SvUösvG OOONI
Abonnementspreis
=fl. 48tr jätzrlich ins! Bringeclohn.
Auswaͤrts werden von allen
Poſt=
ämtern Beitellungen
enigegengenom=
men zu 19 ir pro Qua-täl inek Poſt= und Bäſellgeoblbr
rug- und Anzeigeblatt
131 Jahrgang.
Amlliches Grgan für die Behannkmachungen des Groſherzoglichen Treigamts Darmſtadl.
Austab=
weden angenämmin in Darmſta
vor der Ekpedition Ni.cd. it er 2s
in Beſſungen von Friedr. Biößer.
Friedrihsür r 7 zowie auswäkts
vor allen ſoliden Annoncen=
Ewpe=
diſionen
Ns. 4 4
onneräag Hen 23. Juli
LGT4.
Büchker- und Ketzger=Feilſchaſten in Beſſunzen vom 20. bis 26. Juli 1874.
Hemilſchte; Brod 21 Lilogr ſaus ½½ Weiß= 28
desgleichen 1½ „ ſu. 16 Roggeum. 14
Loggenbrod 2½ „ ſaus ⁄ Kern= 26
desgleichen
„ . ³4 Roggenm. 13
Gemiſchtes Brod in kleinen Laiben
Vaſſerweck
Milchbrod.
Schweineſchmalz
28 kr.
ansgelaſſenes
24 „
Schwartenmagen
28 „
Bratwurſt
28
20
Leberwurſt
Blutwurſt
20 „
Gemiſchte Wurſt
8
22
Kalbfleiſch
Cammelſſeiſch
22 „
„
.
Csza.gn;
fID.
Hofunnene Sachen.
Im Laufe der letztvergangenen 8 Tage ſind nachverzeichnete gefundene Gegenſtöͤnde hier angezeigt beziehungsweiſe abgegeben worden:
1) ein Lederriemen und ein Buch, das Vollsſchalweſen betr., — 2) ein Po-temonnaie mit Inhalt, - 3) ein kleiner Hund
zugelaufen, — 4) eine Baomſägs, - 5) ein weißes Taſchentuch, - 6) ein Chigron, - 7) elne Schürze,. - 8) meyrere
Theile von einer Nähmaſchine, — 9) ein Canarienvogel zugeflogen, — 10) ein Shwülchen, Arbeitstäſchchen und ein Riemchen, -
11) eine große eiſerne Kette, - pos. 2, 3, 6, 7, 8, 9 und 10 befinden ſich im Verwahr der Finder.
ri8 Rigenthümer werden aufgeforhert, ſich zur Begründuug ihrer Anſprüche innerhalb 4 Wochen um ſo gewifſer zu meiden
gis zuriſt nach Vorſahriſt der Armenordnung überz dieſe Gegenſlänide verfügs bgerden wird.
Derntsadi, am 21. Juli 1874.
Großherzogliche Polizei=Verwaltung der Haupt= und Neſidenzſtadt Darmſtadt.
Vreſenias, Polizei=Commiſſür.
nzs
Eezair.
Betr.:
Errichtung einer Gedenktafel in der hieſigen/
ſS.
Stadtkirche für die im Feldzug 1870-71 gebliebenen
Orts=Angehörigen.
Nach dem Stand der Herſtellungs=Arbeiten an rubricirtem Denkmal ſind nunmehr
die Namen von uns anzugeben, welche die Gedenktafel tragen ſoll. Ein deßfallſiges
Verzeichniß war früher ſchon einmul von uns offengelegt. Im Intereſſe der
Deutlich=
keit der Aufſchriften muß aber, da für jeden Namen blos eine Zeile Raum verwendet
werden kann, eine Ahkürzung in der Bezeichnung der Chargen intreten. Es wird z. B.
nicht heißen können: N. N. Hauptmann in der zten Compagnie des .. . . . .
Regi=
ments und Compagnie=Chef ꝛc., ſondern nur: „A. A, Hauptmann, gefallen 18. Auguſt
1870 bei Gravelotte; ꝛc. Wir haben ein dem eniſprechendes neues Verzeichniß ange
fertigt und kann daſſelbe von Donnerſtag den 23. d. Mts. bis Dienſtag den 28. d. M.
je Varmittags auf unſerm Bürezu eingeſehen und etwaige Reclamationen gegen die
Art der Aufzeichnung daſelbſt vorgebracht werden.
Mit Ablaaf dieſer Friſt wird daſſelbe an die Marmorſchneiderei abgegeben.
Darmſtadt, den 20. Juli 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
3474)
Fuchs.
Eain.
Ea=
EtSie
Rrctre
5219) Oeffentliche Aufforderung.
Ar. Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
des Schloſſermeiſters Philipp Hauff
zu Darmſtadt den formellen Concurs erkannt
hat, werden deſſen ſämmtliche Gläubiger
hierdurch aufgefordert, Forderungen und
Anſprüche jeder Art an denſelben im Termin:
Donnerſtag den 27. Auguſt 1874,
Vormittags 9 Uhr,
bei dem unterzeichneten Gerichte —
Amts=
zimmer Nr. 5 — anzuzeigen, ſowie etwa
beanſprucht werdende Vorzugsrechte geltend
zu machen, bei Meidung des anſonſt
ſtill=
ſchweigend eintretenden Ausſchluſſes von der
Concursmaſſe. Im Termin ſoll ein
Arrange=
ment verſucht, eventuell üher die Veräußerung
der zur Maſſe gehörigen Immobilien und
ſonſtigen Maſſe=Objecte, ſowie über alle
ſonſt ſich ergebenden Punkte Beſchluß gefaßt
werden, und wird von allen nicht
anweſen=
den oder nicht gehörig vertretenen Gläubiger
deren Beitritt zu den Beſchlüſſen der
Ma=
jorität der Erſchienenen angenommen werden.
