Abennementaprel,
5fl 28 kr jährlich inck. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen Poſt=
Amtern Beſtellungen
enigegengenom=
men zu 53 kr. pro Quartäl ſnck
Poſt=
aufſchlag und Beſtellgebühr
rug-und Anzergeblatt.
ATA
137. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Ereigsamts Darmſtadt.
Freitag den 17. April
Jaſerate
werden angenommen in Darmſtadt
vor der Expedition. Rheinſtt. Nr 23.
in Beſſungen von Fredr. Bllpzer.
Friedrichsſtr Nr 1 ſowie auswaͤrts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
ditionen
1874.
8425) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage wurde folgender
Ein=
trag vollzogen:
Emil Kahlert iſt ſeit dem 1. April
d. J. aus der Firma „ J. G. Kahlert und
Söhne; ausgetreten.
Darmſtadt, am 10. April 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
In Verh. d. Stadtr.:
Vogel,
Weyland
Stadtgerichts=Aſſeſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Dienſtag den 21. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
ſoll die Anlisferung von Abtrittsrohren durch
Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei
unterzeichneter Behörde zur Einſicht offen,
woſelbſt auch die Soumiſſions=Offerten
ein=
zureichen ſind.
Darmſtadt, den 9. April 1874.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
3167)
Hechler.
Bekanntmachung.
Montag den 20. April, Vormittags
11 Uhr, ſollen an dem Verſuchsbrunnen
bei Griesheim verſchiedene Parthieen Borde,
Dielen, Floßholz und Backſteine ꝛc., ſowie
ein Schuppen auf den Abbruch öffentlich
an die Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. April 1874.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
3426)
Hechler.
3427) Bekanntmachung.
Die am 13. April im Gemeindewald von
Winterkaſten abgehaltene Holzverſteigerung
iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind am 22. April d. J.
bei Unterzeichnetem in Empfang zu nehmen.
Die Ueberweiſung des Holzes, findel
Donnerſtag den 23. April d. J. ſtatt.
Winterkaſten, den 14. April 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Winterkaſten
Lannert.
Liebig Compauy's FeſschEtract
aus FRITBEnTos (Güd. Amerika).
(41
Vier Goldene Hedaillen - Paris 1867 (2), Hanre 1868, Hoskau 1872,
Drel Ehrendiplome - Amsterdam 1869, Parls 1872, Ulu 1873.
Das Diplem „Nors Concours' Ivon 1872.
Hur ächt nenn die Btiquete eines jeden Popkes den
Namenszug
in blauer Parbe trägt.
Engros Lager bei dem Corropondenten der Gevellochaft:
Herrn H. Herek in Darmstadt.
Eu haben in Darmstadt bei den Herren;
I. G. Reller, Grafenstrasse,
G. L. Kriegk, Rheinstrasse,
Georg Liebig Sohn, Louisenstrasse,
Wül. Hanck, Ballonplatz 5,
G. P. Poth, Casinostrasse 12,
Frannösische Rothweine
in Flaſchen.
per Flaſche.
36 kr.
Bordeauz Hedoe
„ St. Julien 42 „
St. Emilion 46
„
Chät. Hargaux 58
„
Ceaux 1 fl. 6 kr.
bei Entnahme von je 12 Flaſchen, 3 kr.
per Flaſche billiger, empfiehlt in
vorzügli=
chen, direct bezogenen Qualitäten,
Rudolt Seligmann, ſoinhaudlutz
2112) Eliſabethenſtraße 62.
NB. Obige Preiſe verſtehen ſich incl.
Flaſche, bei deren Rückgabe 6 kr. vergüte.
uchard- & Honier-Chocolade
von 48 kr. bis 1 fl. 45 kr. per ½ Ko.
ſowie Chocoladen aus den erſten deutſchen
Fabriken von 28 kr. bis 1 fl. 30 kr. per
Ko. ſtets vorräthig bei
Ludwigſtraße
1
8
N. Kuber, Nr. 13.
3374) Dieburgerſtraße Nr. 41 wird friſche
Kuhmilch abgegeben.
