Darmstädter Tagblatt 1876


20. Januar 1876

[  ][ ]

Abonnenen nprein
6 Mark ſUhrlich nel. Orngerlohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen entgegengenom=
men
zu 1 Mark 80 Pf. pro Quartal
mndl. Poſtaufichlag und Beſtellgeblhr.

Mit der Sonntags=Beilage:

139. Jahrgang.

Iuſeeat=
verden
angenommm unDäinnadt
von der Opedition Rheuſt Ra.
mBeſſungen von Friedr Elha,
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowio auwärg
von allen ſollden AnnonenAne=
ditionen
.

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
N3 14
Donnerſtag den 20. Januar
Wis


348) Das Schulgeld für das 4. Quartal 1875 für die Realſchule, höhere;
Töchterſchule und Mittelſchule iſt bei Meidung der Beitrelbung innerhalb der nächſten,
4 Tagen zur hieſigen Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 14. Januar 1876.
Kriegk, Stadtrechner.
498) Rückſtünde an dir. Steuern, Polizeiſtrafen ꝛc. für das Rechnungsjahr 1875
müſſen bei Vermeldung der Pfänderwegnahme reſp. Verkaufs derſelben bis zum 25. l. M.
bei Großh. Diſtricts=Einnehmerel Darmſtadt ihre Erledigung finden.
Keßler.
499)
Bekannkmachung.
Mittwoch den 20. Januar l. J., Vormittags 10 Uhr, werden die zum
Nachlaß des Maſchinenfabr=kanten H. C. Stieler zu Beſſungen gehörigen Maſchinen:
eiſerne und hölzerne Häckſelmaſchinen, Dreſchmaſchinen, Mäh=
Maſchinen, Säemaſchinen, Schrotmühlen, Rübenſchneider, Kartoffel=
Pflüge, Wieſen=Eggen und allerlei ſonſtige landwirthſchaftliche Ge=
räthe
, ſowie die Werkzeuge, darunter 1 Bohrmaſchine, 1 Drehbank
mit Support= und Planſcheibe; ferner:
Donnerſtag den 27. Januar l. J., Nachmittags 2 Uhr, die zu dem=
ſelben
Nachlatz gehörigen Mobilien: Möbel, Kleider, Weißzeug u. ſonſtiger Haus=
rath
, ein Pianino ꝛc.
im Hauſe Beſſunger Karlsſtraße Nr. 6 gegen Baarzahlung verſteigert.
Nähere Auskunft ertheilt Maſſecurator H. Störger zu Darmſtadt.
Beſſungen, den 17. Januar 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Lautenſchläger, älteſter Gerlchtsmann.

442) Jagd=Verpachtung.
WWeiterſtadt.) Montag den 24. d. M.
Vormittags 10 Uhr, ſoll die der Gemeinde
Weiterſtadt angehörige Jagd in 2 Jagd=
Bezirken, beſtehend aus 6250 Morgen, un=
ter
den bei der Verſteigerung näher bekannt
gemacht werdenden Bedingungen auf, weitere
6 Jahre, vom 16. Februar d. J. an gehend,
verpachtet werden.
Weiterſtadt, am 13. Januar 1876.
Großherzerzogl. Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Schuchmann.

Holz=Verſteigerung.
Montag den 24. d. Mts., von Vormit=
tags
9 Uhr an, werden im Gemeindehauſe
zu Beſſurgen aus den Diſiricten Burgwald,
Baſſintheil u. Hospitalwald (au der Eſcholl=
brücker
Straße und am Schießhauſe) ver=
ſteigert
:

240 Rmtr. Kiefern=Scheidholz,
Prügelholz,
180

72
Stockholz,
4900 Kiefern=Wellen,
1800 Buchen=Wellen,
600 Eichen=Wellen.
Darmſtadt, den 14. Januar 1876.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
500)
Muhl.

Holz=Verſteigerung.
Dienſtag den 25. d. Mts., von Vormit=
tags
9 Uhr an, werden im Gemeindehauſe
zu Beſſungen aus den Diſtricten Moosberg,
Klipſteins=Eiche, Pelz ꝛc. verſteigert:
Scheidh. Prügelh. Stockh. Reish.
Rmtr. Rmtr. Rmtr. 100W.
11 190 50 73
Buchen
Birken,


5
2
Eichen
6
2 3 2
Nadelh.

Ferner 7 Nadelholzſtämme = 421m
(Fichten, Lürchen und Kiefern, lagernd in
den Diſtricten Spltze, Kirſchſchlag u. Pelz.)
Darmſtadt, 14. Januar 1870.
Großherzogliche Oberförſterel Beſſungen.
501)
Muhl.
Bau=, Werk= und Nutzholz=
Verſteigerung.
Donnerſtag den 27. Januar 1876 ½Vor=
mittags
von 9 Uhr anfangend, werden im
hieſigen Gemeindewald, Diſtrict Klinge=
äckertanne
, 280 Stück Kiefern=Stämme von
vorzüglicher Schönheit und Stürke an Ort
und Etelle verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt am Eingang des
Waldes auf der Darmſtädter Straße.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine wird
das Holz bis Michaeli d. J. verborgt.
Eberſtadt, am 18. Januar 1876.
Großherzogliche Burgermeiſterei Ekerſtadt.
J. V. d. B.:
502) Pfeiffer, Beigeordneter.

Feilgebotenes.
6690) Schönes Abfallbolz trocknes
in ganzen u. halbeu Wagen (8 u. 16 Ctr.)
Forſwährender Verkauf Neckarſtraße 26.
Feinste Muscat=Datteln,
Emyrner Tafelfeigen,
Tafelrosinen,
ditto Mandeln,

sicil. Haselnüsse
empfiehlt
1W.
P. Potk,
Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.
318)
Moussirender Tokayer
vorzüglich zur Erquickung für Kranke.
12549) Hirſch=Apotheke.

