. Fiſcher.
Arthur Durwod ihr Nefſe,
ſchottiſcher Edelmann
Hr. Werner.
Darmantier, Arzt
Ein Diener=
Hr. Schweitzer.

Hierauf:
D e r Vetter.
Original=Luſtſpiel in 3 Akten von Roderich Benedir.
Perſonen:
Gärtner, einreicherGroßhändler Hr. Nötel.
Ernſt,
Hr. Wisthaler.
Bauline, heine Kinder
Frl. Ethel.
Wilhelm
Frl. Naumann.
Siegel, Gärtners Vetter
4 4
Buchheim, ein jungerKaufmann Hr. Edward.
Louiſe, Haushälterin
Frl. Beilhac.
Ein Diener
Hr. Schimmer.
Arthur DurwoodſHerr Friedrich Haaſe,
4 k Siegel
als Gaſt.
Anfang 6 Uhr. Ende nach 9 Uhr.

66

[ ][  ]

R2I.

234
Mittheilungen ans Stadt und Land.
2. Vas Großh. Regierungsblatt Nr. 5 vom 4. Februar enthält:
1. Bekanntmachung, das Kirchengeſetz über die Klaſſification der evangeli=
ſchen
Geiſtlichen betr. 2) Ueberſicht der von Großherzoglichem Miniſte=
rium
des Innern für 1876 genebnigten Umlagen zur Beſtreitung von
Communalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Groß=Gerau.-
3) Bekanntmachung, die Erhebung einer Umlage von den zum Friedhof=
Verbande zu Dalsheim gehörigen Jsraeliten betr. - 4) Dienſtenthebung.
5) Concurrenz=Eröffnungen.
Den 10. März 1876 iſt der hundertjährige Geburtstag der unver=
geßlichen
Königin Luiſe, der Mutter unſeres Kaiſers. Zu würdigen
Feier dieſes Lages beabſichtigt man in Berlin die Gründung eines Luiſen=
fonds
- (Beitrag 1 M. im Jahre) zur Unterſtützung begabter Kinder der
Volksſchulen in ganz Deutſchland bis zu ihrer Selbſthätigk it. Da die
hohe deutſche Fräu in Darmſtadt bei ihrer Großmutter, der Gemahlin
des Landgraſen Georg Wilhelm, erzogen worden, ſo ſei dieſer Plan auch
für Darmſtadt und Heſſen empfohlen. Anmeldungen zum Beitritt ſind an
Director O. Marienfeld in Berlin, Frobenſtraße 33, zu 1ichten. Auch
Prälat Dr. Zimmermann nimmt Anmeldungen an. Die Beiträge ſelbſt
aber werden ſpäter von Berlin aus erhoben, wenn die Stiftung des Fonts
die höhere Genehmigung erhalten hat.
Das Programm der in dieſem Jahre hier ſtattfindenden In=
duſtrie
=Ausſtellung iſt nunmehr erſchienen und entnehmen wir dem=
ſtadt
erzeugten Induſtriegegenſtände jeder Arl, ferner ſolche Induſtriegegen=
ſtande
, welche von Angehörigen des Kreiſes oder für deren Rechnung an
anderen außerhalb des Kreiſes gelegenen Orten gewerbmäßig producirt
werden, und endlich ſolche von Bewohnern des Kreiſes herrührende, ſyſte=
matiſch
geordnete Sammlungen von einheimiſchen oder fremden Induſtrie=
gegenſtänden
, welche durch die Art ihrer Zuſammenſtellung Intereſſe er=
wecken
. Ueber die etwaige Zulaſſung ſonſtiger, außerhalb des Kreiſes er=
zeugten
Induſtriegegenſtände entſcheidet der Vorſtand des Localgewerbver=
vereins
. Ausgeſchlöſſen ſind exploditende oder einen unangenehmen Ge=
ruch
verbreitende Stöffe. Die beſten und hervorragendſten Ausſtellungs=
gegenſtände
werden nach dem Urtheil von Preisrichtern prämiirt. Der
Verkauf der ausgeſtellten Gegenſtände iſt geſtattet. Auch iſt die Ausſtel=
lungscommiſſion
erbötig, den Verkauf derjenigen Gegenſtände, bei welchen
der Verkaufspreis angeheftet iſt, zu vermitteln. Vor Beendigung der Aus=
ſtellung
darf jedoch kein Gegenſtand aus dem Ausſtellungslokal entfernt