H. V. Prassel, vorm. J. G. Jordis;
Jacob Röhrich Vivo., Sandstrasse 10;
E. Seriba, Apotheker, Kirchstrasse 25;
Carl Watzinger, Louisenplatz 4.
Wüh. Hensel in Bessungen.
PacoAhes
Blüthenreiche u. ſtaubfreie Waare offerire
ſo lange Vorrath per ½ Ko. fl. 2. 48 kr.
Quantitäten unter ½ Ko. fl. 3.
Souchong, Congo, Imperial loos und in
Paquet zu billigen Preiſen bei
Ludwigſtraße
4.
W. Zuber.
Nr. 13.
HauptDepot
3321)
des
Hunyadi-Jänos-Vittorwassor.
Friſche diesjährige Füllung eingetroffen.
Bei Entnahme von Original=Kiſten
ent=
ſprechenden Rabatt.
M. Fochn,
Großh. Heſſ. u. Kalſ. Ruſſ. Hofapotheler.
C
gebrannte Ruſſen=
E
200,000 ſteine ſind zuhaben
Ludwig Hein
bei
zu Roßdorf.
Sehrfette Wieſenerde
zu verkaufen. Frankfurterſtraße 51. (3327
187
686
M 74.
Gothaer Cervelatwurſt
(in allen Größen) friſch eingetroffen bei
Ludwigſtraße
8 C. EuOk, Nr. 13.
3376) Gute Neunwochen=Kartoffeln ſind
zu verkaufen Lindenhofſtraße 3.
3405) Ein Nollwagen und ein großer
Pult mit Bücher=Real zu verkaufen.
Ballonplatz Nr. 2.
3428) Soeben eingetroffen:
Sehr ſchöne Blumenkohl,
„ Carotten,
„
„ Ropfsalat.
„
G9. Herrmann,
Ellſabethenſtraße 46.
3429) Ein Silberſchrauk, Mahagony,
abzugeben. Näheres in der Exp.
Vermiethungen.
9472) Arheilgerſtraße 19 zu
ver=
miethen ein geräumiges Logis und ſogleich
zu beziehen.
2817) Mathildenplatz 10 iſt der zwelte
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Cabinet,
abgeſchloſſenem Vorplatz u. ſonſt allen
Be=
quemlichkeiten zu vermiethen u. bis 1. Junl
zu beziehen.- Näheres bel Hrn. Joſeph
Trier, Wilhelminenſtraße 25.
2871) Ein möblirtes Zimmer zu
vermie=
then und gleich zu beziehen. Waldſtraße 23.
2953) Mehrere gut möblirte Zimmer fur
1 und 2 Perſonen, darunter 2 elegante
Salon's mit Schlafzimmer (
Burſchen=
zimmer) obere Eliſabethenſtraße 23.
3018) Ein möblirtes Zimmer mit
Cabi=
et ſogleichzzu vermiethen. Näheres
Schul=
traße 6 erſte Etage.
3118) Ein ſchönes Zimmer, möblirt, im
2. Stock, Beſſ. Carlſtraße 3.
3238) Caſinoſtraße Nr. 14, zwel
Zim=
mer, unmöblirt, ineinandergehend, mit
Aus=
ſicht auf die Straße, Parterre, zu vermiethen.
8222) Wilhelminenſtraße 36. Ein
möblir=
tes Zimmer mit Cabinet iſt zu vermiethen.
xAzxzXxXTXTxTAXx.
zpriedrichſtraſe 18 iſt Verhatt=
N niſſe halber die mittlere Etage imit
d4 fünf Zimmern, abgeſchloſſenem Vor=
J platz, Küche jund allem Zubehör, ſehr
preiswurdig ſogleich oder per 15. Juni
do zu vermiethen.
