Darmstädter Tagblatt 1874


27. Oktober 1874

[  ][ ]

SvUssLö

Abonnementspreis
kfl 48 kr jähtlich incl. Bringeclohn.
Auswärtz werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen enigegengenom=
men
zu 53 kr pro Quariät inek Poſt=
aufſchlag
und Beſtellgeöühr

Frag- und

4L T0D.

157 Jahrgang.
Amilliches Grgan ſür die Belannkmachungen des Grohherzoglichen Treigants Darmiſladl.
20.

Dianſtag ben 2r. October

Bairinte
werden angehomimen in Darmſta.
vor der Eiped tion Rneluſtt Nr 23
in Poſſungen von Friedr. Biößer,
Friedrigsſt Ar 7 zowie auswaͤrts
vor allen ſolden Annoncen= Erpe=
divſonen

A8TA

9424) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen/
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage iſt ſolgender Eintrag/
vollzogen worden:
Die frühere Mit=Inhaberin der Firma
Ludwig Carl Witlich'ſche Hofbuchdruckerei=
Darmſtadt, Wilhelmine Wittich, iſt in Folge,
ihres Ablebens ſeit dem 14. Mal d. J.
aus der Firma ausgeſchieden.
Darmſtadt, den 21. October 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.:
Weyland.
Vogel,
Gtadtgerichts=Aſſeſoer.
9316) Donnerflag den 29. d. Mts.
Nachmittags von 2 Uhr an, findet im
Lüdtiſchen Hosp tal, Grajenſtraße 9, die
Verſteigerung von Mobilien, Kleidern und
Bettwerk ſtatt.
Gemiller, Hoepitalmeiſter.
f.
GxID
Die Steinkohlen=Handlung
von
L. Wehus in ſernsheim
mpfiehlt in vorzüglicher Qualität
Ruhrer Fettſchrot ſehr ſtückreich
per Cir, 41 kr.
mald
R ei in's Haus ohne Octrot.
Gernsheim, 31. Auguſt 1874.
Aufträge übernimmt
Kaufmann V. Hebermehl,
375) Eliſabethenſtraße 53.

Verſteigerung von Ackergeräthen.
Nächſten Donnerſtag den 28. October, Vormittags 10 Uhr anfangend
werden auf freiwilliges Anſtehen der Landwirth Ludwig Leißler Ww. kleine
Kaplaneigaſſe Nr. 5 dahier, nachſtehende Gegenſtände, als: 1 gutes Zugpferd
vehſt vollſländigem Geſchirr, 2 Scheerwagen, 1 Eage, 2 Pflüge, Pfuhlfaß, Ernt= und
Kaſtenleitern, Stoßtrog, 2 Pr. Schuttleitern, Säcke, 1 Pfuhlpumpe und ſonſtiges zur
Landwirthſchaft gehöriges Mobiliar, gegen gleich baare Zahlung öffentlich verfleige
Adler, Verichtstarator.
9311)
Ausverhaaufs
Schuſtergaſſe Nr. 3.
Schuſterzaſſe Nr. 3.
Wezen Aufgabe meines Ladengeſchäfts verkaufe ich von heute an:
Porzellan, Steingut, alle Sorten Blechwaaren,
ſowie Lampen und eine große Auswahl Vogels=
Käfige
zu herabgeſetzten Preiſen und bitte um geneigten Zuſpruch.
8980
AAOIR HAuZ-

2.
4

449)

Häuſer

de= beſten Lagen mit und ohne Geſchäft
d burch den Unterzeichneten zu verkaufen.
L. May, Steinſtraße 6.
bind=
Waſſerdichte Unterlagen
r gut und billig, Wachs= u. Ledertücher.
Lanillateppiche zum Fabrikpreis.
82) W. Schmidt, Schulſtraße I.

Für die Ball-Satsazm empfehle:
Atlasſchuhe per Paar
4
Engliſch=Leder=Schuh=
3 fl. 12 kr.
Verzierungen von 18 kr. bis 1 fl. 30 kr. per Paar.

Louiſenplatz
Eduart dshusslsk, Nr. 4.

W. Getragene weiße Schuhe werden zum Reinigen angenommen.

1383)
Vorhänge=Gallerien
in Gold und Holz empfiehlt in großer Aus=

wahl

S. Echmldt, Schölſtraße I.

9106) Zwei ſlacke Handwagen,
ein Kaffeebrenner, ca. 20-25 Pfd. faſſend,
ſeine faſt neue Waage, für ein Kurzwaaren=
Geſchäft paſſend,
bllig zu verkaufen. Dieburgerſtraße 2.
9243) 100 Fuß 31 Gußrohr, Ambos,
Schraubſtöcke, ein Hofthor, etn Bett, zwei
Schreibpulte, eiſerne Pferdekrippe, 2 eiſ.
Heerde, Standuhr billig zu verkaufen.
Rheirſtraße 47 im Hinterhaus.

9212) Vouquels
und Kränze von getrockneten Blumer von
jetzt ab ſtets wieder vorräthig. Ferner em=
pfehle
mich zur geſchmackvollſten Anfertigung
von lebenden Bouquets und können ſolche
jederzeit von den gewöhulichen bis zu den
feinſten gebunden werden. Reiche Auswahl
der neueſten hochfeinen Seiden= und Atlas=
Manſchetten.
Guſt. Zaubitz jr.,
Nieder=Ramſtädter Straße 51.

9264) Kleingemachtes, ſowie Abfallholz
in ½ und ¼ Ctrn. ins Haus geliefert
empfiehlt billigſt F. Lautermann,
gr. Caplaneigaſſe Nr. 26.
542

[ ][  ][ ]

N 209

1994

. Heue holl. Vollhäringe,
difto mariurt,
Caviar,
Monikendamer Sardellen,
Russische Sardinen,
ditto in Oel,
SpuntKäso,
SchachtelKäse,
guten Schweizerkäse,
empfiehlt billigſt
A. BRamanh,
Bleichſtraße 37.
zu 5½ fl.
G8
OULAfE per 1000
Stück franco Darmſtadt liefern
Aug. Ress & C0.
in Pfungſtadt.
9153) Ein in beſtem Zuſtande befindliches
oooles Stückfaß wird abgegeben. Näheres
bei der Expedition.
9292) Harzer Canarienvögel
in allen Arten und Preiſen.
Graſenſtraße 4 part. Aechtheit garantirt.
Curiaz.
Gothaer
Wurst,
Göttnger
diverse Braten,
gestürzte Schüsseln,
Pasteteh,
Gelée eto. eto.
empfiehlt zur gefälligen Abnahme
G. BAAmanh,
Bleichſtraße 37,
9342) Schulzengaſſe Nro. 6 bei Frau
Beſt iſt gutes Landbrod 5 Pfd. l. Sorte
23 kr., II. Sorte 21 kr. zu verkauſen.
Altenburger Nahmkäſe,
Alpenkräuter=Käſe,
Emmenthaler Käſe, prima, vollſaftig,
Edamer Käſe,
Elſaſſer Münſter=Käſe,
Franzöſiſche Käſe de Brie,
de Camembert,

de Neufchatel,

de Mont d'or,

de Roquekort,
Gouda=Käſe
Hand=Käſe, Hechtsheimer,
Limburger Käſe, prima,
Parmeſan=Küſe
empfehlen

TrA . I. AAisLirr Ji ArAahrindi hinre
Soeben iſt erſchienen die 35. Aufl.
des weltbekannten lehrreichen Buches
Dor porsönliche Schutz
Rathgeber für Männer jeden Alters
von Laurentius. In Umſchl. verſiegelt.
Tauſendfach bewährte Hilfe
und Heilungl25jährige Erfah=
rungl
) von
8
JahWacher
zuständen des männlichen Ge=
chlechts
, Nervenleiden u. ſ. w.,
den Polgon verrüttendar Exzes3o.
Durch jede Buchhandlung,
auch in München von Cäſar
Fritſch, Theatinerſtr. 44, ſowie von
dem Verfaſſer, Hoheſtraße, Leipzig,
A zu beziehen. Preis 2 fl. 24 kr.
Vorsicht! Ueher die mit großer
Emphaſe vielfach angekündigten beiden
Schriften, der Jugendſpiegel:
und die Selbſtbewahrung;
ſpricht ſich die treffliche Schrift von
E. Habn, Geheimmittel und Speciali=
täten
mit Angabe ihrer Zuſammen=
ſetzung
und ihres Werthes. 2. Aufl.
Berlin 1874. 20 Sgr., auf eine
Weiſe und in Worten aus,
welche ich aus Rückſicht für die
dort Angegriffenen und Charakterlſirten
4 hier nicht wiederholen will.
Aber für Pflicht halte ich es, auf
9 jenes vernichtende Urtheil hinzuweiſen,
und das Pubikkum hierauf aufmerkſam
zu wachen, damit es erkennen kann, H.
welchen Werth oder vielmehr
Unwerth dieſe beiden Schrif=
ten
haben, und ſich von den verlocken=
den
Anzeigen darüber in den Zeitungen
nicht bethören laſſe. (Dieſe Urtheile
ſind zu leſen auf pag. 73 u. pag. 122
des Hahn'ſchen Buches.
Man achte darauf, die echte Aus=
gabe
meines Buches,
die 35. Uiginal- Auflage
von Laurentius
zu bekommen, welche einen Oojav-Band
von 232 Seiten mit.
60 anstow. Abbilaungon
in Stahlſtich bildet und mit dem Na=
mensſtempel
des Verfaſſers verſiegelt iſt.
6 9427)
L.

