Allergnädigſt privilegirtes
222
Abonuenentsprei=
2fl. 48kr. jahrl. u. cl.
Bringer=
lohn. - Auͤswärts werden von
alleu P.ſtäatzn Beſtellungen
eutgegengenon menz1 59 kr. Pro
Qudrtal inel. Poſtaufſglan und
Beſtellgebuhr.
[4
N.
136. Jahrgang.
SAATTAI4
d
4ade u 23. Pephnnhr.
gon Friedrich Bher. Feiedäis.
Fahe Nr. 7. wi Brarär,
van Ees jalen Aaronezp
Aedesoron.
Amtliches Oroan
fr die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.
Dus.
Die n ſtag Len 18. November
181D.
Betreffend: Die Reichstagwahlen.
Darmſtadt, am 15. Novnber 1873.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Das abichriftlich nachſtehende Ausſchreiben Großherzoglichen Miniſterlums des Innern vom 14. d. Mts. zu Nr. ſ. d. J. 12115
theilen wir Ihnen, unter Hinweiſurg auf unſer Ausſchreiben vom 10. l. Mts. zur Kenntnißnahme und Nachachtung mit.
In Verhinderung des Kreisraths:
Dr. Momberger, Kreisaſſeſſor.
Zu Nr. M. d. S. 12115.
Darmſtadt, den 14. Novemer 1873.
Betreffend: Die Reichstagswahlen.
Das Großherzogliche Miniſterium des Innern
an die Großherzoglichen Kreisämter.
Da es neuerdings wieder zweifelhaft geworden iſt, ob die Reichstagswahlen bereits zu derjenigen Zeit ſtafinden werden,
welche nach der in unſerem Ausſchreiben vom 6. d. Mts. zu Nr. M. d. J. 11737 erwähnte Mittheilung des Reich=Kanzler=Amts
dazu in Ausſicht genommen war, ſo weiſen wir Sie an, zwar die Aufſtellung der Wahlliſten ganz in der angeordrten Weiſe und
ſo beſchleunigt vornehmen zu laſſen, daß deren Auslegung am 27. November d. J. beginnen kann. jedoch die Ausleung der
Wahl=
liſten ſelbſt erſt nach weiterer Beſtimmung über den Tag des Beginns derſelben ſtattfinden zu laſſen.
Sie wollen die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien alsbald hiernach bedeuten.
Reutenbuſch.
v. Stauck.
Wk
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 20. November, Vormittags 9 Uhr,
werden die zu dem Nachlaſſe des verſtorbenen Hoflakai Bajus gehorigen Mobilien,
als: Kleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel, letzteres in Mahagoni, ſowie
k Cauſenſe und 6 Stühle in grünem Pelüſche, 1 Goldſviegel, 1
nuß=
baumener 2thüriger Kleiderſchrank, 1 Schreibſecretär, Gold, Silber und ſonſtige
Haus= und Küchengeräthſchaften gegen baare Zahlung verſteigert.
J. A.:
9595)
K. Strauß, Lazge.
Feilgebotenes.
Bekanntmachung.
Die Reinigung der Bettwäſche und Hand=
Aechte Schweizermilch
tücher in den hieſigen Garniſon=Anſtalten
von Cham
für das Jahr 1874, ſoll unter den im
Bü=
empfehle beſtens.
reau der unterzeichneten Garniſon=Verwal=
Philipp Greinert,
tung ausgelegten Bedingungen im Wege der
8957)
Beſſungen, Carlſtraße.
öffentlichen Submiſſion an den Mindeſt=
8095) Ein Haus in geſunder Lage mit
fordernden verdungen werden.
Qualificirte und cautionsfähige Unter= großem Hinterbau iſt preiswürdig zu
ver=
nehmungsluſtige werden erſucht ihre Offerte kaufen. Zu erfragen in der Expedition.
verſiegelt mit der Aufſchrift:
7. 9074) In der Feldbrennerei von Georg
„Submiſſion auf Wäſchereinigung
Schallenberger iſt ausgezeichneter Lehm
ſpäteſtens bis Donnerſtag den 20. November zu haben. Nähere Auskunft Pankratiusſtr. 46.
Cr. Vormittags 10 Uhr im gedachten Büreau
9446) Braunſchweiger Cervelat, Zun=
Alexanderſtraße Nr. 10 abzugeben.
gen= und Rothwurſt, letztere auch in Aus=
Darmſtadt, den 15. November 1873. ſchnitt empfiehlt
9487) Garniſon=Verwaltung.
Georg Herrmann, Eliſabethenſtr. 46.
9189) Von heute an rrkaufe ich erſte
Qualität Rindfleiſch da= Pfund zu 22 kr.
A. Guckeyheimer, Langegaſſe 15.
9466) Ein Pferd und zwei Kühe zu
verkaufen auf Achen; Mühle.
9380) Ein ſehr gut rhaltener großer,
Porzellanofen zu verhufen
Eichbirg=
ſtraße Nr. 16.
Sas
Ane
AALSuGSAmdt-aGn
wird immer mehr von heſigen Aerzten
zur Ernährung größerer Kirder, denen Milch,
ſallein nicht mehr genügt, apfohlen.
Daſſelbe übertrifft Arrovroot, Zwieback
Gries u. dgl. und iſt zu haben bei
Apotheker Seriba
„ Dr. Tonner
Danmnſadl
Calmberg
kr. Schafer, Ludwigstlatz,
Apotheker Dr. Pöhn iu Beſſungen.
Nürnberger u. Basler Lebkuche,
friſch angekommen und ſtets vorräthig bei
9414) M. Arth, Wilhelminenſtr. 29.
9443) Feinſte Vanille=, Gewürz=, Ge
ſundheits= und Bruch=Chocolade empfiehlt
Georg Herrmann, Eliſabethenſtr. 40.
3(Jonnerstag den 20. d. M. Nachmit=
L tags 5 Uhr trifft die zweite Sey
So
dung fetter Wetterauer Gänſe eil=
(Gaſthaus zur Roſe.)
509
1858
M22b:
in braun, grau u. blau melirt
per Bfd. 1fl. 48 kr. empfiehlt C.
9596 Beſte Sorte Weineſſig in Füßchen per Maas 10 kr.
6 kr.
Gewöhnlicher Eſſig „ „
Eſſig=Sprit
12 kr. franco in's Haus
„
„
ausſchließl Octroi empfiehlt die
Eſſig=Fabrik von
Peter Klink IV., Worſelden.
Beſteungen und Zahlungen werden hier entgegen genommen bei
H. Eibert, Schloßgaſſe 12.
Auftige werden ſtets von acht zu acht Tagen erledigt. Bei Beſitz von leeren
Fäßchen bte man bei Beſtellung anzugeben, daß dieſelben vorerſt abgeholt müſſen we den.
