Abonnementspreis
3fl. 18 r jährlich incl. Bringerlohn.
Allzwärts werden von allen
Pöſt=
ämtern Beſtellungen
entgegengenom=
mey zu 53 kr pro Quartal inck
Poſt=
aufſchlag und Beſtellgebühr
Frug- und Anzeigeblatt.
137 Jahrgang.
Amkliches Grgau für die Behannkmachungen des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Juſerate
werden angenommenIin Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtt Nr 23.
in Beſſungen von Friedr. Blötzer.
Friedrichsſt Ar 7 ſowie auswarts
von allen ſoliden Annoncen=
Expe=
ditonen
R2 G
Freitag den 9. Januar
1874.
Bekanntmachung, betreffend Reichstagswahlen.
Ich bringe hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß, daß das Reſultat der Wahler zum Reichstag in dem 4. Wahltreis (Darmſtadt=
Groß=Gerau)
Mittwoch den 14. l. Mts. Vormittags 11 Uhr
in dem Locale des Kreisamts Darmſtadt (Hügelſtraße Nr. 31) verkündet werda wird.
Darmſtadt, den 7. Januar 1874.
Der Wahl=Commiſſär:
Dr. Goldmann.
Hoskau.
1872.
Fabrikmarke
1873.
Buschenthal's Fleischextract.
Unterauchungs-Controllo. Mr=ditarD.
General=Bepot Leipzig.
Haupt=Depot: H. Andreae, Frankfurt a. M. Chr. Keller & Co. in Heidelberg.
Engros=Lager bei Apoth. Dr. Tonner in Darmſtadt.
Verkaufsſtelle bei: Friedrich Schaeker, Apotheker K. Calmberg, Darmſtadt,
Apotheker Hess, Michelſtadt.
[9250
4
EAtuui
1).
Beſtlochende Hulſenfruchte,
als: Erbſen gerollt, Linſen und Bohnen, ferner ächt italieniſche Maccaroni,
Parmeſankäſe, Panirmehl, türk. Zwetſchen, getrocknete Zara=Kirſchen,
Maronen in hübſcher Frucht, ausgeſuchte Meſſina=Citronen empfiehlt
H. W. Prussel, vormals Jordis.
Neue Baumnüſſe Chineſiſche u. Oflindiſche
per 80 Stück aufs Pfund, das Pfund zu
Thee's
12 kr. empfiehlt
Emanuel Fuld, in friſcheſter Sendung eingeiroffen bei
9902)
Kirchſtraße Nr.
Emanuel Fuld
9904)
Kirchſtraße 1.
rrao de Dalania
empfiehlt
112.
per Liter 1 fl. 12 kr.
Carl Walzinger,
Louiſenplatz 4.
Gothaer Cervelatwurſt
friſche Sendung, prima Qualität, bei
26
He.
f. W. 11ass0,
201)
vormals Jordis.
Vermiethungen.
9254) Eine hübſche Manſarde, 2
Zim=
mer ꝛc., ſodann 2 Zimmer zuſammen oder
getrennt, mit oder ohne Möbel billigſt zu
vermiethen.
Beſſungen. Eck der Kirch= u. Hügelſtr. 25.
9472) Arheilgerſtraße 19 zu
ver=
miethen ein geräumiges Logis und ſogleich
zu beziehen.
10635) Neckarſtraße 20 im oberen Stock
1 möbl. Zimmer zu vermiethen.
10447) In meinem Hauſe im
Seiten=
bau ein ſchönes Logis beſtehend in 2 Zimmer,
Kabinet, Küche und allen Bequemlichkeiten
an eine ſtille Familie zu vermiethen und
bis 1. Februar 74 zu bezieheu. Auf
Ver=
langen auch früher. G. Heß, Zimmermſtr.
Blumenſtraße 6.
10668) Ein kleines Logis im
Vorder=
haus zu vermiethen. Waldſtraße 23.
10821) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9 bel Etage, 7 Zimmer mit
Speicher, Keller, Magdzimmer und allen
Bequemlichkeiten, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofort zu verm.
10824) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9, Ausſicht Gartenſtraße, ein
Manſarde Logis, 4 oder 5 Piecen und ein
Cabinet neu ſofort zu vermiethen.
10826) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9, Ausſicht Gartenſtraße, 4
Zim=
mer nebſt einer großen Dachſtube, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
10847) Rheinſtraße 13 ein möbl.
Zim=
mer zu vermiethen und gleich zu beziehen.