Brüchweh K Friedrich.

9426) Ein Porzellanofen und ein
Kinderwagen zu verkaufen.
Wieſenſtraße Nr. 2.

Fromage de Brie,
Neufchateler Käse
ſoeben eingetroffen.
H. P Polä=
9428)
vorm. J. F. Henigſt.
Kafelhoziig
9249)
in Töpfen von 7-14 Pfund Pfd. 7 Hgr.
empfiehlt gegen Caſſe oder Nachnahme
A. Mastrapp, Salmünſter,
Eiſenb.=Stat. (H 63080)
9430) Fuhrmannſtraße 2 im 3. Stock
ſteht ein runder Tiſch billig zu verkaufen.

Narmiethungen.
3261) Dieburgerßraße 60 iſt ver
drilte äiock beſtehend ans 4 Zimmer, Küche,
2 Bodenkammern ꝛc. für den Preis von 250 fl.
pro Jahr zu vermiethen und gleich zu be=
ziehen
.
Wilhelm Schupp.
4547) Ein freundliches Zimmer mit oder
ohne Möbeln Bleichſtraße Nr. 40 zweiter
Stock links.
5142)
Bis hermieshen.
Stallung für 3 Pferde mit Burſchenzim=
mer
ꝛc. Eliſabethenſtraße 1.
5749) Bleichſtraß= 40 im Seitenbau ein
hüöſches Logis nebſt allen Bequemlichkeiten
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
6048) Heinhelmerſtraße Nr. 50 iſt die
Manſarde zu vermiethen und vom 16. Juli
an beziehbar.
6175) Beſſunger Heidelbergerſtraße 89
; ber 2. Siock mit allem Zugehör zu verm.
6234) Eliſabethenſtraße 26
ein ſchönes Logis von 7 Zimmern, Küche,
abgeſchloſſenen Vorplatz wie ſonſtige Be=
quemlichkeiten
zu vermiethen.
Daſelbſt Zimmer und Kabinet möblirt
zu vermiethen.
6343) Die Manſarde=Wohnung von
2 großen und 3 kleineren Zimmern, ſowie
Keller, Hofraum und ſonſt allen Bequem=
lichkeiten
auf Anfangs October zu vermiethen.
Joſeph Bauer, Manerſtraße.
F...
Fvir-tAAeltez;
eus
rIAETIId
Hi3DDas½
ALAAi
6373) Zwei große Zimmer, parterrs
141
æ) ſind zum Aufbewahren von Möbeln,
Büchern u. dgl. ſofort zu vermiethen.
G Näheres in der Exp. b. Bl.


AlDtAAehAeAAAtlzi

6777) In meinem neuen Hauſe, Kah=
lertſtraße
Nr. 12, ſind 3 Logis zu ver=
miethen
; das Logis enthält 3 Zimmer,
Küche mit Zugehör, bis October beziehbar.
Heinrich Schmidt, Hofglaſer,
GBlumenthalviertel).
6984) Mathildenplatz 3 par=
terre
im Seitenbau 2 Zim=
mer
zu vermiethen. Näheres
Mathildenplatz Nr. 4.
6389) 2 Zimmer und Küche im 1. Stock
zu vermiethen. J. Simon, Obergaſſe 38.
7031) Dem betaniſchen Garten gegen=
über
, Schwanenſtraße Nr. 33, iſt die bel
Etage, bezzehend aus 4 Zimmern, abge=
ſchloſſenem
Vorplatz, Mitgebrauch der Waſch=
küche
und des Bleichplatzes, zu vermiethen
Das Nätzere in der Manſarde.
7065) Aliceſtraße Nr. 6 nächſt der Frank
furterſtraße iſt der 3. Stock und die Man=
ſarde
, nebſt allen Bequemlichkeiten zu ver
miethen und bis 1. October beziehbar.
Näheres Aliceſtraße 8 ebener Erde.
7120) Der mittlere Stock meines neu
erbauten Wohnhauſes, obere Kiesſtraße 54
iſt per 1. October zu beziehen, wenn 9
wünſcht, auch früher. Heinrich Waldt.

[ ][  ][ ]

Na. 209

7191) Ein ſchönes Manſarden=Logis zu
vermiethen, auch daſelbſt ein möblirtes Zim=
Hochſtraße Nr. 6.
mer Parterre.
7579) Bleichſtraße 40 iſt die bel Etage,
beſtehend aus 6-7 Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, mit Balkon, alles neu
hergeſtellt, zu verm. und ſofort zu beziehen.
7585) Holzſtraße Nr. 9 iſt ein möhlirtes
Zimmer zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
7681) Beſſungen. Sandſtraße Nr. 46
iſt ein ſchönes Logis zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
8080) Gartenſtraße 13 ein Logis mit
allem Zugehör zu vermiethen, bis 1. Octbr.
zu beziehen.
8085) Steinſtraße Nr. 36 iſt die
bel Etage mit allen Bequemlichkeiten vom
1. Octbr. an Wegzugshalber anderweit zu
vermiethen.
8153) Ein ſchönes Manſarden=Logis mit
Zubehör, Eck der Wiener= und Soderſtraße
Nr. 56, kann ſogleich bezogen werden.
H. Dehn.
8257) Karlſtraße Nr. 32 iſt im Hinter=
gaus
ein Logis zu vermiethen und bis Ende
October beziehbar.
8258) Waldſtraße Nr. 2 der mittlere
Stock, 4 Zimmer und Kabinet, Glasabſchluß
nd alleu ſonſtigen Bequemlichkeiten, gleich
der bie zum 1 November zu vermiethen.
F. Büdinger.
paNi
AxTuTTTTTTTTTAAATTT
8313) 2 ſchöne Zimmer möblirt
C vom 1. October an zu vermiethen.
0
Zu erfragen Hofapotheke.
1
TXTATTTTTTTTTTAATA2
8315) Ein oder zwei junge Leute, welche
ie höhere Lehranſtalt beſuchen wollen, kön=
en
Wohnung finden. Steinſtraße Nr. 8
m dritten Stock.
320) Eliſabethenſtraße 14
Der 2. u. 3. Stock von je 5 Zim=
ern
, Küche, Magd=, Bodenkammer und
Nitgebrauch der Waſchküche.
Näheres daſelbſt im Seltenbau links

8376) Beſſ. Carlfiraße 8 iſt ein Man=
erden
=Logis zu verm. und gleich zu beziehen.
8378) Ein Manſardenzimmer nebſt Küche
ſ. w. Liebigſtraße 15.
Näheres Schulſtraße 1.

8557) Nheinſtraßz 23
ein ganz neu hergerichtetes Lo=
gis
, bel Etage, beſtehend aus
6 Piecen, Küche, Magd= und
Bodenkammer, ſowie Antheil
des Gartens von einerruhigen Fa=
milie
ſofort zu beziehen.

3 8589) Ein Logis im Vorderhaus zu
vermiethen, Manſarde mit 2 Zimmern,
J. Wüſt.
Keller und Bleichplatz.

