Darmstädter Tagblatt 1876


11. Januar 1876

[  ][ ]

Abongenen tapeen
6 Mark jährlich ind. Beingerlohn.
Auswirs verdn vn alen Poſt=
Amtern Beſtellungæ aaeaon-
mon
z 1 Mal90 P. pro Quatal
uck. Phſtauſſchſag ucd Behellgehühr.

Amtliches Organ für

Mit der Somtags=Beilage:

e9 Auterhaltungs

Jaſekäte
Wchnathonmer undirmſtadt
un de Eddition. Rhelnſt Tr. 23.
RBellangen ua Frar Whey
Friddrichsh. R. v. zie anzwirtz
hr allag ſollde AuvonzeyAri
Nitloncn

139. Jahrgang.
die Bekäſtintmächungen des Großh. Ereisamts, ſowie des Grofh. Paltzriäüits Dacſuſtüat.

8 7

Dienſtag den 11. Januar

Wi=

Aus dem Großh. Regierungsblatt Nr. 62 vom 31. Dezember 1875
iſt pos. 1) Bekanntmachung, das Geſetz über das Beſteuerungsrecht der Kirchen= und Religions=Gemeinſchaften vom
23. April 1875 betr.;
2) Bekanntmachung, die Blldung der Standesamtsbezirke betr.;
3) Bekanntmachung, den Ausſchlag der directen Steuern und der Beitraͤge zu den Koſten der Staatsſtraßen für das
Jahr 1876 betr.;
vorſchriſtsmäßig zu publieiren.

Darmſtadt, den M. December 1875.
Betreſſend: Das Erſatzgeſchäft pro 1876, insbeſondere das Vorbereitungsgeſchäft.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Kreis=Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf 8 45 der Erſatz=Ordnung vom 28. September 1875 (Reg.=Bl. Nr. 55) beauftrage ich Sie hier=
durch
, die Anfſtellung der Rekrutirungs=Stammrollen für 1876 alsbald in Angriff zu nehmen.
Hauptſächlich wollen Sie die im 8 56 poſ. 1 vorgeſchriebene Bekanntmachung auf ortsübliche Weiſe erlaſſen und darauf
Bedacht nehmen, daß auch die im Orte nicht geborenen, jedoch daſelbſt geſtellungspflichtigen Militärpflichtigen ihre Anmeldung
nicht verſäumen. Ebenſo haben ſich auch diejenigen Militärpflichtigen aus vorderen Jahren, über deren Militärverhältniß noch
nicht entſchieden iſt, in Gemäßheit des 5 23 poſ. 6 wiederholt zur Stammrolle anzumelden.
Die Aumeldung der Militärpflichtigen zur Stammolle hat in der Zeit vom 15. Jannar bis 1. Februar
zu erfolgen.
Einzureichen ſind die Stammrollen in der Zeit vom 1. bis 15. Februar und erwarte ich pünktliche
Einhaltung dieſes Termins. Die im 8 45 poſ. 11 a und b erwähnten Anlagen zur Stammrolle wollen Sie gleichzeitig
mit vorlegen.
Sollten ſich bei Aufſtellung der Rekrutirungs=Stammrollen, hinſichtlich welcher ich Ihnen die größte Aufmerfſamkeit und
genaueſte Beachtung der Beſtimmungen der 88 43-45 der Erſatz=Ordnung anempfehle, Zweifel ergeben, ſo wollen Sie hier
anfragen.
Das nach Schema 6 der Erſatz=Ordnung für die Rekrutirungs=Stammrollen vorgeſchriebene Formular iſt in der Buch=
druckerei
von Winter hier, Promenadeſtraße Nr. 35, vorräthig zu haben.
Die Stammrollen aus den Jahren 1873, 1874 und 1875 wollen Sie zur Berichtigung alsbald hier vorlegen.
Weiter beauftrage ich Sie, behufs Anbringung von Reclamationsanträgen zum Zwecke der Zurückſtellung Militärpflichtiger
wegen häuslicher ꝛc. Verhältniſſe (ſiehe 88 30 und 31 der Erſatz=Ordnung) alsbald gleichfalls eine geeignete Bekanntmachung zu
erlaſſen und mache ich darauf aufmerkſam, daß derartige Anträge, welche nicht ſpäteſtens im Muſterungstermin vorgebracht werden,
keine Berückſichtigung finden können. Sie wollen indeß darauf hinwirken, daß ſolche Geſuche ſchon bis zum 1. März k. J. behufs
eingehender Prüfung hier vorgelegt werden. Auch empfehle ich Ihnen bei Vorbringung ſolcher Geſuche die Bittſteller darauf
aufmerkſam zu machen, daß die Reclamationen die ſtrengſte Beurtheilung erfahren werden und daher darauf hinzuwirken, daß
unzweifelhaft unbegründete Reclamationsanträge zurückgezogen werden.
Im Weſentlichen gelten bei Anbringung und Beurtheilung der Reclamationen die ſeitherigen Vorſchriften und hat nur nach
8 31 poſ. 2 Abſ. 2 die mildere Beſtimmung Platz gegriffen, daß bei dem Vorhandenſein älterer Brüder der Militärpflichtigen
nicht mehr ein Alter von 30 Jahren, ſondern von 26 Jahren beſtimmt iſt, während deſſen die älteren verheiratheten Brüder zur
Unterſtützung ihrer Eltern verpflichtet erſcheinen.
Die in früheren Jahren als begründet erachteten Relamationen, hinſichtlich derer noch nicht entſchieden iſt, werden Ihnen
demnächſt behufs Erneuerung und bezw. Vervollſtändigung zugehen.
Dr. Momberger.