Wiedſverkäufer bei Abnahme von größeren Quantitäten entſprechend 'billiger.
6
Pelzwaaren.
Eliſabehenſtr. 17. Joseph Raab, Eliſabethenſtr. 17.
Hiernt erlaube ich mir das geehrte Publikum auf mein Pelzwaaren=Lager,
beſtehend inuffen, Boas, Vorlagen, Fußlörben, Jagdmuffen, Pelzhandſchuhen, Mantel
Beſätzen ꝛc ꝛc. aufmerkſam zu machen, und empfehle große Auswahl in Iltis= und
Biſam=Gauituren zu ſehr billigen Preiſen.
Repauturen und Aenderungen werden pünktlich beſorgt.
(9597
Eliſabetheuſtr. 17.
Eliſabehenſtr. 17. Josepb RaaD,
9598)
5 Lallonplatz 2.
Zu Bäckereien empfehle:
Feinz geſtoßenen Melis 18 kr. d. Pfd.,
feinſtes Kunſtmehl Nr. 0 u. 1. Citronen,
Citroat, Orangeat, Zimmt, Nelken, Anis,
Roſinen, Corinthen, Mandeln ꝛc. in prima
Waare zu billigſten Preiſen. Anisformen
WUhehum Mamali,
leihweiſe.
Ballonplatz 5.
Schützenſtraße
Schützenſtraße
VE. Hartter,
E3 Nr.
Nr. 1
erlaubt ſich ein geehrtes Publikum aufmerkſam zu machen, auf ſein reichhaltiges Lager
in allen Sirten Bürſtenwaaren, ſelbſt verfertigter Arbeit und in anerkannter Güte
beſonders zi empfehlen. Sodann für Weihnachts=Geſchenke habe mich frühzeitig
vorgeſehen, um allen Anforderungen zu genügen als ſehr paſſend: Fußbürſten,
Möbel=
bürſten fir Pelüſche, Mips und Damaſt, Federbeſeu, Kleider=und Tafel
bürſten, dieſelben auch für Stickereien eingerichtet; ſodann Haar=, Zahn= und
Nagelbürſten, ſowie alle in dieſes Fach gehörige Artikel, und ſehe geneigtem Zu
ſpruch entgegen.
[9599
Haararbehtome
Alle Atten Ketten, Armbänder,
Kreuze, Ringe ꝛc. ꝛc. wenden in den
neueſten und ſchönſten Muſtern geflochten.
Proben davon liegen zur Anſicht bereit.
Auswahl von goldenem Beſchläge
habe ſtets vorräthig bei billigſter
Preis=
berechnung; auch können mir fertig
über=
gebene Ketta ſofort damit verſehen werden.
Beſtellungen werden binnen wenigen
Ta=
gen prompt ausgeführt.
(9518
Fr. Leonhard,
Schulſtraße 4. Juwelier u. Goldarbeiter.
Ruhr=Kohlen.
Ich empfehle beſten ruhrer Fettſchrot
in jedem beliebigen Quantum, in ganzen
und halben Wagenladungen, ſowie in
einzelnen Sackeentnern zu möglichſt
billigem Preiſe.
Carl G. Faber, Steinkohlenhandlung,
Eliſabethenſtraße Nr. 26.
Brenden, Anisgebackenes
täglich friſch bei
(9500
W. Mümmeh,
Louiſenplatz 4.
Conditor.
73
Cervelatwurſt,
Prima Qualität, ſowie Frankfurter
Bratwurſt und ausgezeichnete
Haus=
macher=Wurſt empfiehlt
Vean Eimmer; Hofmetzger.
Auch werden Beſtellungen zum Verſandt
ſangenommen.
ſlas- &Emp; Pornellanhiſt
in vorzüglicher Qualität empfiehlt
garl Watzinger,
9300a
Louiſenplatz 4.
9601) Fußlager, Filterſtänder,
Sprit=
fäſſer, Ohmfäſſer, Holzkrahnen, Brenneiſen,
Decimalwage, Ladenthüre 2 flügel. mit
Oberl., Erkerſchrank, Comptoirſtuhl,
Pack=
kiſten, eiſ. Straßenkandel zu verkaufen.
Louiſenſtr. 42.
L. Mosahlo.
9602) Ein zweijähriger Zuchtbullen,
Berner Race, Braunſcheck, ſteht zu verkaufen
jür Sprungfähig wird garantirt.
Groß=Gerau. Philipp Traiſer, Gaſtwirth.
9603) Große und ſchöne Auswahl in
allen Sorten Kokos= und Geegras=
Matten enpfiehlt billigſt
Fr. Hartter, Schützenſtraße I.
9604) Aechten Werger
Hedicinal-Leberthran
empfiehlt
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
Vermiethungen.
3807) Die bel Etage, Steinftraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und aleich zu beziehen.
3880) Der mittlere Stock meines, Ecke
der Wald=u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
J. G. Keller.
5991) Grafenſtraße 39 ein Stall für
2 Pferde, eine Stube und Heuſpeicher zu
vermiethen.
EAA
6966) Muhlſtraze Nr. 72ran der
Stadtkapelle) iſt ein ſchönes Logie
3 große Zimmer, Souterrain, zwei
Keller, Bleichplatz nebſt allen
Bequem=
lichkeiten bis 7. Nov. d. J. zu beziehen.
WUzAu
6903) Eck der Grafen= u. Waldſtraße
Nr. 35 iſt ein Parterre=Logis von 4
Zim=
mern und 1 Kabinet; deßgleichen die bel=
Etage und oberer Stock, jedes Stockwerk
zwei Logis enthaltend. Ein größeres mit
4 Zimmern und Kabinet, ein kleineres mit
3 Zimmern zu vermiethen und alsbald zu
beziehen. Jedoch kann jedes Stockwerk
zu=
ſammen vermiethet werden. Auch iſt
da=
ſelbſt ein großer Weinkeller zu vermiethen.
Näheres zu erfragen im Hauſe ſelbſt
Parterre.
7605) Kirchſtraße 8 im Hinterbau ein
Logis und eine Werkſtätte zu vermiethen.;
7195) Steinſtraße 21 eine Garten=
Wohnung, beſtehend aus 8 Räumen nebſt
allen Bequemlichkeiten kann ganz oder
ge=
theilt vermiethet werden und iſt alsbald zu
beziehen.
7224) Rheinſtraße 47 iſt die bel Etage,
6 Zimmer, Salon, Küche, Keller, Speicher ꝛc.
ſogleich auf mehrere Jahre zu vermiethen.
Näheres im Hauſe ſelbſt, Hinterbau eine
Treppe boch.