oder den Blicken der Beſucher der Ausſtellung entzogen werden. Die Aus=
ſteller
haben für ihre Perſön freien Zutritt zu der Ausſtellung während
der ganzen Dauer derſelben. Mit der Ausſtellung wird eine Verlooſung
von ausgeſtellten Gegenſtänden verbunden, welche nach der Wahl der Aus=
ſtellungsCommiſſion
angekauft werden. Die Dauler der Ausſtellung wird
etwa 3-4 Wochen betragen. Der Zeitpunkt ihrer Eröffnung. vorausſicht=
lich
gegen Mitte Auguſt, wird demnächſt durch beſondere Bekanntmachung
veroffentlicht werden; der Termin für die Anmeldungen iſt bis zum 15. März
eſtgeſetzt worden.
Die Monatsverſammlung des Gartenbauvereins
am 2. Februar war ungemein zahlreich beſucht, wozu die damit verbundene
Ausſtellung von conſervirten, getrockneten, eingemachten ꝛc. Früchten bei=
trug
, welche auch von J. K. H. der Frau Prinzeſſin Karl beſichligt wurde.
Der Vereinspräſident Hr. W. Schwab eröffnete die Verſammlung mit der
Mittheilung, daß im verfloſſenen Monat 8 Mitglieder durch Tod und Weg=
zug
ausgetreten und dagegen 8 neue Mitglieder aufgenommen ſeien. Weitere
Mittheilungen betrafen einen demnächſt von Hrn. Kreisveterinärarzt Dr.
Schäfr im Verein abzuhaltenden Vortrag über Rutzen und Schaden der
Singvögel in den Gärten,; ſowie die von S. Königl. Hoheit dem Groß=
herzog
dem Verein ertheilie ſilberne Medaille, die 2. bis jetzt verliehene
ſdie 1. wurde ſ. 3. dem KoͤlnerzMänner=Geſangverein verliehen). Der
ſeitherige Beitrag des landwirthſch. Vereins für die Obſtbauſection des
Gartenbau=Vereins wurde von 250 M. auf 300 M. erhöht.
In Bezug auf die Ausſtellung von conſervirtem Obſt äußerte ſich der
Hr. Präſident in einem längeren Vortrag dahin, daß der Gartenbau= Ver=
en
hoffe, durch demnaͤchſtige Veröffentlichung erprobter Verfahren in die=
ſen
Aulbewahrungsarten nicht nur den einzelnen Haushaltungen zu nützen,
ſondern namentlich die Obſtzucht in unſerer Gegend für die Producenten
weithvoller zu machen. Jemehr unſer Obſt nicht nur ein vorübergehender
Genuß zur Zeit der Ernte, ſondern ein werthvolles Nährmittel und damit
beliebter Handelsartikel für das ganze Jahr, ja für mehrere Jahre hin
werde, um ſo nutzbringender und beliebter werde bei uns die Obſtkultur
werden, die für andere Gegenden eine reiche Quelle des Wohlſtandes ſei
und naͤch Boden und Klima es ebenſo auch bei uns werden könne.
Es folgte hierauf die Veiküͤndigung der Preisrichter übor die Ausſtel=
lung
. Hiernach erhielten: A. Silberne Medaillen: 1. Frau Louiſe
Schwab, geb. Petſch. für eingemachtes Obſt; 2. Herr Rentner Diehl für
Obſtwein, getrocknetes Obſt und eingemachte Früchte; 3. Herr Gutsbeſitzer
Roͤßner für eine reichhaltige Ausſtellung an Obſtwein, getrocknetem und
friſchem Obſt; 4) Herr Hilß (Eberſtadth ſür eingemachte Früchte Kür=
biße
, Gurken und Bohnen). B. Bröncene Medaillen: 1. Die Haus=
verwaltung
Ihrer L. Hoheit der Frau Prinzeſſin Karl; 2. Herr
Rentner Supp für Eſiggurken, Zwetſchenlatwerge und Fruchtliqueure;
3. Herr Friedrich Schneider (Nieder=Ramſtadt) für Latwerge getrock=
netes
und friſches Obſt; 4. Herr Rentner Gänß für friſche Zwetſchen.
C. Ehrenurkunde: 1. Herr Pelly ſür Orrangemarmelade; 2. Herr
Heinrich Noack für friſches Obſt.

