Abonnenenkpreis
6 Mark jährlich incl. Bringerlohn.
Auswürts werden von allen
Poſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
men zu 1 Mark 80 Pf. pro Quartal
md. Poſtauffchlag und Beſtellgebühr.
(Frag= und Anzeige6(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:
139. Jahrgang.
l.
Inſetate
verdenangenommen undarmkiadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Böößer
Friedrichsſtr. Nr. 7. ſowie auswärt
von allen ſollden Annoneen=
Eppe=
ditionen.
Amtliches Organ für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, ſowie des Großh. Polizeiamts Darmſtadt.
Donnerſtag den 6. Januar
N4
1870
B e k a n n t m a ch u n g
betreffend die Verordnung über die Ausführung des Reichsgeſetzes über die Beurkundung des Perſonenſtandes
und die Eheſchließung vom 6. Februar 1875.
Nach Art. 14 der Verordnung vom 3 November 1875, hetr. die Ausführung des Reichsgeſjetzes über die Beurkundung des
Perſonenſtandes und die Eheſchließung vom 6. Februar 1875, darf vom 1. Januar 1876 ab keine Beerdigung erfolgen, ohne eine
von der Pollzeibehörde ſchriftlich ertheilte Genehmigung.
Die Polizeibehörde darf dieſe Genehmigung erſt dann ettheilen, nachdem:
1) ihr ein von einem Arzt oder Wundarzt oder von den verpflichteten Leichenbeſchauern des Orts vorſchriftsmäßig
ausge=
ſtelltes Zeugniß über das erfolgte Ableben der betreffenden Perſon (Todeszeugniß) übergeben worden iſt;
2) die Eintragung des Sterbefalls von dem Standesamte in das Sterbereziſter ſtattgefunden hat.
Vor Eintragung des Sterbefalls in das Sterberegiſter darf die Genehmigung zur Beerdigung von der Polizeibehörbe
ausnahms=
weiſe nur in dringenden Fällen ertheilt werden, in welchen nach den beſonderen Umſtänden des Falles die Beerdigung keinerlei
Aufſchub erleiden kann.
Indem wir dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen, bitten wir im gegebenen Falle dieſe Vorſchriften zu beachten.
Darmſtadt, am 3. Januar 1876.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Lieferung von
Schreibmate=
rialien und Druckarbeiten.
Wir beabſichtigen, die Lieferung der für
das Jahr 1876 erforderlichen Schreib=
Materialten und Druckſachen auf dem Wege
der Submiſſion zu vergeben.
Mufler und Bedingungen können in
un=
ſerer Regiſtratur eingeſehen werden und
wollen Reflectirende daſelbſt ihre Offerten,
unter Beifügung von Proben bezüglich der
Eichreibmaterialten, bis zum 12. d. Mts.
abgeben.
Darmſtadt, den 4. Januar 1876.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
117)
Haas.
118) Bekanntmachung.
Die am 3. Januar 1876 ſtattgehabte
Verſteigerung der Anfuhr von ca. 1000 Rmtr.
Brennholz aus dem ſtädtiſchen Oberwald u.
der Tanne in das ſtädtiſche Holzmagazin ꝛc.
wurde nicht genehmig, und wird deßhalb
weiterer Termin auf Montag den 10.
Ja=
nuar 1876 Vormittags 10 Uhr auf unſerem
Büreau anberaumt.
Darmſtadt, den 8. Januar 1876.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Appfel, Beigeordneter.
Brenn=, Bau= und Werkholz=
Verſteigerung
in den Domanial=Waldungen der
Ober=
förſterei Mörfelden.
Es werden verſteigert:
1) Montag den 10. l. Mts. im Diſtrict
Wieſenthal:
Aspen 32 60
53 Eichen Stämme von 42-95 Centim.
Durchm. und 5-12 Meter Länge
103,91 Kubikm.
20 Rmtr. Eichen Werkſcheitholz.
Zuſammenkunft Morgens 9½ Uhr im
Wieſenthal auf dem Kreuz der Mittel= und
Eberts winkelſchneiße.
Die Siämme werden zuerſt ausgeboten.
2) Dienſtag den 11. I. Mts. in der
Seus=
felder Tanne:
Scheitholz. Prügelh. Stockh. Reisholz.
II.