7296) In meinem neu erbauten
Hauſ=
in der oberen Kiesſtraße 41 iſt der 2. Stock,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche,
Magd=
kammer und allen Bequemllichkeiten zu
ver=
miethen.
G. Jacobi.
7308
Zu vermiethen:
Obere Rheinßraße 8 im
Vorder=
haus eine freundliche Wohnung mit allem
Zubehör.
7442) In meinem neu erbauten
Wohn=
hauſe, Victoriaftraße Nr. 32, iſt der untere
Stock mit 4 Zimmern und Küche, ſowie
der dritte Stock mit 5 Zimmern, Küche,
Trocken= und Bodenkammern ꝛc., mit allen
Bequemlichkeiten verſehen, zu vermiethen u.
baldigſt zu beziehen.
Gg. Mahr.
7539) Eine Scheuer mit gewölbtem
Kelle=
ſowie Heuboden und unteren Raum, welche
ſich zu jedem Waaren=Mogazin eignet, iſt
ſogleich zu vermiethen, Carlsſtraße Nr. 22.
rBBTRURURRRAATTTTAAATL
7613) In meinem neu erbauten
A8½.
4 Hauſe, Caſernenſtraße, gegenüber der
K neuen Güter=Halle, iſt der 1., 2. unl
3. Stock, beſiehend je aus 5 Zimmern,
Küche, Vorplatz, Waſchküche und Bleich
H
F platz, zu vermiethen und Ende
Oc=
tober beziehbar.
Auf Verlangen kann auch Stallung
für 3 Pferde dazu gegeben werden.
L. Geider, Hofweißbinder,
Waldſtraße Nr. 23
4
EEAALuRRUETRATUTRArADk
7881) Bleichſtraße 46 nächſt den
Bahn=
höfen 1 unmöblirtes Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
AETTTRRRARATTRRTRATTTs
7769) Eliſabethenſtraße lnen
F im Vorderhaus iſt der zweite Stock
E mit allen Bequemlichkeiten zu
vermie=
ui
then und eventuell ſofort zu beziehen.
Näheres parterre.
HaunaauurAnuuuAAazargs
7953) In der Nähe der Katholiſchen
Kirche iſt ein ienfach möblirtes Zimmer
ſo=
gleich zu vermiethen. Näheres bei der Exp.
8102) Roßdörferſtraße Nr. 26 iſt der
3. Stock, 5 Zimmer nebſt allen
Bequemlich=
keiten zu vermiethen. Daſelbſt eine Manſarde.
8106) Wienerſtraße Nr. 20 im
Hinter=
bau ſind 2 Wohnungen mit Ausſicht nack
der Straße, Parterre 3 Zimmer, oben 3
Zimmer, 2 Cab nette getrennt oder zuſammer
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
8164) In dem neuen von mir erkauften
Hauſe Roßdörferſtraße Nr. 10 iſt der 2. u
3. Stock, je 4 Zimmer, 1 Alkoven, Küche,
Magd= und Bodenkammer, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
Ferdinand Brückner.
N. 225
O
4Ein ſchön möblirtes Parterre=Zimmer
5
auf die Straße gehend, ſogleich
zu verm. bei B. Felmer, Hölgesſtraße 8.
8238) Heinrichſtraße 100 zwei möblirte
Zimmer. Näheres eine Stiege hoch.
8325) Caſernenſtraße Nr. 64 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen
8331) Eliſabethenſtraße Nr. 37 ein
un=
möblirtes Zimmer mit Ausſicht auf die Straße,
auf Wunſch mit Cabinet, zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
8382) Ein möblirtes Zimmer
Dieburger=
ſtraße 22 ſogleich zu beziehen.
8549) In dem Hauſe Frankfurter Straße
Nr. 32 iſt eine Wohnung nebſt geräumigem
Magazin alsbald beziehbar zu vermiethen.
8579) Ein ſchönes möblirtes Manſarden=
Zimmer, Ausſicht nach der Rheinſtraße,
ſo=
gleich beziehbar, iſt zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 50.
8604) Ein unmöblirtes Zimmer nach der
Straße eine Stiege hoch zu vermiethen.
Obere Eliſabethenſtraße Nr. 16.
8764) In meinem Hauſe
Niederram=
ſtädterſtraße 52 iſt der 2. Stock, beſtehend
aus 4 Piecen, Küche, Mogdkammer und
aller Bequemlichkeit zu vermiethen. Preis
210 fl.
Hch. Martin.
8765) Ein ſehr bequemes u. gut
möblir=
tes Zimmer, auf die Straße gehend,
Prome=
menadeſtraße, iſt zu vermiethen. Nähere
Auskunft ertheilt Herr Trier, Ludwigſtraße.
8766) Zwei elegant möblirte
Zimme=
ſofort zu vermiethen. Beſſ. Carlftraße 22.
8961) Frankfurterſtraße Nr. 7 iſt eine
Wohnnng von 6 Piecen, die auch getheilt
werden kann, mit Stallung ꝛc. zu vermiethen
u. ſogleich zu beziehen.
8767) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Caſinoſtraße Nr. 15 dritter Stock.
8962) Wienerſtraße 20 iſt der
mitt=
lere Stock, 4 Zimmer, Glasabſchluß,
Magd=
kammer mit allen Bequemlichkeiten
Umzugs=
halber anderweit zu vermiethen.
9113) Möblirte Stube Louiſenſtr. 8.
9120) Ein Laden, auch als
Woh=
nung zu vermiethen. Holzſtraße 22.
9122) In der Kiesſtraße 25 iſt ein Logis
mit Schreiner= oder Küferwerkſtätte zu
ver=
miethen und gleich zu beziehen.
9135) Alexanderſtraße Nr. 11 ſind der
erſte und zweite Stock zu vermiethen.
Auskunft ebendaſelbſt
9197) Ein möblirtes Zimmer für eine
einzelne Dame zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
9198) Promenade Nr. 38 bel=Etage 4
Zimmer, Salon u. den nöthigen ſonſtigen
Räumlichkeiten zu vermiethen u. alsbald zu
beziehen. Zu erfragen Carlſtraße 4I.
9200) Ein möblirtes Zimmer nach der
Straße iſt Caſinoſtraße 28 dritter Stock
zu vermiethen.
9254) Eine hübſche Manſarde, 2
Zim=
mer ꝛc., ſodann 2 Zimmer zuſammen oder
getrennt, mit oder ohne Möbel billigſt zu
vermiethen.
Beſſungen. Eck der Kirch= u. Hügelſtr.25.
9329) Rheinſtraße 13 iſt vom erſten
Dec. an ein gut möbl. Zimmer zu verm.
1859
9325) Louiſenſtraße Nr. 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen. Näheres
Vorder=
haus 2 Stiegen hoch.