8549) Martenplatz Nr. 12 nächſt der
avalleriecaſerne ſind im dritten Stock 2
eundliche möblirte Zimmer, zuſammenge=
rig
, zu vermiethen.
8542) Markplatz Nr. 12 im 3ten Stock
n, auf Wunſch auch zwei, möblirte Zienmer
vermiethen.
8543) Zwei Zimmer unmöblirt, inein=
der
gehend, mit Ausſicht auf die Straße,
afinoſtraße 14 ſofort zu vermiethen.
8588) Ein mit allen Bequemlichkeiten
agerichtetes Logis mit 3 großen Zimmern
1d Küche iſt Parterre Waldſtraße zu ver=
ethen
.
J. Wüſt.

pN

AaATzziLTxTTAAaaLxL4
8709) Wienerſtraße Nr. 16 iſt der
8=
9
2te u. 3. Stock, beſtehend je aus 5 d=
6 Zimmern, Kabinet, Küche mit Waſſer= 8
C einrichtung, Magd= u. Bodenkammer
D.
nebſt allen Bequemlichkeiten preis=
würdig
zu vermiethen, alsbald be= de
7
ziehbar. Näheres in Nr. 6.
TTTTTTAATTATAAAxrzT.
8789) Mühlſtraße 8 ſind 2 ſchön möblirte
Zimmer zu vermiethen; auch kann auf Wunſch
Mittagstiſch gegeben werden.
Ludwig Beutel.
8826) Ein Laden mit Comptoir
zu vermiethen bei
Friedrich Eichberg, Rheinſtraße 16
8830) Neckarſtraße 24 zwei freundlich
möblirte Zimmer zuſammen oder getrennt
ſogleich zu vermiethen.
8994) Alexanderſtraße 10 zwei Treppen
hoch iſt ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
8996) Ein freundlich möblirtes Zimmer
mit Ausſicht auf die Straße zu vermiethen.
Grafenſtraße 29 zwei Treppen.
8997) Kiesſtraße 26 eine Werkſtätte
zu vermiethen.
9004) Ein ſchön möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Schützenſtraße 2, 2 Stiegen hoch.
9074) Martinſtraße 20 iſt ein freund=
lich
möblirtes Zimmer und Cabinet mit
Ausſicht nach der Straße zu vermiethen.
9165) Caſinoſtraße 23 ein ſchön
möhlirtes Zimmer zu vermiethen.
9176) Beſſungen. Ein Logis zu vermie=
then
und gleich zu beziehen. Wingertſtr. 14.
9217) Neben der kath Kirche, Wilhelminen=
platz
2, ſind mehrere ſchön möblirte Zimmer
mit Behienung zuſammen oder getrennt zu
vermiethen.
9218) Ein freundlich möblirtes Man=
ſardenzimmer
zu vermiethen.
F. Backofen Marienplatz 5.
9219) Ein freundlich möblirtes Zimmer
zu verm. Nieder=Ramſtädterfir. 60 parterre.

GV½
OO,
TTTLAAAAAAaaLAAAT)
9220) Wienerſtraße Nr. 16 iſt ein
1 Manſarden=Logis, beſtehend aus 3lZim=
I mern nebſt Küche, Preis 80 fl., zu 9
N
4 vermiethen, alsbald beziehbar.
Näheres Nr. 6.

pi
TTTAAATAALTTAAAAAXX.

9247) Eine ſchöne Wohnung, 2 Zimmer
und Küche, iſt zu vermiethen und ſofort
beziehbar bei
Friedr. Ewald, Bäckermeiſter.

1995
9266) Schönes Manſarden=Logis iſt ganz
oder getheilt für gleich zu vermiethen.
Bleichſtraße 45.
9269) Beſſungen. Ein ſchönes Logis.
2 Zimmer mit Cabinetten, billigſt zu verm.
Henkel, Eck der Kirch= u. Hügelftr. 25.
9271) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Mühlftraße 52 zweiter Stock.
9361) Neckarſtraße 20 im oberen Stock
2 gut möblirte Zimmer, zuſammen oder
getrennt, an 1 od. 2 Herrn zu vermiethen.
9368) Zwei unmöbl. Zimmer Eliſabethen=
ſtraße
52 ſofort zu beziehen.
9373) Ein möblirtes Zimmer Roßdörfer=
flraße
11 parterre.
9390)
Zu vermiethen.
Die Parterrewohnung, Blumenthalſtr. 63,
(Schneidmühle) zum alsbaldigen Bezug.
Zu erfragen Kirchſtraße 4.
9431) Alexanderſtraße 3 Seitenbau zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
9432) Obergaſſe Nr. 26 iſt eine Schlaf=
ſtelle
zu vermiethen.
CN
TTaaTxrzrzzrrxrxXXN)
9433) Die bel Etage meines Hauſes
Wilhelminenſtraße 21, beſtehend aus
6 Zimmern nebſt allem Zugehör, Mit= M
7
4 gebrauch der Waſchküche und des
4 Bleichplatzes, bis 18. Januar 1815,
oder auf Verlangen auch früher, zu

4 beziehen. Näheres in meinem Laden, ds
74 Wilhelminenſtraße 23.
W. Schäfer.
H.
N
TxxrxrzrTLAAAuLATT.
9434) Darmſtädter Carlſtraße Nr. 29
im 3. Stock iſt ein möblirtes Zimmer zu
vermiethen. Preis 8 fl.
9435) Ein großes Zimmer zu vermiethen
zum Aufbewahren von Möbeln u. dgl.
Näheres in der Exp. d. Bl.
9436) Ein m. Zimmer zu verm. per
1. Nobbr., neue Roßdörfer Straße 11.
9437) Eine freundliche Wohnung zu
vermiethen.
Langegaſſe 47.
9438) Ein Logis zu vermiethen Hinkel=
gaſſe
3.

Vermiſchte Nachrichten.
9273) Correspondance mercantile.
Dr. Herber, Steinstr. 6.

Kapitalien

ſind auf Hypotheken von kleinen und grö=
ßeren
Beträgen auszuleihen. Zu erfragen
Steinſtraße Nr. 6. Parterre.
7509) Ein auch zwei Herren können Koſt
und Logis erhalten. L. Lengfelder,
Metzger Roßdörferſtr. 14.

4777) Eine feine Lebens= und Feuer=
Verſicherungs=Geſellſchaft ſucht Agenten.
Offerten nimmt die Exped. entgegen.
9014) Penſionäre finden gute Aufnahme.
Schützenſtraße Nr. 2, zwei Stiegen hoch.
Fran Geiß.

[ ][  ][ ]

M 209.
1996
Zu Nr. G.=A.=St. 416.
Darmſtadt, den 10. October 1874.
Betreſfend: Reformationsſeſ=Collete.
Der Verwaltungsrath
des
Hauptvereins der Guſtav=AdolfHtiftung
im Großherzogthum Heſſen
an
die hochwürdigen Herrn Dekaue des Großherzogthums.
Wie in früheren Jahren erlauben wir uns, Sie bei dem Herannahen des Refor=
mationsfeſtes
zu bitten, die Geiſtlichen Ihrer Diöceſe anzuweiſen, nachfolgende Anſprache -Goldarheiter, Waldſtraße Nr. 1.
am Sonntage vor dem Reformationsfeſte und am Reformationsfeſte ſelbſt von den
Kanzeln zu verleſen und die Collecte den Gemeinden dringend zu empfehlen. Die Col=ſaller Metall=Gegenſtände, ſowie in Auferti=
lecte
ſelbſt bitten wir, ſobald als möglich, an unſeren Rechner, Herrn Brofeſſorſ gung aller Goldarbeiten, Reparaturen aller
Dr. Lucius dahier, einſenden und uns gleichzeitig ein ſpecificirtes Verzeichniß des
Ertrags der Collecte in den einzelnen Gemeinden zuſtellen zu wollen.
Geliebte in Chriſto Jeſu, unſerm Herrn!
Das Reformationsfeſt iſt herangekommen und mit ihm naht ſich Euch der altel i beliebiger Höhe auf Wechſel, Waaren,
Freund, der Verein der Guſtab=Adolf=Stiftung und hält bittend die Hand auf, um ſichſ Golb Silber, Juwelen und Werthpapiere
Gaben der Liebe zu erflehen, damit er ſeine heilige Aufgabe, die Noth der evangeliſchen
Glaubensbrüder in der Zerſtreuung zu lindern, auch fürderhin unter Gottes Beiſtand, Vorſ = und Rückaufs=Geſchäft, Fahr=
erfüllen
könne.
Auf eine reich geſegnete Wirkſamkeit von 42 Jahren blickt der Verein nunmehr
zurück, und was in Gottes Namen, zur Ehre ſeines Sohnes, des Herrn und Königs 9227) Ein angehen'er Commis, welchen
unſerer theuren evangeliſchen Kirche, begonnen wurde, das hat mit ſeiner Gnade einen
fröhlichen Fortgang genommen und unſer Verein hat, unverrückt nach dem geſteckten Arbeiten bewondert iſt, ſocht auf hleſigem
Ziele ſtrebend, alle Anfeindungen und Anfechtungen überwunden und iſt zu einem Liebes=
bund
für die ganze evangeliſche Kirche geworden.
Der Geſammtverein hielt in dieſem Jahre ſeine Generalverſammlung in Stuttgart,
wo in ergreifenden Worten die Noth unſerer armen Glaubensbrüder uns vor die Seele
geführt, aber auch der innigſte Dank dargebracht wurde für die Hülfe, welche der Verein
ſo vielen Gemeinden gewährt hat. Auch unſer heſſiſcher Hauptverein hat Grund und
Urſache dem Herrn zu danken für die reiche Liebe, die ſich in ihm geoffenbart hat.
Im letzten Jahre kamen durch den Hauptverein und die einzelnen Zweig= und
Frauenvereine 16279 fl. 28 kr. 2 Pf. zur Vertheilung; 9 Frauenvereine verwendeten
allein 1654 fl.; zwei neue Frauenvereine in Oppenheim und Oſthofen ſind entſtanden.
Soll aber der Strom evangeliſcher Liebe fort und fort fließen und erquicken die
Armen in der Wüſte, ſo müſſen die Quellen und Bächlein in den einzelnen Gemeinden/
auch fernerhin ihre Waſſer ſenden und bewahrheiten das Wort: Gottes Brünnlein hat
Waſſers die Fülle.
Nun, geliebte evangeliſche Glaubensgenoſſen, wir ſind ſchon oft gekommen und 8284) Ein tüchliger Feuerſchmied und
haben gebeten: Kommt und helfet uns bauen am Werke unſeres Vereins! und ihr habt ein braver Junge können ſofort eintreten.
immer unſerer Bitte ein freundliches Herz und eine offne Hand gezeigt; ſo kommen,
wir auch jetzt wieder in einer Zeit, in welcher es gilt, den evangeliſchen Glauben zu
bekennen mit dem Wort und mit der That.
Wer darum ſeine Liebe zu unſerer evangeliſchen Kirche bethätigen will, der gebe nach
Kräften ſeine Gabe zu dem Verein der Guſtav=Adolf=Stiftung, welcher ſich die Auf=
gabe
geſtellt hat, evangeliſchen Glauben und evangeliſches Leben da zu erhalten, wo die=
ſelben
in Gefahr ſind verloren zu gehen und der Herr wird nach ſeiner Verheißung
Gaben und Geber ſegnen aus der Fülle ſeiner Gnade.
Der Verwaltungsrath.
9439)