Erlen 4 12 2 20
4 Rmtr. Eichen=Werkſcheltholz.
Zuſammenkunft Morgens 9 Uhr in der
Gensfelder Tanne auf dem Kreuz der
Dachs=
berg= und Altſchlagſchueiße.
Das zerſtreut ſitzende Dürr= und
Wind=
fallholz iſt vor der Verſteigerung von
Steig=
liebhabern einzuſehen und ſind die Großh.
Forſtwarte Schmitt und Beyer
ange=
wieſen, daſſelbe auf Verlangen vorzuzeigen.
Mörfelden, den 4. Januar 1876.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marr.
119)
120) Gutes Sauerkraut.
Rückertſtraße 16.
10
34
A.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 10. Januar, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe im Hauſe Aliceſtraße Nr. 27 nachverzeichnete, ſehr
gut erhaltene Möbel, als: 1 Kanapee, 2 Seſſel, 6 Stühle mit braunem
Pelüſche, 3 Glasſchränke, 2 Ausziehtiſche, Rohrſtühle, Pfeilerſchränke,
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eine Speiſezimmer=Einrichtung von Eichenholz, beſtehend in 1 Ausziehtiſch,
1 Servirtiſch, 1 Büffet, 12 hohen Stühlen mit Rohr geflochten, 1
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ſchrank, gegen baare Zahlung verſteigert.
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M. Neuſtadt, bo=Tarator.
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Schulſtraße H.
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77) Drei Zimmer, Küche, Keller,
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denraum, ein einzelnes Zimmer und kleine
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miethen. Rheinſtraße 47.
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151
B ziehen.
J. Volz, Markt.
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Möbeln zu vermiethen.
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Stock, beſtehend aus 7—8 Piecen,
Küche und allem Zubehör, ſowie
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10798) Grafenſtraße 35 iſt ein Logis,
2 Zimmer, Küche und allem ſonſtigen
Zu=
behör zu vermiethen.
10921) Waldſtraße 23 ein Logis von
3 Zimmern, Küche ꝛc. im Hinterban zu
vermiethen.
10984) Victoriafiraße 26 iſt der
mitt=
lere Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit
Balkon, Küche, Magd= und Bodenkammer
und ſonſt allen Bequemlichkelten, neu
her=
gerichtet, zu vermiethen und ſofort zu be
G. W. Jacobi.
ziehen.
Vermiſchte Nachrichten.
126) Die populär=medieiniſchen
Vorträge in der Heilanſtalt werden
Freitag den 7. b. Mis., Abends 7 Uhr,
wieder aufgenommen.
Dr. Dettweiler.
SGeſchäfts=Empfehlung
S.
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Eck der Wald= u. Vaalbauſtraße 19.
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Frankfusterſtraße Nr. 8,
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43)
aufgeſtellt.
84) Ein miltärfreier, lokalkundiger und
ſchreibgewandter junger Mann ſucht
Be=
ſchäftigung in einem Geſchäft oder Büreau
als Schreiber oder Magazinier. Näheres
Holzſtraße 24 dritter Stock.
49)
Geſucht
wird für einige Stunden des Vormittags
eine ordentliche Lauffrau.
Darmſtraße 54¼ eine Treppe.
91) Zur Stütze einer alten Frau wird
ein dafür paſſendes älteres Müdchen geſucht.
K. Klotz, Hofſattler.
109) Ein mittelgroßer ſchwarzer Hund
mit weißer Bläſſe auf der Bruſt om
Neu=
jahretage abhanden gekommen. Dem
Wieder=
bringer oder ſichere Auskunft Ertheilenden
ſ gute Belohnung Schwanenſtraße 27.
Ein
112)
Herrſchaftskutſcher
nach Mainz geſucht.
Näheres im Verlage d. Bl.
Ba 4¾
11004)
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Doulsch homanbibliolhok
tend vermehrter Bogenzahl, bringt in
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Karl Detlef, Ein Dokument.
Vertnan Scmid, Der Bauernrebell.
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daſſelbe noch nicht leſer, jetzt beim Jahres= und Abonnementsbeginn ganz beſonders empfohlen.
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Verlag von Eduard Hallberger in Stuttgart und Leipzig.
10258
Local-Gewerbverein.
Sitzung Donnerſtag den 6. Januar Abends 6 Uhr im Saalbau.
Haupteingang Ecke der Riedeſel= und Saalbansraße.