[ ][  ][ ]

116

N6 14.

Cöſſunds Malz=Erlrach.

das uchte Praparat der deutſchen Pharmakopbe, gegeu Huſten
Heiſerkeit, Kartarrhe, Athmungsbeſchwerden, Magenleiden; von
Prof. Dr. Niemeyer anſtatt Leberthran ausdrücklich empfohlen.
Löflund's Malz Extract mit Eiſen, gigen Bleichſucht und Blutarmuth das wirkſamſte,3 von Aerzten und Patienten
allgemein bevorzugte Mittel. Malz Extract mit Chinin, ein neues Käftigungsmittel für Frauen und Reconvalescenten.-
Malz=Extract mit Kalk nach Dr. Reich, wird gegen Lungenleiden, Scrophuloſe und engliſche Krankheit vielfach ärztlich
empfohlen. - Malz=Ertract mit Pepfin iſt ein aus Labmagen bereltetes diätetiſches Mittel gegen Magenleiden, die aus
mangelhafter Verdauunz entſpringen. Löflund's Malz=Extract=Vonbons ſind außerordentlich ſchleimlöſende, ſehr leicht
verdauliche Huflen=Bonbons und von vortrefflichem Geſchmack Löflunds Kinder=Nahrung. das bekannte Extract der
Liebig'ſchen Suppe für Sänglinge, liefert durch einfaches Auflöſen in warmer Milch die nahrhafteſte und billigſte Kinderſpeiſe und
vollſtändigen Erſatz der Muttermilch. Dieſe Präparate der Firma Ed. Iöflund in Stuttgart ſind vorräthig in der J. Aerck=
chen
Apotheke, Hirſch.=Apotheße und Hof=Apotheke.
[9248

4

dir liefern auf Beſtellung 6 Sorten große und kleine Gänleuöfen,
08 welche ſpeciell zum Brand für Brounlohlen eingerichtet ſind.
D =Cbenſo dieRöſte ſur Ofene u. Keſleſenerung nach anzugekenden Dimnſionen.
Michelſtadt i. O., 15. Januar 1876.
Eiſenhüttenwerk Michelſtadt i. O.

276

Ballordem

446)
E Empfehlung. 2N
Unterzeichneter erlaubt ſich, einem hohen Adel und geehrten Publikum die ergebenſte
Anzeige zu machen, daß er hier mit einer ſehr großen und prachtvollen Auswahl von
fasen, Sohaalen, Staluellen
und einer Gruppe, die 3 Grazien nach ganova, etc.
und anderen Gegenſtänden, von den erſten Künſilern Italiens verfertigt, in florentini=
ſchem
Marmor und Alabaſter nach pompejaniſchen und etruriſchen Formen copirt, an= Saucen burch Zumiſchung des Extracts be=
gekommen
iſt. Genannte Gegenſtände eignen ſich vorzüglich zur Ausſchmückung von deutend kräftiger und ſchmackhafter.
Salons und Treppen, ſowie für Hausſteuergeſchenke.
Das Lokal befindet ſich im Schwab'ſchen Haus am weißen Thurm.
E Der Verkauf dauert 8 Tage. E.
A. Halteosé aus Jlorenz.

15)

Gottinger Kindermehl

von

Laust a; Sohuster in Göttingen.
Billigſter und vollſtändigſter Erſatz für Muttermilch.
Nach vielfach vorliegenden Zeugniſſen und Empfehlungen der berühmteſten
Aerzte, Chemiker u. Apotheker iſt dieſes Kindermehl aus den Stoffen, welche zur
Entwickelung und Ernährung des Kindes dieney, ſo zuſammengeſetzt, daß es-
leichtverdaulich
die Muttermilch nicht nur vollſtändig erſetzt, ſondern auch den
paſſendſten Uebergang zu feſteren Speiſen bildet.
Daſſelbe enthält mehr Knochen, Fleiſch und Muskel bildende Stoffe, als alle
andern vorkommenden Kindermehle, dagegen weniger Zucker, wodurch Säurebildung
im Magen verhindert und leichtere Gewöhnung an ſpätere nicht ſüße Nahrong
erzielt wird.
Preis der Doſe von 1 Pfund Mark 1. 30.
Haupt=Depot bei Friedr. Sehaeſer Darmſtadt
Zu haben in Apotheken, Droquenhandlungen ꝛc.
volbr ulvr all Ahoilol un AEAGTUIRCLUN
Dieſe wahrhaft vorzügl. Tinkt. ſoll man nicht mit den leider meiſt nur auf
Täuſchung beruhenden Haarmitteln verwechſeln, wie überhaupt Oele, Balſam u. Pom=
maden
trotz aller Reclame niemals das Ausfallen der Haare verhinderr geſchweige
haarerzeugend wirken können; dagegen iſt obige, hierfür zweifellos wirkſame Tinktur
nicht allein von den renommirteſten Aerzten ſſiehe die Gutachten) allen Haarleidenden
auf das Wärmſte empfohlen, ſondern ſelbſt langjährig Kahlöpfige haben, wie polizeilich Degras, Patontfett u. Eiddlederschwärzs
beglaubigt, durch dieſes wirklich reelle Mittel ihr volles Haar wiedererlangt. Alles
Nähere die Gebrauchsauweiſ. Alleiniges Depot in Darmſtadt: W. Schäfer,
Coiffeur, Wilhelmlnenſtraße 23. In Flaſchen zu 1, 2 u. 3 Mark.
(50,
9703) Ein Harmonium von Palt==253) Für Kleidermacheringen.
ſanderholz mit 7 Regiſtern von Schied=
Eine gebrauchte Nähmaſchine (Grover
mayer iſt preiswürdig zu verkaufen.
&⁄4 Baker Nr. 23) preiswerth zu verkaufen.
Hochſtraße 27, 8 Stiegen hoch.
Näheres in der Expedition.