Näheres bel B. L. Trier, Lud= )
L.
d wigsſtraße, oder im Hauſe ſelbſt,
[3333
2 Parterre.
TxxxTAxAxXzxxAxxXXl
3342) Ein freundliches Logis an eine
ruhige Familie, zu vermiethen und bald zu
beziehen. Niederramſtädter Straße Nr. 12.
3376) Ein ſchön möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen. Obere Hügelſtr.
Nr. 15 eine Treppe hoch.
3378) Ein großes freundlich möblirtes
Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Neckarſtraße 20 oberſter Stock.
3384) Ein Zimmer ohne Möbel.
Schulſtraße 14. Zu erfragen im Hinterbau.
3409) Drei ineinandergehende Zimmer
im 1. Stock auf ſogleich zu vermiethen.
Daſelbſt ein Manſarde=Logis von 4
ge=
räumigen Zimmern nebſt allem Zubehör,
Küche mit Waſſerſtein ꝛc., in meinem neu
erbauten Hauſe auf den 1. Mai d. J. zu
beziehen. Näheres in der Exp.
3430) Dieburgerſtraße Nr. 38 der
mitt=
lere Stock ganz oder getrennt zu vermiethen
und im Junl zu beziehen.
3431) Lindenhoftraße Nr. 3 ein ſchön
möblirtes Zimmer mit freundlicher Ausſicht
ſogleich zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
C9
)Interricht in franzöſiſcher, engliſcher,
1L (Ausländer) deutſcher Sprache. In
Claſſen 2 Stunden wöchentlich 36 Mark
das Jahr.
C. Kuecht,
33 Carlſtraße 33.
3354) Für einen jungen intelligenten
Menſchen, der eine höhere Schule beſucht
haben muß, iſt eine Lehrlingsſtelle in elnem
hieſigen Bankgeſchäfte offen.
Schriftliche Offerten beliebe man unter
Ehiffre x. Nr. 134 an die Annoncen=
Expedition von G. J. Dauhe in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 30, zu richten. (2367
3390) Nadelgewandte Mädchen erhalten
ſtändige Arbeit. Holzſtraße 13.
3397) Es wünſcht ein lediges
Frauen=
zimmer noch einige Tage in der Woche im
Waſchen und Putzen beſetzt zu haben.
Zu erfragen Arheilgerſtraße Nr. 50 zwei
Stlegen hoch.
1617) Ein Junge kann gegen Koſtloder
Wochenlohn in die Lehre treten bei
L. Alter, Hoftapezier, Neckarſtr.
Peustomür.
Junge Leute, die hieſige Lehr=Anſtalten
beſuchen, ſowie Einjährig=Freiwillige, finden
freundliche Aufnahme obere Eliſabethen=
2961
ſtraße 23.
2410) Ein Schüler, der hieſige
Lehr=
anſtalten beſucht, findet freundliche Aufnahme
Nieder=Ramſtädterſtraße 52.
2972) Einen Lehrling ſucht
G. Delp, Schreinermeiſter.
NuuuuLauuAAAigrAARrgars
43157) Schüler, welche hieſige Lehr= F
W Anſtalten beſuchen, finden Aufnahme.
4 Markt Nr. 5 zweiter Stock.
P4NNNNAAnnrnAnAAruuai
3353) Eine gewandte Maſchinennäherin,
ſowie Mädchen, welche mit der Nadel geübt
ſind, erhalten Beſchäftigung in der Hutfabrik
von
Gebrüder Gelſius.
3419) Gebildete Madchen, welche ſich
ſowohl als Haushälterinnen wle auch
Er=
zieherinnen größerer Kinder eignen, ſuchen
Stellen. Näheres Beſſunger Kirchſtraße 34,
Verdingbüreau.
3388) Ein Schüler, der die hieſigen
Lehranſtalten beſucht, kann bei liebevoller
Behandlung freundliche Aufnahme finden.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
3417) Ein braves reinliches Mädchen
für Laufdienſt geſucht. Ernſt=Ludwigsſtr. 3.
