Konnemen Phrelz
1 Mark jährlich inck. Bringerlohn
Andwärz verden von allen Poſi=
Amtern Beſtellungen enegengenom,
men z 1 Mark L0 Pf. pro Qnartal
ud. Poſtaufichlag und Beſtellgebuhr.
(Frag= und Anzeigeb(att)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirtkes Anterhaltungsblatt.
139. Jahrgang.
Anſerat=
Ledanageuonmuar no Anid
von de Ereuan. Rheinftt E 2
wBeſſungen v Fud. Bohe
Eriadrichsut X. 1. pmie Guin
vun alla bllden furan Dn.
diiany
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, ſowie des Großh. Polizeiamtz Darmſtadt.
Freitag den 28. Januar
„2
1876
Darmſtadt, den 25. Januar 1876.
Betreffend: Die Gründung einer Heil= und Erziehungs=Anſtalt für blödſinnige Kinder im Großherzogthum Heſſen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Das nachſtehend abgedrucke neue Regulativ über die Aufnahme von Pfleglingen in der Idioten=Anſtalt „Alicenſtiſtr' zu
Darmſtadt theilen wir Ihnen zur Kenntnißnahme und Belehrung etwaiger Intereſſenten mit.
Kuͤchler.
Regulativ über die Aufnahme von Pfleglingen in der Jdioten=Anſtalt „Aliceſtift”
zu Darmſtadt.
1. Die Anſtalt iſt zunächſt für die Angehörigen des Großherzogthums Heſſen beſtimmt. Wenn es der Raum geſtattet,
ſollen aber auch Ausländer darin aufgenommen werden.
2. In der Regel können nur Kinder zwiſchen dem 5. und 14. Lebensjahr Aufnahme finden.
3. Die Entſcheidung über die Aufnahme erfolgt durch die Direction der Anſtalt und ſind desfallſige Geſuche von Seiten
der Vertreter der Pdioten (Eltern, Vormünder, nächſte Verwandte, Gemeindevorſtand, Kreisvertretung) bei der Direction zu
Darm=
ſtadt anzubringen.
4. Dem Geſuche ſind beizulegen:
a) ein Geburtsſchein des aufzunehmenden Kindes,
b) eine von der betreffenden Bürgermeiſterei oder ſonſtigen Ortsbehörde auszuſtellende Beſcheinigung über Heimath,
Religion, Familien= und Vermögens=Verhältniſſe des Kindes und ſeiner nächſten Angehörigen.
Nach Eingang des Geſuchs wird dem Nachſuchenden von Seiten der Direction (des Vorſtandes) ein Fragebogen über
Per=
ſonalien, körperlichen und geiſtigen Zuſtand des Aufzunehmenden und die Urſachen dieſes Zuſtandes zur möglichſt genauen
Beant=
wortung durch die Angehörigen, den Lehrer, die Gemeindebehörde und den Arzt mitgetheilt, wonach ſich die Entſcheidung über die
Aufnahme bemißt.
5. Für ein in die Anſtalt aufgenommenes Kind iſt regelmäßig ein jährliches Pfleggeld von 350 bis 500 Mark (e nach
den Vermögensverhältniſſen und Bedürfniſſen des Kindes, beziehungsweiſe ſeiner Angehörigen) zu vergüten.
Erfolgt die Aufnahme auf Koſten einer öffentlichen Kaſſe (Gemeinde=, Kreiskaſſe u. ſ. w.), ſo beträgt dieſes Pfleggeld in
jedem Fall nicht mehr als 350 Mark.
Für beſondere Fälle ſind beſondere Vereinbarungen nicht ausgeſchloſſen.
6. Das Pfleggeld wird in vierteljährlichen Vorauszahlungen an den Rechner der Anſtalt entrichtet.
7. Die Koſten des Transports des Pfleglings in die Auſtalt mit ausreichender Kleidung ſind von den zur Verpflegung
Verpflichteten zu tragen.
Für jedes Kind iſt zur Anſchaffung und Unterhaltung der weiter nothwendigen und hinreichenden Kleidung jährlich ein
Klei=
dergeld von 80 Mark zu vergüten und zwar gleichfalls praenumerando an den Rechner einzuzahlen.