E.
AE TTESUUT BS LAIS
dor lange Leit in dem Hause Steglehner in Frankfurt a. M. thätig
war und jetzt sein eigenes Geschätt daselbst besitzt, beehrt sich den
geschützten Damen von Darmstadt seine Dienste von Frankfurt aus er-
gebonst
anzubieten. Derselbe bittet für Bälle, Soireen, Brautfrisuren ete.
sich an seine Adresse zu wenden: Herrn Felx Rabatel, Neue
Schlesinger Gasse 12, L. Frankfurt a. M. Feinste und prompte Be-
dienung
sotort zugesichert.
19295
8860) Ein Schüler mittlerer Chaſſe in) 9192) Eine reinliche Lauffrau für Mor=
Penſion geſucht. Nachhülfe auf Wunſch. gens 79 Uhr geſucht.
Beſte Referenzen. Die Exp. ſagt wo?
Wendelſtadtſttaße 22, 2 Stiegen hoch.

9440) Die Jahresrechnung der lärael.
Religionsgemeinde dahier für 1873 nebſt
Urkundenband liegt vom 28. l. Mts. an
acht Tage lang zur Einſicht der Gemeinde=
Mitglieder in dem Großh. Bürgermeiſterei=
Büreau dahier offen.
Darmſtadt, den 26. October 1874
der Vorſtand der jeraelitiſchen Religions=
Gemeinde.
J. Buſchmann,
erpfiehlt ſich im Vergolden und Verſilbern
Art raſch und billig
9300)
Geld
in Geyer's Commiſſions=, Speditions,
gaſſe 99, 1. Stock, in Frankfurt a. M.
im Colonialwaarenfach, ſowie in Comptoir=
Platze oder Umgebung bei mäßzigen Anſprüchen
Stellung zu ſofortigem Eintritt. Adreſſeſt
zu erfragen bei der Exp. d. Bl.
9252) Ein ſolides Mädchen, das gut
kochen u. alle häuslichen Arbeiten verrichten
kann. wird zu einer elnzelnen Dame ſogleich
in Dienſt geſucht. Zu erfragen Rheinſtraß=
Nr. 23 parterre.
9283) Kraut wird in und außer den
Hauſe eingeſchnitten.
F. Lautermann,
gr. Kaplaneigaſſe Nr. 26.

Carl Walther, Saalbauſtraße 24
9301) Ein tüchtiger Kaufmann wünſch
ſeine freie Zeit durch Beſorgung der Büche=
und ſchriftlichen Arbeiten. bei hieſigen Ge
ſchäftsleuten gegen mäßiges Honorar aus
zufüllen. Näheres in der Redaction d. Bl
9302) Waldſtraße Nr. 23 werden Feden
zum Kräuſeln angenommen.
9303) Einen Lehrling ſucht
Chriſtian Walcker, Schreinermeiſter
Carlsſtraße Nr. 23.
9257) Glasabſchluß circa 240 en
hoch 290 Em. breit wird geſucht.
Eliſabethenſtraße 59.
9411
Geſucht.
Ein Logis mit 2 möblirten Zimmern od=
1 Zimmer mit Kabinet nebſt Bedienung.
Offerten erbittet man bei der Exp. de
Bl. unter gub Chiffre K. G. abzugeben.
9423) Ein in Beſſungen gelegen=
einföckiges
Wohnhaus mit etwazs heiz
baren Zimmern, Hof und Garten wird fi
den Preis von ca. 5000 fl. zu kaufen 9
ucht. Die Exped. ſagt von wem.

[ ][  ][ ]

ERAEUE SUUIAI GGAh
Jahrpkan vom 1. November 1874 ab.

I. Von Frankfurt nach Heidelberg.

II. Von Heidelberg nach Frankfurt.

Stationen. 3.
Perſon.
Zug.
.2.3. C 5. 7. 11. 15. 7.19.23 25. 27. 20. Stationen. 2. 4. 6. 78. 13. 14. 16. 20. 2426. 30. 32. Zug.
1.2. C Cour. Perſon.
Zug.
1.2.3Cl Schnell=
zug

L. II.Cl. Beſchleu
nigt. 3
1.2.3. Cl Perſonenzüge
I., I. II. Cl. Schull=
Zug
2.3. 6 Perſon.
Zug.
12.3.C Schne
Zug.:
1.2. 3. Perſonenzu
I. I. III. C. 19
laſſe. Schnel=
Zug.
1.2. 3. C Morgens. L Vormittags. Nachm. Abds. Nach Frankfurt. Abg. 5 45 81¾ 8 30 10 35 12 55 2 4 30 6 40 725 9 20 10 35 Heidelberg Abg. 3 45 540 9 15 12 20 1 15 3 104 40 15 10 Iſenburg 6 1 8 46 1 11 2 16 4 46 6 57 10 51 Friedrichsfeld 4 3 6- 9 35 12 37 1 35 3 27 4 555 20 2 Langen 6 12 8 57 121 2 27 4 57 7 10 7 48 11 3 Ladenburg 6 8 9 43 1 43 5 28 7 3 Egelsbach 6 18 9 4 2 34 5 4 17 18 Großſachſen 6 1, 9 52 1 52 5 37 43 G Arheilgen. 6 26 9 12 1 32 2 42 55 12 727 11 17 Weinheim, 4 21 6 2⁷₈ 10 2 12 55 2 3 45 547 53 Ank. 6 35 8 45 9 20 11 1 40 2 50 5 20 7 35 8 5 9 50 11 25 Hemsbach . 6 37 10 12 2 12 . 5 57 8
3 Darmſtadt. Abg. 6 45 8 50) 9 30 11 15 1 50 3 5 30. 8 15 10 Laudenbach 6 43 10 18 2 19 6 3 9
8 Eberſtadt=Pjung= Heppenheim. 4 37 6 50 10 25 2 26 6 10 8 16 ſtadt " 6 55 9 40 2 - 3 10 5 40 8 25 10 10 Bensheim Ank. 4 44 6 57 10 32 1 15 2 33 14 6 17 H5
3 25 3 Bickenbach=Jugen= Abg. 4 45 10 36 1 16 23 4 8 - 620 3 25 heim 9 50 9
2 3 20 5 50 8 35 Auerbach: 6) 10 42 2 42 625 8 31 Zwingenberg: 7 12 9 57 2 16 3 28 55 57 8 43 Zwingenberg 4 53 7 13⁄₈ 110 49 2 49 6 32 8 37 Auerbach 7 18 10 3 2 23 3 35 6 8 49 Bickenbach=Jugen= Bensheim Ank. 23
7 2
10 7 11 39 26 3 40 6 7 8 53 10 28 heim, 1720 10 57 2 57 6 40 8 44 Abg. 10 10 11 40 2 2 3 43 69 8 56 10 29 Eberſtadt=Pſung= Heppenheim 33 10 18 2 35 3 51 6 17 9 4 ſtadt: ; 8 7 30 9
11 3 9 65 8 55 Laudenbach 7 40 10 25 3 59 6 1 9 11 Darmſtadt Ank. 5 18 17 40 11 20 1 40 3 20 1 35 5 55 3 9 5 Hemsbach. 7 46 10 31 4 6 6 30 9 17) Abg. 5 25 5 40 50 8 40 11 30 1 45 3 30 4 45 6 7 15 9 15 Weinheim.. 7 56 10 41 12 251 4 16 6 40 9 27 10 48 Arheilgen 5 49 58 8 49 11 38 3 39 724 9 24 Großſachſen 5
8 10 51 4 26 6 49 9 3) Egelsbach: 5 58 8 5 8 56 11 45 3 47 2
7 8 9 31 Ladenburg 8 14 11- 3 5 4 35) 6 58 9 46 Langen, 6 6 8 12 9 3. 11 52 354 39 9 3) 10 50 Friedrichsfeld. 8 25 9 52 11 10 12 18 2 12 4 4 17 9 56 11 6 Iſenburg. 618 8 28 9 14 112 3 4 5 7 50 9 48 Heidelberg Ank. 8 40 105 11 25 12 30 5 25 5. 7 20 10 10) 11 20 Frankfurt. Ant. 6- 6 30 8 35 9 27 12 15 2 15 4 20 5 15 6 30 8 5 10 11 10 III. Nach Mannheim (im Anſchluſſe an obige Züge). IV. Von Mannheim (im Anſchluſſe an obige Züge) J. 5.7. 11. 15. 7. 19. 25. 127. 2. 6. 12. 114. 16. 20.24. 26. 30. Vormittags. Nachmittags. Abds. Nachts. Frühe. VM. Nachmittags Abds. Friedrichsfeld. Abg. 8 27 9 53 11 12 12 20 3 14 4 5. 7 10 11 Mannheim Abg. 3 40 5 499 1 12 20 1 15 3 5 4 30 5 7 10 Mannheim Ank. 8 40 10 8 11 30 12 35 3 30 5 107 20 1015 125 ⁵⁄ FFriedrichsfeld. Ank. 3 55 5 559 30) 1235 1 30 3 20 4 45 5 1517 25

