Dbbunyyuavvet yovyh;
(Frag= und Anzeigeb(att.)
Wonnemenndren
Mit der Sonntags=Beilage:
6 Mark jährlich uck. Bringerlohn.
Auswärt werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mart Lo Pf. pro Quartal
Alluſtrirkes
Auterhalt=
hcl. Poſtaufichlag und Beſtellgebülhr.
139. Jahrgang.
Inſerate:
vedem anpenommer nDernt.d
von der Expedition Rheuſt. E. B.
mBeſſungen von Friedr. Böher
Friedrichsſt- R. ⁄. ſowie anwim
dog allm ſolder Anuauea Hne
dittoncg
.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Donnerſtag den 27. Januar,
1876
N19
Aus dem Reichs=Geſetzblatt Nr. 1
iſt Nr. 1108) Zweite Bekanntmachung, betreffend die Anwendung der 88 42 und 43 des Bankzeſetzes vom 14. März 1816.
Vom 7. Januar 1876;
vorſchriftsmäßig zu publiclren.
B e k a n n t m a ch u n g.
690)
Durch häufiges Berufen auf Unkenntniß der über die Erhebung und Controlirung des Octrois der Stadt Darmſtadt
be=
ſtehenden Beſtimmungen, ſehen wir uns veranlaßt, nachſtehend die weſentlichſten Vorſchriften des Octroi=Reglements vom 24. Aug.
1832 und des Octroi=Tarifs vom 15. December 1874 zur öffentlichen Kenntniß zu. bringen:
Octroipflichtig ſind die in dem Octroitarif vom 15. December 1874 verzeichneten Gegenſtände nach den daſelbſt angegebenen
Sätzen. Nach dieſem Tarif ſindbder Octroi=Abgabe unterworfen: Geiſtige Getränke aller Art, Spiritus, Schlachtvieh
(lin die Stadt eingeführtes und in der Stadt oder deren Gemarkung gezogenes, darunter auch Zicklein, Lämmer und
Span=
ferkel), Fleiſchwaaren (darunter auch Wildpret), Haſen, Welſchen und Gänſe leingeführte und in der Stadt
ge=
zogene), Hülſenfrüchte, Mühlfabrikate, Bäckerwaaren, Brennmaterialien aller Art, darunter auch Braunkohlen
und Coaks.
Anz jeder Oetroierhebſtelle iſt ein Abdruck des Octroi=Tarifs zu Jedermanns Einſicht
auf=
gehängt.
Nach 8 2 des Octroi=Reglements dürfen octroipflichtige Gegenſtände nur an den Oetroierhebſtellen eingeführt und
es muß, ſoweit nicht im Nachſtehenden Anderes beſtimmt iſt, die verordnete Abgabe gleich beim Einpaſſiren an die Erheber
baar entrichtet werden. Das Creditiren von Octroi iſt den Erhebern ſtrengſtens unterſagt.
Bezüglich des Schlachtviehs gelten nachſtehende Beſtimmungen:
Das Schlachten von dem der Abgabe unterworfenen Bieh darf ohne beſondere Erlaubniß für einen jeden einzelnen Fall
nirgends als im ſtädtiſchen Schlachthauſe unternommen werden, bei Vermeidung der reglementsmäßigen Strafen.
Die hieſigen Metzger haben die Octroiabgabe in die Stadtkaſſe zu entrichten und zwar in der Art, daß ſie bei der
Stadt=
laſſe die für die einzelnen Sorten von Schlachtvieh beſtimmten Schlachtzeichen löſen. Sie empfangen für jedes Stück Vieh je zwei
Schlachtzeichen, wovon das Eine beim Eintrieb (weder früher noch ſpäter) des Viehs in die Stadt an den Oetroierheber
und das andere beim Eintrieb in das Schlachthaus an den Gchirn=Zuſpieienten (Schlacht=Aufſeher) abzugeben iſt.
Kauft ein Metzger Schlachtvieh von Einwohnern der Stadt oder Stadtgemarkung, ſo iſt dafür vor der Ueberlieferung in
der Stadtkaſſe ein Verabfolgungsſchein von dem Metzger zu löſen und beim Abholen des Viehs dem Verabfolger vorzuzeigen.
Un=
terläßt ein Verkäufer ſich von dem abholenden Metzger den vorſchriftsmäßigen Verabfolgungsſchein vorzeigen zu laſſen, ſo verfällt
derſelbe gleichwie der Metzger, welcher es unterläßt, einen ſolchen zu löſen, in die reglementsmäßigen Strafen.
Private, welche in der Stadt oder deren Gemarkung wohnen, haben, bevor ſie ihr Vieh ſchlachten, einen Schlachtſchein in
der Stadtkaſſe zu löſen und iſt derſelbe an den Schlachtaufſeher zu verabfolgen (8 6).
Für diejenigen octroipflichtigen Gegenſtände, welche nur durch die Stadt oder bewohnte Stadtumgebung paſiren, werden von
den Octroierhebern Durchgangsſcheine gegen eine Gebühr von 3 Pfg. ausgeſtellt. Dieſe Durchgangsſcheine müſſen beim
Aus=
paſſiren dem entſprechenden Erheber zur Reviſion des Durchgangsguts vorgelegt und mit weiteren 3 Pfg. honorirt werden. In
den Durchgangsſcheinen muß die Zeit, innerhalb welcher der Transport durch die Stadtgemarkung beendigt ſein ſoll, bemerkt werden.
Machen Umſtände einen längeren Aufenthalt des Durchgangsguts zur Bedingung, dann müſſen die octroipflichtigen
Gegen=
ſtünde in das ſtädtiſche Lagerhaus verbracht werden. Wer die Vorſchriften über das Verbringen in das Lagerhaus nicht beachtet,
wird in eine Geldſtrafe verurtheilt, welche dem halben Octroibetrage gleich iſt (8 9).