Darmſtadt, den 1. Juni 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. Gr. St.=R.
Weyland,
Vogel,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
362
1342
E I4I.
Verſeigerungen.
Hafer=Verſteigerung.
Freitag den 24. d. Mts., Nachmittags
3 Uhr, werden in der Großherzogl. Anlage
Marienhöhe (Gemarkung Eberſtadt) 5½
Mor=
gen Hafer parzellenweiſe auf dem Halm
verſicigert.
Darmſtadt, den 22. Fuli 1874.
Großherzogliche Hofgaͤrtnerei Mathildenhöhe.
Göbel.
6475)
Gras=Verſteigerung
im Großherzoglichen Hofgarten zu Beſſungen
Samſtag den 24. Juli, Vormittags um
11 Uhr.
Beſſungen, den 22. Juli 1874.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen II.
6476
Noack II.
Heugras=Verſteigerung.
Nächſten Freitag deu 24. Juli,
Nachmittags 5 Uhr,
wird das Heugras von meinen Wieſen in
Scheftheim, loosweiſe, an Ort und Stelle
verſteigert. Zuſammenkunft um 4½ Uhr
am Bernhards Brünnchen.
6318)
P. J. Har.
Bekanntmachung.
Dienſtag den 28. Juli d. J.
Vormittags 10 Uhr,
werden die der Georg KlierIV. Wittwe
dahier zuſtehenden Immobilien, und zwar:
Flur. Nr. ⬜Klftr.
1 3319 339 Hofraithe,
Heidel=
bergerſtraße,
1 3308 43)7 Wirthſchaftsgarten
daſelbſt,
8 194 236 Acker vor der
Sau=
bach,
oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert.
Wir bemerken noch hierzu, daß ſich die
Hofraithe, welche neu erbaut iſt. zum
Be=
trieb für jedes öffentliche Geſchäft eignet.
Beſſungen, den 14. Juli 1874.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
631D).
Demmel.
Bekanntmachung.
Auf Verfügung Großherzoglichen
Stadt=
gerichts werden die zur Concursmaſſe der
Firma Fr. Reil in Beſſungen gehörigen
Immobilien, nämlich:
Fl. Nr. ⬜Klftr.
1 287 127⁄₁₀ Hofraithe,
Ludwig=
traße,
1 281 1844
Grabgarten daſelbft,
ſowohl in Parzellen wie im Ganzen auf
hieſigem Rathhaus
Dienſtag den 11. Auguſt 1874,
Vormittags 11 Uhr,
öffentlich verſteigert und klann der betreffende
Meßbrief bei unterzeichneter Stelle
einge=
ſehen werden.
Der Zuſchlag wird ſogleich unbedingt
ertheilt.
Die ſehr geräumige Hofraithe mit aus=/
gedehnten Gebäulichkeiten eignet ſich
vorzüg=
lich zu jeder größeren Fabrik oder ſonſtigem
bedeutenden Geſchäftsbetrieb.
Beſſungen, den 14. Juli 1874.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
6477)
Demmel.
Erreriiza.
Arseisrdr zr.
Feilgebotenes.
1383)
Vorhänge=Gallerien
im Gold und Holz empfiehlt in großer
Aus=
wahl W. Bchuldt, Schulſtraße 1.
4
31Damlch u
täglich zu haben. Buttermilch
Dienſtag. Donnerſtag und Samſtag.
Landwehrweg 43 im 2. Stock.
4767)
WaimD.
26 kr. Deidesheimen 28 „ Erbacher 34 „ Rüdszheimer 42 „ Opranheimer 48 „ Hoebheimer 52 „ Harcebrunnar 1 fl. „ Rsordoann Hedvo
36 „ „ 42
8t. Julien „ „ St. Emilion 46 „ „ Chät. Hargauz 58 „ dEaux 1fl. 6 „ 1 fl. 26
Rheinwein-Honagenx „
Sherry, Portwein, Madeira ete.
Bei Entnahm von je 12 Flaſchen 3 kr.
ver Flaſche billiger, empfiehlt in beſten
Qualitäten.
Rudoll Soligmann, Weinhdlg.
Eliſabethenftr. 62.
NB. Obige Preiſe verſtehen ſich incl.
Flaſche, bei deren Rückgabe 6 kr. vergüte.
5866)
Waschem-Wier;
Ausgezeichnetes feines Hildebrand'ſches Bier in ganzen und halben Flaſchen
ſtets friſch vom Elskeller bei
Meturiet Nehrer.
Hildebrand'ſches Vier=Vepot, Promenadeſtraße Nr. 31.
6416)
Getauration Harhawort.
Vorzügliches Lagerbier
per Glas 4 kr.
6478)
Foinste Eimbeer Limonadekssenz
empfiehlt billigſt
J. Wasbadet, Bleichſtraße 45.
Waſſerdichte Unterlagen
ſehr gut und billig, Wachs= u. Ledertücher.
Cocosmatten zum Fabritpreis.