10916) Cafinoſtraße 14, Parterre, iſt
ein Logis von 2 Zimmern, Küche,
abge=
ſchloſſenem Vorplatz, Magdſtube, Keller,
Boden, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes zu vermiethen und ſogleich
zu beziehen. Auguſt Nold, Schloſſermſtr.
73) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
1. Stock (Ausſicht auf die Straße) ſofort
zu vermiethen Eliſabethenſtraße 35.
119) Untere Steinſtraße 10 der
mittlere Stock, 5 Zimmer imit allen
Be=
quemlichkeiten bis 1. April 1874 zu verm.
E. Neumann.
120) Promenadeſtraße Nr. 56 der dritte
Stock zu vermiethen.
165) Ein kleines Zimmer zu vermiethen.
Kleine Ochſengaſſe Nr. 11.
167) Zwei Logis zu vermiethen
Erba=
ſcherſtraße 10.
10
36
191) Eliſabethenſtraße Nr. 34 mittlerer
Stock zu vermiethen u. Ende März beziehbar.
192) Ein möblirtes Zimmer an 1 oder
2 Herren zu vermiethen. Gr. Ochſengaſſe 16.
202) Beſſungen. Hügelſtraße 23 iſt ein
Logis zu vermiethen.
Jo C.
Vermiſchte Nachrichten.
203) Privatunterricht in griechiſcher,
lateiniſcher u. franzöſiſcher Sprache
wird gegen mäßiges Honorar ertheilt.
Beſſungen, Heerdwegſtraße 1 parterre.
13334) Einen Lehrling ſucht
Georg Wirthwein, Hofſpengler.
10832) Einen braven Jungen ſucht
W. Beſt. Zimmermeiſter.
175) Ein Laufmädchen geſucht im
La=
den Ernſt=Ludwigſtr. 3.
137) Zum 15. d. Mts. wird ein
Zim=
mer geſucht, Belöſtigung erwünſcht.
Adreſſen gub Chiffre 33 in der Exped.
zu hinterlegen.
172) Zur trockenen Lagerung von
Gegen=
ſtänden wird eine Scheuer oder
der=
gleichen Localität ſofort zu miethen
geſucht. Näheres Büreau des
Landes=
gewerbvereins, Rheinſtraße.
WCölner Dombaulooſe- noch in Vorrath u. zu haben in Mainz bei
Horitz Strauss jun.
173)
170) Ein Mädchen wünſcht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen, auch würde daſſelbe
Aushülfsſtelle annehmen.
Näheres in der Exped. d. Bl.
177) Ein Mädchen ſucht Beſchäftigung im
Waſchen und Putzen. Holzſtraße 8.
Für Agenten!
ſ3 Eine in Darmſtadt und Umgegend gut
eingeführte Weinhandlung ſucht einen
thätigen cautionsfähigen Agenten unter
günſtigen Bedingungen. Da am Platze
ſelbſt eine ziemlich ausgedehnte
Privatkund=
ſchaft ſich befindet, würde es einem paſſenden
Manne nicht ſchwer werden, neben eigner
Beſchäftigung in ſeinen freien Stunden
1000 fl. bis 1200 fl. zu verdienen.
Franco Offerten unter F. V. Nr. 10
erbitte poste restanto Darmſtadt. 1196
-L
TTTTATTTAAxrxxzzzxT.
197) Durch meine Abweſenheit ver=
51
hindert, ſage ich der freundlichen ano= )
4 nymen Geberin vom 1. Weihnachts= d
d4 tage meinen herzlichſten Dank.
e0
. Be..
GON
„
poVoTATLaAae.
xxrzxzaio
201) Ein armes Oienſtmädchen verlor
am Dienſtag Abend ein Portemonnaie mit
10 fl. 30 kr. Inhalt vom Eck der
Eliſa=
bethenſtraße, Ernſt=Ludwigſtraße über der
Marktplatz bis zur Schloßgaſſe. Der
red=
liche Finder wird gebeten, es gegen
Be=
lohnung auf der Polizei abzugeben.
205) Eine reinliche Perſon ſucht
Monat=
dienſt. Große Caplaneigaſſe 41.
125) Den geehrten Damen hiermit zur Nachricht, daß ich (in meiner jetzigen
Wohnung auch alle Arten Coſtüms, ſowie Ballkleider auf das
Geſchmack=
vollſte und Eleganteſte anfertigen laſſe.
Ich erlaube mir, mich auch hierin beſtens zu empfehlen.