18

[ ][  ][ ]

B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kennlniß gebracht, daß für den Standesamtsbezirk Beſſungen der= Großherzogliche Orts=
gerichtsvorſteher
Hermann Fölſing zu Beſſungen ernannt worden iſt, daß dagegen in dem Standesamtsbezirk Darmſtadt der
Großherzogliche Bürgermeiſter Ohlh die Geſchäfte eines Standesbeamten und die eines Stellvertreters des Großherzoglichen
Bürgermeiſters Ohly der Großherzogliche Beigeordnete Lautenſchläger zu verſehen hat, während zum weiteren Seellvertreter
des Standesbeamten für Darmſtadt der ſtädtiſche Büreaubeamte Kraft ernannt worden iſt.
Darmſtadt, am 3. Januar 1876.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.

242) Oeffentliche Aufforderung.
In dem Schuldenweſen des Steinhauer=
meiſters
Ludwig Schwarz zu Beſſungen
iſt zwiſchen deſſen Schwiegervater Carl
Müller und der Majorität ſeiner Gläubiger/
ein Arrangement vereinbart worden, welches
zur Einſicht in der Regiſtratur unterzeich=
neten
Gerichts offen liegt.
Etwaige unbekannte Gläubiger des Lus.
wig Schwarz werden aufgefordert, inner=
halb
14 Tagen ihre Forderungen und et=
waigen
Einwendungen gegen dieſes Arrange=
ment
dahier anzumelden und zu begründen,
widrigenfalls ohne Rückſicht auf ſie das
Arrangement befkätigt und in Bollzug geſetzt
werden wird.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1875.
Großherzogliches Stadtgericht=Darmſtadt.
Königer,
Holzapfel,
Stadtrichter.
Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Verſteigerungen.
Großherzogliches Landes=
Hospital.
Nachbezeichnete Gegenſtände:
1) 400 Kilo Melis,
2) 200 Nudeln,
3) 100 grüne Kern,
4) 600 geſpaltene Erbſen,
5) 600 dörre Bohnen,
6) 200 Linſen,
7) 402 Reis,
8) 500 gedörrte Zwetſchen,
9) 400 Liter Mohnöl,
10) 1000 Meter Schocktuch,
11) 10 Centner Schmierſeife,
12) 10 weiße Kernſeife,
13) 10
Soda,
14) 500 Meker Strohſackleinen,
15) 2000 Leinwand,
ſollen für die hieſige Anſtalt angekauft
werden. Offerten unter Anſchluß von Mu=
ſtern
ſind binnen 14 Tagen portofrei bei
dem Unterzeichneten einzureichen.
Vou Nr. 10, 14 und 15 liegen die Mu=
ſter
dahier zur Einſicht offen.
Hofheim, den 7. Januar 1876.
Großherzogliche Directian des Landes=
Hospitals.
J. A.:
349) Schmierer, Hausverwalter.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
dem Pfläſterermeiſter Karl Demmel da=
hier
in hieſiger Gemarkung Lzuſtehenden
Immobilien:
Flur. Nro. ⬜Klftr.
532 52 Acker imzHerrmanns=
ſpiel
,
1 533
7h. Hofratthe Wialel)
daſelbſt,
1 5333 87 Hofraithe daſelbſt,
1 5335 22)7 Grabgarten daſelbſt,
1 5337 1406 Acker daſelbſt,
1 547 134 Acker daſelbſt=;
Samſtag den 15. Jannar l. J.
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Rathhaus dahier öffentlich meiſt=
bietend
verfleigert.
Beſſungen, den 6. Januar 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Latenſchläger,
älteſter Gerichtsmann.
244.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
zum Nachlaß des Maſchinenfabrikanten Her=
mann
Stielerdahier gehörigen, in Beſſunger
Gemarkung belegenen, Immobilien:
Flur. Nr. ⬜Klftr.
2 158 102⁄₁₀ Grabgarten/ Carl=
Hofraithe ſtraße,
2 159 80
Montag den 13. Januar l. Js.,
früh 10 Uhr,
im hieſigen Rathhaus öffentlich meiſtbietend
verfleigert.
Beſſungen, den 6. Januar 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Lautenſchläger,
älteſter Gerlchtsmann.
1245)

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
den Friedrich Gimbel's Eheleuten in
hieſiger Gemarkung zuſtehenden Immobilien:
Fl. Nr. ⬜Klſtr.
1 352¾ 55 Hofraithe
Hermanns=
1 853 59 Grabgarten
ſpiel,

1 353¾ 283 Acker

Montag den 17. Januar l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
im hieſigen Rathhaus unwiderruflich
mit unbedingtem Zuſchlag öffentlich
meiſtbietend verfleigert.
Beſſungen, den 6. Januar 1876.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Lautenſchläger,
246)
Fälteſter Gerichtsmann.

Feilgebotenes.
9703) Ein Harmonium von Pali=
ſanderholz
mit 7 Regiſtern von Schied=
mayer
iſt preiswürdig zu verkaufen.
Hochſtraße 27, 8 Stiegen hoch.

Bodenwachstuch,

vorzügl. Bettunterlagen u. Möbel=Ledertuch,
Gallerien für Vorhänge, Wachstuch, Cocos-
matten
in großer Auswahl empfiehlt
Tapeten=Geſchäft W. Schmidt,
Schulſtraße 1.