Darmſtadt, im October 1874.

9441)

Direction der Main=Neckar=Bahn.

[ ][  ][ ]

1998

N 209

6D
vaElegeriderein.
Nuchdem die Statnten des Vereins von der letzten General=Verſammlung am
8. d. Mts. angenommen, ſowie die Beſtätigung Großherzoglichen Kreisamts dahier
erhalten haben, verſäumen wir nicht, hiermit nochmals alle Intereſſenten, welche nach
den beiſolgenden Aufnahmeparagraphen Mitglieder unſeres Vereins werden wollen, auf
das Freundlichſte zu erſuchen, ihre bezüglichen Anmeldungen noch im Laufe diefes
Monats bei Herrn Uhrmacher Armbruſt, Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 19, oder bei ſonſt
einem Vorſtands=Mitgliede perſönlich oder ſchriftlich vorbringen zu wollen.
Indem wir zugleich bemerken, daß diejenigen Mitglieder, welche nach dem 1. No=
vember
d. J. dem Vereine beitreten, ein Beitrittsgeld von 2 Mark zu eatrichten haben,
geben wir zur Vermeidung etwaiger Zweifel die auf die Aufnahme bezüglichen Para=
graphen
unſerer Statuten wie folzt bekannt:
Anfnahme können finden:
8 2. a) Als ordentliche Mitglieder: Jeder deutſche Soldat, welcher unbeſcholten
und brav ſeiner Milttärdienſipflicht Genüge geleiflet, bereits beabſchiedet, dem Reſerve=
oder
Landwehrverhältniß angehört und einen guten Ruf in ſeinen Civilverhältniſſen genießt.
b) Als außerordentliche Mitglieder: Diejenigen Perſonen, welche während dem
Feldzuge 1870-71 nachweielich einem Santtäts= oder Hülfsverein angehört haben.
Einem recht zahlreichen Beitritt ſieht daher gerne entgegen
9442)
Der Vorſtand.

G' AnerihAnOr Pro 188Z.
Kündigung pro 1. Januar 1875.
Serie IV.
Dollar 50. Nr. 1311 bis 4200,
100. 1367 6200,
500. 1787 5000.

1000. 1371 14900,
wovon wir den Iutereſſenten zur gefälligen Beachtung Kenntniß geben.
Gebr. Hemmerde,
9443)
Bankgeſchäft. Wilhelminenſtraße Nr. 5.

H ä u f e r
in den beſten Lagen, urit und ohne Beſchäfte, ſowie Herſchaftshäuſer mit ſchöncs
Dantenanlagen, Bauplätzs ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
1i
M. vreüftadt, Alexanderſtraße.

Verloren.
Am Freitag den 23. dſs. Mts. iſt in
der Nähe des Kirchhofs ein Gpazierſtock
von gelbem Rohr mit elfenbeinenem Kuopf
verloren worden. Wer denſelben Eſcholl=
brücker
Weg Nr. 1 hinbringt, erhält eine
angemeſſene Belohnung.
(9420

9444) Eine geübte Kleidermacherin wünſcht
noch Kunden anzunehmen. Zu erfragen
Neckarftraße 9 Manſarde.
9445) Eine hübſche Wohnung
mit 3 Zimmern und allem
Zubehör in möglichſter Nähe
des Karlshofs wird ſofort von
einer anſtändigen Familie zu
miethen geſucht. Näheres zu
erfragen bei der Exp. d. Bl.

9446) Ich mache hiermit die ergebene
Anzeige, daß ich von nun an mein Geſchäft;
für mich betreibe.
Achtungsvoll
Wilhelm Gaydoul, Schuhmacher,
Marienplatz 7.

9447)
Verloren.
auf dem Wege von der oberen Rhein=
ſtraße
über den Markt, Ludwigſtraße,
Eliſabethenſtraße, Wilhelminenſtraße,
Annaſtraße eine goldne Damen=
Uhr mit Fabriknummer 29430.
Der redliche Finder wird gebeten,
dieſelbe gegen eine gute Belohnung
Annaſtraße 42 abzugeben.

9448) Zwei anſtändige Arbeiter können
Koſt und Logis erhalten.
Große Kaplaneigaſſe Nr. 28.


p9
RATTTTTTTTTTTTAaa).
9449) 2 eiſerne Lefen und eine p=
14
Kinderbettlade mit Stroh= und d=
Seegrasmatratze für ein Kind bis zu
84
12 Jahren geeignet, ſind billig zu
verkaufen Waldſtr. Hl, 1 St. hoch.
p,
vuwvxATATX*
TAAxrzTThzo
9400) Ein halber Fauteuil=Platz iſt
abzugeben. Näheres in der Expedition.
9451) 1 oder 2 anftändige Herren können
Logis erhalten. Obergaſſe Nr 13.
A
E
G. L. BAWkévomp.,
Annoncen=Expedition
Central=Büreau: Fæankfurt a. M.
General-Agenturen an allen Hauptplätzen.
Tägliche directe Expedition von An=
zeigen
betreffend:
Aſſocjations=, Commanditär=, Agentur=,
Perſonal=, Arbeiter=, Stellen=, Woh=
nungs
= u. Kauf=Geſuche, Geſchäfts=
Veränderungen, Waaren=Empfehlungen,
Submiſſionen, Verſteigerungen, Ausver=
käufe
, Speditionen, Bank=Emmiſſionen,
Verlooſungen, General=Verſammlungen,
Eiſenbahn= u. Schifffahrts=Pläne ꝛc. .
an alle Zeitungen des In= u. Aus=
landes
.
Prompte discrete u. billige Bedienung.
Zeitungs=Catalog und Koſtenvoranſchläge
gratis=franco.
19452
NB. Die Entgegennahme van Offert=
briefen
geſchieht ohne Gebührenberechnung.
Ettrz
9454) Em ſchwarzer CachemtrAee.
wurf iſt verloren worden; man bittet ihn
bei der Expedition dieſes Blattes gegen an=
gemeſſene
Belohnung abzugeben.
Htädtiſche Gas-Controle.
contractliche Lichtſtärke: 20 Kerzen
auf 5 Cubikfuß Gasverbrauch per Stunde.
Der Kohlenſäuregehalt des Leuchtgaſes
darf 1 Procent nicht überſteigen.
Am 19. Octbr. 195 Kerzen Lichtſtärle.
20. 26.


23. 20
18. 0,70 Proc. Kohlenſäure
Darmſtadt, am 24. Octbr. 1874.
Der ſtädtiſche Gas=Controleur:
9453) Dr. Wilhelm Hallwachs.

In dem Großherzoglichen Holzmagazin
wirb gegen Vorausbezahlung abge=
per
Naummetz.
geben:
buchen Scheidholz I. Claſſe 6 fl. 40 kr.
kiofenn
4 fl. 40 kr.
Beſtelltaͤge: Dienſtag, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
Der an den Ueberbringer für einen Ranm=
meter
zu zahlende Fuhrlohn betrügt
Darmſtadt und Beſſungen 18 kr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Honzer.
).
p
Großherzogliches Hoftheater.
F. Dienstag 27. October. 15. Vorſt. im 2. Abonn.:
neu einſtudirt: Ein Sommernachtstraum.
Phantaſtiſches Luſiſpiel in 4 Abtheilungen von
Shakespeare überſetzt von A. W. Schlegel. Muſil
von Mendelsſohn=Bartholdi.

[ ][  ][ ]

Na 209.

1999

Vivla.
Erzählung von Levin Schücking.
(Fortſetzung.)

2.