9333) Caſinoſtr. Nr. 21, ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9338) In meinem neuen Hauſe in der
Liebigsſtraße, dem freien Platze gegenüber,
ſt der 1te, 2te u. 3te Stock, beſiehend aus
je 6 Zimmern, Küche, Vorplatz, Waſchküche,
Bleichplatz, nebſt Antheil am Garten, zu
vermiethen und baldigſt zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermeiſter, Waldſtr. 2.
9368) In meinem neu erbauten Hauſe,
Kiesſtraße 24, iſt der 1. und 2. Stock, je
4 Zimmer, Küche, Mitgebrauch der
Waſch=
küche und des Bleichplatzes, zu vermiethen.
Georg Balkner Schreinermeiſter.
xN
386) Zwei ſchön möblirte Zimmer
9 zu vermiethen parterre Zimmerſtr. 2.
AAiUEU
9449) Wienerſtraße Nr. 30 eine
Par=
terre=Wohnung, 4 Zimmer mit
abgeſchloſſe=
nem Vorplatze, Bleichplatz ꝛc., zu vermiethen
und am 1. Dezember d. J. zu beziehen.
S
Fin ſchönes Zinmer, Ausſicht auf
4
die Rheinſtraße, gut moͤblirt, iſt.
ſofort zu beziehen. Rheinſtraße 17 im oberen
Stock zu erfragen.
E.9536) Ein ſchön möblirtes Zimmer
Marktplatz Nr. 12 dritter Stock.
9546) Zwei Herrn können Koſt u. Logis
erhalten. Arheilgerſtraße Nr. 51.
9547) Rheinſtraße 47 iſt die bel Etage
beſtehend aus Salon mit Balkon, 6 Zimmern,
Küche, Keller, Waſchküche ꝛc. uuter günſtigen
Bedingungen zu vermiethen.
9548) Ein Nebengebäude, 5 leine Zimmer,
Küche, Keller zu vermiethen. Rheinſtraße
Nr. 47 im erſten Stock zu erfragen.
9550) Holzſtraße 18 in Beſſungen ein
Logis, gleich beziehbar zu vermiethen.
9561) Ein kleines möblirtes Zimmer
nach der Straße iſt zu vermiethen.
Gr. Ochſengaſſe 32.
9563) Für einen Schüler oder
anſtän=
digen jungen Mann ein kl. möbl. Zimmer
gleich zu beziehen.
Eck der Zimmer= u. Eliſabethenſtr. 2.
9605) Zwei Zimmer zuſammen oder
einzeln. Eck der Eliſabethen= n.
Louiſen=
ſtraße 42 II. Stock.
9606) Reckarſtraße Nr. 1 im
um=
teren Stock des freiſtehenden Hinterhauſes
eine ſchöne Wohnung von 3 Zimmern, Küche,
Keller, Holzſtall, Mitgebrauch der
Waſch=
tüche und des Bleichplatzes, an eine kleine
Familie Mitte Januar beziehbar.
Näheres Vorderhaus parterre.
9607) Ein Schlafzimmer für einen
ſo=
liden Arbeiter. Bleichſtraße Nr. 29.
9608) Ein Logis und ein Zimmer zu.
vermiethen. Kleine Bachgaſſe 9.
9609) Arheilgerflraße 27 parterre ein
freundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9610) Im zweiten Stock ein ſchönes,
großes Zimmer, gut möblirt ſofort zu
veziehen. Zu erfragen im oberen Stock=
Rheinſtraße 17.
1860
Vermiſchte Nachrichten.
9565) Während meiner Abweſenheit von
Darmſtadt, (20- 28 November) werden die
Herren Dr. Lipp, Jäger, Burmann&am Fuchs
die Güte haben, mich in meiner Privatpraxis
zu vertreten.
Dr. Kaufmann.
2.
Ein mit den nöthigen Vorkennt=
- niſſen verſehener Knabe kann bei
„
uns als Schriftſetzer=Lehrling eintreten.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
3529)
Offene
Handlungs=Lehrlings=Stelle.
Für ein Engros= und Agentur=Geſchäft
ſuche ich einen mit entſprechenden
Schul=
kenntniſſen verſehenen Lehrling.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz.
4762) Damen, welche im
Stra-
min- u. Tuch-Sticken geülbt sind,
finden dauernde Beschäftigung bei
C. F. Eemmler.
6767) Einen anftändigen jungen Mann
ſuche als Lehrling.
C. Hunſinger,
Mechaniker und Optiker.
8530) 15000 fl. habe ich im Auftrag
auszuleihen; auch können kleinere Beträge,
jedoch nicht unter 50 fl. verabfolgt werden.
S. Bendorf, Magdalenenſtr. 23, 2. St.
Auch briefliche Anfragen werden berückſichtigt.
8736) Ein Schüler hieſiger Lehranſtalt
findet freundliche Aufnahme. Schützenſtraße
Nr. 2 im zweiten Stock.
7817) Schüler hiefiger Lehranſtalten
fin=
den freundliche Aufnahme.
Wilhelminenſtraße 21.
9256) Es empfiehlt ſich zum
Kraut=
einſchneiden Frau Germann, geb.
Dotzenrod, Langegaſſe Nr. 47.
9396) Ein anſtändiges Mädchen von
geſetztem Alter, welches im Rechnen erfahren
und eine ſchöne Hand ſchreibt, erhält in
ei=
nem hieſigen Geſchäft eine dauernde Stelle.
Eintritt bald. Schriftliche Offerten
beför=
dert die Exped. d. Bl. unter Nr. 9396.
H
8 Krauteinſchneiden
in und außer dem Hauſe beſorgt
Georg Herrmann, Eliſabethenſtr. 46.
A22
3390) Kinderfrau!
Eine erfahrene, nur mit guten Zeugniſſen
verſehene Kinderfrau (oder älteres Mädchen),
katholiſcher Religion wird in einer
mittel=
rheiniſchen Stadt auf Weihnachten zu Kindern
unter fünf Jahren geſucht.-Offerten beliebe
man sub L. L. U8 an die Annoncen=
Ex=
pedition von Haasenstein a Jogler in
Frankfurt a. H. zu richten. EE. 1304.
g jeder Art werden ge=
G Pelzfele gerbt und zubereitet.
K. Juſtus, Mühlſtraße 66,
a. d. Stadtkapelle.
Bekanntmachung.