3356) Zwei Herrn können Koſt und
Logis erhalten, Alexanderſtraße 9, 2 Stock
Hinterbau.
3432) Einige Arbeiterinnen und
Lehrmädchen können ſofort eintreten bei
Sophie Duft,
Modes.
conArd’Auadige-
G
Was vierte Concert zum Beſten des Wittwen=
E
=
und Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
H
ſindet Montag den 20. April im großen Saale der,
Ver=
einigten Geſellſchaft ſtatt.
1
Anfang 7 Uhr.
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Klingelhöffer,
ſSchorkopf und Bergſträßer zu haben.
[3433
Darmſtadt, im April 1874.
Der Vorſtand.
10
A EESIOROU-IOOAAO
fünf Minnten von Gonſenheim (Eiſenbahn=Statiön) bei Mainz.
Eröfluune der Saison ann L. Mai.
Höblirto Zimmer mit und ohno Pension.
Table Chöte. Diners C part. Soupers.
Restauration zu jeder Tageszeit.
Allo Arton Bäder.
Bahlreichom Besucho und geſſ. Anmeldungon bezüglich der Zimmer
ent=
gogenschend, zcichnon hochachtungsvoll
(3151
O. F. 3917.)
Geschwister Seib.
R 74
687
14
Mgi
G.
aas
94i
Waaaog
HAN
44
HGl.
P5
u2.
huncbuAuunruinAhutAAAuuuie,
He
SaAlbaU.
4
M0
Sonntag den 19. April.
1
Abonnements-Goncert
ausgeführt
4
von der Capelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=
(Leibgarde=) Regiments Nr. 115
4
1
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Anfang des Coneerts um 6½ Uhr.
Tageskarten 24 kr. (für die Actionäre 18 kr.) in den Saal, 36 kr. x
(für die Actionäre 27 kr.) in die Logen ſind an der Caſſe — Abonnements=
86
Hkarten für 12 Concerte freſp. Dutzendbillets) für=Saal und Logen ſind
4
4 für 3fl. 36 kr. (reſp. 2fl. 42 kr. für die Actionäre) in dem Saalbau ſelbſt
E
E bei dem Herrn Inſpector, ſowie Abends an der Kaſſe zu erhalten.
4
Aaanaaiaanuggrguggnaa.aaungngnggngrnaaggrggmig.
4
444
ArAtaauutnatiuididedinde
EAAAAAU”
3435)
Curner-Leuerwehr.
Uebung der Steigmannſchaft
Sonntag den 19. d. Mts., Rachmittags 3 Uhr.
Die Obmannſchaſt.
Muſikverein.
Wegen Unwohlſein iſt der Unterzeichnete verhindert, heute die Probe zu halten.
Nächſte Probe: Montag den 20. April Abends 6½ Uhr die Damen allein, 7 Uhr
gemeinſchaftlich mit den Herrn.
C. A. Mangald.
Amerihan. Glanumascherei
Lriedrichſtraße Nr. 16.
ſeorg Uhrlg.
5
3421) Zu miethen geſucht
für ſofort oder ſpäter.
1) Ein Raum, etwa Waſchküche oder ſonſt,
zum Setzen von 3 Kochkeſſeln.
2) Ein Lokal, verſchließbarer Raum für
Magazin oder zum Verpacken
geeignet.
3) Wohnung von 3 - 4 Zimmern nebſt
Zubehör.
Hauptbedingungen: ausreichendes.
Waſſer im Hof.:
Offerten ſchriftlich oder mündlich bei der
Exp. d. Bl. erbeten.
3444) Große Kellerräume.
werden zu miethen geſucht.
Offerten vermittelt die General=Algentur
von
W. L. Caertner.
3445) Ein Canarienvogel iſt
fort=
geflogen. Der Wiederbringer erhält eine
ſehr gute Belohnung.
S. Mercier,
Caſinoſtraße, Haus des Hrn. Weißbinder
Germann.