1382) W. Bchmidt, Schulftraße I.
„
Ruhre Steinkohlen
in ganzen Wagenladungen.
Prima Qual. Fettſchrot 14 kr. per
Centner ohne Octroi.
Zahlungsziel 3 Monai
Bei Abnahme größerer Quantitäten und
gegen Baarzahlung billiger.
5812)
Waldſtraße 17.
6042) Ein noch faſt neuer eiſerner Heerd
iſt billig zu verkaufen. Beſſ. Carlſtraße 51.
6226) 80 Mille Pfälzer Cigarren,
abgelagert) ſind abzugeben 8½ fl. gegen
baar bei C. Schade, Schützenſtr. 12.
E. Vothaer
Cervslatwurſt,
in allen Größen vorräthig.
G. F. Koth,
6147)
vormals L. F. Heuigst.
6104) Täüglich füiſche Gauerkirſchen
auf dem Schießhaus.
A. Gärtuer.
6418) Ein ſchöner blühender Oleander
iſt Beſſ. Carlſiras 53 zu verkaufen.
6419) Zu verkaufen ein wohlerhaltener
Porzellanofen. Aunaſtr. 6. eine Stiege h.
6420) Mühlſtraße 22 ſind zu haben gute
Steinkohlen per Centner 48 kr.,
klein=
gemachtes Tannenholz per Ctr. 43 kr. und
Tannäpfel per Malter 30 kr.
5814) Ein Haus mit Laden und
Garten, welches der guten Lage halbei
ſich zu jedem Geſchäft eignet, iſt zu
verkaufen. Näheres bei der Exp. d. Bl
R 14½.
6479) Ein weißer, runder
mittel=
großer Porcellan=Ofen für Holz
Feuerung iſt billig zu verkaufen.
Näheres im Verlag d. Bl.
6332) Ein Oleander und
Garten=
bank iſt billig zu verkaufen Geiſtberg 1.
6339) Ein dreiräbriger Kranken=
Wagen iſt zu verkaufen. Näheres in
der Exped. d. Bl.
Facons de Poche
mit Bum, Cognae, Anisette & Eréme de
Gaoao zu haben bei
W. Huben
6480)
Ludwigſtraße 13.
Kſc
æ-Cegras.-dtrahen,
um damit zu räumen, zum Selbſtkoſterpreis,
ebenfalls billige Haar=Matratzen.
Carl Schmidt, Tapezier,
Eliſabethenſtraße 26.
Incarnal,
Weissrübsamen,
Evigen Hleesamen,
Vioken
empfiehlt billigſt
S
Emanuel Fuld.
S
6483) Eln ſtarker Stoßkarren billig zu
verkaufen. Bachgaſſe 18.
S.
ſEine Parthie Maculatur wird ab=
D
L. gegeben. Näheres bei der Exped.
6485) Alexanderſtraße 3 Hinterbau ſind
3 faſt noch neue ſchwere Federbettdecken
billigſt abzugeben.
S.
L Ramadoux
in ſchöner Waare bei
W. Huber,
Ludwigſtraße 13.
Aurizan
Ca.
Vermiethungen.
3807) Die hel Etage, Steinſtraße 6
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
K an eine ruhige Familie zu vermiethe=
und gleich zu beziehen.
878) Arhellgerſtraße 10 ein Zimmer zu
vermiethen.
2374) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
2. Stock, Ausſicht auf die Straße, ſofort
zu vermiethen. Alexanderſtraße 5 parterre.
3261) Dieburgerſtraße 60 iſt der
dritte Stock beſtehend aus 4 Zimmer, Küche,
2 Bodenkammern ꝛc. für den Preis von 280 fl.
pro Jahr zu vermiethen und gleich zu
be=
ziehen.
Wilhelm Schupp.
3663) In meinem Hauſe, Friedrichſtraß=
Nr. 26, iſt der dritte Stock, beſtehend aus
5 Zimmern nebſt allem Zugehör, zu ver
miethen und im Juni zu beziehen.
WilhelmSchäfer.
3698) Obere Hügelſtraße Nr. 26 ſind
Theile des Manſardenſtocks (auch mit Mö.
bein) neu hergerichtet, zu verniethen.
4964) In meinem neu erbauten Haus
Saalbauſtraße) iſt ein geräumiger eleganter
Laden mit vollftändiger Wohnung, ſowie
ferner die beiden oberen Etagen mit je 5
großen Zimmern, gunz comfortabel
eingerich=
tet, zu vermiethen und baldigſt zu beziehen.
Herm. Schulz.
4214) Ein Zimmer mit oder ohne
Mö=
bel zu vermiethen. Promenadeſtraße 13.
4360) Zu vermiethen im Darmſtädter
Hof im weſtlichen Flügel 2 Treppen hoch
2 Zimmer, 2 Cahinet nebſt Küche; ferner
im Erdgeſchoß die bisher von dem Gerichts=
Büreau benutzten Räumlichkeiten mit
Sepa=
rateingang von der Grafenſtraße.
4391) Roßdörferſtraße 9 iſt die
bel Etage von 4 Piecen mit Glasabſchluß
und Magdkammer an eine ſtille Familie auf
1. Auguſt zu vermiethen.
4550) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Caſinoſtraße 12.