8. Wird nach den bisherigen Verhältniſſen und Bedürfniſſen des Kindes eine beſondere, von der im Allgemeinen üblichen
abweichende Verpflegung beanſprucht, ſo ſoll dieſelbe gegen beſondere Vergütung auch verabfolgt werden.
9. Dem aufgenommenen Kinde wird gegen die in 8 5 und 7 feſtgeſetzten Vergütungen von der Anſtalt vollſtändige
Ver=
pflegung verabreicht, alſo neben Erziehung und Unterricht: Wohnung, Koſt, Wartung, Kleidung, Wäſche, ärztliche Behandlung mit
erforderlichen Medicamenten.
Die Koſten des Rückransportes des entlaſſenen und der Berdigung des verſtorbenen Pfleglings ſind der Anſtalt
zu erſetzen.
10. Die Entlaſſung aus der Anſtalt erfolgt:
a) auf Verlangen desjenigen, der das blödſinnige Kind in der Anſtalt untergebracht hat, nach vorheriger
vierwöchent=
licher Kündigung,
b) durch Entſcheidung der Direction (Vorſtand) mit dem erreichten 18. Lebensjahr, falls nicht das weitere Verbleiben
in der Anſtalt beſonders vereinbart wird, oder wenn das Kind einen ſo hohen Grad von Ausbildung erreicht
Bis auf Weileres iſt die Direction noch in den Händen des=Vorſtandes des Vereines zur Gründung einer Vioten=Auſtall zu
Darmſtadt, an welchen man ſich deßhalb zu wenden hat.
47
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M 20
haben ſolle, daß ſein Verbleiben in der Anſtalt unnöthig erſcheint, oder wenn es der Vorſtand im Intereſſe der
Anſtalt für nöthig findet.
11. Das Pfleggeld wird für den entlaſſenen Pflegling nur bis zum Tag der Entlaſſung, für einen Verſtorbenen bis zu
deſſen Todestag berechnet.
Darmſtadt, den 11 Januar 1875.
630)
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genuß des Gartens, zu vermiethen
und am 1. März zu beziehen.
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Eliſabethenſtraße 1 der erſte Stock,
bis 8 größere und lleinere Piecen nebſt
allen Bequemlichkelten per 1. April 1876
beziehbar.
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Caſerneſtraße 64 erſter Stock.
757) Ein freundl. möbl. Zimmer zu verm.
Karlſtraße 45 elne Stiege hoch.
Vermiſchte Nachrichten.
701) Ich ſuche einen erſten Scribenten
zum alsbaldigen Eintritt.
Dr. Schüler, Hofg.=Advokat.
599) Mehrere Schenkammen werden
uach=
gewieſen bei
Frau Heller IV. in Eherſtadt.
654) Ein gewandter Verkäufer oder
Verkäuferiu zum ſofortigen Eintritt in
ein hieſiges Detail=Geſchäft geſucht. Wo?
ſagt die Expedition.
720) In einer feinen Famile wird zur
Führung des Hausweſens
und zur beſonderen Pflege eines
kleinen Kindes (Mädchen) eine
durchaus gebildete ältere Dame zu
enga=
giren gewünſcht. Feine Behandlung
ſelbſt=
verfländlich. Gef. Offerten sub Chiffre 8271
befördert d. Central-Annancen-
Büreau von Rudolz Moese
in Frankſurt a. M.
721) Eine arme Wittwe, Mutter von 4
unerzozenen Kindern, ſucht Beſchäftigung
irgend, welcher Art. Dieſelbe übernimmt
auch Strickarbeit in ihrer Wohnung. Zu
erfragen Langegaſſe 29 bei Wittwe Lahr,
auch Wendelſtadtſtraße 28.
722)
4
E
Bekanntmachung.