3437)
Geſucht.
Es wird ein Mann, welcher des Tages,
einige Stunden zur Führung von engliſcher
und franzöſiſcher Geſchäfts=Correſpondenz
frei hat, ſofort auf einige Monate geſucht.
Näheres in der Exp.
3438) Ein braver Hausburſche im
Altersvon 16 bis 20 Jahren wird geſucht
Frankfurterſtraße 5.
3439) Eine Köchin, welche gute Zeugniſſe
aufzuweiſen hat, wird geſucht. Promenade 7.
3440) Verfloſſenen Dienſtag iſt auf dem
Wege von dem Markt durch den Herrngarten
eine Fünfgulden=Rolle verloren worden.
Abzugeben bei der Expedition.
E Nach Frankfurt a. M.
fährt am 21. d. Mts. von hier ein großer
Möbelwagen leer zurück; es können
durch denſelben Möbel ꝛc. dorthin, oder
auf dieſe Route billig mitgenommen werden.
Näheres in der Möbeltransport=Anſtalt
von C. L. Jansen in Frankfurt a. M. 12485)
3442) Eine ältere alleinſtehende Dame
ſucht auf Ende Mai oder Anfangs Juni
eine kleine Wohnung von 3-4 Zimmern
nebſt Zubehör unterer oder 1. Stock, wo
möglich im ſüdlichen Thelle der Stadt.
Franco Offerten Eliſabethenſtraße 52 eine
Stiege hoch oder Annaſtraße 34 abzugeben.
Taxxzzrzrzraizzxrzn.
13446)
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten un=
1 ſeren herzlichſten Dank für die Thell=
I nahme an dem ſchweren Verluſt
un=
ſeres unvergeßlichen Söhnchens Gerhardt.)d
Die trauernde Familie Strudel.
PTTTLTAAx.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 17. April. 9. Vorſt. im 8. Abonn.:
Lucia von Lammermoor. Oper in 3 Akten;
Muſik von Donizetti. Edgar, Hr. Ferenczy.
von Weimar, als Gaſt, zum Beſten des Hoftheater=
Penſionsfonds. Sonntagspreiſe.
Geſpenſter in den Ardennen.
Gortſetzung.)
Warf durch dieſes erſte große Fenſter der Mond ſein
mil=
des Licht auf das Lager der ſchlaflos, in tiefer Herzensangſt da
liegenden Dorette, ſeines theuren Weibes - oder auf die
dä=
moniſchen Züge dieſes Teufels von Champmorin, dem Paul
zehn=
tauſend Tode wünſchte?!
Während er ſich rathlos fühlend und mit klopfendem
Her=
zen langſamer zurückging, ſah er Seppi, der vorauf ging,
plötz=
lich ſtehen bleiben und heftig mit der Hand hinter ſich winken.
Zugleich traf ein Lichtſchimmer ſein Auge; er kam aus demſelben
erſten Fenſter, zu dem Paul eben inoch ſo fragend aufgeblickt
hatte. Der Raum hinter demſelben, im Innern des Palais,
war plötzlich erhellt . . . man blickte in ein Stiegenhaus, und
die breite Stiege herauf, ein brennendes Talglicht in der Hand,
kam derſelbe Friedensſoldat, wie man jetzt deutlich ſehen konnte,
ein alter Mann mit einem dicken Zopf im Nacken, in gebückter
Haltung, und langſam emporſteigend.
Er ging gebückt - und doch konnte ihn die Laſt, welche
er trug. nicht niederdrücken; denn dieſe Laſt beſtand aus weiter
nichts als aus einem Paar Stiefel - denſelben Stieſeln, welche
er eben in der Wachtſtube gereinigt hatte.
Es mußte alſo zwiſchen dem Wachtlokal und dem Palais
eine unmittelbare Verbindung exiſtiren.
Oben verſchwand er im einem Gange, wie es ſchien. Es
dauerte vielleicht ein paar Minuten — dann glänzte auf einmal
das ſechste oder ſiebente Fenſter der Reihe auf.