4750) In einem neuen Hauſe der zweit=
Stock für 250 fl., ſowie ein Manſarden=
Logis für 150 fl. auf einem der höchſten
reien ſchön gelegenften ſüdlichen Punkt=
Darmſtadt's auf ſogleich zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Ludwigſtr. 86.
Daſelbſt auch 3 leinere Zimmer im erſten
Stock zu vermiethen.
4882) Ein großes u. zwei kleine Zimmer
möblirt zu vermiethen und gleich beziehbar.
Schloßgraben Nr. 1.
5029) Eine Manſarde, Theaterplatz 2.
5031) Beſſunger Rückeriſtraße 17 iſt der
2. Stock zu vermiethen mit allem Zugehör
und Gartenhaus allein per 1. Juli zu
be=
ziehen. Zu erfragen im Haus.
5057) Eck der Kies= und Hochſtraße 34
ein Logis im 1. Stock, 3 Zimmer,
abge=
ſchloſſener Vorplatz, Küche, Keller,
Boden=
raum, Mitgebrauch der Waſchküche bis
Au=
guſt zu beziehen, auch noch früher.
Zu erfragen im Laden parterre.
5124) Möblirtes Zimmer zu vermiethen,
gleich beziehbar. Waldſtraße 2, 2 Stieg. hoch.
5555) Alexanderſtraße Nr. 13 iſt der
1. Stock, beſtehend in 4 Zimmern, Küche,
Keller, Bodenkammer, Magdſtube u. Mitge
brauch der Waſchküche, zu vermiethen und
den 1. September zu beziehen.
G
aus 5 Zimmern
8 Wohnung mit Zubehöir
be=
ſiehend, zu vermiethen. Auch können noch
2 Zimmer beigegeben werden. Victoriaftr.46.
1343
ArcLn.
ACAdeADaenieeſraras
5632) 2 fein möblirte Zimmer zu
G. vermiethen 51. Stock. Ludwigſtr.
N
CDdAlrriai
5633) Die Manſarde meines Hauſes
ſt zu vermiethen.
J. Jacobi, Schloſſermeiſier,
Schützenſtraße 21.
5650) Ein hübſch möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 28.
5678) Ein freundliches Manſarden=Logis,
geſtehend aus 5 Piecen und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten, an eine ſtille Familie zu
vermiethen. Verlängerte Heinrichſtraße 10.
5695) Magdalenenſtraße Nr. 12 iſt ein
kleines Logis im Hinterhaus zu vermiethen.
Am liebſten an eine einzelne Perſon.
5742) Ein für ſich abgeſchloſſenes Logis,
Stube, Kammer, Küche, Keller, Parterre,
ogleich zu beziehen. Hohler=Weg Nr. 11.
5743) Zwei für ſich abgeſchloſſene
freund=
iche Stübchen gleich zu beziehen.
Hohler=Weg Nr. 11.
5873) Ernſt=Ludwigſtraße 15, 3 Treppen
hoch, 2 ſchön möblirte Zimmer zu verm.
5874) Zu vermiethen ein Zimmer mit
oder ohne Möbel. Bleichſtraße 27.
Zu erfragen im Laden.
5877) Ein möblirtes Zimmer im
Seiten=
bau. Ausſicht in Garten. Caſinoſtr. 12
5878) Dieburgerſtraße 19 ein möblirtes
Zimmer Parterre.
5902) Ein Zimmer mit oder ohne
Mö=
bel ſogleich zu vermiethen.
J. Zimmer, Hofmetzger,
gegenüber der Infanterie Caſerne.
5977) Beſſunger Carlsſtraße 14 die
Man=
ſarde des Vorderhauſes ſogleich beziehbar
vermiethen.
E
6044) Bleichſtraße 5 die bel Etage, vier
Zimmer mit Zubehör, zu vermiethen.
Zu erfragen Parterre.
EAAA
6048) Heinheimerſtraße Nr. 50 iſt die
Manſarde zu vermitthen und vom 16. Juli
an beziehbar.
6072) Ein Logis Magdalenenſtraße 6.
Ausſicht auf die Straße.
6038) Promenndeſtraße 64
der mittlere Stock den 1. October zu
be=
ziehen.
H. Röth.
6154) In meinem neu erbauten Haus,
Kiesftraße 13. iſt der 1. u. 2. Stock,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche, Glasabſchluß
und allem Zubehör, zu vermiethen und
ſo=
gleich zu beziehen.
Heinrich Kaus Wtwe., Oeconom.
1344
R 121
6166) In dem Eckhauſe, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 23, die Manſarde mit drei
Piecen und Zubehör. Näheres Hochſtraße 2.
We. Beſt I.
6176) Zu vermiethen.
Die Parterrewohnung, Blumenthalftr. 63,
(Schneidmühle) zum alsbaldigen Bezug.
Zu erfragen Kirchſtraße 4.
6288) Ein freundliches Logis im
Hinter=
bau, 3 große Zimmer mit Zubehör, zu
vermiethen. Ballonplatz 6.
6287) Neugaſſe 2 ein kleines Manſarde=
Logis zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Näberes Waldſtraße 35 bei A. Deutſch.
1
wvwVOTLLLN
TTTTTLaAttaAzN
6361) Dieburgerſtraße 8 eine ſchöne
N neu hergerichtete Parterre Wohnung 8
N von 5. auf Verlangen auch 6-7 ds
d Stubenu Zubehör, alsbald beziehbar.
AxxxxzxrzrTArxxxxxT
6301) Ein kleines Logis zu vermiethen.