Tagesorduung: Vortrag des Herrn Profeſſor Lincke über Phosphor=
Bronce.
Das Local wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Nummern der techniſchen
Zeit=
ſchriften ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Locals aufgeſtellt.
81)
Livorno. & Josaana-Coupons
werden zum günſigſten Cours eingelöſt und die Obligationen nach erfolgter Vorzeigung
raſch zurückgegeben.
Verdinand Sandeo,
Louiſenplatz, Ack der Rheinſtrase.
103)
Mlice Ayoeum.
Donnerflag den 6. Januor Abends 5 Uhr werden die Vorleſungen des Herrn
Profeſſor Kreyſſig ihren Anfang nehmen.
Der Vorſtand.
105)
ſoe
RſeIeodkt „Etahl,
Samſtag den 8. Januar 1876.
WAAL
im Saalbau. - Anfang Abends 8 Uhr.
Der Beſuch der Gallerie iſt nur gegen Vorzeigung von Karten geſtattet, die bis
zum 7. Abends im Geſellſchaftslocale anzumelden und am 8. Januar Nachmittags
da=
ſelbſt abzuholen ſind.
4G00aaaraonoruuguaooon
63 127)
Kunſtgenoſſenſchaft.
G
Samſtag den 8. Abenss 8 Uhr, Verſammlung im gewöhnlicher
4
H
Lokal im Darmſtädter Hof.
Tagesordnung: 1) Schluß der Lokalfrage.
E
H
2) Ernennung von Ehren=Mitglledern!
Der Vorſtand.
vGogleugaogaraauaiovooooor
Mark. Pfg.
Rheinsalmen pr. Pfd. 4. 80.
70.
Cabliau
„ „
35.
Schellfische „ „
La. Brüchweh,
Hof=Lieferont.
9695
128)
erein
Samſtag den 15. Januar 1876
Kulckz
im Saalbau. - Aufaug Abends 8 Uhr.
Wir bitten um zahlreiche Betheiligung.
Die Veranügungs=Commiſſion.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.
Samstag den 8. Januar: Vorabendgottesdienſt um F½ Uhr. Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Predigt um 9¼ Uhr.
Sabbathausgang 4 Uhr 50 Min.
114) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Holzſtraße Nr. 10.
129) älle Diejenigen, welche pro 1874
noch eine Forderung an das Militür=Caſino
dahier zu machen haben, wollen dieſelben bis
zum 15. d. M. längſtens an den Hausmeiſter
einreichen.
130) Ein Herrnſchneider empfiehlt ſich in
Reparatur=ſowie neuer Arbeit, Fleckenreinigen
und Waſchen der Kleider in und außer dem
Haus. Sackgaſſe Nr. 20.
131) Ein fleißiges, reinliches u. ſolides
Hausmädchen, welches ſich auch mit größeren
Kindern bejaſſen würde u. wo möglich etwas
bügeln u. ſtopfen kann oder gewillt iſt,
ſol=
ſches zu lernenj, wird auf ſogleich oder in
nächſter Zeit zu miethen geſukt.
Näheres Wendelſtadtſtraße 32 bel Etage
132) Bierbrauer.
Zwei bis drei tüchtige Bierbrauer finden
danernde Stelle=
Brauerei Haisersin Hanau.
7Inmöblirtes Zimmer u. Cabinet im
3 11 mittleren Stadttheil zu miethen
geſucht. Offerten unter F B an die Crp. d. Al.
134) Ein Hitt ſucht Dienſl.
Adam Marck,
Beſſunger Weinbergſtraße 18.
135)
Dankſaaung.
Allen Freunden und Verwandten, welche
an dem ſchnellen Dahinſcheiden unſeres innig
geliebten Gatten, Vaters u. Schwiegervaters,
Hofſchreinermeiſter Heinrich Gärtner,
ſo herzlichen Antheil genommen und ihn
zu ſeiner letzten Ruheſtätte geleiteten, ſagen
wir unſeren innigſten Dank.
Beſſungen, den 5. Januar 1876.
Die trauernde Familie.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag den 6. Januar: Czaar und
Zim=
mermann. Komiſche Oper in 3 Atten von A.
Lortzing.
R6 4
Standesamtliche Nachrichten.
Geborne
Den 1. Jan. 1876: Dem Bäckermſtr. Ph. Jak.