Chocol aden
dor RalserL. Eönlgl. u. Grossh. Hesst
ſlofdo=Coladen Pahnk
Gebr. Stollwerk in Cöln,
wegen vorzügl. qualität allgemein
bevorzugt, befinden sich aut Lager
in Darmstad bei Conditor E. Watzen-
born
, Hof-Conditor Baier Nachtolg.
und bei G. P. Poth vormals,
J. F. Henigst, in Ober-Ramstadt
bei Chr. Stromberger.
2976)
44 ⁄Fil.
WtAiiAiiieurninhinih.
Ruhrer Steinkohlen,
Peima=Qualität.
Stückreiches Fettſchrot . 1 M. 6. p. Ctr.
ſchwere Schmiedegries. 1 12.
der Rm. Eichen=Schälholz 8 , 50.,
klein gemachtes do.
60.
ohne Octroi frei ins Haus geliefert.-
Zahlungsziel bei Kohlen 3 Monat.
Feiller u. Sobernheim,
Holz K Kohlenhandlung
10173)
Bleichſtraße 40.
139) Eine kleine eiſerne Drehbank mit
Support u. flachen Wargen iſt zu verklaufen
bei A. Riedlinger, Wendelſtadtſtraße 13.
120) Gutes Sauerkraut.
Rückertſtraße 16.
101) Gutes Wieſenheu, ſowie gute
Kartoffeln zu verkaufen.
Arheilgerſtraße Nr. 33.
3 Knabbel=Kohlen
für Füllfen, empfiehlt in vorzüglicher
Waare, zu den billigſten Preiſen.
Georg Sohnelder,
Holz. u. Steinkohlen=Handlung.

[ ][  ][ ]

gebrauchte Cſauiere.

Eine g1ößere Anzahl eingetauſchter Claviere werden billig abgegeben in der
Piauoforte= und Harmoninm Handlung von
A. W. Tanzermamm,
223)
Mheinſtraße 39.
248)
Aechter BenediotinerLiqueur
Schellſische,
254;
der Astei zu Fsramp,
Cabliau
4
Liqueur de grande Cha ceuse
wieder friſch eingetroffen.
direct von dem Kloſler bezogen
wieder eingetroffen.
G. P. Poth,

Eck der Caſino= u Bleichſtraße.
249)
Ein Herrnmantel,
faſt neu, von dickem feinem Tuch, iſt zu
verkaufen. Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
250) Zwei Glaskaſten u. zwei Aus=
hängekaſten
zu verkaufen.
Eliſabethenſtraße Nr. 9.
251) Kornſtroh zum Streuen wird
in größeren u. kleineren Parthien billig an=
gefahren
. Näheres bei Jh. Gg. Keller,
Eck der Grafen= und Waldſtraße.
252)
Zu verkaufen:
1 großer 2thüriger Weißzeugſchrank,
1 einthüriger Kleiderſchrank,
1 Pult mit Glasaufſatz im beſten Zuſtand.
Ludwigſtraße 14.
253) Für Kleidermacherinnen.
Eine gebrauchte Nähmaſchine (Grover
& Baker Nr. 23) preiswerth zu verkaufen.
Näheres in der Expedition.

G. F. Poth,
Eck der Caſino= und Bleichſtraße.

255)
Ein Haus
in Geſchäftslage der Altſtadt unter günſtigen
Bedingungen zu verkaufen.
Zu erfragen Soderſtraße 58.
256) Gelbſt gelochte Zwetſchen= Lat=
werge
empfiehlt
J. Riſſel.
untere Schützenſtraße.

Vermiethungen.
6292) Ein geräumiger Stall, für drei
Pferde eingerichtet, mit Sattelſtube, iſt zu
vermiethen und ſofort beziehbar. Zu er=
fragen
Louiſenſtraße Nr. 2.
9368) Eine Manſarde=Wohnung an ein
einzelnes ruhiges Frauenzimmer zu vermie=
then
.
Nieder=Ramſtädterſtr. 8.

7272)
Schloßgartenſtraße 47
Ein Logis, 3 Zimmer nebſt Küche, ab=
geſchloſſener
Vorplatz. Preis 150 fl.
Ein Manſarden=Logis, 3 Zimmer nebſt
Küche 110 fl.
7528) Heidelbergerſtraße Nr. 19 iſt
ein Pferdeſtall für 3 Pferde, nebſt Bur=
ſchenzimmer
und Heubehälter per 15. Sep=
tember
zu vermiethen.
8039) Soderftraß. 33 iſt die bel Etage
3 Zimmer, 1 Cabinet nebſt allem Zubehör
zu vermiethen. Zu erfragen bei Schloſſer=
meiſter
J. Ludwig, Grafenſtraße 35.
9588) Ein freundliches Manſarden=Logis,
3 Piecen, Küche und alle ſonſtige Bequem=
lichkeiten
, zu vermietgen und beldigſt zu
bezzehen. Verlängerte Heinrichſtraße 10.
9681) Zimmer und Cabinet möblirt zu
vermiethen. Näh. Georgſtr. 13 drei Treppen
apipuruo.
uruuuue.

AAAAAAAArAaAAAAaN.
9773) Möblirtes Zimmer
2 ſoforkbeziehbar. Wilheluftr. Aparterres
WD.
TXTTRTTTAATAATAAAXN]

9992) Der mnttiere Stock memes
neuen Hauſes, Stadt=Aller Nr. 1, iſt
anderweltig zu vermiethen und Ende
5 Februar zu beziehen. C. Schnabel.k
[035) Beſſunger Parldſtiaye 53.
Ein freundlich Zimmer und Kadinet mit
Möbeln zu vermiethen.
10343) Rheinſtraße 23 iſt der obere
Stock, beſtehend aus 7-8 Piecen,
Küche und allem Zubehör, ſowie Mit=
genuß
des Gartens, zu vermiethen
und am 1. März zu beziehen.