noch in großer Auswahl und ſehr billg,
vorräthig bei
Ob. Eliſabethenſtr.
Nr. 9. L.L. 1ooWer.
317)
Hirchuer's
Bolſillon Hikadl
in Blechdoſen 2, 4, 8 und 12 Taſſen.
Der Extract, leicht löslich in Waſſer,
beſitzt die Eigenſchaft, eilne vollig gute keäf=
tige
Bouillon in ganz kurzer Zeit möglichſt
billig herzuſtellen, auch werden Suppen und
Allein=Verkauf für Darmſtadt und
Umgegend bei
Julius Koehler,
Einſt=Ludwigſtraße II.
Ein Haus
255)
in Geſchäftslage der Alſtatt unter günſtigen
Bedingungen zu verkaufen.
Zu etfragen Soderſtraße 58.
448)
Haus=Verkauf.
Ein neues zweiſlöckiges Wohnhaus mit
Garten, auf welchem eine gute gangbare
Gemüſe= und Blumengärtnerei be=
trieben
wurde und in der Nähe von Darm=
ſtadt
liegt, iſt wegzugshalber zu ſehr ſo lden
Bedingungen zu verkaufen. Nähere Auskanft
ertheilt - A. Kammler, Schirngaſſr. 16.
Tromage de Brie,
Neufchatel,

Roquetort,
ächt flanz. wieder eingetroffen.
G. F. Poth.
504)
Ecke der Caſino= u. Bleichſtraße.
Liebig's Cautschoue-Schmiere
Um die Füße trocken zu erhalten, ſowie
empfiehik
505) Georg Liebig Sohn.
506) Eine Specerei=Ladeneinrichtung
iſt zu verkaufen. Näheres im Verlag.
507) Elnige gute Karnarlenvögel ſind zu
verkaufen. Landwehrſtraße Nr. 35.

[ ][  ][ ]

Eäd

3
Mach beendeter Inventur halte von Gamſtag den
22. bis Gamſtag den 20. Januar einen
g04
hroßen Ausverkauf.
Derſelbe umfaßt folgende Artikel:
Winter-Mäntel & Räder, FrübjahrsUmhänge,
CammetPaletots, Winter- &am; Sommerkleider,
Jupons, Schatröoke, Regen-Mänlel, Einuer-Mäntsl,
geldene Paletots.
Schwarze & couleurte Seidenslofte, ächte Sammte,
Hleiderstofie für jeden Zweck. Ratlune, Höbelslofſe,
Teppiche & Vorhänge.
Spllzen-Chäles & Tücher.

G10hk Purigten akUt.
Louse Preuss.

509)
Die Flaſchenbier=Handlung
von
Geinrioh Doerner, 15 Caſinoſtraße 15
empfiehlt in beſter glanzheller Qualilät:
Aecht Erlanger Export=Vier
12 Flaſchen Mark 3. 48.
Wiener Bier der Rhein. Brauerei in Mainz 12
2. 70.
Pfungſtädter von Wilh. Zeh
12
2. 40.
Den Herren Wiederverkäufern die güaſtiaſten Bedingungen.


Geſchäfts=Empfehlung.
Einem gehrten Publikum, ſowie Freunden und Bekannten hiermit die ergebene
Anzeige, daß ich mich Langegaſſe 20 im Hauſe meines Vaters etablitt habe.
Uater Zuſicherung eleganter und ſolider Arbelt, ſowie ſchneller Bedienung halte ich
mich bei Bedarf beſtens empfohlen und zeichne Achtungsvoll
Friedrich Soeder, Schuhmacher.

Friſche Schellfiſche
per Pfd. 35 Pfg.

G. P. Poth
511) Eck der Caſino= und Bleichſtraße.

Vermiethungen.
7155) Ein möblirtes kleines Zimmer mit
Cabinet für 10½ M. Auskunft Beſſ.
Carlſtraße 3 im 2. Stock.
9368) Eine Manſarde=Wohnung an ein
einzelnes ruhiges Frauenzimmer zu vermie=
Nieder=Ramſtädterſtr. 8.
then.

9588) Ein freundliches Manſarden=Logis
3 Piecen, Küche und alle ſonſtige Bequem=
lichkeiten
, z2 vermiethen und baldigſt zu
beziehen. Verlängerte Heinrichſtraße 10.
9681) Zimmer und Cabinet möblirt zu
vermiethen. Näh. Georgftr. 13 drei Treppen
poem.
Lr.
XTALATrLTLAzATXTF.
10435) Promenadenſtraße 35 zwei
ineinandergehende möblirte Zimmer F
d (Parterre) pro 1. Jan. beziehbar. N.


AxxxzzzAxrzrzrzuzd
10798) Grafenſtraße 35 iſt ein Logts,
2 Zimmer, Küche und allem ſorſtigen Zu=
behör
zu vermiethen.

10343) Rheinſtraße 23 iſt der obere
Stock, beſtehend aus 78 Piecen,
Küche und allem Zubehör, ſowie Mit=
genuß
des Gartens, zu vermiethen
und am 1. März zu beziehen.
10984) Victoriaflraße 26 iſt der mitt=
lere
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit
Balkon, Küche, Magd= und Bodenkammer
und ſonſt allen Bequemlichkeiten, neu her=
gerichtet
, zu vermiethen und ſofort zu be=
G. W. Jacobi.
ziehen.
375) Ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
Eliſabethenſtraße 57 Hinterbau.