Um hier eine Notiz über mich ſelbſt - eine perſönliche Be=
merkung
, wie der parlamentariſche Ausdruck lautet, vorauszuſen=
den
, ſo darf ich annehmen, daß meine Gedichte dem geehrten
Leſer bekannt ſind; entweder im Original oder durch die kriti=
ſchen
Journale, wenn mir hier auch zumeiſt das Schickſal wider=
ährt
, in den Ueberſchauartikeln, denzſogenannten Hinrichtungen
nit einem Dutzend Concurrenten zugleich abgethan zu werden.
Das hindert aber nicht, daß man täglich mein Autograph ver=
angt
; ja, ich bilde mir ſogar ein, daß ich ein hübſches Geſchäft
nit meinen Haaren hätte machen können, wenn ich ſie wie das
ransatlantiſche Kabeltau in Endchen verſchiedener Länge zum
Verkauf geſchuitten und meinen Verehrern in der Zeitung ange=
ündigt
hätte. Es iſt recht vergnüglich, ſo berühmt zu ſein. Es
chmeichelt immer, wenn man bei feierlichen Gelegenheiten aufge=
ordert
wird, die Feſthymne zu ſchreiben, und noch mehr, wenn
an hübſche junge Damen in Bädern oder auf den Dampf=
chiffen
in ſeine Gedichte vertieft ſieht.
Die Sache hat aber auch ihre Schaltenſeiten: es iſt ein
örender Gedanke, daß ſich die Welt dafür intereſſirt, wie man
ie Nachtmütze aufſetzt, und mit athemloſer Spannung zuhört,
enn Jemand ihr aus einander ſetzt, wie man ſein Frühſtück zu
erzehren pflegt. Es iſt leicht begreiflich, daß es Dinge gibt,
ie ein ſolider Menſch, wie berühmt er auch ſei, doch privatim
bzuthun liebt - nachdem die Kerze der Publicität ausgeblaſen
1 und ohne daß das große Publicum durch's Schlüſſelloch blickt.
nd doch bin ich nie im Stande geweſen, Dinge dieſer Art in
ollſtändiger Gemüthsruhe abzumachen. Es gibt ein nervöſes
ewußtſein, merkwürdig zu ſein, welches einen berühmten Dichter
ch zu Bett legen, aufſtehen, die Hände waſchen lußt, als wenn
18 ganze Publikum des Stadttheaters an der andern Seite des
aſchtiſches ſäße.
Und dann - vielleicht weil meine Gedichte ſo merkwürdig
enswahr und charakteriſtiſch ſind - hat es mir nie gelingen
ollen, die Leute zu überzeugen, daß ich nicht jede Zeile, die ich
ſchrieben, vollſtändig ernſt gemeint habe. Ich bin keine Ver=
iſene
Seele;" aber kann ich dem Schmerzensſchrei' eines ſol=
en
unglücklichen Weſens nicht einen poetiſchen Ausdruck geben
nn ich Luſt habe, ohne daß ich ſelbſt damit indentificirt werde ?
eine Möglichkeit! Kann ich nicht in einen lyriſchen Erguß die
Plage des invaliden Arbeiters bringen 2 Unmöglich; denn wenn
es thue, bringt die nächſte Journalnotiz über mich die bio=
aphiſche
Mittheilung, daß ich nach ſicherem Vernehmen mich
8 den traurigſten Lebensverhältniſſen in die Höhe gearbeitet
d urſprünglich ein jugendlicher Verkäufer von Gypsfiguren,
tenden Knaben und mit dem Kopfe wackelnden Katzen geweſen,
ſen Talente zufällig unter den folgenden höchſt merkwürdigen
uſtänden zuerſt entdeckt ſeien ꝛc. Und dann gibt es keine hhſte=
che
junge Dame, die mich nicht verehrt als den Träger des
abenſten und himmliſchſten Seelenſchmerzes, wegen der rühren=
1 Liebesſeufzer, die ich, der glückliche Gatte und Vater, heuchle=
cher
Weiſe in Vers und Reim gebracht.
Alfred Hellborn! Unſterblicher Sänger! Ich weiß wahr=
tig
nicht, ob ich Dich wegen dieſes Deines Ruhmes ein un=
ickliches
Geſchöpf nennen ſoll oder nicht. Aber von allen übeln
lgen, die der Ruhm hat, kam ſicherlich keine je an Schrecklich=
der
gegenwärtigen gleich. Ein Frauenzimmer, für deſſen
ptus Dein Genius die volle Verantwortlichkeit trägt, kommt
* Dich, will eine völlig unbeſtimmte Zeit lang bei Dir blei=
, und dabei fortwährend in der Stellung der Anbetung ver=
xen
!
Ich konnte vorgeben, meine Frau habe kein Fremdenzimmer
1 Aber was half das? Hatte ich nicht Schwarz auf Weiß
cken laſſen:
Wie ſütß iſt, ſchlaſen in freier Luft,
Den Mondſchein um Euch und Roſenduft!
Die junge Dame war deshalb vielleicht ganz gefaßt darauf,

mich ohne landesübliche Roßhaarmatratzen und Plümeaus zu
fiuden, auf irgend einer Gartenbank die Nächte zubringend.
Es konnte ſein, daß meine Frau nicht ein Stück Kaffeekuchen im
Hauſe hatte - eine Demüthigung, welche nebenbei geſagt, in
Frau Hellborn's Vorſtellung unter allen Bitterkeiten dieſes irdi=
ſchen
Lebens ihres Gleichen nicht hat. Was verſchlug das
wieder:
Die Walderdbeere ſoll Nahrung uns ſein,
Unſer Tiſch der bemooſte Felſenſtein
Hatte ich das nicht ſelber geſchrieben? Sicherlich, es gab
kein Mittel, die junge Dame abzuſchrecken!
Dieſe Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich meine
Beete jätete. Es war beinahe Mittag, ich war bis zum dritten
Beet gekommen, ohne den Entſchluß zu einer entſchloſſenen That
gefaßt zu haben.
Ich erhob mich, um mich von der ſchmerzlichen Ermüdung
meines gebückten Rückens zu erholen, als ich Herrn Hellborn den
jüngern, einen hoffnungsvollen jungen Mann, der die Ehre hat,
mein Neffe zu ſein, wahrnahm, wie er durch den Garten daher=
flanirt
kam - er war auf mehrere Wochen zum Beſuch bei
mir, ſeiner Geſundheit wegen. Die Geſchichte des jungen Men=
ſchen
war eine traurige. Er hatte als der älteſte Sohn reicher
aber ehrlicher Eltern aus einer Umgebung des höchſten Lurus
ſich aufgeſchwungen zu einer ſehr ehrenhaften Stellung unter den
gebildeten Männern der Geſellſchaft. Durch eiſerne Energie hatte
er die Nachtheile und Hinderniſſe des Reichſeins überwunden und
war ein angeſtrengt arbeitender, eifriger, nützlicher Burſche ge=
worden
. Obwohl die Verhältniſſe ſeiner Familie ſo waren, daß
ich ſie gekannt habe, genöthigt, von Auſtern und Gänſeleberpaſteten
faſt die ganze Woche hindurch ſich zu ernähren, während ihre
einzige Vorrichtung, ſich vor der Kälte eines ſtrengen Winters
zu ſchützen, in einigen wenigen ſchwarzen, giftdunſtigen Löchern
im Parketboden ihres Salons beſtand, - war mein Neffe ein
ſtarker, geſunder und hübſcher Burſche geworden. Ein auffallen=
der
Beweis, was männliche Entſchloſſenheit wider alle Hemm=
niſſe
des Schickſals auszurichten vermag!
In der letzten Zeit aber hatte eine ſchlimme Trübſal ſeine
ſtille Seelenruhe überſchattet. Er ſtand offenbar im Stadium
jener kleinen Geiſtesſtörung, jener Periode des Zahnens bei dem
großgewordenenen Kinde - der erſten Liebe. Und es erging
ihm dabei ſehr ſchlecht. Es griff in ſolchem Grade ſeinen Appetit
und ſeinen Schlaf an, daß ſeine Eltern dachten, meine Landluft
würde eine erſprießliche Veränderung für ihn ſein, und ſo hatten
ſie ihn mir zuſpedirt, mit der Aufgabe, ihn zu amüſiren, bis die
Saiſon der Seebäder da ſei, wohin er im hohen Sommer gehen ſollte.
In dem Augenblick, wo ich meinen Neffen Arthur nun da=
herſchlendern
ſah, kam mir ein Gedanke. Konnte nicht das Stu=
dium
dieſes intereſſanten zu erwartenden Frauenzimmers einen
zerſtreuenden Einfluß auf ihn ausüben ? Konnte er nicht zu der=
ſelben
Zeit mich von der mir bevorſtehenden Prüfung befreien
und für ſich ſelbſt durch die Analyſe des Phänomens eine ge=
ſunde
Beſchäftigung gewinnen?
Einherwandelnd mit verſchränkten Armen und einem Antlitz
voll der anmuthigſten idhlliſchen Melancholie trater an mich heran.
Er nahm mich nicht eher wahr, als bis er auf meine beſten
Fruchtpflanzen getreten; da ſah er mich und fuhr zurück.
Arthur, ſagte ich, Du weißt vor Langeweile nicht
zu bleiben in dieſer ländlichen Stille, geſteh es nur, mein Jungel
Die Wahrheit zu ſagen,/ verſetzte er, es iſt richtig, ganz
ungeheuer richtig.
Ich dachte es mir. Nun, es iſt vollkommen natürlich.
Deine ganze trübe Lebenslage erklärt es. Du erblickſt ein auf=
fallend
hübſches Mädchen auf dem Muſikfeſte; ſie erwiedert Deinen
geblendeten Blick mit einem kühnen Augenaufſchlag, dem ein Er=
röthen
folgt; Deine Seele badet ſich in ihrem Anblick, bis der
letzte Accord aus dem Tannhäuſer dahinſtirbt; jeder von Euch
C
geht nun ſeines Weges; Ihr ſeht Euch nie wieder; aber ihr Bild
iſt unauslöſchlich und der Schluß, daß Ihr für einander geſchaffen
ſeid, daß Eure Eeiſtenz durch einander bedingt iſt, ſteht mathe=
matiſch
feſt. Landluft, friſches Gemüſe, meine Geſellſchaft, Ver=
meidung
der Abendluft, es will Alles nichts dagegen helfen. Iſt
dem nicht ſo ?
(Fortſ. .)