Ueber alle Octroi=Baarzahlungen müſſen die Octroierheber vorſchriftsmäßige Octroiſcheine ausſtellen und ſolche dem
Decla=
laranten behändigen. Jeder Zahlungspflichtige hat anzugeben, was er zu veroctroiren hat und iſt für die Richtigkeit ſeiner
An=
gaben verantwortlich (8 10).
Der Transport der ocroipflichtigen Gegenſtände oder der Durchgangsgüter muß ſitets mit den von den Erhebern
ausgefer=
tigten auf Verlangen allen Aufſichtsperſonen vorzuzeigenden Scheinen begleitet ſein (8 11).
Das Octroi=Aufichtsperſonal hat alle Transporte in die Stadt, welche octroipflichtige Gegenſtände enthalten können, mögen
jene durch Perſonen, Schubkarren, Wagen, Chaiſen, Droſchken oder ſonſtige Fuhrwerke geſchehen, anzuhalten und die
Transpor=
tanten zur gewiſſenhaften Angabe der Gegenſtände des Transports und deren Menge bei dem Erheber mit dem Anfügen
auf=
zufordern, daß eine unrichtige Declaration die Nachtheile einer Defraudation nach ſich ziehen müſſe.
45
[ ← ][ ][ → ]156
M 19.
Haben auf Grund ihrer eigenen Angaben die Transportanten den Octroi an den Erheber entrichtet, ſo erſcheint der
Auf=
ſeher berechtigt und verpflichtet, die Angaben der Transportanten durch Abwiegen, Abmeſſen oder Abzählen einer genügenden
Unter=
ſuchung zu unterwerfen, jedoch, wie ſich von ſelbſt verſteht, mit der für die betr. Gegenſtände erforderlichen Schonung und Rückſicht.
Die Ortseinwohner ſind berechtigt, die Octroi=Aufſeher, Gendarmen, Polizei=Oficianten und ſämmtliche ſtädtiſche Diener
aber verpflichtet, gegen Unterſchleife zu wachen und die Entdeckten dem Großherzogl. Bürgermeiſter ſogleich anzuzeigen.
Jedermann iſt den Aufſichtsperſonen Folge zu leiſten und Dasjenige zu unterlaſſen verpflichtet, wodurch ſie in Ausübung
ihres Amtes gehindert werden. Bei wirklich ſtattfindender Widerſetzlichkeit gegen die Aufſichts= oder gegen die mit der Octroi=
Er=
hehung beauftragten Perſonen oder wenn wörtliche oder thätliche Beleidigungen gegen dieſelben verübt worden ſind, treten die
all=
gemeinen ſtrafgeſetzlichen Beſtimmungen in Kraft (8 14).
Wer es unternimmt, bei der Ein= und Durchfuhr, ſowie beim Verbrauche octroipflichtiger Gegenſtände der Stadt die ihr
gebührenden Octroi=Abgaben zu entziehen, begeht eine Defraudation (8 15).
Die Defraudationen zur Tageszeit werden mit dem zehnfachen, alle zur Nachtzeit leine Stunde nach Sonnen=Untergang
an=
fangend und eine Stunde vor Sonnen=Aufgang endigend) begangenen aber mit dem zwanzigfachen Betrage der defraudirten Abgabe
beſtraft und die Verurtheilten zugleich zur Nachzahlung des zu entrichten geweſenen Octrois angehalten. Die defraudirten
Gegen=
ſtände bleiben bis zur Bezahlung der Strafe und des Octrois in Beſchlag (8 17).
Sobald irgend eine Uebertretung gegen die Vorſchriften des Octroi=Regteents die Entziehung der=Octroi=Abgaben
mög=
licher Weiſe zur Folge haben konnte, ſo ſoll die Abſicht zu Defraudationen immer vorausgeſetzt und ein Gegenbeweis nicht
zuge=
laſſen, vielmehr die Uebertretung als Defraudation beſtraft werden. Unkenntniß der einſchlagenden Beſtimmungen oder Irrthum
entſchuldigt nicht. Auch kann ſich der Angeſchuldigte nicht darauf berufen, daß die Contraventionen nicht von ihm ſelbſt, ſondern
von ſeinen Leuten begangen worden ſeien, indem in dieſer Beziehung jeder für die Handlungen ſeiner Augehörigen, ſeines Geſindes
und der von ihm beauftragten Perſonen zu haften hat (8 20).
Etwaige Beſchwerden gegen das Octroiperſonal ſind bei Großherzogl. Bürgermeiſter anzubringen.
Darmſtadt, den 22. Januar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Oblv.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Nachdem für den altersſchwachen Rentner
Chriſtoph Flach dahier ein Curator in
der Perſon des Hauptmanns la guite
Selzam beſtellt worden iſt, wird dieſes mit
dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß
ge=
bracht, daß demſelben die Vermögens=
Ver=
waltung übertragen worden iſt und daß
demgemäß Rechtsgeſchäfte bezüglich des
Cu=
randen rechtsgültig nur mit dem Curator
abgeſchloſſen, Zahlungen auch nur an dieſen
geleiſtet werden können.
Darmſtadt, den 4. Januar 1876
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Königer,
Klingelhöffer,
3 Stadtrichter. Stadtgerichts=Alſor.
691) Bekanntmachung.
Donnerſtag den 3. und Freitag den
4. Februar, jedesmal von Vormittags 9 Uhr
an, kommen in der Turnhalle der
Turn=
gemeinde, Woogsplatz Nr. 5,
nachverzeich=
nete Holzſortimente aus dem ſtädt.