Unſere beiden Späher eilten raſch dahin. Als ſie auf
glei=
cher Linie mit dieſem letzteren Fenſter ankamen, blickten ſie in
einen breiten Flur, der quer durch die Mitte des Gebäudes
lau=
fen mochte. Sie ſahen den Invaliden wieder, wie er vor eine
Flügelthür zur linken Seite die Stiefel niederſetzte, dann mit den
Fingern den langen Docht ſeiner Talgkerze ſchneuzte, und ſich
dann wieder auf den Rückweg begab. Kurz darauf glänzte
wie=
der das erſte Fenſier der Reihe auf, um bald wieder ſo ſchwarz
und dunkel zu werden wie früher!
Das, ſagte ſich Paul, iſt wenigſtens ein Fingerzeig! Wo
der alte Mann die Stiefel niedergeſetzt hat, ſchläft der Anführer
der Räuberbande, ſchläfl Champmorin!
688
R6 74.
„ Und dann,„ ſetzte er wie mit einem plötzlichen müthigen
Entſchluß hinzu:
Gamskogelſeppi, es muß gewagt ſein ... wir müſſen
wiſſen, wo die Gefangenen ſind ... um es herauszubringen,
müſſen wir Kalkſtaub von der Mauer an die Fenfterſcheiben
werfen - ſacht und vorſichtig . . . . die Gefangenen werden
einen leichten Schlaf haben, wenn ihnen überhaupt der Schlaf
genaht iſt.
Und damit begann er eine Handvoll Staub und kleiner
Kallbrocken von dem Mauerkamm aufzuraffen und ſie gegen
eines der Fenſter, die zwiſchen dem Flur und dem Treppenhauſe
lagen, zu werfen.
Alles blieh. ſtill.
An einem zweiten Fenſter wurde der Verſuch wiederholt.
Paul wartete mit heftigem Herzllopfen auf den Erfolg.
Aber=
mals blieb Alles ſtill.
Der Seppi hatte an einem dritten Fenſter experimentirt;
aber er mußte ein zu dickes Stück Kalk oder einen Stein wider
die Scheiben geſchleudert haben - das Geräuſch war ſo laut,
das Paul zuſammenſchrak und im erſten Augenblick glaubte, die
getroffene Scheibe ſei zertrümmert.
Gott ſteh uns bei, das muß ja die Wache drüben im
Hofe hören können.
Ah nahiu flüſterte Seppi phlegmatiſch.
Eine abermalige lange Pauſe verfloß . . dann wurde ein
leiſes Geräuſch hörbar .. es kam vom Fenſter her ... dann
öffnete ſich langſam das Fenſter, und — ein Kopf ſchob ſich
hindurch, ein bärtiger Männerkopf, in den das Mondlicht nicht
hätte zu fallen brauchen, um Paul ſofort ſeinen Freund
Mal=
dagham erkennen zu laſſen - an ſeiner hohlen, heiſern Stimme
hätte er ihn ſchon erkannt!
Wer iſt dazu raunte Maldagham den beiden auf der
Mauer ſtehenden Männern zu.
Dieſe hatten das Mondlicht im Rücken und waren deßhalb
für den gefangeneu Offizier nicht zu erkennen.
„Ich bin's, Maldagham
„ Du, Terwagne? -— Alle Teufel, wie iſt's möglich ? iu
„ Ich bin gelommen, um Euch zu befreien! Wo iſt
Do=
rette?
„ Mit dem Marquis hier im Nebenzimmer!”
„Und die Andern Lu
„Hier im ſelben Zimmer..„
„Hier, flüſterte in dieſem Augenblick der Chevalier von
Noſſagnac, der neben Maldagham ſich in's Fenſter legte - „Du
biſt's, Paul' ””
Seid ſtill, und beantwortet mir meine Fragen .. ſeld
ihr eingeſchloſſen zu
„ Ja, das heißt die große Portalthüre, die unten in den
Hof führt, iſt abgeſchloſſen.”