Tr. Wandel Nachfolgerin,
Ludwigſtraße 20, im Hauſe des Hrn. Kaufmann Rabenau, 2. Stock.
206)
Schuhmacher=Genoſſenſchaft.
Collegen! Der 10. Januar iſt herangerückt, und wir erwarten von Euch, daß Ihr
eine der heiligſten Bürgerpflichten, die Ausübung Eures Wahlrechts, wie Ein Mann
an der Wahlurne erfüllt und Eure Stimme dem Fortſchritts=Candidaten. Ober=Steuer=
Rath Welcker, gebt. Keiner bleibe zurück! Hinweg mit den verkoppten
Reichs=
feinden!
Der Vorſtand.
207)
Saal zur Vraube.
Samſtag deu 10. Januar, Abends 7 Uhr:
Comeort von MishsA Hausor
unter gef. Mitwirkung der Großherzoglichen Hof=Opernſängerin Frln. Erl und des
Großherzoglichen Hofjängers Herrn Lederer, ſowie des Herrn Urſpruch, Pianiſt,
aus Frankfurt.
Karten ſind zu haben bei Herrn Hofbuchhändler Klingelhöffer und Herrn
Schorkopf
Ld ah an a
4 e 140
Ronnnnnannnnr annnnnnnnznnn
43
Fü r
K
Eo
Eo
D
H a a r l e i d e n d e.
F
Auf Wunſch meiner vielen geehrten Elienten nach Darmſtadt beſchieden,
R werde ich am Montag. den 12. d. Mts auch anderen Haarleidenden
R und zwar unentgeltliche Conſulationen in meiner Wohnung Darmſtädter R
K Hof ertheilen und erlaube mir alle Jene, welche am Ausfallen der Haare lei= 8
R den oder bereits Glatzen haben, und ihr Haar zu conſerviren oder neues zu 2
erhalten wünſchen, zum geneigten Beſuch ergebenſt einzuladen.
4
Conſultationen
48
für Herren von 9 bis 1 Uhr und von 5 bis 7 Uhr Abends
N
Damen „ 3 bis 5 „
Haarleidende, die Umſtände halber nicht perſönlich erſcheinen können, wollen
2
8 einige Haare aus der Nähe der leidenden Stelle einſenden und gleichzeitig
a das Alter, b die muthmaßliche oder bekannte Urſache des Haarleidens und
8 c die Dauer deſſelben brieflich anzeigen. Nach ſtattgehabter mikroskopiſcher
K Unterſuchung der eingeſandten Haare erfolgt ſodann der Beſcheid, ob überhaupt R
8 Erſolg zu erwarten oder nicht. In letzterem Falle rathe ich ſelbſt von einer 4
zweck= und nutzloſen Ausgabe ab. Gegen durch ein zu bohes Alter be=
44
4
4
e=
dingte jahrelange Kahlköpfigkeit hilſt meine Methode ſelbſtverſtändlich ſo
8
4
wenig wie irgend eine andere.
3
Gleichzeitig empfehle ich allen Haarleidenden dringend meine Broſchüre R
8-Wiſſenſchaftliche Abhandlung über das menſchliche Haar, 8
4
E welche gegen Einſendung von 4 Dar. durch mich zu beziehen iſt.
2
Heinrich Siggelkow,
8
F
208) Specialiſt für Haarleidende, Schäferskampsalle Hamburg.
4
4
40 40 a0 a0nalnaa aa ao ae es
a.
O4 sAunnnnznnnu nn
209) Geſucht wird von einem
zahlungs=
fähigen Käufer ein rentables
photogra=
phiſches Geſchäft, deſſen Umſatz nicht
unter 5000 Thaler ſein darf. Bedingung
iſt im eigenen Hauſe. Darauf Reflectirende
werden gebeten, ihre näheren Bedingungen
unter I. 3392 der Annonceu=Expediton
von Haasenstein & Jogler in Dresden
einzuſenden.
H. 339a.
210) Zum Heften von Waaren wird ein
Mädchen geſucht, welches im Nähen geübt
iſt. Mühlſtraße 45.
211) Eine lleine Kelter zu kaufen
geſucht. Näheres in der Exp. d. Bl.
212) Ein reinliches Mädchen kann
Schlaf=
ſtelle erhalten bei Wtwe. Seibert, Sackgaſſe 18.
In dem Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorausbezahlung
abge=
geben:
per Raummeter.
buchen Scheidholz I. Claſſe 6 fl. 40 kr.
liefern „ „ „ 4 fl. 40 kr.