Ober=
wald öffentlich zur Verſteigerung u. zwar:
Donnerſtag den 3. Februar:
245 R. M. buchen Scheitholz,
54 „ eichen
134
buchen Prüſelholz,
Freiſag den 4. Februar:
171 R.M. buchen Stockholz,
153 „ eichen
6650 Stück buchene Wellen,
2460 „ eichene
Das Holz ſitzt im Diſtrist Kuhlache.
Bemerkt wird noch, daß das durch quer
legende Scheiter bezeichnete Holz nicht zur
Verſteigerung kommt.
Darmſtadt, den 26 Januar 1876.
Großherzoaliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Appfel, Belgeardneter.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 31. Januar Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Saalbauſtraße Nr. 72 (in der Manſarde)
nachverzeich=
nete Gegenſtände, als: ſehr gute Herrenkleider u. Leibwäſche, 1
Schreib=
tiſch, Kommode, Tiſche, Stühle, 1 Gewehrſchrank, 2 vollſtändige Betten
mit Bettſtellen, 1 Standuhr; ferner 1 Doppelflinte, 1 Scheibenbüchſe,
1 Revolver und ſonſtige Jagdgegenſtände gegen baare Zahlung verſteigert.
Mr. Neuſtadt, bisuus-
692)
693)
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 28 d. Mts., Vormittags um 9 Uhr,
werden im Schwab'ſchen Hauſe, Ernſt=Ludwigſtraße, wegen Rückreiſe des Herin
Matteoli aus Florenz
prächtbolle Florentiniſche Marmor= und
Alabaſter=Gegenſtände
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Man macht beſonders auf eine Figur, rdie Unſchuld: darſtellend, nach
Pupré, aufmerkſam.
K. Strauß, Lpatr.
Bekanntmachung.
Freitag den 28. d. Mts., Vormittags
um 16 Uhr, ſoll die Anlieferung von ca.
200 Cokmtr. Gartenerde zur Auffüllung der
Grasplätze an dem Bahnhofplatz auf dem
Stadtbauamt an die Wenigſtnehmenden
öffent=
lich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 22. Januar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
625)
Oblh.
694) Jagd=Verpachtung.
Die am 7. Februar d. J. fällig werdende
Jagd in hieſiger Gemarkung ſoll Donnerſtag
7den 3. Februar, Vormittags 11 Uhr, auf
dem Rathhaus dahier anderweitig auf 6 Jahre
verpachtet werden.
Ober=Ramſtadt, den 22. Januar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=
Ramſtadt.
Breitwieſer.
r. e.
Erienti Er.
Feilgebotenes.
695) Kornſtroh zum Gtreuen wird
abgegeben bei
Heinrich Müller in Eberſtadt.
R1S.7
157
631)
Brannkohlen.
Auf ſchriftliche Beſtellung an unſere Gruben=Verwaltung in Meſſel liefern wir
den Cubik neter Braunlohlen zu Rm. 9. 36. oder den Centner zu 52 Pfg. excl. Octrol
frei an's Haus.
Eiſenhüttenwerk Michelſtadt.
630)
17 Waldſtraße 17.
ohne
Pr. Qualität trocnes Buchenſcheitholz ¾ Rmt. 16 Rmk.,
do. geriſſenes Buchenprügelholz ¾ Rmt. 12 Rmk. Octroi
do.
ſolange Vorrath.
Waldſtraße
Holz- & Hohlen-
C. Stammlet, Nr. 17.
Handtung.
696)
Für jetzige Saiſon
mpfehle Masken, Naſen mit und ohne Brille, Bärte, ſowle Kopfbedeckungen
in neueſten Muſtern von 12 Pf. per Stück an.
A. Ullmann,
10013
Feinſter;
Ernſt=Ludwigſtraße.
Dorſch=Leberthran,
faſt geruch= und geſchmacklos, in Flaſchen
mit geſtempeltem Metall=Verſchluß, 60 Pfg
und 1 Mark zu haben bei
Emanuel Fuld in Darmſtadt.
K. H. Jochheim
„
G. L. Kriegk
„
G. P. Poth
„
Carl Schweikert,
J. Wüſt
„
G. A. Gläſer in Diebura.
5
ſſichlie lur Fronha
AN
Auen Franken wird das Buch:
Dr. Retan's „Solbsthewahrung
oder „Hilfe in allen Schwäche=
Zuänden des männlichen
Ge=
ſchlechts: Preis 3 Mark, ange=
(E36694)
legentlich empfohlen.
Zu beziehen durch jede Buchhandlung
odec von G. Poenicke's
Schul=
buchhandlung, Leipzig.
Dieſes Buch wurde von
Regie=
rungs= und
Wohlfahrtsbehör=
den empfohlen.
[124
Man achte genau ouf den Titel.
140)
Die P. Rneifel’sche
Haurtimetur,
von den renommirteſten Aerzten (ſiehe die
Gutachten) auf das Wärmſte empfohlen,
anerkannt beſtes, wo nicht einziges wirklich
reelles Mittel, nicht allein das Auefellen
der Haare ſoſort zu verhindern, ſondern
wie unzählige, ſelbſt polizeilich beglaubigt=
Fälle, bezeugen, wirklich Kahlköpfigkeit zu
beſeitigen, iſt nur z1 haben in Darmſtad.
bei B. Schäfer, Coiff., Wilhelminenſtr. 23
In Flaſchen zu 1, 2 u. 3 Mark.
9703) Ein Harmonium von
Pali=
ſanderholz mit 7 Regiſtern von
Schied=
mayer iſt peiswürdig zu verkaufen.
Hochſtraße 27, 3 Stiegen hoch.