Mit dem 10. November. d. 3. tritt für die Beförderung von Ge=
M
4
Rugz treide, Hülſenfrüchten und Oelſaaten aller Art ſowie für
4
EI- Malz, Malzkeime, Klei=, Mehl und andere Mahlproducte
aus Getreibe, Hülſenfrüchten und Kaitoffeln bei Auflieferung von mindeſtens
100 Ctr. auf einen Frachtbrief oder bei Zahlung der Fracht für dieſes Quantum und
ferner für leer zurückgehende Säcke bei Aufgabe beliebiger Mengen zwiſchen
Stationen der a. priv. Kaiſer=Ferdinands=Nordbahn, der k. k. priv. Galiziſchen=Carl=
Ludwigsbahn und der k. k. priv. Lemberg=Czernowitz=Jaſſy=Eiſenbahn, öſterreichiſcher und
rumäniſcher Linle einerſeits und den Stationen Darmſtadt, Eberſtadt, Bensheim,
Wein=
heim und Heidelberg anderſeits ein directer Gütertarif in Wirkſamkeit, worüber bei den
hier angeführten dieſſeitigen Güterexpeditionen das Nähere erhoben, ſowie Exemplare
hiervon unentgeltlich bezogen werden können.
Darmſtadt, den 8. November 1873.
Direction der Main=Neckar=Eiſeubahn.
Montag den 24. Novenber 1873
Gaalbau-EinweihungsFeſt.
L. Concert.
unter gütiger Mitwirkung der Mitglieder des Großherzoglichen Hoftheaters Fräulein
Berk und Frau Payr=9lbrich, der Großherzoglichen ſtammervirtuoſin Fräulein
Hchuſz, des Auſtk=Vereins und des Aozark=Vereins, ſowie der Großherzoglichen
Hofmuſik unter Leitung des Herrn Hofmuſikdirectors Rangold und des Herrn
Hofcapellmeiſters Aesvadba.
ROGR A MM.
„
Große Ouverture zur „Leonore (Nr. III).
Prolog, geſprochen von Fräalein A. Verl.
Arie aus „Ophigenie in
Tauris=
geſungen von Frau Mahr=Olbrich.
Chor aus der Schöpfunz: „Die Himmel erzählen;
Männerchor aus der „Zauberflöte”
Phantaſie für Piano, Soli, Chor und Orcheſter.
IL. Festball.
L. van Beethoven.
Gluck.
Haydn.
Mozart.
L. van Beethoven.
Sämmtliche Actionäre mit ihren Familienmitgliedern, ſowie die Angehörigen
aller Mitwirkenden ſind zur Theilnahwe an dem Einweihungsfeſt berechtigt. Der
Preis der Eintrittskarten iſt für jeden Herrn auf drei Mark, jede Dame
auf zwei Mark feſtgeſetzt.
Die Eintrittskarten ſind bis zum 20. November bei Herrn P. Berbenich
(Ludwigſtraße 17). G Hickler (Ludwigſtraße 1) und C. Gerſchlauer (
Neckar=
ſtraße 28) zu haben; über die etwa übrig bleibenden Plätze wird anderweitig
ver=
fügt werden.
Das Feſt=Concert beginnt um 8 Uhr Abends, von 9½-19 Uhr iſt Pauſe, de=
Feſtball nimmt um 10 Uhr ſeinen Anfang.
Die Feſt Commiſſion.
Anmerkungen. Der Saalbau wird um 7 Uhr Abends geöffnet.
Die Anfahrt der Wagen geſchieht von der Riedeſel= und Saalbauſtraßen=Ecke.
die Abfahrt nach der Heinrichſtraße.
Vorausbeſtellungen auf reſervirte Tiſchplätze für das Souper la carts
ſind erwünſcht und werden von dem Reſtaurateur Herrn Riedmatter
ent=
gegen genommen.
9434
6½ 1882r Amerikaner Ser. III.
Es hat neuerdings eine Kündigung von vorſtehenden Obligationen ſtaltgefunden,
und ſind nunmehr folgende Rummern der Gerie 3:
50 Dollar Nr. 1 bis Nr. 10600.
100 „ 1 „ 34,00.
„ 500 „ „ 1 „ „ 17600.
„ 1000 „ „ 1 „ 41,000
zur Rückzahlung berufen.
Ich mache hierauf mit dem Bemerken aufmerkſam, daß ich die gekündigten Vonds
zum höchſtmbglichen Cours einlöſe.
Ferdinand Sander,
9394)
Louiſenplatz, Eck der Rheinſtraße.
R 225.
9566)
Verein hessischer Aerzte.
S1TaUNG: Dnnerstag den 20. Jovonber 6½ Uhr im binteren Saale der
Restauration Bühler.
Pagesordnung: Berathung und Abstimmuhg über die Erhshung
der äratlichen Taxe.
—
7
9478)
42
Geſangverein „-tedertafel”
Abend=Auterhaltung
Samſtag den 22. November, Abends 8 Uhr, im Gaſthofe zur Traube.
Der Vorſtand.
9431
es-l.
L-s. AmmoueOed
Solide thätige Leute, die geneigt ſind für zwei der
erſten deutſchen Feuer= und Lebens=Verſicherungs=
Geſellſchaften Verſicherungen gegen höhe Proviſion zu
vermitteln, werden erſucht, ſchriftl. Offerten unter Nr. 120
an die Exp. d. Bl. franco einzuſenden.
9572) Eine geb. Dame, älternlos mit
guten Empf. ſucht zur ſelbſt. Führung eines
Haush. und zur Geſellſchaft eines achtbaren
Herrn Stellung. Fr. Off. erbittet man unter
D. 4 poste restante Rüsselsheim a. M.
579594) Ein auch zwei junge Leute
kön=
nen Koſt und Logis erhalten Kirchftr. 21.
4
i
ni
9612) Sonntag den 16. wurde
Nach=
mittags ein kleiner ſchwarzer Moirse=Seiden=
Kragen mit Franzen von der Eliſabethenſtr.
über den Ludwigsplatz in die Schützenſtraße
ve loren. Der redliche Finder wird gebeten,
denſelben gegen Belohnung in der
Schützen=
ſtraße Nr. 6 bel Etage abzugeben.
186
9613) Tapezier=Arbeiten werden
dauerhaft und möglichſt billig gefertigt.
Fr. Wentzel, Tapezier, Dieburgerſtr. 9o.
9614) Ein 2ter Hausburſche wird
an=
genommen im Darmſtädter Hof.
9615) Ein Laufmädchen ſucht
Monat=
dienſt Rückertſtr. Nr. 8.
9616) Eine geübte Kleidermacherin wünſcht
noch einige Tage in der Woche beſetzt zu
haben, nimmt auch Arbeit im Haus an.
Näheres Arheilgerſtr. Nr. 51 Parterre.
5.
(in reinliches ſtarkes Mädchen ſucht
E einen Dienſt u. kann gleich
ein=
treten. Näheres Beſſunger Carlſtraße Nr. 58.