Der an den Ueberbringer für einen
Raum=
meter zu zahlende Fuhrlohn beträgt für
Darmſtadt und Beſſungen 18 kr.
Beſtelltage: Dienſtag, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
M. 6
37
7GON
Txzrzzrzrzrzzar--ParzzrzrzrzrzrzrT)
Einladung zum Abonnement
auf die
„00
„Ofenbacher Zeitung
Mit dem 1. Januar 1874 beainnt ein neues Abonnement auf die täglich, 8
mit Ausnahme Montags, erſcheinende Offenbacher Zeitung. Dieſelbe iſt amt= d
liches Organ für die Bekanntmachungen der Behörden des=Kreiſes und wird, 8
wie ſeither, in möglichſt objektiver Weiſe die wichtigſten politiſchen Nachrichten z4
ſchnellſtens ihren Leſern vorführen. Insbeſondere wird ſie auch fortdauernd die
Verhandlungen der Heſſ. erſten und zweiten Kammer der Landſtände, ſowie ferner L
das Wichtigſte aus den Verhandlungen im preußiſchen Abgeordneten= und
Herren=
hauſe, im Bundesrathe und im Reichstage mittheilen. Den Intereſſen des engeren 5
und weiteren Vaterlandes, ſowie den localen Anzelegenheiten der Stadt und 8
Umgegend wird ſie beſondere Beachtung widmen, und die Courſe und Ziehungen de
aller Staatspapiere, ſowie Wechſel= und Geldcourſe, raſch und vollſtändig mitthei= d0
14
len, auch täglich einen Börſenbericht bringen.
Das
de
Unterhaltungsbatt
wird fortwährend anziehende Original=Erzählungen und Novellen, gediegene P
Aufſätze belletriſtiſchen, biographiſchen, hiſtoriſchen und naturwiſſenſchaftlichen d4
Inhalts, intereſſante Miscellen und die Theater=Anzeige der Frankfurter Bühne 2
enthalten.
1
Wer Intereſſe hat an all' den wichtigen Vorgängen auf dem Gebiete des
politiſchen, religiöſen nud ſocialen Lebens und nicht geneigt iſt, täglich größere
1 Zeitungen oder einſeitige Partei Organe zu uleſen, dem bietet die Offenbacher
0
Zeitung gegen billigen Preis vollſtändigen Erſatz. Der viertel= d
jährliche Abonnements=Preis beträgt nämlich bei ihrem reichen Inhalte in der ds
Stadt nar 1 fl. 12 kr.; außerhalb durch die Poſt bezogen erhöht ſich dieſer F
um den Betrag des Poſtaufſchlags.
20
Die Offenbacher Zeitung erfreut ſich in Offenbach ſelbſt ſowie in den d=
Orten des Kreiſes und der weiteren Umgegend allgemeiner Verbreitung und 24
eignet ſich, da ſie das einzige hier erſcheinende Blatt iſt, zur Aufnahme von
Inſeraten aller Art unter billigſter Berechnung.
Unſere auswärtigen Abonnenten, ſowie diejenigen, welche auf unſer Blatt N
neu abonniren wollen, erſuchen wir, dies ſofort bei der nächſten Poſtanſtalt ds
zu thun.
Offenbach a. M. im Decbr. 1873.
Die Expedition der Offenbacher Zeitung. p
2.
pTTTTTTTTTTTAT2O
Waiſenhaus=Nachricht.
Vom 2. Decbr. v. J. bis heute iſt für die
Waiſen eingegangen:
1. Legate: Jacob Niclas Wwe. zu Webern
15 fl. — Nicolaus Wagners Wwe. zu
Biebes=
heim 5 fl. — Salomon Roſenberg zu Lengfeld 10fl.
I. In dem Opferſtock vor dem
Waiſen=
hauſe fanden ſich vor: 24 fl. 5621 kr., zum Theil
mit folgenden Inſchriften: 1) Für die armen
Waiſen 30 kr. K. K. - 2) Guter Gott behalte
auch ferner meine Söhne in deinem Schutz 30 kr.
3) Gott ſchenke uns Geſundheit 7 kr. W.-
4) Daß im neuen Jahr mein Wunſch in
Erfül=
lung gehe 30 kr. K. W. - 5) Das Verſprochene
12 kr. S. - 6) Ein Neujahrsgeſchenk 1fl. L. H.
7) Der liebe Gott hat mich vor einem Unglück
beſchützt 30 kr. - 8) Wegen meiner Geſundheit ꝛc.