Ceinste MuscatDatteln,
Smyrner Tafelfeigen,
„
„ Tafelrosinen,
„ ditto Mandeln,
„ sicil. Haselnüsse
ſempftehlt
C.
P. Poth,
316) Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.
317)
Mirchner'e
Bouillon Eztraol
in Blechdoſen 2, 4, 8 und 12 Taſſen.
Der Extract, leicht löslich in Waſſer,
beſitzt die Eigenſchaft, eine völlig gute
kraͤf=
tige Bouillon in ganz kurzer Zeit möglichſt;
billig herzuſtellen, auch verden Suppen und
Saucen durch Zumiſchung des Extracts
be=
deutend kräftiger und ſchmackhafter.
Allein=Verkauf für Darmſtadt und
Umgegend bei
Julins Koehler,
Ernſt=Ludwigſtraße 11.
448)
Haus=Verkauf.
Ein neues zweiſtöckiges Wohnhaus mit
Garten, auf welchem eine gute gangbare
Gemüſe= und Blumengärtnerei
be=
trieben wurde und in der Nähe von
Darm=
ſtadt liegt, iſt wegzugshalber zu ſehr ſoliden
Bediugungen zu verkaufen. Nähere Auskunft
ertheilt A. Kammler, Schirngaſſe 16.
Anglo-Chinesischen Thee-
Compagnio,
in den feinſten Sorten, empfiehlt
Emanuel
TUd,
568)
Kirchſtraße.
486)
Zu verkaufen.
Ein Haus im öſtlichen Stadttheil
ge=
legen, 3 Stock mit großem bewohnbarem
Seitengebäude, welches ſich zu jedem
Ge=
ſchäſtsbetrieb eignet. Nüheres J. Kuipp,
obere Hügelſtraße 16.
697) Beſſungen. Ein Garten (Bauplatz)
zu verkaufen. Näheres Ludwigflraße 43.
8
Bratbüchinge
goeben eingetroffen.
Ph. Weber,
Carlstrazse 24.
Domiuo.
Ganz nene Domino und Larven
billigſt zu verleihen bei
Michael Schmidt,
Louiſenplatz 4.
Vermiethungen.
7155) Ein möblirtes kleines Zimmer mit
Cabinet für 10½ M. Auskunft Beſſ.
Carlfltraße 8 im L. Stock.
9368) Eine Manſarde=Wohnung an ein
einzelnes ruhiges Frauenzimmer zu
vermie=
then.
Nieder=Ramſtädterſtr. 8.
9681) Zimmer und Cabinet möblirt zu
vermiethen. Näh. Georgſtr. 13 drei Treppen
XT.
10435) Promenadenſtraße 35 zwei
ineinandergehende möblirte Zimmer
(Parterre) pro 1. Jan. beziehbar.
337) Ein gangbares Confections=
Geſchäft für Damen in beſter Lage
Frankfarts, ganz nen hergerichtet, wird zu
verkufen geſucht. Offerten mit W. A.
Göthepletz 3 Frankfurt a. M.
569)
Schwarze
Seidenſammt=Streifen
ind wleder eineetroffen bei
Ph. Versbach,
D. Carlſtraße 29.
Lor
AAALxxxxrzxzrTizX2
10343) Rheinſtraße 23 iſt der obere
Stock, beſtehend aus 7-8 Piecen,
Küche und allem Zubehör, ſowie
Mit=
genuß des Gartens, zu vermiethen
und am 1. März zu beziehen.
10984) Victoriaſtraße 26 iſt der
mitt=
lere Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit
Balkon, Küche, Magd= und Bodenkammer
und ſonſt allen Bequemlichkeiten, neu
her=
gerichtet, zu vermiethen und ſofort zu be=
G. W. Jacobi.
ziehen.
398) Stiftftraße 46 ein möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen und gleich zu beziehen.
M 12
158
10951)
Zu vermiethen:
Eliſabethenſtraße 1 der erſte Stock, 7
bis 8 größere und lleinere Piecen nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. April 1876
beziehbar.
195) Ein hübſch moblirtes Zimmer ſofort
zu vermiethen. Preis 8 fl. per Monat. Zu
erfragen bei Georg Hof in der
Eliſa=
bethenſtraße.
259) Aliceſtraße 5, zunächſt dem
Herrn=
garten, iſt der mittlere Stock, beſtehend aus
5 Zimmern und mit allen Bequemlichkeiten,
Gas= und Waſſerleitung verſehen, ſowie ein
ſchönes Manſarden=Logis zu vermiethen.
489) Die bisher von Frln. von Stein
bewohnte bel Ctage, Sandſtraße 12, beſtehend
in 5 Zimmern ꝛc., iſt anderweit zu verm.
und bis 1. Mai d. J. zu beziehen.
513) Ein Logis von 3 Zimmern, Küche,
abgeſchloſſenem Vorplatz, Magdkammer,
Boden ꝛc. iſt zu vermiethen u. am 1. April
zu beziehen. Näheres bei Maurermeiſter
J. Müller am Arreſthaus.
587) In dem von Hrn. Rentner
Rau bewohnten Hauſe,
Promenade=
ſtraße Nr. 43, ſind die
Parterre=Wohnung, beſtehend
aus 5 Zimmern mit Zubehör,
die zweite Etage, beſtehend aus
7 Zimmern, mit Zubehör,
pr. 1. Mai beziehbar zu vermiethen.
Auskunft ertheilt H. Fulda,
Caſi=
noſtraße 31, Parterre.
635) Darmſtädter Carlsſtr. 49 eine
Parterre=Wohnung, 4 Zimmer, Cabinet,
Waſchküche, Röhrbrunnen, Bleichplatz nebſt
ſonſtigen Bequemlichkeiten Ende April zu
vermiethen.