[ ][  ][ ]

M. 7

60
10517) Heinrichſtraße 49 eine hübſch
möblirte Wohnung 2 Zimmer.
Daſ. eine kleine Wohnung 8 Zimmer
mit Küche auf Wunſch möblirt.
AN
Gppm
7
.
LAAAnxATArxrAxXr4]
10004) Ein elegant möbl. Wohn=
5
24 u. Schlafzimmer, ganz neu hergerichtet,
2 bel Etage, mit Ausſicht auf den Markt, 8.
iſt zu vermiethen und ſogleich zu be=
5 ziehen.
J. Volz, Markt.
LxxzzzrzuzrrzazrrN

10739) Ein Logis im Hinterbau bis
1. März beziehbar. Arheilgerſtraße 66.
k. 10798) Grafenſtraße 35 iſt ein Logis
23Zimmer, Küche und allem ſorſtigen Zu=
behör
zu vermiethen.
10984) Victoriaftraße 26 iſt der mitt=
lere
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit
Balkon, Küche, Magd= und Bodenkammer
und ſonſt allen Bequemlichkeiten, neu her=
gerichtet
, zu vermiethen und ſofort zu be=
G. W. Jacobi.
ziehen.
11046) Bleichflr. 40 ein Zimmer mit Balkon
nebſt Kabinet bis 1. März zu beziehen.
Ein ditto bis 1. April zu vermiethen.
30) Obere Hügelſtraße 18 ein
freundliches möblirtes Zimmer zu vermiethen.
und gleich zu beziehen.
76) Ein bequem möblirtes Zimmer, neben
dem neuen Bankgebäude, zu vermiethen u.
ſogleich zu beziehen. Näheres Caſerneflr. 4
eine T. hoch.
114) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Holzſtraße Nr. 10.
141) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Stiftſtraße Nr. 50 mittl. Stock.
182) Ein fein möbl. Zimmer mit Cabi=
net
und ein einzeln gut möblirtes Zimmer
an ledige Herren zu vermiethen. Näheres
Caſerneſtraße 64 erſter Stock.
192) 2 möblirte Zimmer bis 1. Febr.
zu vermiethen. Bleichſtraße 17.
195) Einzhübſch möblirtes Zimmer ſofort
zu vermiethen. Preis 8 fl. per Monat. Zu
erfragen bei Georg Hof in der Eliſa=
bethenſtraße
.
257) Nieder=Ramſtädterſtraße 45 ein
kleines Logis mit allem Zubehör zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen.
258) Ein Manſarden=Logis mit ſchöner
Fernſicht, enthaltend 4 Piecen nebſt Küche
und Glasabſchluß, iſt anderweit zu verm.
und im Monat April d. J. zu beziehen.
Näheres Parterre Mühlſtraße 60 nächſt
der Stadtkapelle.
259) Aliceſtraße 5, zunächſt dem Herrn=
garten
, iſt der mittlere Stock, beſtehend aus
5 Himmern und mit allen Bequemlichkeiten,
Gas= und Waſſerleitung verſehen, ſowie ein
ſchönes Manſarden=Logis zu vermiethen.
260) Beſſunger Carlſtraße 43 iſt ein
Zimmer zu vermiethen u. ſogleich beziehbar.
261) Ein Logis, 2 Zimmer und Cabi=
net
ꝛc., zu vermiethen. Preis 100 fl.
Zu erfragen Schulzengaſſe 6.

Vermiſchte Nachrichten.
78) German, Prench, Latin, Italian
Dr. Herber, Steinstrasse 6.

Krieger-=Verein Darmſtadl.

Ausserordendl. Generalveraammlung
Montag den 17. Januar, Abens 8 Uhr,
im großen Saale des Schütenhofes.
Tagesordnung: 1) Rechnungsablage.
2) Ergänzungswahl des Vorſtandes.
Bei der Wichtigkeitzder Tagesordnung bittet man um recht zahlreiche Be=
thelligung
.
Der Vorſtand.

263)

Ausverkauf.

Meine noch auf Lager habenden Waaren, beſtehend in Papier= und Schreib=
materialien
jeder Art, ſowle noch einer Auswahl Lederwaaten ꝛc. verkaufe ich
jetzt um ſchnell zu räumen nnterm Einkaufspreis.
Obere Eliſabethenſtraße
A. L. Loewer.
Nr. 9.
264)

Local=Gewerbverein.

Sitzung Donnerſtag den 13. Januar Abends 8 Uhr im=Caalbau.
Haupteingang Ecke der Riedeſel= und Saalbauftraße.
Tagesordnung: Fragenbeantwortungen.
Das Local wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Rummeru der techziſchen Zelt=
ſchriften
ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Einzang des Locals aufgeſtellt.
Steinkohlengeſellſchaft Merkur in Darmſtadt.
265)
B e k a n n t m a ch u n g.
Die verehrl. Mitglieder werden hiermit unter Bezugnahme aufsdas demnächſt er=
ſcheinende
Circular benachrichtigt, daß der proviſoriſche Kohlenpreis für dieſes
Jahr 1 Mark 10 Pfg. einſchließlich Octroi bezw. Wieggeld beträgt und haben die
Einzahlungen in den Monaten Januar bis Juni ſtattzufinden und zwar mit je 20 Pf.
pro Ctr. in den 5 erſten Monaten und mit 10 Pf. pro Ctr. im letzten Monat.
Von dem Ueberſchuß aus dem vorigen Jahre ſind 5 Pf. pro Ctr. des gelieferten Kohlen=
Quantums gutgeſchrieben worden, welche bei der erſten Zahlung in Aufrechnung kommen.
Anmeldungen zum Eintritt in die Geſellſchaft wollen baldigſt bei dem Rechner
Herrn Rentner Klippel (Schloßgartenſtraße 9) gemacht werden.
Darmſtadt, den 6. Januar 1876.
Der Vorſtand.

4
Turngemeinde Darmstadt.

Haupt-Verſammlung
Samstag den 29. Januar 1876, Abends 9 Uhr, im oberen Saale.
Tagesordnung: 1) Berichterſtattung.
2) Neuwahl des Vorſtandes, Schiedsgeriktes ꝛc.
Der Vorſtand.
266)
267)
Vereinigte Geſellſchaft.
Das für Mittwoch den 12. d. Mts. angezeigte 8. Abonnements=Concert der
Capelle des Lei=garde=Regiments Nr. 115 findet erſt Montag den 17. d. Mts.
Abends halb 8 Uhr ſtatt.
Tageskarten hihrzu ſind bei Hausmeiſter Kloos, ſowle Abends an der Kaſſe zu
haben.