[ ][  ][ ]

M 14

118
10951
Zu vermiethen:
Eliſabethenſtraße 1 der erſte Stock, 7
bis 8 größere und kleinere Piecen nebſt
allen Bequemlichkelten per 1. April 1876
beziehbar.
195) Ein hübſch möblirtes Zimmer ſofort
zu vermiethen. Preis 8 fl. per Monat. Zu
erfragen bei Georg Hof in der Ellſa=
bethenſtraße
.
261) Ein Logis, 2 Zimmer und Cabi=
net
ꝛc., zu vermlethen. Preis 100 fl.
Zu erfragen Schulzengaſſe 6.
890) Bleichſtr. Nr. 5 ein möhlir
tes Manſarden=Zimmer gleich beziehbar.
398) Stiftſtraße 46 ein möblirtes Zim=
mer
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
488) Durch Verſetzung des Hrn. Revier=
Commiſſär Bachert wird deſſen Wohnung,
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche ꝛc., per
1. April beziehbar.
C. Naumann, Karlſtraße 45.
512) In meinem Hauſe Ludwigs=
platz
Nr. 9 iſt der 3. Stock, bezeher.
aus 3 Zimmern, 1 Cabinet und allem Zu=
behör
pr. 1. Aprll, auf Wunſch früher zu
verwiethen.
F. Roſenheim.
513) Ein Logis von 3 Zimmern, Küche,
abgeſchloſſenem Vorplatz, Magdkammer,
Boden ꝛc. iſt zu vermiethen u. am 1. April
zu beziehen. Näheres bei Maurermeiſter
J. Müller am Arreſthaus.
514) Ein ſchön mösl. Zimmer, gegen=
über
dem Gymnaſium, iſt zu verm. u. kann
gleich bezogen werden. Carlſir. 7, 1 Tr. hoch.
515) Ein Manſarden=Logis, beziehbar
den 1. April.
L. Dietz.
Vermiſchte Nachrichten.
458a) Franz. u. engl. Unterricht in Con=
verſation
ſowohl als in Grammatik und
Correſoondenz wird ertheilt
Beſte Referenzen ſtehen zur Seite.
Zus erfragen Ernſt=Ludwigſtraße 24 bel
Etage oder bei der Exp. d. Bl.
329) Gründlicher Clavierrnterricht wird
ertheilt. Georgſtraße 13, Ar Stock.

Gewerbe=Ausſtellung in Darmſtadt
407)
im Jahr 1876.
Unter Bezugnahme auf unſere frühere Aufforderung in Betreff der im Laufe der
Monate Auguſt und September dahier abzuhaltenden Gewerbe=Ausſtellung laden wir
die Induſtriellen und Gewerbtreibenden des Kreiſes, ſowie ſonſtige Intereſſenten zur
Kenntnißnahme und näh=ren Beſprechung des Programms hierdurch auf
Gonntag den 23. d. Mts., Nachmittags 3½ Uhr,
zu einer Verſammlurg im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes dahler ein.
Darmſtadt, am 12. Januar 1876.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins.
Pfanzmüller.
460)
Local=Gewerbverein.
Sitzung Donnerſtag den 20. Januay Abends 8 Uhr imjSaalbau.
Haupteingang Ecke der Riedeſel= und Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Fragenbeantwortungen, insbeſondere Vortrag über Anwendung und
Wirkung des Dynamits und ähnlicher Sprengſtoffe mit Rückſicht auf die Exploſion
in Bremen. Referent: Herr Oberbaurath Pfannmüller.
Das Local wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Nummern der techniſchen Zelt=
ſchriften
ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Locals aufgeſtellt.
408
Hausfrauen=Verein.
Montag den 24. Januar d. J., Nachmittags 8 Uhr,
ſindet in dem Muſikſaale des Saalbaues (Eingang Ecke der Saalbau= u. Riedeſel=
fraße
)die
General-Versammlung
des Hausfrauen=Vereins ſtatt, wozu die Mitglieder eingeladen werden.
Tagesordnung:
Bericht des Vorſtandes über die Wirkſamkeit des Vereins und Rechnungsablage.
Statuten=Abänderung.
Vorſtandswahlen.
Darmſtadt, den 12. Januar 1876.
Der Vorstand.
A2rasrn
4
Gartenbau=Verein.
Dem Beſchluß der Generalverſammlung von 1868 entſprechend und behufs einer
Reoiſion der Bibliothek werden die Mitglieder erſucht, die aus de= Bibliothek entliehenen
Bücher in der Zeit vom 17. bis 31. d. Mis. an den Vereinsbibliothekar Herrn Ver=
walter
Klett in der Knaben=Arbeits=Anſtalt abziliefern, andernfalls die Bücher auf
ihre Koſten bei ihnen abgeholt werden. Vom 15. Februar an können wieder Bücher
entliehen werden.
Darmſtadt, im Januar 1876.
Der Vorſtand.

467) Ein Herrnſchneider wünſcht uich
einige Tage außer dem Haus beſetzt zu ha=
ben
. Schloßgaſſe 33.
468) Ein braves Mäschen, in der Nadel
eübt, wird in's Geſchäft geſucht bei
L. Bertrand, Karlſtraße 14.
470) Zimmer mit Kabinet (unmöblit)
wird zu miethen geſucht. Offerten bittet man
unter F. B. an die Exp. d. Bl. zu richten.
416) Ein junger Mann wünſcht während
ſeiner freien Zeit ſchriftliche calculatoriſche
Arbeiten, beziehungsweiſe das Führen von
Geſchäftsbüchern zu beſorgen.
Näheres in der Expedition.
5496) 8 bis 5000 Gulden werden
gegen gerichtliche Sicherheit zu leihen ge=
ſucht
. Näheres J. Knipp, obere Hügel=
ſtraße
Nr. 16.