636) Grafenſtraße 35 iſt die Bel=Etage
beſtehend aus 8 Zimmern u. allen übrigen/
Zugehörigkeiten zu vermiethen und ſofort,
beziehbar.
Daſelbſt iſt ein kleines Logis, oberer
Stock, im Vorderhaus, mit 2 Zimmern,
Küche und allem übrigen Zugehör zu verm.
637) Ecke der Karls= u. Heinrichftr. 72
zwei ineinandergehende fr. Zimmer mit
Mö=
bel. Preis 10 M.
643) Ein kleines Logis an eine
kinder=
loſe Familie zu vermiethen. Dieburgerftr. 33.
662) Beſſunger Holzwegſtraße 12 der
zweite Stock mit allen Bequemlichkeiten bis
1. April beziehbar, zu vermiethen.
700) Kiesſtraße Nr. 3 iſt ein
Man=
ſarden=Logis an eine ruhige, kinderloſe
Fa=
milie zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Zu erfragen bei E. Maringer,
Kies=
ſtraße Nr. 18.
Vermiſchte Nachrichten.
701) Ich ſuche einen erſten Seribenten
zum alsbaldigen Eintritt.
Dr. Schüler, Hofg.=Advokat.
646)
Local=Gewerbverein.
Sitzung Donnerſtag den 27. Januar Abends 8 Uhr im Saalban.
Haupteingang Ecke der Riedeſel= und Saalbauſtraße.
Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Hofrath Dr. Bend er über Maznetismus.
2) Vorſtandswahl.
Das Local wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Nummern der techniſchen
Zeit=
ſchriften ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Locals aufgeſtellt.
8
Herr Dr. Brehmo
wird hier drel Vorträge balten und zwar öber
1) Die Vogelbeige des hohen Nordens,
2) Karawanen und Wüſtenreiſen,
3) Die Affen und ihr Leben.
Preis der nummerirten Pätze für die 3 Vorträge M. 5. 2 Preis der
Saal=
plütze für die 3 Vorträae M. 4. — Einzelkarten M. 250.
Für Lehrer und Schüler Preis der Saalplätze fur die 3 Vorträge M. 2.
Einzelkarten M. 1.
Der erſte Vortrag findet Freitag Abend 6½ Uhr im Saale des Gaſthofs zur
Traube ſtatt. Karten in der Buchhandlung des Herrn Arnold Bergſtraeßer
Rheinſtraße 6.
651)
Wirthſchafts=Empfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich heüte die Wirthſchaft „zum Mainthor,
Mathildenplatz, übernommen habe, und werde durch warme und kalte Speiſen,
ſowie ein Glas feines Wienerbier aus der Rheiniſcken Bierbrauerei in Mainz
mich zu empfehlen ſuchen.
H ä u ß e r
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit
ſchö=
nen Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexanderſtr.
M. Neuſtadt,
8.
Ratholikenverein Darmſtadt.
702)
Görres-Leier
Sonntag den 30. Januar Abends 8 Uhr:
Vortrag und geſellige Unterhaltung im Vereinslokal.
703)
Turngemeinde Beſſungen.
Fortſetzung der ſeneral-Versammlung.
Samſtag den 29. Januar 1876 im Fey'ſchen Saal.
Der Vorſtand.
M
Craus Gebr. AIthofl-N
H.
E
704)
im geheizten Saale des Chauſſeehauſes:
Heute Donnerſtag den 27. Januar
Große Vorſtellung,
wobei die Verlooſung eines Pferdes ſtattfindet.
Looſe 50 Pf. ſind zu haben von Morgens 10 Uhr bis Abends 5 Uhr.
Anfang der Vorſtellung Abends 7½ Uhr. Caſſenbffnung 7 Uhr.
Zu zahlreichem Beſuch ladet ergebenſt ein
Die Direction.
RE 19.
159
Krieger=Perein Darmſtadt.
Mittwoch den 2. Februar 1876 Abends 8 Uhr
General-Versammlung
im großen Saale des Schützenhofes.
Tagesordnung: 1) Beſtätigung der ſtattgehabten Wahlen.
2) Ertheilung der Decharge.
3) Geſchäflche Mittheilungen.
4
Es wird dringend gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen.
705)
Der Vorſtand.
652) Ein junger Manv, verheirathet, 687) Samſtag den 29. Januar
der 1000 Mark Caution Kellen kann und, gn2
gute Zeuguiſſe beſizt, ſucht Beſchäftigung WE Ct e Iſ uP P e
in einem gößeren Geſchäft oder Comptolr wozu freundlichſt einladet
als Ausloufer. Näheres in der Exped.
Peter Peter.
656)
Verloren.
Den 20. Januar wurde ein mattgoldnes
Medaillon von der Magdalenenſtraße
über den Paradeplatz bis in die
Grafen=
ſtraße verloren. Der redliche Finder wird
gebeten, es gegen eine gute Belohnung
Grafenſtraße Nr. 41 abzugeben.
659) Ein gebildetes Mädchen aus guter
Familie ſucht auf Anfangs Februar Stelle
als Kammerjungfer. Gef. Offerten beliebe
man an die Exped. d. Bl. zu ſchicken.
604) Zur ſelbſtändigen Leitung
eines größeren induſtriellen
Unter=
nehmens an hieſigem Platze wird ein
kaufmänniſch gebildeter, thätiger und
cautionsfähiger Mann geſucht, und
könnte derſelbe ſofort eintreten. Schriftl.
Offerten mit näheren Angaben über
den ſeitherigen Wirkungskreis unter
Nr. 604 an die Exped. d. Bl. erbeten.