Mit Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 9. Dezember v. J.
fath, bringen wir hiermit zur Kenntniß, daß der neue Tarif für den Güter=
4
W-verkehr zwiſchen Stationen der diesſeitigen Bahn und ſolchen der
Pfalziſchen Eiſenbahnen mit dem 1. Februar d. J. zur Einführung gelangen wird, und
daß Exemplare deſſelben zum Preis von 1 Mark 30 Pf. pro Stück in den diesſettigen
Expediſionen bezogen werden können.
Darmſtadt, den 26. Januar 187ö.
Direction der Main=Neckar=Bahn.
Herr Dr. Brehm
wird hier drei Vorträge balten und zwar über
Die Vogelbe ge des hohen Nordens,
2) Karawanen und Wüſtenreiſen,
3) Die Affen und ihr Leben.
Preis der nummertrten Pätze für die 3 Vorträge M. 5. — Preis der
Saal=
plätze für die 3 Vorträae M. 4. - Einzelkarten M. 2.50.
Für Lehrer und Schüler Preis der Saalplatze fur die 3 Vortrüge M. 2.
Einzelkarten M. 1.
Der erſie Vorirag füudet Freitäag Abend 6½ Uhr im Saale des Gaſthofs zur
Traube ſtatt. Karten in der Buchhandlung des Herrn Arnold Bergſtraeßer,
Rheinsraße 6.
723) Ein Schuhmacher kann als
Zu=
ſchneider eintreten bei
K. Adam.
724) Kindermädchen,
zuverläſſig und treu, wird wo möglich ſofor
gegen hohen Lohn geſucht.
Nr. 724 im Verlag d. Bl.
Näheres unter
(O. F. 5372)
725)
Verloren.
Am Samſtag verlor ein armer Lehrling
etwas über 5 Mark in einem kleinen
leder=
nen Geldbeutelchen von der Obergaſſe durch
die Magdalenen= und Arheilgerſtraße. Der
ehrliche Finder wird geb=ten, daſſelbe
Ar=
heilgerſtraße 31 gegen Belohnung abzugeben.
Chuhvaaren-AusVerhauſ in hieſiger
tadt und verkaufen ſtets
olideste Waare wie bekannt zu
chr bülligen Preisen.
3 ErmstLmduigstrasse S,
im Hauſe des Herrn Caydoul.
r C; U TT-Perein.
Vierunddreißigſtes Jahr.)
HDuo GhGl6
Em Saalbau,
Samſtag den 29. Januar 1876.
Jur Hachfeier von Honarts Geburtstag
Anfang 8 Uhr.
ROORAALA.
Erſte Abtbeilung.
Zweite Abtheilung
1) Chor: „0 Iſis und
9) Zwei Geſünge für
Oftrisu.
Mozart.
Chor
C. A. Mangold.
2. „Sängerwonne”
2) Prolog.
b. „Frühlingsangen”
3) Chor: Ave verum' Mozart.
10) Duett für Tenor
4) Fantaſie für Klavier
und Baß ans „die
E.mol)
F. Chopin.
Entführung aus dem
Serail:
Mozart.
6) Chor:„Sancta Mariau Mozart.
6) Arie für Sopran aus
„ Titus=
Mozart.
7) Scene aus „Joſephu
Bariton=Solo und Chor E. Méhul.
8 Quartett für, Klavier=
Violine, Bratſche und
Violoncell ſGmoll).. Mozart.
11) Zwei Lieder für
Sopran:
A. „Sonntag”
Brahm s.
b. „Frühling=
Mendelsſohn.
12)
Zwei Volkslieder f.
Chor:
A.„Mein eigen ſoll ſie ſein”
b. „Die drei Röſeleins.
Ohne Vorzeigung der Perſonalkarten lann den Mitgliedern der Eintritt nicht
geſtattet werden.
Für Nichtmitglieder können Karten, 2 Mark bei Herrn A. Bauſch,
Markt=
platz 5, empfangen werden.
Dhu
Mensalmetrischugeräuchert,
vorsch,
Cabkiall,
Schellfsche,
Li. Brüchueh,
Hosos
Hof=Lef. xart.
687) Samſtag den 29. Januar
Metzelſuppie,
wozu freundlichſt einladet
Peter Peter.
727) Ein junges braves Mädchen ſucht
Stelle in einer kleinen Haushaltung.