Beck ein Sohn, Franz Georg Philipp.
Eod.: Dem Weißbinder Jacob Beſt ein Sohn,
Ludwig.
Eod.: Dem Kaufm. Heinr. Herz ein S., Alfred.
Den 2. Jan.: Dem Schreiner Joh. Buck eine
Tochter, Johanna.
Den 3. Jan.: Dem Buchbinder Peter Jordan
ein Sohn, Heinrich.
Eod.: Dem Fabrikarbeiter Gg. Friedrich Schan,
ein Sohn, Johann Gg. Friedrich.
Proclamirt als Verlobte:
Heinrich Horn, Sergeant von Darmſtadt und
Margarethe Heß daſelbſt, ledig.
Gg. Peter Gehbauer, Anſtreicher von Kreuznach,
in Beſſungen wohnend und Anna Margarethe
Rexroth. ledig, hier wohnend.
Adam Lotz, Sergeant bei der Feldartillerie und
Emma Kiſſel von Zwingenberg.
Georg Birgy, Bahnarbeiter aus dem Elſaß und
Anna Maria Amendt von Wiebelsbach.
Geſtorbene:
Den 31. Dez. 1875: Schloſſergeſelle Hch. Gilbert
von hier, 46 Jahre alt, evang.
Den 1. Jan. 1876: Dem Stuhlmacher Adam
Engelhardt ein Töchterchen, Johanna, 1 Monat
alt, evang.
Eod.: Hebamme Suſanne Krey 87 Jahre alt,
evang.
Eod.: Fuhrknecht Karl Thomas von Eberſtadt,
evang.
Den 2. Jan.: Dem Revier=Commiſſär Becht
ein Töchterchen Charlotte, 7 Monat alt, evang.
Den 3. Jan.: Schneider Philipp Stein von
St. Goar, 73 J. alt, evang.
Eod.: Ein unehelicher Sohn Friedtich, 16
Wo=
chen alt.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Wie wir vernehmen, beläuft ſich der Betrag der nicht rechtzeitig
bis zum 31. December 1875 zur Einlöſung vorgekommene Noten der
Bank für Süddeutſchland auf circa 300,000 Mark Reichswährung.
Den ſtrengen Vorſchriſten der Statuten gemäß ſind dieſe Noten
einſt=
weilen praecludirt. Bei der Direction der Bank iſt jedoch bereits ein auf
Verlängerung der Einlöſungsfriſt abzielender Antrag einer Anzahl
Actio=
näre an die nächſte General=Verſammlung, welche allein in der Lage iſt,
darüber beſchließen zu können, eingereicht und dürfte nicht zu bezweiſeln
ſein, daß ſolcher Antrag von der im Monat März ſtattfindenden
General=
verſammlung angenommen wird. Wer alſo noch auf Gulden oder Thaler
lautende Noten der Bank für Süddeutſchland in Händen hat, wird gut
thun, dieſelben bis nach der Generalverſammlung an ſich zu halten und
ſie nicht mit Verluſt an etwaige Speculanten zu begeben.
Zur Darmſtädter Waſſer=Verſorgungs=Frage.
Vortrag des Herrn Oberbaurath Pfannmüller in der
Localgewerb=
vereins=Sitzung zu Darmſtadt am 25. November 1875.)
Herr Fabrikant Blumenthal dahier hat vor einigen Monaten eine
kleine Broſchüre veröffentlicht, worin er die Koſten der Waſſerverſorgung
der Stadt Darmſtadt zu 106,000 fl. per Jahr, den Selbſtkoſtenpreis per
Cubikmeter Waſſer zu 34 Kr. oder 97 Pf. und die jährliche Einbuße für
die Stadt im Falle der Ausführung des von ihm naher beſchriebenen
Waſ=
ſerwerks zu 21,000 fl. berechnet.
ters Es iſt hier nicht die Abſicht, das Blumenthal'ſche Proiekt einer
nähe=
ren Prüſung und Beurtheilung zu unterwerfen, ſondern ich will nur den,
Nachweis liefern, daß die Ausſührung eines ſolchen Waſſerwerks ohne Ein
buße für die Stadt erfolgen kann.