„ Eure Zimmer nicht zu
„ Unſere Zimmer nicht .. es iſt ja keine Möglichkeit, zum
Schloßthor hinaus zu kommen, und weiter hat Braſienne keinen
„
Zugang.
„Wo wohnt Champmorinzu
„ Drüben, mit uns in demſelben Stock.
So weiß ich genug — Maldagham, ich bring Euch heraus,
werft Euch in Eure Kleider, wenn Ihr ſie abgelegt habt, und
haltet Euch ganz ſtill bis ich komme... ſagt auch Dorette und
dem Marquis, ſie ſollen ſich bereit halten — könnt Ihr in
Eu=
ren Zimmern irgend einen Gegenſtand finden, mit dem ihr Euch
bewaffnen könnt, deſto beſſer! — Und, Maldagham, ſchleich
Dich an die Fenſterthüre, die am Ende dieſes Gebäudes nach
dem Thurm hinausführt, und ſuche ſie ſacht zu öffnen - ich
muß da hinein, es koſte, was es wolle, im Nothfall indem
wir die Scheiben ausnehmen. Vorwärts, Seppi, zurück zum
Thurm.
„Aber Gnodn, ſagte Seppi, der mit großer
Verwunde=
rung die Verheißung angehört hatte, welche Paul Terwagne
ge=
geben, „wie ſolln ma's denn machen zu
„Wie wirs machen ſollen, Seppi=” ſagte Paul. - „wir
führen ſie heraus, über die Treppe, auf welcher der Invalide
herauf kam, dann durch das Wachtlokal, durch die Hinterthüre
des Wachthauſes, an dem Ciſternenhäuschen vorüber, durch die
große Maueröffnung, dann draußen an der Mauer entlang bis
zu der Stelle, wo wir hinauf geklettert ſind, und dort werden
ſie mit Gottes Hülfe eben ſo glücklich hinunter kommen, wie wir
herauf gekommen ſind!-
Das ſchon, Gnodn . . . aber wie kommen ma durchs
Wachthaus, das voll Franzoſen iſt zu
Das iſt allerdings der ſchwierige Thell der Aufgabe,
Seppi .. und da koſtet's eine Liſt! Wir müſſen zu Stande
bringen, daß die Franzoſen lange genug die Wachtſtube verlaſſen,
um uns Zeit zu gönnen hindurch zu ſchreiten!
„Sie werden uns halt nit den Gefallen thun, Gnoden!u
„ Und deßhalb werden wir ſie hinaustreiben müſſen, um
uns den Weg frei zu machen 1u
Seppi ſah fragend, als ob er an dem richtigen Verſtande
ſeines Begleiters zweifelte, in deſſen Geſicht.
„ Nur vorwärts, es wird ſchon gehen - nur vorwärts.
Auf dem Wege, auf welchem wir zuerſt hereinkamen, um die
heilloſe Ecke, bringen wir Dorette nicht hinaus, und oben über
die ſchmale Mauer auch nicht! Alſo vorwätts!-
Sie hatten jetzt ſchon beinahe den Thurm, von dem aus ſie
auf die Mauer gelangt waren, erreicht.
An demſelben und auf dem Söller, von dem wir ſpracheu,
angekommen, wandte Paul ſich rechts und ging über den
Ver=
bindungsweg auf die Glasthüre zu, welche in das Palais führte.
Die Thüre war verſchloſſen ... rach kurzem Harren aber
tauchte jenſeits derſelben im Innern die Geſtalt Maldagham's
auf, taſtete und arbeitete eine Zeitlang daran, und dann wich
langſam einer der Flügel.
Fortſ. folgt.)
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Die ,„Prov. Corr.: bezeichnet die Mittheilungen über die
Früh=
lahrsreiſen des Kaiſers als verfrüht. Vermuthlich werde dem Emſer
Aufenthalte im Juni ein mehrwöchentlicher Auſenthalt in Wiesbaden und
der Beſuch Jugenheims vorhergehen.