8

HoxartaVerotmi

Diejenigen geehrten Mitglieder, welche bisher verſäumt haben, ſich bezüglich
neuer Perſenalkarten für das Jahr 1876, an unſeren Orsner, Hrn. Kaufmann Bauſch
Markiplatz 5. zu wenden, werden nunmehr dringend gebeten, ſolches bis ſpäteſtens den
20 d. Mts. zu bewerkſtelligen. Wir machen nochmels auf das Ausdrücklichſte
darauf aufmerkſam, daß jedes concertbeſuchende inactive oder active Mitglied, ſo=
wie
deſſen Familien=Angehörigen mit einer, auf den Ramen lanten=
den
Karte verſehen ſein muß und kann der Eintritt ohne Vorzei=
gung
einer ſolchen nicht geſtattet werden. - Gämmtliche ältere Karten
verlieren ſonach jede Gültigkeit und finden Ausnahmen der vorerwähnten Beſtimmungen
in keiner Weiſe ſtatt.
Der Ausechuss.

517)

516) Ein reinl. Mädchen ſucht einige Lauf=
dienſte
. Zu erfr. Landwehrſtraße 35.

Kaufmänniſcher Verein.
Samſtag den 22. Januar Abends 8½ Uhr im Vereinslokal:
Periodiſche Verſammlung.
Tagesordnung: Geſchäfliche Mittheilungen.
Der Vorſtand.

[ ][  ][ ]

R. 14.

119

riſche Schellfiſche ſoeben eingetroffen
Ruhrer Steinkohlen
bei
14)
Preiſe bei Abnahme von
H. Prassel.

263)
Ausverkauf.
Meine noch auf Lager habenden Waaren, beſſehend in Papier= und Schreib=
materialien
jeder Art, ſowle noch einer Ausoahl Lederwaaren ꝛc. verkaufe ich
jetzt um ſchnell zu räumen anterm Einkaufspreis.
Obere Eliſabethenſtraße
A. E. Loewer.
Nr. 9.

4464)

Mineral=Brunnen=Verpachtung.
Der Ludwigs.=Brunnen bei Groß=Karben ſoll mit dem 1. Juni d. 8.
4 in neue Pachtung gegeben werden. Luftragende wollen ſich weden nach Beſſungen,
Wiihelmöraße Nr. 23.

Darmſtädter Oeconomen=Verein.
E A AN
im Ritſert'ſchen Saale
Samſtag den 29. Januar 8 Uhr Abends.
Anmeldungen zu Fremdenkarten 2 Mark können bis zum 27. Januar bei
Herrn A. Klein, Capellplatz 70, erfolgen.
518)-
Der Vorſtand.

ganzen Wagenladungen
Grobes Fettſchrot M. 1. 12. pr. Ctr.
ſchwer. Schmiedegries M. l. 15.
ohne Octroi frei an den Aufbe=
wahrungsort
in's Haus geliefert.
Zahlungsziel 8 Monat.
Beſtellungen nehmen die Herren A. An=
ton
, Eck der Wilhelminen= u Eliſabether=
ſtraße
, C. C. Kleber, Mathildenplatz
C. Gerſchlauer, Marienplatz, W.
Manck, Ballonplatz, J. Röhrich, kath.
Kirche, Ph. Wittmann, Beſſ. Carlſtraße,
entgegen.
4766
Die Commiſſion
der Steinlohlen=Aetien=Geſellſchaft

125)

Spielwerke

5 Eine perfecte Köchin
wird geſuchtl, zdie am 1. Februar eintreten
kann. Nur Solche, die ausgezeichnete Zeug=
niſſe
über ihre Leiſtungen und ihr Verhalten/
beibringen können, wollen ſich melden.
Näheres Rheinſtraße 23 Hinterban.
520) Ein gebildetes Mädchen aus an=
ſtändiger
Famili= ſucht Stelle in elnem hieſigen,
Mauufactur= oder Ellenwaarengeſchäft.
Näheres große Ochſengaſſe Nr. 31.
521) Es kann ein Kind in Koſt u. Pflege
genommen werden, aber nicht unter 3 Jahren.
Wo? ſagt die Err. d. Bl.
Nwuvivapauox
PAAAiAAnAlxrzrxrz.
522) Gesucht für eine Kleine
³ Familie, sofort beziehbar: 1 Lo-
4
da gis von 2 Limmern nebst Aubehör,
N dazu etwas Hotraum u. ein Stall
N od. Souterrain, für ein Geschätt zu
betreiben. Gef. Offerten mit gen. 54
P Preisangabe beliebe man bei der
Bxp. d. Bl. unter Chiffre W. S.
A niederzulegen.
T.
Erxrzrs.

524) Wohnung geſucht.
Ein Beamter ſucht für ſelnen, nur aus
2 Perſonen beſtehenden ſillen Haushalt eine
Wohnung von 4 Zimmern mit Zubehör,
womöglich nach Oſten gelegen, in dem Stadt=
theile
weflich der Wilhelminenſir., beziehbar
am 1. Aprlll. J. Offerten mit Prelsangabe
rimmt die Exp. d. Bl. unter O H entgegen.