[ ][  ]

2000

N 209

Mittheilungen aus Stadt und Land.

Das Großh Regierungsblatt Nr. 51 vom 26. ds. enthält: 1) Po=
lizei
= und Gebühren=Ordnung für den Hafen zu Bingen. - 2) Ordensver=
leihung
. - 3) Namensveränd.1ung. - 4) Ertheilung von Erfindungs=
patenten
. - 5) Dienſtnachrichten. - 6) Dienſtentlaſſung. - 7) Verſtzung
in den Ruheſtand. - 8) Concurrenz=Eröffnungen.
Nach dem Reichsanzeiger; wulden Otto, Hauptm. und Platz=
major
in Darmſtadt, die Genehmigung zum Tragen der Unif. des 3. Großh.
Inſ.=Regts. Nr. 117, unter Stellung la guite dieſes Regts. ertheilt,
v. Eſebeck, Port. Fahrr. vom 1. Großh. Inſ.=Reg. Nr. 115. zum Sec.
Lt. Plaßge, Limann, Unteroff. von demſ. Reg, zu Port.=Fähnrs.,
Müller, Seitz. v. Rode, Port.=Fähnrs. vom 2. Großh. Inf=Reg
Nr. 116, Hoffmann, Schraub Friedrich, Port. Fähnrs. vom 4.
Großh. Inf.=Reat Nr. 118. zu Sec.=Lts. beſoͤrdert Sartorius, Pr. Lt.
vom 3. Großh. Inſ.=Reg. Nr. 117 zum Hauptmann und Comp=Chef be=
ſördert
. Gervais, Pr. Lt., bisher im See=Bat., in daſſelbe Reg. ver=
ſetzt
. Der außeretatsmäßige Sec.=Lt. Baltz vom Großh. Feld.=Art.=Reg
Nr. 25. zum Artillerieofficier ernannt. Lubbers, Haupim. vom 4. Grofh.
Inf.=Reg. Nr. 118 von ſeinem Commando als Adjut. der 61. Inf.=Brig.
enibunden. Vertram, Hauptm. und Comp=Chef im Inf.=Reg Nr. 68.
als älteſter Hauptm. in das 2. Großh. Inf.=Reg. Nr. 116 verſetzt.
Vetter, Vice Feldw. vom 1. Bat. Ldw=Regts. 118. zum See.=Lt. der
Roſ. des Feld=Art=Reats. beſördert.
An dem Fackelzug welcher dem neugewählten Bürgermeiſter
der Reſidenz. Herrn A. Ohly, gebracht wurde, hatten ſich über 600 Theil=
nehmer
betheiligt, worunter Vertreter der Bürger= und Einwohnerſchaft
ſämmtliche ſtädtiſche Beamten, die Mitglieder der Turngemeinde, die Turner=
feuerwehr
, das Feuerwehreorps der Heſſ. Ludwigsbahn und die Geſang
vereine Mozart, Liedertafel, Liederzweig, Melomanen, Sängerluſt und
Teutonia. Vor der Wohnung des Gefeierten wechſelten 2 Muſikeorps mit
den Vorträgen der Geſangvereine ab. Ein Mitglied des Comites gab den
Sympathien der Verſammlung für Herrn Bürgermeiſter Ohly Ausdruck
und hielt derſelbe, nachdem er noch von einer Deputation in ſeiner Woh=
nung
begrüßt, aus dem Fenſter derſelben nachfolgende Rede, die lebhaften
und ungetheilten Beifall fand,
Verehrte Mitbürger! Als ich vor 22 Jahren zum erſtenmale den Boden
dieſer Stadt betrat, da habe ich nicht ahnen können und in den beſcheidenen
Räumen meines Elternhauſes iſt es mir an der Wiege nicht geſungen worden,
zu welch hohem bürgerlichen Ehrenamt die Vertreter dieſer Stadt mich einſt
berufen würden, und als ich mich ſpüter als Anwalt dahier niederließ und
neben meinem Beruf nach manchen Richtungen hin im öffentlichen Leben thätig
wurde, bin ich ebenſowenig von dem Streben nach üußerer Ehre geleitet
worden, vielmehr lag meinem Handeln ſtets der Gedanke zu Grunde, daß der
Menſch innerhalb der bürgerlichen Geſellſchaft nicht ſich allein, ſondern auch
der Geſellſchaft gehört und daß ein ſittliches Gemeinweſen nur dann beſtehen
und gedeihen kann, wenn der Einzelne nach Kräften auch für das Wohl
ſeiner Mitmenſchen thätig iſt.
Mitbürger! Alle diejenigen Männer dieſer Stadt, welche ſich für meine
Wahl zum Bürgermeiſter intereſſirten, wiſſen, daß ich mich ihnen gegenüber
anfänglich a blehnend verhielt und mich ſchließlich erſt nach ſehr ernſten
Erwägungen zur Annahme einer Candidatur entſchloſſen habe. Auch nach der
Wahl und ſelbſt dann noch als der größte Theil derjenigen Herrn Stadtver=
ordneten
, deren Stimmen auf einen andern Candidaten gefallen waren, mir in
ehrenhafteſter und liebenswürdigſter Weiſe ihre Sympathie und Unterſtützung
zugeſagt hatten, hat mich die Frage der Annahme der Wahl die ſchwerſten
inneren Kämpfe gekoſtet. Heute aber ſind dieſe Kämpfe entſchieden, heute und
Angeſichts der wahrhaft überwältigend herzlichen Beglückwünſchung, welche Sie
mir darbringen, erkläre ich freudeerfüllten Herzens und mit dem Stolze des
Bürgers, an den ein ſo ehrenvoller Ruf ſeiner Mitbürger ergangen iſt: ja ich
will Euer Bürgermeiſter ſein und von dem Tage an, wo die Gnade Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs meine Vahl beſtätigen wird, meine ganze Kraft und
Thätigkeit ungetheilt nur dem Wohl der Stadt widmen, die ich in dieſer Stunde
im Geiſt an mein Herz drücke! Mitbürgerl Ich trage das volle Bewußtſein
der großen Anforderungen, welche man an mich ſtellen und der Verantwort=
lichkeit
, welche an mich heranwachſen wird, in mir und ich fühle auch wohl,
wie viel mir für mein ſchweres Amt noch fehlt und wie ſehr mir namentlich
der reiche Schatz von Erfahrungen und Kenntniſſen in der ſtädtiſchen Verwaltung
abgeht, welche meinen in Ehren ergrauten vortrefflichen Amtsvorgänger zieren.
Haben Sie aber Vertrauen zu meinen Geſinnungen und zu meinem redlichen
Willen. Ich ſtehe in meinen politiſchen Anſchauungen durchaus auf dem
Boden der großen nationalen Errungenſchaften, welche der ſiegreiche Kampf
gegen den Erbſeind unſeres Vaterlandes und ſeiner Freiheit und Größe uns
gebracht hat. Ich ſtehe ehrlich und treu zu Kaiſer und Reich, aber ich ſteh=
eben
ſo feſt und unerſchütterlich treu zu unſerem engeren Vaterland und zu
ſeinem erhabenen Fürſtengeſchlecht, welches ſtets Freude und Leid mit ſeinem
Volke getheilt hat und mit ihm und dieſer Stadt unlösbar verbunden iſt.
Die Grundſätze, welche die Leiter unſerer öffentlichen Angelegenheiten in Geſetz=
gebung
und Verwaltung auf dem Gebiete des Staats, der Kirche, der Gemeind=
und Schule bethätigen, ſind auch die meinigen. Die geregelte Selbſtverwaltung,
welche den Städten durch eine weiſe Geſetzgebung verliehen worden iſt, gedenke
ich ausüben zu helfen mit der Mäßigung, welche allein Erfolg und Dauer
ſichert und im Einklang mit den ehrenfeſten und tüchtigen Männern, welche
das Vertrauen der Bevölkerung zu Stadtverordneten erwählt hat. Keine
Leidenſchaft, keine politiſche oder religiöſe Parteirichtung, kein confeſſioneller
Unterſchied ſoll meine Amtsthätigkeit beeinfluſſen, kein Theil der Stadt ſoll
mir nachſagen können, daß er in gerechten Anforderungen eine Zurückſetzung
durch mich erlitten hätte gegen einen anderen; jede dem Wohl meiner Mitbürger