Arheilgerſtraße Nr. 37.
=F.x-en
Vre.
MelAiererdiererererehr
Rexlerzn,
4.
c 6313) Zwei große Zimmer, parterre, H
ſind zum Aufbewahren von Möbeln,
F1)
Büchern u. dgl. ſofort zu vermiethen.
Näheres in der Exp. b. Bl.
1⁄
8443) Dvere Annaſtraße 6 vier
Zimmer, Cabinet, Küche unter Glasabſchluß,
Bodenkammer, Keller, Waſchküche,
Holz=
ſchuppen ꝛc. Anfang October zu vermiethen.
6424) In meinem neuen Hauſe,
Altee=
ſtraße Nr. 17. iſt die bel Etage, beſtehend
aus 7 großen Zimmern, Salon,
Speiſezimmer u. ſ. w., ſehr elegant
eiagerichtet, Gas= u. Waſſer=Leitung, Küche,
Speiſekammer, Badezimmer, Garten=Antheil,
Trockenboden u. ſ. w., zu vermiethen.
C. Friedrich Mahr.
6430) Zwei ſchön möhlirte Zimmer,
Wohn= u. Schlafzimmer, ſind zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. Bleichſtraße 28.
6487) Kammer mit Bett, für 1 oder
2 Arbeiter paſſend, zu vermiethen.
Müller=
ſtraße Nr. 23.
6488) Ein möblirtes Zimmer mit
Mö=
beln, auf die Straße gehend, auf Verlangen
auch Koſt, bei F. Berger, Bleichſtraße 40,
zwei Stiegen hoch zu vermiethen.
6489) Rheinſtraße 30 im dritten Stock
6 heizbare Piecen mit allem Zubehör am
1. September, auch früher, beziehbar.
6490) Ein ſchönes Logis zu vermiethen
und gleich zu beziehen. Magdalenenſtr. 22.
6491) Beſſunger Schulſtraße Nr. 11 iſt
ein freundliches Logis zu vermiethen.
6492) Gartenſtraße 13 ein Logis, 2
Zim=
mer, 1 Kabinet mit allem Zugehör, ſogleich
zu beziehen.
6493) Bleichſtraße 5 iſt ein Logis im
Seitenbau zu vermiethen.
6494) Caſinoſtraße 17 ein geräumiges
Logis im Seitenbau an eine kinderloſe
Fa=
milie zu vermiethen. Preis 170 fl.
6495) Promenade 3 Wohnung von
3 Zimmern mit Kabinetten an ruhige
Fa=
milie zu vermiethen.
6496) In dem Eckhauſe der Beſſunger
Karl= und Wilhelminenſtraße Nr. 35 iſt di=
Manſarde mit allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und bis zum 1. September d. J.
zu beziehen.
6497) Ein Logis im mlttleren Stock,
beſtehend in 3 Zimmern, Küche
abgeſchloſſe=
nem Vorplatz, Keller, Boden, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Gärtchens, iſt für
160 fl. jährl. alsbald zu verm. Näheres bei
Maurermeiſter Ferd. Mahr,
Heinhelmer=
ſtraße Nr. 23.
6498) Ein möhlirtes Zimmer mit
Kabl=
net zu vermiethen und ſogleich beziehbar.
Heidelbergerſtcaße Nr. 8.
Vermiſchte Nachrichtey.
6431) Das angeblich abhanden
gekom=
mene Einlagebüchlein Nr. 21313 der hieſigen
Sparkaſſe wird als ungültig betrachtet, wenn
e8 innerhalb 8 Wochen von heute un bei
der Kaſſe nicht vorgezeigt wird.
Darnſtadt, den 18. Juli 1874
Der Verwaltungsrath der Sparkaſſe.
F. L. Schörhopk.
4 Abonnemente können täglich beainnenh
Arua
4194) Zum Au und Verkauf von
Häuſern und Liegenſchaften empfiehlt
ſich gegen eine mäßige Proviſion
J. Diehl, Soderſtraße 55.
W. Sprechſtunde zwiſchen 1-2 Uhr jeden
Mittag.
Geldgeſuche
ſchriftliche oder mündliche gegen Hypotheken,
ſkaufſchillinge, gute Accepte und Depots von
Werthpapieren werden erledigt durch
G. v. Schauroth,
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 44.
E Für Geſchäftsleute.
Ein junger Mann wünſcht ſeine freien
Stunden durch Buchführung ꝛc. auszufüllen.
Gef. Offerten beliebe man unter Chiffre P.
N. 94 poste rest. Darmſtadt niederzulegen.
6499)
Bekanntmachung.
Zu dem nach unſerer Bekanntmachung vom 18. v. Mts. auf 1. Juli l. J. in
Wirkſamkeit getretenen neuen Betriebs=Reglement für die Eiſenbahnen Deutſchlands und
zu den Tarifen der Main=Neckar=Bahn ſind mit höherer Genehmigung
Zuſätzliche Beſtimmungen
erlaſſen worden, welche mit dem Betriebs=Reglement zum Preiſe von zuſammen 18 kr.
von unſeren Güter=Expeditionen bezogen werden können.
Zu den bereits erkauften Exemplaren des Betriebs=Reglements und gegen deren
Vorzeigung werden dieſe „Zuſätzliche Beſtimmungen: gratis abgegeben.
Darmſtadt, den 15 Juli 1874.
Direction der Main=Neckar=Bahn.