18 kr. F. B. - 9) Nach ſo manchen ſchweren
Stunden will ich der Waiſen gedenken 2 fl. -
10) Danket mit mir dem lieben Gott für ſeine
Gnade 2 fl. 4. 12. 78. - 11) Längſt
verſpro=
chen 1 fl. mit der Bitte, Gott möge uns ferner
erhören. E. S. L.
12) Bittet und betet zu
Gott, daß ich meine geſunden Glieder wieder
be=
komme 12 kr. J. H. - 13) Guter himmliſcher
Vater beſcheere meinem Liebſten im neuen Jahre
Geſundheit, Glück und Segen 12 kr. -
14) Für
die armen Waiſen 36 kr. Fiſcher.-
15) Der
liebe Gott hat mich von meiner Krankheit geſund
werden laſſen ꝛc. 18 kr. - 16) Den Waiſen
ver=
ſprochen 30 kr. - 17) Der liebe Gott will mein
Gebet erhören 30 kr. M. G. - 18) Verſpätet
24 kr. L. - 19) Bittet mit mir den lieben Gott,
daß er mir beiſtehe am Neujahrstage ꝛc. 30 kr.
T. M. - 20) Betet, daß Gott mir meine
Ge=
ſundheir erhalte 24 kr. A. E. - 21) Betet mit
mir zu Gott, daß er mir im neuen Jahre
bei=
ſtehe ꝛc. 1 fl. 45 kr. - 22) Bittet den lieben
Gott, daß er mir meine Sünden vergebe 1 fl. -
23) Guter Gott erhalte unſern Vater geſund und
gib ihm Zufriedenheit 12 kr. - 24) Bittet mit
mir zu Gott, daß er mir ſeinen Segen verleihen
möge ꝛc. 12 kr. - 25) Den armen Waiſen 30 kr.
26) Den armen Waiſen ꝛc. 6 kr. - 27)
All=
mächtiger Gott gebe mir meine frühere
Gemüths=
ſtimmung wieder 12 kr. D. H. - 28) Der liebe
Gott hat unſer Kind beſchützt 1 fl. 45 kr. - 29)
Bittet Gott für das weitere Gedeihen meines
Töch=
terchens 1 fl. - 30) Gott meinen Dank 2 fl.
G. G. - 31) B. Kimpel 6 kr. - 32) B.
Kim=
pel 3 kr.
Darmſtadt, am 2. Januar 1874.
Keb r.
In Luſtein Leid.
Von Friedrich Friedrich.
Fortſetzung.)
Trenkens Vater war General geweſen und hatte als ſolcher
ſich ein ziemlich bedeutendes Vermögen erworben, Schon als
Knabe war Trenken für den Soldatenſtand beſtimmt geweſen,
ſeine eigenen Wünſche waren mit der Beſtimmung ſeines Vaters
zuſammengetroffen und von erſter Kindheit an hatte er die
Vor=
urtheile, welche leider den Soldatenſtand von dem Bürgerſtand
trennen, in ſich eingeſogen. Noch nicht einmal ausgewachſen,
war er ſchon Lieutenant geworden und in ſchimmernder Uniform,
den Degen an der Seite, einhergelaufen. Er hielt ſeinen Stand
für den bevorzugten, für den beſten. Mit Verachtung blickte er
auf die Arbeiter, anf den Handelſtaud, ſelbſt auf die Gelehrten
hinab. Was waren ſie gegen ihn1 Sie mußten arbeiten und ſich
mühen um das Brod. Sie mußten in der Werkſtatt ſtehen oder
am Arbeitstiſche ſitzen, während es ihm vergönnt war, in leichtem
Dienſt ſeine Zeit hinzubringen. Arbeit hatte er nie gekannt,
denn ſelbſt in der Schule hatte er es ſich leicht und bequem
ge=
macht - ſein Vater war ja General und reichl Die Frage hatte
er ſich nie vorgelegt, ob er der menſchlichen Geſellſchaft ſo viel
nütze, wie der gewöhnlichſte Arbeiter, der mit Fleiß und Treue
eine Pflicht erfüllt.
Trenken war zwar nicht adelig, allein er hatte ein adeliges
Mädchen geheirathet und bewegte ſich ausſchließlich nur in den
Kreiſen des Adels. Selbſt ein Bürgerlicher, war er zu ſtolz,
mit Bürgerlichen in freundſchaftlichem oder geſelligem Verkehr
zu ſtehen. Deßhhalb hatte er für Bertha auch nur einen
ade=
ligen Gatten beſtimmt. Er drängte ſie indeß nicht, ſich zu
ver=
mälen, weil er ſich ungern von dem Theile ſeines Vermögens
trennte, den er ihr bei ihrer Verheirathung mitgeben mußte.