654) Ein gewandter Verkäufer oder
Verkäuferin zum ſofortigen Eintritt in
ein hieſiges Detail=Geſchäft geſucht. Wo?
ſagt die Expedition.
E706) Für den Haushalt einer älteren
alleinſtehenden Dame in Heidelberg
wird auf Oſtern d. J. eine geſetzte
Perſon bei hohem Lohn geſucht, die
der Küche und der übrigen
Haus=
arbeit ſelbſtſtändig vorſtehen kann.
Hierauf nur mit guten Zeugniſſen
verſehene Reflectirende wollen ihre
ſchriftlichen Adreſſen nebſt Zeugniſſen
ſenden an das Annoncen=Büreau von
G. L. Baube & Co., Carlsruhe,
Wald=
ſtraße 54.
4 auf Oſtern zu 3 Kin=
3 Geſucht dern von 7—10 Jahren
ein gebildetes Mädchen, am liebſten
Kinder=
gärtnerin, mit der Befähigung, die
Schul=
arbeiten zu überwachen und dabei
nachzu=
helfen. Dieſelbe muß Liebe zu Kindern
haben, einige Erfahrung im Hausweſen,
beſonders im Nähen und Bügeln, ſehr
er=
wünſcht. Solche, die bereits ähnlichen
Stellungen vorgeſtanden, werden vorgezogen/
und gebeten, ihre Offerten unter Chiffre
G. 5371 an die Aunoncen=Exped. von
D. Frenz in Mainz zu richten.
708) Eine junge Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen. Dieburgerſtr. 38.
709)
11,000 Mark
auf erſte Hypothek hier gegen doppelte
Sicherheit geſucht. Gef. Offerten bei der
Expedition d. Bl.
710)
in beliebigen Beträgen fortwährend
auszu=
leihen. Strengſte Verſchwiegenheit. Geſuche,
perſoͤnliche wie briefliche, werden ſofort
er=
ledigt. S. Bendorf, Goderſtr. 33 parterre.
711)
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige allen Freunden
und Bekannten die traurige Nachricht, daß
meine liebe Schweſter Louiſe heute im
Herrn entſchlafen iſt.
Johanna Graf.
Beſſungen, den 25. Januar 1876.
Die Beerdigung findet Donnerſlag
Nach=
mittag 3 Uhr auf dem Darmſtädter
Fried=
hof ſtatt.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge)
Samstag den 28. Januar: Vorabendgottsdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang 5 Uhr 30 Min.
712) Die Beleidigungen, welche ich der
Frau Eliſabetha Schuchmann am 9. Dezbr.
v. J. zugefügt habe, nehme ich hiermit
zu=
rück und bedaure, daß ich mich zu denſelben
habe hinreißen laſſen. Heinrich Gräcmann.
WAelle Adt M.
ſolche zu vergeben hat,
ein Grundſtück zu ver=
2GU kaufen wünſcht, ein
ſol=
ches zu kaufen
beab=
cſichtigt, eine Wirtbſchaft,
Oeco=
hnomiegutꝛc. zu pachten ſucht, eine
MGeſchäfts=Empfehlung zu erlaſſen,
Raedenkt, überhaapt Rath zu Inſer=
Stionszwecken bedarf; der wende ſichl
vertrauensvoll an das Central=/
Annoncen=Büreau der deutſchen u.
aus=
ländiſchen Zeitungen.
(8685
G. L. Laube & Co.
Darmſtadt: Grafenſtraße 30.
gm
Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz pr. Rmtr. 17 Mark.
Kiefern=
11
„.
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen find 55 Pf.
an den Fuhrmann zu entrichten.
Beſtellzeit: Dienſtag, Freitag u. Samſtag
Vormittags von 8-11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, den 27. Januar.
D i e 8 a n b e rflö t e.
Heroiſch=komiſche Oper in 4 Atten
von W. A. Mozart.
Perſonen:
Saraſtro
Camino
Sprecher
Erſter,
zweiter) Prieſter
Königin der Nacht
Pamina, ihre Tochter
Erſte Dame in Dienſten Frl. Anton.
Zweite), der Königin der
Dritte
Nacht
Erſter
Zweiter Genius.
Hritter
Papageno.
Papagena.
Monoſtatos, ein Mohr:
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Hr. Niering.
Hr. Bußmann.
.
Hr. Bögel.
Hr. Reichhardt.
Hr. Leib.
Fr. Mayr=Obrich.
Frl. Erl.
Frl. Ethel.
Fr. Jande.
Frl. Rensr.
Fr. Kilian.
pr. Roßmann.
Hr. Becker.
Frl. Andrs.
Hr. Mendel.
Freilag, den 28. Januar.
Ein Wort an den Miniſter.
Genrebild in 1 Akt von Anton Langer=
Hierauf:
Die Lie bes w e r b e r
komiſches Divertiſſement aus dem Ballet„Kriegers
Heimkehr!, von Hofballetmeiſter Siems.
Zum Schluß:
Guten Morgen Herr Fiſcher!
Baudeville=Burleske in 1 Akt von Friedrich;
Muſik arrangirt von Stiegmann.
46
160
M. 12
Der Reſidenzkalender pro 1876
iſt erſchienen. Preis 40 Pfg.
c. Cr Witlich'ſche Hoſbuchdruckerei.
686) 2 Arbeiter können Koſt u. Logis, 684) Eine Frau empfiehlt ſich im Waſchen
und Putzen. Zu erfr. Gardiſtenſtraße 28.
ethalten. Beſſ. Kirchſtraße 47.
Mhelnsalmenkrschugerduchertk.
Dorsoh,
Cabliall,
Schellfische,
L. Brüchwéh,
Hof=Lieferant.