Nur ſoviel bemerke ich hier im Allgemeinen, daß es nicht zweckmäßig
erſcheint, wenn Herr Blumenthal bei ſeinem Projekt auf die Möglichkeit
der Beſchaffung von mehr als der doppelten Waſſermenge, welche für die
dermalige Bevölkerung unſerer Stadt erforderlich iſt, Rückſicht nimmt und
zu dem Ende ;. B. (in Druckleitungsrohr von 20 Zoll Weite vorſieht,
deſſen Querſchnitt dem der Frankfurter Quellwaſſerleitung beinahe
gleich=
kommt. Durch die Ausführung dieſes Projektes würde der Waſſerbedarf
der Gegenwart zu Gunſten der künftigen Bevölkerung vertheuert werden.
Abgeſehen davon erſcheint es auch aus ſonſtigen Gründen rathſam, die
ganze Anlage zunächſt auf die zu einer ausreichenden Waſſerverſorgung
Darmſtadts erforderliche Waſſermenge von 5000 kbm. per Tag zu
be=
ſchränken und zuerſt, wenn dieſes Quantum nicht mehr ausreicht, eine
Er=
weiterung derſelben eintreten zu laſſen. Hierdurch können an der von
Herrn Blumenthal vorgeſehenen Summe vorerſt etwa 200,000 fl. erſpart
werden. Nimmt man indeß, um ſicher zu gehen, die Anlagekoſten zu
1050,000 fl. oder abgerundet zu 1800,000 M. an', ſo berechnen ſich die
jährtichen Betriebskoſten - unter Zugrundelegung der von Herrn
Blumen=
thal angenommenen Sätze, mit Ethöhung des für Amortiſation in
Aus=
ſicht genommenen Betrags von ¼ pCt. auf 1 pCt. - ungefähr
wie folgt:
1) Verzinſung des Anlagekapitals 4½ pCt. . — 81,000 M.
6)
2) Amortiſation deſſelben mit 1 pCt..
= 18000 „
3) Unterhaltungskoſten der Gebaude und Maſchinen
ꝛc. 1 pCt.
18000 „
4) Heizmaterial ca.
=- 34,000 „
5) Verwaltungskoſten ꝛc..
= 16000 „
zuſammen =167000 M.
Da bei einem täglichen Waſſerbedarf von 5000 kbm. im Ganzen per
Jahr 5000 1 365 - 1825,000 Ubm. zu fördern ſind, ſo berechnen ſich
167000 - 0091 M., oder
hiernach die Selbſtkoſten per Cubikmeter auf7825,000
abgerundet auf 10 Pf.
In Bezug auf die Selbſtkoſten differitt alſo dieſe Berechnung nicht
ſehr viel von der Blumenthal'ſchen.
E Nach einer Mittheilung in der „Deutſchen Bauzeitung= iſt die
Aus=
führung eines Waſſerwerks für die Stadt Regensburg von ganz gleichen
Dimenſionen wie das unſrige, welches ebenfalls mit Dampfkraſt betrieben
werden ſoll, für die Summe von 1023,400 M. vergeben worden, weshalb
man trotz der größeren Druckhöhe wohl hoffen darf, hier mit obiger, faſt
doppelt ſo hohen Summe auszureichen.
Was dagegen die Einnahmen für Waſſerzins betrifft, ſo hat Herr
Blumenthal angenommen, daß von den vorher angegebenen 1825,000 kbm.
nur 1460,000 wirklich benutzt und davon die Selbſtkoſten als Einnahme
in Anſatz gebracht werden. Aus der Differenz von 1825,000-1,460,000
ergibt ſich die von ihm berechnete Zubuße von circa 360,000 01 M.
= 36,000 M. oder 21,000 fl.
Erwägt man indeß, daß man nicht genöthigt iſt, abgeſehen von den
unvermeidlichen Verluſten, mehr Waſſer zu fördern, als im Duruſchnitt
wirklich verbraucht wird, ſo kann bei Anwendung der e=forderlichen
Con=
trolmaßregeln ein Ausfall von 20 pCt., wie ihn Herr Blumenthal
ange=
nommen hat, nicht leicht entſtehen. Unter allen Umſtänden müßten dieſe
20 pCt. bei Berechnung der Selbſtkoſten mit in Aufſchlag gebracht und
darnach der Preis um ¼ erhöht werden. Auch erſcheint es billig. daß die
Conſnmenten für das mit einer ſolchen Anlage verknüpfte Riſico und
et=
waige Verluſte im Anſana des Betriebs eine kleine Vergütung leiſten. Am
höchſten muß zu dieſem Zwecke das in den Haushaltungen verbrauchte
Waſſer beſteuert werden. Es iſt angemeſſen, daß hierbei auf die
Vermö=
gensverhältniſſe der Conſumenten Rückſicht genommen würde. Den beſten
Maßſiab dafür gibt deßhalb der Miethwerth der Wohnungen ab, indem
darin ſowohl die Größe der Familie und damit des Verbrauchs, wie auch
der Grad des Wohlſtandes der Bewohner ihren Ausdruck finden.