Die Befürchtung vor einem Kriege, der in Ausſicht ſtand,
hatte ihn veranlaßt, ſeinen Abſchied zu nehmen. Er konnte ſeine
Kränklichkeit, die er ſich durch ein üppiges, ausſchweifendes Leben
zugezogen, als Grund vorſchützen. Er war nie in die Lage
ge=
kommen, ſeinen Degen zum Dienſte für das Vaterland zu ziehen.
Aeußerlich bramarbaſirend, ſeine Untergebenen auf das Aeußerſte
knechtend und mit einer tyranniſchen Strenge behandelnd, war er
doch nicht lüſtern nach Kriegsruhm und fürchtete obendrein für
ſein Leben. Gegen Bertha war er ſchwach und unvernünftig
ſtrenge, je nachdem ihn ſeine Laune hinriß. So war Trenkens
Charakter.
Er ſaß mit Bertha am Frühſtückstiſch und ſchien beſonders
gut gelaunt zu ſein. Er neckte ſie mit einem reichen adeligen
Gutsbeſitzer, welcher ſich in der Nähe ein Gut gekauft hatte und
in kurzer Zeit zweimal bei dem Major zum Beſuch geweſen war.
Er ſchien in der That auf Bertha ein Auge geworfen zu haben.
Er ſelbſt beſaß freilich wenige äußerliche Vorzüge. In einem
Alter von nahezu fünfzig Jahren und häßlich, war ſein
Beneh=
men obenein roh. Er ſuchte etwas in ſeiner Rohelt, vielleicht
weil es ihm unmöglich war, and rs zu ſein. Sogleich beim erſten
38
Beſuche, den er dem Major abſtaltete, hatte er in Berthas
Ge=
genwart ungenirt ausgerufen, Bildung und Kenntniſſe ſeien
lächer=
lich, den wahren Werth des Menſchen bemeſſe er nur nach
ſei=
recht gegeben. Das ſtimmte zu ſeinem eigenen Charakter und
ſeinen Anſichten - für ihn ſelbſt hatte ja auch nur das Geld
Werth. - Bertha lehnte jetzt ſeinen Scherz ab.
„Nein, Berthalu rief er, nes iſt mein Ernſt. Der Herr
von Holten hat ein Auge auf dich geworfen. Es iſt mir nicht
entgangen - denn ich habe in ſolchen Sachen ein ſcharfes
Auge!
„ Und wenn du dich wirklich auch nicht getäuſcht hätteſt,
Vater," erwiderte Bertha, uſo lönnte es mir doch ganz
gleich=
giltig ſein. Herr von Holten hat mir noch nicht das geringſte
Intereſſe abzugewinnen vermocht."
Du biſt thöricht, Mädchen 1u rief der Major. „Holten
iſt nicht gerade hübſch, das will ich nicht behaupten, er iſt auch
nicht mehr jung, allein er iſt ein geſunder, vernünftiger
Charak=
ter und ich habe ihn ſchon jetzt lieb gewonnen. Der Mann hat
rechtſchaffene Lebensanſichten — er iſt mit einem Worte ein
Edelmann durch und durch. Was aber am ſchwerſten bei ihm
ins Gewicht füllt, iſt, daß man ſein Vermögen auf mindeſtens
eine halbe Million ſchätzt. Bertha, wenn er um Deine Hand
bei mir anhielte, ſo würde ich mit Freuden „Ja' ſagen. Solch
einen Schwiegerſohn wünſche ich mir.”
Bertha wußte, daß dies der Ernſt ihres Vaters war. „Und
ich würde ebenſo entſchieden „Rein' ſagen," erwiederte ſie.
Der Major fuhr erſtauut empor. Er blickte ſeine Tochter
mit großen Augen an.
„Du würdeſt „Rein” ſagen Lu wiederholte er. „Rein, wenn
Holten um Deine Hand anhielte? Rein, zu einer Verbindung,
welche jedes Mädchen als ein Glück anſehen muß ?=
„Ich würde es thun, verſicherte Bertha.
„Holten iſt wicht der Mann, den ich lieben könnte. Sein
ganzes Weſen iſt ein ungebildetes, ſeine Anſichten ſind rohl”
„Sei ruhig - Du verſtehſt nichts davon, unterbrach ſie
der Major. „Gerade ſeine Anſichten ſchätze ich hoch, weil ſie
vernünftig ſind. Ich gebe Dir die Verſicherung, daß wenn
Holten um Deine Hand anhielte, ich Dich gewiß zwingen
würde, ſeine Frau zu werden. Einmal haſt Du durch Deinen
Eigenſinn ein Verhältniß gelöſt - zum zweitenmal würde ich
es nicht zugeben!
Ueber Berthas Wangen ergoß ſich ein dunkles Roth. Nur
höchſt ungern dachte ſie an ihre frühere Verlobung, zu der ſie
durch ihren Vater überredet war und die ihr viel trübe Stunden
gebracht hatte, bis ſie endlich von ihr wieder gelöſt war. Ihr
Vater hatte ſtets vermieden, ſie daran zu erinnern.
„Vater” ſprach ſie, „um nicht wieder in ein ähnliches
Verhältniß zu kommen, würde ich mich von Anfang an weigern.
Zur rechten Zeit haſt Du mich daran erinnert, daß ich mich
durch Dich nicht wieder zu einem Bunde überreden laſſen darf,
der meinem Herzen nicht zuſagt. Die Wahl meines künftigen
Gatten iſt nur die Sache meines Herzens!”
Der Major lachte laut und roh auf. „Haha, das ſind die ſchon Anſang naͤchſen Monats abgehalten werden.
Anſichten der ſogenannten gebildeten Leute, welche nichts ſind,
nichts haben und die ich deßhulb zum Pöbel rechne! Ich möchte
nur wiſſen, wer Dir ſolche Abgeſchmacktheiten eingeredet hat!
Vielleicht der Doctor Helm, er war ja früher Dein Freund”"
Wieder erröthete Bertha. Ihre Bruſt holte haſtig, tief
Athem.
„Auch Helm hat mir dieſe Anſichten nicht beigebracht,
er=
widerte ſie, „denn ich hatte ſie ſchon, ehe ich ihn kennen lernte.
noch mehr - jetzt iſt er mein Verlobter!
gemacht? Jetzt war nicht die Zeit zum Scherzen. Ihr Auge
verrieth das Gegentheil.
elne Narrheit vielleicht am Platze ſein würde, denn als Narr=
Ja C.
helt faſſe ich es auf und hoffe, daß du es auch nicht für mehr
halten wirſt”
Im Augenblicke der Erregong, faſt gegen ihren Willen,
nem Vermögen, und der Major hatte darüber gelacht ünd ihm hatte Bertha das Geſtändniß ihter Verlobung ausgeſprochen.
Gern hätte ſie es zurückgenommen, da ſie wol einſah, daß dies
nicht der rechte Augenblick war, um ihren Vater für daſſelbe
günſtig zu ſtimmen. Allein es war zu ſpät und nun war ſie
feſt entſchloſſen, es zu vertreten.
„Es iſt mein Ernſt,u erwiederte ſie. „Helm hat mir ſeine
Liebe geſtanden und ich habe ihm geſtunden, daß ich ſein werden
will. Seit Wochen ſind wir bereits verlobt, es hat= mir bisher
nur der rechte Augenblick gefehlt, um es dir mitzutheilen "
Der Major ſprang auf. Das Blut war ihm zu Kopfe
geſtiegen, vor Zorn vermochte er kein Wort zu entgegnen.
„Der Menſch — der lelende Menſch hat gewagt, dir ſeine
Liebe zu geſtehen, brach er endlich vor Aufregung zitternd los.
„Ha, nun begreife ich erſt, weshalb er immer wieder gekommen
iſt, obſchon er aus meinem Verhalten gegen ihn hätte abnehmen
können, wie wenig mir an ſeinen Beſuchen gelegen war. Aber
zum letzten Male hat er mein Haus betreten, er ſoll nicht
wa=
gen, wieder zu kommen! Hahahal Der Menſch mein
Schwieger=
ſohn! Eher würde ich mich ſelbſt erſchießen, ehe ich es dahin
kommen ließe! Ein Bettler mein Schwiegerſohn, denn mehr iſt
er nicht!
„Vater," unterbrach ihn Bertha. „Du vergißeſt, daß er
mein Verlobter iſt, daß er Dir das Leben gerettet hat! Er iſt
nicht ſo reich wie Du, er iſt überhaupt nicht reich, allein er iſt
ein edler Menſch!”
„Schweig, unterbrach ſie der Major heftig. „Ein
Wahn=
ſinuiger iſt er, der ins Irrenhaus gehört - im Gefängniſſe hat
er ja bereits geſeſſen! Oh, ich alter Thor, der ich je Vertrauen
auf Dich geſetzt habe! Alſo deßhalb haſt Du mich überredet,
daß ich ihn zu Hilfe rufen mußte, als ich krank war, deshalbi”
„Nein, nicht deßhalb," ſiel Bertha ein. „Mir lag Dein
Leben am Herzen. Alle anderen Aerzte hatten Dich ja
aufgege=
ben und er — er hat Dich gerettet!
„3ch habe ihn dafür bezahlt!” erwiderte der Major roh.
„Doch genug der Narrheit! Verſprichſt Du mir, nie wieder mit
dem Menſchen zu reden, nie mehr an ihn zu denken ?u
„Rein - nein Iu rief Bertha. „Er iſt mein
Verlobter-
ich liebe ihn!
Forlezung bolat.-
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Am 7. ds. wurde Seitens des Local-Comites für Abſchaffung der
Weinſteuer Sr. Exc. dem Miniſter des Großh. Hauſes und Auswaͤrkigen
und Präſidenten des Geſammtminiſteriums Hofmann eine Adreſſe
übermacht, in welcher der Regierung der Dank dafür ausgeſprochen wurde,
daß die Aufhebung der Beſchrankung des Weinhandels und die auswaͤrtig
ſeſtgeſetzte Erhebung der Weinſteuer durch ihre Förderung zu Stande
ge=
kommen ſeien. Die Adreſſe, aus dem Etabliſſement von Heinemann in
Mainz hervorgegangen, iſt mit hoͤchſt ſinnigen Initial=Malereien geſchmückt
und ein kalligkaphiſches und künſtleriſches Meiſterſtück.
(D. 3.)
- Vom 1. October bis 31. December ſind für das Heſſen=
Denk=
mal weiter eingegangen fl. 2062. 41 kr., im Ganzen bis zum Schluß des
Jahres 1873 fl. 28801. 27 kr.
Der Bazar zum Beſten des Epitals in der Mauerſtraße wird
P. Kriechbaum von Vielbrunn, welcher ſ. Z. vermittelſt Einſteigen
durch das offene Fenſter dem Bankier O. Wolfskehl eine auf dem
Nacht=
tiſche vor dem Bette liegende ſehr werthvolle goldene Uhr mit KLette und
Medaillon entwendete, wurde von dem Schwurgericht zu einer
Zuchthaus=
ſtrafe von 1 Jahr und 6 Monaten verurtheilt.
— Ein eigenthümlicher Verein exiſtirt in Breslau; er inennt ſich
Rheumatiker=Verein= und iſt von Solchen gegründet, die jährlich an den
Teplitzer Quellen Linderung zu ſuchen pflegen. Der Verein verſieht neben
ſeinen geſelligen Zwecken alljährlich einen unbemittelten Mit=Rheumatiker
mit den Mitkeln zu einer Badereiſe. Dieſer Verein erinnert uns lebhaft
Du ſagſt, er ſei früher mein Freund geweſen - jetzt iſt er es l an einen andern, der in einer größeren Oſiſeeſtadt ſeit vielen Jahren
be=
ſteht. Er führt den noch weniger verlockenden Titel „Hämorrhoidal=Verein=
und zu ſeinem Mitgliede kann man nur avanciren, wenn man ſeine Be=
Der Major blickte ſie ftarr an. Hatte ſie nur einen Scherz jähigüng dazu unzweiſelhaft nachweiſen kann. Jeden Nachmittag, Sommer
und Winter, kamen eine tüchtige Strecke vor der Stadt - Bewegung war
die Hauptſache - fuͤnfzehn oder zwanzig dieſer alten Herrn in einem Kaffee=
„Haha, dein Verlobier Zu rief er wild und bitter lachend. hauſe zuſammen, ſpielten zwei Stunden lang Domino. tranken ſchlechten
„Du vergißt, daß die Faſtnachtszeit noch fern iſt, in welcher ſolch Kaſfe und gingen dann wieder heim um am naͤchſten Lage wiederzukehren.
Einer dieſer alten Helren rUühmte ſich, ſeit zwanzig Jahren an keinem
Nach=
mittage gefehlt zu haben.
Redaction und Verlag: L. C. Wittlich'iche Hofbuchdruckerei