G
Vereinigte Geſellſchaft.
3
Freitag den 24. Juli im Garten der Vereinigten Geſellſchaft
4WIO
8½
14
G.C
EA
unter Leitung des Muſikdirectors Th. Adam.
Anfang H½ Uhr.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert Montag den 27. Juli im
Garten oder in den oberen Räumen ſtatt.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
ſesellochaft „Aintracht.
Samſtag den 25. Juli d. J. Abends 7½ Uhr
COmCOrE im Gelellſchafts-Gurten,
ausgeführt von der
Kapelle des Grossh. Leib-Garde-Regiments
unter Leitung des Herrn Muſikdirector Adam.
Darmſtadt, den 21. Juli 1874.
6500)
Die Verguügungs=Commiſſion.
362
1345
A 141.
Io
WLUAh½
vEIyr1h uUb Buprtaeullh.
Arda
Hiermit erlaube mir ergebenſt anzuzeigen, daß ich zu meiner Glaſerei noch ein weiteres Geſchäft, beſtehend in Cryſtall und
ordinären Hohlglaswaaren, ſowie in feinen und ordinären Porzellan= und Steingut=Waaren in meinem neuerbauten Haus
Saal=
bauſtraße Nr. 7 etablirt habe, welches ich unter Zuſicherung rellſter und prompteſter Bedienung einem geneigten Wohlwollen
beſtens empfehle.
Hochachtungsvollſt
6405)
Herm. Schulh.
M4hl
Um mit meinem Lager bis zum 1. Auguſt vollſtändig zu räuwen, habe ich meine Preiſe abermals herabgeſetzt
und empfehle ich bei Auswahl unter Tauſenden von Stücken und unter Garantie für ächtfarbig:
500 Stück ächtfarbige Cattune, lila, roſa, gelb und braun, 1 200 Stück ⁶ breites feines böhmiſches Leinen, 15,
für Kleider u. Ueberzüge, zu 8 u. 9 kr.
300 Stück ächtfarbige Pique-Cattune, alle Farben,
11 kr.
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Betten, grau fl. 2. 30, fl. 3, fl. 3. 30, weiß fl. 4. 18,
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bige fl. 2. 15.
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Predigt um 84 Uhr. — Sabbathausgang 8 Uhr 45 M.
2.
eans
Mittheilungen ans Stadt und Land.
0 Die erſte Kammer genehmigte in ihrer heutigen lam 22.) Sitzung
den Geſetzesentwurf wegen 2monatlicher Erhebung der
Staats=
ſteuern ſowie denjenigen wegen Erhöhung der Hundeſteuer, ertheilte
auch dem mit Preußen abgeſchloſſenen Staatsvertrag wegen der
Rhein=
correction zwiſchen Mainz und Bingen ihre Zuſtimmung. Die für
bauliche Herſtellungen im ehemaligen Kriegsminiſterialgebäude
dahier zum Zweck der Aufnahme des Stadtgerichts erforderlichen
Mit=
tel wurden bewilligt, die Errichtung einer Unterſtützungskaſſe für verun
glückte Feuerwehrleute hingegen abgelehnt. Die weiteren Vorlagen
in Betreff des Civildiener=Wittweninſtituts, Erhöhung der
Mi=
nimalgehalte der definitiv angeſtellten Geiſtlichen auf 1000 fl., jſowie
Aufbeſſerung der Beamten der Main=Neckarbahn pro 1873 um ⁄₈
wurden nach kurzer Debatte im Weſentlichen in Uebereinſtimmung mit den
Beſchlüſſen zweiter Kammer angenommen.
Was iſt Unterſtützungswohnſitz, und welchen Einfluß hat
derſelbe auf das Wahlrecht bezüglich der Stadtverordnetenwahl?
Nach dem Art. 13 der Städteordnung ſind außer allen in der
Ge=
meinde grund= gewerb oder einkommenpflichtigen Orisbürgern bei den
Stadtverordnetenwahlen auch alle diejenigen männlichen Einwohner
wahl=
berechtigt, welche die deutſche Reichs=Angehörigkeit beſitzen und welche ſeit
zwei Jahren ihren Unterſtützungswohrſitz in der Gemeinde erworben haben.
Man begegnet nun häufig der Frage, was iſt eigentlich
Unterſtützungs=
wohnſitz; Wir wollen verſuchen, den Begriff mit wenigen Worten zu
ver=
deutlichen.
Nach dem Verſailler Protocoll vom 15. Nov. 1870 iſt Heſſen in den
deutſchen Bund eingetreten und erſtreckt ſich die Verſaſſung dieſes Bundes
auf das Großherzogthum mit Wirkung vom 1. Januar 1871 an. Im
Art. 3 der Verfaſſung des deutſchen Bundes iſt nun beſtimmt, daß für den
ganzen Umfang des Bundesgebiets ein gemeinſames Indigenat
ſEingeburts= oder Heimathsrecht) mit der Wirkung beſtehen ſoll, daß der
Angehörige eines jeden Bundesſtaats in jedem andern Bundesſtaate als
Inländer zu behandeln und demgemäß zum feſten Wohnſitz, zum
Gewerbe=
betrieb, zu öffentlichen Aemtern, zur Erwerbung von Grundſtücken, zur
Er=
langung des Staatsbürgerrechts und zum Genuſſe aller ſonſtigen
bürger=
lichen Rechte unter denſelben Vorausſetzungen wie der Einheimiſche
zuzu=
laſſen und demſelben gleich zu behandeln ſei. Es iſt damit alſo ein
ve=
meinſames Heimathsrecht für das Bundesgebiet geſchaffen worden. In den
meiſten Bundesſtaaten haben ſich nun ausſchließlich an das Heimuthsrecht
für den Einzelnen folgende bürgerliche Rechte geknüpft:
a) Das Recht des Aufenthalts und der Niederlaſſung.