Zu erfragen bei Frau Illert, große
Ochſengaſſe Nr. 29.
728) Ein anſtändiges Mädchen ſucht
Lauf=
dienſt. Näh. Ernſt=Ludwigſtr. 7, Hb. 1. St.
Großherzogliches Hoftheater.
Freilag, den 28. Januar.
Ein Wort an den Miniſter.
Genrebild in 1 Akt von Anion Langer.
Hierauf:
Die Liebeswerber
komiſches Diverliſſement aus dem Ballet Kriegers
Heimkehr von Hofballetmeiſter Siems.
Zum Schluß:
Guten Morgen Herr Fiſcher!
Baudeville=Burlezke in 1 Att von Friedrich;
Muſik arrangirt von Stiegmann.
164
Standesamtliche Nachrichten.
Geborne:
Am 28. Nov. 1875: eine außerehel. T.,
Eli=
ſabethe. - Am 8. Dez.: Dem Kaminſeger
Ra=
ſchert eine L., Roſa. - Am 8. Dej.: Dem
Gärt=
ner Ph. Jakob Engel eine L., Franziska. - Am
17. Dez.: Dem Kaminſegermſtr. Julius Wenzel
eine L., Anna Marie. - Am 21. Dez.: Dem
Güttlermſtr. Martin Schäfer ein S. Georg.
Am 23. Dez.: Dem Schutzmann Georg
Borme=
eine L., Caroline. - Am 80. Dez.: Dem
Zim=
mermann Carl Wenz ein S., Stefan Chriſtian
Philipp Friedrich. — Am 17. Jan: Tem
Hof=
ga tenwärter Peter Küſter in Kranichſtein eine
L., Babette. - Am 18. Jan.: Dem Magazin=
Verwalter Gerbig eine L., Anna Margarethe.
Am 20. Jan.: Dem Garde=Unteroffizier Johannes
Mosberger eine T., Eliſe. - Am 21. Jan.: Dem
Landger chtsdiener Friedrich Korell ein S., Adolf
Carl. — Eod.: Dem Schrifiſetzer Adam
Dingel=
dein ein S., Adolf. — Eod.: ein außerehel. S.
Friedrich. - Am 22. Jan.: Dem Güter=Caſſier
Johann Conrad Ludwig Klinger eine T.,
Mag=
d lena. — Eod.: Dem Schreinermeiſter Friederich
Wilhelm Hofmann eine L., Wilhelmine.- Eod.:
Dem Kammmacher Hermann Göckler ein S., Jacob.
Eod.: Dem Metzgermſtr. Jean Prätoruus eine
T., Rutharine Auguſte Johanna. - Am 23. Jan.:
Dem Kuiſcher Johann Jacob Luſt ein S.,
Hein=
rich. - Eod.: Dem Landwirth Gg. Schleidt ein
S., Gg. Ludwig. - Eod.: Dem Kaufmann Adolf
Dreſſel ein S. welch r nach 7 Stunden wieder
verſtarb.
Am 24. Jan.: Dem Gemüſehändler
Ludwig Gottmann eine T., Bertha. - Am 25. Jan.:
E.kr. .. er. ier. r. elei ee.
½
E 20
Dem Gärtner Johann Rußler ein S., Franz
Jo=
ſef. — Eod.: Dem Buchbinder Wilhelm Helfrich
ein S., Ludwig.
Eod.: ein außerehel. S.
Johannes. - Eod.: Dem Taglöhner Adam
We=
ber eine L., Goa. — Eod.: Dem Weißbinder Joh.
Peter Reich eine T, Anna Catharine Margarethe
Eliſabethe.
Proclamirt als Verlobte:
Am 21. Jan. Poſtſecretär Johann Carl
Seelgen dahier mit Suſanne Emilie Dreſſing zu
Kieuznach, ledige L. des daſigen Badewirth H.