— Das Executiv=Cotaite für die internationale landw. Ausſtellung
zu Bremen vom 13. bis 21. Juni 1874 veroffentlicht die Namen
derjen=
gen Herren, welche ein Preisrichteramt übernommen haben. Aus dem
Großherzogthum werden als Preisrichter ſungiren: Herr Freiherr Adalbert
von Nordeck zur Rabenau zu Friedelhauſen in der Abtheilung für
Rindvieh, Herr Proſeſſor Dr. Carl Thiel zu Darmſtadt in der
Abthei=
lung landw. Producte und landw=techniſche Fabrikate, Herr Profeſſor Dr.
Thaer zu Gießen, Abth. Ergebniſſe wiſſenſchaftlicher Forſchung. Der
Letztgenannte iſt Sections=Chef dieſer Abtheilung.
6 Zu Anſang dieſes Monats verſchwand der ſchon erwachſene Sohn
eines hieſigen Einwohners. Unlängſt wurde ſeine Leiche im Rhein
gelän=
det. Nach den vorliegenden Umſtänden zu ſchließen hat er wohlz ſelbſt den
Tod geſucht.
0 Das Kind, welchem ſeine Rabenmutter Schwefelſäure eingeſchüttet,
iſt nach langen Qualen geſtorben
O In der geſtern ſtattgehabten Verſammlung von Eivilpenſionären
wurde eine Eingabe an S. K. H. den Großherzog und die Landſtände
be=
ſchloſſen worin aufs Eingehendſte die Gerechtigkeit und Billigkeit einer
Auf=
beſſerung der Penſionen nach demſelben Maßſtab, wie er kürzlich bei der
Gehaltserhöhung der activen Beamten angenommen worden, dargelegt iſt
Den Intereſſenten wird Gelegenheit gegeben werden dieſe Eingabe, welche
durch eine dazu gewählte Deputation dem Großherzog überreicht werden ſoll,
zu unterzeichnen, ſofern dieß geſtern nicht geſchehen.
O Von der Bergſtraße werden ſehr günſtige Ausſichten für eine
reiche Obſt= und Wein=Erndte gemeldet.
Mainz. 14. April. In der Sitzung des Polizeigerichts vom letzten
Samstag wurde entſchieden, die Confiscirung der nicht geaichten Biergläſer,
welche den Wirthen gehörten, ſei aufrecht zu erhalten= dagegen ſollten die
„Stammgläſer” den Beſitzern, wenn ſie perſönlich dieſelben reclamirten,
zurückgegeben werden.
(M. A.)
Aus Freiburg wird gemeldet, daß das Kalbfleiſch ſeit zwei
Ta=
gen um den erheblichen Betrag von 6 kr. abgeſchlagen hat, ſo daß jetzt
das Pfund ſtatt wie bisher 18 Kreuzer jetzt nur noch 12 Kreuzer koſtet.
In Ixheim hat kürzlich ein Knecht des Hrn. Bürgermeiſters Seel
einem Pferde ſeines Dienſtherrn die Zunge ausgeriſſen. Es iſt
Unterſu=
chung gegen ihn eingeleitet.
Die Leichenverbrennung gewinnt auch in Frankfurt, wo die
Be=
präbnißkoſten loft anſehnliche Summen repräſentiren, immer mehr an Boden.
Ein Comite iſt in der Bildung begriffen, welches demnuchſt eine Verſammlung
berufen wird, um einen Leichen verbrennungs=Verein zu bilden u. die erforderlichen
Schritte bei den ſtädtiſchen Behörden zu thun, bei der Anlage des neuen
Fried=
hofs in Sachſenhauſen eine Einrichtung zu treffen, welche das den Boden
ver=
giſtende Verfaulen der Leichen beſeitigt und ein Verbrennen ermöglicht.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.