b) Das Recht zur Ewerbung von Grundeigenthum und zum
Gewerbe=
betrieb
e) Das Recht zur Verehelichung und zur Gründung eines eigenen
Hausſtandes.
d) Das Recht des Anſpruchs auf öffentliche Unterſtltzung im Falle
der Hülfs=Bedürſtigkeit.
Nachdem nun durch das Geſetz über die Freizügigkeit, über die
Aufhe=
bung der polizeilichen Beſchränkungen der Eheſchließung, durch die
Gewerbe=
freiheit und reſp das Geſetz, die Gewerbeordnung betr. die oben 2. b. C.
gedachten Begriffe von dem ſeitherigen Heimathsrecht losgelöſt worden ſind,
bleibt als Reſtbeſtandtheil des Begriffs „Heimathsrecht:, das oben poſ. d.
gedachte Recht, deſſen Regelung durch das Geſetz über den
Unterſtützungs=
wohnſitz erfolgt iſt.
Nach dieſem Geſetz iſt jeder Angehörige eines Bundesſtaats in jedem
Bundesſtaat als Inländer zu behandeln in Bezug.
a) auf die Art und das Maaß der im Fall der Hülfsbedürftigkeit zu
gewährenden öffentlichen Unterſtützung:
b) auf den Erwerb und den Verluſt des Unterſtlltzungswohnſitzes.
Der Unterſtützungswohnſitz kann erworben werden: 1) durch
Auſent=
halt, 2) durch Verehelichung, 3) durch Abſtammung.
Was den zunächſt intereſſanten Fall des Erwerbs des
Unterſtützungs=
wohnſitzes durch Aufenthalt betrifft, ſo beſtimmt die einſchlägige
Geſetzes=
ſtelle: Wer innerhalb eines Ortsarmen=Verbandes (Gemeinde) nach
zuruͤck=
gelegtem 24. Lebensjahre 2 Jahre lang ununterbrochen ſeinen
gewöhn=
lichen Aufenthalt gehabt hat, erwirbt dadurch in demſelben den
Unterſtültzungs=
wohnſitz, (d. i. das Recht an dieſem Ort im Fall der Hülfsbedürftigkeit
öffentliche Unterſtützung anzuſprechen.) Das Wahlgeſetz verlangt nun, daß
der Stimmſähige ſeit 2 Jahren ſeinen Unterſtützungswohnſitz in der
Ge=
meinde erworben hat. Es ſetzt dies für alle am 30. Juni 1871 nicht hier
Heimathsberechtigte einen 4jährigen Aufenthalt in der Gemeinde voraus,
der alſo (für hier nicht Heimathsberechtigte) eheſtens vom 1. Juli 187½
(dem Tag des Inkrafttreten des Geſetzes) zu lauſen beginnt und mit dem
30. Juni 1875 beendet wird. Die hier Heimathsberechtigten machen von
dem verlangten 4jährigen Aufenthalt inſofern eine Ausnahme, weil nach
den Uebergangsbeſtimmungen zum Unterſtlltzungswohnſitzgeſetz verordnet
iſt, daß diejenigen Norddeutſchen, welche am 30. Juni 1871 innerhalb des
Bundesgebiels ein Heimathsrecht beſitzen, kraft dieſes Heimathsrechts am
1. Juli 1871 den Unlerſtltzungswohnſitz an ihrem Heimathsort haben
ſollen. Alle dieſe hatten alſo am 1. Juli 1873 ihre 2jährige Periode
vol=
lendet und damit ihre Wahlberechtigung erworben; bezüglich dieſer verlangt
die Staͤdteordnung Anmeldung ihres Stimmrechts auf der Bürgermeiſterei.
Unter den prämiirten Modellen für das Landesdenkmal befindet
ſich Nr. 5 mit dem Motto -Siegreich gefallen! von Vietz in Dresden,
welches den 3. Preis erhielt, aber nach übereinſtimmendem Urtheil der
Sachverſtändigen mit dem 1. Preis ausgezeichnet worden wäre, wenn es
den für das Landesdenkmal aufgeſtellten Bedingungen nach allen
Richtun=
gen vollſtändig entſprochen hätte. Das Modell zeigt einen Genius, welcher
eine Palme auf einen ſterbenden Krieger niederſenkt, iſt von wahrhaft edler
Con=
ception, bei einſachſter Gruppirung, u. verräth ein ausgezeichnetes Taleut durch
den feſſelnden Eindruck den es ſojort auf den Beſchauer ausübt. — Wenn
es nun auch nicht vollſtändig den zu dem beſtimmten Zweck geſtellten
An=
forderungen entſpricht, ſo würde es doch wie kein Anderes geeignet ſein,
auf dem Friedhof zur Erinnerung an die Gefallenen aufgeſtellt zu werden
und wurde dieſer Wunſch vielfach ausgeſprochen. - Wie wir hören, würde
ſich nach dem Urtheil competenter Perſönlichkeiten die Ausführung in Bronce
in Lebensgröße mit 4000 Thlr. herſtellen laſſen, was in Anbetracht deſſen,
was in kleinen Orten in dieſer Beziehung geſchehen, leine zu große Summe
wäre. Wie lange würde es überhaupt dauern, bis die Grabſtätte der ihrer
Leiden erlegenen Krieger von 1870f71 auf unſerem Friedhofe nicht mehr
kenntlich waͤre, da die aufgepflanzten hölzernen Kreuze mehr und mehr
zer=
fallen.