C. Treſſing Eheleute. - Am 25. Jan.:
Gerber=
geſelle Joh. Seibert II. zu Seligenſtadt, mit
Mar=
garethe Schaller zu Darmſtadt, L. des verſt. Lehre:
Schaller zu Seligenſtadt. — Eod.: Wilhelm
Chri=
ſtian Breitwieſer in Darmſtadt, mit Katharin=
Schneider, ledig. von Beſſungen. - Eod.:
Gens=
darm Peter Blüm in Mainz, früher in
Ober=
roden, mit Katharina Maier, Nätherin in
Darm=
ſtadt. — Eod.: Giſtwirth Wilhelm Fabian ein
Wittwer in Darmſtadt, mit Emilie Rambach,
le=
dig dahier.
Getraute.
Am 22. Jan.: Canzleigehülfe Karl Klotz auf
Gr. Oberrechnungskammer, mit Johanna Gold,
ledig. von Marburg, L. des daſigen verſt.
Seiler=
meiſters David Gold.
- Am 23. Jan.: Heinrich
Horn, Sergeant der Reſerve, mit Margarethe Heiß
ler ig, von Lengfeld.
Am 24. In: Der Aus
lauſer Wilhelm Schäfer dahier, aus Uebernthal,
mit Mathilde Pappett, ledig, aus Hünfeld.
Geſtorbene:
Am 19. Jan.: Taglöhner Philipp Nungeſſer
aus Schafheim, 57 J. alt, evang. — Eod.: Dem
Schuhmachermſtr. Pius Ruf eine L. Bertha, 9 L.
alt, kath. - Am 20. Jan.: Bureaugehülſe Gg.
Karl Amend von hier, 34 J. alt, evang.- Eod.:
Frau Pfarrer Scriba Wittwe von Babenhauſen,
79½ J alt, evang. - Am 21. Jan.: Dem
Zimmermann Conrad Schidlovsty ein S. Karl,
3 J. alt, evang. - Eod: Kaufmann Wilhelm
Buxmeyer hier, 55 J. 7 M. alt, katholiſch.
Eod.: Margarethe Fertig. L. des vorm. Bäckers
und Wirths Joſef Fertig. 21 J. alt, kath.
Am 23. Jan.: Handarbeiiter Gg. Vatter von
Oſt=
hofen, ledig. 28. J. alt, evang. — Eod.: Dem
Oienſetzer Carl Augiſt Schmidt eine L., Helene
Eliſe, 1 J. 21 T. alt, evang. — Eod.:
Taalbh=
ner Joh. Adam Schlapp von Sprendlingen, 70 J.
alt, ev. - Eod.: Der Gr. Heſſ.
Stabsquartir=
meiſter i. V. Wilhelm Bauer, 55 J. 9 M. alt,
evang. — Eod.: Die ledige Dienſtmagd Maria
Gausmann von Egelsbach, 29 J. alt, evang
Eod.: Der Portier Johann Gutjahr von
Gerns=
heim, 82 J. alt, katholiſch. — Am 24. Jan.:
Reniner Gottfried Jordan ein Wittwer, von
Hellerfeld, 79 J. 8 M. 21 L. alt, evang.
Eod.: Handarbeiter Philipp Kumpf von Vielbrunn,
57 J. alt, kath. - Eod.: Margarethe Gengenbach,
ledige L. des verſt. Stempelkaſſedieners Gg.
Fried=
rich Gengenbach, 39 J 2 M. alt, evang.-Eod.:
Der Buchbindergehülfe Robert Franz Julius Seeck
von Königsberg. unfreiwillig erſtickt an Fuer=
Eod.: Catharina
dampf, 23 J. alt, evang.
Hammann, ledig, ohne Gewerbe, L. des verſt.
Brieſträgers Gg. Hamman von hier, 17 J. alt,
evang.
l...e.
Ertrretie.
gzzarrraarzrr.
Mittheilungen ans Stabt und Laud.