91) Zur Stütze einer alten Frau wird
ein dafür paſſendes älteres Mädchen geſucht.
L. Alotz, Hofſattler.
p..
AInmöblirtes Zimmer u. Cabinet im
6
e I mittleren Stadtheil zu miethen
geſucht. Offerten unter F B an die Exp. d. Bl.
230) Geſucht ¼⁄. Platz Fauteuil.
Adreſſen an die Expedition.
237) Ein zuverläſſiger Diener, der
ſofort eintreten kann, wird geſucht.
Zu erfragen in der Exped.

228) Eine rüſtige alleinſtehende zuver=
läſſige
Frau ſucht in einer ruhigen Fa=
milie
zur Stütze in der Haushaltung Be=
ſchäftigung
, Offerten zub. M. P. an die
Expedition.
267a) Eine Wittwe wünſcht Kunden im
Nähen und Ausbeſſern, auch nimmt ſie zu
Steppen auf der Nähmaſchine an, in und
außer d. Hauſe. Magdalenenſtr. 21, Hinterb.
268) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt. Zu
erfragen kl. Kaplaneigaſſe Nr. 1, 1. Stock.

[ ][  ][ ]

61

R6 7

Der Reſidenzkalender pro 1876
iſt erſchienen. Preis 40 Pfg.
L. C. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.
7. 268a) Wie bringen hiermit zur öffentlichen Kenminiß, daß wir dem Hrn. Tärz
Gaulé in Darmſtadt eine General=Agentur unſerer Geſellſchaft für das Groß=
herzoathum
Heſſen übertragen haben.
Cöln, den 1. Januar 1816.
BESUOIO
Verſicherungs=Ackien=Geſellſchaft in göln.
Der Vorſtand:
Der Director:
Leyendecker.
Sternberg.

Mit Bezngnahme auf die obige Bekanntmachung, halte ich mich zur Uebernahme
von Verſicherungen gegen die Gefahren des See=, Fluß= und Landtransportes, ſowohl
für Güter= als Werthſendungen, Effecten und Geld, ſowie gegen Schäden durch Unfälle
in Fabriken und ſonfligen gewerblichen Etabliſſements, Unfälle einzelner Perſoren in und
außer dem Berufe und auf Reiſen zu billigen, feſten Prämien beſtens empfohlen und
bin zu jeder Auskunft gern bereit.
Darmſtadt, den 1. Januar 1876.
Carl GamlO.

Herr Oeconom Alb. Cullmann, Lindenhofſtraße dahier, nimmt Aufträge der
Unfallbrauche entgegen.
H ä u ſ e L
in den beſten Lagen, mit u. ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchö=
nen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
Alexanderſtr.
M. Neuſtadt,
8.

269) Ich wohne jetzt Mühlſtraße 25
urd übernehme wieder ärztliche Praxis in
der Stadt.
Dr. Plagge.
270) Ich wohne von jetzt an
Gchützenſtraße Nr. 5.
Willem do Haan.

271) Ein cantionsfähiger Mann von
30 Jahren, unverheirathet, ſucht, auf beſte
Zeugniſſe geſtützt, Stelle als


STTTTATTTr2
7 215) Aus den Leichen der
21)
2 Actien=Ziegelei kann ausgezeich=
20
net ſchönes Eis zu 48 kr. per
4 Zweiſpänner=Wagen abgegeben 8
⁄⁄ werden. Auf Wunſch kann das
1 Eis durch die eigenen Geſpanne e=
7 der Ziegelei abgefahren werden.
Direction
41
4 der Darmſtädter Actien=Ziegelei. d
PTzrzTzzzrxrxrzrxz.

276
EallordOm

bei einer Herrſchaft auf einem Gut ober in
der Stadt. Derſelbe iſt auch in der Gärt=
nerei
nicht unerfahren. Offerten sub Chiffre
II30 befördert d. Central- Annon-
cen
-Büreau von Rudolf
Hosse in Frankſurt a. H.
272) Eln anſtändiges Mädchen wünſcht
noch einige Tage mit Ausbeſſern in Weiß=
zeug
und Kleidern zu beſetzen.
Näheres in der Expedition.
273) Ein Mädchen, das bürgerlich kochen,
ſich aller häuslichen Arbeit unterzieht, ſucht
eine Stelle als Mädchen allein. Zu erfr.
Schwanenſtraße 17, 1 Gtiege hoch.
274) Ein tüchtiges Mädchen, das gut
bürgerlich kochen kann und gute Zeugniſſe
hat, wird für die Schweiz bis Ende Febr.
zu miethen geſucht.
M. Nungeſſer, Rheinſtraße 41.

noch in großer Auswahl und ſehr billg,
vorräthig bei.
Ob. Eliſabethenſtr.
A. E. Loewer.
Nr. 9.
277) Mehrere Hausmädchen können
nachgewieſen werden.
Beſſungen.
Kirchſtraße 34.
278) Ein zuverläffiges Mädchen, empfiehlt
ſich im gründlich feinen Ausbeſſern und
Stopfen. Das Nähere in der Exped.
279)
Verloren.
Eine rothe Atlas=Stuarts=Haube wurde
Abends den erſten Chriſtfeiertag von der
Caſinoftraße nach der Rheinſtraße verloren.
Der Finder wird gebeten, denſelben im
Theater abzugeben.

70) auytaht uidh inr Mdlren
u. Repariren von Möbeln in u. außer dem
Hauſe. K. Buckpeſch, Lindenhofſtraße L.
281)
Zugelaufen.
Ein kleines weißes Hündchen mit gel=
beu
Ohren und 2 gelben Flecken (Hündin).
Zu erfahren Bleichſtraße 40.
282)
Dankſagung.
Allen Freunben und Verwandten, welche
uns bei dem plötzlichen Tode unſeres ge=
liebten
Gatten, Vaters und Großvaters ihre
Theilnahme bewieſen, ſagen wir unſeren
tiefgefühlteſten Dank.
Die trauernde Familie Wittich.