Ebendaſelbſt ſucht eine Frau, die im
Waſchen und Putzen bewandert iſt,
Be=
ſchäftigung.
9618) Mehrere Meßbuden auf
Weihnach=
ten zu verm. Fr. Wentzel, Dieburgerſtr. 90.
ireriteidratzeisrnarai
Großherzogliches Hoftheater
Dienſtag, 18. Nov. 10. Vorſt. im 3. Ab.:
Adrienne Lecouvreur. Drama in 5 Akten nach
dem Franzöſiſchen. „Adrienne: Frln. Friederike
Bognar, Kaiſ. Hofſchauſpielerin von Wien, als
Die Erben.
Rovelle von Mar Ring.
Fortſetzung und Schluß.
„O Herr zu flehle er leiſe. „Sei uns gnädig und höre mich.
Laß meine Tochter nicht ihr ſchreckliches Vorhaben ausführen.
Du kannſt ja ſchon ein Wunder gethan haben. Ich will auch
von nun an nicht mehr auf die Stimme des Eigennutzes hören,
ſondern in Demuth und zufrieden mit dem Looſe, das Du mir
beſtimmt haſt, leben.”
„S0 ungefähr lauteten die Worten die er im Stillen zum
Himmel richtete. In ſolchen Stunden der Bangigkeit erwacht
das unterdrückte religiöſe Bewußtſein und der ſchwache Menſch
ſucht im Gefühle ſeiner Ohnmacht die Hülfe des höheren Weſens
oft durch ein Gelübde, durch ein zu bringendes Opfer zu gewinnen,
weil er nach irdiſchem Maßſtabe die Gottheit dadurch zu verſöhnen
oder ſeinen Wünſchen geneigter zu machen glaubt. So wirft
während eines wüthenden Sturmes der Schiffer oft die theuerſten
Güter in das Meer, um ſein Leben zu retten. Spottet nicht über
dieſen Aberglauben, der tief in unſerer Natur begründet liegt; er
befreit uns oft von dem egoiſtiſchen Hängen an den gemeinen
Gütern des Lebens und nähert uus wieder dem Höheren, mit
dem wir auf jolche Weiſe in unmittelbare Berührung treten.
Der Kaſſenbote that das Gelübde, wenn er ſeine Tochter noch
am Leben fände, auf die Erbſchaft zu verzichten, oder vielmehr
das Geld, welches ihm dadurch zufallen würde, größten Theils zu
wohlthärigen Zwecken zu verwenden. Wunderbar fühlte er ſich
durch dieſen Entſchluß beruhigt und geſtärkt, ſo daß er
vertrau=
ungsvoll ſeinen Weg fortſetzte. Endlich gelangte er in das
be=
zeichnete Wäldchen, wo er Hannchen noch am Leben traf; ſie ſchlug
ſo eben ihre Augen auf und ihr erſter Blick traf den armen Vater
der mit kumwervollem Geſichte vor ihr ſtand. Sie ſtieß einen
leiſen Schrei aus und ſank von Neuem in eine Ohnmacht, aus
der ſie jedoch bald durch ſeine Küſſe und milden Worte geweckt
wurde. Kein Vorwurf entſchlüpfte ſeinen Lippen; die Freude über
ihre glückliche Rettung verſchloß ihm den Mund. Während ſie
ohne Bewußtſein dalag, hatte ihn der Sattler von Allem, was
geſchehen war, ſchnell in Kenntniß geſetzt. Tief erſchüttert hörte
er den Bericht, dem Himmel für die Erhaltung ſeines Kindes
dankend.
„Ich verzeihe Euch,„ ſagte er noch mit bebender Stimme.
„Achl ich ſelber hatte ja die größte Schuld.
Er konnte die über ſeiue Wangen ſtrömenden Thränen nicht
länger zurückhalten. Als Hanunchen den Vater weinen ſah, ſchlang
ſie ihren Arm um ihn und küßte in inniger Rührung ſeine Hand.
7Du mußt auch Guſtav vergeben, flüſterte ſie ſchwach.
„Ich allein habe ihn aufgefordet, mich zu tödten. Lieber
wollte ich ſterben, als die Frau des verhaßten Couſins werden."
„Das ſollſt Du auch nicht, antworteſe der Kaſſenbote.
„Ich werde Dich nicht zu einer Heirath mehr zwingen, die Dich
nur unglücklich machen würde."
Dieſe Worte wirkten wie der beſte Balſam und gaben dem
Mädchen neue Kraft, ſo daß ſie ſich mit Hülfe ihrer Begleiter zu
erheben und einige Schritte zu gehen vermochte. Da die Wunde
keineswegs gefährlich ſchlen und die Blutung durch den vorläufigen
Verband geſtillt war, ſo beſchloß man, um jedes Aufſehn zu
ver=
meiden, Hannchen bis zum Park zu führen und dort aus der
Nähe einen Wagen herbeizuſchaffen, um fie ſo unbemerkt nach
Hauſe zu bringen. Dies gelang auch vollkommen und kein Menſch
hatte eine Ahnung von dem, was die Liebenden aus Verzweiflung
gethan hatten. Vor der Thür flieg der Kaſſenbote ab, um ſeine
Frau von Allem zu unterrichten. Vor Schreck erſtarrte die Mutter,
aber bald fand ſie ihre Beſinnung wieder; ſie eilte der Tochter
entgegen und der Anblick des bleichen Kindes weckte auch in ihrem
Herzen die tieffle Reue über ihr bisheriges Benehmen. Mit der
größten Schonung wurde Hannchen zu ihrem Bette geleitet; ein
ſchnell indeß herbeigerufener Arzt entfernte die noch im Fleiſche
ſitzende Kugel, wobei die Verwundete den Schmerz unterdrückte.
Während der Operation hielt Guſtav ihre Hand in der ſeinigen
und mit ſanftem Lächeln ſuchte die Dulderin die ängſtlichen Eltern
zu beruhigen. Der Doctor empfahl vor allen Dingen die größte
körperliche und geiſlige Ruhe und verſprach nnter dieſer
Beding=
ung die ſchnellſte Heilung ſchon in wenig Tagen; außerdem gelobte
er, da ihm die Veranlaſſung nicht verſchwiegen bleiben konnte, die
trengſte Diskretion über den Vorfall. Weit beſſer aber als alle
ſeine Verordnungen half die friſche Jugendkraft des Mädchens,
die Zärtlichkeit der Eltern und vor Allem die Nähe des Geliebten,
der wieder unter den Augen und mit Bewilliguug der Alten ſein
rüheres Verhältniß anknüpfen durfte. Das Glück der Liebenden
verbreitete wieder ſeinen Abglanz über die ganze Familie und
brachte eine, hier ſchon lange Zeit nicht mehr gekannte, freudige
Stimmung hervor.