Das Gewerbeblatt für das Großherzogthum Heſſen Nr. 5 enthält:
Der Treppen=Einſturz zu Hellikon in der Schweiz. Ueber Frauenbil=
dung
. Ueber Wärme und Verbrennung mit beſonderer Berückſichtigung
der Gasſeuerung; von Heinrich Stegmann in Braunſchweig. II½ -
Verſchiedene Miſtheilungen: Zur Erkennung eines gut ausgegohrnen und
abgelagerten Bieres.
Wie die D. Z. mittheilt, iſt der Abg. M. Kuhl von Butzbach, lang=
jähriges
Milglied der 2. Kammer und Mitglied des Finanzausſchuſſes ver=
gangenen
Samstag nach längerem Leiden im 63. Lebensjahre verſchieden.
Heute Abend (6¼ Uhr im Saale des Gaſthofs zur Traube) fin=
det
der dritte der äußeiſt intereſſanten Vorträge des Herrn Dr. Brehm
und zwar über die Affen und ihr Leben' ſtatt; wir wollen nicht unter=
laſſen
, hierauf nochmals aufmerkſam zu machen.
Am 4. dſs. Mis. verſtarb im 78. Lebensjahre Herr Samuel
Friedrich Haſſel, Ehrenmitglied des Frankfurter Stadtthaters. Es
war ein ausgezeichneter und ein ſeiner Vaterſtadt ſeit Lebens treu anhän=
gender
Bürger. Er ſchuf die Rollen in den Malß'ſchen Volksſtücken und
ſpielte ſie über 50 Jahre lang, getragen von der Gunſt und dem
Beifall jeiner Mitbürger. Bei ſeinem letzten=Auftreten vor wenigen Wo=
chen
als Bürge=capitän brachte ihm das jubelnde Haus eine glänzende
Ovation dar; es ſollte die letzte ſein.
Als eines der ſchönſten Feſte dieſer Saiſon, welches von hieſigen
Vereinen geſeiert wurde, darf wohl unſtreitig das am Samstag den 5. ds.
in den Räumen des Saalbaus abgehaltene Stiftungsfeſt des
Kaufmanniſchen Vereins bezeichnet werden, und wurde das für
ſelben das ſolgende. Aufnahmsfähig ſind olle innerhalb des Kreiſes Darm= dieſen Abend aufgeſtellte und bereits früher mitgelheilte umfangreiche Pro=
gramm
bis in die kleinſten Details in einer für Dilettaͤnten wahrhaft
muſterhaften Weiſe durchgeführt, weshalb wir von einer eingehenden Be=
ſprechung
der einzelnen RAummern vollſtändig abſehen können.- Erwähnt
ſei nur, daß der Kaufmannsſtand nebſt Angehörigen bis zu dem Direc=
iorium
der hieſigen Banken, vollſtuͤndig vertreten war.
Ein Klaviervortrag von Mitgliedern des Vereins vierhändig geſpielt,
ſo wie der darauffolgende von Herrn S. Anſpach ſehr ſchön geſprochene
Prolog eröffnete das Feſt an welches ſich nun in raſcher Abwechſelung die
folgenden Rummer des Programms, Männerquartette, Claviervorträge und
die gut gewählten beiden Luſtſpiele Ein modernes Verhängniß, ſowie
Ein Stündchen im Comptoir',
anreihten
Beide Stücke wurden von Mitgliedern des Vereins, ausgenommen die
Damenrolle von Hofſchauſpielerin Frl. Ethel, vortrefflich vorgeführt und
erndeten den verdienten Beiſall. Den Schluß bildete ein ſolennes Tänzchen
an welchem ſich die jüngern Mtglieder der Geſellſchaft bis zur frühen
Morgenſtunde fleißig betheiligten.
Der am Samstaͤg im großen Saale des Darmſtädtrr Hofs unter
dem Praͤſidium des Herrn Hofgerichtsdirector Stüber abgehaltene Com=
mers
alter Corpsb. uder war ſehr zahlreich beſucht und beehrten auch J. G.