4 bis 200 Stücke ſpielend; mit Ex=
peeſſion
, Mandeline, Trommel, Glo=
ckenſpiel
, Caſtagnetten, Himmelsſtim=
men
ꝛc.
Spieldoſen
2 bis 16 Stücke ſpielend, Neceſſares,
Cigarrenſtänder, Schweizerhäuschen,
Photographie=Albums, Schreibzeuge,
Handſchuhkaſten, Beiefbeſchwerer, Ci=
garren
=Etuis, Tabaks= und Zündholz=
doſen
, Arbeitstiſche, Flaſchen, Bier=
gläſer
, Portemonnaies, Stühle ꝛc.,
alles mit Muſik.
Stets das Neueſte empfiehlt
J. H. Heller, Bern,
Illufiritte Peeiscourante verſende franco.
Nur wer direct bezieht, ethält Hel=
ler'ſch
: Werke.

Friz.

Erursz.

C.

Ein im Maſchinenbohren gewandter, zu=
verläſſiger
Mann findet bei gutem Lohn
dauernde Beſchäftigung ia der Maſchinen=
Fabrik von
Jos. Lossen.

Aell Ldr.
olche zu vergeben hat,
ein Grundſtück zu ver=
14 kaufen wünſcht, ein ſol=
ches
, zu kaufen beab=
ſhſichtigt
, eine Wirthſchaft, Oeco=
nomiegnt
ꝛc. zu pachtez ſucht, einel
WGeſchäfts=Empfehlung zu erlaſſen
ſegedeuli, überharpt Rath zu Inſer=
tions
zwecken bedarf, der wende ſich
ſvertrauensvoll an das Central=
GAnnoncen=Büreau der deutſchen u. aus=
ländiſchen
Zeitungen.
(8685
p₈ r.
G. L. Daube & Co.
Darmſtadt: Grafenſtraße 30.
4.
v.A.
hatszi.
4.
ens

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Samstag den 22 Januar: Vorabendgottesdienſt um 4½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9¼ Uhr.
Sabbathausgang 5 Uhr 20 Min.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 20. Januar.
Die weiße Dame.
Komiſche Oper in 3 Akten von Scribe überſetzt
von Friederike Elmenreich. Muſik von Hoyeldieu.
Perſonen:
Gaveſton, Verwalter der ehma=
ligen
Grafen von Avenel . Hr. Nieting.
Fr. Mayr=Olbrich.
Anna, ſeine Mündel
George, ein engliſcher Offizier Hr. Bußmann.
Dickſon, Pächter
Hr. Reichhardt.
Jenny, ſeine Frau
Frl. Andrs.
Margarethe. Dienerin der ehe=
maligen
Grafen von Avenel Fr. Jaide.
Gabriel, Knecht auf Dickſon's
Meierei.
Hr. Mendel.
Mac=Irton, Friedensrichter . Hr. Leib
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.
Freitag, den 21. Januar.
Einſchlechter Menſch.
Original=Luſiſpiel in 8 Akten von Julius Roſen.
Hierauf folgt - zum Erſtenmale:
Mein Dragoner über Alles:
Poſſe mit Geſang in 1 Akt von Friedrich.
34

[ ][  ]

120

Standesamtliche Nachrichten.
Geborne:
Am 12. Dez. 1875: Dem Metzgermeiſter Gg.
Schuchmann ein S.. Gg. Bernhard. - Am 16.
Dez.: Dem Glaſermſte. Ludwig Engel ein S.,
Heinrich Ludwig Georg. - Am 20. Dez.: Dem
Schloſſergehülfen Ludwig Tron eine T., Catharina.
Eod.: Dem Privatdiener Conrad Metz eine L.,
Catharina. - Am 21. Dez.: Dem Schirmfabri=
kant
Ludwig Schäfer ein S. - Am 22. Dez.:
ein außerehel. S., Ludwig. - Eod.: Dem Hand=
arbeiter
Valentin Krämer eine L., Suſanne.-
Am 25. Dez.: Dem Buch= und Bilderhändler Hch.
Hildebrandt eine L., Anna Maria Katharina.
Am 26. Dez.: Dem Schloſſergehülſen Adam Hoff=
mann
eine L., Margarethe. - Am 80. Dez.: Dem
Münzarbeiter Jacob Kleber ein S., Johann.
Am 8. Jan.: Dem Lieutenant im Gr. 1. Inſ.=
Reg. von Strzemieczmy ein S. - Am 13. Jan.:
Dem Schreiner Joh. Gg. Metzger ein S. Theo=
dor
. - Am 15. Jan.: Dem Werkſtätte=Arbeiter
Gg. Schmidt ein C., Georg. Eod.: Dem Moͤ=
beltransporteur
Franz Heberer eine L., Suſanne.
Eod.: Dem Lapezier Carl Schmidt ein S.,
Carl Ludwig. - Am 16. Jan.: Dem Zimmermſtr.
Chr. Härter ein S., Karl Heinrich.