Im Großherzoglichen Holzmagazin wird
gegen Baarzahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz pr. Rmtr. 17 Mark.
Kiefern=
11
Für das Verbringen von 1 Rmtr. Holz
nach Darmſtadt oder Beſſungen ſind 55. Pf.
an den Fuhrmann zu entrichten.
Beſtellzeit: Dienſtag, Freitag u. Samſtag
Vormittags von 8-11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 11. Januar.
Epidemiſch.
Schwank in 4 Akten von Dr. J. B. von
Schweitzer.
Perſonen:
von Rouberg, Major
Hr. Wünzer.
Minna, ſeine Frau
Frl. Berl.
Erna, ſeine Nichte
Frl. Naumann.
von Sturrwitz, Major a. D. Hr. Hofmann.
Kuno v. Seldeneck, Lieutnant, Hr. Fiala.
Alfred von Seldeneck, Porte=
pe
=Fühndrich
Hr. Edward.
Commiſſionsräthin Bertha
Stumm,
Fr. Eppert.
Goͤrlitzer, Börſenmatler
Hr. Butterweck.
Rehbock, Weinwirth
Hr. Werner.
Frau, Schulz, Zimmerver=
mietherin

Fr. Fiſcher.
Anna, Dienſtmädchen bei von
Fr. Kilian.
Romberg

Hierauf:
Zu Befehl, Herr Lieutenant!
Scenirte Anekdote in 1 Akt.
Perſonen:
Lieutenant von Steinhauſen. Hr. Wisthaler.
Hans Laps, ſein Bu'ſche . Hr. Franke.
Urſel, Haushälterin
Fr. Eppert.
Früulein von Neufeld,
Frl. Ethel.
Fräulein Amalie
Frl. Bernhard.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 9 Uhr.

Mittwoch den 12 Januar.
Neu einſtudirt:
Medea.
Gaſtdarſtellung der Fraulein Clara Ziegler.
17

[ ][  ]

62

R H.