59695
2
Eio EAAAAaarurzuuzz =on zunnuoon
für alle hieſigen u. auswärtigen Zeitungen zu
gleichen Preiſen uie bei bez Zettungs-Expe=
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ditionenſelbſt, ohne Porto u. Speſen befinden ſich
in der Annoncen=Expedition von Rerdolſ Hoose, Frankfurt a. H.
Vertreter für Darmſtadt: W. A. Gärtner, Woogsplatz 3.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
J. K. H. Frau Prinzeſin Carl beſichtigten geſtern f uh die
Suppenanſtalt und äußerten ſich ſehr befriedigt über die
ausgezeich=
nete Einrichtung. Geſtern wurden wiederum ca. 1300 Portionen Suppe
abgegeben.
0 Mit dem erſten Februar wird im neuen Bahnhof der heſſ.
Lud=
wigsbahn eine ſelbſtſländige Poſtexpedition errichtet werden.
Nachſten Samstag den 29. d. Mts. findet im Saalbau unter
Lei=
tung des neuen Dirgenten, Herrn Muſikdirector W. de Haan, das erſte
dießjährige Concert des Mozart=Vereins ſtatt. Auf Grund des uns
vor=
liegenden ſehr gewählten Progtammes. glauben wir im voraus den
Be=
ſuchern einen genußreichen Abend verſprechen zu dürſen. Die
Inſtrumen=
talmuſik iſt durch eine Klavierpiece und das Quartett in Gmoll von
Mo=
gart vertreten und wird duich die Herren de Haan, Hofkonzertmeiſter
Büchler und Weber, ſowie Kammermuſiker Bauer zur Ausführung
kom=
men. In Rülckſicht der bewährten Künſtlerſchaſt der vorgenannten Herren
machen wir ganz beſonders auf dieſe Rummer aufmerkſam.
Geſtern wurde ein hieſiges Dienſtmaͤdchen, welches durch einen
Sturz von einer Leiter einen Knoͤchelbruch erlitt, in das ſtadtiſche Hoſpital
auf=
genommen.
6 Wir glauben das Publikum darauf aufmerkſam machen zu ſollen,
daß die Main=Neckarbahn die Noten der württembergiſchen Bank nicht
annimmt.
0 Am Dienstag fanden auf dem „Dippelshof; verſchiedene blutige
Menſuren zwiſchen Polytechnikern ſtatt.
Die Geſundheitsverhältniſſe in Darmſtadt und
Beſ=
ſungen düiſen auch für den letzten Monat des verfloſſenen Jahres als
echt zufriedenſtellend bezeichnet werden, wenn auch die Zahl der
Lodes=
fülle im Vergleich zu den Vormonaten eine etwas größere war. Im
No=
vember verſtarben 58 im December 72 Perſonen, was für erſteren Monat
135, für letzteren 168 Todesſaͤlle auf 10,000 Lebende ergibt. Epidemiſche ꝛc.
Krankheiten hoben ſich von 6 Lodesfaͤllen im November auf 16 im
De=
cember und zwar verſtarben im letzteien Monat an Bräune und
Diphthe=
ritis 4. an Durchſall und Brechdurchfall 3, an Wochenbettkrankheiten 3,
an Keuchhuſten 3, an Scharlach 2, an Rheuma 1 Perſon. Nicht
epide=
miſche Krankheiten nahmen in 53 Fällen einen tödtlichen Ausgang und
zwar Gehiinkrankheiten in 9, Lungnſchwindſucht in 7, Schlagfluß in 7.
Krampf= und Krampfkrankheiten in 7, Altertsſchwäche in 4,
Lungenent=
zündung in 3. Lebensſchwäche in 2. Krebskrankheiten in 2, organiſche
Herz=
krankheiten in 1. andere entzündliche Kranlheiten in 4, andere chroniſche
Krankheiten in 7 Fällen. Selbſtmörder gab es 3.
„Gartenbauverein zu Darmſtadt Um die beſten
Ver=
fahren zu prufen und zu verbreiten, wie wan Obſt und Trauben in
fri=
ſchem Zuſtande auſbewahrt, trocknet, einmacht, candirt und als Saſt ꝛc.
be=
handelt, wird der Verein Mittwoch den 2. Februar von Morgens 8 Uhr
bis Nachmittags 3 Uhr eine Ausſtellung ſolcher Gegenſtände im Saalbau
veranſtalien. Der Beſuch iſt den Mitgliedern des Vereins und allen
Per=
ſonen geſtattet, welche von Mitgliedern eingeführt werden; Eintrittsgeld
wird nicht erhoben. Zur Prüfung der Gegenſtände ſind 5 Preisrichter
beſtellt, (Damen ſür die eingemachten Früchte), welchen 4 ſilberne und 18
broncene Medaillen, ſowie eine Anzahl Diplome zur Verfügung geſtellt
ſind. Die gewonnenen werthvollen Erſahrungen ſollen demnächſt
veröͤffent=
licht werden.
Um die Preiſe können nur ſolche Gegenſtuͤnde concurriren, welche von
Mitgliedern ausgeſtellt werden, und welchen ſchriſtlich eine Beſchreibung
des Verfahrens der Aufbewahrung oder Zubereitung beigegeben wird. Die
Ausſtellungsgegenſtände ſind Dienſtag den 1. Febrüar längſtens bis
Nach=
mittags 3 Uhr an die Commiſſion im Saalbau einzuliefern und
Donners=
tag den 8. Februar Vormittags zwiſchen 8 und 10 Uhr wieder
ab=
zuholen.