Nach einer zuverläſſigen Schätzung beträgt aber der gegenwärtige
Miethwerth ſämmtlicher Wohnungsräume in Darmſtadt ohne Beſſungen
annähernd 1868,000 fl., bis zum Jahre 1878 wird derſelbe vorau=
ſicht=
lich den Betrag von 2,000,000 fl. überſchritten haben. Nimmt man an,
daß bis dahin, reſp. einige Jahre nach Vollendung des Waſſerwerkes, dem
Miethwerthe der Wohnungen nach gerechnet 75 pCt. der Bevölkerung an
der Waſſerverſorgung ſich betheiligt haben werden, und rechnet man 35 pCt.
des Miethwerthes als Waſſerzins, ſo reſultirt hieraus eine jährliche
Ein=
nahme von
O45 2 2000000 23b. - 52500 fl. oder 90000 M.
100)
Da der dieſer Berechnung zu Grunde liegende Miethwerth höchſt
wahr=
ſcheinlich geringer iſt, als die wirklich gezahlte Miethe, ſo dürſten 3 pCt.
der letzteren als mittlerer Waſſerzins anzunehmen ſein.
Für eine kleine Wohnung im Miethwerth von 400 M. würden
hier=
nach ca. 14 M., für eine mittlere von 600 M. 21 M. für Waſſer zu
ver=
güten ſein. Dieſer Preis iſt gelinger als derjenige in anderen Stadten.
So iſt z. B. derſelbe in Regensburg fuͤr eine kleineſHaushallung auf 20 M.,
für eine mittlere auf 30 M., für eine größere auf 50 M. per Jahr
feſtgeſetzt.:
Da das in den Haushaltungen verbrauchte Waſſer, nach Erfahrungen
in anderen Städten, höchſtens 25 pCt. des ganzen Waſſerbedarſs ausmacht,
ſo bleiben noch 75 pCt. für induſtrielle Zwecke, Springbrunnen, Garten,
Straßenbeſprengungen, übrig. Rechnet man davon als Verluſt noch 10 pCt.
ab und nimmt man den Preis der verbleibenden 65 pCt. im Durchſchnitt
zu 10 Pf., entſprechend dem Selbſtkoſtenpreis an, ſo erhalt man im
Gan=
zen folgende Einnahmen für Waſſer:
1) 25 pCt. oder 4,562,000 kbm. Haushaltungs=Waſſer
wie oben berechnet
90000 M.
2) 50 pCt. als Verbrauch für induſtrielle Zwecke,
Gärten, Springbrunnen ꝛc. 9,124,000 kbm.,
durchſchnittlich 10 Pf.
91240 „
3) 15 pCt. Verbrauch für ſtädtiſche Zwecke incl. der
öffentlichen laufenden Brunnen ꝛc. 273,750 kbm. 23
D
01
27375 „
4) 10 pCt. Verluſt
100 pCt.
Summe = 20e615 M.
ab die Ausgabe mit
= 168,000 „
bleibt Reingewinn über 45 pCt.
= A1615 M.
oder annähernd 28 pt. des Anlagekapitals. Mit Hinzurechnung der
Zinſen, nebſt Amortiſation poſ. 1 und 2 der Ausgabe, berechnet ſich
daher der jährliche Geſammieinnahme=Ueherſchuß auf 78 pCt. des
Anlage=
kapitals.
Die Stadt würde alſo bei Ausführung des Waſſerwerks für ſtädtiſche
Rechnung, ſelbſt nach Abzug der Einnahmen für das zu ſtädtiſchen Zwecken
erforderliche Waſſer, noch einen Gewinn von 41615-N35 -14240 M.
erzielen.
Pf.-
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.