N 14
Proclamirt als Verlobte:
Am 14. Jan.: Der Eiſenbahnbedienſtete Philipp
Huwerth in Darmſtadt, ledig, mit Babette Wil=
helmine
Storck, ledig, Silberpoliererin. - Eod.:
Schuhmacher Jacob Hambach, ledig von Sörgen=
loch
, dermalen Diener bei Hrn. Geh. Commerzien=
rath
Wendelſtadt mit Dorothea Freeſe, ledig von
Zirksdorf. - Am 15. Jan.: Heizer Gg. Ludw.
Nungeſſer, ledig zu Darmſtadt, mit Suſanne Do=
rothea
Fiſcher, ledig, Tochter des Schirmfabrikan=
Am 16. Jan.: Wlhelm,
ten W. F. Fiſcher.
Schweis IL., Handarbeiter zu Wendelsheim, mit
Auguſte Johann Friedericke Meyer von Darmſtadt.
Am 17. Jan.: Schneider Joh. Führer zu Ober=
rad
, mit Marie Eliſabethe Mohr in Oberrad.
Eod.: Kaufmann Hermann Strauß in Mannheim,
mit Sophie Hirſch, ledige Tochter des Bank= Direc=
tor
Moritz Hirſch in Darmſtadt.
Geſtorbene:
Am 14. Jan.: Dem Gaſtwirth Bernhard Collin
ein S., Jakob Johann, 4 M. alt, katholiſch.-Eod.:
Eliſabethe v. Stein. Ehefrau des Schneidermeiſters
Hch. von Stein, 72 J. 9 M. alt, evang.- Eod.:
Chriſtine Schütz von Arheilgen, ohne Gewerbe
59 J. alt, evang.
Am 15. Jan.: Eliſabethe
Lehrmund, Wittwe des Maurer Friedrich Lehrmund,
73 J. alt, evang.
Eod.: Dem Lapezier Carl
Schmidt ein S., Carl Ludwig, 1 Stunde alt.

Mark. Pfg.
4 Rheinsalmen pr. Pfd.
Cabliaul

Schellfsche
L. Brüchvéh,
9695
Hof=Lieferant.
GE

Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz pr. Rmtr. 17 Mark.
Kiefern=
11
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen ſind 55. Pf.
an den Fuhrmann zu entrichten.
Beſtellzeit: Dienflaa, Freitag u. Samſtag
Vormittags von 8-11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

nriririnschtartiniazz. Whiti. ArrukririairzæirainrtriniAtirtinazanr zir i i nzriz.
nari.d Mrraſ.ntar. .7
RitizrArrrrrcirzi
Caxr.

rnintkivirrtinairis

Mittheilungen ans Stadt und Land.
N26 Es iſt vielleicht fuͤr die Leſer dieſes Blattes nicht unintereſſant,
nach 3jährig m Beſtehen des Comite's für Waiſenpflege, Section des
Alice=Frauen=Vereins, eine kurze Ueberſicht über deſſen Thätigkeit und
Witken zu erhalten. Von den Bhörden auf das Entgegenkommenſte
unterſtützt, wurden dem Verein im erſten Jahre 56 Kinder, welche auf
Koſten der Landeswaiſenanſtalt und der Stadt dahier verpflegt werden und
in manchen Füllen höchſt verwahrloſt waren, zur Ueberwachung überwieſen.
Das Beſtreben des Vereins war nun darauf gerichtet das leibliche und
geiſtige Wohl beſonders dieſer Kinder zu foͤrdern und ſie in beſſere Fami=
lien
zu bringen, was auch mit groͤßter Bereitwilligkeit von der Behoͤrde
ausgeführt wurde. Eine Erhöhung der Pflegegelder von 50 auf 60 fl. für
Waiſen und von 40 auf 50 fl. für ſtädtiſche Pflegekinder, das Fortbezah=
len
derſelben für die Mädchen noch 1 Jahr nach der Confirmalion, um
ihnen die Gelegenheit zu geben ſich im Landarbeiten beſſer auszubilden,
das ſtete Ueberwachen der Kinder, ſowie die Unterſtützung an Kleidungs=
ſtücken
. wo nöthig auch an kräftigen Nahrungsmitteln ꝛc. ꝛc., ſind wohl
nicht die geringſten Verdienſte des Vereins. Die Zahl der Kinder iſt in
zwiſchen auf 90 angewachſen aber leider ſind die Mittel des Vereins noch
ſo gering, daß er immer noch nicht in dem Maaße zu unterſtützen vermag,
wie es oft Noth thäte. Vielleicht bedarf es nur dieſer gedrüngten Schilde=
ung
der Verhältniſſe der Kinder um das allgemeine Intereſſe der Sache
zuzuwenden und das Publicum zu veranlaſſen dem Verein dnrch Gaben,
wenn auch noch ſo klein, beizuſtehen, um ſo mehr, als auf dieſem Wege
dieſe Gaben, wie es doch in den Abſichten der Geber liegen dürſte, den
Waiſen direct und nicht wie durch den Opferſtock, indirect zu Gute
kommen.
Die Frequenz der Suppenanſtalt iſt noch ſortwährend eine
ſteigende. Geſtern wurden 1077 Portionen verabfolgt.
G Die Subalternbeamten der hieſigen Kanzleibehörden werden künf=
tighin
auch Camstags auf ihren Bureaus zu erſcheinen haben.
6) Am Mittwoch nahm das Auſſchlagen des Circus Wulff, der
lAngere Zeit hier zu verweilen gedenkt auf dem Marktplatz ſeinen Anfang.
C Wir glauben das Publikum auf die am Samstag vor dem Bezirks=
ſtrafgericht
ſtattfindende Verhandlung der vielbeſprochenen Affaire Steck
nochmals aufmerkſam machen zu ſollen.
Das ſrüher von Brunnow'ſche Beſitzthum iſt an den Großh. Ritt=
meiſter
u la guito Heyl in Worms verkauft worden.
(D. 3.)