Gießen, 18. Juli. Der Proceß Stammler=Simon vor dem hieſigen
Schwurgericht hat eine große Aufregung im hieſigen Publikum ſowie in
der Provinz und namentlich in Lauterbach hervorgeruſen. Nachdem man
einen Zeugen in dieſer Proceßangelegenheit(Struth von Lauterbach) geſtern
Morgen in einer hieſigen Wirthſchaft an die Luft geſetzt, verſammelte ſich
geſtern Abend zwiſchen 8 und 9 Uhr eine große Menſchenmenge vor dem
Gaſthof zum „Prinz Carl; wo dieſelbe den einen fragl. Zeugen mit
Pfei=
ſen, Schreien u. dergl. empfing um bald darauf in Thätlichkeiten derart
überzugehen, daß ſich der Bedrängte genöthigt ſah, im Hauſe des Herrn
Hofgerichts=Präſidenten Buff Zuflucht zu ſuchen. Dieſer requirirte
Gen=
darmerie und Polizei, welche den Zeugen nach ſeinem Quartier auf dem
Neuen Weg verbringen ſollten. Dortſelbſt wurde der Tumult aber ſo arg,
daß die 5 Gendarmen und zwei Polizeidiener alle Energie entwickeln
muß=
ten, um zu verhüten, daß der betr. Zeuge nicht gelyucht worden wäre.
Ein ſpäter von Lauterbach eingetroffenes Telegramm drückte den Gäſten
der Lotz'ſchen Wirthſchaft, ſowie überhaupt den Bewohnern von Gießen,
den lebhafteſten Dank für die Sympathie für ihren Aſſeſſor aus. Der
Zeuge Struth ſcheint in Lauterbach nicht ſehr beliebt zu ſein. - Wie wir
ſoeben erfahren, ſind ſammtliche Angeklagte für nicht ſchuldig befunden und
ſofort in Freiheit geſetzt worden.
(G. A.)
— Nachſtehend bringen wir das Feſtprogramm zum 1X.
Mittel=
rheiniſchen Turnfeſt in Gießen: Samſtag den 95. Juli, Mittags
12 Uhr: Kreisausſchuß 3 Uhr: Turntag in der Feſthalle, Empfang und
Begrüßung der Gäſte. Abends 7 Uhr: Verſammlung des Preisgerichts in
der Turnhalle. 8 Uhr: Banket in der Feſthalle. Sonntag den 26. Juli
Morgens 6 Uhr: Tagesreveille. 9-12 Uhr: Empfang der fremden Gäſte.
Mittags 2 Uhr: Aufſtellung des Feſtzugs vor dem Wallthor. 3 Uhr: Zug
durch die Stadt nach dem Feſtplatz, Benrüßung der Gäſte daſelbſt,
Frei=
übungen, Schauturnen, Muſikvorträge, Schauturnen der Schüler. Abends
8 Uhr: Banket in der Feſthalle. Montag den 27. Juli, Morgens 6 Uhr.
Tagesreveille, Feuerwehrprobe, Beginn des Preisturnens, Concert auf dem
Feſtplaß. Mittags 2 Uhr: Aufſtellung des Feſtzugs in der Alicenſtraße.
3 Uhr: Fortſetzung des Preisturnens. Abends 7 Uhr: Preisvertheilung.
8 Uhr: Banket in der Feſthalle. Dienſtag den 28. Juli, Vormittags:
Ausflug der Lurner in die Umgebung Gießens
Das am vergangenen Sonntag ſtattgehabte Wettrudern auf
dem großen Nauheimer Teich war vom ſchönſten Wetter begünſtigt und
von einer ungeheuren Menſchenmenge beſucht. Die Diſtance von 2400
Metern wurde bei der Wettfahrt der 2rudrigen Boote von dem Sieger in
9 M. 15 S. von den 4rudrigen Booten in 8 M. 40 S. zurückgelegt. Die
Sieger waren ſämmtlich Mitglieder des Frankfurter Rudervereins und
be=
ſtanden die Hauptpreiſe in einer ſilbernen Vaſe, einem ſilbernen
Tafelauf=
ſatz und einer Bierkanne und 3 Gläſern mit ſilbernem Sockel und
Unter=
ſatz. Auch einige Damen betheiligten ſich bei der Wettfahrt. Am Abend
ſand Bankett und Ball ſtatt.
Lauterbach, 18. Juli. In Folge Freiſprechung des wegen Meineid
angeklagten Aſſeſſor Stammler ꝛc. hatte heute die ganze Stadt geflaggt:
Welcher Sympathie ſich St. hier erfreut und wie ſehr die Bevölkerung von
der Unſchuld des Verfolgten überzeugt war, geht wohl daraus hervor, daß
St. mit Muſik und von mehr als tauſend Bürgern Lauterbachs empfangen
und nach ſeiner Wohnung geleitet wurde.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.