Mittheilungen ans Stadt und Land.
- Großherzoglich Heſſiſches Regierungsblatt Nr. 1 vom
8. Januar enthält: 1) Bekanntmachung, die Aufhebung der Großherzog=
lichen
Commiſſion für Poſtangelegenheiten betr. - 2) Bekanntmachung,
die Freiherrlich von Weyheriſche Elenorenſtiftung betr.
3) Ueberſicht
der für das Jahr 1876 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Com=
munalbedürfniſſe
der nachſtehenden israelitiſchen Religionsgemeinden des
Kreiſes Büdingen. - 4) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des In=
nern
für das Jahr 1876 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von Com=
munalbedürfniſſen
in den Gemeinden des Kreiſes Bingen. Ueberſicht
der von Großh. Miniſterium des Innern für das Jahr 1876 genehmigten
Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürſniſſen in den Gemeinden
des Kreiſes Alsfeld. - 6) Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen
eines ſremden Ordens. - 7) Charakterertheilungen. - 8) Ruheſtands=
verſetzung
.
12) Die Landesſynode wird vorausſichtlich Ende dieſes Monats
ihre Arbeiten wieder aufnehmen. Der Finanzausſchuß zweiter Kam=
mer
hält täglich, mitunter ſogar Vor= und Nachmittags Sitzungen ab.
Militärdienſtnachrichten. Se. Großh. Hoheit Prinz
Heinrich von Heſſen, General=Major und Commandeur der 14. Caval=
lerie
=Brigade wurde in gleicher Eigenſchaft zur 16. Cavallerie=Brigade
verſetzl. Major von Röder wurde nach Erfurt verſetzt und an ſeiner
Stelle Hauptmann von Schmeling zum Major ernannt. Premier=Lt.
Stamm wurde zum Hauptmann ernannt.
O Einen ſprechenden Beleg um welch kleinliche Dinge oftmals Mein=
eide
, ſei es aus Mangel an jedem Sittlichkeits= und Rechtsgefühl oder aus
bodenlos ſträflichem Leichtſinn geſchworen werden, lieferte die am Sams.
tag ſtattgehabte Schwurgerichtsſitzung. Es war nämlich ein Mann aus
Weiskirchen wegen Pfandveräutzerung in Unterſuchung gezogen und würde
derſelbe, da der Werth des fraglichen Obiects nur 3 fl. betrug, vorausſicht=
lich
mit 3-4 Tagen Gefängniß davon gekommen ſein. Nichisdeſtoweniger
fand ſich die Hausfrau des Betreffenden, die Ehefrau des Peter Meiſen=
felder
II. von Weiekirchen zur wiſſentlich falſchen, eidlich erhärteten Ab=
leiſtung
eines Zeugniſſes veranlaßt, wodurch für den Moment zwar eine
Verurtheilung wegen Pſandveräußerung unmöglich gemacht wurde, allein
für die Meineidige eine Zuchthausſtraſe von 2 Jahren zur Folge hatte.
0 Am Montag wurde vor dem Schwurgericht die Anklageſache gegen
Aug. Guler, Peter Groh l. und Aug. Müller I. von Eppertshauſen
wegen Landfriedensbruch verhandelt. Es war dies ein Nachſpiel der im
Juli v. J. ſtattgehabten großen Aſſiſſenprozedur, wegen der bei der dorti=
gen
Bürgermeiſterei vorgefallenen ſcandalöſen Exceſſe, wobei ſämmtliche An=
geklagte
, die der ſchwarzen' Partei angehörten für ſchuldig befunden und
zu nahmhaften Freiheitsſtrafen verurtheilt worden ſind. Vießmal wurden
die oben genannten Beſchuldigten, welche zu den Rothen zühlten und die
ſich bei fraglicher Angelegenheit nur mehr abwehrend verhielten nach kurzer
Verhandlung freigeſprochen.
Niederwalddenkmal. Es iſt angeregt worden, das Modell
dieſes Denkmals, zum Beſten des Denkmalfonds, auch hier zur Ausſtel=
lung
zu bringen. Vas von früher noch dahier beſtehende Comite hat ſich
dafür ausgeſprochen und hierfür einen geſchäftsführenden Ausſchuß erwählt,
der aus den Herren Geh. Oberſteuerrath Welcker (Vorſitzender), Stadtver=
ordneter
Gg. Möſer (Rechner), Prof. R. Hofmann und Architekt
H. Müller lals Künſtlern), und Hofger.=Adv. Buchner (Schriftführer)
beſteht. Die nöthigen Einleitungen ſind getroffen und werden weitere Mit=
theilungen
darüber erſolgen. Schon jetzt ſei bemerkt, daß das Modell mit
Poſtamenten etwa 4 Meter hoch iſt.
O Bei der am 15. d. M. vor dem hieſigen Bezirksſtrafgericht ſtatt=
ſindenden
Verhandlung, wird ſich Hr. Hofopernſänger Mayr nach einer
uns gewordenen Mittheilung durch Hrn. Hofgerichlsadvotaten Schödler
vertheidigen laſſen.
0 Für die erledigte Regiſtratorſtelle bei der hieſigen Bürger=
meiſterei
ſind 17 Bewerber aufgetreten.
9 Seit Neujahr werden durchſchnittlich dahier 6-8 Bettler
verhaftet.
Anfang n. Mis. ſoll ein neues großes Ballet von Hrn. Ballet=
meiſter
Siems,die Wundernacht zur Auffuhrung kommen.
O Eine Schwindlerbande, welche in hieſigen Läden ſich mehr=
fach
Waaren auf fremde Namen zu verſchaffen gewupt, wurde unlängſt
ermittelt und fiehl im Arreſthaus ihrer Beſtraſung enigegen.
G Gegen einen Witth, der am Samstag Nachmitlas ſeine Familie
in graver Weiſe mißhandelte, muße die Schutzmannſchaſt einſchreiten.
EEingejandt.) Es möge Einſender dieſes geſtattet ſein in Ihrem
geſchätzten Blatte auf einen Uebelſtand aufmerkſam zu machen, welcher ſeit
längerer Zeit bei den Vorſtellungen unſeres Hoftheaters hervortritt. Es
iſt dieſes die ganz unverhältnißmäßige Dämpfung der Beleuchtung wäh=
rend
des Ganges der Vorſtelluug. Es mag hiermit der Zweck einer er=
hohten
ſceniſchen Wirkung verbunden ſein, (vielleicht auch nebenbei Spar=
ſamkeiterückſichten
obwalten), wer aber zum Erſtenmal unſer Hoftheater
beſucht, iſt gewiß höchſt unangenehm überraſcht, mit dem Heraufziehen des
Vorhanges eine beinahe totale Verſinſterung des Zuſchauerraums
eintreten zu ſehen. In der That ſind die Gasflämmchen der Candelaber
ſtets dem Erlöſchen nahe, das Publikum iſt ſich unter einander nur noch
in den Umriſſen ſichtbar, und einen Theaterzettel den man in der Hand
hält, zu entziffern, iſt eine Unmöglichkeit. Im Gegenſatze wirkt die in
den Zwiſchenakten gegebene volle blendende Leuchtkraft durch den ſchroffen
Contraſt für die Augen höchſt angreiſend und ermüdend. Möge daher die
gewiß zweckmäßige Lämpfung der Beleuchtung in den Zuſchauerräumen
während der Handlung auf das Maaß des Zuläſſigen - höchſtens auf

die Hälfte - beſchruͤnkt werden. Verehrliche Hoftheater=Direction wüͤrde
ſich durch geneigte Berückſichtigung vorerwähnter Wünſche gewiß die
hieſigen wie auswärtigen Theaterbeſucher zu Dank verpflichten.
0 Am 28. d. M. wird vor dem Bezirksgericht zu Alzei ein ſehr
intereſſanter Preßproceß die Klage des Verwaltungsrath der Heſſ. Lud=
wigsbahn'
gegen den Redacteur der Neuen Wormſer Zeilung! wegen Be=
leidigung
verhandelt.
Das neue Adreßbuch der Stadt Worms, deſſen Erſcheinen
eine kleine Verzögerung erlitten, iſt jetzt fertiggeſtellt und wird vom nächſten
Montag an den Subſcribenten überbracht werden. Das Adreßbuch der
Stadt Darmſtadt wird gutem Vernehmen nach erſt im März fertig werden
und fehlt es nicht an Klagen über dieſe Verzögerung die namentlich den
Gewerbet eibenden vielfach zum Nachtheil gereicht.
Das Publikum wird vor der Annahme der neuen Noten der
Braunſchweiger Bank, der Sächſiſchen Bank in Dresden, der Roſtocker
Bank gewarnt. Dieſelben unterwerſen ſich dem Bankgeſetz nicht und ſind
nach 8 57 des Bankgeſetzes außerhalb ihres Conceſſionsgebietes bei Strafe
verboten.