S. Gr. H. Prinz Alexander iſt geſtern früh nach Petersburg
abgereiſt
In der Anklageſache gegen Major Steck und L. Schwarz wurde
E.ſterer in contumacium zu 8. letzterer zu 4 Monate Geſängniß
verur=
theilt. Bei Schwarz kommen 5 Wochen Unte=ſuchungshaft in Abrechnung.
h. Der kaufmänniſche Verein, deſſen bisherige Feſtlichkeiten gewiß bei
allen Theilnehmern noch in gutem Andenken ſtehen, ſeiert am 5. Februar
in den Räumen des Saalbaus ſein Stiftungsfeſt, welches den
ge=
l1offenen Vorbereitungen nach zu ſchließen, hinter den früheren
Feſten nicht zurlckbleiben wird. Leider ſind wir heute noch nicht in der
Lage das Programm veröffentlichen zu können, werden dies jedoch aber,
ſobald wir Einſicht davon genommen, nachtragen. Hoffentlich wird der
kaufm. Verein wie im vorigen Jahre auch diesmal wieder die Einführung
von Nichtmitgliedern geſtatten, was ihm, abgeſehen von pecuniärem Vortheil,
auch zur Gewinnung neuer Mitglieder von Nutzen ſein dürſte.
Der hieſige Mozartverein wird zur Nachſeier des
Geburts=
tages Mozarts ſein Feſt=Concert nächſten Samstag den 29. d. Mis. in dem
großen Saale des Saalbaues unter Leilung ſeines neuen Lirigenten des
Herrn Willem de Haan abhalten. Wir glauben, daß der Vorſtand durch
das Engagement dieſes Känſters ſich nicht nur den Dank der Vereinsmitglieder,
ſondern der ganzen Stadt erworben hat, denn wir verſprechen uns von
ſeiner anregenden Kraft ein erhöhtes muſikaliſches Leben. So wird in dem
nächſten Concert das Quartett in gmoll von ausgezeichneten Kräſten,
(Herr Concertmeiſter Weber, Herr Concertmeiſter Büchler, Herr
Kammer=
muſiker Bauer und Herr W. de Haan) zur Ausführung gebracht werden,
worauf wr die Freunde einer guten Kammermuſik beſonders aufmerkſam
machen möͤchten.
D. 2.)
Die Eisbahn auf dem großen Woog wird wieder ſtark
frequen=
tirt. Das durch das frühere Thauwetter entſtandene Waſſer iſt auf der
immer noch ſtarken alten Eisdecke gefroren und bietet genügende Sicherheit.
— Das neue Eis auf den Stellen wo ſ. 3 Eis gebrochen wurde, iſt
ſelbſt=
verſtändlich noch zu ſchwach.
— Den Schreiber des Eingeſandt „Dippelshof betr.u machen wir auf
unſere wiederholte E klärung aufmerkjam, daß wir anonyme Einſendungen
unberückſichtigt laſſen müſſen.
Worms. (charlachepidemie) Es iſt eine allgemein bekannte
Thatſache, daß die Bewohner hieſiger Stadt wegen des ſortwährenden
Um=
ſichgreiſens dieſer Krankheit unter dem Drucke großer Sorgen leben.
Täg=
lich treten neue Fälle auf, deren Verlauf meiſt ein ſchwerer iſt. Die
Sterblichkeit im Verhältniß zu den Erkrankungen iſt in Folge deſſen eine
leider ſehr bedeutende. Unter dieſen Umſtänden erwarten die Bewohner
hieſiger Stadt von den vorgeſetzten Behoͤrden baldige und energiſche Schutz
maßregeln.
(W. B.)
Der Bezirksverein deutſcher Ingenieure wird ſeine eſte ordentl.
Verſammlung am 29. Januar Abends 5 Uhr im Brüſſeler Hof in
Frank=
furt abhalten.
Seitens des K. Preußiſchen Kriegsminiſters ſind die betreffenden
Behoͤrden angewieſen, mit Bezug auf die Beſtimmungen des 8 30 der
deuiſchen Wehrordnung darauf aufmerkſam zu machen, daß die erfolgte
Verheirathungeines Militärpflichtigen niemals eine
Berſick=
ſichtung bei der Aushebung begründen kann. Ebenſowenig köͤnnen ausk
irgend welchen durch die Verheirathung herbeigeſührten Umſtänden
Rekla=
mationsarunde entnommen werden. Ferner wird darauf hingewieſen, daß
nach 8 79 der Wehrordnung Rekruten ohne den Conſens des
Landwehr=
bezirks=Commandeurs nicht getraut werden dürfen und daß Militärpflichtige,
welche ſich verheirathen oder anſaſſig maten wollen, bevor ſie ihrer
Mili=
tärpflicht im ſtehenden Heere genügt haben, oder ausdrücklich davon befreit
worden ſind, von den betreffenden Beamten bei Nachſuchung des
Aufge=
bots ꝛc. auf die vorbezogenen Beſtimmungen aufme=kſam zu machen ſind.