Dieſe Veränderung konnte dem Hauſe Haſenfritz nicht entgehn,
610
1862
L. 225.
um ſo weniger, da der Kaſſenbote dem Schwager ſelbſt die nöthige
Anzeige davon machte. Natürlich entbrannte zwiſchen den
Ver=
wandten die alte Fehde mit ernenter Kraft und es fehlte nicht
an verſchiedenen Auftritten und heftigen Scenen aller Art, welche
mit einem vollſtändigen Bruche endeten. Für die Familie Bauer
erwuchs aus dieſer Feindſchaft nur der größte Vortheil, indem
dieſelbe von dem verderblichen Beiſpiele befreit, zu ihrer früheren
Einfachheit wieder zurückkehrte. Der Kaſſenbote benutzte den Reſt
des Geldes, welches er von dem Aſſeſſor erhalten hatte, um
da=
mit den Sattler zu unterſtützen, der nun endlich Meiſter wurde
und Hannchen als ſeine Frau heimführte Bald darauf erfuhr
Bauer, daß ſeine frühere Stellung bei der Bank durch das
Ab=
leben ſeines Nachfolgers erledigt war; er bewarb ſich darum und
erhielt dieſelbe von Neuem, da ihn der Director als einen
zuver=
läſſigen und brauchbaren Mann mit Freuden wieder anſtellte.
Mit der früheren Beſchäftigung nahm er auch die alte
Einfach=
heit an; ſein Hausweſen gewann daduich nur an innerer
Behag=
lichkeit. Zufrieden mit ſeinem Geſchicke trägt er nach wie vor
die ſchweren Beutel; er beaufſichtigt ſeine Kinder, welche ebenfalls
die verlaſſene Arbeit wieder beginnen mußten und die durch Liebe
und Strenge zu tüchtigen und ehrenwerthen Mitgliedern der
Ge=
ſellſchaft von ihm erzogen werden. Nur Frau Bauer denkt wohl
noch von Zeit zu Zeit an die aufgegebene Herrlichkeit und das
vor=
nehmere Leben mit Wehmuth zurück, doch die Ausſicht, bald
Groß=
mutter zu werden, mindert ihr Trauer um die verlaſſenen
Fleiſch=
löpfe Aeghptens oder vielmehr die ſchönen Kaffees bei der Frau
Schwägerin. Der Prozeß um die Erbſchaft ſchwebt noch immer
und wird wohl noch ſo manches Jahr ſchweben, da mit jedem
Tage neue Prätendenten auftreten, welche begründetere Anſprüche
zu haben glauben. Weil es bieher dem Kaſſenboten noch nicht
gelungen iſt, die vom Gericht verlangten Dokumente beizubringen,
ſo dürfte es äußerſt zweiſelhaft ſein, ob er je in den Beſitz der
halben Million gelangen wird. Er kümmert ſich nicht viel darum,
indem er zu der Ueverzeugung gekommen iſt, daß das Geld ihn
nicht glücklicher machen kann, als er ſich gegenwärtig fühlt. Deſto
mehr iſt der Aſſeſſor auf den Ausgang begierig. um ſein
vorge=
ſchoſſenes Geld mit reichlichen Zinſen wieder zu erhalten. Wenn
Bauer an ſeine Verirrungen und die ihm auſerlegten Prüfungen
zurückdenkt, ſo faltet er wohl dankbar mit einem Blicke zum
Him=
mel die Hände.
„Der Droben, ſagt er mit inniger Rührung, uhat noch
Alles wohl gefügt. Er weiß am Beſten, was dem Menſchen
frommt. Gott bewahre mich und uns Alle vor jeder ferneren
Verſuchung.-
„Amen 1u ſetzt Frau Bauer mit einem Seufzer hlnzu. „Wenn
wir aber doch den Prozeß noch gewinnen ſollten ?
„Dann baue ich ein großes Krankenhaus und gründe eine
Unterſtützungskaſſe für hülfsbedurftige Bürger, wie ich es Gott
verſprochen habe. Ich wünſche aber, daß der Staat das Geld
bekäme und überhaupt ſollten alle derartigen, großen
Hinterlaſſen=
ſchaften, wo keine nächſten Anverwandten vorhanden ſind, an den
Fiskus zurückfallen, der damlt wohlthätige Anſtalten ausſtatten
und in's Leben rufen mag.
Es iſt aber doch ſchön, wenn man eine halbe Million
be=
ſitzt,u meinte die Alte.
- „Aber beſſer, wenn man geſunde Glieder, einen frohen Siun
und wohlgerathene Kinder um ſich hat. Ich möchte nicht um olle
Schätze der Welt eins durch meine Schuld verlieren.”
Dabei ſah er das gute Hannchen an, welche ſich grade zu
Beſuch bei den Eltern mit ihrem Mann, dem Herrn Sattlermeiſter
Rath befand; ſie verſtand den Blick und erwiederte ihn mit einem
Lächeln der Dankbarkeit und kindlichen Liebe. Auf einen Wink
von ihr ſchleppten die jüngeren Geſchwiſter den bekannten Lehnſtuhl
herbei, den ſie glücklich bei einem Trödler entdeckt und gekauft
hatte, um den Vater mit dem alten Freunde zu überraſchen.
Er ſetzte ſich mit vielem Vergnügen darauf und zündete die lang=
Pfeife an, die ihm nie beſſer ſchmeckte, als hier im Kreiſe
be=
glücklichen Familie.
Redaction und Verlaa: P. ſ
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt. 18. November. Am 20. d. Mts. ſind es 50 Jahre,
daß Se. Königl. Hoheit unſer Großherzog als Stud. jur. und phil auf der
Univerſität Leipzig immatrikulirt wurde. Die Univerſität Leipzig wird
zur Beglückwünſchung eine Deputation herſenden. Die= Doctoren Leukhardt
(Profeſſor der Zoologie) und Schmidt (Profeſſor der Rechte ſind als
Depu=
tirte auserſehen.
H. V.)
Dem Vernehmen nach beſieht jetzt die Abſicht, die
Hinterblie=
benen der im Kriege Gefallenen auch in ſolchen Füllen, wo die an die
huwendungen des Reichs=Militär=Penſionsgeſetzes vom 27. Juni 1871
ge=
knüpften Bedingungen nicht völlig zutreffen, aber doch dringende
Biltigkeils=
gründe für eine außerordentliche Berückſichtigung ſprechen, ſoweit die
vor=
handenen Mittel reichen, zu bedenken.
In den letzten Tagen war die Betheilung an
Saalbau=
actien eine recht belebte und ſind über 148000 fl. definitiv übernommen.
Es darf daher als ſicher angenommen werden, daß in nicht zu ferner Zeit
das ganze Actienkapital vergeben ſein wird.