gewidmete Unternehmung will ich nach Kräften ſtützen und fördern. In dieſem
Geiſte laſſen Sie uns Alle, ohne Unterſchied des Standes und Berufs rüſtig
und unverdroſſen arbeiten an der Fortentwicklung eines geſunden, friſchen
und lebenskräftige Früchte tragenden großen Gemeinweſens welches durch die
That beweiſt, daß es die den Städten eingeräumte Selbſtſtändigkeit in der Ver=
waltung
ihrer Angelegenheiten verſteht und richtig zu benutzen weiß. Zum
Schluß aber laſſen Sie mich meinen aus tiefbewegtem Herzen kommenden
Dank ausdrücken in dem Ruf: Unſere theure Stadt Darmſtadt
lebe hochl
6 Heute Dienstag) ſteht der 24jährige, ledige Wilh. Beſt Maurer
von Darmſtadt unter der Anklage, daß er in der Nacht vom 28. bis
29. Juni dſs. J. dahier den G. Merkel durch mehrere Meſſerſtiche vor=
ſätzlich
an ſeinem Körper verletzt hat und daß dadurch der Tod des G. Merkel
verurſacht worden iſt, vor den Geſchwornen. Nach dem Reſultate der Un=
terſuchung
hatte der Angeklagte, der zwar als ein gutmüthiger, jedoch ſehr
roher und jähzorniger Menſch geſchildert wird, etwa 8 Tage von dem hier
in Rede ſiehenden Vorſall mit dem Getsdteten auf der Straße ein Rencontre
bei dem er Sieger blieb und in Folge deſſen, wohl nicht ganz mit Unrecht
erwarten mußte, daß M. ihm auſpaſſen und Vergeltung üben werde. Am
Abend des 28. Jun, einem Sonntage hatte der Beſchuldigte das elterliche
in dem Löffelgäßchen gelegene Hauſe verlaſſen, in der Achen'ſchen Wirth=
ſchaft
gezecht und ſich gegen 12 Uhr allein nach in der Richtung nach
Hauſe entfernt, ein Gleiches that der Getödtete und ſein Freund G. Erb,
die jedoch aus einer andern Witthſchaft kamen. - An dem Bütten'ſchen
Hauſe ſand das Zuſammentreffen beider Gegner ſtatt und wird der Ver=
lauf
des Vorfalls von Erb dem einzigen directen Zeugen, und dem Beſchul=
digten
ſehr verſchieden geſchildert. Beſt gab anſänglich an, daß er zuerſt
von Merkel zweimal mit deſſen Stock geſchlagen, worauf er in großer Wuth
gezogen und die Stiche gegen M. geführt, ſich hierbei auch an ſeiner Hand
verletzt habe, ünderte jedoch im Laufe der Unterſuchung dieſe Angabe dahin
ab, daß ihm M. und E. aufgelauert. Erb hingegen ſtellt die Sache ſo
dar, Er und ſein Freund ſei langſam das Löffelgäßchen hinabgegangen,
als ihnen plötzlich eine Peiſon, indem ſie alsbald den Beſchuldigten erkannt
mit ſtarken Schritten nachgeeilt, ſie geſtellt und einen glänzenden Gegen=
ſtand
, den er für ein nicht göffnetes Meſſer erkannte in ſeiner Hand hal=
tend
, geſagt habe: Wollt Ihr was Lu worauf er (E geſagt: Wilhelm ich
bitte Dich, laß Dein Meſſer ſtecken. mach kein dumm Zeug. Darauf hin
habe B. ohne ein Wort zu ſagen, ſein Meſſer gezogen, ſei auf M. losge=
gangen
, der ſeinen Stock erhoben, einige Schritte retirirt und dann mit den
Worten Georg ich ſterbe; an der Wand zuſammengeſunken ſei, worauf
der Beſchuldigte noch geäußert: Das iſt mir einerlei Daß indeß M.
nicht geſchlagen will Zeuge bei ſeiner Beſtllrzung und der Dunkelheit nicht
behaupten, 1äumt ſogar die Möglichkeit ein und wird hierin auch gewiſſer=
maßen
durch andere Zeugen unterſtützt. Der Geſtochene wurde von ſei=
nem
Freund nach Hauſe geführt, konnte jedoch nicht mehr ſprechen und
erlag ſehr bald ſeinen Wunden 3 tiefe abſolut todtbringende Stiche in die
Bruſthöhle. Der Thäter wurde bald darauf im Zimmer ſeiner Familie
verhaſtet und lioferte ſogleich mit dem Beme=ken, daß er M. nach voraus=
gegangenem
Stieite geſtochen, das Meſſer ab mit dem er die blutige That
verübt. Die Verhandlung wird längere Zeit in Anſpruch nehmen.
- In der Verſammlung der Stadtverordneten wurde die Penſions=
frage
erledigt und zwar einſtimmig durch den Beſchluß, daß der Ruhegehalt
für die erſten 4 Jahre auf 1200 fl. frſtgeſetzt wurde, mit dem Zuſatz, daß
für jedes weitere Jahr bis zum 12. je 50 fl. zugefügt werden; der Ruhe=
gehalt
, für den Fall Herr Ohly zwölf Jahre lang als Bürgermeiſter amtirt
und dann nicht wieder gewählt wird, wurde auf 2100 fl. per Jahr beſtimmt.
Heir Ohly erſchien in der Verſammlung und erklärte ſich mit dieſen
Feſtſetzungen einverſtanden.
(M. 3.)
6 Der große Woog erhält ſchon ſeit laͤngere Zeit durch den Darm
keinen Zufluß mehr, denn das wenige Waſſer, welches er noch liefert dient
nach vorausgegangener Filterung in der Sammelſtube auf der Beſſunger
Nachtweide, ſunfern des neuen botaniſchen Gartens) zur Speiſung der in
die Neuſtadt führenden Leitung, die ohne dieſe Maßregel nahezu vollſtändig
trocken gelegt ſein de.
0 Die vielen, erfolgloſen Klagen der Feld und Gartenbeſitzer übe=
den
gegen früher in nie geahntem Maße geſtiegenen Frevel haben in
der allerneuſten Zeit mehrfach den Efolg gehabt, daß man ſich zur Selbſt=
hülfe
entſchloß und ſolche ohne Anſehen der Perſon nachdrücklichſt zur Gel=
tung
zu bringen gewußt. hat.
0 Die Ventilationsvorichtungen in dem Juſtizgebäude erweiſer
ſich mit jedem Tag mehr als durchaus ungenügend und iſt eine durchgreifend=
Abhülſe, insbeſondere in dem Schwurgerichtsſaal, in erſter Linie ein drin
gendes Bedürfniß, wie Jedermann anerkennen wird der längere Zeit i
dieſer Lokalität verweilt hat.
Güterſchaffner Kohl aus Mainz fiel am Sonntag Abend in de=
Nähe des Viaducts von dem von Worms kommenden Güterzug und wurd=
ihm
hierbei der linke Fuß von dem Lauſbrett derart gequetſcht, daß er in
das ſtädtiſche Hoſpital verbracht wurde, woſelbſt geſtern die Amputation an
Unter chenkel vorgenommen werden mußte.
Worms. 24. Oct. Der Commandeur des Großh. Heſſ. Infanterie
Regiments Nr. 118, Herr Oberſt v. Tſchirſchky, erhielt auf Nachſuche=
die
Abſchiedsbewilligung mit Penſion.
W. 3.
Nach einem Berichte der Frankfurter Handelskammer an die K
Regierung in Wiesbaden ſind zur Einlöſung des in Frankfurt vorhandene=
ſüddeutſchen
Geldes 29½ Millionen Mark nöthig.
Gießen, 24. Oct. Der des Mordes an dem Hülfsbahnwärter Schäſe
von Lang=Göns dringend verdächtige Bahnwärter Weiß hat ſich heut
Nacht im hieſigen Arreſthauſe erhängt.

Redaction und Verlag. L. C. Wittich'ſche Hofvuchdruckerei.