Die verſchiedenen Arten das Obſt aufzubewahren, ſind für viele
Ge=
genden eine Quelle des Wohlſtandes, bei uns aber voch nicht genügend
bekannt, und doch liegt die angeſtrebte Erhöhung des Werthes unſerer
Obſt=
ernten, und damit die als nothwendig und nützlich allgemein anerkannte
Vermehrung der Obſtcultur, größſentheils in der Verbreitung ſolcher
Kenntniſſe. Hoffentlich werden dieſe gemeinnützigen Zwecke durch recht
zahlreiche Betheiligung und Beſuch dieſes erſten Verſuchs einer ſolchen
Aus=
ſtellung möglichſt vollſtändig erreicht.
Zur Beſprechung uͤber die dahier zu veranſtaltende Induſtrie=
Ausſtellung hatten ſich zahlreiche Gewerbetreibende eingefunden und
wurde das Programm deſinitiv feſtgeſtellt. Hiernach ſoll die Ausſtellung
etwa 3 Wochen danern und in der Zeit vom 15. Auguſt bis 15. Sept. d. J.
ſtattfinden. Der Saalbau mit ſeinem ſchönen Garten, in welchem Concerte
arrangirt werden ſollen, iſt für dieſe Zeit vom Local=Gewerbeverein
ge=
miethet und es iſt ferner die Errichtung einer Maſchinenhalle in dem
an=
ſtoßenden Lotheißen'ſchon Garten vorgeſehen. Zur Ausſtellung zugelaſſen
ſind alle innerhalb des Kreiſes Darmſtadt und alle von Darmſtädtern oder
für deren Rechnung außerhalb deſſelben angeſertigten Induſtrie=Erzeugniſſe.
Eine Piämiirung der beſten Gegenſtände ſoll erfolgen. Auch iſt der
Ver=
kauf der ausgeſtellten Gegenſtände geſtattet und deiſelbe wird von der
Ausſtellungs=Commiſſion vermittelt, falls der Preis dem Gegenſtande
an=
geheftet iſt die verkauften Gegenſtände dürfen jedoch vor Schluß der
Aus=
ſtellung nicht entſernt werden. Die Koſten der Ausſtellung ſollen durch
die Eintritsgelder und durch eine Verlooſung ausgeſtellter Gegenſtände
aufgebracht werden: die Regierung hat die Ausgabe von 50,000 Looſen
1 Mark unter der Bedingung genehmigt, daß 65 Proz. des Preiſes der
Looſe zum Ankauf von Gewinnen verwendet werden. An unſeren
Ge=
werbetreibenden iſt es nun, die ihnen gebotene Gelegenheit zur Darlegung
ihrer Leiſtungsſäbigkeit zu benützen, indem ſie durch fleißige Beſchickung der
Ausſtellung dieſſelbe für Einheimiſche und Auswärtige intereſſant und
be=
ſuchenswerth machen.
O Bei Groß=Zimmern wurde dieſer Lage ein Fiſchotter,
Prachtexemplar von ſeltener Groͤße geſchoſſen.
Ueber das amerikauiſche Feuerlöſchweſen
ſchreibt der bekannte Reiſende und ſcharſe Beobachter Gerhard Rohlſs
aus Milwaukee: Bislang hatte ich immer geglaubt, und ſwohl Viele mit
mir, daß Berlin die am beſten eingerichteten Löſchanſtalten auf der Welt
beſäße; aber wie weit ſind wir in dieſer Beziehung hinter den Vereinigten
Staaten von Amerika zurück! Als das Gerücht von dem großen
Brandun=
glück des „Kaiſerhofes in Berlin über den Ocean gediungen war,
be=
ſchloß ich denn auch, meine Aufmerkſamkeit den hieſigen Löſchanſtalten
zu=
zuwenden; aber tüglich neue Wunder ſehend, konnte ich meinen Wunſch
erſt erſüllen, als ich Toledo erreichte, eine mittlere Stadt der United States
mit einer Bevölkerung von etwa 52,000 Einwohnern, von denen 10,000
eingewanderte Deutſche oder Abkömmlinge von ſolchen ſind. Der
Bürger=
meiſter der Stadt, Herr Marx, hatte die Güte, mir die Löſch=Anſtalten der
Stadt zu zeigen. Wie alle amerikaniſchen Städte, hat auch Toledo
vorzugs=
weiſe Dampſſpritzen, und zwar ſünf, außerdem noch zwei gewöhnliche.
Dieſe Spritzen ſtehen in fünf verſchiedenen Stationsgebduden. Aber die
vorzüglichſte Einrichtung beſteht in der electriſchen Aus pannung der Pferde.
Dieſe ſind mittelſt ihres um den Kopf liegenden Halfters an einen an der
Krippe ſchließenden eiſernen Bolzen befeſtigt; ſobald nun in der Stadt
ein Feuer ausbricht, geht man nur zum nächſten Poſten und ſendet ein
Telegramm an eine Station und durch dieſes naͤmliche Telegramm - oder
wenn Sie wollen, durch dieſen electriſchen Strom - fällt der Bolzen
klin=
gend aus der Krippe und im Galopp ſtürzen ſich die Pferde vor ihre
Epritze, jedes an ſeinen Platz. Natürlich werden hierdurch die Wachm
inn=
ſchaft allarmirt und ſchirren die Pferde an. Aber nicht genug damit: im
ſelben Augenblicke öffnen ſich, ebenfalls durch Electricität, die großen
Flll=
gelthüren des Spritzenhauſes, und dem Davonjagen nach dem Brandplatze
ſteht nun nichts im Wege. In jeder groͤßeren amerikaviſchen Stadt
be=
ſtehen jetzt dieſe Einrichtungen, von deren Vorzüglichkeit ich mich ſelbſt
überzeugt habe. Naturlich beſteht die Hauptſache in der exacten Dreſſur
der Pferde.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.