Die Ueberbürdung der Schüler höherer Lehranſtalten.
Der bekannte Erlaß des Preuß. Cultusminiſters, betreffend die Ueber=
bürdung
höherer Lehranſtalten, vorzüglich der Gymnaſien, mit
häuslichen Arbeitern gibt einem Correſpondenten des Gtenzboten' offen=
bar
einem Fachmanne, Anlaß zu folgender Betrachtung, die auch für unſere
Verhältniſſe von Intereſſe iſt:
Daß die Klagen wegen! Ueberbürdung ſo allgemein geworden
ſind, das liegt hauptſächlich in der Qualität unſerer Schüler. In frühe=
ren
; Zeiten war es nur ein ausgeſuchter Bruchtheil der Bevöl=
kerung
, der ſeine Kinder zu den Gymnaſialſtudien anhielt. Nur beſonders
begabte Knaben wurden auf das Gymnaſium gegeben, und zwar meiſt in
der Abſicht, ſie einer wiſſenſchaftlichen Laufbahn zuzuführen. Das Gym=
naſium
war eben noch wirklich die höchſte, die eigentliche Gelehrtenſchule.
Heute iſt das Gymnaſium, ſo zu ſagen, Mädchen für Alles. Nur ein
ſchwacher Bruchtheil der Schüler, die wir in den unteren und mittleren
Claſſen haben, iſt für die gelehrten Studien in Ausſicht genommen und
auch wirklich dazu geeignet. Man ſiehl es an der Art und Weiſe, wie bei
den Verſetzungen die Generationen auseinanderſtieben. Von einer Gene=
ration
, die in Sexta oder Quinta 80 oder 40 Köpfe zühlte. ſind nachher
in Prima oft nur 3 oder 4 Ubrig, die regelmäßig die Claſſen durchlaufen
haben. Der größte Theil faͤllt vor Oberſecunda ab, was auch ſeinen gu=
ten
Grund hat. Vieſer betrachtet das Gymnaſium nur als Mittel zum
Zweck, nämlich um die Berechtigung zum Einjährig=Freiwilligendienſte zu
erlangen. Dieſe leidige Berechtigung, die mit unſerm Secundaner= Zeug=
niſſe
verbunden iſt, verſchafft uns einen Billaſt unbrauchbarer Köpfe, die
nicht das Talent für klaſſiſches und überhaupt für wiſſenſchaftliches Stu=
dium
haben und auf jeder andern Schule weit beſſere Fortſchrilte machen
würden. Dem Gymnaſium dienen ſie nur als Hemmſchuh und drücken den
Durchſchnitt der Leiſtungen herab. Aus dieſen Kreiſen ſtammen auch die
Klagen wegen Ueberbürdung. Soll der Lehrer ihnen allemal nachgeben,
10 kann er es nur auf Koſten der mehr begabten, der eigentlichen Gymna=
ſialſchüler
, d. h. das Gymnaſium gibt ſeine hervorragende Stellung auf.
Trotzdem iſt das Beſtreben, welches heutzutage auch die minder gebildeten
Stande beherrſcht, ihren Kindern eine höhere, wenn möglich eine Gymna=
ſialbildung
zu geben, entſchieden ein lobenswerthes; auch ſoll nicht geleug=
net
werden, daß durch die Nöthigung, die Berechtigung zum Einjährig=
Freiwilligendienſte auf einem Gymnaſium oder einer Realſchule 1. Ord=
nung
zu erwerben, eine Menge idealer Bildungselemente unter Volksklaſſen
verbreitet werden, die ſich ſonſt wenig um dergleichen bekümmern würden.
Aber es geſchieht auf Koſten der wahrhaften höheren Bilzung, des geiſti=
gen
Fortſchrittes der Nation, denn es werden diejenigen dadurch geſchädigt,
welche dazu beruſen ſind, dereinſt denſelben fördern zu helſen. Das Gyn=
naſium
darf in dieſem Streite nicht nachgeben, es darf ſich und ſeinen
Lehrplan nicht verkürzen laſſen, aber es muß entlaſlet werden von den
unbrauchbaren Elementent, die es ſchon ſeit Jahren in ſeiner Entwicke=
lung
hemmen. Die Schule iſt überbürdet, nicht die Schüler.

Diealte Fabel von Fuchs und Rabe erhielt in den letzten
Tagen des verfloſſenen Jahris in Mainz eine neue, etwas veränderte Auf=
laze
. Ein Unter ſfizier ſitzt in einem Bierhauſe und packt ein großes
Stuck Wurſt aus, ein Protectionsſtülck' von einem befreundeten Metzger=
meiſter
. Ein Herr von ariſtokratiſcher Haltung, wenngleich deſolater Rlei=
dung
, welcher die Wurſt - vielleicht nicht gerade gerochen, wie der Fuchs
in der Fabel den Käſe, aber mit ſeinem Lorgnon erſpäht hat, ſetzt ſich zu
dem Beſitzer derſelben, dem gerade Brod und Teller gebracht werden.
Sllperbes Ausſehen! Die Wurſt muß gut ſein, eſſe ſonſt nie Wurſt,
weil man nie was Geſcheidtes kriegt; aber die ſicht jappetitlich aus!
ſagte der neue Ankömmling, die Wurſt mit ſeinem Augenglaſe betrachtend.
Gerührt von ſo viel Lob, reicht der Unteroſſicier dem noblen Herrn das
Meſſer und erwidert: Wollen Sie mal verſuchen zu Bitte, bitte, ſehr
gütig; antwortete dieſer, läßt das Glas aus dem Auge fallen, ergreiſt mit
viel Anſtand das dargebotene Meſſer und ſchneidet ein ganz kleines Stück
von der Wurſt ab, nimmt hitrauf das größere und läßt es vor den Augen
des verblüfften Eigenthümers mit unglaublicher Schnelligkeit zwiſchen den
Kinnladen verſchwinden. Danke ſchön;, ſagte nun der jetzige Inhaber
der Wurſt, wobei er mit einer anmuthigen Handbewegung das Meſſer zu=
rückgibt
, hätte wirklich nicht gemeint, daß die Wurſt mir ſo gut ſchmeckte!
Ich auch nicht: dachte der Andere, nahm ſich aber vor, künftig bei Ein=
ladungen
zum Verſuchen von Wurſt vorſichtiger zu ſein.
(M. A.)

Redaction und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.