Hoheiten die Prinzen Ludwig und Wilhelm denſelben mit ihrer Gegenwart.
Eine Anzahl activer Corpsmitglieder von Gießen, Heidelberg ꝛc. waren
ebenfalls zugegen. Es wurden 3 Salamender gerieben, der erſte auf Kaiſer
und Großherzog, der zweite auf das Gedeihen der Corps, der dritte auf
die anweſenden Prinzen. Die Erinnerung an die fröhliche Studienzeit
hielt die alten Herren lange in der heiterſten Stimmung vereinigt.
Wie wir vernehmen, wird Heer Fr. Haaſe noͤch einmal, wahr=
ſcheinlich
kommenden Freitag, und zwar im Köniaslieutenant= Auftreten.
Die Zahl der im Jahre 1875 durch die Großh. Gendarmerie ge=
ſchehenen
Arreſtatione n beträgts148, die der Denunciationen 17002.
Im Monat März d. J. wird vom deutſchen Reformverein eine
Abendunterhaltung aufgeführt, und ſoll der Erlös derſelben für
den Fonds des Niederwalddenkmals beſtimmt ſein.
- Vergangenen Samstag ſchlich ſich ein unbekanntes Frauenzimmer
mit einem kleinen Kinde in den Abort der Reſtauration W. in der Nähe
der Bahnhöfe und zwängte das Kind in die Oeffnung des Abzugscanals,
worauf ſie ſich ſchleunig entfernte. Durch das Wimmern des Kleinen auf=
merkſam
gemachi, wurde ſofort verſucht daſſelbe herauszuheben, was jedoch
erſt gelarg, als ein wackerer Unteroffizier, wie wir hören Sergeant Schmidt
mit großer Selbſtverleugnung und unter Gefahr für ſein Leben, vom Hof
aus ſich in die Grube begab und ſo das Kind, einen kräftigen, einige Tag
alten Jungen an ſich zog und ihn einem ſchmählichen Tode entriß. Die
Verbrecherin ſoll bis jetzt aller Nachforſchungen ungeachtet, noch nicht er.
mittelt ſein.
Theodor Wachtel hat, wie der B. Cour. erfahrt, bei ſeiner
diesjährigen Kunſtreiſe; nach Amerika das allereniſchiedenſte Fiasco ge=
macht
. Das noch ohnedies durch mancherlei Couliſſenzänkereien verſtimmte
Publikum ließ bei den ſchlechten Zeiten die deutſche Operntruppe mit ſammt
ihrem Stern Wachtel vor halbleeren Bänken ſingen, ſo daͤß ſich die Ge=
ſellſchaft
vor Kurzem aufgelöſt hat und Wachtel ſeinerſeits wahrſcheinlich
demnächſt nach Deutſchland zurückkehren wird.
Mainz. 5. Febr. Schon längere Zeit wurde im Bahnhofe der
Heſſ. Ludwigsbahn bemerkt, daß aus den GüterwagenWaaren u. dgl.
entwendet wurden, ohne daß es möglich war, den Dieb ausfindig zu ma=
chen
. Einem der Bahnbeamten kam jedoch ein Arbeiter, der ſich mehr als
nöthig an den Wagen zu ſchaffen machte, verdächtig vor, bis endlich der
in ihm aufgetauchte Verdacht zur poſitiven Gewißheit wuede. Der Arbeiter
der ſich heute füh wieder in auffallender Weiſe an den Güterwagen be=
ſchäftigte
, wurde dieſerhalb ſcharf beobachtet und in dem Moment, als er
den Bahnhof verlaſſen wollte, verhaftet. Den Korb, den er bei ſich trug,
wurde einer näheren Prüſung unterworfen und darin eine Anzahl aus den
Waggons geſtohlener Gegenſtaͤnde entdeckt. Hoffentlich wird die Unterſu=
chung
weiteres Material zu Tage foͤrdern.
(M. A.)

Redactlon und Berlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei