Allergnädigſt privilegirtes:
är-
Hapn.
pr-boz vefdössebèl GtAo-A. Jlhi:
136. Jahrgang.
Abonnementspreis
2fl. 48 kr. jährl. incl. Bringer=
Johu. - Auswärts werden von
alleu Poſtämtern Beſtellungen
eutgegengenommen zu 59 kr. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag und
Beſtellgebuhr.
Jaſeraie
Cenoem andenommncnhiln Da ron
Eadt von der Expediton. Ahiin
ſraze Nr. 2, in Beſſungey
von Friedris EUher,
Friedris=
ſaeße Nr. 7. ſowie auzwürtz
vov eller foliden Ennonau
Erveditione. 2-
Amtliches Organ
dr die Belanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmftadt.
D35
Dienſtag der 2. Dezember
1878.
10080
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Boranſchlag der hieſigen Pfandhauskaſſe für das Jahr 1874 iſt vom
3. Dezember l. J. an acht Tage lang auf unſerem Büreau zu Jedermann's
Ein=
ſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 28. November 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
Evtrsrrtttttrrerz
„=—
9175)
Ladung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht de=
Provinz Starkenburg über das Vermögen des
Ludwig Anthes dahier, den formellen Concurs
erkannt hat, werden deſſen ſämmtliche
Gläu=
biger zur Anmeldung und Begründung ihrer
Forderungen, ſowie zur Geltendmachung
et=
waiger Vorzugsrechte auf
Mittwoch den 14. Januar 1874,
Vormittags 9 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheile des flillſchweigend
eintretenden Ausſchluſſes von der
Concurs=
maſſe vor unterzeichnetes Gericht=Zimmer
Nr. 4 geladen.
In dem erwähnten Termin ſoll ſodann
über Verwaltung reſp. Veräußerung der Maſſe,
Beſtellung eines Maſſecurators und über
die Wahl eines Gläubiger=Ausſchuſſes
ver=
handelt werden.
7. Bezüglich der weder in Selbſtperſon
er=
ſcheinenden noch durch gehörig Bevollmächtigte
vertretenen Gläubiger, wird der
ſtillſchwei=
gende Beitritt zu allen von der Mehrheit
der Erſchienenen, — auch hinſichtlich eines
etwa zu Stande kommenden
Arrangements-
gefaßt werdenden Beſchlüſſe unterſtellt werden.
Darmſtadt, den 23. October 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. St.:
Weyland,
Holzapfel,
Stadtgerichts=Aſſeſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
E3
Verſteigerungen.
9929) Bekanntmachung.
Die zum Concurs des Buch= und
Kunſt=
händlers Rudolph Abel zu Darmſtadt
ge=
hörigen Geſchäftsvorräthe als eine große
Parthie diverſe Hefte aus Colportagebüchern
und Zeitſchriften aus neuerer Zeit; diverſe
Prämienbilder aus dem franzöſiſch=deutſchen
Krieg, Goldmuſter und ſonſtige zum Buch=
und Kunſthandel gehörigen Vorräthe, ferner
verſchiedene Herrnkleider ſollen Mittwoch
den 3. December l. Js., Vormittags 9 Uhr,
im Verſteigerungslokal (früheres Wachthaus)
am Jägerthor gegen Baarzahlung verſteigert/
verden.
Darmſtadt, den 25. November 1873.
Großherzogl. Ortsgericht.
Berntheiſel.
Arbeits=Verſteigerung.
Samſtag den 6. Dezember l. J., des
Vormittags um 10 Uhr, werden die zu
739 fl. 16 kr. veranſchlagte Planir= und
Graben=Arbeiten auf der zur Großherzogl.
Hofmeierei gehörige Neuwieſe in der
Ge=
markung Darmſtadt an die
Wenigftnehmen=
deu auf Ort und Stelle öffentlich vergeben.
Die Zuſammenkunft iſt an der Wohnung
des ſtädtiſchen Pallaswieſenwärters.
Darmſtadt, den 27. November 1873.
L. Erb,
9930) Großherzoglicher Wieſen=Commiſſär.
8095) Ein Haus in geſunder Lage mit
großem Hinterbau iſt preiswürdig zu
ver=
kaufen. Zu erfragen in der Expedition.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 3. December, Nachmittags 2 Uhr,
werden im Saale des Pfandhauſes dahier (Grafenſtraße) eine große
Parthie Bleiſtifte, fein und ordinär, ächte Zeichenkreide, Schreibalbums,
Handlungsbücher, Reſte von Schreib=, Poſt=, Zeichen=, Druck= und
Pack=
papier, eine große Parthie älterer und neuerer Bücher und Zeitſchriften
aus allen Zweigen der Literatur, roh, broſchirt und gebunden, beſonders
reich an Belletriſtik, Pappdeckel, Papierabfälle, ein gut erhaltener
Doppel=
erker mit Thüre, eine noch wenig gebrauchte eiſerne Druck= und
Papier=
präge=Preſſe mit Zugehör, mehrere große Lithographieſteine, eine
Vor=
richtung zur Galvanothpie und v. A., ſowie eine große Partie
Makulatur=
papier gegen baare Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Ho=Taxator.
Alle Gorten Waagen und Gewichte
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen wegen Aufgabe dieſes Artikels empfohlen
10081
Gebrüder Roeder, Aliceſtraße 3.
Rheinwein-Mousseux von Chr. Adt. Kupferberg u. Co. in Mainz.
Champugner von Moet u. Chandon, Heidsieck u. Co., de Venoge u. Co.
empfiehlt in Originalpackung von 12-60 Flaſchen zu Fabrikpreiſen
Eudokk Gelgmamm,
Weinhandlung, Eliſabethenſtraße 62.
10082)
537
R235
1964
Maizena,
Cornflower,
Stärke- u. Kartoffelmehl,
Wien. Kaiserauszug Nr. OOlin Pa=
und
Feinstes Blumenmehl
loos,
Gemahl.
empfehlen
10083
9598)
Raffinade,
Melis,
Stampfmelis,
Citronat,
Muscatblüthe
Orangeat,
Nelken
Sultanini,
ſoanz u. geſtoßen,
Zimmt in div. Sorten
Rosinen,
Cardamomen,
Corinthen.
Anis,
Citronen,
Orangenblüthwasser,
Prkmi
00
Wbeihnachi-Bächkereien
C. H. Huber a SShuD,
Großherzogliche Hof=Lieferanten.
5 Ballonplatz 5.
zu Bäckereien empfehle:
Feinſt geſtoßenen Melis 18 kr. d. Pfd.,
feinſtes Kunſtmehl Nr. 0 u. 1. Citronen,
Citronat, Orangeat, Zimmt, Nelken, Anis,
Roſinen, Corinthen, Mandeln ꝛc. in prima
Waare zu billigſten Preiſen. Anisformen
Wühelm Mamehi,
leihweiſe.
Ballonplatz 5.
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Goldwaaren
Mein Lager imu Goldwaaren, welches auf beorſtehende Weihnachten aufs Reich
haltigſte aſſortirt iſt, bringe hiermit in empfehlende Erinnerung.
Altes Gold u. Werthſteine nehme in Tauſch oder gegen baar zum höchften Preiſe an.
Beſtellungen, ſowie Reparaturen werden auf das Beſte u. Billigſte von mir ausgeführt.
Wr. Lieomhard,
Juwelier und Goldarbeiter.
Schulſtraße 4.
O4KN
42NC04N
0N40 4 an zoas
19 a n nnn un n noor r r nnruuo nn
4
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4
R WiRCGls--USNLuung
9
H
bei
4
4
R A. Uamm, Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 5. R
4 Mein gut ſortirtes u. billiges Lager in
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Kinderſpielwaaren, H „
H
H.
H
ſowie andere Luxusgegenſtäude iſt beſtens ſortirt und lade hochverehr=
K liches Publikum zu recht zahlreichem Beſuche höflichſt ein.
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Hochachtungsvoll
A. Haanzhe
89826)
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A4AAAAAPAOAA
9O4
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Bhh=wolha-in, Ghut, apupl 1h.
wegen Umzug zu
9881
bedeutend herabgeſetzten Preiſen
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F. Wandel Hachfolgerin,
Ernſt=Ludwigſtraße 29.
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Qualität Rindfleiſch das Pfund zu 22 kr.
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11
Ruhr=Kohlen.
Ich empfehle beſten ruhter Fettſchrot
in jedem beliebigen Quantum, in ganzen
und halben Wagenladungen, ſowie in
einzelnen Sackcentnern zu möglichſt
billigem Preiſe.
Carl G. Faber, Steinlohlenhandlung,
Eliſabetheuſtraße Nr. 26.
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9715) Mein Lager in Reiſekoffern,
Hand=, Courier= u. Damentaſchen,
Hoſenträgern, Schulranzen in
rei=
cher Auswahl empfehle billigſt.
E. Bauernfeind,
Sattlermeiſter, Rheinſtraße 28.
Neue Tafelrosinen,
Tafelmandeln,
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Suyr. Tafelleigen,
enpfiehlt
9827)
G. P. Poth,
vormals J. F. Henigſt.
9872) Ein Klavier zu verkaufen.
Martinſtraße 18.
9888) Zwei Einlegſchweine zu verkaufen.
Beſſunger Weinbergſtraße Nr. 13.
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Re
heilbar!
Eine „Anweiſung, die
FFallſucht (Epilepſie), Prämpfe
Pdurch ein ſeit 12 Jahren bewährtes nichth
Amedizin. Univerſal=Geſundheitsmittelz
hbinnen kurzer Zeit radikal zu heilen
Herausgegeben von Dr. Hr. A. Cnante,
ſInhaber der chemiſchen Fabrilt zu Wak
rendorf in Weſtfalent welche gleichzeiieß
bahlreiche, theils amtlich conſtatirte reſph
geidlich erhärtete Atteſte u. Dankſagungs.
ſchreiben von glückl. Geheilten aus allen,
fünf Welttheilen enthält, wird auf di
frecte Franco=Beſtellung vom Herausgebetz
gratis=franco verſandt.
(8623
1
LilAi
9966) Donnerſtag d. 4. Dez. trifft die
Sendung fetter Wetterauer Gänſe ein
(Gaſthaus zur Roſe.)
1966
einzelne Dame zu vermiethen.
Näheres in. der Expedition.
9198) Promenade Nr. 38 bel=Etoge 4
Zimmer, Salon u. den nöthigen ſonſtigen. 10040) Eine ſehr ſchöne und helle
Räumlichkeiten zu vermiethen u. alsbald zuſ Werkſtatt iſt mit großem Bodenraum
beziehen. Zu erfragen Carlſtraße 41.
9254) Eine hübſche Manſarde, 3
Zim=
mer ꝛc., ſodann 2 Zimmer zuſammen oder
vermiethen.
Beſſungen. Eck der Kirch= u. Hügelſtr. 25.
9338) In meinem neuen Hauſe in der
Aiebigsſtraße, dem freien Platze gegenüber, 10095) Grafenftr. 18 ſind 3 freundliche
iſt der 1te, 2te u. 3te Stock, beſtehend aus
je 6 Zimmern, Küche, Vorplatz, Waſchküche,
Bleichplatz, nebſt Autheil am Garten, zu zu vermiethen und gleich zu beziehen.
vermiethen und baldigſt zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermeiſter, Waldſtr. 2.
RUA
9386) Zwei ſchön möblirte Zimmer
A zu vermiethen parterre, Zimmerſtr. 2.
EUTrIAE
9536) Ein ſchön möblirtes Zimmer,
Marktplatz Nr. 12 dritter Stock.
9563) Für einen Schüler oder
anſtän=
digen jungen Mann ein kl. möbl. Zimmer
gleich zu beziehen.
Eck der Zimmer= u. Eliſabethenſtr. 2.
9645) Beſſungen. Heidelbergerſtraße 28,
der Artillerie=Caſerne gegenüber, ſind 2
Man=
ſarden=Logis bis 1. Februar 1874 mit ellen
Bequemlichkeiten zu vermiethen; ferner 2 bis
3 einzelne Zimmer, geeignet für Einjährige,
ſogleich beziehbar.
9347) Hochſtraße 30 Purterre iſt ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
9748) Beſſunger Carlsſtraße 1 iſt der
erſte Stock mit oder ohne Manſarde zu
ver=
miethen. Ebendaſelbſt ein möblirtes
Zim=
mer und Cablnet.
9751) Der ſeither von mir bewohnte
3. Stock des Traiſer'ſchen Hauſes
Ludwig=
ſtraße beſtehend in 5 Piecen und Zugehör
iſt zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
Heinrich Damm.
9754) Mehrere ſchöne Zimmer mit oder
ohne Möbel zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen. Bleichſtraße Nr. 40.
9815) Ein ſchönes Zimmer mit oder ohne
Möbel zu vermiethen. Holzſtraße Nr.
bei
V. Witzler.
9830) Ein bequem möblirtes Zimmer,
dem Ludwigs=Bahnhof gegenüber, alsbald zu
vermiethen. Näheres Caſerneſtraße 4, eine
Treppe hoch.
9854) Ein Logis zu vermiethen und bis
1. Januar zu beziehen gr. Ochſengaſſe 15.
9890) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Obergaſſe Nr. 11.
9857) Wohnung für ruhige Familie
3 Zimmer und alles ſonſt Nöthige.
Aus=
ſicht auf den Wald, humaner Miethsherr.
Sogleich beziehbar. Auskunft bei der Exp.
9891) Ein möblirtes Zimmer nach der
Straße iſt zu vermiethen. Gr. Ochſengaſſe 2.
9892) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Obergaſſe 40 zwei Stiegen hoch.
3 () moͤblirte Zimmer.
co f
Louiſenſtraße Nr. 18.
A 285.
9197) Ein möblirtes Zimmer für eine 10014) Ein ſchön möblirtes Zimmer zu
vermiethen an 1 oder 2 Herren. Mühlſtraße
Nr. 68 2. Stock, gegenüber der Stadtkapelle.
Ausſicht nach der Straße.
ſofort zu beziehen.
Näheres Rheinſtr. 17, 3ter Stock.
getrennt, mit oder ohne Möbel billigſt zu= 10043) Ein Logis mit Laden gleich zu
beziehen.
Langegaſſe Nr. 8.
10094) Schulſtraße 12 iſt ein ſchönes
Zimmer möblirt zu vermiethen.
möblirte Zimmer mit Glasabſchluß und
beſonderem Eingang zuſammen oder getrennt
10096) Dieburgerſtraße Nr. 40 iſt im
Hinterhaus ein Logis zu vermiethen und
können auch 2 Herren Koſt u. Logis erhalten.
10097) Beſſunger Ludwigſtraße 3 iſt lin
Logis zu vermiethen.
10098) Ein freundlich möblirtes
Zim=
mer für 1 oder 2 jüngere Schüler zu
ver=
miethen. Kiesſtraße 12.
10099) Der mittlere Stock meines neu
erbauten Hauſes, beſtehend aus 5 Piecen,
Bodenkammern, Keller ꝛc., mit Gas= und
Waſſerleitung verſehen, iſt zu vermiethen u.
bald zu beziehen. ⁄ Ph. Roeder,
Aliceſtraße 3 zunächſt dem Herrngarten.
Vermiſchte Nachrichten.
Heinrich Hoack
in Beſſungen empfiehlt ſich zur Anlage
u. Bepflanzung neuer und Verändern
älte=
rer Gärten, ſowle zu Dekorationen bei Feſten.
Lieferung von Bougnets jeder Art.
Ca=
taloge meiner Baumſchulenartikel und
Pflan=
zen gratis.
13100) Die Unterzeichnete empfiehlt ſich
in allen Reparaturen, ſowie im Ueberziehen
von Sonnen und Regenſchirmen. Alle
Re=
paraturen werden ſchnell, gut und billig
be=
ſorgt.
E. Blöcher Wtwe.,
Holzſtraße 24.
8530) 15000 fl. habe ich im Auftrag
auszuleihen; auch können kleinere Beträg=,
jedoch nicht unter 50 fl. verabfolgt werden.
S. Bendorf, Magdalenenſtr. 23, 2. St.
Auch briefliche Anfragen werden berückſichtigt.
8736) Ein Schüler hieſiger Lehranſtalt
findet freundliche Aufnahme. Schützenſtraße
Nr. 2 im zweiten Stock.
9785) Schlafſtelle für ein ſolides Mädchen.
Zu erfragen in der Bude am Bahnhof.
9900) Eine reinliche Lauffrau oder
Laufmädchen wird geſucht. Eck der Wieſen=
und Gartenſtraße 16 mittlerer Siock.
10101)
Nux auf umbestimute Helt.
von Lgidor Hoses, 17. Eliſabethenſtr. I7.
empfiehlt ſich einem geehrten Publikum in allen möglichen Graveur=Arbeiten, als:
Wappen, Briefe, Wechſel= und Trockenſtempel, Selbſifärber, Datumſtempel, Rummeroteur,
Petſchaften jeder Art ꝛc.
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Blumen=
ſchriſt, verſchlungene Buchſtaben, große Auswahl in Muſterſtickerel, Goutaches zu
Ver=
zierungen, große und kleine Alphabete, ächte Schwärze die im Waſchen nicht
ausgeht, Schablonen für Schahmccher zu Stiefelſteppereien.
Figurenſchablonen für Kinder und Zeichnen=Anfänger, ſehr geeignet für
Weihnachts=
geſchenke, ebenſo ganze Stickerei=Einrichlungen. Schablonen für Techntker und
Bau=
unternehmer, für Cigarrenfabrikarten ꝛc. Große Auswahl in Zinkſchablonen zum
Zeichnen der Kiſten, Collis, Säcke, Fäſſer, große und kleine Alphabete um ganze Adreſſen
zu zeichnen, auch ſehr empfehlenswerth für Schreiner und Steinhauer.
Schablonen in jeder Größe und Zeichnungen werden ſofort
Mit Hochachtung D. O.
angefertigt.
„
Ein Haus
in Darmſtadt, womöglich mit
Gar=
ten, wird gegen ein Landgut von
300 Morgen in der Nähe von
Hanau zu vertauſchen geſucht.
Offerten nimmt entgegen das
Logisnachweiſungsbüreau von
Joſeph Trier,
6.
Wh
a”
Wilhelminenſtraße 25. wd
ArAdaz-iAaaraii
4
WO
9898) Brave Madchen werden
nach=
gewieſen auf dem Dienſtboten=Bürean von
Margaretha Diehl. Beſſ. Kirchſtr. 34
Briefliche Offerten erwünſcht.
9835) Ein braves Dienſtmädchen, welches
gute Zeugniſſe aufzuweiſen hat und in der
gewöhnlichen Hausarbeit nicht unerfahren iſt,
wird auf Weihnachten für einen kleinen
Haus=
halt geſucht.
Heinrichſtraße 75.
9869) In einem Stüdtchen, Flecken an
der Bergſtraße oder Odenwald in
freund=
licher Gegend, an einer Eiſenbahn=Station
oder in der Nähe einer ſolchen, wird ein
kleines anſtändiges Haus von 5-7
Zim=
mern mit Garten von nächſtem Frühjahr
ab zu miethen oder zu kaufen geſucht. Directe
Offerten mit Angabe der Größe und des
Preiſes ſind gefl. zu richten sub Chiffre
L. 8354 an die Annoncen=Expedition
von Rudolſ Moose in Vranlz”
ſeerk C. M.
R8 235.
Aouaauar Aingr uunr ur uauury
NoytAviaumuyii
2
.
2
Muditiaiutnsh AntrtAtdinrstdtand Ana ch Ah un ttr znr Aied An d.
Grate'ſche Ansgaben.
4
Vorräthig bei Joks. Waliz in Darmſtadt:
deutſcher Kunſt u. Dichtung.
Bodenſtedt, Album 2Auflage mit zahlreichen Allnſtrationen H
F=
eleg. geb. 7 fl. 36 kr.
G
Pracht=Ausgabe mit Illuſtrationen von
H4
4
Fongus, Undine. CKöhling. broch. 4f.6. eleg. geb. 6fl. 9.
g von 1870-II. Oritte
Fechner, Kriegsgeſchtch1e Auf. mit Allaſtr. von A. von
141
14
Werner. eleg. geb. 7 fl.
1
Illuſtrirte Pracht=Ausgabe. eleg. geb.=
Gchiller, Gedichte. 9fl. 39.
10084
Hir
BiBe
„4)
Murn Pirnaiha g
rAaaeutz,
guyrtun,
B=
AntAti i n d n n n AanRiAin AAhun n nunthdiin
Priuz
Neue Türkische Lwetschen,
Neue Italienische Brünellen,
MH. WNEGION
Neue Kirschen
von vorzüglichſter Süße empfiehlt billigſt lempfiehlt billigſt
Friedrich Schaefer,
Carl Mameli,
10092)
Ludwigsplatz 7.
9963)
Eliſabethenſtraße 6.
10093) Dienstag den 2. December
9910) Neue prima holläyd. Voll=
Lelzter Tag!
Häringe, kleine Fiſche, das Stück
Ausverkaufs
des
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Wienor & Pariser Corsetten von 30 kr. an,
Ballonplatz 5.
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Marktſtraße neben dem Gaſthaus
L3½7½ 4)
„zur Sonnen im Laden.
eue lutz. -zwetſchen
empfiehlt
10085) - Jud. Hey Cohs.
Panier-Mehl
feinſte Qualität empfiehlt zu billigem Preiſe
Friedrich Schaefer,
10086)
Ludwigsplatz. 7.
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mirteſten, mit gutem Erfolg betriebene
Dampf=Nudel=Fabrik
in Erfurt in Thüringen iſt ſofort Umſtände
halber zu verkauſen. Offerten befördert die
Annoncen=Expedition von Haasenstsin &
Vogler in Erfurt unter H11439. (Ugbg.237)
Feine Rheinweine
div. Jahrgünge,
Bordeauxweine
Müdeira, Malaga, Sherry, Portwein tn
Flaſchen und Gebinden billigſt bei
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10088) Weinhandlung, Eliſahethenftr. 62.
10091) Meine Mehljorten von den
feinſten bis zu den geringſten, ſowie Suppen=
Artikel aller Art bringe ich hiermit in
empfehlende Erinnerung.
G. A. Jaeger, Weinheim a. B.
10096) Alle Sorten Oefen und Heerde
werden billig gereinigt.
B. Petri, Ballonplatz 4.
10089) Ein junger Mann ſucht einen
Dienſt als Hausburſche. Zu erfragen bei
Joh. Engel in der Gardiſtengaſſe 20.
TTTAAAnm
2222
xiz. viez
ina
96
Wexinierhungen.
3807) Die bel Etage, Gteiaftraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
ſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und aleich zu beziehen.
3880) Der mittlere Stock melnes, Ecke
ber Wald= u. Grafenſtraße, belegeuen Hauſes
iſi mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
J. G. Keller.
5991) Grafenſtraße 39 ein Stall für
2 Pferde, eine Stube und Heuſpeicher zu
vermiethen.
4—8966) Mühſiraze Nr. 72 ſan der
Stadtkapelle) iſt ein ſchönes Logis,
43 große Zimmer, Souterrain, zwei
4 Keller, Bleichplatz nebſt allen Bequem=
6 lichkeiten bis 7. Nov. d. J. zu beziehen.
N.AAiAitiviridrAirirstiiiuiataunu
7308)
Zu vermiethen:
Obere Rheinſtraße 8 im
Vorber=
haus eine freundliche Wohnung mait allem,
Zubehör.
3903) Eck der Grafen= u. Waldſtraße
Nr. 35 iſt ein Parterre=Logis von 4
Zim=
mern und 1 Kabinet; deßgleichen die bel=
Etage und oberer Stock, jedes Stockwerl
wei Logis enthaltend. Ein größeres mit
4 Zimmern und Kahinet, ein kleineres mit
3 Zimmern zu vermiethen und alsbald zu
beziehen. Jedoch kann jedes Stockwerk
zu=
ammen vermethzt werden. Auch iſt
da=
ſelbſt ein großer Weinkeller zu vermiethen.
Näheres zu erfragen im Hauſe ſelbſt
Parterre.
1965
7539) Eine Scheuer mit gewölbtem Keller
ſowie Heuboden und unteren Raum, welche
ſich zu jedem Waaren=Magazin eignet, iſt
ſogleich zu vermiethen, Carlsſtraße Nr. 22.
7605) Kirchſtraße 8 im Hinterbau ein
Logis und eine Werkſtätte zu vermiethen.
7881) Bleichſtraße 46 nächſt den
Bahn=
höfen 1 unmöblirtes Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
7953) In der Nähe der Katholiſchen
Kirche iſt ein ienfach möblirtes Zimmer
ſo=
gleich zu vermiethen. Näheres bei der Exp.
8102) Roßdörferſtraße Nr. 26 iſt der
3. Stock, 5 Zimmer nebſt allen
Bequemlich=
keiten zu vermiethen. Daſelbſt eine Manſarde.
8106) Wienerſtraße Nr. 20 im
Hinter=
bau ſind 2 Wohnungen mit Ausſicht nach
der Straße, Parterre 3 Zimmer, oben 3
Zimmer, 2 Cabinette getrennt oder zuſammen
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
8164) In dem neuen von mir erkauften
Hauſe Roßdörferſtraße Nr. 19 iſt der 2. u.
3. Stock, je 4 Zimmer, 1 Alkoven, Küche,
Magd= und Bodenkammer, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
Ferdinand Brückner.
C Hxin ſchön möblirtes Parterre=Zimmer,
2
EH auf die Straße gehend, ſogleich
S
zu verm. bei B. Felmer, Hölgesſtraße 8.
8238) Heinrichſtroße 100 zwei möblirte
Zimmer. Näheres eine Stiege hoch.
8325) Caſernenſtraße Nr. 64 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu ver miethen.
8549) In dem Hauſe Frankfurter Straße
Nr. 32 iſt eine Wohnung nebſt geräumigem
Magazin alsbald beziehbar zu vermiethen.
8579) Ein ſchönes möblirtes Manſarden=
Zimmer, Ausſicht nach der Rheinſtraße,
ſo=
gleich beziehbar, iſt zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 50.
8604) Ein unmöblirtes Zimmer nach der
Straße eine Stiege hoch zu vermiethen.
Obere Eliſabethenſtraße Nr. 16.
8681) Neue Kiesſtraße Nr. 42
iſt der mittlere und obere Stock, beide Logis
ſehr ſchön und geräumig, an ruhige Familien
ſofort beziehbar, zu vermiethen.
8764) In meinem Hauſe
Niederram=
ſtädterſtraße 52 iſt der 2. Stock, beßiehend
aus 4 Piecen, Küche, Magdkammer und
aller Bequemlichkeit zu vermiethen. Preis
210 fl.
Hch. Martin.
8765) Ein ſehr bequemes u. gut
möblir=
tes Zimmer, auf die Straße gehend,
Prome=
menadeſtraße, iſt zu vermiethen. Nähere
Auskunft ertheilt Herr Trier, Ludwigſtraße.
8766) Zwei eiegant möblirte Zimmer
ſofort zu vermiethen. Beſſ. Carlſtraße 22.
8962) Wienerſraße 20 iſt der
mitt=
lere Stock, 4 Zimmer, Glasabſchluß,
Magd=
kammer mit allen Bequemlichleiten
Umzugs=
halber anderweit zu vermiethen.
9120) Ein Laden, auch als
Woh=
nung zu vermiethen. Holzſtraße 22.
9135) Alexanderſtraße Nr. 11 ſind der
erſte und zweite Stock zu vermiethen.
Auskunft ebendaſelbſt.
R 23s.
9919) Tüchtige Lackirergeſellen
finden dauernde Beſchäftigung in der hieſigen
Central=Wagenwerkſtätte der Heſſiſchen
Lud=
wigs=Bahn.
10060) Hofgerichts=Advokat Heyer II.
ucht einen Duplikaten=Schreiber zum
ſo=
ortigen Eintritt.
10061) Einen Schreiner ſucht
Ludwig Wagner, Schreiner.
—
10067) Eine Frau ſucht Lanfdienſt
Magdalenenſtraße 6.
10071) Alle Arheiten auf der Nähmaſchine
werden angenommen und raſch und billig
beſorgt. Wilhelminenſtraße 2. Manſarde.
10074) Ein erſter Büreaugehülfe
wird gegen hohes Salair geſucht.
10102) Eine geſunde junge Ehefrau,
die gute Milch hat, ſucht eine Stelle als
Schenkamme. Zu erfragen bei der Exped.
10103) Ein Keller in der Nähe vom
Beſſunger Thor wird zu miethen geſucht.
2
C e.
.
10104) Ein feingebildeter
ou L
3 L.
wird von einem Standesherrn gegen 500
bis 600 Gulden Gehalt pro anno aufs
Land geſucht. Stellung ſehr angenehm. Die
Privat=Praxis des früheren Arztes groß und
lohnend. Eintritt möglichſt bald. Offerten
sub Chiffre F. 8732 befördert die Aunoncen
Expedition von Rudalf Hosse in
Frankſurt d. M.3
10105) In ein Pfarrhaus auf dem Lande
in der Nähe von Darmſtadt wird ein
tüchtiges, im Kochen etwas geübtes
Dienſt=
mädchen auf Weihnachten geſucht.
Nüheres Darmſtädter Carlſtraße Nr. 46
gleicher Erde.
10106) Ein Auslaufer wird geſucht.
C. H. Rühu'ſche Buchhandlung,
Mathildenplatz 3.
180
geon Eus dof
z U.
M41
WAeitunſton dar Wolt
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G.X.xAEAltEs.
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25
General=Agent fürDarmſtadt
H2
ſeorgHof, Eliſabethenſtr.30
rn werden angekauft
Gänſelebe:
im,
19167)
Darmſtädter Hof.
10108) Bei einer jungen Wittwe kann
ein Frauenzimmer Schlafſtelle erhalten.
Kirchſtraße Nr. 21 eine Treppe hoch.
Großherzogliches Hoftheater
Dienſtag. 2. Dezbr. 2. Vorſt. im 4. Abonn.:
Kanonenfutter. Luſtſpiel in 3 Akten von Jul.
Roſen. Hieraufl. Ein Stündchen in der
Schule. Vandeville Poſſe in 1 Akt n. d. Franz.
von W. Friedrich.
In Luſt ein Leid.
Von Friedrich Friedrich.
Gortſetzung.)
„Ah, Klinger, Sie ſind esl- rief Helm aufſpringend.
„Ihnen muß der gefirige Abend in der Pinkenburg gewaltig
ſchlecht bekommen ſein, daß es Sie ſo zeitig ſchon zu mir treibt.
Beſter Klinger, Sie haben doch nicht etwa einen moraliſchen
Katzenjammer? Seien Sie aufrichtig, Freund, ich kenne das aus
eigener Erfahrung, da hilft kein Häring und kein Sodawaſſer.
Aber ich will Ihnen einen guten Rath geben. Legen Sie ſich
mit dem Rücken ins Gras, ſo an einem ſtillen einſamen Orte,
wo man keine Menſchen ſieht und keine Hunde bellen hört,
dort=
hin legen Sie ſich und blicken Sie hinauf zum Himmel in die
Wolken und alle unbequemen Gedanken fliegen zum Kopfe hinaus.
Wenn es Ihnen nicht hilft, ſo ſchadet es Ihnen zum wenigſten
nicht.”
Der Advokat lächelte. Helm hatte ihn noch nicht zu Worte
kommen laſſen. „Nichts von dem, Doctor," erwiderte er. „Meine
phyſiſche wie moraliſche Canſtitution iſt geſund und hält ſchon
etwas aus. Eine andere Angelegenheit führt mich zu Ihnen.
Es liegt einzMann im Sterben. Er hat mich zu ſich beſchieden,
um ſeinen letzten Willen aufzunehmen und ich habe den Auftrag
Sie mitzubringen, damit Sie Ihr Heil verſuchen, ob Sie ihn
vielleicht diesmal noch vom Tode erretten können. Sie wiſſen ja,
wenn es ans Sterben geht, werden die meiſten Menſchen
klein=
müthig. Der Mann wünſcht noch zu leben — verſuchen Sie
Ihre Kunſt an ihm. Sie ſind ja ein geſcheidter Kopf.
„ Und Sie ſprechen die Wahrheit, Klinger Lu warf Helm ein.
Gewiß. weßhalh zweifeln Sie daran?”
„Weil in Ihrem Geſichte ſo ein eigenthümlicher, ironiſcher
Zug liegt. Doch Ihr Advocaten und Notare freut euch, glaube
ich jedesmal, wenn ein Menſchenkind dahin führt, nur weil es
vielleicht ein Teſtament aufzunehmen gibt, in welchem ſich ſo viele
Klauſeln anbringen laſſen, daß in vielen Füllen die Gerichte und
ihr edle Herren die wahren Erben ſeld, weil Ihr den beſten
Theil der Erbſchaft einzieht. Geſtehen Sie es nur, Klinger,
zum wenigſten mir, ganz im Vertrauen, es gibt wenige Juriſten,
welche ein Her; beſitzen, ich meine ein vernünftiges, weich
füh=
lendes Herz, welches zuerſt an die halbe Welt und zuletzt an
ſich denkt."
Klinger zuckte mit den Achſeln.
„ Man pflegt allerdings zu ſagen, daß noch nie ein Juriſt
und ein Arzt an zu weichem oder gebrochenem Herzen geſtorben
ſei,v erwiderte er. „3ch kann in dieſer Sache nicht unparteiſch
entſcheiden.
„Und wer iſt es, der Sie zu ſich beſchieden hat und meine
Hllfe verlangt ?' warf Helm ein.
„Der Major Trenken.
„ Trenken !u rief Helm. Er war ſichtbar zuſammengefahren.
Er wandte alle Mühe auf, um ruhig zu bleiben, um das, was
in ihm vorging, nicht zu verrathen. Sie kennin ihn2 fragte
Klinger. „Ja - von früher - als ich noch Student war
in Berlin - ich habe ihn ſeit Jahren nicht geſehen. Und er
iſt krank - er verlangt meine Hllfe Lu
„Ich empfing heute Morgen einen Brief von ſeiner Tochter.
Sie ſchrieb mir den Wunſch ihres Vaters und bat mich, Sie
mitzubringen.”
„ Bertha - Bertha hat Ihnen das geſchrieben zu rief der
junge Arzt in größter Aufregung. Röthe und Bläſſe wechſelten
auf ſeinen Wangen. „Beſter Klinger, ich kann ſie heute nicht
begleiten - heute nicht. Sehen Gie, ich habe keinen Augenblick
Zeit. — Sie wiſſen ja, wie viele Menſchen hier in der Stadt
krauk ſind1 Ich will Sie davon überzeugen, will Ihnen die Liſte
meiner Kranken zeigen — ſie ſteht in meinem Nottzbuche.
Haſtig ſuchte er nach dem Notizbuche.
„Doctor, laſſen Sie, laſſen Sie,” erwiderte der Advokat.
„Helm, was iſt Ihnen? Was haben Sie zu fügte er theilnehmend
hinzu.
„Nichts, nichts u verſicherte Helm, indem er ſich zu faſſen
bemühte. „Was ſoll ich haben1 Sie ſehen mich wahrhaftig mit
den Augen eines Criminalrichters an. Hahal Klinger, Sie
be=
fürchten doch nicht, daß ich Schulden beſitze und mein Notizbuch
verſetzt habe? Haha, beſter Freund ich gebe Ihnen die Verſicherung,
daß ich ſogar in dem Schuldregiſter der Pinkenburg nicht mehr
eingeſchrieben ſtehe ! Auf mein Wort, Klinger ½½ — Er lachte laut,
aber gezwungen. Durch den Scherz ſuchte er zu verbergen, was
in ihm vorging.
„Helm ich glaubte, Sie würden mehr Vertrauen zu mir
ge=
habt haben, entgegnete der Advocat ernſt.
Vertrauen Pu wiederholte der junge Arzt. „Kann ich Ihnen
mehr Vertrauen ſchenken ?. Habe ich Sie nicht ſogar in meine
Kaſſenverhältniſſe eingeweiht ?„
„Ihre Verſtellung hilft Ihnen wenig. Sie kennen die Tochter
des Major Trenken ?
„Allerbings! Sie heißt Bertha und zählt einige zwanzig Jahre.
Sie iſt die einzige Erbin ihres Baters - der Alte beſitzt
Ver=
mögen. Ich würde Ihnen den Rath geben, ſich um ihre Hand
533
1968
2
zu bewerben, wenn — wenn ſie nicht bereits verlobt wäre. Es
iſt ſchade, ich hätte dem Alten wieder zur Geſundheit verholfen,
Sie hätten ſich bald verheirathet und uns den geſtern Abend
aus=
gemachtenSchmaus gegeben.”
Unwillig trat Klinger mit dem Fuße auf die Erde. „Doctor,
Sie verſtehen es vortrefflich, ſich zu verſtellen iu rief er. „Die
Tochter des. Majors iſt nicht mehr verlobt, denn die Verlohung
iſt längſt wieder aufgehoben. Helm, ſeien Gie doch nicht ſo
verſchloſſen, ich weiß ja, daß Bertha eine Jugendliebe von Ihnen
iſt und daß Sie auch jetzt ſie noch nicht vergeſſen haben!
Fortſetzung folgt.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
— Unter denjenigen Gegenſtänden, welche ſich gegenwürtig innerhalb
des Reichseiſenbahnamtes in der Ausarbeitung beſinden, iſt zunächſt
na=
mentlich für den practiſchen Eiſenbahnbetrieb die Einſührung einer
gemein=
ſamen Signal=Ordnung für ſämmtliche deutſche Eiſenhahnen von
Wichtig=
keit. Es liegt nämlich in der Abſicht für ſämmtliche deutſche Eiſenbahnen,
ſowohl für die Staatsbahnen als auch für die Privatbahnen, ein
gemein=
ſames und gleiches Signalweſen einzuführen und dies in Form eines
Reichs=
geſetzes zu bewirken. Zu dieſem Zweck wird jetzt in dem
Reichseiſenbahn=
amt ein hierauf bezüglicher Entwurf ausgearbeitet und ſind ſämmtliche
Eiſenbahnverwaltungen aufgefordert worden, über die in ihrem Betrieb
ein=
geführten Signale, namentlich über die etwaigen Abweichungen von den
auf anderen Bahnen gebräuchlichen Signalen Mittheilung zu machen. - In
gleicher Weiſe wie bei den Signalen liegt es auch, wie wir hören, in der
Abſicht des Reichseiſenbahnamts eine Einheit in den Frachtbriefen
und Frachtbriefsbeſtimmungen herbeizuführen. Es iſt bekannt und
für den Güterverkehr überaus hemmend, wie für den Handel beſchwerlich,
daß faſt jede Eiſenbahnverwaltung ihre abſonderlichen Beſtimmungen in
dem Frachtbriefverkehr und deßhalb ihre beſonderen Frachtbrieſe hat, welche
bei der Güteraufgabe benutzt werden müſſen. Um dieſen Uebelſtand zu be
ſeitigen, liegt es in der Abſicht des Präſidenten des Reichseiſenbahnamtes einen
einzigen Frachtbrief für den Güterverkehr auf ſammtlichen deutſchen
Eiſen=
bahnen einzuſühren; es iſt deßhalb ein Formular ſowohl für den
gewöhn=
lichen Güterverkehr als auch für den Eilgutverkehr im Reichseiſenbahnamt
entworfen worden, welches nach Zuſtimmung der Eiſenbahn=Verwaltungen
demnächſt durch das Reichskanzleramt reſp. den Bundesrath als für den
geſammten Eiſenbahnverkehr gültig eingeführt werden ſoll. In der
Decker=
ſchen Geheimen Ober=Hof=Buchdruckerei werden gegenwaͤrtig die Proben für
dieſe Frachtbrieſe angeſertigt.
- In der Gemälde=Gallerie iſt ein Gemälde von Herrmann Muͤller:
Sorrent mit dem Taſſohauſe darſtellend, ausgeſtellt. Daſſelbe iſt für Schloß
Heiligenberg beſtimmt.
— Der Bau der Zweigbahn von Eberſtadt nach Pjungſtadt ſoll
als geſichert zu betrachten ſein.
Die Einzeichnungsliſte für den Schlittſchuhelub liegt bei den
Herren Sekretär, Dr. Frank, Regierungsacceſſiſt Küchler, F. L. Schorkopf,
Pfeil und A. Enders auf.
In ſdas hieſige Arreſthaus wurde ein Individuum eingebracht,
gegen welches dringender Verdacht vorliegt, an dem unlängſt an dem
Knechte des Bierbrauer Hilß von Eberſtadt begangenen Raubanſall betheiligt
zu ſein.
- Die im Roßdorfer Weg belegene Hofraithe des Herrn C. Günther
ging für fl. 10,900 an Rentner C. Pracht, die Hofraithe des
Specerei=
händler C. Schmidt in der großen Bachgaſſe für fl. 10,000 in den
Be=
ſitz des Specereihändler Elſaſſer über.
In der Nacht vom 28. verſuchte eine Bande in ein zunächſt der
Tanne gelegenes Fubrikgebäude einzubreyen, vermochte aber die Thüre an
der Werkſtätte, durch die ſie eindringen wollte, nicht raſch zu ſprengen.
Darüber wurden die Bewohner wach, und die Eindringlinge ergriffen die
Flucht. Der Hund des Beſitzers iſt jedoch ſeitdem verſchwunden. (D. 3.)
Am Sonntag Abend wurde in einer hieſigen Brauerer von einem
Gaſte dem bedienenden Kellner ein fl. 50 Schein zum Wechſeln übergeben.
Nach langem Warten ſtellte ſich heraus, daß der Kellner mit dem Gelde
durchgegangen war.
W. Beſſungen. Die hieſige Turngemeinde veranſtaltet auch dieſes
Jahr auf Weihnachten eine Verloſung. aus deren Ertrag einige arme
Kinder der Gemeinde Beſſungen unterſtützt reſp. neu gekleidet werden
ſollen. In den Jahren 1871 und 1872 ward dieſe Wohlthat ungeſähr
16 Kindern zu Theil und empſehlen wir das Beſtreben der Turngemeinde
dem Wohlwollen und der freundlichen Unterſtützung des Beſſunger
Publi=
kums durch Abnahme von Looſen, zu welchen Zwecke in den nächſten Tagen
eine Liſte in Umlauf geſetzt werden wird.
- Wie wir hören wird der Vorſtand ider Saalbau=Actien=
Geſellſchaft einen auf der letzten Generalverſammlung beſprochenen
Plan ſchon demnächſt ausführen und regelmäßige Concerte la Strauß
im großen Saale veranſtalten, die für einen billigen Eintrittspreis
allge=
mein zugaͤnglich ſein ſollen. Als Concerttage ſind hierfür Mittwoch und
Sonntag auserſehen, für Ausführung der Concerte ſollen Unterhandlungen
mit dem Interlakener Orcheſter (Dirigent Herr Kammermuſikus Frank
und der Streichkapelle des Großh. Heſſ. 1. Infanterie= (eibgarde=)
Regi=
ments Nr. 115. (Dirigent Herr Muſikdirector Adam) angeknüpft und dem
Redaction und Verlag: L.
Abſchluſſe nahe ſein. Hiernach würden Mittwochs von 6-11 Uhr Abends
ein Concert, Sonntags jedoch 2 Concerte - ein Nachmittags= und ein
Abends=Concert - ſtattfinden, worin neben guter ernſter Muſik auch das
leichte Genre (Opern=Potpourri's, Märſche, Tänze ꝛc.l zur Geltung kommen
ſollen. Die Concerte werden in je 2 Abtheilungen zerfallen; während der
erſten Abtheilung, Mittwochs= und Sonntags Nachmittag, wird das
Rau=
chen unterſagt ſein. Als Eintrittspreiſe ſind 24-30 kr. für die unteren
Räume, 36-42 kr. für die Logen pro Perſon in Ausſicht; genommen,
welche Preiſe den in unſeren Nachbarſtädten üblichen analog ſind; die
Actionäre genießen hiervon den ihnen zugeſicherten Rabatt. Während des
Concerts findet Reſtauration nach der Karte ſtatt. Die Concerte ſollen
alſo ganz ähnlich gehalten ſein, wie im Frankfurter Saalbau und
Palmen=
garten, nur mit der, wie uns dünkt, ſehr praktiſchen Einſchränkung, daß
den Damen zu Gefallen das Rauchen erſt in der zweiten Hälfte des
Concerts erlaubt ſein wird.
Eingeſandt.) Vorigen Mittwoch Abend 8 Uhr beſtiegen ein Herr
und eine Dame die einzige am Bahnhof haltende Droſchke, deren Kutſcher,
- wie erſt zu ſpät erkannt - angetrunken war. Nachdem er eine Zeit
lang, ſtatt die Mitte der Straße einzuhalten, in der Floßrinne gefahren,
ſtieß er gegen einen in der Eliſabethenſtraße ungenügend beleuchteten
Stein=
hauſen, ſo daß der Wagen mit Inſaßen umſtürzte.
Glücklicherweiſe kamen Letztere unverletzt mit dem bloßen Schrecken
davon und wirſt ſich nun, da der Unfall leicht ſchwere Folge hätte haben
können, die Frage auf, ob eine ſtrengere Aufſicht über das Droſchkenweſen
nicht abſolut nöthig iſt, insbeſondere daß ſtets ſtrenge darauf zu achten
wäre, daß von den Proſchkenbeſitzern nur gut beleumundete, zuverläßige
Leute als Kutſcher angenommen werden dürften.
Wenn wir noch den ſo oft ſchon in hieſigen Blättern beklagten
Droſch=
kenmangel bei den ankommenden Abendzügen zur Sprache bringen, ſo
geſchieht es nur mit dem Wunſche, daß auch in dieſer Beziehung bald das
Nöthige veranlaßt wird und wenigſtens an den bis 10 Uhr Abends
ein=
treffenden Zügen einige Droſchken in den Bahnhöfen zu halten haben.
Darmſtadt, 28. Nov. GGartenbauverein zu Darmſtadt)
Die für die Monatsverſammlung vom 5. November vorgeſehenen
Vor=
träge mußten wegen Verhinderung der betreffenden Referenten ausfallen.
Statt derſelben brachte die Tagesordnung zunuchſt einen Vortrag des Hrn.
Vicepräſidenten über ein von dem bekannten Obſtbaumzüchter Du Breuil
vorgeſchlagenes Verfahren, um an Spalierbäumenmöglichſtgroße
Früchte zuerzielen. Derſelbe empfiehlt zu dieſem Behufe Veredlung
auf ſchwachwüchſige Unterlagen, ein zweckmäßiges Beſchneiden der
Haupt=
triebe, wie der Seitentriebe damit letztere nur kurztriebiges Fruchtholz
bil=
den, Ausbrechen der zu zahlreichen Früchte, Stützen der hängenbleibenden
doch ſo, daß die Fruchtſtiele nicht gedrückt oder gekrümmt werden,
Vermin=
derung der Ausdünſtung durch Abhalten der Sonnenſtrahlen von den
Früch=
ten, ſo lange dieſe nicht ausgewachſen ſind, viermaliges Beſtreichen der
Früchte in Zwiſchenräumen von 14 Tagen mit einer Löſung von
ſchwe=
felſaurem Eiſen in Waſſer (26 Gr. - beim 4. Mal 35 Gr. in 1 Quart),
Ringeln der Zweige unterhalb der Blüthen, Einſetzen von Fruchtaugen auf
kräftig wachſende Bäumchen, Anblatten üppiger Triebe an Fruchtholz ꝛc.
Es wurde weiter die Erziehung der zweiarmigen
Cordon=
bäumchen in Guirlandenform und die Vorzüge dieſer Form vor
der gewöhnlichen mit horizontalen Armen beſprochen. Der Unterſchied in
der Formbildung beſteht darin, daß man bei der erſteren den Leitzweigen
eine ſanfte Neigung nach oben gibt und zu dieſem Zwecke zwiſchen den
Pfühlchen, an welchen die Bäumchen gepflanzt ſind, noch ein um 5-8
Centimeter höheres Pfählchen anbringt und dieſe ungleich hohen Pfählchen
mit Draht verbindet, oder auch daß man die Leitzweige ſich kreuzen läßt.
— Weiteren Stoff zur Beſprechung gab auch wieder der Sperling.
In einem zur Verleſung gelommenen Aufſatze war auf Grund der
Unter=
ſuchung von Sperlingsmagen behauptet, daß der Sperling nur
ausnahms=
weiſe Inſecten freſſe, und dann gerade nützliche wie die Laufkäfer, daß er
dagegen durch Verzehren und Verderben von enormen Quantitäten
Ge=
treide, die für Preußen allen auf 11 Million Scheffel pro Jahr berechnet
ſind, ungeheuren Schaden ſtifte, und erbarmungslos das Verdammngsurtheil
über ihn geſprochen worden. Es wurde dabel in der Verſammlung
viel=
fach der Wunſch geäußert, daß auch hier zu verſchiedenen Zeiten ſolche
Unterſuchungen angeſtellt werden möchten, wozu wohl die dem Verein
an=
gehörigen Sachverſtändigen, denen allerdings das Material geliefert werden
müſſe, bereit ſein würden. - Ferner wurde aus Zeitſchriften referirt und
dabei u. A. als Mittel gegen die Blutlaus, Beſtreichen der Bäume vor der
Belaubung mit Kalkmilch oder grüner Seife (½ K. auf 1 L. Waſſer),
gegen die Pfirſichblattlaus Tabaksbrühe und gegen den Kohlweißling
Gin=
ſternzweige, deren Geruch dieſen Schmetterling verſcheuchen ſoll, angegeben.
Ausgeſtellt waren verſchiedene Gemüſearten (neapolitaniſcher
Blätter=
kohl, Butterkraut, Karbonadkraut, Packchoi und Kartoffeln) Himbeeren von
einer nicht immer tragenden Art und Winteraſtern.
Nachdem nunmehr der Saalbau eröffnet iſt, wird, wie früher ſchon
in Ausſicht genommen war und in der letzten Monatsverſammlung
gut=
geheißen wurde, das Sitzungslocal in denſelben verlegt und bereits die
nächſte Monats= und zugleich Generalverſammlung Mittwoch den 3. Decbr.
Nachmittags 3 Uhr in einem im erſten Stock über dem Reſtaurationslocal
gelegenen Saale abgehalten werden. In derſelben werden außer dem
Jahresberichte des Präſidenten auch die Referate des Herrn R. Noack,
welche für die letzte Sitzung in Ausſicht genommen waren, zum Vortrage
kommen.
-ch.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.