- Wir machen darauf aufmerkſam, daß das Souper bei der
Er=
öffnungsfeier des Saalbaues kein gemeinſchaftliches ſein, ſondern daß la
carte geſpeiſt wird; ebenſo iſt es es anzurathen, ſich bei Zeiten in Beſitz der
benöthigten Karten zu ſetzen, da ſonſt anderweit darüber verjügt wird.
Dienſtag, den 18 ds. Mts. wird das hieſige Diaconiſſenhaus
„ Eliſabethenſtiſt= ſein Jahresſeſt ſeiern.
- Geſtern, Montag, hat die Gemeinde Beſſungen mit der Chauſirung
ihres Theils Heinrichſtraße begonnen. (Strecke Carlsſtraße bis Martinſtraße.)
Sicherem Vernehmen nach, wird uns noch in dieſer Woche der
be=
ſondere Kunſtgenuß zu Theil, die ſo allgemein geſchätzte Königl.
Kammer=
ſängerin Fr. Lederer=Ubrich, vor ihrer Abreiſe nach Wien noch
ein=
mal und zwar als „Roſinel im „Barbier von Sevilla” zu hören. Dieſelbe
ſchließt mit ihrer Abſchiedsparthie noch ganz beſonders dadurch in würdiger
Weiſe ab, daß Sie mit dieſem einmaligen Auftreten den giten Zweck
ver=
bindet, zum Beneſiz unſeres hieſigen Hof=Chor=Perſonals zu ſingen, wozu
ſich dieſelbe mit Vergnügen bereit erklärte. Es iſt dem ſo ſehr beſchäftigten
Perſonale in jetziger Zeit dieſe Vergünſtigung von ganzem Herzen zu gönnen:
außerdem iſt noch anerkennend zu erwähnen, daß der geehrte Vorſtand unſerer
Hoſbühne gerade dieſe Benefiz=Vorſtellung endlich einmal in ſolche
Jahres=
zeit verlegt hat, wo nicht ſchon unſere Wälder in ihrem ſchoͤnſten Sapnucke
prangen und die Maiſonne den Beſuch des Theaters ſaſt unerträglich macht.
Wünſchen wir, neben dem uns bevorſtehenden Kunſtgenuß, unſerm wackern
Chor=Perſonale eine recht gute Einnahme!
Dem Vernehmen nach, iſt der ſtädtiſche Verſuchsbrunnen
in der Griesheimer Gemarkung theilweiſe eingeſtürzt.
Die im Lauſe dieſes Jahres gegründete Geſellſchaſt zur
Re=
viſion und Ueberwachung von Dampfkeſſeln mit dem Sitze in
Offenbach a. M. zühlt gegenwärtig 128 Mitglieder mit 205 Dampfkeſſeln.
Dieſelben werder jährlich mindeſtens zweimal von einem eigens hierzu
angeſtellten Ingenieur, Herrn A. Arnoldi in Offenbach a. M., äußerlich
und wenn irgend möglich auch innerlich unterſucht und ſind dagegen von
der ſtaatlichen Controle befreit.
Den Mitgliedern wird außerdem auch über jede, ihre Anlage betreffende
techniſche Frage koſtenfrei Auskunft ertheilt. Da periodiſch wiederkehrende
Unterſuchungen der Dampfkeſſel=Anlagen durch einen erfahrenen
Sachver=
ſtändigen nöthig ſind. um dieſelben fortwährend in gefahrloſem Zuſtande
erhalten zu köͤnnen, ſo liegt der Eintritt in die Geſellſchaft gewiß im
In=
tereſſe eines jeden Dampfleſſelbeſitzers.
Wenn die Eiſenbahn das Frachtgut zu ſpät oder in beſchädigtem
Zuſtand abliefert, ſo iſt vielfach die Meinung verbreitet, daß der Ad eſſat
die Sendung einfach zurückweiſen und Entſchädigung verlangen dürfe.
Dies iſt (wie das Reichsoberhandelsgericht entſchieden hat) nach dem Syſtem
des deutſchen Handels=Geſetzbuchs unrichtig; der Adreſſat hat in ſolchen
Fällen nur Entſchädigungsforderungen und niuß - natürlich unter
Vor=
behalt ſeiner Rechte - das Frachtgut abnehmen, widrigenfalls er in
Empfangsverzug geräth, was für ihn jehr nachtheilige Folgen hat.
Mainz, 15. November. Selbſtmord. Heute miethete ſich ein bis
jetzt unbekannter, anſtändig gekleideter junger Mann, eine Droſchke und
ließ ſich nach der Hartmühle fahren. Dorten beſtellte er für ſich und den
Kutſcher Eſſen und zwei Flaſchen Wein, trotz des Einwandes des Letzteren,
daß eine Flaſche genügend ſei. Nachdem er haſtig getrunken und gegeſſen
hatte, ſtieg er wieder ein und verlangte nach dem Leniaberg gefahren zu
werden. Als der Wagen die Gonſenheimer Chauſſee und das dort gelegene
Octroihäuschen paſfirt hatte, hoͤrte der Kutſcher plötzlich hinter ſich im Wagen
einen Schuß. Auf das höchſte erſchrocken, ſtieg er ab, rief die Octroibeamten
herbei, öffnete den Wagenſchlag und fand man den Paſſagier in ſeinem
Blute ſchwimmend. Verſelbe hatte ſich in die rechte Schläfe geſchoſſen,
zuckte zwar noch, war aber nach wenigen Minuten vollſtändig todt. Auf
Weiſung der herbeielten Polizeibehörde wurde die Leiche nach dem Friedhof
gefahren und ſoll dorten die Section, Unterſuchung ꝛc. ꝛc. erfolgen. —
Nach=
träͤglich erfahren wir, daß der Selbſtmoͤrder ein gewiſſer Bloch aus
Oeſter=
reich iſt, welcher in einem hieſigen Handlungshaus als Commis thätig
war.
(M. A.
(Straſe auf alle Fälle) Ein amerikaniſches Blatt gibt Eltern
den wohlgemeinten Rath, darüber zu wachen, daß ihre Kinder im Herbſt
kein unreiſes Obſt verzehren. Wenn ein kleiner Bube nach Hauſe kommt
ſagt das betreffende Blatt - ſollte man ſofort eine Viſitation mit
ſeinen Taſchen vornehmen; finden ſich darin grüne Aepfel, ſo ſei dadurch
der untruͤgliche Beweis gelieſert, daß der Junge dieſelben habe eſſen wollen;
ſindet man aber keine, ſo beweiſe dies, daß er ſie bereits vertilgt habe. In
dem einen wie in dem anderen Falle verdiene der Burſche Prügel.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.