Da nach den gemachten Erfahrungen Militärpflichtige, welche trotz dieſer
Vorhaltungen ſich dennoch verheirathet haben, nach ihrer Einſtellung in
den meiſten Fallen den gemachten Vorhalt in Abrede ſtellen, ſo iſt
Anord=
nung getroffen, daß künftig Seitens der Civilſtandsbeamten in jedem
ein=
zelnen Falle eine Verhandlung über die geſchehenen Verwahrungen
aufge=
nommen wird.
Um für den Fall der Mobilmachung nicht ſofort von der
Ein=
beruſung betroffen zu werden, können Mannſchaften der Reſerve,
Land=
wehr, Seewehr und Erſatzreſerve erſter bei dringenden häuslichen und
ge=
werblichen Verhältniſſe hinter die letzte Jahresklaſſe der Reſerve,
beziehent=
lich hinter die ltzte Landwehr=Jahresklaſſe zurückgeſtellt werden. Ueber die
bei den nächſten Ortsbehoͤrden anzubringenden desfallſigen Geſuche entſcheidet
nach deren Prüſung durch genannte Behoͤrden die verſtärkte
Kreiserſatzcom=
miſſion. Die Friſten für Anbringung ſolcher Geſuche ſind in den
Gemein=
den bekannt zu machen, da ſpätere Anträge unberückſichtigt bleiben. Die
Berſckſichtigung der Anträge findet nur unter -den im Geſetz feſtgeſtellten
Bedingungen ſtatt. Neuerdings wird auch in Erinnerung gebracht, daß die
vor=
geſchriebene Benachrichtigung von der Einleitung der Unterſuchungen gegen
Militarpflichtige g=horigen Orts erſolgt, damit nicht die ſchon eingeſtellten
Heerespflichtige entlaſſen werden müſſen.
(O. 3.)
Mit dem 1. k. Mts. tritt auch mit Frankreich und
Al=
gerien das Poſtanweiſungs=Verfahren in Kraft. Keine Anweiſung darf
uber 300 Mark hinansgehen, doch muß die anzuweiſende Summe zuvor in
Francs und Centimes ganz nach der für Belgien und die Schweiz.
des=
halb gegebenen Beſtimmung umgerechnet werden. Die Gebühr muß im
Voraus durch Aufkleben von Freimarken entrichtet werden, die Frankirung aber
auf der Karte ſelbſt erfolgen und der Abſchnitt darf nur den Namen des
Abſenders enthalten. Die Gebühr beträgt mindeſtens 50 Pfa. (bis 50
Mark) und ſteigt dann auf 1, 2 bis 3 Mark.
GZerſtreutheiten.) Glaßbrenner's Montags=Zeitung bringt
nachfolgende niedliche Auszüge aus deuiſchen Blättern: „
Ehrenerklä=
rung. Ich habe meine Tochter Johanna öffentlch beleidigt. Ich
nehme dieſelbe hiermit zurück, erkläre ſie für unwahr und warne vor
Weiteroerbreitung. Johann Bribſch= (Schweidnitzer Kreisblatt Nr. 1
1873) — „Der Kaiſer gab das Zeichen zum Beginn der Feier durch
Ab=
ſingung eines Chorals.- KKoͤlniſche Zeilung Nr. 243, 1873) - „Geſtern
Nachmittags 5 Uhr, an unſerm Hochzeitstage, beſchenkte mich meine liebe
Frau mit einem kräſtigen Jungen. (Leipziger Zeitung, 1. Oktober 1873.)
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.