Das ſchon von uns widerholt den Leſern d. Bl. empfohlene
Li ffenbachſche Werk: Das Großherzoglhum Heſſen in Vergangen=
heit
und Gegenwart, brinat in ſeinem ſoeben erſchienenen mit 2 feinen
Stahlſtichen geſchmückten 12. Hefte die Schilderung von Mainz. Die
einleitenden Worte dieſes Abſchnittes werden auch unſern Darmſtüdter Leſern
von Intereſſe ſein, weßhalb wir dieſelben hier ſolgen laſſen:
Weitaus verſchieden von Darmſtadt iſt der Eindruck, welchen die zweite
Hauptſtaot des Landes, deſſen erſte Handelſtadt, das verkehrs= und volk=
reiche
, 50,000 Seelen zühlende Mainz gewährt. Kein moderner Mäcen hat
es aus einer Provinzialſtadt zu einer Reſidenz umgeſchaffen, nicht der
Gunſt einer Regentenſamilie bedurſte es, um es zu ſeiner heutigen Blüthe
zu erheben, ſeine Lage mitten auf der uralten Straße des Völkerverkehrs,
da wo die Straßen von dem Oberrhein nach dem Niederrhein und aus dem
Mainthal rach dem Rheingau zuſammenſtießen ſeit unvordenklichen Zeiten
der Sitz einer blühenden Schifffahrt, waren hier ſchon von Anbeginn an
die Facloren, welchen es ſeinen Reichthum und ſeinen Glanz verdankt.

Wohl mehr als zweitauſend Jahre reicht ſeine Vergangenheit zurück
Schon in der früheſten Epoche unſerer Geſchichte, 15 v. Chr. unter Druſus,
ſehen wir Mainz als Hauptſtadt des römiſchen Oberrheins: Bonifacius
beginnt von hier aus ſein Bekehrungswerk; Karl der Große laͤßt hier eine
Rheinbrücke erbauen uud beeidigt zu Mainz ſeine Gemahlin Faſtrada; unter
Erzbiſchof Willegis (975-1011) wird es der Sitz mittelalterlichen Glanzes
und Prunkes, die geſuchteſte Stadt am Oberrhein. Friedrich der Rothbart
hält hier 1184 eine um ihres Glanzes Willen von den Poeten gefeierte
Reichsverſammlung ab, die Macht und der Reichthum der Stadt nimmt
immer mehr zu, und im Munde der Dichter wird Mainz das goldene!
genannt. Mainz wird die Wiege der Buchdruckerkunſt; in der Epoche der
Reſormation verkehren die erſten Geiſter unſeres Volkes, ein Hutten, Reuch=
lin
und Albrecht Dürer, am Hofe des freidenkenden Erzbiſchofs Al=
brecht
und im dreißigjährigen Kiege wird es zum Lieblingsauſenthalt des
Schwedenkönigs Guſtav Adolph. In der Epoche des Wiedererwachens un=
ſerer
Literatur beruft der treffliche Kurſürſt Karl von Erthal einen Jo=
hannes
von Müller, Sömmering, Georg Forſter und die literariſchen Gro=
ßen
Deutſchlands an ſeine Univerſität, in der franzöſiſchen Revolution iſt
Mainz die erſte Stadt auf deutſchem Boden, wo ihre Funken zünden, es
wird ein Hauptſitz der franzöſiſchen Herrſchaft und Kaiſer Napoleon be=
günſtigt
es vorzugsweiſe. Wieder unter deutſcher Herrſchaft wüchſt aber=
mals
ſeine Bedeutung, ſein Verkehr und ſein Wohlſtand. Die Rheindampf=
boote
führen ihm großen Lour iſtenſchaare zu, 1840 erhält es in der Lau=
nusbahn
einen der erſten Schienenwege in Deutſchland und 1853 wird es
der Hauptſitz des damals im Entſtehen begriffenen weitverzweigten Schie=
nennetzes
der heſſiſchen Ludwigsbahn.
Dieſer durch Jahrhunderte hindurch zu Tag tretenden Bedeutung der
Stadt entſpricht auch der Character der Bevölkerung. Im Gegenſatz zu
dem Darmſtädter, der nur zu häuſig ſeine heimiſchen Einrichtungen ſchmäht
und ſchmähen läßt und ſich ſelbſt unterſchätzt, blickt der Mainzer mit Stolz
und Selbſtbewußtſein auf ſeine Vaterſtadt; mit dieſem ſpecifiſchen Mainzer
Bewußtſein aber vermag er cosmopolitiſches Weſen zu vereinen, und keine
Stadt am ganzen Rhein, Straßburg und Cöln nicht ausgenommen, beſaß
ſo frühzeilig dieſes cosmopolitiſche Gepräge, welches bei Mainz zu
Tage tritt.
Nirgends findet man am Rhein einen leichteren und angenehmeren ge=
ſelligen
Verkehr, deſſen Vortheile namentlich der Fremde empfindet, nirgends
eine ſo lebensluſtige Bevölkerung, eine mit ſolcher Leichtigkeit innerhalb der
von der Convenienz gezogenen Schranken ſich bewegende Damenwelt, als
in der alten Hauptſtadt des Oberrheins. Eleganz im äußeren Auftreten,
Chic in der Toilette, Witz und leichtſprudelnder Redefluß laſſen uns die
ſchönen Mainzerinnen in einem beſonders anziehenden Lichte erſcheinen,
und begreiflich erſcheint es uns, wie es gerade Frauenlob war, der Mainz
zu ſeinem Aufenthalt wählte.
- Zeitungsſaß durch den Telegraphen. Die Beſitzer ber
Times' in London, welchen die ſteigende Verbreitung der großen Provin=
zialblätter
anfängt bedenklich zu werden, tragen ſich eben mit der Jdee, ob
es nicht möglich ſei vermittelſt electro=magnetiſcher Kraſt durch Spielen auf
der Taſtatur einer Setzmaſchine in der Hauptſtation auf die Claviaturen
veiſchiedener Setzmaſchinen an verſchiedenen Orten zu wirken und ſo den
Satz gleichzeitig mehrfach herzuſtellen, wonach ſodann der Druck der Times
zugleich in London und den Provinzialſtädten ausgeführt werden koͤnnte.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.